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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 11.04.1935
Umfang: 12
immerhin Herbeigelasten, den Plan auf- 'merksam zu prüfen, sobald die anderen Mächte Konferenz Donnerstag, den 11. April, beginnt im Billen- ort Strefa am Lago Maggiore die italienisch- englisch-französtsche Konferenz, die stch mit der Stellungnahme gegenüber der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland zu befasten haben wird. Italien wird durch den Ministerpräsidenten Mustolini vertreten werden, Großbritannien durch den Premier Mac Donald und den Außenminister Simon, Frankreich

. Aus diesem Grunde möchte man in Stresa etwas Endgültiges erreicht sehen, eine für die nächste Zukunft ausschlaggebende Festlegung der euro päischen Politik der Westmächte. Deshalb wird auch die englische Ausfassung eines etappen weisen Verhandelns mit Deutschland entschieden abgelehnt. Italien will vielmehr unter allen Umständen aus Grund der Informationsreisen der englischen Staatsmänner eine Berständigung über die wesentlichsten Punkte des europäischen Friedenssystems. Diese „Entente' soll so au«- sehen

» daß Deutschland ihr jederzeit beitreten ihm ein« endgültige Form gegeben hätten. In Warschau habe man dem mitteleuropäischen Plan wohlwollende Aufnahme zugesagt und Benesch in Prag hoff«, daß die Besprechungen in Stresa das Projekt fördern werden. Zu der Rllstungsfrags Übergehend^ führt» Simon aus, daß Deutschland heute 36 Divisionen in einer Höchststärke von 886.066 Mann bean spruche. E, gab dann der lleberzeugung Aus druck, daß das Reich außer einer Division von S. S.-Truppen, die als Truppenpolizei

der Armee einverleibt würden, keine halbmilitäri schen Formationen habe. Dagegen erhebe das Reich Anspruch auf sämtlich« Wasfentype», die gegenwärtig in den Armeebeständen der anderen Nationen vorhanden seien, es sei aber auch be reit, sie zusammen mit den anderen abzuschassen. Deutschland beanspruche zur See 38 Pr^ent der britischen Tonnage und in der Lust Parität mit Großbritannien und Frankreich, vorausgesetzt allerdings, daß die Entwicklung der russischen Luststreitkräfte nicht eine Revision

dieser Der« hältniszahl erfordere. Deutschland sei gewillt, ein System der allgemeinen automatischen Kon trolle auf sich zu nehmen, und es begrüße das Projekt für den Abschluß eines „Lustloearno- paktes'. Was den Völkerbund angehe, habe Hitler auf feine Erklärung vom Jahre 1833 verwiesen, in der er zum Ausdruck brachte, daß das Reich ihm solange fern bleiben werde, als man den Ver such mache, er in eine untergeordnete Stellung zu zwingen. Er habe dabei auf die Tatsache hingewiesen, daß man ihm noch immer den Be sitz

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.04.1935
Umfang: 6
« n' beschäftigt sich Vir g i n i o Gaida im „Giornale d' Italia' mit der gegenwär tigen internationalen Situation am Vorabend der Konferenz von Strefa. Diese Konferenz — schreibt Gaida — folgt auf die Begegnungen von Rom» und London, bei de nen es zwischen Italien, Frankreich und Großbri- tanien ziiin Abschluß von Vereinbarungen gekom inen ist, nnd auf die von Deutschland angekün digte Entschließung aus eigene Faust seine Wie deraufrüstung vorzunehmen./ In den Abkommen von Roma und London war bereits

der anderen Länder, die außer Deutschland am meiste!! an diesem allge meinen Plan des europäischen Friedens interes siert sind? Welches wird schließlich die Haltung . Italiens, Frankreich und Englands, nicht bloß gegenüber dem besonderen Falle der deutschen Wiederaufrü stung, sondern auch gegenüber den weniger klaren Tendenzen und den weniger beruhigenden Even tualitäten sein, die der Zukunft Europas bevor stehen? Bezüglich der Feststellungen, die Simon und Eden auf ihren Crknndigungsreisen machen konn ten

— bemerkt dàs „Giornale d'Italia' besteht in der europäischen Presse noch eine große Verwir rung. Man muß vor den Manövern der verschiedenen Tendenzen auf der Hut sein, vor ihren Übertrei bungen und Zurückhaltungen, die die wahre Tragweite der gemachten Feststellungen verfäl schen können. Nach'dem Beschluß der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht beabsichtigt Deutschland so rasch als möglich und auf wesentlich bedeuten den Grundlagen seine gesamten Kriegsstreitkräfte zu Lande, zu Wasser

und in der Luft zu systemi- sieren. Man ist bereits sehr weit entfernt von den 300.000 Mann, die vom Reichskanzler Hitler im v'—Irenen Jahre gefordert worden sind. Noch entfernter ist man von der Grenze der Streitkräf te, die im letzten von Mussolini in Genf vorge brachten Memorandum vorgesehen worden sind, die Hitler angenommen, Frankreich aber, weil zu großmütig für Deutschland, zurückgewiesen hatte, und England, weil für die illusorischen Zwecke der Abrüstungskonferenz unzulänglich, nicht unterstützt

hatte. Heute aber gibt sich Deutschland nicht einmal mehr mit der Gleichheit in den bloß defensiven Rü stungen zufrieden und nimmt für sich auch die Gleichberechtigung auf dem Gebiete der offensiven Rüstungen, wie schwere Artillerie und schwere Tanks, in Anspruch. Auch für die Kriegsmarine hat Deutschland seine Pläne erweitert und man sprach von insgesamt 400.000 Tonnen. Die politischen Paktprojekte begegnen in Berlin einerseits einer entschiedenen Zurückweisung und andererseits einer reservierten Haltung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1921
Umfang: 8
i i I Indirekt und mittelbar leidet die Entente, leidet Europa und die ganze Erde noch mehr als direkt durch die wahnsinnige Haß- und Raubpolitik Frankreichs gegen das deutsche Volk. Deutschland märe auf dem halben Wege zur Rettung, die Tschechoslowakei wäre wirtschaftlich über dem Berg, Deutsch» Österreich nie bis zu diesem unerträglichen Mafz der Verelen dung herabgesunken, wenn nicht Frankreich durch seine elende und perfide Kohlenpolitik Deutschland hätte zugrunde richten

: Wenn Deutschland die Beschlüsse über die Entwaffnung oder über den Schadenersatz nicht zur Ausführung bringen sollte» werden die für diesen Plan be schlossenen Maßregeln zur Durchführung gelangen. Die Deut schen scheinen zu glauben, die finanziellen Bedingungen von Paris feien als Vorschläge zu betrachten. Wir wissen aber sehr gut, daß diese Bedingungen Beschlüsse sind. Sie können in London Reden halten, wie sie in Spa Reden hielten: aber man wird nicht gestatten, daß sie eine volle Revision des Friedeng

, daß die Lage jetzt auf einer ver nünftigeren Basis sich entwickeln werde, wenn der englische Bot chafter In der Wilhelmstraße Erörterungen gepflogen haben werde. In einem eigenen Leitartikel schreiben hingegen die „Times': Wenn die Alliierten die Erklärung Dr. Simons als eine wirkliche Darlegung der Haltung Deutschlands anfehen sollen, würden sie sich bereits einer „ernsten Lage gegenüber gestellt sehen', die die Alliierten nach der Erklärung Brlands vermelden möchten. Sanktionen würden Deutschland

zu machen, aber cs werde ihnen nicht erlaubt, daß sie durch Verhandlungen eine vollständige Abänderung des Versailler Vertrages bewirken können. Die Alliierten seien entschlossen,'sich von Simons und leinen Anhängern nichts vormachen zu lassen, noch sich von den deutschen Katastrophlten elnschüchtern zu lassen. Sie seien un bedingt einig in der Entschlossenheit, daß Deutschland alles zahlen müsse, was es zu zahlen nur irgendwie in der Lage sei. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph' schreibt: Simons Gegenvorschläge

würden vom Obersten Rat nicht in Betracht gezogen, es fei denn, daß sie aus! die Forderun gen der Alliierten, die die Grundlagen der allgemeinen künfti gen. Besprechungen mit Deutschland bilden mühten, deutlich an wendbar seien. wie man die Reparallonssummen errechnet. Die Angaben der Pariser Presse über die Höhe der Schä den, die von der Reparationskommission errechnet worden sind, schwanken zwischen 116 und 212 Milliarden. Aus dieser Tat sache allein geht hervor, welcher Geist bei der Errechnung der Schäden

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.12.1922
Umfang: 8
Artikel über Deutschland veröffentlicht, worin den Sie vern die bittersten Wahrheiten gesagt und be treffs ihrer Heucheleien der Spiegel vorgehalten wird. ' Die deutsche Republik habe ihren Ursprung .nicht in einem Verlangen nach Brüderlichkeit und Gleichheit wie einst die Vereinigten Staa ten. Und in der Tat sprachen sich, ehe sie sich konstituiert hatte, nicht einmal die Sozialisten vorbehaltlos für sie aus. Die deutsche Republik entstand aus einem Zusammenbruch der Hoffnungen. Die Deutschen

bildeten sich ein, daß, wenn Deutschland Repu- ! blik geworden fei, der Feind Entgegenkommen zeigen würde, und sie erwarteten,' daß nicht nur der Friede, sondern auch internationale Verstän- digung und Lebensmöglichkeiten für alle die ^ Folgen einer solchen Umbildung sein würden. Die Alliierten hatten wiederholt erklärt, daß sie Mit dem deutschen Volk keinen Streit hätten, sondern nur zu dem Zweck Krieg führten, um die kaiserliche AutokrÄie zu stören. Und das . politisch naive deutsche Volk

war nicht argwöh- . misch genug, >um zu erkennen, daß!die politisch j Heuchelei, 'die man während der friedlichen - Jahre am Ende des 19. Jahrhunderts mehr oder ! weniger aus dem Auge verloren hatte, im 20. eine herrliche Wiedergeburt erfahren hatte. - Der Friede von Versailles öffnete den deut- ! scheu Republikanern die Augen. Sie erkannten, ' daß die Friedensbedingungen nicht schlimmer hätten sein können, wenn Deutschland das alte 1 Regime beibehalten hätte, wobei dieses zum ! wenigsten noch den Vorzug

, als das des früheren Kaisers. Als im Jahre 1871 Deutschland französisches Gebiet besetzte, taten der Befehlshaber der deut schen Truppen General Manteuffel und der Prä- ^ sident der französischen Republik Thiers alles, was in ihrer Macht stand, um Reibungen zu ver hüten. die Besetzung so wenig lästig wie mög lich Zu snachen und ihre Dauer abzukürzen, wie nur möglich. Frankreich beeilte sich, die fünf Milliarden zu zahlen, und die Deutschen zogen alsbald ihre Armee Zurück. Heute dagegen fehlt es bei den Beziehungen

zwischen der französi- Tiroler Volksblatt sehen Besatzungsarmee und den deutschen Be hörden vollkommen an Höflichkeit und Urbanen Formen. Außerdem sinddie Bedingungen für diese Besatzung so verrückt, daß die riesigen Summen, die Deutschland Frankreich zahlt, durch die Kosten sür diese nutzlose Armee ver schlungen werden. Nichts bleibt von den deut schen Zahlungen übrig für den Wiederaufbau der verwüsteten Gebiete. Diese hätten fast ga n z wieder aufgebaut werden können mit der Hälfte von -dem, was Deutschland

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
haben, die uns am liebsten zu grunde gehen sehen würden. Eine etwas kräfti gere Faust täte in Oesterreich wahrhaft not. Der Dreibund erneuert. Es ist eine angenehme, beruhigende Kunde, in dieser ernstschweren Zeit, die vor 8 Tagen der Telegraph durch die Lande trug, nämlich, daß das Bündnis zwischen Oesterreich, Deutschland und Italien in aller Form wieder erneuert wurde. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß Italien diesmal ausrichtig das Bündnis er neuert hat und voll und ganz zu uns steht. In Italien weht

Dreibund umge staltet, der 1887, 1891, 1902 und jetzt im Jahre 1912 erneuert wurde. ^ Der Dreibund ist, wie schon der Name sagt, ein dreifacher Vertrag, und zwar zwischen Italien und Deutschland, Italien und Oesterreich und Oesterreich und Deutschland. Der Vertrag zwischen Oesterreich und Deutschland bestimmt: Im ersten Artikel: „Sollte wider Erwarten eines der beiden Reiche von Rußland angegriffen werden, so sind die Kontrahenten (Verbündeten) verpflichtet, einan der mit ihrer gesamten Heeresmacht

nichts ohne vor herige Verständigung mit Italien zu unterneh, men. Das Bündnis zwischen Italie n und Deutschland ist ebenfalls nur durch Zei tungsnachrichten bekannt geworden. Greift Frankreich Italien oder Deutschland an, so wer- den alle Streitkräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens ins Feld ziehen. Folgerungen. Für einen Verteidigungskrieg: a) Der Dreibund steht zusammen? wenn Frankreich und Rußland gegen Oesterreich und Deutschland oder gegen Deutschland allein kämpft, d) Greift Frankreich Deutschland

an, so leistet Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diesem Falle gegen über Deutschland mindestens zu wohlwollender Neutralität (Unparteilichkeit) verpflichtet. . c) Greift Frankreich Italien an, so unterstützt Deutschland Italien; Oesterreich ist dann wohl wollend neutral. 6) Greift Rußland Deutsch land an, so steht Oesterreich Deutschland Bei. Italien ist wohlwollend neutral gegen Oester reich. Zwischen Deutschland und Italien ist füt diesen Fall nichts vereinbart. Bei einem Ver teidigungskriege

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.06.1921
Umfang: 8
bat unzweifelhast das Gefühl, daß es betrogen worden ist. Es weiß, daß in Versailles das militaristische Deutschland von einem viel militaristischeren Frankreich ersetzt wurde; es weiß, daß der Militarisinus und der kriegerische Imperialismus in Europa ausschließlich französisches Monopol lind; es weiß, daß der europäische Friede beute nur au einem sebr dünnen Faden bängt, an dem Größenwahn und wilitärische Verrücktheit zerren. Kein Wunder, daß seine Abneigung gegen Frankreich immer stärker

werden wird. Allgemein wird übrigens das Bedauern darüber ausgesprochen, daß die österreichische Negierung zur Verhinde rung der Abstimmung in Steiermark Mittel anwendet, die keineswegs einwandfrei sind und auf das entschiedenste zurück- gewiesen werden müssen, umsomehr, als durch diese das gute Verhältnis zwischen Deutschland und Oesterreich getrübt werden könnte. Keine deutsche Dcelnflnssüng Oesterreichs ln der Anschlußsrage. Einige Berliner Blätter berichteten kürzlich von einem an geblichen Telegramm

, daß Deutschland immer noch nicht begriffen habe, wie sehr Frankreich an Oberschlesien interessiert sei, lägen aus der Hand. Frankreich müsse, je mehr Deutschland gegen eine Teilung Oberschlesiens austrete, daran sesthaltenl Der Wunsch des Kanzlers, die eingegangenen Verpflichtungen zu er füllen, sei ernst. Demgegenüber stehe aber die Frage Oberschle siens, welche ein Stein des Anstoßes lei. Im „Figaro' wird ausgcführt, daß der Kanzler zwar seyr befriedigende Zusiche rungen gegeben habe. Wenn er aber Briand

mitteilte, daß sich eine demokratische Regierung In Deutschland nur halten könne, wenn Oberschleslen beim Deutschen Reiche bleibe, so bedeute das. daß die Rollen getausch Pfänder, ja, es fordere Denn mährend Frankre Deutschland in Oberschle Gedanken, daß Oberschle würden. Jetzt fordere nämlich Berlin ie nicht, sondern es nehme sie einfach! ch vor dem Ruhrgebiet stehe, beginne len einen Angriff großen Stils. Den fien an Polen fallen müsse, hat Briand ln seinen zahllosen Reden den französischen Gehirnen

irrige-. Bild entwerfen, nicht einmal entfernt weiten. Die Trostlosigkeit dieser Verhältnisse liegt am Tage. Neuorientierung der französischen Politik. „Chicago Tribüne' veröffentlicht einen vom Quai d'Orst», offensichtlich inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientierung der französischen Politik gegenüber England und Deutschloni. hinwelst. Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die „Ruhe zwischen zwei Kriegen' sei. Die Deutschen seien

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.07.1920
Umfang: 8
, Bclaffung der Kolonien als Mandatar, keine Auslieferung der Handels flotte, keine Okkupation deutschen Gebietes) fehlen, und sich auch die gesamte innere und äußere Wirtschaftslage Deutschlaichs unter erheblicher Mitschuld der Alliierten wesentlich verschlechterte. Die Erhaltung Oberschlesiens bildet die unerläßliche Voraussetzung' jeder Wiedergutinachungsverpflichtung für Deutschland. Sollte wider alles Erwarten die Abstimmung gegen Deutschland ausfallen, so würde die Abgabe des deutschen

, da der deiltsche Export hierfür nicht genügend ist. Deutschland hält es für unerläßlich, daß die Verhandlungen über die Arbeitsbeteiligung beim Wiederalifbau Frankreichs mit alleni Nachdruck fortgesetzt und einem greifbaren Er gebnis zugeführt werden. Deutfchlalld benötigt weiters die Einfuhr der jenigen Warenniengen, die für die unnlittelbare Wieder- ! Erstellung der nienschlichen Arbeitskraft und Landwirt- chaft erforderlich sind. Deutschland braucht nach Berechnung >er Sachverständigen vom 30. Juni 1020

bis 30. Juni 1921 über 4Vr Millionen Tonnen Nahrungs-- mittel und mindestens 300.000 Tonnen Roh- Phosphat. Dafür benötigt Deutschland ausländische Kredite In Form einer Notanleihe. Nach einem Hinweis auf die unbedingte Notwendigkeit von ruhiger, verant- wortungsbewllßter Gemeilkschaftsarbeit, ohne welche ein wirklicher Friede nicht denkbar ist, beschäftigt sich die Denkschrift mit den Voraussetzungen für die Abgave eines lieuen deutschen Angebotes, welches aber nur möglich ist, wenn bei Ausführung

des Vertrages von Versailles von folgenden Voraussetzungen ausaegangen wird, die aller dings eine abschließende Aufzählung nicht darstellen: Deutschland wird im Wege der Gegenseitigkeit Meistbe günstigung, wirtschaftliche Gleichberechtigung und Rechts sicherheit im Ausland gewährt. Der Wirtschaftsfrieden wird durch ausdrücklich zuzusagende Nichtanwendung der Repressalienklausel gesichert. Deutschlands Wirtschaftshoheit im Inland bleibt unangetastet. Deutschlands Einheit als Zollgebiet wird durch keinerlei

Eingriffe gefährdet. Freier Verkehr mit Ostprellßen wird gewährleistet. Die Lasten aus der Okkupation werden durch Begrenzung gemildert. Restitutionen der aus den besetzten Gebiete»! weggeführten Gegenstände müssen in das System der Wiedergutmachungsschuld eingegliedert werden. Finanzielle Auseinandersetzung mit den ehemaligen Bundesgenossen wird unter Mitwirkung der Entente ermöglicht. Deutschland wird der zu seiner Existenz notwendige Schiffsrauni zur Verfügung gestellt. Der Gegenwert der bereits

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1922
Umfang: 8
, mit denen Auslandszahlungen geleistet werden könnten. Deutschland hat seine auslän dischen Wertpapiere abliefern müssen. Seine Handels- und Jndustrieunternehmungen im Auslande sind liquidiert worden; seine Han delsflotte mutzte zum eigenen Nachteil der alli ierten Schiffahrt abgeliefert werden. Die Kolo nien sind ihm weggenommen worden. Darüber hinaus wurde die deutsche Wirtschaft aufs schwerste geschädigt durch die Wegnahme wich tiger Kohlen- und wirtschaftlicher Gebiete, durch die Kohlen-, Holz

, durch deutsche Arbeitskräfte. Deutsch land wird ein internationaler Kredit verwei gert, sowohl von der Bank von England, als auch von der Bankierkommission mit der Be gründung, daß der Vertrag von Versailles und das Londoner Ultimatum Deutschland kreditun würdig machten. ' Die Beweisführung Poineares für die Behauptung, daß Deutschland die Entwertung der Mark selbst herbeiführte ist daher falsch. Der Reichskanzler hat erst kürzlich in einer An sprache an die ausländische Presse darauf hinge- ^ wiesen

, welche furchtbaren Folgen der Mark sturz und die Teuerung für Deutschland haben muß und daß es Wahnsinn von einer Regierung wäre, diese Folgen selbst herbeizuführen. Wenn man auf der Welt danach forscht, wer von der Markverschlechterung eigentlich Nut zen hat, findet man nur Frankreich und die französische Industrie. Diese Tatsache er klärt die sonst unverständliche französische Poli tik. Je mehr die Mark sinkt, desto billiger er hält Frankreich die deutsche Kohle. Während noch im Mai 1920 die deutschen Kohlen

- u. Koks- Iieferungen 18 bis 25 Goldmark für die Tonne wert gewesen sind und mit diesem Werte aus Reparationskonto gut gebracht wurden, und während damals Deutschland sogar noch eine Extraprämie von 5 Goldmark in bar gezahlt wurden, werden für die deutsche Kohle heute nur noch 4—5 Goldmark im ganzen für die Tonne auf Reparationskonto gutgeschrieben. Frankreich erzielt bei einem solchen Preis für sich selbst Milliardengewinne aus den deutschen Kohlen, die nach den Bestimmun gen des Vertrages

von Versailles Deutschland nicht gutgeschrieben werden. Es kann trotzdem seine Eisenindustrie mit so billiger Kohle ver sorgen, daß die übrigen Eisenindustrien damit nicht konkurrieren können. Die stillgelegten Hochöfen in den Vereinigten Staaten und in England und die Millionen Arbeitsloser in die sen beiden Ländern sind die direkten Folgen dieser französischen Politik. Der französische Ministerpräsident behauptete in Bar-le-Due weiter, Deutschland leistete bis zum Dezember 1921 an Barzahlungen

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Volksbote
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Seite 2 von 11
Datum: 14.11.1929
Umfang: 11
darin den Keim des Parises Paktes gegen den Krieg. Ich habe gedacht, das französische und das deutsche Volk hätten das Recht, im Frieden zu arbeiten. Das ist mein Versprechen! An dem Tage, an dem Deutschland durch einen Pakt mit England, Frankreich, Belgien und Italien ge bunden war, der den Krieg unmöglich macht, an dem Tag, an dem Deutschland anerkannte, daß Elsaß-Lothringen endgiltig französisch sei, war da der Vertrag von Versailles weniger wert? Es gab Stunden: in denen ich auf der Gegenseite

Widerstand fand. Ich habe verhandeln müssen. Ich tat es mühsam, aber sobald ich konnte, habe ich Abkommen abgeschlossen. Ich habe sie mit einem Manne geschlossen, der seither gestorben ist, dessen Lob ich aus allen Ländern tönen hörte. Es ist nicht nur Deutschland, das in Stresemann einen guten Patrioten verloren hat, es ist die ganze Welt, die einen guten Bürger verlor.' (Lebhafter Beifall auf allen Bänken. Alle Blicke richten sich nach dem deutschen Botschafter, der in der Diplomatenloge sitzt

: Das ist unrichtig, der Vertrag spricht auch von der Sicherheit.) Briand verliest dann die Vertragsbestimmungen über die vorzeitige Räumung für den Fall, daß Deutschland seinen guten Willen bei der Ausführung seiner Ver pflichtungen beweise. Bei der Mobilisierung der Reparationsschuld müsse Deutschland seinen guten Willen zeigen. Man könne aber von den Deutschen nicht verlangen, was nicht von ihnen abhänae. Nur die Internationale Zahlungs bank könne die deutschen Schuldverschreibungen placieren. Deutschland

. in der Frankreich die Räumung zugestehe, eine Art Dankbarkeit Her vorrufe. Gewiß müßten die französischen Grenzen befestigt werden, aber man könne den Frieden nicht ohne Vertrauen erlangen. In Deutschland gebe es gewiß Uebernationalisten, aber die deutsche Regierung sei der Ansicht, daß der Reichstag bis Ende Dezember trotz der Hugen- bergschen Volksabstimmung alle zur Durchfüh rung des Poung-Plans nötigen Maßnahmen an genommen haben werde. „Sprechen Sie sich klar aus, ob Sie meine f olitik

An spielungen auf eine mögliche Verzögerung der Räumung des Rheinlandes über den 80. Juni 1930 hinaus nahm der deutsche Botschafter am Dienstag dieser Woche zum Anlaß einer Vor sprache bei Briand. Dieser bestätigte, daß die Räumung der dritten Zone von der Annahme des Poung-Planes durch Deutschland und der Verwertung der deutschen Eisenbahn-Obligatio nen durch die Bank für internationale Zahlun gen abhänge. Wenn Deutschland diese Voraus setzungen rechtzeitig schaffe, werde auch die Räumung keine Verzögerung

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1926
Umfang: 8
mit Deutschland ausgenommen werden würde. Auch die Türkei und Kancida haben Ansprüche aus einen Ratssitz erhöben. Deutschen Pressevertretern gegenüber erklärte Briand, datz alles in Ordnung sei und Deutschland keinerlei Ueberraschungen zu be fürchten habe. Deutschland und Polen sollen sich di rekt zu verständigen suchen. Wie verlautet, werden 'Schweden und Norwegen gegen die Erwei terung des Bölkerbundrates durch nichtständige Ratssitze stimmen. Eine peinliche Geschichte. Die Art und Weise, wie Deutschland

in den Völker bund hineingelotst wird, gestaltet sich nachgerade für Deutschland zu einer peinlichen Geschichte. Politische Kreise des Deutschen Reiches empfinden die Sache bereits äußerst unangenehm. Das Reich ist in Gefahr, sich's mit Spanien und anderen neutralen Mäch- ten recht unliebsam zu verderben. 'Spanien ist nicht im Rat erschienen. Das bedeutet, Latz Frankreich lachen wird, weil es Deutschland von vornherein bei vielen neutralen Staaten, besonders bei ganz Lateinamerika, anschwärzen

kann. Mit eifriger Geschäftigkeit wird Frankreich seine Botschafter in der Welt anweisen, datz sie den Völkern erzählen: „Auf Kosten Spaniens drängt sich Deutschland in den Rat. Das nennt man Dankbar keit. Im Weltkrieg haben 17.000 hervorragende Spa nier eine öffentliche Kundgebung zugunsten Deutsch lands erlassen. Spanien - hat es in seiner sprichwört lichen Ritterlichkeit während des Weltkrieges ver schmäht. sich der Uebermacht gegen Deutschland anzu- schli.etzen. Auch nachher ist es dem Bund der Alliierten

serngeblieben. Aber das nützte alles nichts. Da seht! So behandelt Deutschland seine Freunde. So achtet es die Rechte drr NeutralM.' Natürlich ist das nur Humbug, wenn Frankreich das in die Welt Mausposaunt, Kein vernünftiger Mensch in Deutschland'will Spanien vor den Kopf stoßen. Aber der volle Schein spricht gegen das Reich. Und Frank reich hat es io e.ingUichtet, um -gs Reich überall wieder mißliebig zu machen. Das war Absicht; sie ist glänzend gelungen. Ehrliche Sympathie, wie sie Spanien dem Reiche

- „Das ist es, was gesagt werden mutz:' Aber >es kommt noch besser. Die „Daily News' schrie ben: Man übe erpresserischen Druck aus Deutschland, daß es'für Spanien doch zustimme. Man bedrohe es mit politischer Vereinsamung, wenn es sich weigern sollte, Spaniens Kandidatur anzunehmen und stelle ihm an derseits für den Fall der Annahme eine baldige Räu mung des Rheinlarides in Aufsicht. So ist der Ausschluß Spaniens zu verstehen: es war die geschickteste Falle für Deutschlands Ansehen. Dabei hatte mun noch den Vorteil

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.07.1920
Umfang: 6
jeder hier vertretenen Macht. Deutschland inbegrifjen, nach Genf einberufen werde. Erst nach Bericht erstattung dieser Kommission würden die Alliierten neue Vereinbarungen mit Deutschland treffen können, was in kurzer Feit die Einberufung einer der Spaer ähnlichen Kon- fcrenz vorhersehen läßt. Auf einen weiteren Vorschlag von Lloyd Georges wird auch die für den 23. Juli nach Brüssel einberufene internationale Finanzkonfercnz auf einen noch unbekannten Termin verschoben, da die Konferenz von Spa sich ohne Lösung

zwischen Frankreich und Deutschland auf, welche sich zwar wieder etwas verzogen, als der Forderung Frankreichs Genüge geschah, indem der Prinz von Hohenzollern darauf verzichtete, König von Spanien zu werden. Napoleon läßt am 19. Juli 1870 in Berlin die Kriegs erklärung überreichen. Die „Times' schrieben damals: „SVnifcr Napoleon hat das alierschwerste Verbrechen begangen, indem er allein absichtlich einen ungerechten Krieg hervorrief. Preußen darf die allgemeinsten Sympathien erwarten.' Aelmlich Prachen

sich auch die anderen Blätter Englands aus uno be- ürwortcten dessen Neutralität. In Belgien war der Enthusiasmus jiir Preußen groß. Bayern ging, weil die Pfalz bedroht war, mit Preußen, ebenso schlossen sich Württemberg, Baden und Sachsen dein Norddeutschen Bunde an. In der Proklamation, die Kaiser Napoleon am 23. Juli an das französische Volk erläßt, heißt es: ..... Wir führen nicht Krieg gegen Deutschland, dessen Ilnabhängkelt wir achten. Wir hegen Wünsche, auf daß die Völker, welche die große germanische 'Rationalität

oder Heuchelei, eine Prahlerei oder .Herausforderung ist, wie z. B. der Satz: „Welchen Weg immer wir außerhalb der Grenz'!! des Batcriandes Einschlägen, wir fiiiöci. fit 1 oic r ihn»eichen Spuren unserer Vater'. „t, ü l i i t j L y £ üo C l j! Ct) l. Ein Voykottplan gegen Deutschland. Der Internationale Gewertschaftsbund hat einen Plan aus gearbeitet für eine Boykottierung Deutschlands „im Falle eines neuen Putsches von rechts'. Deutsche Auswanderung nach Rußland. Am 11. Jul! ist der erste Transport

ist m Spa vom Obersten Rate end gültig geregelt worden. Es werden Belgien die Kredite ttber- schrieben, die Deutschland in verschiedenen Ländern, hauptsächlich in Dänemark, infolge der Räumung der ersten Zone von Nord schleswig besitzt. Ferner wird Belgien die Kredite erhalten, die Deutschland in Brasilien besitzt, nachdem die deutschen Schiffe dort beschlagnahmt worden sind. Weiter wird Belgien den Ueberschuß über den Wert der von Deutschland beschlagnahmten amerikanischen Güter erhalten. Ferner

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 07.04.1925
Umfang: 8
' für Deutsch land ein direkter Vertrag und ein Abkommen zwi schen beiden Staaten. Diesen Weg zu betreten, ist es vor allem nötig, die Wirklichkeit endlich einmal auf-- beiden Seiten klar zu erkennen, Die Deutschen müssen einsehen lernen, daß von einem Rachekrieg im Ernste nicht einmal gesprochen' werden kann, vor allem, weil ein Krieg für Deutschland wegen seiner totalen Entwaffnung, wegen Ueberwachung seiner Indu strie, wegen der stärksten Bewaffnung der Nachbar staaten einfach nicht möglich

ist. Ja, wenn all das sogar möglich wäre, würde dieser Krieg mit einem Schlag das inzwischen entstandene Vertrauen zu Deutschland zunichte machen, und in einem Augen blick sähe sich Deutschland wieder von zahlreichen Feinden Umgeben, die mindestens Deutschland mo ralisch aufs heftigste bekämpfen würden. Deutsch land hat sich allzu einseitig auf seine Armee verlas sen und nicht.gewußt, daß die öffentliche Meinung der Welt viel stärker ist als die.stärkste Armee. Die Franzosen müssen einsehen lernen

, daß die Fortsetzung einer Politik des Militarismus nichts anderes bedeutet, als Deutschland zur großen Wut , aufzureizen. Ich sehe ganz klar, daß Europa nie einen wah ren Frieden bekommen^ wird, wenn diese Dinge nicht gemacht werden. ^ ^ > Frankreich ist ein durch und durch politisches Land und hat sehr geschickte Politiker. Der Politiker in Frankreich, der eine welthistorische Bedeutung erlangen wird, wird dieser Mann sein, der den end gültigen Friedensvertrag mit Deutschland machen - - wird. Und der modus

zwischen Frankreich und Deutschland ist aber nötig, damit diese Vereinigung der europäischen Sta^tm überhaupt angebahnt werden kann. Dabei muß man aber Schritt für Schritt gehen. Es ist schon eine Gewisse Zeit her, daß die Einigung derNach - folge- und Nachbarstaaten Oester reichs anfänglich in einer Zollunion empfohlen habe. Wenn 120 Millionen Einwohner (Italien, Oesterreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Polen) sich einigen wür den in einem Zollverein, mit der Sicherheit, später

des Zollvereins uff. pre digte, mußte er außer Landes flüchten und wurde als Narr verdächtigt — und doch hat er damit die Vereinigung Deutschlands vorbereiten helfen. Der wirtschaftliche Zusammenschluß geht ja meist der politischen Einigung voraus. - 5 Die Schwierigkeiten bei diesem Werk beruhen jedoch auf geistigem Gebiete. Es ist notwendig, daß Deutschland nicht mißtrauisch sei und daß Frank reich Vertrauen habe. ^ Frankreich muß auf alle Punkte verzichten, welche Deutschland reizen oder verletzen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 28.10.1922
Umfang: 8
38. Oktober 1922 Tiroler Volksblatt Seite 9 nur durch Wortverdrehung, wurde -das Prinzip der Reparationen eingeschmuggelt. Diese Kriegs entschädigungen waren absichtlich übertrieben worden, um eine Kontrolle über das Leben Deutschlands auszuüben und das deutsche Volk herabzudrücken. 8. Nachdem es abgerüstet hatte und entwaff net war, wurde Deutschland einer militärischen Okkupation unterworfen, die in der modernen Geschichte ohne Beispiel ist. Diese militärische Okkupation kostet das deutsche

Volk bis jetzt viel mehr, als seine ganze Armee und Flotte zur Zeit der größten Ausgccken während des Krie ges und viel mehr als Deutschland an Repara tionen zu zahlen imstande ist. 9. Frankreich und Italien können ihre Kriegsschulden an England und Amerika nicht bezahlen, nicht einmal deren Interessen. Als Kriegserfolg wurde Frankreich nicht nur Elsaß- Lothringen Zugesprochen, sondern es erhielt auch große Mengen von Kohle, fast vier Fünftel der deutschen Eisenerze, reiche Territorien

und Ko lonien usw. Dessenungeachtet hat einer der er sten und kompetentesten Staatsmänner Frank reichs kürzlich erklärt, daß ^Frankreich nicht in der Lage sei, seine Schulden zu zahlen. Ander seits Zwingt Frankreich durch seine Okkupa tionsarmee Deutschland, eine Summe in Gold zu bezahlen, die fast dem Betrag der franzöfi- ^ schen Schuldzinsen gleichkommt; trotzdem hält die Entente vermittels des unerträglichen Me- i Hanismus ihrer Reparationskommission die ^ Annahme aufrecht, daß Deutschland seine Kriegs

- . entschädigung bezahlen kann. 19. Nicht nur ist Deutschland künstlich zer teilt worden, so daß zwei der deutschesten Städte, ! Berlin und Königsberg, durch einen Landstrei- ! fen getrennt sind, den man Polen zugesprochen ^ hat, alle Deutschen sind sich auch bewußt, daß man versucht, ihr Reich zu zerstückeln durch die - Vereinigung Bayerns mit Oesterreich. Hätten Frankreich und Italien den Krieg verloren, so hätten sie es niederträchtig gefunden, wenn i die siegreichen Nationen versucht hätten

, sie zu Zerstückeln und ihre nationale Einheit zu zerrei- ^ ßen. Gegen Deutschland werden aber diese Ver- - suche täglich gemacht. 11. Während des Krieges hat die Entente sar- oige Leute nach Europa gebracht, um für sie zu kämpfen. Nachdem der Krieg vorüber war, - wurden, nur als Schimpf und Herabwürdigung, zusammen mit weißen Truppen Neger aus i Afrika in die höchstkultivierten Städte Deutsch- i wnds und der ganzen Welt, stationiert. Die Verbrechen und Gewalttaten dieser Wilden sind ^ durch offizielle Dokumente

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.04.1860
Umfang: 6
und haben etwas für sich, sind aber nicht von der Art, ,daß sie-eine Aktion in Deutschland un möglich machen Selbst der Gegner nimmt, sein an fängliches Urtheil wieder zurück, und tritt für die Mög lichkeit einer Aktion wilder ein. unter Bedingungen, .welche für die ungeheueren Opfer eine vernünftige Aussicht auf Erreichung großer Ziele gewähren.' Zu diesen Bedingungen zählt der Gegner! die feier liche Erklärung Preußens, daß es aufrichtig mit Deutsch land-halten wolle, und Garantien für Venetien und für alle Lander, gleichgültig

näher betrachtet, so möchte man beinahe auf einen argwöh nischen Verdacht verfallen, ohne jedoch dem Gegner nahe treten zu wollen. — Es handelt sich nur noch um die Hauptfrage: Wird Oesterreich vermögen, sich einem gleichzeitigen Kampf mit den Piemontesen in Italien und mit den Fran zosen in Deutschland im Bunde mit dem gesammten Deutschlande zu unterziehen? Ich bejahe diese Frage meinem Gegner gegenüber, im Vertrauen auf Oester reichs Macht und Hilfsmittel. Ich setze voraus, daß im bevorstehenden

700.M0 Mann; somit bleiben zur Deckung der übrigen Kronländer noch MU.VVV Mann übrig. Was im letzten Kriege an Mannschaft verlo ren gegangen, kann durch eine einfache Rekrütirung ersetzt werden. Also an Mannschaft fehlt es nicht für einen doppelten Kriegsschauplatz. Wie bekannt ist, war im voriges! Jahre das Bundescontiugent zum Kampfe für Deutschland in Bereitschaft. Uebrigens hat Oesterreich in viel mißlicheren Verhältnissen mit großen Armeen in Italien und Deutschland gekämpft. Der Gegner führt

das verringerte Selbstvertrauen als Grund, an, wodurch eine Aktion Oesterreichs un möglich sein sollte.' »Die Hälfte der Armee (die für Deutschland bestimmt wäre) ist durch verringertes Selbstvertrauen zurückgesetzt.^ Wenn auch hie öster reichische Armee im letzten Kriege nicht glücklich war. so hat doch Freund und Feind ihre heldenmüthige Tapferkeit bewundert. Die Schlachten von Magenta I«sera»i»i,»gebShr für den Staun» ck»e» dreisvaltigen Petit; eile bei einmaliger Et». rückunz z kr. Sstr. W., fHx

. Oesterreich hat so viel gelitten, als eS von 179ö bis lötX» ge litten hat. Oesterreich schlug bei viel schlechter» Fi nanzen, als sie heute find, sein Aspern, vie moralische Einleitung von Leipzig. Während ver langen Kriege wurden vie Bankozettel auf Tausend und sechzig Mil lionen vermehrt Uno dazu kamen noch im Jahre t8t3 für den Entscheidungskampf von Leipzig und vie Befreiung von Deutschland 7W Millionen Banko zettel. Trotz des vorausgehenden StaatSbankerottS trat Oesterreich 48l3 für vie Befreiung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1931
Umfang: 8
, die Initiative zu diesem Schritte zu ergreifen. Dringlicher wird die Lösung der Neparations- und Schuldenfrage dadurch, daß das Stillhalte abkommen bereits im Februar zu Ende geht. Deutschland hat das größte Jntresse daran, vorher eine einschneidende Wendung herbei zuführen. Die Einberufung einer internationalen Kon ferenz, die sich mit einem neuen Zahlungsplan befassen würde, wird hier als die aktuellste an gesehen. Wenn sich die Pariser Meldungen über die Absicht Lavals, eine solche Konferenz für Ende

November oder Anfang Dezember einzuberufen, bestätigen sollten, so entsprechen sie nicht nur den Andeutungen des Washing toner Communiques, sonder auch den Hoffnun gen Deutschland, das von einer solchen Kon ferenz eine allgemeine Entspannung und die Voraussetzung für den Neuausbau seiner Finanzpolitik erwartet. Roma, 29. Oktober Beim Verlassen des reichsdeutschen Terri toriums hat der italienische Außenminister S. E. Grandi an den deutschen Reichskanzler Dr. Brüning folgendes Telegramm geschickt: „Beim

von der Aufrichtigkeit und Herzlich keit der Gefühle erneut überzeugt hat. die dem großen italienischen Volk in Deutschland ent gegengebracht werden. Auch ich bin der Auf- Lvglsvà Kritik sv ^VssdioZtoa London, 29. Oktober Die „Times' bringen in einem Leitartikel die Enttäuschung über die Washingtoner Be sprechungen des Präsidenten Hoover mit dem französischen Ministerpräsidenten Laval zum Ausdruck. Zu den Aeußerungen Borahs über die Aenderung der Verträge sagt das Blatt, daß weder die amerikanische

Triumph. Nach der Sicherung des Dollars habe Hoover sich bereit erklärt, künftig den Baung-Plan zu beachten. Wenn Deutschland wieder unter das Joch die ses Planes käme, so würde Hitlers Sachs ge fördert. Ve?sc!zsrkllvZ äss NsvZscZzurei-RonUIà London, 29. Oktober Telegramms aus Mukden an den „Daily Telegraph' informieren, daß die Japaner großzügige militärische Operationen an beiden Seiten der südlichen Mandschureibahn begon nen haben. Diese Entscheidung des japanischen Oberkom mandos

, um zu sehen, daß für Deutschland kein Grund zur Freude gegeben fei. Der „Vorwärts' erklärt, die Niederlage der Arbeiterpartei sei vorwiegend auf die Flucht der Liberalen in die Armee der Kon servativen zurückzuführen. Die Arbeiter partei und Henderson persönlich für absehbare Zeit von der entscheidenden Einflußnahme auf die Außenpolitik ausgeschaltet zu sehen, sei eine bedrückende Vorstellung. ?rsn2ö8isck2 kommentsro Varis. 29. Oktober Der „Temps' schätzt den Ausgang der eng lischen Wahlen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 31.03.1920
Umfang: 8
Tatsachen das Trei bende find. Koyd Georges Politik gegenüber Deutschland. Im englischen Unterhaus? kam am Freitag Lloyd Georges auf die Politik der Alliierten gegen über Deutschland zu sprechen; er erklärte, er sei ein Gegner jeder Politik, die Deutschland durch Scha- denSersatzforderungen, die eS nicht b-zahlen könne, ruiniere, Deutschland müsse jedoch g-Zwungen wer« de», den in Frankreich und Belgien angerichteten Schaden zu ersetzen. Wenn es ein Darlehen brauche, solle Deutschland seinen Wunsch

der Wiedergut- machungSkommission vorlegen; die Kommission werde diesen Wunsch Wohlwollend erwägen, weil die Wiederherstellung der deutschen Industrie im Interesse der Alliierten liege. Wenn Deutschland den festen Willen zeige, die durch die Unterzeichnung deS Friedensvertrages übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, so könne es darauf zählen, auf vernünftige und hochherzige Art behandelt zu werden. Dies sei das beste Nit tel, um den Frieden in Europa und gute Bezieh ungen unter allen Nationen

wiederherzustellen. Englisch-französische Zisseremen. I» einer Geheimsitzung, von der such die technischen Berater ausgeschlossen waren, hat der Oberste Rat unter dem Vorsitz Lloyd Georges sich in der letzten Woche mit der Lage in Deutschland befaßt. Es wurde beschlossen, Deutschland zu ermäch tigen, Reichswehrtruppen nach dem Ruhrbecken zu entsenden, um die Nuhe wieder herzustellen. Die französische Regierung vertrat den Standpunkt, daß eigene Truppen der Alliierten im Ruhrgebiet einschreiten muffen

. Dieser Vorschlag wurde jedoch sowohl von der britischen als auch von der italieni schen Abordnung abgelehnt, welche die Ansicht ver traten, dsß die Alliierten durchaus kein Recht haben, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen. Einige französische Blätter sind über de» Widerstand Englands »nd Italiens gegen die so fortige Besetzung weiterer Gebiete in Deutschland und namentlich des RuhrbeckenS so erbost, dsß sie von einer Bündniskriss zu rede» beginne».- Das „Echo de Paris' fteßlt fest

werden wird. Barthou fügte hinzu, die vorgebrachten Kriti ken und Vorbehalte könnten auf keinen Fall die Dankbarkeit mindern, die Frankreich für Groß britannien hege. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen richtete Barthsu gegen Lloyd George heftige Vor würfe wegen seiner widersprechenden Haltung, da er während der Wahlen ans seine energische Politik hingewiesen Habs und jetzt Deutschland gegenüber aus seiner Zugeständnis-Politik Vorteil ziehe, während Frankreich den Gegenstand vsn Verwünschun gen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1850
Umfang: 8
zwei Jahren eine permanente Kr egserklärung.' Aus diesem Vrrsabrill leilrt der Verfasser die Folge ab, daß ina» Preußen in Deutschland Eioterun'Sgelüste Schuld gibt, welche man bei Oest>rr ,ich nicht voraussetzt. Dr aUrrtraur gste Seite tcr so gearteten preußischen Politik stillte sich aber in den, berauS, daß sie die iniiere Ent zweiung Deutschlands lind die Einmischung fr?,»der Mächte bervorries. Oesterreich, von dem Reiche ausge schlossen, mußte sich um auswärtige Hilfe bewerte». „Dennoch fand

sich in Wien kein Herr v. Arnini, der es in Deutschland ausgeben ließ.' Oesterreich war autck Aeußerste getrieben; es sah sich an die runische Hilfe gewiesen, „weil es in Folge der deutscht» Eiiihrit, wie sie in Berlin und Frankfurt practi«irr wurde, von sei nen teutschen Brücern verlassen war. — O wie ganz aiitcrS würde es »IN Deutschland sieben, Kälte man die Magyaren von Frankfurt anS (wo ma» ibre ?ibgcord- neten ie erlich empfing» mit >i>0,gi)0 MannRci'chstriip- pen keimg schickt! Oder wie gin

stärkung tes russischen Einflusses in Oesterreich auf Deutschland zurückwirkt. Die aber gcge» Rußland schreie», sollten sich selbst anklagen, denn sie selbst babcn Rußland gerufen.' - Dabin bat sie die scl b st stä n d ig e Politik verlei tet, weiche indem sie Prcußcn IN Deuts bland aufgebe» ließ, bierdurch das bestebendc Bnndesverhältniß für ans. gelöst betrachtet und de» preußisch?» Willen an dessen Stelle setzte. Dagegen gelang es bei solcher Bodenlosig- keit nicht m-br- eine dein selbstständigeii

. „Und w c bald werte» auch noch dc»!>chc Truppen einrück II, IINI die SchleS- wig-Holsieiner, denen sie srüter gegen Dänemark beige« standen, jetzt für Dänemark zu un'erwerfen!' — Die Politik des preußischen ZlnfgehenS in Deutschland fübrte auch die Frankfurter Eentralisationsproiekte mit dein preußischen Kaiscrthnm als leeres Schauspiel ans die Bübne; alle Phasen wurden abgehaspelt; „ja man ließ selbst noch die Kaiscrdepntation in Berlin einzieb'N, nnd erst nachdem die Kaiserposse bis zur l-tzten Scene

des letzten Aktes gespielt, da erst sagte man Nein.' Durch diese nm ein balbes Jakr zu spät geäußerte ?>b< lrliniing täuschte Preußen Deutschland offenbar, ein Vor« Wurf, der Oesterreich nicht trifft, da man in Wien s.lon von vornberein ei klärt batte, maii könne sicti denFrank- snrtcr Beschlüssen ncht unterwerfen, lind bebalte sich vielmebr die Zust inmung vor. „Oesterreich bat sich schön gebütet, die Herstellung eines teutschen Parl xnents- staates für s, ine Ausgabe zn erklären, tarnm darf manS

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1935
Umfang: 6
dem Außenminister des Deutschen Reiches folgende Note überreicht: „Der Reichskanzler hat am 16. März dem Bot- schasler Italiens den Wortlaut eines Gesetzes mit- geteilt, das àm gleichen Tage erlassen worden war und ans Grund dessen die deutsche Regierung die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland eingeführt und den Friedensstand des deutschen Heeres auf 36 Divisionen gebracht hak. Eitle Woche zuvor hatten die deutschen DeHörden offiziell die Auf stellung einer deutschen Luftflotte angekündigt. Die italienische

Nachstehend der Wortlaut der von der französi schen Regierung in Antwort auf die Mitteilung vom 1k. März 1935 der deutschen Regierung über reichten Note: Als der Reichskanzler am 16. März den Bot schafter Frankreichs empfing, teilte er ihm den Text eines am gleichen Tage erlassenen Gesetzes mit, niit dein die deutsche Neichsregierung in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht wieder ein führt und den Friedensstand des deutschen Heeres auf 36 Divisionen gebracht hat. Eine Woche frü her hatten die deutschen

Behörden die Aufstellung einer deutschen Militärluftflotte offiziell bekannt gegeben. Diese Entscheidungen sind im klaren Gegensatz mit den vertraglichen Verpflichtungen der von Deutschland unterschriebenen Verträge. Sie stehen auch im Gegensatz zur Erklärung vom 11. Dezem ber 1932, mit der die deutsche Reichsregierung spontan anerkannt hat, daß ein allgemeines Rü stungsstatut. das die Gleichberechtigung aller Na tionen zur Folge hätte, nicht ohne Festsetzung eines Regimes der Sicherheit

mit: Der französische Botschafter Francois Poncet hat sich heute vormittags zum Außenminister Baron von Neurath begeben, um ihm eine Note zu über reichen, in der gegen das Gesetz über die Organi sierung der deutschen Wehrmacht vom 16. März 1935 protestiert wird. Der Neichsminister hat die Note entgegenge nommen und dem Botschafter erklärt, daß die Mo tivierung der französchen Regierung sür ihren Protest die tatsächliche Situation nicht berücksichtigt und deswegen müsse die Motivierung selber durch Deutschland

mit 36 Divisio nen beschlossen. Die deutschen Behörden haben wei ters einige Tage früher die Aufstellung einer deut schen Militärluftflotte bekannt gegeben. Im einen wie im anderen Falle hat die deutsche Reichsregierung gewollt mit einem einseitigen Ak te die vertraglichen Verpflichtungen der von Deutschland unterzeichneten Verträge gebrochen. Beim Eintritt in dem Völkerbund, dessen Mit glied Deutschland bis zum Ablauf der zweijährigen Frist nach Bekanntgabe seines Austrittes vom 21. Oktober noch bleibt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.03.1935
Umfang: 6
werden sollen. Um eine sofortige Unterscheidung zu erleichtern, wird vorgeschlagen, daß die Juden ihrem Schreibnamen das Wort „Ben' vorauszu- stellen hätten und daß in allen deutschen Gemeinden ein Register der nichtarischen Familien gesühri werde. Heiligsprechungen Stadt des Vatikans, 6. März Im Saal des großen Konsistoriums wohnte der Heilige Vater der Verleihung des Dekretes über die Heiligsprechung der englischen Märtyrer John Fisher und Thomas Marre bei. Verstimmung zwischen England und Deutschland

auszugehen. Man erblickt in der Publikation des Weißbuches den Einbruch einer neuen Tendenz in der englischen Politik, die sich etwas davon verspricht, Deutschland einmal die Zähne zu zeigen, statt sich nur auf gütliches Zu reden und Abwarten zu verlassen. Die große Par lamentsrede Baldwins, der im November des letz ten Jahres aufsehenerregende Zahlenangaben über die deutsche Aufrüstung machte, waren als eine Warnung zu verstehen, daß England auf die Dauer nicht untätig zusehen

würde. Daß aber das englische Weißbuch — ein Dokument des Miß trauens gegenüber Deutschland, das sich bis zur Anklage steigert — gerade jetzt am Vorabend der Berliner Zusammenkunft erscheint, hat die deut schen Regierungskreise außer Fassung gebracht. Die Antwort besteht in der Ablehnung der briti schen Gäste und bedeutet einen Akt von so impus- sivem Charakter, daß sie stimmungsmäßig an den Entschluß Deutschlands, aus dem Völkerbund aus zutreten, erinnert, wenn die Folgen diesmal auch weniger schwer sind. Es läßt

sich kein größerer Kontrast vorstellen als zwischen dem gestrigen und dem heutigen Tag. Die Bemühungen der deutschen Diplomatie, den britischen Ministerbesuch zustandezubringen, waren mit einem wahren Feuereifer betrieben worden, und der. Empfang in Berlin sollte in einem fest lichen Hochgefühl stattfinden, um die Durchbre chung der um Deutschland gelegten Jsolierungs- klammer zu symbolisieren. - Der Rückschlag, der nach all diesen Plänen eintritt, beweist die tiefge hende Verstimmung der Wilhelmstraße und kenn

abends in der Wilhelmstraß.' vörsnrach. gesagt: ^Es geht ihm doch ausgezeichnet.' Dem Korrespondenten des ..Netit Journal' , sagte man-überhaupt? ^Amtlich wissen wir nichts von einer Erkrankuna des Kanz lers. Außerdem bleiben wir optimistisch und wir werben sehen, daß sich in einigxn Tagen ein Er- eignis vollziehen wird, das diesen Optimismus rechtfertigt.' Dies legt man dahin aus, daß Hitler 'elbst auf das englische Weißbuch antworten wird, soweit es sich auf Deutschland bezieht. Das eng lische

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 21.10.1908
Umfang: 8
zu zweifeln hieße mehr als naiv sein. Wenn aber Oesterreich sich selbst den Termin der notwendigen Handlung setzte, so ist das sein Großmachtsrecht, Deutschland hat bei seinen Schritten in Marokko auch nicht vorher in Wien angefragt! Dann sing man an, Klage darüber zu führen, das Berliner Kabinett sei nicht mehr das führende im Dreibund! Darauf ist kurz, aber höflich zu erwidern: Von einem führenden Kabinett konnte im Dreibund niemals die Rede sein. Drei gleichwertige Mächte hatten sich verständigt

, für eventuelle Fälle sich gegenseitig Hilfe zu gewähren, keine wollte aber dadurch der Politik der Kontrahenten Vorschriften machen und keine eine leitende Rolle spielen. Wenn sich gewisse Berliner Kreise etwas anderes unter dem Dreibund vorstellen, so mögen sie allein sich, nicht aber Oesterreich für diesen bedauerlichen Jrr- . - ^ Vt^cde- punkt war folgender: Deutschland müsse viel mehr für Oesterreich jetzt tun, als dieses gelegentlich der Marokko-Affäre für Deutschland getan hätte! Vor nehmlich opfere

Deutschland die wertvolle türkische Freundschaft. — Oesterreich sah feine Aufgabe in. Algeciras darin, alle Hindernisse, die dem Frieden entgegenstanden, durch vermittelnde Arbeit aus dem Wege zu räumen und alle billigen Forderungen seines Verbündeten zu unterstützen. Mehr verlangt in der heutigen Situation kein österreichischer Staats mann von Deutschland, das sicherlich, wenn es dreißig Jahre im faktischen, unbestrittenen Besitze eines Landes gewesen wäre, genau so wie Oester reich gehandelt hätte

. Wie man aber die „wertvolle türkische Freundschaft' mit der unserer Monarchie überhaupt in einem Atem nennen kann, ist gänzlich unverständlich. Unsere Freundschaft hat uns wie Deutschland bisher den Frieden erhalten — und die türkische Freundschaft, die nie etwas Gleiches vermocht hätte, ist seit zwei Monaten, seit dem jungtürkischen Putsch, längst in Brüche gegangen, dazu bedurste es Bosniens wahrlich nicht! In den letzten Tagen haben nun die Hetzer in der liberalen deutschen Presse etwas „Neues' hervorgesucht

, verleumderischer Absicht angepöbelt würde. Daß jedes Wort eine Dummheit und eine Flunkerei ist, würde uns kühl lassen, aber die gemeine Absicht muß öffentlich an den Pranger gestellt werden. Wir Oesterreicher verwahren uns auf das ener gischeste dagegen, daß man in Deutschland mit der gleichen Schmutzbeleidigungen über die Mitglieder unseres Kaiserhauses hausieren gehen darf. Wir machen weder die deutsche Regierung, noch den größten Teil der deutschen Presfe, noch das deutsche Volk dafür verantwortlich. Ganz

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 12.11.1849
Umfang: 6
K. »0 kr. G. M' Die »«- U« »«» »» di« Z » l t » » » s » e e l l» » ,' Uebersicht. Da« Wesen der kleindeutschen Bestrebungen. — Oesterreich und Deutschland. Amtlich. Ernennungen bei der k. k. Armee. — DaS 4te Armee- Corps. TagSneuigkeiten. Wien, Anträge deSIustizministerS in Betreff eines gemeinschaft lichen Privat». See» und Handelsrechts für die Kstr. Aronlän- der und deutschen BundeSstaaten. — Abreise JI. MM. der Königinnen von Preußen und Sachsen. — Preßburg, Pro test der Deutschen im Bacser Komitat gegen die Einverlei» bung ihres Landstrichs in die Wojwodina. — Agram

, der mit Auflösung oder Umwälzung enden muß. So weit ist es nun hoffentlich mit Deutsch land nicht gekommen. Deutschland wird Oesterreichs Recht und seinen eigenen Vortheil im Nichtausschlusse des Kaiserreichs wabren. Oesterreich muß fortfabren gegen die eigenwilligen, aus dem Schooße des Berliner Vcrwaltnngsratbcs bcrvorgchcndci» Projekte zu rcmon- striren. Der klcindcutsche preußische Bundcsstaat ist eine Conception, die das k. k. Kabinet unter keiner Be dingung gewähren lassen kann. Denn es darf

und kann nicht zugegeben werden, daß das große Deutschland eine lose Forin crbalte, die eben nur dazu dienen würde, den von der Blludcsstaals-Partci beabsichtigten Krystalli- sationsprozeß zu verdecken n»d vor störenden Einflüssen zu sichern. Wabrlich, eS gebort wundervolle Naivität zu dem Glauben, das Auge der östcrrcichifchen Diplo matie» sei starrbliud gegen das Ziel und die Tragweite des kleindeutschen Princips geblieben. Es ist so gewiß, daß Preußen eben nur die» indirekte Mediatisiruug der klein?,! norddeutschen

nicht bloß als deutsche, alS europäische Großmacht berufen gegen jene Bestrebungen Einsprache zn thun. Nnr eine solche Kousolidalion Deutschlands, welche den Interessen der Einigung möglichst Rechnung trägt, indem sie das alle Machtvcrbältniß der einzelnen Staaten gänzlich unbc- rübrt läßt, kann Oesterreich zusage». Oesterreich und Deutschland. Wien, 7. November. Die mitteleuropäischen Staaten sind besser gerüstet, als sie es vor zwanzig Monaten waren, um jede revo lutionäre Bewegung zu hemmen

uns nicht mehr, aber sie predigen nnö Warnung', die War nung, daß Ereignisse ernster Art im Anzüge sein können. Es ist möglich, daß die Zeichen, welche wir im Westen wabrnebmen, dazu beitragen werden, das EinignngS- werk zwischen Deutschland nnd Oesterreich zu beschleu nigen. Bei jeder noch so leise» Zlndcutnng einer mög lichen Gcfabr füblt mau dcutlicli, wie nicht die Form, wi- die Substanz des Bündnisses die Hauptsache sei. Der europäische Friede wird stets die festeste Garan tie in dem Dasein einer großen

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