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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 67 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
nicht aufgehört hat, seinen Schwerpunkt in Deutschland zu haben; Österreich steht und fällt mit Deutschland' 1 ). In der nämlichen Nummer dieser Zeitung schließt ein Mitglied der tirolischen Adelsmatrikel seine Betrachtung über die Verhältnisse in Tirol mit den Worten: „Beine Gebirge sind sein Hort, und Deutschland seine letzte Hoffnung' 2 ), In der seit Anfang Juni erscheinenden, von Dr. Eimemoser geleiteten „Innsbrucker Zeitung' erstand nicht nur dem freiheitlichen, sondern aueh dem natio

nalen Gedanken ein eifriger Vertreter. Das Blatt betonte schon in seiner ersten Num mer, daß nicht nur Handelsinteressen, sondern auch geistige Beziehungen Tirol auf Deutschland weisen und daß nach Beendigung des Organisationsprozesses, in dem Deutschland gegenwärtig begriffen sei, und nach Verbindung seiner bisher nur locker zusammenhängenden oder abgetrennten Glieder zu einem lebenskräftigen Ganzen Tirol vermöge seiner Lage und seiner Eigentümlichkeiten in dem künftigen deutschen Staatsorganismus

eine wichtige Bolle als Vermittlungsglied zwischen Deutschland und Italien zu spielen berufen sein werde 3 ) .Das Blatt wendet sich scharf gegen jene, die von der Gefahr eines Aufgehens von Tirol in den neuen deutschen Staat sprechen, und bemerkt zu diesem Schlagwort: „Vor lauter Nichtaufgehen soll nun das Streben nach Einheit wieder in Bauch und Nebel aufgehen'. Es wirft die Frage auf, ob dem bloßen „Nichtaufgehen' zuliebe weiterhin 38 Vater länder in dem zerrissenen Deutschland bestehen sollen

oder ob der Deutsche ein großes Vaterland bekommen soll 4 ). Das neue Deutschland müsse, soll es nicht ein Bild der Ohnmacht und Zerrissenheit bilden, als Bundesstaat mit einheitlicher Ver tretung im Ausland — „Österreich und Preußen, sowenig als Lippe und Lichtenstein sollen künftig eigene Vertretungen haben' — gemeinsamer Zollgrenze, gemeinsamem Handels- und Wechselrecht, einheitlicher Münze, einheitlichem Maß und Gewicht, gemeinsamen Post- und Eisenbahnbestimmungen eingerichtet werden, Nur der deutschen Nation

ab, daß sie einen neuen erfreulichen Beweis liefere, „wie Tirol trotz der Schranken, welche die bisherige Verwaltung gegen Deutschland zu ziehen versucht hatte, dem großen Vaterland in Herz und Gesinnung treu geblieben ist' (Allg. Ztg. 1848, S. 2392 und 2407). Über die weitere Auseinandersetzung, die sich an den Aufruf der böhmischen Ab ordnung und die erwähnte Antwort im B. f. T. u. V. knüpfte, siehe den Aufsatz des Verfassers in den „Innsbrucker Nachrichten' Nr. 155 von 1933: „Vor 85 Jahren. Eine Auseinander

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 138 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Brief getadelt, daß die Deutschen in Österreich in einem banalen Enthusiasmus für ein einiges Deutschland schwärmen, ohne eine klare Vorstellung davon zu haben, was sie damit wollen, „ob Österreich in die deutsche Einheit realiter eintreten könne, ohne darin aufzugehen, ob es in dem einigen Deutschland aufgehen und doch Öster reich bleiben könne, was mit jenen Provinzen Österreichs geschehen solle, die keinesfalls deutsch werden können, und was mit denen

, die es nicht werden wollen, wie der größte Teil Böhmens, und derlei Fragen, auf welche man klüglich jeder Ant wort ausweicht,' Nach seiner eigenen Meinung sollte Österreich mit Deutschland in nähere, in mehr als allgemeine völkerrechtliche Beziehungen treten, aber darin auf gehen könne es nicht. Eine klare Antwort auf jene Fragen war allerdings auch nicht leicht, solange der Fortbestand Österreichs durch die Unruhen in seinem Innern und die Loslösungsbestrebungen mehrerer seiner Völker in Frage gestellt erschien und ehe sich das neue

des Minoritätsgutachtens des Verfassungsausschusses eine Verbindung von Österreich und Deutschland lediglich in der Form eines auf ewige Zeiten abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisses, wozu noch gleiches Zoll- und Handelssystem, weitgehende Erleichterungen des materiellen und geistigen Verkehrs, möglichste Rechtsgleichheit usw. kommen sollten, empfahl 1 ). Die „Innsbrucker Zeitung' 2 ) trat dieser Idee auf das entschiedenste entgegen: Getrennt von Deutschland werde Österreich dank des numerischen Übergewichts

der noch naturkräftigen, aber ungebildeten, von der Aristokratie beherrschten slavischen Volksstämme ein absolutistisch regierter Slavenstaat werden ; ein solches Österreich würde nur zu bald im Innern und nach Außen mit den deutschen Prin zipien in Widerspruch geraten und das Schutz- und Trutzbündnis wäre trotz aller Stipulation auf ewige Zeiten durchaus nicht unlösbar. Abgeschlossen vom gebildeten Deutschland würde es in Österreich mit dem Fortschritt der Kultur, mit Industrie und Handel schlecht bestellt

sein, die Donau und das Morgenland würden, weil abgesperrt gegen den deutschen Einfluß, russisch bleiben. Gerade die §§ 2 und 3 würden dem Hause Habsburg den Weg zu seinem ersehnten Ziel eröffnen; durch Annahme dieser Paragraphen werde Österreichs Kaiser auf den deutschen Thron gelangen, nur bei Anerkennung des Grundsatzes der Personalunion werde seine Krönung zum deutschen Kaiser nicht als eine Eroberung der nichtdeutschen Länder Österreichs durch Deutschland erscheinen, gegen die alle Welt protestieren

2
Bücher
Jahr:
(1906)
Tiroler Bauernkalender; 1. 1907)
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Seite 87 von 197
Umfang: 168 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/1(1907)
Intern-ID: 506127
, das er hat und das er ohnedies zum größten Teile in das Steueramt und zu seinen Gläu bigern als Zinsen tragen muß, auch noch beschneidet und nimmt? Sie werden es deshalb begreiflich finden, wenn ich und „wenn Tausende Tiroler ent weder eine Änderung des deutschen H audelsvertragesoderdies esTarises verladen. Meine Herren! Warum ist denn der Bertrag mit Deutschland, der im Entwürfe fertig ist, für uns sterreicher gar so ungünstig — warum denn? Wegen unseres Ver hältnisses zu Ungarn. Wir alle wissen sehr gut, daß sterreich

mit Deutschland ganz andereVerträge schließen könnte, wenn Osterreich allein mit Deutschland Paktierte. Und nachdem nun keine Aus sicht ist, gemeinsam mit Ungarn einen Ver trag mit Deutschland abzuschließen, glaube ich, daß jetzt der Moment gekommen ist, um wenigstens das zu retten, was zu retten ist: die österreichische Viehzucht und die ö st erreichis ch e La nd w ir ts ch a st. Sie sehen, meine Herren, die Situation zu Deutschland allein zwingt uns, mit den Verhältnissen zu rechnen und einen öster

reichischen selbständigen Zolltarif in Beratung Zu Ziehen. Ahnlich wie mit Deutschland sind die Verhältnisse mit Italien. Auch gegenüber Italien wären wir in einer ganz anderen Situation, wenn wir einen selb stand i y en Handelsvertrag, einen Tarif zwischen Zis- leithamen und Italien vereinbaren könnten. Sie wissen ja alle sehr gut, welche Schwierigkeiten es hatte, die Weinzollklausel aus dem Vertrage mit Italien auszumerzen, und welche horrenden Konzessionen^) auf anderen landwirtschaftlichen Gebieten

- und Handels verträge nicht mehr warten; die Zeit drängt. Deutschland hat uns den Handelsvertrag ge kündigt, im März des nächsten Jahres fft er aus. Wir müssen also abschließen; wollt ihr beitreten, gut, dann kommt zu uns; wir haben aber keinen Grund mehr, euch nach zulaufen.' Das wäre endlich einmal im Interesse sterreichs und männlich ge sprochen. Nun erlaube ich mir noch einige Forde rungen zu besprechen, welche ich hier vorzu bringen mich verpflichtet füM. Die Agrarier Tirols, die Vertreter

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 156 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Deutschland, das sie dem Kleindeutschland der preußischen Partei entgegensetzten, zu errichten sei, ja wie groß es überhaupt sein und wie es eingerichtet werden sollte, darüber gab es unter den Großdeutschen keine klare Meinung; ja nicht einmal bei B. Weber selbst. Sein innerstes Sehnen galt nach wie vor einem Deutschland, das ganz Österreich — ohne dessen Struktur zu verletzen — einschließt und dessen Kaiser krone Österreichs Herrscher trägt. Die echt romantische Vorstellung einer Erneuerung

können 2 ). So fand sich B. Weber mit dem Plan ab, daß Österreich mit seinen deutschen Ländern vollständig dem deutschen Reich beitritt und hinsichtlich seiner nichtdeutschen Provinzen „geeignete' Verträge mit Deutschland beschließt 3 ). Mit einem Direktorium nimmt er nur als Übergang zum Kaisertum vorlieb 4 ). Zuversichtliches Hoffen, daß die Pläne der „Stockpreußen' zu Schanden werden, wechseln bei ihm mit Gedrücktheit und Niedergeschlagenheit ab ; zumeist aber behält sein Optimismus die Oberhand. Mit Erwartung

sieht er der Rückkehr Wiirths, der mit einer im großdeutschen Sinne verfaßten Denkschrift nach Olmütz gereist war, entgegen 5 ). Falls die österreichische Regierung mit Be stimmtheit auftritt und das Äußerste zur Vereinigung mit Deutschland tut, macht sich B. Weber sogar Hoffnungen auf einen Österreichischen Erbkaiser, ja er ist sogar der Meinung, daß „Österreichs jugendlicher Kaiser mit seiner unbefleckten Krone' mit überwiegender Mehrheit zum Kaiser gewählt würde, hätte Österreich sein Verhältnis

zu Deutschland klar geordnet. Im anderen Fall allerdings drohe die Teilung, „es wird ein Österreich und ein Preußen, aber kein Deutschland mehr geben 8 )', „Aber leider wollen sich' — so mußte er feststellen — „unsere öster reichischen Verhältnisse weder im Innern noch zu Deutschland im entschiedenen Sinne ordnen und Kremsier tagt und hadert über die Grundrechte, während wir hier ohne Vollzahl der Mitglieder, ohne sichere Ansicht der Zukunft, ohne ent schiedene Parole im Nachteile kämpfen müssen. Roma

deliberante Sanguntum periit' 7 ) ! Und auch Würth bringt aus Olmütz nicht das ersehnte eindeutige Jawort der österreichischen Regierung zur Vereinigung der deutsch-österreichischen Pro vinzen mit Deutschland mit, sondern ein Schreiben des österreichischen Ministeri um s an den österreichischen Bevollmächtigten v. Schmerling vom 4. Februar, in welchem 3 ) Vgl. Schnabel, a. a. O., S. 105 und 115. 2 ) Sten. B. VI, S. 4663. 3 ) Brief vom 28. 1., B. f. T. u. V. 1849, S. 117. 4 ) Schnabel, a. a. 0., S. 115

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 151 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
jetzt etwas Großes machen. „Meine Herren', rief B. Weber aus, „wir sind daran, etwas sehr Kleines zu machen. Der Einheitsstaat ist ja viel zu Hein, das deutsche Österreich kommt ja nicht hinein, das halbe Deutschland soll es sein. Unsere Devise ist', so rief er mit großem Pathos aus, „das ganze Deutschland muß es sein! und daher stimme ich gegen den preußischen Erbkaiser'. Die Vorliebe des Ministerpräsidenten und Bassermanns für ein Klein-Deutschland rühre von der Kleinstaaterei her, in der sie aufgewachsen

seien. Komme nur Klein-Deutschland zu stände, so sei es nichts anderes als eine Privatdomäne der Nord- und Ostsee städte und des Freihandels von Hamburg. Wenn der Unterstaatssekretär den preu ßischen Kaiser für eine politische Notwendigkeit erklärt habe, weil die österreichische Monarchie ohnhin zerfallen werde, so sei dies eine schlechte diplomatische Ein leitung zu den geplanten Unterhandlungen mit Österreich. Es habe einen üblen Eindruck auf ihn gemacht, daß das Gesicht des Ministerpräsidenten

{H. v. Gagern) bei dieser Stelle seines „scharfbetonten' Freundes Bassermann so ruhig und heiter geblieben sei 1 ). Ob die Österreicher später einmal durch das Tor, das Bassermann ihnen offen lassen wolle, zur Vereinigung mit Deutschland eingehen werden, sei zu bezweifeln. Dieses Tor könnte leicht die Unterschrift des Höllentores bekommen 2 ) ; Österreich könnte keine Lust haben, alle Folgen zu übernehmen, in die sich Klein- Deutschland durch seine Trennung von Österreich verwickeln wird. Nachdem B. Weber

noch die Linke gegen den Vorwurf Bassermanns verteidigt hatte, sie suche die deutsche Einheit zu verhindern — Bassermann hätte sagen sollen die preu ßische —, bekämpfte er das Argument Professor Dahlmanns, ein preußisches Kaiser tum müsse zur Abwehr der Franzosen am Rhein an die Spitze von Deutschland treten, indem er einen deutschen Sieg am Rhein für den Fall bezweifelte, als Öster reich, von Klein-Deutschland getrennt, sich auch nur neutral verhält. Man werde zwar keine Niederlage erleiden

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 158 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Den Schwur mit Flammenzügen schreiben I 1 h Daß die „Innsbrucker Zeitung' eine kleindeutsche Lösung auf das entschiedenste ablehnte, ist selbstverständlich. Sie streitet dem außerösterreichischen Deutschland das Recht ab, sich ohne Österreich zu konstituieren; die Deutschen in Österreich hätten ein Recht auf Deutschland 2 ). „Wohl wissen wir und mit tiefem Weh sprechen wir es aus, daß wir in diesem Augenblick der böse Genius Deutschlands sind, daß auf unseren Schultern die ganze Last ruht

, wenn Deutschland die langgehegte Hoffnung, sich endlich zu einem festen einheitlichen Bundesstaat zu organisieren, nicht so erfüllen kann, wie es der Wunsch eines jeden redlichen deutschen Herzens sein muß. Und dennoch sagen wir : Ihr dürft nicht ! Ihr müßt uns Rechnung tragen für unsere Lage und dürft den Bund nicht schließen, der uns draußen läßt Sind die österreichischen Provinzen einmal aus dem Bund heraus, dann sind sie auf alle Zeiten für Deutschland verloren' 3 ). Treten aber die bisherigen Bundesländer

Öster reichs dem neu zu bildenden deutschen Bundesstaat bei, so sei im Kaiser von Öster reich der deutsche Kaiser gegeben 4 ). Als schwere Trübung ihrer Hoffnungen auf die deutsche Einheit empfand diese entschieden großdeutsche Zeitung die österreichische Note vom 4. Februar 1849. Österreichs Regierung verstehe ihre eigenen Interessen schlecht, wenn sie glaube, ohne engste Verbindung mit Deutschland einen Staaten bau aufzuführen; Deutschland werde sich auch ohne Österreich einigen und Bestand

haben, Österreich dagegen könne nicht bestehen ohne Deutschland, es würde bald im Slaven- und Magyarentum untergehen; nur als deutscher Fürst halte der öster reichische Kaiser vermittels des deutschen Österreichs die übrigen Teile zusammen. Aber auch ein geordnetes Europa sei ohne ein einiges Deutschland nicht denkbar 5 ). Allerdings gesteht auch die „Innsbrucker Zeitung' jetzt ein, daß zum großen Werk nun der gute Wille der Fürsten unentbehrlich geworden sei; vernünftiges Nachgeben V v Ehr hart, Von den Alpen

6
Bücher
Jahr:
(1906)
Tiroler Bauernkalender; 1. 1907)
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Seite 133 von 197
Umfang: 168 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/1(1907)
Intern-ID: 506127
Das Wostwese Augemeine Bestimmungen. Mit der Briefpost können versendet werden: gewöhnliche, rekommandierte (auch mit Nachnahme) und Expreß-Briefe, Korrespondenz-Karten, Drucksachen, Warenmuster, Postanweisungen, Postaufträge und Zeitungen. Die Frankierung hat durch Aufkleben der entsprechenden Briefmarken zu geschehen. Das Gewicht der Briefe darf in Oesterreich, Un garn und nach Deutschland mit Helgoland 250 Gramm nicht übersteigen. Nach den übrigen Staaten besteht für das Gewicht

keine Maximalarenze. Ämtliche portofreie Schriftenpakete werden im Inlands bis 2V- lcA. nach Ungarn bis 1 l<A als Briefe befördert. Briefe können, mit Ausnahme einiger überseeischer Inseln, wo Frankozwang besteht, frankiert oder un frankiert aufgegeben werden. Die Rekommandatwn ist bei Briefpostsendungen jeder Art zulässig und müssen dieselben (mit Ausnahme der nach Deutschland bestimmten) bei der Aufgabe frankiert werden. Für einen durch die Postanstalt in Verlust geratenen rekommandierten Brief

beigefügt sein. Als Dimension der Druckst-rtm ist 45 cm in jeder Richtung, oder wenn in Rollenform bis zur Länge von 75 cm und einen Durchmesser von 10 cm zulässig. Im Berkehre mit Deutschland dürfen Druck sachen auch in Rollenform die Ausdehnung von 45 cm nach keiner Richtung überschreiten. WarenMuster müssen frankiert und auf der Adreßseite mit dem Bormerk „Muster' versehen sein, und dürfen die Dimension von 3V erri Länge, SO cm Breite, 10 cm Höhe, und wenn sie in Rollen form SV cm Länge

, Spanien und der Bereinigten Staaten von Nordamerika bis 350 A; im Verkehr mit Novibazar, Deutschland und allen übrigen Berkehrsrelationen bis 250 g zuläsiig. Dieselben dürfen außer dem Namen oder der Firma des Absenders keine schriftlichen Mittellungen irgend welcher Art enthalten. Klichees (Abgüsse von Holzschnitten oder stehenden Letternsatz), ferner Photographic-Platten dürfen als Muster gegen ermäßigte Taxe nicht befördert we den. Geschäftspapiere, als Prozeßakten, von öffent lichen Beamten

ausgefertigte Urkunden jeder Art, Frachtbriese, BerladungSscheine, Rechnungen, die ver schiedenen GeschäftSpapiere der Versicherimgs-Gesell- schafteu, geschriebene Partituren oder Musikalien, Manuskripte von Werken und Zeitungen zc. können, wenn im offenem Umschlag, frankiert nnd die Dimension von 45 üm nicht überschreitend nach all^n Ländern des Weltpostvereines, mit Ausnahme von Österreich, Ungarn, Bosnien und Deutschland, auch rekommandiert zum Preise wie Drucksachen zur Aufgabe gelangen. Rekommandierte

7
Bücher
Jahr:
(1909)
Tiroler Bauernkalender; 4. 1910)
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Seite 161 von 274
Umfang: 246 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/4(1910)
Intern-ID: 506125
Aas UostWefen in Österreich. Allgemeine Bestimmungen. «it der Briefpost Ibnnm versendet werden: ge wöhnliche, rekommandierte (auch mit Nachnahme) und Expreß- Briese, Korrespondenz-Karten, Druck>achen, Warenmuster, Post- anweijungm, Postanitrage und Zeitungen. Die Frankierung hat durch Aufkleben der entsprechenden Briefmarken zu geschehen. Das Gewicht der Briese darf in Österreich, Ungarn und nach Deutschland mit Helgoland SSO Gramm mcht über- steigen. Räch den übrigen Staaten besteht

für das Gewicht keine Maximalgrenze. Ämtliche portofreie Schristenpakete werden im Inlands bis Z>/i kg, nach Ungarn bis ì kg als Briese befördert. Briefe können, mit Ausnahme einiger überseeischer Inseln, wo Frankozwang besteht, frankiert oder unfrankiert ausge- geben werden. Die Reikomitiandatioii ist bei Briefpostsendungen jeder Art zulässig und müssen dieselben (mit Ausnahme der nach Deutschland bestimmten) bei der Aufgabe frankiert werden. Mr einen durch die Postanstalt in 'fehlst geratenen rekom

und der Bereinigt« Staaten von Nordamerika bis SSV g ; im Berkehr mit Novi- bazar, Deutschland und allen übrigen Berkehrsrelationen bis 2&o g zulässig. Dieselben dürfen außer dem Namen oder der Firma des Absenders keine schriftlichen Mitteilungen irgend welcher Art enthalten. Klischees (Abgüsse von Holzschnitten oder stehender Letternsatz), ferner Photographie-Platten dürfen alS Muster (ohne Wert) befördert werden. Geschäftspapiere, als Prozeßakten, von öffentlichen Beamten ausgefertigte Urkunden jeder Art

, Frachtbriese, BerladungSscheine, Rechnungen, die verschiedenen Geschäfts- papiere der Berstcherungs-Gesellschaften, geschriebene Parti- tnren oder Musikalien, Manuskripte von Werken und Zeitungen ,c. können, wenn in offenem Umschlags frankiert und die Dimension von 45 ein nicht überschreitend nach allen Ländern des Weltpostvereines, mit Ausnahme von Österreich, Ungarn, Bosnien und Deutschland, o»ch rekommandiert zum Preise wie Drucksachen zur Aufgabe gelangen. Rekommandterte Briesvoftsendungen mit Räch

- nähme im internen Berkehre sowie mit Ungarn sind bis zum Höchstbetrage der Nachnahme von 1000 X nach Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Italien, Luxemburg, Norwegen, Rumänien, Schweden und der Schweiz, bis zum Höchstbetrage der Nachnahme von 500 K —-100 Mk., 500 Frks iniii dem Gewichte bis 250 g zulässig. Der Absender hat aus der Ädreßseite der Sendung die miffallenve Bezeichnung „Nachnahme', nach nicht deutschen Ländern „Remvoursement', ferner den Nachnahmebetrag

8
Bücher
Jahr:
(1908)
Tiroler Bauernkalender; 3. 1909)
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Seite 33 von 238
Umfang: 196 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/3(1909)
Intern-ID: 506126
Pas Wokìvesen in Österreich. Allgemeine Bestimmungen. Mit der Briefpost können versendet werden: ge wöhnliche. rekommandierte (auch mit Nachnahme) and Expreß- 'Briese, Korrespondenz-Karten, Drucksachen, Warmmuster, Post anweisungen, Postausträge und Zeitungen. Die Frankierung hat »urch Aufkleben der entsprechenden Briesmarken zu geschehen. DaS Gewicht der Briefe darf ìn Ostàeìch, Ungarn und nach Deutschland mit Helgoland sk>0 Gramm nicht über steigen. Nach den übrigen Staaten besteht

für das Gewicht keine Maximalgrenze. Ämtliche portofreie Schristenpakete werden im Jnlande bis 'S'/? Ks, nach Ungarn bis 1 Kß: als Briese befördert. Briefe können, mit Ausnahme einiger überseeischer Inseln, wo Frankvzwang besteht, frankiert oder unfrankiert aufge geben werden. Die Ràmmandatton ist bei Briespostsendungen jeder Ärt zulässig und müssen dieselben (mit Ausnahme der nach 'Deutschland bestimmten) bei der Ausgabe frankiert werden. Für einen durch die Postanstalt in Verlust geratenen rekom mandierten

der Drucksorten ist 45 cm in «eder Richtung, oder wenn in Rollenform bis zur Länge von 75 cm und einen Durchmesser von 10 cm zulässig. Im Ber kehre mit Deutschland dürfen Drucksachen auch in Rollenform die Ausdehnung von 45 cm nach keiner Richtung überschreiten. Warenproben (dürfen keinen Kaufwert haben) müssen frankiert und auf der eldrchjeite mit dem Lormerk „Muster' ver sehen sein, und dürfen die Dimension von SN cm Lange, w cm Breite, 10 cm Höhe, und wenn sie in Rollensorm sv cm Länge

und der Vereinigten Staaten von Nordamerika bis !>50 g; im Berkehr mit Novi- bazar, Deutschland und allen übrigen Berkehrsrewtionen bis 250 Z zulässig. Dieselben dürfen außer dem Namen oder der Firma des Absenders keine schriftlichen Mitteilungen irgend welter Ari enthalten. Klischees (Abgüsse von Holzschnitten oder stehender Letternsatz), ferner Photographie-P'atten dürfen als Muster ^ohne Wert) befördert werden. > Gesrhijftspapiere, als Prozeßakten, von öffentlichen ' Beamten ausgefertigte Urkunden jeder Art

im internen Berkehre sowie mit Ungarn sind bis zum Höchstbetrage der Nachnahme von 1VVV ti nach Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Italien, Luxemburg, Norwegen, Rumänien, Schweden und derSÄweiz, bis zum Höchlibetrnge der Nachnahme von 500 X—600 Mk., iwvFrks und dem Gewichte bis S5>0 g zulässig. Der Absender hat auf der Adreßseite der Sendung die anffalleuve Bezeichnung „Nachnahme', nach nicht deutschen Ländern „Remboursemmt', serner den Nachnahmebetrag in der Währung

9
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1942
Verkehrsgeschichte der Brenner- und Reschenstrasse
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Seite 30 von 38
Autor: Stolz, Otto / Otto Stolz
Ort: Berlin
Umfang: S. 270 - 302
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Großdeutscher Verkehr ; 11/12. - Xerokopie
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; z.Geschichte ; <br />g.Reschenstrasse ; z.Geschichte
Signatur: III 106.144 ; III 7.881
Intern-ID: 110172
Grenzländern, sind die mächtigsten Impulse, auch in Tirol mit gleicher Reg samkeit und Kraft die nötigen Reformen einzuführen, damit die drohende Gefahr großer und vielleicht unersetzlicher Ver luste abgewendet werde.' Diese Gedankengänge stammen • aus den Kreisen der Tiroler Landschaft, diese hat im Jahre 1836 gerade im Hinblick auf die ersten Bahnbauten im west lichen Deutschland, die den nordsüdlichen Frachtenverkehr noch mehr als bisher auf die Schweiz abzulenken drohten, an ~ die Staatsregierung

seiner vorteilhaften Lage den Verkehr zwischen Deutschland und I talien und bietet dem Warenzuge den niedrigsten und am wenigsten gefährlichen aller Alpcnübergängo, welche das Adrialischc Meer mit,dem Bodensce und dem Rhein verbinden {n!\mlich den Brettern. Die Meere setzen die Waren immer an jenen Punkten an das Gestade, von welchen aus sie ain sichersten lind wollltcilslcn über das Festland verbreitet werden können. Dem Handel des Orients mit Deutsch land öffnen sich die Hilfen von Triesl, Venedig und Genua

als die nächsten Verbindungspunkte. Für das südliche lind westliche Deutschland be haupten, ihrer Lage nach, Venedig und Triest mit dem Warentransport über Tirol den Vorzug, rücksichtlich des westlichenundnördlichenDeutsch lands rivalisiert damit Genua. Durch die neuen Straßen, besonders über den Splügen, und begünstigt durch niedrigere Zollsätze versendet es die Waren der Levante bis zum Bodensee und von dort in das westliche und nördliche Deutschland schnell und wohlfeil. Du-rch Tirol ziehen die Straßen

nach allen Richtungen,'die vorzüglichsten in kommerzieller Beziehung sind: Die Straße über Ampezzo durch das Pustertal und über den Brenner nach Innsbruck. Sie bietet dem von den Seestädten Triest und Venedig nach den Handelsplätzen des südlichen und westlichen Deutschland gerichteten Verkehr den Vorteil, auf kurzem lind sicherem Weg das Ziel zu erreichen, in der neueren Zeit ist dieser ■Warenzug ungemein, lebhaft geworden. Auf der Puslcrtaler Straße .. wird er durch die Rottfuhrenanstalt unterstützt. Das Bild

eines sehr ge- , schattigen Verkehrs zeigt uns die Linie von Verona Uber Trient und Bozen, \wozu die Wasserfracht auf der ECsch begünstigend einwirkt. Von Bozen weht dann^der Zug üher den Brenner nach Innsbruck, und weiter nach München und Augsburg in das Herz von Deutschland, oder, was öfter der jiFall ist, Uber Vintschgau und Oberinntal nach Landcck, und von da über 'den Arlberg. Bei Feldkirch oder bei Kussach am Bodensce verlaßt er das inländische Gebiet. Die ausgebreiteten Handelsverhnltnis.se Vorarlbergs

10
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1914
Südbayern, Tirol, Salzburg, Ober- und Nieder-Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain : Handbuch für Reisende
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Seite 2 von 919
Autor: Baedeker, Karl / von Karl Baedeker
Ort: Leipzig
Verlag: Baedeker
Umfang: XXVI, 677 S. : Kt.. - 36. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern <Süd>;f.Führer ; <br>g.Österreich;f.Führer ; <br>g.Tirol;f.Führer
Signatur: I 302.447
Intern-ID: 499624
BAEDEKERS REISEHANDBÜCHER Deutschland in ein. Bande. 19 Karten, 68 Pläne. 3. Anil. 1913^30.— Nordost-Deutschland und Dänemark (von der Elbe and der West grenze Sachsens an nebst Hamburg nnd der Westkfiste von Schleswig- Holstein). Mit 54 Karten und 86 Planen. 31. Aufl. 1914 Jl 20.— Nordwest-Deutschland (von der Elbe und der Westgrenze Sachsens an, nebst Hamburg und der Westkfiste von Schleswig-Holstein). Mit 56 Karten und 84 Plänen. 31. Aufl. 1914 20.— Süd-Deutschland (Oberrhein, Baden

Jl 15.— München und Oberbayern, Allgäu, Unterinntal und Innsbruck, Salz- a bürg. Mit 23 Karten, 16 Plänen, 2 Panoramen. 1921 . . Jt 24.— Südbayern, Tirol und Salzburg, Ober- und Nieder-Österriich, Steier mark, Kärnten und Krain. Mit 75 Karten, 18 Plänen und 11 Pan oramen. 36. Aufl. 1914 Jl 30.— Nordseebäder s. Nordwest-Deutschland. Ostseebäder u. Riesengebirge s. Nordost-Deutschland. Schwarzwald s. Rbeinlande oder Süddeutschland. Ägypten. Unter- nnd Oberägypten, Unter- und Ober-Nubien und der Sadän

. Mit 21 Karten, 84 Plänen und Grundrissen und 55 Abbil dungen. 7. Aufl. 1913 Jl 35.— Balkanstaaten s. Konstantinopel und Kleinasien. Belgien und Holland nebst dem Großherzogtum Luxemburg. Mit 18 Karten, 36 Plänen und 8 Grundrissen. 25. Aufl. 1914 Jl 18.— Dänemark s. Nordost-Deutschland. Frankreich: Paris und Umgebung nebst einigen Konten durch Nordfrankreich. Mit 16 Karten, 40 Plänen und Grundrissen. 18. Aufl. 1912 Jl 18.— In französischer Sprache: Le Nord-Eist de la France, de Paris aux Ardennes, aux Yosges

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 313 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
DEUTSCH-ITA LIEN ISCHE ANNÄHERUNGSAKTION 301 die ernste Möglichkeit, unter Ausschaltung des Südtiroler Zankapfels mit einem faschistischen Deutschland sich zu verbinden und die gemeinsame Front gegen Frankreich zu nehmen? Schritt für Schritt läßt sich die Annäherung verfolgen, die der italienische Diktator Deutschland gegenüber vollzog. Es war schon charakteristisch ge nug, mit welchen einleitenden Worten er das Buch eines Trienler Freundes über Deutschland, das im September 1923 erschien

— Susters „Germania Repubblica' —, begleitete: „Die italienisch deutschen Schwierigkeiten in der Geschichte rührten stets mehr, von Mißverständnissen, von Argwohn und Stimmungen her, als von Unverträglichkeit der Interessen und tiefen leidenschaftlichen Ge gensätzen, und dies, weil die gegenseitige Kenntnis der beiden Völ ker stets gering, einseitig und oberflächlich war. Es sei deshalb von Wert, Deutschland kennen zu lernen, und eine Aufklärung, wie sie Susters Buch gewähre, müsse begrüßt

. Am 16. November besprach er im Senat die Beziehungen Italiens zu Deutschland, und mit Ernst suchte er der schwierigen Lage des deutschen Volkes gerecht zu werden; indem er entschieden von dem Gewaltprogramm Poincarés abrückte, trat er für die Herabsetzung der deutschen Reparations schuld auf eine vernünftige Summe, für ein genügend langes Mora torium, für eine Sicherung und moralische Unterstützung der deut schen Regierung, für die Räumung des Ruhrgebietes und für die Unterlassung territorialer Veränderungen

ein. Demgemäß warnte er vor dem Versuch, das deutsche Volk mit seinen 72 Millionen in Deutschland und Österreich zu zerstören, das seine eigene Zivili sation gehabt habe und morgen vielleicht ein notwendiger Teil der europäischen Zivilisation sein könne. In diesen Voraussetzungen war es begründet, wenn Mussolini den Versuch zuließ, mit dem faschistischen Deutschland anzuknüpfen,

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 102 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
sich zuerst unter Anführung historischer Tatsachen gegen die Be hauptungen, als sei dieses Gebiet erst 1803 mit Tirol und erst 1815 mit Deutschland vereinigt worden, zeigte dabei auf, daß Trient seit den Tagen Otto des Großen bis zur Auflösung des Deutschen Reiches stets Reichsfürstentum gewesen ist und daß auch Rovereto samt dem übrigen südlichen Teil von Tirol seit der Gründung der Mark Verona durch Otto den Großen zum Deutschen Reich gehörte, später dann allerdings zur Republik Venedig kam

, unter Kaiser Maximilian I. aber wieder ein integrierender Bestandteil des Deutschen Reiches wurde und dies bis zu dessen Auflösung geblieben ist; der beste Beweis für die rechtliche Zugehörigkeit von Welsch tirol zu Deutschland sei die Anwesenheit von Abgeordneten dieses Gebietes in der Nationalversammlung; wenn die Welschtiroler wirklich der Ansicht seien, daß Deutschland kein Recht auf sie habe, dann hätten ihre Abgeordneten die Wahl nicht annehmen dürfen. Wenn dann das Promemoria weiter behaupte

sich über die Be zeichnung der österreichischen Armee als des „tapfersten aller Heere' ärgerten. Wenige Tage darauf wurde ihm die katholische Pfarre in Frankfurt angetragen, welches Angebot er jedoch ablehnte (Für, Briefe aus Innsbruck, Frankfurt und Wien, S. 177f. — Lanznaster, a. a. 0., S. Höf., Jung, a. a. 0,, S. 68, Ibr. Ztg. 1848, S. 250), — Über das Verhältnis Öster reichs zu Deutschland sprach Mir in jener Trauerrede, nachdem er ein Heil dem verjüngt und mächtig dastehenden österreichischen Staat zugerufen

hatte, folgende sinnige Worte: „Und auch du Deutschland, mit Österreich so vielfach verbunden, freue dich ! Eure Schicksale gehen Hand in Hand ! Steht ihr und wandelt ihr miteinander, welche Macht der Erde wagt sich an euch ? Wir Deutsche Österreichs haben das Glück, das Band beider Staaten zu sein. Mit Deutschland vereint uns die Natur; mit Österreich verknüpft uns die Geschichte, mit jenem verbindet uns unser Blut, mit diesem unsere Treue, mit beiden die Liebe. Vollendet sich Deutschlands innere Einheit

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 136 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Zusammenhalten' entwickelt 1 ), das freudige, kräftige Bewußtsein, zu einem großen Staat unter einem milden gerechten Herrscherhaus zu gehören. Schlage man das große schöne Ganze der österreichischen Monarchie entzwei, trenne man die deut schen von den slavischen Brüdern, dann sei zu befürchten, daß letztere lieber zu den ihnen stammverwandten Russen halten werden als zu den Deutschen. Würde sich einmal der slavische Koloß gegen Deutschland erheben, dann würden die Deutschen ,,da draußen

' zur traurigen Erkenntnis gelangen, daß sie mit dem Grab, daß sie Österreich gruben, nur sich ihr eigenes bereitet haben. Bs wird in diesem Aufsatz auch betont, daß die Tiroler keineswegs ihr Heil in Frankfurt suchen, wie man ihnen so gerne predige; wozu brauchen die Völker Österreichs noch eine andere Regierung, jetzt, wo gegründete Hoffnung auf ein freies, glücklicheres Leben unter Österreichs Szepter besteht? „Nur wenn Österreichs Kaiser sich an Deutschland anschließt, werden wir ihm folgen

würde. Zwar betont Staffier die Notwendigkeit einer engeren Verbindung zwischen Österreich und Deutschland, denkt dabei aber doch wohl an einen Bund zweier selbständiger Staaten, ohne freilich sich zu einem anderen Pro gramm als zu dem am 27. November auf dem Reichstag von Kremsier verkündeten nicht ganz eindeutigen Regierungsprogramm 3 ) zu bekennen. Der Aufsatz schließt mit der recht allgemein gehaltenen Aufforderung: „Bewahren wir bis zur großen endgültigen Entscheidung unsere Neigungen und Gefühle

für Deutschland, aber vor allem und jedenfalls unsere Treue gegen Österreich, wie ein kostbares Kleinod'. Die Frage, warum Österreich nicht so wie das bis auf ein kleines Stück durch wegs von Deutschen bewohnte Preußen allen Beschlüssen des Frankfurter Parla ments sich unterwerfen könne, wird in einem Artikel des Volksblattes vom Anfang des Jahres 1849 4 ) beantwortet: Weil es unter seinen 37 Millionen Einwohnern bloß 8 Millionen Deutsche und in seinen zum Deutschen Bund gehörenden Ländern neben 6,200.000

Deutschen noch 5 Millionen Slaven, Italiener, Juden usw. aufweist, diese seine nichtdeutschen Bewohner für Deutschland nicht sonderlich begeistert seien J ) Diese einer bloßen Personalunion entgegenstehende Kraft einer jahrhundertalten Gemein schaft zwischen den deutschen und den nichtdeutschen Völkern Österreichs hat Heinrich R. v. Srbik in seinem Aufsatz, Die deutsche Einheitsfrage in der Frankfurter Nationalversammlung, Histor. Bl. 1. Jg., S. 357, betont. z ) Big

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 142 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Verbindung mit Deutschland verweisen. Sie betonte insbesondere 1 ), daß der Anschluß Tirols an Deutschland direkt eine Lebensfrage für das Land sei wegen der Absatz möglichkeit für die Produkte Südtirols, d. i. Seide, Tabak und namentlich Wein, dessen Preis während der bayrischen Herrschaft trotz der fortwährenden Kriege und Unruhen um ein Drittel und mehr gestiegen sei, wegen der Möglichkeit, im Falle eines Anschlusses wohlfrei Getreide für Mensch und Vieh aus Bayern zu beziehen, und wegen

der Aussicht auf Wiederbelebung des für das Land als Erwerbszweig so wichtigen Transithandels. Wenn sich die kürzeste Verbindung, die von Norden nach Italien führt, im Besitz Deutschlands befinde, werde dieses dann auch ein viel größeres Interesse als gegenwärtig Österreich an der Ausgestaltung der Verkehrs wege im Lande haben. Auch strategische Erwägungen sprächen für den Anschluß, könne doch Deutschland zum Unterschied von Österreich, welches nur eine un mittelbare Verbindung mit Tirol besitze, nämlich

von Gelehrsamkeit und Bildung auftun' 2 ). In einem aus der „Ost deutschen Post' abgedruckten Artikel der „Innsbrucker Zeitung' wird Deutschland als das „große Mutterland unserer Kultur' bezeichnet, aus dessen reichem, schöp ferischem Geistesleben das deutsche Österreich und durch dieses die benachbarten jugendlichen Völker Bildung und Kenntnisse schöpfen 3 ). Umgekehrt werde in religiöser Hinsicht nichts gewonnen, wenn sich Tirol nicht an Deutschland anschließt; gehöre doch auch zu den Grundrechten

Absehen von der Idee der deutschen Einigkeit schrieb die „Innsbrucker Zeitung' in ihrer ersten Nummer des neuen Jahres: „Die uns von unserer Verbindung mit Österreich und den ge schichtlichen Erinnerungen, welche uns an dasselbe knüpfen, unermüdlich so vieles erzählen, wissen nichts von unserer naturrechtlichen Verbindung mit Deutschland, nichts von dem Recht der gesamten deutschen Nation, sie wissen nichts von unserer geschichtlichen Verbindung zur deutschen Reichseinheit und während *) Ebendört

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 124 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Bemerkung stimmt nicht ganz ; nahmen doch zwei der nächsten Redner auf die Aus führungen Beda Webers ausdrücklich Bezug. Der eine von ihnen, der schon erwähnte linksliberale Abgeordnete von Stremayr, der gleich nach Beda Weber, den er einen ebenso gründlichen wie witzigen Redner nannte, das Wort ergriff, erklärte allerdings, es sei ihm eigentlich nicht ganz klar geworden, was Beda Weber bezüglich des Ver hältnisses von Österreich zu Deutschland wolle 1 ). Zur Illustration

dessen, wie man in dem kaisertreuen Tirol selbst den „innigen Anschluß Österreichs an Deutschland' im Grunde verstehe, verwies Stremayer auf eine vom ständischen Ausschuß in Innsbruck im selben Monat beschlossene Erklärung, in der es heißt: „Wir wollen die Erhaltung des Kaiserstaates, die uralte Verbindung seiner Völker durch die ge heiligte Person des Monarchen. Wir wollen als deutsche Provinz enge Verknüpfung mit Deutschland und seiner Zentralgewalt' 2 ). Stremayr sah darin eine eindeutige Erklärung zu Gunsten

der Personalunion im Sinne der §§ 2 und 3 3 ), die nach seiner Ansicht keineswegs zu einer Zertrümmerung Österreichs führen müsse 4 ). Von dem der Linken angehörenden Vogt aus Gießen 5 ) aber bekam Beda Weber zu hören, daß Tirol, das durch ihn gewissermaßen als Vertreter sämtlicher deutschen Stämme Österreichs hingestellt worden sei, doch nur eine sehr isolierte provinzielle Ansicht habe und daß dieses Tirol, welches jetzt so sehr für die Gesamtmonarchie und zugleich für den Anschluß an Deutschland schwärme

, die ihr Stremayr gab, in der Nationalversammlung widersprochen hat. Vielleicht konnte aber keiner das Wort dazu erhalten. 4 ) Sein Gedanke war, Deutschösterreich solle einen Teil des deutschen Bundesstaates bilden, die mit Deutschösterreich durch Personalunion verbundenen nichtdeutschen Länder Öster reichs aber sollen mit Deutschland in ein Unions Verhältnis treten. 5 ) Sten. B. IV, S. 2889. •) Wohl aber wurde im Oktober 1848 in einer Petition um Beibehaltung der Glaubenseinheit mit einem Nachlassen

des Tiroler Patriotismus im Fall der Nichterfüllung dieses Wunsches gedroht (s. Streiter, a. a. Q., S. 112ff. und Kath. Bl. 1848, S. 1267ff., s. auch Historisch -poli tische Blätter f. d. kath. Deutschland, 1848, II., S. 550ff-) und der Tiroler Landtag hat in einer Adresse an den Kaiser vom 18. 11. 1848 für den Fall der Einführung der Kultusfreiheit in Tirol in Auseicht gestellt, daß „jener angeerbte patriotische Eifer, der bisher für Staat und

16
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Jahr:
(1906)
Tiroler Bauernkalender; 1. 1907)
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Seite 88 von 197
Umfang: 168 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/1(1907)
Intern-ID: 506127
war, welche Folgen die selbe für einen Agrikulturstaat^) hat, ersehen Sie daraus, welche Folgen dieselbe für den Industriestaat Deutschland hatte. Ich will das durch einige Ziffern, durch ein bißchen Statistik nachweisen. Als gutes Barometer für die Bolks- wohlfahrt ist der Uberschuß der Neu einlagen in öffentlichen Sparkassen u. dgl. über die Herausnahme bekannt. Im Jahre >) Gesamchaftung, Einheit. -) Partei zur Begünstigung der Landwirtschàft. 5) Eigentümliche, besmwere. ») Landwirtschaftsstaat. 1873 wurden

in Deutschland 126 Millionen Kronen mehr in die Sparkassen eingelegt als herausgenommen, im Jahre 1874125 Millionen Kronen, im Jahre 187S 9ö Millionen Kronen, im Jahre 1376 86 Millionen Kronen, im Jahre 1877 77 Millionen Kronen, im Jahre 1878 und 1879 LS Millionen Kronen. Sie sehen, dieses Barometer beweist, daß der Volkswohlstand in Deutschland damals heruntergegangen ist. Warum? Die Antwort darauf lautet: Wegen der unglückseligen Wirtschaftspolitik Deutschlands, weil man geglaubt hat, daß man den deutschen

Bauer nicht zu schützen brauche. Vom Jahre 1878/79 bis zum Jahre 1889 ist eine entgegengesetzte Bewegung zu konstatieren. Warum? Weil eben Fürst Bis marck sich mit semer neuen Wirtschafts politik eingesetzt, weil eben Deutschland die landwirtschaftlichen Produkte seiner Bauern zu schützen begonnen hat. Und dieses empfindliche Barometer, das in dem voraus gegangenen Jahre sofort eine Reduktion^) des Volkswohlstandes angezeigt hat, hat auch so fort, sowie die neue Wirtschaftspolitik Bismarcks

für die inländische Bieh- produktion eröffnen; wir können es da durch machen, daß wir zweckmäßige Mittel an wenden, um den inländischen Produ zenten^) den inländischen Markt Zu sichern. In Deutschland spricht man es offen und ehrlich aus (liest): ') Rückführung, Herabmiàruiik. 2) Streben. 2) Erzeugung. ') Erzeuger.

17
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 171 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Märkte Tirols hatten, während ein Teil des Adels und ein erheblicher Teil der Geist lichkeit — jedoch durchaus nicht die ganze — mit den Bestrebungen einer katho lisch-konservativen Gruppe sympathisierten 5 die das Eindringen neuer Ideen in das Land, insbesondere, wenn sie von Deutschland kamen, möglichst zu verhindern suchte. In diesen Kreisen wollte man von denen „da draußen' — soweit sie nicht ausgesprochen katholisch eingestellt waren — nichts wissen, belächlte ihre Zunei gung für Tirol

und besorgte von einer näheren Verbindung Tirols mit Deutschland eine Gefährdung des Glaubens und der Sitte der Väter 1 A, Es mag auch zutreffen, daß die große Masse der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung an Deutschland und seinem politischen Geschehen keinen besonderen Anteil nahm, eine Erscheinung, die sich erklären Hit ans der abgeschlossenen Lage so vieler Siedlungen, den schlech ten Verkehrsverhältnissen im Lande, in dem es noch keine einzige Eisenbahn gab, der geistig-politischen Abhängigkeit

der Bauernschaft, von dem, wie angedeutet, vielfach auf Abschließlang des Landes gegen außen bedachten Klerus, schließlich auch aus dem seit jeher stark entwickelten Landes- und Stammesbewußtsein der Tiroler, das namentlich von der katholischen-konservativen Partei, der sogenannten Boznerpartei um Josef v. Giovanelli, eifrig gepflegt wurde 2 ). Im übrigen reichte wohl in keinem anderen Land Österreichs bereits im Vormärz das Bestreben, Deutschland näher zu kommen — allerdings in einem ganz bestimmten Punkt

— so weit in die breitesten Schichten des Volkes hinab, wie gerade in Tirol, Dieser eine Punkt war wirtschaftlicher Natur, er betraf die Frage des Zollanschlusses. Die wirtschaftliche Absperrung Österreichs und damit auch Tirols von dem seit 1834 im deutschen Zollverein zollpolitisch last zur Gänze geeinten Deutschland durch das veraltete, wenn auch allmählich gelockerte österreichische Prohibitivsystem und durch die Repressalien von deutscher Seite wurde — zum Unterschied von der kulturell-politischen

19
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1942
Verkehrsgeschichte der Brenner- und Reschenstrasse
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Seite 13 von 38
Autor: Stolz, Otto / Otto Stolz
Ort: Berlin
Umfang: S. 270 - 302
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Großdeutscher Verkehr ; 11/12. - Xerokopie
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; z.Geschichte ; <br />g.Reschenstrasse ; z.Geschichte
Signatur: III 106.144 ; III 7.881
Intern-ID: 110172
eigensten Interesse vermittelt haben. Viel einschneidender und nachhaltiger waren für Venedigs Verkehrsstellung die Ent deckung der direkten Seewege von Portugal nach Indien und der Anschluß der Niederlande an diese. Um den Ausfall, der für den Orienthandel Venedigs daraus erwuchs, wettzumachen, suchte sich Venedig gerade durch Verona eine Monopolstellung im Handel Italiens mit Deutschland zu. verschaffen. So hat die Regierung Venedigs seit 1530 verfügt, daß alle Waren, die von Deutschland

aus dieser Vorzugsstellung allmählich verdrängt, er hat nur mehr die Verbindung zwischen Deutschland und dem östlichen Italien und der Levante zu besorgen. Das bedeutet immerhin noch etwas, es war aber gegenüber früher ein Stillstand und damit im Verhältnis zur sonstigen Steigerung des Weltrats kehrs ein Rückgang. Hatte Venedig vor der Mitte des 17. Jahrhunderts noch danach getrachtet, über die at lantischen Häfen Anschluß an den neuen Weltverkehr zu gewinnen, so gab es dies nachher auf und mußte sich sogar

) ins obere Rhein tal und weiter über die Bündner Pässe nach Mailand ging, auf die Tiroler Straßen abzudrängen. Da aber damals auch- an diesen die Zölle erhöht wurden, konnte dieser Zweck nicht. erreicht werden. Der Verkehrszug, der vom südwestlichen Deutschland nach Mailand und Genua zielte, war oben auf die Bündner und Schweizer Pässe (Septimier, .1 ulier, Gott hard, Simplon) gewiesen, weil diese die kürzeste Verbindung hierfür darstellten. Diese Zollerhöhungen in Tirol und in den Vorlanden drohten

20
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1942
Verkehrsgeschichte der Brenner- und Reschenstrasse
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Seite 11 von 38
Autor: Stolz, Otto / Otto Stolz
Ort: Berlin
Umfang: S. 270 - 302
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Großdeutscher Verkehr ; 11/12. - Xerokopie
Schlagwort: g.Brennerstrasse ; z.Geschichte ; <br />g.Reschenstrasse ; z.Geschichte
Signatur: III 106.144 ; III 7.881
Intern-ID: 110172
auf einige Mittelstädten aufgeteilt, die sich gegenseitig so ziemlich das Gleichgewicht hielten, im Vergleich mit dem westlichen Deutschland in staatlicher Hinsicht aber weit weniger zersplittert, was die Entwicklung des Verkehrs nur günstig beeinflußt hat. V ' ' Die ullgcmcinc Entwicklung des Handelsverkehrs zwischen Venedig und Verona einerseits und Deutschland, besonders Augsburg, Regensburg und Nürnberg andererseits Die für die Römerzeit und das frühere Mittelalter gegebene Verkehrsbedeutung der Alpen galt

des Handelsverkehrs auf der Linie Treviso— Cadore—Pustertal—Brenner durch Verträge mit den dortigen Landesherren zu gewinnen. Dieäe Linie, die eben von Venedig aus auf dem kürzesten Wege in die deutschen Landesfürstentümer Görz und Tirol führte und am wenigsten durch andere, handelspolitisch rivalisierende italienische Staaten blockiert war, wurde eben deshalb von Venedig be vorzugt und daher damals kurzweg „Via' oder ,,Caminum Alemaniae', d. h. Straße nach Deutschland genannt, welcher Name „Strada d'Allomagna

zwischen ihrer Heimatstadt und der Levante, jenen von Venedig ab mit Deutschland überließen sie vor wiegend dessen eigenen Kaufleuten, die hierzu dorthin aus den verschiedensten Handelsstädten Deutschlands in großer Zahl regelmäßig kamen. Der Fondaco dei Tedeschi oder das

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