Verhandlungen der 18. General-Versammlung der katholischen Vereine Deutschlands und Oesterreichs in Innsbruck am 9., 10., 11. und 12. September 1867 : amtlicher Bericht
, welchen Frei herr v. Andlaw ausgebracht hat. Man nennt uns Tiroler ein bornirtes exklusives Völklein, und in der That das sind wir auch; (Heiterkeit) denn wir wollen durchaus nicht, daß irgend ein an derer Glaube in Tirol gelte, als der unserer Väter; ja wir gehen in diesem exklusiven Wesen noch weiter, indem wir sehnlichst wollen und wünschen, daß auch allenthalben aus der Erde und namentlich in unserem lieben Deutschland nur Ein Glaube sein möge. Darum ist unser sehnlichster Wunsch der, daß jene unselige
Kluft, die Deutschland am tiefsten spaltet, an der es sein bestes Herzblut und seinen besten Lebenssaft verloren hat, daß diese Kluft und diese Wunde endlich sich schließen möge. Auf welche Weise soll aber dies geschehen? Wie soll zwischen Katholiken und Pro testanken Friede, Freundschaft und Einigkeit hergestellt werden? Wir können nicht hinüber zu ihnen, denn es besteht ein àoZ wÄKrmWz eine große Kluft, nämlich die Kluft des Jrrthums zwi schen uns und Ihnen. Aber sie kommen herüber
zu uns, denn was sollte sie auch hindern wieder zurückzukehren, wenn einmal der alte Wahn gefallen ist, in jene Kirche, welche die Braut Christi ist, die sie ja auch suchen, welche die alte Mutter ist, von der sie sich losgetrennt haben; was sollte sie hindern herüber zu kommen? Dazu können wir Ihnen goldene Brücken bauen, die Brücken der Wahrheit und der Liebe. (Bravo.) Meine Herren! Bauen wir Ihnen diese Brücken soviel an uns liegt, ein jeder in seinem Kreise! Möge einmal der Gedanke ganz Deutschland durchzucken, Deutschland