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Bücher
Jahr:
(1922)
Tiroler Bauernkalender; 17. 1923)
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Seite 163 von 250
Umfang: 224 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/17(1923)
Intern-ID: 506084
L40 von bekam Polen den besten Teil. Deutschland verlor dabei 36 Prozent der Kohle, 70 Prozent Eisen und sämtliche Zinkgruben. Vergebens machte die deutsche Regierung auf die Folgen dieses Raubes aufmerksam. Es werbe Deutsch land zahlungsunfähig. Es könne Deutsch tand die Wiedergutmachungssumme nicht Hahlen. Man hörte diese Warnung nicht — und heute Feigen, sich die Folgen. Deutschland kann nicht mehr zahlen und mußte schon im IM um Ausschub der Zahlungen bitten. England zeigte

sich zwar entgegenkommend, nicht aber 'Frankreich. Frankreichs Haß ist zu groß. Es wM Deutschland bis zum Weiß bluten schröpfen. Schon um diese Zeit verlangte man in Frankreich, daß Deutschland sich „bankerott Ms eigenem Verschulden' erkläre. Und dann würde die Entente zur Strafe die sogenannten „Sanktionen' durchführen, d. h. Deutsch land besetzen. „Was muß denn Deutschland im Ja hr e 1922 , Zahlen?' wirst du fragen. Die Ant wort sei dir gleich gegeben: Der hohe Rat der Entente hat bestimmt, daß Deutschland im Jahre

1922 >an Bar zahlungen 720 Millionen Goldmark (b^ reits bezahlt 282 Millionen) und .an Sachlieserungen 1450 Millionen Gold mark (an Frankreich allein 950) leisten mnsi. An 60 Milliarden neuer Steuern Mußte Deutschland aufbringen, sonst drohte das Ausland mit Auferlegung von Hypotheken auf bewegliche und un bewegliche Werte und — mit der Be setzung des Rheingebietes. Nebrigens ist es ein Skandal, wie Deutschland durch die Ententekommissionen ausgesaugt wird. Ein englischer General bezieht

in Deutschland über 3VZ Millionen Mark, em einfacher Soldat 360.00 Mark im Jahre. Bis Ende 1921 mußte Deutsch land 11.500 Millionen Goldmark san ^Wiedergutmachungssumme' bezahlen; hiev on sind nicht ganz 3000 Millionen Hem Wiederaufbau Frankreichs zuge- -ftthrt worden, das übrige Geld ging -größtenteils auf Kommissionskosten auf. Trotz alldem, daß Deutschland in so Wwerer Rot ist und die ganze Entente ..... Ä sich mit deutschem Gold füttern läßt, ist die Arbeitslosigkeit nirgends so stark, als gerade

bei den Siegern. Diese Arbeitslosigkeit droht für die Sieger staaten geradezu zu einer Katastrophe zu werden. Englands Kohlenwerke ha ben wenig Geschäft, da die früheren Hauptabnehmer, Italien und Frankreich, keine Bestellungen machen. Sie brauchen kerne englischen Kohlen mehr, weil sie von Deutschland Kohle als Kriegsent schädigung bekommen, dal/er in Eng land große Arbeitslosigkeit. Um nun Unruhen der Arbeitslosen hint anzuhalten, sendet Engljand diese zu den Besiegten, wo diese mit ihrer englischen

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1941
Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
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Seite 206 von 219
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: Berlin
Verlag: Deutscher Verl.
Umfang: 217 S. : Kt.. - 2. durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; s.Politisches System ; g.Europa ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.111
Intern-ID: 75703
Hauptdaten zur europäischen Geschichte des Sudetenlandes an das Reich. — Münchener Abkommen zwischen Deutschland, Italien, England und Frankreich. — Beitritt Ungarns zum Antikominternpakt. 1939 Angliedemng Böhmens und Mährens als Protektorat an das Großdeutsche Reich, — Beitritt Spaniens zum Antikomintern pakt. — Vereinigung Albaniens mit Italien. — Deutsch-italieni scher Bündnisvertrag. — Deutsch-russischer Nichtangriffs vertrag. — Englische Garantien an Polen, Finnland, Griechen land

und Rumänien. — Englische und französische Kriegs erklärung an Deutschland. — Polens Niederwerfung und Auf teilung zwischen Deutschland und der Sowjetunion. — Finn lands Niederwerfung durch die Sowjetunion. 1940 Besetzung Dänemarks und Niederwerfung Norwegens, Hol lands, Belgiens und Frankreichs durch Deutschland. — Italiens Eintritt in den Krieg an der Seite Deutschlands. — Vereinigung Litauens, Lettlands und Estlands mit der Sowjet union. — Abtretung der volksfremden Gebiete Rumäniens an Bulgarien

und Ungarn, Beßarabien und der Nordbukowina an die Sowjetunion. — Wiener Schiedsspruch. — Dreierpakt zwischen Deutschland, Italien und Japan. — Beitritt Ungarns, Rumäniens und der Slowakei zum Dreierpakt. 1941 Beitritt Bulgariens zum Dreierpakt. — Niederwerfung Süd- slawiens und Griechenlands durch Deutschland und Italien. — Verselbständigung Kroatiens und Montenegros. — Rück gliederung der südlichen Steiermark, Südkärntens und Ober- krains an das Reich, Vereinigung des slowenischen Gebiets

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1941
Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
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Seite 131 von 219
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: Berlin
Verlag: Deutscher Verl.
Umfang: 217 S. : Kt.. - 2. durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Deutschland ; s.Politisches System ; g.Europa ; z.Geschichte
Signatur: II A-19.111
Intern-ID: 75703
Englands europäisch Front gegen Deutschland in das europäische Staatengetriebe, und zwar durch die Verbindung mit einer festländischen Macht oder Mächtegruppe. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten Frankreichs, Nicht so sehr weil das französische Volk die alte Vorliebe des Engländers besitzt, als in Rücksicht auf Deutschland, dem die Inselmacht mit steigendem Mißtrauen gegenübertrat. Die ungeheure Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte und die Handhabung überlegener Handelsmethoden

erweckten bei dem britischen Händlervolk Konkurrenz sorgen, der Bau der deutschen Kriegsflotte war ihm sogar eine Bedrohung seiner Machtstellung. Unter Berufung auf das gefährdete Gleichgewicht tat sich England mit den Rankenmächten zusammen, und die Politik der freien Hand, die Deutschland in Überschätzung seiner Kräfte betrieb, machte es ihm verhältnismäßig leicht, auch an Rußland heranzukommen. Zwar vermied es die formelle Bündnisverpflichtung, aber zumal die Entente mit Frankreich unterschied

weit über den ur sprünglichen Charakter hinaus sich zu einem Bunde auf Gedeih und Verderb verdichtete. Es wog deshalb um so schwerer, daß die innere Zersetzung der Donaumonarchie ständig fortschritt, und es war eine weitere Entwertung des Dreibundsystems, daß Italien sich mehr und mehr herauslöste und zu einer ausgesprochenen Lavierungspolitik überging. Englands immer wiederkehrende Berufung auf das Gleichgewichtsprinzip, das durch Deutschland gefährdet sein sollte, stellte den wahren Sachverhalt

geradezu auf den Kopf, Am allerwenigsten die britische Regierung dachte, indem sie die Einkreisung Deutschlands in die Wege leitete, an eine Regelung der europäischen Verhältnisse nach deren eigenen Gesetzen, Ihr kam es nur darauf an, Deutschland, dessen nationale Einigung ihr ein Dorn im Auge war und das nun gar noch einen Anteil an der Weltherrschaft begehrte, niederzuhalten, während doch eine starke Stellung Deutschlands im Herzen Europas immer die Voraussetzung einer echten europäischen Ordnung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 349 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
mit locken den politischen Fühlern sich für Südtirol verwenden wollte, das von Deutschland im Stich gelassen zu sein schien: tatsächlich erreichte er damit das Gegenteil, und das Ergebnis des undurchsichtigen Zwischenfalles war eine scharfe Stellungnahme Italiens gegen den Anschluß Österreichs an Deutschland und ein entschiedener Vorstoß zugunsten einer Garantie der Brennergrenze, Noch war Mussolini am i. April in einer offiziösen Verlautbarung für einen Pakt zwischen Italien, England, Frankreich

, Belgien und Deutschland eingetreten und hatte die Herstellung einer grundsätz lichen Verständigung zwischen diesen Mächten als den besten Weg zu einem allgemeinen Ausgleich bezeichnet. Auch die öffentliche Meinung sympathisierte mit einem solchen Sicherheitsabkommen, und zwar unter Ausschaltung der Frage der Ostgrenze, in der Deutschland das Recht habe, Wünsche geltend zu machen. Vergeb lich bemühte sich die französische Regierung, Italien für die Aus dehnung des Paktes auf den Osten zu gewinnen

; Mussolini verspürte keine Neigung, den Interessen Frankreichs an der deutschen Ost grenze Vorschub zu leisten, um so weniger als er im Begriff stand, mit Deutschland einen Handelsvertrag abzuschließen. Indessen schon Anfang April schob die „Idea nazionale' insofern die Angelegenheit auf ein anderes Geleise, als sie meinte, daß wenn Italien einem Ga rantiepakt beitrete, auch die Brennergrenze garantiert werden müsse. Hcrre, Südtirol 22

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 311 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
HALTUNG ÖSTERREICHS UND DEUTSCHLANDS 299 miß J indem er auf der einen Seite als begreiflich hinstellte, daß man mit Schmerz am Schicksal der Stammesgenossen Anteil nehme, auf der anderen die Presse vor lauten Kundgebungen warnte, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet werde. Merkwürdig schwach blieb das Echo des faschistischen Verwel- schungsvorstoßes in Deutschland. Am Abschluß des erfolglosen Ruhrkampfes stehend, war das deutsche Volk ganz mit sich be schäftigt, und wenn die öffentliche

Meinung auch von der Unter drückung des Südtiroler Deutschtums Kenntnis nahm, so fand sie doch nicht die Zeit, sich darüber zu erregen. Etwas anderes kam hinzu. In außenpolitischer Beziehung entwickelten sich unter dem Einfluß der bedrohlichen Gewaltpolitik Poincarés wieder nähere Beziehungen zwischen Italien und Deutschland, und es entsprach der schwierigen Lage, daß die Berliner Regierung sich eifrig be mühte, in Mussolini einen wirksamen Befürworter der deutschen Interessen zu gewinnen

, und seinen Widerspruch in der Anschluß frage zu überwinden, wenn auch das Vertrauen in seine zufahrende Politik seit dein Korfuabenteuer des Sommers eine schwere Erschüt terung erlitten hatte. Schon Mitte September sprach sich der Reichs kanzler Dr. Stresemann in einem Interview der „Tribuna' mit Sym pathie über Italiens Rolle als ehrlichen Makler aus und stellte mit Be dauern das Vorhandensein von Verträgen fest, die die Vereinigung von Deutschland und Österreich verböten und das deutsche und das italienische Volk

nicht zu gemeinsamen Grenzen kommen ließen. „Dies würde nicht nur ihr Nationalbewußtsein befriedigen, son dern auch dem gemeinsamen Interesse unserer beiden Länder ent sprechen und das Wiedererstehen des habsburgischen Kaiserreiches in irgendeiner Form, welches ganz bestimmt eine Stellung gegen Deutschland und Italien nehmen würde, unmöglich machen.' Mit der Haltung der deutschen Regierung wirkte die Gesamtlage dahin, daß Mussolini seinerseits die politische Schwenkung vollzog, die seit Frankreichs Einmarsch

in das Ruhrgebiet sich vorbereitet hatte. Es waren überaus eigenartige faschistische Erwägungen und Rechnungen, die zu der Annäherung an Deutschland und zur Revision der scharf ablehnenden Stellungnahme in der Anschluß frage beitrugen. Seit dem Sommer hatte die nationalistisch-völkische Bewegung, die in Bay era ihren Sitz hatte und dort in heftigen Aus-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1861
¬Der¬ Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Oesterreich überhaupt und für Tirol insbesonders
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Seite 755 von 774
Autor: Moriggl, Alois / von Alois Moriggl
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 769 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1805 ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte 1805
Signatur: II 101.834 ; II 63.994
Intern-ID: 249201
I. Artikel. Es soll von diesem Tage an auf immer Friede und - Freundschaft zwischen Sr. Majestät dem Kaiser von Deutschland und Oesterreich und Sr. Majestät dem Kaiser der Franzosen, König von Italien, ihren Erben und Nachfolgern, deren Staaten und respektiveu Unterchanen bestehen. II. Artikel. Frankreich soll fortdauernd als völliges Eigenthum und mit aller Souveränität-die Herzogthümer, Fürstenthünicr, Herr schaften und Territorien jenseits der Alpen besitzen, welche vor gegen wärtigem

Traktat mit dem französischen Reiche vereint und inkorporirt waren, oder durch französische Gesetze und Administration regiert wurden. V III. Artikel. Seine Majestät der Kaiser von Deutschland und Oesterreich erkennen für Sich, Ihre Erben und Nachfolger die Dispo sitionen, welche von Seiner Majestät dem Kaiser der Franzosen, König von Italien in Betreff der Fürstenthümer Lucca und Piombino getroffen worden find. - - - ^ , - ZV. Artikel. Se.. Majestät der Kaiser von Deutschland' und Oesterreich

entsagen für Sich und Ihre Erben und Nachfolger dem jenigen Theile der Staaten der Republik Venedig, welcher Ihnen durch die -Traktate von Campo Formio und Luneville abgetreten Worden; gedachter Staatentheil.soll auf immtt mit dem Königreich Italien ver einigt werden. - . - - ' - . - V. Artikel. Se. Majestät der Kaiser von Deutschland und Oester reich'erkennen Se. Majestät dm Kaiser der Franzosen als König von Italien an. Man ist aber, übereingekommen , daß zufolge der Dekla ration

/ welche Se. Majestät der Kaiser der Franzosen in dem Augen blicke erließen, wo-Sie die Krone von Italien übernahmen, die Kronen Frankreichs und Italiens — sobald die in jener Deklaration genannten Mächte die darin erwähnten Bedingungen erfüllt haben werden —- auf immer getrennt werden'sollen und in keinem Falleauf demselben Haupte wieder vereint werden können. Se, Majestät der Kaiser von Deutschland und Oesterreich verpflichten Sich, zur Zeit der Trennung denjenigen Nachfolger atizuerkennen, den Sich Se. Majestät

6
Bücher
Kategorie:
Kunst, Archäologie
Jahr:
1895
Peter Flötner als Plastiker und Medailleur
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Seite 39 von 89
Autor: Domanig, Karl / Karl Domanig
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Tempsky [u.a.]
Umfang: 80 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses ; 16
Signatur: IV 65.295
Intern-ID: 326008
verlegt werden. In diesem Zeirraumc nun begegnen uns Gesandte des Königs Franz I. in Deutschland ganz häufig; namentlich ist dies der Fall gegen Ende des Jahres 1534. »Francorum regis oratores per Germaniam discurrunt, seminantes zizania,« berichtet am 17. November 1534 der kaiserliche Gesandte Johann de Weeze, früherer Erzbischof von Lund, an seinen Monarchen. 1 Besonders einer derselben schien dem Erzbischofe gefährlich, so dass er wiederholt die Auf merksamkeit des Kaisers auf ihn lenkte

und den Christenglauben das Richtige denken. Der König wisse auch ganz sicher, dass der Kaiser die Protestanten mit Gewalt zu ihrem alten Glauben zwingen und hart bestrafen wolle; das aber könne er nicht mit ansehen, und deshalb habe er ihn als Gesandten nach Deutschland geschickt, um mit den Städten einen Bund zu schliessen zu ihrer Unterstützung gegen den Kaiser. Das Volk beginne über diese unverschämten Reden zu murren, was den Gesandten, bewog, sich nach Ulm zu begeben. Ueberhaupt glaube ich nicht,« fahrt

unsere Medaille verfolgt, völlig stimmt zu der Rolle des Orators in Memmingen, eine Rolle, welche jedenfalls auch dem Claude Dodieu übertragen worden ist, wenn derselbe gerade um jene Zeit nach Deutschland geschickt worden war. Denn betrachten wir unsere Medaille unter diesem Gesichtspunkte und in der Supposition (an der uns nichts hindert), dass dieselbe gegen Ende des Jahres 1534 entstanden sei. Das Porträt der Vorderseite zeigt den Sieur de Vely, nicht als Cavalier und nicht als Franzosen

aufrecht zu erhalten? — dann allerdings ist seine Maske trefflich gewählt. Denn eben der Humanismus — man denke an die Stellung, welche Erasmus Roterodamus in Deutschland wie im Auslande, bei dieser und bei jener Partei einnahm! — war das Band, welches Deutsche und Franzosen, Katholiken und erklärte Lutheraner verbinden konnte; und eben der Huma nismus der jüngeren Schule gab sich als den berufenen Wortführer jeglicher Freiheit. 1 Lanz K., Correspond«« des Kaisers Karl V., II, S. 147

7
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 69 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
58 II- Dit iberischen Staaten, t. Spaniti! damaligen Lage immer nur mehr taktischen als realen Sinn haben können» und der Pyrenäenstaat wäre dabei immer der empfangende, die mitteleuropäische Großmacht stets nur der gebende Teil gewesen. Für die Madrider Regierang stand, trotz der Neigungen einzelner Männer für Deutschland, umgekehlt fest, daß sie gegenüber zu weit gehenden Forderungen Frankreichs zuletzt nur an England einen Rück halt hatte, und es kennzeichnete das Vertrauensverhältnis

Memorandum als Verhandlungsgrundlage zugestimmt hatte, waren grundsätzliche Fragen eigentlich überhaupt nicht mehr zu erörtern, sondern nur noch Einzelheiten. Bevor die eigentlichen Verhandlungen aufgenommen wurden, bedurfte es jedoch der Klar steilung eines Punktes, hinsichtlich dessen ein spanisches Mißtrauen entstanden war. Die Madrider Regierung verlangte eine volle Siche rung dagegen, daß auch Deutschland noch eine Forderung an Spanien stellte, obschon sie durch den Wortlaut des französisch

- deutschen Vertrags ausgeschlossen erschien. Den Ausgang dafür bil dete die Abtretung des Vorkaufsrechts, das Frankreich durch das Kolonialabkommen vom 27. Juni 1900 auf Spanisch-Guinea und die Inseln Corisco und Elobey erworben hatte, an das Reich. Die Befürch tung Spaniens war, daß Deutschland jhm diesen letzten Kolonial besitz an der westafrikanischen Küste, der nun ganz von deutschem Koloniaigebict umschlossen war, abfordern würde, und Garcia Prieto machte es der Pariser Regierung zum Vorwurf

, daß sie westafrikani sches Gebiet, das an Spanisch-Guinea angrenzte, an Deutschland abgetreten hatte, ohne Spanien benachrichtigt zu haben, was er als eine Verletzung des Vertrags vom 16. Mai 1907 hinstellte. Bunsen versuchte, die Angelegenheit durch eine vermittelnde Formel aus der Welt zu schaffen, doch hielt der französische Außenminister an dem Standpunkt fest, daß der Wortlaut der deutsch-französischen Vcr- 1 Bunsen an Gfcy. Madrid, 7. Februar 1912. Dugdalc 264/5.

8
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1922
Und dennoch! : geschichtliche Szenen 1806-1815 ; der Zusammenbruch, die Erneuerung, die Befreiung
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Seite 186 von 432
Autor: Steinitzer, Alfred / Alfred Steinitzer
Ort: München
Verlag: Bassermann
Umfang: VII, 408 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-20.279
Intern-ID: 90688
Arndt: Ich werde mir darin alles von der Seele schreiben, was ich gegen Napoleon und die Franzosen fühle und das ist nicht wenig, àf der Herreise habe ich Justus Gruner in Prag besucht. Er läßt meinen „Geist der Zeit' heimlich drucken und in Deutschland verbreiten,- ebenso auch die aus Rußland kom menden Kriegsberichte. Er wird uns bei der Tätigkeit, die Eure Exzellenz mir zugewiesen haben, tatkräftig unterstützen. 5t ein: Ich will Zie gleich in Aürze über die gegenwärtigen Verhältnisse

Widerstand, weil sie sich davon überzeugen lassen, daß der Urieg allein durch das russische Heer gewonnen werden könne. Ich habe deshalb mit dem Grafen Münster Verhandlungen angeknüpft, daß England die Legion übernehmen, sie im nördlichen Deutschland landen und dort alles msurgieren solle. Preußen muß im Rücken Napoleons entzündet werden. Gneisenau, der in London ist, unterstützt dort diesen Plan. Dem Raiser habe ich eine Denkschrift vor gelegt. wie die künftigen Verhältnisse in Deutschland zu ordnen

wären. Der Rheinbund muß aufgelost und Deutschland so ein gerichtet werden, daß es Frankreich widerstehen, seine Unab hängigkeit erhalten, England in seine Häfen zulassen und der Möglichkeit französischer Einfälle in Rußland zuvorkommen könne. Die alte deutsche Verfassung herzustellen, ist unmöglich - ich denke mir die Vereinigung Deutschlands zu einer Monarchie oder in dem man es nach dem Laufe des Mains zwischen Preu ßen und Österreich unter einem Bündnis dieser Mächte teilt. Am liebsten wäre

9
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1940
¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)
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Seite 81 von 88
Autor: Gruener, Franz / Franz Guener
Ort: Innsbruck
Verlag: Gruener
Umfang: 89 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 158.931/3
Intern-ID: 154597
And dieser Bekennermut, obwohl Deutschland von Feinden umgeben, die ganze Plutokratie der Welt Deutschland in Stucke zer schlagen und vernichten zu wollen längst offen posaunte. Das deutsche im Schandfrieden abgerissene D a n z i g und fein Gebiet hatte den Anschluß ans Vaterland begehrt, der Führer hatte Polen nochmals feierlich die Hand zum Frieden gereicht. Sie wurde überhebend, aufgeputscht von England und Frankreich, zurückge wiesen) die dort seit Jahrhunderten lebenden Deutschen gequält

. England wollte über Norwegen einbrechen, Deutschland von den schwedischen Erzgruben Kirunas abschließen. Oer Führer kam zuvor. ?n einer Nacht war Dänemark be setzt, waren die Truppen in Norwegen über eine 2000 Kilometer- front gelandet. Die Engländer bereiteten den Einbruch über Holland und Belgien vor, um in die Herzkammer Deutschlands, das Nuhrgebiet, vorstoßen zu können. Der Führer kam zuvor. Luxemburg wurde besetzt, Holland, das bewaffneten Widerstand leistete, in bisher unerhörten Sieges märschen

. Das alte, Deutschland im Versailler Frieden abgenommene Gebiet von Malmedg und Eupen wurde wieder dem Reiche ein verleibt. Weit hinein ins Herz Frankreichs drangen die deutschen Heere, die Marginot-Linie, die Weigand-Front, wurde durchbrochen. Die

10
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 220 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Auseinandersetzungen zwischen alter und neuer 'Richtung 209 Bereitwilligkeit zur aktiven Verteidigung der Neutralität, denn damit drohte Belgien in der ihm zugedachten Rolle als Bollwerk gegen Deutschland zu versagen. Man erfuhr damals, daß die Verteidigung Lüttichs erst vom 4, Mobilmachungstage an so weit ausreichte, um die Gegner zu einem planmäßigen Angriff zu zwingen, während die Verhältnisse bei Namur noch ungünstiger lagen, so daß die Festungen bis zum dritten Mobilmachungstage

durch Handstreich hätten genom men werden können. 1 Man gewann auch den Eindruck, daß die belgische Regierung keineswegs gewillt war, im Falle eines Neutrali- tätsbrachs die Garantiemächte anzurufen, sondern dazu neigte, sich auf eine Abwehrdemonstration zu beschränken, um sich möglicher weise dem Sieger anschließen zu können, als der Deutschland an gesehen wurde. 2 Aus alledem ergab sich für die politischen und mili tärischen Leitungen der Ententemächte die Aufgabe, Belgien zu seinen Funktionen als Schutzwall

gegen Deutschland zurückzuführen. Das belgische Problem war damit in aller Form aufgerollt. 3 Das Programm, das an erster Stelle zu verwirklichen war, hat der erfahrene britische Militarattaché Oberstleutnant Bridges unmittelbar nach Überwindung der großen Krise von 1911 formuliert. 4 Von der offenbaren Schwäche ausgehend, die die belgische Regierung während der Krise gezeigt habe, stellte er fest, daß ein wirksamer Widerstand den Angreifer ins Herz des Landes ziehen und dieses allen Kriegs greueln aussetzen

, und sein Ausgangspunkt war, daß Deutschland im Ernstfall die Neutralität Belgiens brechen werde. 1 JofTrc a. a. O. 2 Ebenda. Vgl. auch Bridges an Villiers. Brüssel, 19. Oktober 1911. A.a.O. 3 Für das Folgende vgl. Bernhard Schwcrtfegcr, Die militärpolitischen Beziehungen Frankreichs und Englands zu Belgien im Jahie 191z. Berliner Monatshefte XI (1933) 541-564. 4 Bridges an Villiers. Brüssel, 19. Oktober 1911. A.a.O. Hem, Staaten 14

11
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 63 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
$2 II. Die ikirixbcn Staaten, i. Spanien einen Teil seines Kolonialbesitzes zu opfern« 1 In ihrem nationalen Stob schwer getroffen übte die Madrider Regierung wieder mehrere Wochen völlige Zurückhaltung, Sie mißtraute nun auch Deutschland, lebte in der ständigen Sorge, daß bei der Verständigung der beiden Großmächte das Interesse Spaniens übergangen werde, und wandte von neuem ihr ganzes 'Vertrauen England zu. Allerdings gab es auch petzt noch in Madrider Regierungskreisen eine Richtung

, die in der Verbindung mit Deutschland das Allheilmittel sah. Aber der Außen minister des Kabinetts Canalejas, der frankreichfreundliche Garcia Prieto blieb trotz aller psychologischen Belastung, die Frankreichs selbstherrliche Art auch ihm auferlegte, der Politik des Einvernehmens mit den westeuropäischen Mächten treu, die in der ganzen Krise zu- e inanclers tanden. 2 Die deutsche Politik erleichterte ihm diese Haltung, Man war in Berlin zu der Überzeugung gelangt, daß von Spanien nichts zu er hoffen sei

, wenn es sich auch immer wieder gegen die ihm von Frank reich auferlegte Rolle auflehnte, und bemühte sich in keiner Weise mehr um irgendwelche Interessengemeinschaft. Um die Behandlung gen mit der Republik zu vereinfachen, war die deutsche Regierung vielmehr damit einverstanden, daß sie der Frage, ob und wie weit Spanien bei den Entschädigungen an Deutschland zu beteiligen sei, fem blieb und daß diese Angelegenheit nur zwischen Frankreich und Spanien geordnet wurde. 3 Bei alledem gewann jedoch in Paris die Auffassung

war die Politik des französischen Gesandten in Tanger Regnauk, der die weitgehenden Forderungen der Pariser 1 Goschen an Grey. Berlin, »4. Juli 1911. B.D. VII Nr. 630. - Nach Gonzalez Monitoria a.a.O. 146 wünschte Deutschland anfangs Verhandlungen zu Dreien, aber ah »ich darauf hin England einschaltete und Frankreich auch Rußland hinzuziehen wollte, einigten sich dk Partner auf Verhandlungen üu Zweien. 3 Martin an Sci ver,. Madrid, 1. Dezember 1911. F.D. III 1 Kr. 268. 5 D. D. XXIX S. 411 Anm.

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 353 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
ITALIENISCHE STIMMEN UND HALTUNG DER MÄCHTE 341 nedig geschickt dazu, den Argwohn der Italiener gegen Deutschland anzufeuern, und wiederholt wurde von vermittelnden Blättern an Deutschland appelliert, zur Beruhigung Italiens die formelle Aner kennung der Brennergrenze auszusprechen. Entscheidend für den weiteren Verlauf war die Haltung der Mächte. Die deutsche Regierung übte geflissentlich Reserve. In einem offiziösen Artikel der „Kölnischen Zeitung' erklärte sie, daß durch Mussolinis Vorschlag

, den Garantiepakt auf die Brenner grenze auszudehnen, ein Gegenstand in die Auseinandersetzungen hineingetragen würde, der für die Verhandlungen nicht in Frage komme, denn diese beträfen nur die Rheingrenze, und Deutschland habe mit Italien keine gemeinsame Grenze. Hinsichtlich der An schlußfrage aber bezog sie sich auf Mussolinis eigene Feststellung, daß sie selbst ausgesprochen habe, dieses Problem nicht aufrollen zu wollen, und sie machte darauf aufmerksam, daß Politiker wie Benesch namens der Kleinen

Entente es stets von neuem in ver neinendem Sinne behandelten. Im übrigen machte sie den Zusatz, daß die Vollziehung des Anschlusses Österreichs an Deutschland nicht schlechthin eine Verletzung des Friedensvertrages darstelle, denn unter der Voraussetzung, daß der Völkerbundrat seine Zustim mung erteile, sei sie statthaft. Für die grundsätzliche Offenhaltung der Frage war damit gesorgt. Wie nahmen England und Frankreich gegenüber der Wortmel dung Mussolinis Stellung? In Paris begrüßte man die runde

14
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Im rechten Licht! : eine Antwort auf die Res Tirolenses ; ein Beitrag zur Nationalitätenfrage in Österreich
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Seite 114 von 116
Autor: Graf von Gaderthurn, Friedrich ¬von¬ [Mutmaßl. Verf./ Komp.] ; Terlago, Robert [Mutmaßl. Verf./ Komp.] / von einem Zentralisten. [Anton Hochegger oder Graf Robert Terlago]
Ort: Meran
Verlag: Elmenreich
Umfang: IV, 106 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreich-Ungarn ; s.Nationalitätenfrage ; z.Geschichte 1888
Signatur: II A-35.078
Intern-ID: 407214
erworbenen Präponderanz im Oriente durch das in den uni formen Nationalstaaten Deutschland und Italien nach den gleichfalls erschienen Siegen über die Feinde gleichzeitig mächtig emporwachsende Kraftgefühl wenn nicht bedroht, so doch in seineu Bewegungen beengt fühlen und notgedrungen andere Allianzen suchen nlüsseu. Wir fürchten hiebei nicht so sehr, daß sich in den Be ziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich eine Aendernng zu Ungunsten zeigen werde, wohl aber Zwischen Italien

und Oesterreich. Denn Italien, welches als Mittelmeermacht nach definitiver Zurückweisung der russischen uud französischen Gefahr sich nach einem im Vereine mit Oesterreich und Deutschland geführten Krieg, mit Erlaubnis Englands, im Mittelmeere eine kräftigere Position geschaffen haben wird, dürfte dann den Versuch wagen, die angehäufte Kraft zur Gewinnung einer breiteren Basis in den Alpenländern zu verwerthen. Italien wird sich zu diesem Zwecke der Mitwirkung Ruß lands und Frankreichs oder anderer Mächte

Augen gesehen werden können. Wir glauben daher schon deshalb, im Hinblicke auf die nothweudiger Weife in der Zukunft erfolgenden Veränderungen in der Konstellation der europäischen Bündnisse, daß Oesterreich zwingende Gründe hat, feine Existenz durch Betonung der Hege monie der Deutschen über alle andern Völker unserer Reichshälfte auf sichere Basis zu stellen, da nur auf diese Weise der Fort bestand des Bündnisses mit dem kräftigsten Staat Europas, d. i. mit Deutschland gesichert werden kann.

15
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 65 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
nicht möglich war, solange die Pariser Regierung nicht wußte, welche Opfer sie Deutsch land zu bringen hatte. An sich war Garcia Prieto von den französischen V orschlägen nicht unbefriedigt ; er hatte sich nach dem selbstherrlichen Verhalten Frankreichs offenbar auf Schlimmeres gefaßt gemacht. Der Wucht der Tatsachen weichend, erkannte er das Prinzip der Kompen sationsverpflichtung an, freilich nur gegen die Zusicherung Frank reichs, daß sie lediglich gelten solle, wenn Deutschland

nicht selbst noch mit einer Forderung an Spanien herantrete. Aber die Abtretung Ifnis war für Spanien aus nationalen Gründen eine Unmöglichkeit, und nur mit Mühe konnte durch englisches Zureden verhindert wer den, daß die Regierung in diesem Zeitpunkt auftrotzend die Besetzung des strittigen Gebiets vollzog. Im übrigen machte sich Schritt für Schritt das Mißtrauen des Schwachen geltend, daß er irgendwie von dem Starken übervorteilt werde und daß so weitgehende spani sche Opfer durch die Deutschland zu leistenden Entschädigungen

gar nicht gerechtfertigt würden. Selbst England kam zu denn Ein druck, daß die französisch-spanische Verständigung in dem damals gen Stadium der deutsch-französischen Verhandlungen nicht zu er reichen sei, 3 So wurden die Madrider Besprechungen zum zweitenmal unter brochen, und allen spanischen Vorstellungen zum Trotz lehnte die französische Regierung nunmehr ab, sie vor dem Abschluß ihrer Ver handlungen mit Deutschland wieder aufzunehmen. Die Zurückhal tung hatte in diesem Stadium

17
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 58 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Ers/e Marokkßkrise und Anschluß an die engl.-franEnien/e 47 im Spiele hatte, bot dazu immer wieder Gelegenheit, und stets mußte sich Spanien mit den Handlungen seines überlegenen Partners ab finden, ob es sie billigte oder nicht. Das galt auch von dem eigenmächtigen Schritt, den Frankreich tat, indem es, ohne Spanien hinzuzuziehen, mit Deutschland das kolonial- wirtschaftliche Abkommen vom 9. Februar 1909 schloß, das sich zwar im Rahmen der Algecirasakte bewegen sollte, aber im einzelnen

darüber hinausgriff und vor allem Frankreichs besonderen politischen Interessen in Marokko anerkannte. Die spanische Regierung war über diesen Beweis der Nichtachtung mit Recht entrüstet. In ihrer großen Empfindlichkeit grollte sie auch Deutschland, das vielleicht USA getan hätte, auf Spanien größere Rücksicht zu nehmen. Es war jedoch ein Beweis guten Willens, wenn sich die Reichsleitung zu einer beschwichtigenden Erklärung herbeiließ, in der sie die beson deren Rechte Spaniens in Nordmarokko

zur Beendigung des Unternehmens aus, dessen Mißerfolg hingenommen werden mußte. Indessen all dies änderte an der Stimmung und Einstellung der spanischen Politiker nicht nur nichts, sondern steigerte noch ihren „ Bunten an Grcy. Madrid, 14. Juni 1909, B.D. VII Nr. 161. s Manuel Gonzalez I lontoria, EI Protectorado frartcés cn Marrucccos y sus Enscnanzas para la accit'm cspaflola (Madrid 1915) 244fr, Wegen der Verweigerung dieses Ansuchens lehnte et Deutschland ab, die Erklärung in die Gestalt eines Vertrags

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 250 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Neutralitätsividrigkeiten iy ìjj 14 %39 sinnung nicht nur im Volke, sondern auch in der Armee wieder auf heben, die in Deutschland Anstoß erregten. Mit diesem Bemühen um außenpolitische Korrektheit wird es auch zusammenhängen, daß die Verhandlungen, die die belgische Regierung wegen einer Anleihe zur Deckung der Rüstungsausgaben nach Frank reich aufgenommen hatte, damals zum Scheitern kamen. Noch Ende Mai 1913 war man sich hinsichtlich einer Anleihe von 600 Millionen Francs so nahegekommen

, daß bereits die Lieferang von Rüstungs material seitens der französischen Industrie und die Berufung fran zösischer Instruktionsoffiziere in Aussicht genommen wurde, 1 aber der Abschluß unterblieb. Ob neben dem Zaudern Belgiens, namentlich im Hinblick auf die zu befürchtende Wirkung nach Deutschland hin, dafür auch Forderungen militärischer Art bestimmend waren, an die Frankreich die Gewährung der Anleihe knüpfte und die aus der glei chen Rücksicht für Belgien nicht annehmbar waren, 2 läßt sich bisher

nicht sagen. Jedenfalls nahm Belgien schließlich den englischen Kapi talmarkt in Anspruch. Es ist bezeichnend, daß Deutschland bei der Anleihe von vornherein unberücksichtigt blieb. Die Besorgnis hinsichtlich Frankreichs, die in der Äußerung des Königs zum deutschen Miìitarattaché hervortrat und die den pessi mistischen Äußerungen des Kaisers und des deutschen Generalstabs im Grunde recht gab, war wohl begründet. Neben dem Besuch des englischen Königs in Paris mit seinem hochpolitischen Hintergrund sprach

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