Namenloses Land. Wer einm-al deutsches Grenzland kennen lernen durste,, und wer einmal die Bergwelt in ihrer Erhabenheit, Größe und Wildheit gesehen hat, den zieht es mft aller GewaU immer wieder dorthin Unvergeßliche Eindrücke hinterließ die diesjährige Groß fahrt des Norddeutschen Pfadsinder-Verbandes nach dem deutschen Süden bei allen Teilnehmern und es drängte sich jedem die Erkenntnis aus, daß das Land vom Brenner bis zur Salurner Klause deutsch- ist und deutsch bleiben will. Die überall
sehr schwere Kämpfe statt; über 40 Soldatenfriedhüfe erinnern daran. In allen Städten Südtirols dasselbe Bild: Deutsches Wesen, das ein fremdes Gewand tragen muß! So in Klausen, Brixen, Bozen, Meran, Sterzing. Dieses alte Nest mit den engen Gassen, den Erkern und Läden, die in der Sonne so schön Schatten werfen, mit den ganz deutschen Wohnhäusern, dem Tor (Zwölferturm) und dem gotischen Erker am Rathaus, den kein Italiener hätte bauen können, hat ein welsches Gewand anziehen müssen. Vipiteno heißt es yeute
der Hausgeräte, die nach den damaligen technischen Möglichkeiten ebenso praktisch wie ge fällig waren und auch in ihrer Art zu denken und alles Weltgeschehen zu beurteilen. Sie besahen nicht die reichen Bildungsmöglichkeiten unserer Zeit, hatten aber, wenn auch nicht einen weiteren, so doch eisten tieferen Blick, und ihre Einstellung zum Tode und zu Gott war eine ganz natür liche. Dies findet man in Marterln, an denen besonders unser Gebiet reich war und in Grabinschriften, die manchmal in m wenigen Zeilen
in der Sprache des Verstorbenen verboten, oder werden Lehrer und Leh rerinnen, die Privatunterricht in der Sprache der Kinder erteilen, eingekerkert. Es gibt keine einzige deutsche Schule mehr in Südtirol und die wenigen deutschen Zeitungen, die noch erscheinen dürfen, stehen unter schärfster Kontrolle. Das Entnationalisierungsprogramm des Senators Tolomei, das als Staatsprogramm erklärt wurde, ist in allen Pun- ten durchgeführt. Armes Südtirol! Schwer ist der Kampf, der gegen das italienische Groß- reich
geführt wird. Oft kommen sich- die Südtiroler verlassen^ rechtlos und verraten vor. Daher ist es auch unsere Pflicht als deutsche Jugend, bedrohtes Deutschtum zu unterstützen und Kunde zu bringen, daß man im Reich nicht derer vergißt, die um ihres Bekenntnisses zum Deutschtum willen Un sägliches erdulden. Uns find heute nationale Aufgaben ge- stellt mehr denn je zuvor, und die Zeiten, in denen man, jeder Sorge enthoben, singend und wandernd durch die Lande zog, gehören der Vergangenheit