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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 28.11.1862
Umfang: 4
unter dem Brode, was unter dem Stein, und was unter dem Zucker ver standen ist. Ich weiß es nicht. — Ich habe geglaubt, bei der Frankfurter Versammlung habe es sich um zweierlei gehandelt,— um eine den gesetzlichen Boden nicht verlassende Reform deS deutschen Bundes, und um einen Protest gegen die Absonderung Oesterreichs. Wenn es unserm Fcldkircher Patrioten, der in seinem Artikel selbst von Deutschland als von «unserm großen Varerlande' spricht, mit der auf diese Weise an den Tag gelegten grvßdeutschen

Gesinnung Ernst ist, so kann er mir dem Proteste gegen die kleindeutschen Be strebungen mir einverstanden sein. — Seine Unzufrie denheit kann sich also nur auf die, den gesetzlichen Boden nicht verlassende Reform des deutschen Bundes beziehen. Ist also, frage ich, die Bundesreform der Stein, und der gesetzliche Boden der Zucker, oder ist der ge setzliche Boden der Stein, und die Bnndesreform der Zucker? — Vielleicht ist das mehr eine Frage für einen Zuckerbäcker als sür einen Politiker

. — Was aber ist das Brod, welches das deutsche Volk so sehr bedarf, und welches ihm die Frankfurter Reaktionäre nicht geben wollen? Unter dem Brode im Gegensatz zum überzuckerten Stein kann unser Fcldkircher Patriot nichts Anderes als eine revolutionäre Maßregel ver stehen, — und wahrscheinlich soll es heiß gegessen werden. Wie aber, wenn an dieser Kost „das große Vater land' sich den Magen verdürbe? Wir, wenn Ocsirr- reich nicht geneigt wäre, an dem Mahle Theil zu nehmen? Wie, wenn auf diesem Wege die kleindeutschc

keinen größeren Sieg der Vernunft als den, >— daß die falschen Leute das Rechte thun. Sie dahin zu bringen, ist die Kunst des Politikers. Die rechten Leule thnn das Rechte von selbst, sie be- dürfen keiner Aufmuuterung, keiner Urberrednng! Eines noch mochte ich aber den Fcldkircher Patrio ten fragen: Wenn cr nicht sür friedliche Reform wie die Frankfurter, sondern gewaltsame Umgestaltung ist, wie die demokratischen Parlamentier, — was glaubt er, soll bei einer ernsthaften deutschen Revolution aus Fcldkirch

des constitutionellen Lebens in Oester reich ein eigentliches Lern- und Uebungsjahr durch zumachen hatte; es ist daher erklärlich, daß er sich von manchen Zögerungen und Schwankungen nicht ganz fern zu halten vermochte. Aber seine Thätigkeit war eine eben so aufopfernde als ersprießliche; unbe stritten bleibt ihm das Verdienst, redlich das Seinige zu der so wesentlich gebesserten Lage des Reiches bei getragen zu haben. Des Kaiserstaates Ansehen und Machtgeltung ist im Auslande namhaft gestiegen; in den meisten

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Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1866
Umfang: 4
, ist eine echt deutsche Gebirgslandschaft, mit Wiesen und Wäldern reich geschmückt und mit einer glänzenden Aussicht in nähere nnd fernere Bergwelt. Doch die Formen der Berge bieten größere Mannichfaltigkeit, Keckheit und Schwung in den Linien, als wir dies in Nord tirol gewohnt sind. Mir wurde einst die Bemerkuug gemacht, daß mau, wenn man in einem wälschen Dorfe gute reinliche Wirthshäuser finde, anuehnien könne, sie seien deutschen Ursprunges. Die beschei dene, aber reinliche Osteria in Serrada führte auch

bequem unter dem Arm in den Landtagssaal tragen konnte — sie bestand lediglich in 2 Büchern — mußten doch die Deutschen von der chenwerthen „De- hatte' in jeder Beziehung zurückgesetzt werden. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Und warum? Die Slovenen erklären sich nicht mehr allein gegen die Deutschen, sie sind auch gegen die U n g a r n und gegen den Dualismus, und nun ist der hochw. Herr- Andreas Einspiele,- in den Augen der „Debatte' das Gegentheil von einem Patrioten. So lange die Slovenen

bloß gegen die Deutschen wütheten, die man Centralisten, Bureaukraten und politische Schein heilige schimpfte, da waren sie prächtige Leute; jetzt sirrd sie auf einmal Feinde der Freiheit unb des Fort schrittes und ihr Führer, Pater Einspieler, wird in derselben Debatte gründlich denunzirt. Die Zeiten ändern sich eben und die Sonne bringt frühe.- oder später an den Tag, wer gewisse Leute sind. Es gab auch eine Zeit, wo Hr. v. Bismarck, als er Arm in Arm mit dem Grafen Rechberg gieng

n. A. aus folgender Thatsache hervor, die wir den czechenfrenndlichen Tiroler Stimmen zu ge neigter Berücksichtigung empfehlen. Die BezirkSver- tretung von Pilsen hat nämlich in ihrer ersten kon- stitnirenden Sitzung beschlossen, die böhmische Sprache znr Amtssprache der Bezirksvertretung zu erklären, und im Laufe der Verhandlungen diesen Beschluß dahin intcrpretirt, daß durch bcufetbcn der Gebrauch der deutschen Sprache bei den Debatten im Schooße dieser autonomen Körperschaft ausgeschlossen sei. In Folge

der Gleich berechtigung beider Landessprachen im entschiedenen Widersprüche stehe und gesetzlich nicht gestattet werden eine deutsche Gemeinde einen der deutschen Sprache unkundigen Seelsorger hinzustellen? Mit welchem Rechte ließ sie Predigt und Schule verwälschen ?' Zu be dauern ist, daß die Regierung sich um das deutsche Ele ment in Terragnuolo und Ballarsa nickt kümmerte. Wie bedeutungsvoll und schätzbar wäre in unseren kriti schen Zeitläuften eine deutsche Bevölkerung in diesem so wichtigen Thäte

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.09.1862
Umfang: 8
, um ihre geistliche Macht tzu schwächen. ^ / Dk Welt ist in zwei feindliche Reichs dasÄieich Gottes und das Reich des Bösen getheilt.- Nachdem sich das . Reich Gottes im Anfangs der Jahrhunderte gebildet hätte, entwickelte sich auch das Reich Satans wählend der ganzen Dauer: des alten Heidenthnms - Zweiter- Der Mittelpunkt:dieseö lReichis war zuerst Ninive, dann Babilon, bis endlich das weltbcherr- schende Rom .seine Hauptstadt wurde. Diese zwei- .'Reiche, das Reich ^Gö'ttes Und - das Reich des Satans

, sind: üw^.be? ständigen Mampfe ntitsämmen. W'ls das Reich des Satans, was das heidnische Rom Alles gethan hat, um das Christen thum auszurotten^ bezeugen die Millionen Märtyrer,! deren Blut, es vergoß. Endlich wurde durch die Allmacht. Gottes das Heideuthüm besiegt und Rom hörte auf, die. Hauptstadt des HeidenthümH zu sein, es wurde dem Satan entrissen .und -neuesten Zeit, bemüht, er sich es zurül^ueröbeM,'-eß zürPaUptftadt eines neuen ^antichriftlicheu Reiches' zu machen^ und die Söhne des geeinten Italiens sollen

.' sondern ein Rückschritt.um 18 Jahrhunderte, ein Rückschritt zum alten Hasse Hes-Reiches i Gottes, wie er im Heidenthnme bestand/ist em Rückschritt,! sagen wir, Zur . Barbarei des Alterthums ; denn so großen 'Haß trägt dieMevölutkön gegen'-VaS-Reich Gottes, - daß/.sie dort, wo sie Sieger'bleibt, sich nicht scheut^ die Denkmäler der christlichen Kunst zu zertrümmern. JlnIahre 1849 !z. B. hätte sie, wie getreue Nachrichten bestätigen, wenn! sie noch länger herrschend geblieben wäre, die Peterskirche, diesengroß- artigeu

Gewalt, über die Seele wie über den Leib, über die geistlichen, wie über die Westlichen Angelegenheiten ihrer. Unterthanen besitzen. Politische - -'' Tirol. In Win d i schmatrei starb - der b erühmte Veteran und ehemalige Landesschützenhanptmann Johann Panzl, der seine Erlebnisse so naiv humoristisch selbst beschrieben hat. - Oesterreich. Wien. Das Präsidium des deutschen .Juristentages ist am 1. September vom Kaiser in Audienz enlpfangekr worden, um > seinen Dank auszusprechen. Ueber -den:«Satz

: „Eine deutsche Bundesform sei nicht mit preußi scher Spitze durchzuführen,' fand weder eine Debatte noch Einigung statt, wie die Zeitungen irrthümlich meldeten; wohl aber wurde die Meinung ausgesprochen: daß das streben ,in' Deutschland nicht auf ein Aufgehen in Preußen, sondern -vielmehr auf Gründung einer deutschen nationalen Central lgewalt im Verhältniß zum Ausland gerichtet sei. - ; Zur Frage der beabsichtigten Gründung eines großen Slavenreiches sei gemeldet, daß weder die. Rnßen noch die Magyaren

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.04.1866
Umfang: 4
von einer Intervention Frankreichs wach gerufen. Wie die „N.-Z.' berichtet, sei eine fran zösische- Note den deutschen Regierungen mitgetheilt worden, in welcher die kaiserliche Regierung ihre Ab sicht, sich dem österreichisch-preußischen Konflikt gegen über neutral zu verhalten, entwickelt. Die Neutra lität wird für so lange iu Anssicht gestellt, als Frank reichs Interessen dieselbe gestatten. Man fügt nun hinzu, daß für den Fall der Ausdehnung der preu ßischen Machtsphäre außerhalb der Herzogthümer Frank reich

montenegrinische Artilleriemannschaft in der Bedienung ' der Kanonen unterrichten. Deutschland. Immer nachdrücklicher und zahlreicher beginnen die Aeußerungen des deutschen Volkes zn werden in den Sinne: es verschmähe und verdamme einen deutschen Bruderkrieg Und es billige eine gewaltsame Einverleibung der Herzogthümer in Preußen nicht. In den jüngsten Tagen beschloß eine aus mehr als 3000 Urivählern bestehende Versammlung, in Mag- 'deburg, sie halte „einen Krieg mit Oesterreich zn dem Zwecke

und nicht befähigt, eine Reform des deutschen Bundes auszuführen; ein zu diesem Zweck zwischen Preußen und Oesterreich ange stifteter Krieg sei eine fluchwürdige,, vaterlandsfeind- liche, brttdermörderische Unthat. Von den deutschen Regierungen werde erwartet , daß sie einen solchen Krieg, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln abwenden. In Delitzsch fand ebenfalls eine zahlreiche Volksversammlung statt, wobei folgende von Schulze-Delitzsch begründete und vom Landrath > Rauchhaupt bekämpfte Resolution

einstimmig ange nommen wurde: „Die in. Delitzsch versammelten Wahlmänner und Unvähler des Delitzsch-Bitterfelder Wahlkreises erklären: Ein Krieg mit Oesterreich und den deutschen Bundesgenossen behufs der gewalt samen Annektirung der Elbeherzogthümer verletzt die wahren Interessen Preußens und Deutschlands, unb dient Nur dazu die größten Gefahren über unser, engeres und weiteres Vaterland heraufzubeschwören und die Einmischung des Auslands in innere deutsche Angelegenheiten herbeizuführen.' Berlin

, 5. April. Es heißt zwar, daß das preu ßische Kabinet bald mit Vorschlägen zur Bundesre- formfrage und der Berufung eines deutschen Parla ments hervortreten werde, Gewisses ist jedoch auch in den Kreisen der deutschen Diplomatie, für welche diese Angelegenheit das allergrößte Interesse hat, nicht bekannt. Ob Preußen seine Vorschläge am Bunde oder im Wege der freien Vereinbarung verwirklichen suchen wird, ist gleichfalls noch ein Geheimniß. Die EirkNlardepefche vom 24. März gibt darüber keinen bestimmten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1865
Umfang: 4
,'?) Darin die deutsche Freiheit mir erschien In offnem Wirken, in bewußter Kraft. Ein? dunkle Nacht ging jener großen Zeit vorher. Das morsche, nur noch in todten Formen vegetireude deutsche Reich war vor dem gewaltigen Stulin aus Westen zusammengebrochen. Deutschlands Fürsten und Völker waren au deu Sicgcswagen des Eroberers gekettet, deutsches Blut sloß in Strömen sür seine ehrgeizigen Zwecke, denen man den Schimmer civilisatorischer Bestrebungen an gedichtet hat, die aber nur aus eine mit seinen Nepo

, wie er ihn nannte, erhoben. Palm's blutiges Haupt schreckte vor nutzloser Aufopferung zurück, und schon im Jahre 1806 floh Arudt nach Schweden, von wo er nach dem Sturze Gustav Adolph's IV. zurückkehrte. Doch ihm war keine Nuhe im Vaterlaude vergönnt. Aufs Neue hatte der Eroberer seine Schäaren über dessen Gaue ergossen, — ihn riß sein Brrbängniß nach Ruß land - nicht wurde dieses wie er prahlte, in das Verhängniß gerissen. Da richteten sich die Hoffnungen der deutschen Pa trioten auf den Norden

in den Kampf für König nnd Vaterland. Auch Arudt kehrte mit Stein zurück. Da züudeteu Blitze in Wort und Lied die Lohe in dem deutschen Herzen. Da mahne er zn den errungenen Siegen: Habt Ihr wohl den Klang vernommen, Der durch >>lle Länder dringt. Wie der Ruhm den Fing genommen Und die goldiien Fliigel schwingt. Wie der Schande Centnerschwere Sich von DeuischlandS Nacken löst. Und die alte denlsche Ehre Hell in KriegSposauneil stößt? Da sang er: Der Gott der Eisen wachsen ließ. Der wollte keine Knechte

. Da mahnte er den deulscheu Wehrmann zum ^er trauen ans den Gott der Schlachten: Gott, Du bist meine Zuversicht, Mein Schirm und meine Waffen. Du hast den heil'gen Trieb »ach Lichr Und Recht in iiiir geschaffen. Da gab er der Sehnsucht nach der Einheit des deutschen Vaterlandes Ausdruck in dem herrlichen Liede: Was ist des Deutschen Vaterland? das die Herzen des Voltes ergriff und dessen Feier- klänge noch ost bis in seine späteste Zeit von den voriiberglcitendeu Fluten des Rheins her zn seinen Fenstern

hatte, die Geister zu bannen, welche man in der Noth zur Rettung heraufbeschworen hatte, und welches heißt: gesetzliche Freiheit im eigenen deutschen Vaterlande, — als in Folge der unseligen karlsba der Beschlüsse die Verfolgung sich gegen die deutschen Hochschulen, ihre Lehrer und die studierende Lugend wandte, da heftete sich auch an seine Fersen d.-r U:i dank ; mau suSpeudirle ihn vomLehrauile, man nahm ihm seine persönlichen Papiere, man beschuldigle ihn, dessen Herz, dessen ganzes Leben sai!>>ulvs

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 04.11.1867
Umfang: 8
slavischen „historisch-politischen Jndividua- «täten' zur Schau zu tragen, und anderseits Jeden, der noch nicht ganz vergessen hat, daß derName Oester reich der deutschen Sprache entstamme, als einm „Deutschthümler', „Deutschliberalen' oder wohl gar als einen Landesverräther zu bezeichnen, der darauf ausgehe, das Reich an BiSmarck auszuliefern. Wahr lich — den Italienern darf bezüglich ihres Planes „Italien bis zum Brenner' nicht bange sein: nebst ihrer eigenen Zähigkeit und «Schlauheit

haben sie vor treffliche Allline, die ihnen den Weg bahnen. Es sind dies altgewohnter Stumpfsinn und Sorglosigkeit im Bunde mit jenem sehr liebenswürdigen Zug im Natio- ^alcharakter so mancher Deutschen, mit ollen möglichen fremden Nationen zu liebäugeln und dabei die In teressen des eigenen Volkes vornehm bei Seite zu schie. den. lind dieser charakteristische Zug, scheint es, findet lich besonders in manchen Gegenden jenseits des Bren- rierS, wo man doch so gerne jede Gemeinsamkeit mit den deutschen Stammverwandten

jetzt auch Gauner noblerer Gattung. So trieb sich neulich eine bejahrte bürger lich gekleidete Dame im Thale herum. Sie gab vor reich zu sein, handelte bald um Wolle bald um Flachs, an manchen Orten wollte sie sogar eine „Heimat' ^Bauerngut) kaufen. Sie war sehr fromm aber ver- jgeffig, denn sie ließ den bestellten Flachs oder die Wolle micht abholen und vergaß meisten» zu bezahlen. Mit dem Mein und Dein nahm sie es auch nicht genau, 5enn in Langenfeld wechselte sie zu ihrem Vortheile 5ie Schuhe

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 17.03.1871
Umfang: 8
. denS mit allen den Segnungeu, hoben noch i»ehr die fröhliche Stimmung. Redner waren die Herren Dr. Künz, Dr. Höllrigl, Carl Falk und Dr. Bum- harter. Die Reden waren taktvoll, so wie es selbst zarte Rücksicht bei einer Feier der Art verlangen konnte. In das Einzelne einzugehen, würde hier zu weit führen. Sie bewegten sich hauptsächlich um die Punkte, welche die verschiedenen Sprecher, die Vorstände obiger Vereine insbesondere, hervor hoben, daß die deutschen Gesangs-. Schützen- und Turner-Vereine

ihr Schärflein beigetragen, Vater landsliebe und Begeisterung zu entflammen, daß die durch des Volkes Muth und zähe Kraft mit ungeheuren Opfern erkämpften Siege den deutschen Namen, lange der Spott der Nationen, wieder zu Ehren und Ansehen gebracht, und das deutsche Volk sich der Segnungen deS Friedens wie der erfreuen dürfe; die Hoffnung auSfprechend, daß der freundnachbarlichen Deutschen Friede mit seinem segensvollen Schaffen auch unserem Vaterlande Segen bringen werde. Der erste Redner forderte die deut

schen Brüder auf, als nachbarliche, freundlich ge sinnte Nation stets für uns warm zu fühlen, die wir gleichfalls, bei aller festen und unwandel baren Treue für Oesterreichs Kaiserhaus, doch als Deutsche des deutschen Volkes mit Liebe gedenken und kn Herzen für dasselbe stets wohlwollend fühlen. Hr. Sprachlehrer Falk, als Vorstand des Arbeiter- BildnngS-VereinS. erwähnte insbesondere, daß ge rade der Arbeiter, der am meisten beigetragen, durch die siegreichen Waffen den Frieden wieder herbeizu

führen, sich am meisten des Abschlusses deß Friedens und seiner Segnungen zu freuen Ursache habe. — Herr KammergerichtSrath Eimbeck aus Berlin er klärte nun als Erwiederung auf obige Ansprachen in kurzer Rede, wie sehr diese Feier die so zahlreich anwesenden deutschen Kurgäste mit tiefer Freude er füllte und dieselbe sie ehre, und sprach im Namen dieser und im Namen Deutschlands für das schöne, freundliche Fest, wie für die vielen Liebesgaben auf dem Opferaltar der verwundeten Krieger den tief

gefühlten Dank aus, mit einem begeisterten Hoch auf Meran. DaS ganze Fest ließ nur das eine Gepräge sehen, nämlich der Freude deutscher Herzen unter HabS- burgS Banner, daß es dem deutschen Nachbarvolke endlich wieder gegönnt sei, nach so unsäglichen Lei den sich des Friedens zu freuen, und zwar eines ruhmvollen Friedens unter Einem Banner, dem deutschen. Ich bemerke dies wohl auch deßhalb, weil hier in erster Stunde das lügnerische Gerücht ausgestreut und glauben gemacht wurde, es wären -Hoch

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1862
Umfang: 4
und ihnen, ihnen allein in die Hände arbeiten. Denn die Agitation für., ein deutsches. Parlament, 7 . für .eine centralistische Organisation Deutschlands .überhaupt, kann nur Denen zu.Gute kommen, welche wollen, daß die bestehenden historischen Staaten ganz und gar, mit Haut und Haar in das geträumte Demokratische Reich der Mitte „aufgehen'.! Oesterreich kann das nicht, wenn -es nicht in die. Winde zerstreut und wie ein mürber Stein zerrieben werden soll; Oesterreich ist, um eine Großmacht

wir .uns noch' einige Bemerkungen beizufügen. Wenn die Großdeutschen so unglücklich wären, den Ruf ' des deutschen Volkes nach Bundesreform zu mißachten, wenn' sie' sich den Wahn überließen, die Aufgabe der ' Großdentschen bestehe'darin allen Reformbestrebungen ^dptg'sgeü zu treten, so' wären sie. die besten Bundesge nossen der Gothaer' und der Sieg der letzteren wäre gesichert. Denn worin liegt die Stärke der Kleindeut- schen? Darin, daß sie' versprechen ein besser geeinigtes, aus freien Institutionen' stehendes Deutschland

von den Deutsch-Oesterreichern beschicktes Parlament eine innigere. Verbindung mit Deutschland knüpfte, so sind wir weit entferüt diese Furcht als be gründet anzusehen. Im Gegentheil glauben wir, daß Oesterreich nur von einem durch ein Parlament und eine einheitlichere Organisation gekräftigten Deutschland Unterstützung erwarten kann. Und Oesterreich bedarf nicht minder eines starken Deutschlands, als dieses eines mächtigen Oesterreichs. Kein Deutschland ohne Oester reich/aber auch kein Oesterreich

ohne Deutschland! Was endlich die Slaven und Italiener Oesterreichs angeht , so werden diese ohne Rücksicht auf die Deut schen jedenfalls das begehren, was ihnen gut und er reichbar scheint; Nur muß man nicht vergessen, daß die deutschen Länder Oesterreichs dem deutschen Bunde seit seinem Entstehen angehören und Hier ein ganz anderes Verhältniß sich geltend macht, als die Slaven und Italiener nachweisen können. Trotz dem Eulenruf im „Vaterland' halten wir also den deutschösterreichischen Liberalismus

von dem sie leitenden k. k, Jnspector eine zu Protokoll diktirte Instruktion, die Aenderungen der böhmischen Sprache in einzelnen Klassen und Lehrge- genstanden betreffend, die auch folgende Stelle enthält: „Dieser Anwendung lag die Absicht zu Grunde, jenen slavischen Schülern, welche der deutschen Sprache noch nicht in dem Maße mächtig seien, um mittelst derselben den Unterricht schon in den untersten Klassen mit Er folg empfangen zu können, die Auffassung des Unter richts nach Thunlichkeit zu erleichtern

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 26.07.1866
Umfang: 4
und wir lassen hier nur die Abweichungen folgen. Oester reich tritt aus dem deutschen Verband. Deutschland gestaltet sich in zwei Staatenbünde um. Die Nord- staaten sammeln sich um Preußen, daß die militärische Oberleitung über dieselben führt, während die gemein samen politischen Angelegenheiten durch ein Parla ment und eine gemeinsame Regierung geleitet werden. Die deutschen Fürsten sollen in ihre Länder wieder eingesetzt werden unter der Bedingung, daß sie das preußische Programm anzunehmen bereit

eingestellt worden sein sollen, wieder beginnen würden, wenn Oesterreich sich nach fünf Tagen gegen die Annahme der Friedenspräliminarien ausspräche. Oesterreich wird das letztere ohne Zwei fel thun, wenn es wirklich an der Donau so viel? Truppen schlagfertig beisammen hat als versichert wird; denn es scheint, daß man wenigstens jin Wien deut lich erkannt hat, daß das Programm der Mainlinie nur eine Etappe zur Aufsaugung Süddeut schlauds, und dies nur eine zur Ablösung der deutschen Bestand theile

und als eine schätzenswerthe Compensation, daß der deutsche Bund und die deutsche Nation in drei Theile zerstückelt werden sollen. (Daß die Zerreißung der deutschen Nation den Franzosen einen reellen Bortheil bringt, glauben wi-. gerne, sie wäre aber für uns Deutsche auch das Schmachvollste.) Paris, 2V. Juli. Die erwartete Antwort Preu ßens auf die franzSsifchen Vorschläge ist gestern 1 Uhr Nachmittags hier eingetroffen, und wird, vom „Moniteur' als eine günstige bezeichnet. Preußen er klärt, wenn ich gut unterrichtet

bin, daß es in dem von 'Napoleon III. entworfenen Ausgleichungsprojekt Bürgschaft genug finde um auf den empfohlenen Was- senftillstand einzugehen, vorausgesetzt, daß Oesterreich die französischen Punkte als Grundlagen des abzu schließenden Friedens betrachte. Preußen ist ferner bereit eine Waffenruhe von fünf Tagen mit Oester- reich festzusetzen, damit dieses Zeit und Muße habe einen Entschluß zu fassen. Die vorzüglichsten der französischen Ausstellungen haben wir bereits gestern in dem Artikel: „FriedenShoffnungeu' gebracht

Anerkennung über die vortreff liche Organisirung des Landsturms im deutschen Süd tirol aus. Gegen 40M0 Mann Landstürmer harren bereits aus das Glockenzeichen. Mineurs und Sap» peurs durchziehen alle Pässe, um die geeignetsten Punkte zu großartigen Felsensprengungen und Stein batterien auszumitteln. In der vollkommen ausge rüsteten Festung Brixen liegen ungeheure Vorräthe . von Waffen, Pulver und Blei für den Landsturm. — Wie wir hören, wird bei der neue» Regulirung der Gränze zwischen dem Kaiserstaate

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.04.1866
Umfang: 6
guter deulscher Musik in der St. Markuskirche gebührt aber außer dem Direktor des Gesangvereines „Con- cordia« und ihrem tüchtigen Chormeistcr sicher auch den» in Deutschtirol, inSbesonderS in Bozen wohl be kannten Violin-Virtuosen Angioletti, der jedesmal be reitwilligst an derlei Auffahrungen theilnimmt, aber auch dem deutschen Kaplane Don Patis. dessen Eifer und Anregung die Deutschen in Trient überhaupt die Wohlthat einer eigenen Kirche fast ausschließlich zu danken

seitens der Regierung für Erhaltung und Kräftigung der Na tionalität der hier lebenden Deutschen mehr gethan bat, als so mancher am grünen Tische sich träumen läßt. Denn nicht nur dadurch, daß seit ungefähr 12 Jahren — seitdem Don Patis die Stelle eines deutschen Kaplans hier bekleidet — ein regelmäßiger deut scher Gottesdienst abgehalten und den zahlreichen Deutschen aus der dienenden Klasse dadurch Gelegenheit geboten wird. die Lehren der hl. Religion in ihrer Mutter sprache zu hören

, dieselben also vor Verwälschung ge schützt werden, erwirbt sich dieser würdige Priester große Verdienste um das deutsche Element, sondern noch mehr durch die Errichtung einer d rutschen Privatschule, wo Kinder deutscher Eltern gegen ein mäßiges Entgelt», wenn sie »ermöglich sind, sonst wohl auch ganz uneut- geldlich den an einer deutschen Hauptschule üblichen Elementar-Untcrricht erhalten, ja in der damit in Ver bindung stehenden Gesangschule auch in die ersten An fangsgründe der Musik eingeweiht werden. Wenn man bedenkt

, daß früher alle diese Kinder, da sie gezwungen waren die italienische Normalschule zu besuchen, die Sprache ihrer deutschen Eltern gar nicht lernten, und daher schon in der ersten Generation dem deutschen Elemente verloren gingen, so wird man es begreifen, wie eS komme, daß einerseits so viele Schilde an Gewölben und Kaufläden deutsche Namen (wenn auch nicht mit deutscher Rechtschreibung ge schrieben) führen, deren Inhaber kein deutsches Wort verstehen, und daß andererseits aber seit einigen Jah ren

dem deutschen Besucher die heimischen Töne der Muttersprache viel öfters anklingen, als dies vor Jah ren der Fall war. Außer den ungefähr 40 deutschen Knaben und Mädchen, die nach dem Geschlechte geson dert dort den Elementar-Untcrricht erhalten, besuchen aber auch mehrere Kinder italienischer Eltern diese Pri vatschule, um die Anfangsgründe der deutschen Sprache zu erlernen. Der Schreiber dieser Zeilen hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, sowohl einem von den Schülern des Don Patis ausgeführten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 17.04.1866
Umfang: 6
wahrscheinlich deshalb jetzt mehr als je an den deutschen Krieg, weil man den Franzosen daniit die größte Freude machen würde. Daß übrigens in Italien trotz der Finanzbedräng nisse gerüstet wird, ist außer allem Zweifel, und daß der Zweck dieser Rüstungen kein anderer ist, als im Falle eines deutschen Krieges Oesterreich in den Rücken zu fallen, ist ebenso offenkundig. Allein Italien wird Oesterreichs Aar, trotz Preußen, nichts anzuhaben ver mögen, und diese mit List und Gewaltthat zusammen gefügte und daher

allseitig unterhöhlte Macht wird sich am eisernen Ringe der Massen Oesterreichs den Kopf zerbrechen. — Das dürfen wir von unserm schlachtgewohnten unerschütterlichen Heere niit Zuver sicht erwarten. Ein neuer italienischer Krieg involvirt voraussichtlich eine ganz neue Gestaltung der italie nischen Frage und wird sie zur Erledigung bringen,— aber nicht im piemontesischen Sinne. WaS die deutschen Mittel st aaten im Allgemei nen anbelangt, so lassen sich selbe durch Preußen nicht ködern

und in einem Konflikte darf man darauf rech nen, daß sie schon der Selbsterhaltung wegen Hand in Hand mit Oesterreich gehen, — denn von der preußischen Reform, die damit anfängt, Preußen zum deutschen KriegSführer zu machen, die Kriegsmacht der deutschen Regierungen unter preußisches Kommando zu stellen, mithin, wie ein Korrespondent der „G.-C.' richtig be merkt , mit der Forderung anhebt, die Waffen aus zuliefern , können sie zum Boraus wissen, daß der Schluß dieser Reform die Mediatisirnng

des deutschen Bundes, zur gänzlichen Umgestaltung der deutschen Institutionen, aber nicht zur Einheit, sondern zum Dualismus führen würde. — 14. April. Eine preußische Antwort ist auch heute noch nicht eingetroffen. Vertrauliche Berichte aus Berlin kanten entschieden beruhigend. — Das Earltheater war heute der Schauplatz einer großartigen antipreußischen Demonstration. Die Gelegen heit bot Berg'S „Verlassene Kinder', welches die hol steinische Frage vom Abschluß des Krieges bis jetzt be handelt

, um zu verhüten, daß die neuerlich eingetretene österr.- preußische Reibung zu ernsteren Konflikten führe. Berlin. Am hiesigen Hofe sollen zwei gleich mäch tige Parteien kämpfen: die feudale und die Militär- Partei, um den Inhalt, welcher der Antwort an Oester reich zu geben ist. Der Kanipf ist um so erbitterter, als er ein Kampf auf Leben und Tod der betreffenden Parteien ist, da jede Partei die Ueberzeugung hat, daß sie auf lange Zeit aus dem Felde geschlagen ist, wenn sie jetzt unterliegt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.11.1861
Umfang: 6
sich obige Schrift anreiht, behandeln diese Frage von verschiedenen Gesichtspunk ten. In letzter Schrift wird das historische Kaiser reich auf die Drei'gliederung, den Norden, Süden und Osten gestützt, in rein monarchischem Geiste be sprochen. Der König von Preußen steht als erblicher Repräsentant an der Spitze des nordischen Staaten bunds mit einem entsprechenden Titel, der König von Baiern in derselben Eigenschaft, repräsentirt den süd deutschen Staatenbund und der Kaiser von Oesterreich

städt. Bür- germusik begeht nächsten Sonntag Abends im Saale zur Traube ihr Cäcilienfest. Das letzte Conzert des Musikvereins befriedigte das Auditorium im hohen Grade, da sowohl die bei den Orchesterpiecen, als vorzüglich das Fagotkonzert des Hrn. Vereinslehrer Tob. Hummel brillant aus geführt wurden, und sowie die Liedervorträge des Frl. Buelacher mit rauschendem Beifall und Her vorruf belohnt wurden. Die Restauration des deutschen Reiches. Welche Vorschläge über die deutsche Frage

und die künftige Gestaltung Deutschlands in der Presse auf tauchen, möge aus nachstehender uns aus Deutsch land zugekommenen Einsendung entnommen werden, die wir ihrer Eigenthümlichkeit wegen mittheilen, es der Beurtheiluug dem Leser überlassend, ob er eine Gestaltung Deutschlands, wie sie in der ii« Rede stehenden Broschüre unter der Form eines Trium virats vorgeschlagen wird, für möglich und aus führbar halte. „Kritische Beiträge zur Lösung der deutschen Frage von Ernst Baron von Linden.' In dieser soeben

in der Rieger'schen Buchhandlung erschienenen Broschüre wird die Aufmerksamkeit auf die Reichsorganisation gelenkt. Als nothwendige Folge jeder Nei'chscinignng wird die Forderung anf Verzicht der preußischen Groß machtsstellung gestellt. Es braucht nicht erst ausein ander gesetzt zu werden, daß nicht nur ganz Deutsch land, sondern namentlich Preußen selbst durch seine falsche Stellung zum deutschen Reiche, wie zur euro päischen Pentarchie am meisten leidet. Preußen blieb im Hinblick ans dieses Mißverhältniß

mit seiner Gesammtmacht tritt als deutscher Kaiser an die Spitze dieses souveränen Triumvirats! Selbstver ständlich würde der Verzicht der Großmachtsstellung der preußischen Dynastie zur Unterordnung der übrigen Souveräne als Souveränität unter die Rcichssonve« ranität fuhren. Da dergleichen Vorschläge schon in verschiedenen Blättern zur Sprache kamen, machen wir auf die obcngenannte Broschüre aufmerksam und glauben, daß die Erledigung dieses Programms der Restauration des deutschen Reichs durch die Theil nahme

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.04.1865
Umfang: 4
in der Gegend längs demOstgehänge desMannharts- gebirges gemacht hat. Aus diesen Funden geht her vor, daß über einen großen Theil von Nieder-Oester- reich hin einst in festen, wahrscheinlich durch Vermah lungen geschützten Niederlassungen ein Volk gewohnt habe, welches gleichzeitig Geräthschaften aus Bronze, Stein und gebrannten Thon besaß, vielleicht sogar das Eisen schon kannte, und dessen Spuren eine höchst aus fallende Uebereinstimmung mit jenen der schweizeri schen und italienischen

Pfahlbauten besitzen. Deutschland. * Äremen?3. April. Die Aufrufe, welche zu dem zweiten deutschen Schützenfeste an die Deutschen im Auslande ergangen sind, haben jenseits des Oceans an vielen Orten lebhafte Theilnahme hervorgerufen. — Ein sehr warmes und schönes Schreiben ist aus Daryton im Staate Ohio eingegangen. — „Wenn', so heißt es darin, „der Deutsche im fremden Lande auch manche fremde Sitten und Gewohnheiten sich aneignen muß, so vergißt er doch nie seiner deutschen Heimath und nimmt stets

den größten Antheil an den Geschicke» seiner Geburtsstätte. — Wie die alten Grie chen von dem heiligen Feuer in dem Tempel zu Del phi mitnahmen, damit sie ihres Ursprungs stets ge denken konnten und auch an den Nationalfesten ihres alten Baterlandes Theil nahmen, so nimmt auch der Deutsche von dem heiligen Feuer des Mutterlandes mit sich fort, nämlich die Liebe zum deutschen Vater lande. — Deutscher Fleiß, deutsche Redlichkeit, deutsche Kraft und Ausdauer stehen noch in hohen Ehren da; möchte

auch die deutsche Einigkeit dieselbe Geltung haben.' — Nach einigen Worten, die der Bedeutung der Schießkunst gewidmet sind, wird sodann eine zahl reiche Betheiligung der Deutschen in Ohio in Aus sicht gestellt. — Die New-Iorker Staatszeituug knüpft sehr verständige Reflexionen an die Mittheilungen über d, s bevorstehende Fest. — So sehr das deutsche Volk nach Einheit strebe, seien doch die Ansichten über die Wege, aus wel en dieses Ziel erreicht werden könne, sehr getheilt; die einschlagenden Frage» sollten

auf all gemeinen Nalionalfesten, au denen sich Augehörige aller verschiedener deutschen Staaten betbeiligeu, besprochen werden, um sie durch mehrseitigen Ideenaustausch gründlich Zu erörtern und eiinr gedeihlichen Lösung zuzuführen.— Auch aus Brasilien liegt uns ein Le benszeichen vor. Ein -in Petropolis erscheinendes deut sches Blatt „Germania' sagt: „Aus denn, deutsche Schützen in Brasilien! schließetEnch diesem echt-deut schen nationale» Feste mit ganzem Herzen an! — Könnt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 30.08.1867
Umfang: 10
daß wir eine nationale Armee haben und daß auch die Kronländer eine solche haben. — Das Organ des Grafen Bismarck, die Norddeutsche Allgemeine Zeitung hält die letzte Version der „Wie ner Abendpost' über die Salzburger Zusammen kunft für um so wahrscheinlicher, als dieselbe der Weisheit der Souveräne von Frankreich und Oester reich entspricht und fügt hinzu: „Die Zeiten sind vorüber, wo die Souveräne willkürlich die politischen Aktionen vereinbarte»; denn die politischen Verände rungen

der Neuzeit sind nur gewaltsame Durchbrüche der durch Dscenmen gefühlten Bedürfnisse der Na tionen.' Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schließt: „Man hat sich in bestimmter Weise darüber erklärt, daß zwischen Frankreich und Oesterreich gegenwärtig. ebensowenig ein Grund zu einer gemeinsamen Action als zu Differenzen vorhanden sei.' Die Kreuzzeitung in einem Leitartikel überschrieben: „Europäische Dictatur'. glaubt, Rußland, England und Preuße« würden nicht müßig bleiben, wenn Frank reich und Oesterreich

als die Mensche», und Herr v. Beust ist klug genug, um zu wissen, daß die Kriegserklärung von Oesterreich und Frankreich an Preußen, ganz Deutschland, die deutschen Provinzen Oesterreichs nicht ausgenommen, um die Fahne Preu ßens schaaren würde. Deshalb sind wir auch heute noch überzeugt, daß an kriegerische Eventualitäten zur Zeit nicht zu denken sei, wenn schon wir auch an die naive Versicherung eines Wiener Blattes, daß in Salzburg die sichere Grundlage zu einem dauernden europäischen Frieden gelegt sei

, sobald der dänische Kommissär ernannt sein wird. — Die hannoverischen Provinzialstände werden demnächst einberufen. * Hamburg, 27. Aug. (Der „Börsenhalle') wird offiziös aus Berlin geschrieben, der Verlauf der Salzburger Fahrt beWelse die Unmöglichkeit eineS Bündnisses der deutschen Staaten mit dem gallischen Erbfeinde. Die deutsche Selbststäudigkeit sei eine voll endete Thatsache. * Main?, 26. August. (ParteiVersammlung.) Von der demokratischen Partei aus Hesse», Nassau und Frankfurt waren gestern

), Dr. Müller (Frankfurt) und Eichelsdörfer (Mannheim) gewählt; dann trat die Versammlung der FriedenS-Liga bei und sprach dem Genfer Kongreß ihre Sympathie aus. * Dresden, 27. August. (Das „Dresdener Journal'), indem es den Artikel der „Sächsische-! Zeitung', welcher die Bildung eines Südbundes unter der Leitung Oesterreichs befürwortete, desavouirt, sagt: Eiue solche Lösung der schwebenden deutschen Frage verewige den Antagonismus zwischen Nord- und Süddeutschland und werde von den betheiligten Staaten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 02.05.1868
Umfang: 10
der Errichtung eines Militärerziehungöinstituteö die Errichtung entes Nonnenklosters zu Grunde legen wollte oder für eine religiöse Genossenschaft die Statuten einer kaufmän nischen Gesellschaft? Meiner Auffassung nach stehen wir heute einem solchen Versuche gegenüber. Die Vorlage ignorirt die thatsächlichen Verhältnisse, wie selbe in Oester reich seit Jahrhunderten sich herausgebildet haben, und wie sie, wenn wir eine kluge Politik befolgen wollen, erhalten werden müssen. Die Vorlage muthct

fassen, und Oesterreich muß auch für alle Zukunft ein katholischer Staat bleiben (Rufe links: Nein! Nein!); daS verlangt die Gerechtigkeit, daö verlangt eine kluge Politik. Redner geht daran, den letzten Sfltz zu beweisen, und constatirt, daß die gesammten Verfas- ^»«»»»HSzustZnor dc» Eiüuirii livriv»üpr auf zwei Pfeilern, der katholischen Religion und der nationalen Rechte, auf gebaut erscheinen. Seit drei Jahrhunderten seien die deutschen Kaiser aus dein österreichischen Negentenhause gewählt

sich in Oesterreich eines tausendjährigen NechtSbestandeS, dieser garantirt ihre Rechte, die ihr so leichterdings nicht entzogen werden können und dürfen; die katholische Kirche ist kein Findelkind, daö uns heute Nachts.vor daS Thor deS HanseS gelegt wurde^ damit wir berathen, ob wir eS etwa nach. spartanischer Sitte dein HuNgertode anheimgeben oder ob wir eS zur Magd oder zu einem Knechte heranziehen wollen. Nein ! Oester reich ist. ein, katholischer Staat auch noch im gegenwärtigen Moment. ' - . . So.lange

. DaS zeigt doch klar, daß die Majorität Kathqliken sind, also, auch den konfessionellen Charakter Oesterreichs zu bestimmen habeiu . So lange an. einem gewissen Tage mit größtmöglichster Feierlichkeit im ganzen Reiche vyn StaatSwegen das Glaubensbekenntniß, öffentlich abgelegt.wird in einem der allerwichtigsten Prinzipien unseres Glaubens ist Oester reich katholisch. ' ' ' Aber auch die pragmatische Sanction, welche für das gÄNze Reich die Grundlage bildet, besagt, daß nur jene E>?herzoge

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.07.1867
Umfang: 6
, des KirchenpatronS hiesiger Gemeinde, war die feierliche Vertheilung der von den Freunden der deutschen Schulen in Wälschtirol gespendeten PreiS- bücker, unter die hiesige deutsche Schuljugend. Diese Feierlichkeit hatte in der Kirche nach dem nachmittägi gen Gottesdienste statt, eS war bei derselben nicht nur die ganze Gemeinde zugegen, es fanden sich auch sehr viele Leute aus Lavarone und selbst einige vom nahen Italien ein. Die Freude, nicht blos der Kinder, son dern auch der Erwachsenen von Luserna

und das Stau nen und Bewundern der Fremden über diese schönen Geschenke, bin ich nicht im Stande zu beschreiben. Es war ein wahrer Siegeötag des deutschen in Mitte des italienischen Elementes. Die Früchte werden nicht lange auf sich warten lassen. Das muß Jedem, der dazu beigetragen, daS deutsche Element dort, wo es sich in Wälschtirol noch findet, zu fördern und zu stärken, mit Freude und Stolz erfüllen. Allen Wohlthätern ein herzliches „Vrrgelt'S Gott!' XX Aus ÄLälschtirol. Die rege Theilnahme

, welche die deutschen Gemeinden in Wälschtirol seit einiger Zeit nicht nur im deutschen Theile der Provinz, sondern auch im außerösterreichischen Deutschland ge funden, und die vielseitigen Unterstützungen, die den in jenen Gemeinden auftauchenden deutschen Schulen so wohl seitens der österreichischen Regierung, die hiermit eine alte Ehrenschuld zu tilgen sich bestrebt, als seitens vieler Privaten und freundlicher Gönner zu Theil ge worden sind, die Bücher als Preise fllr die fleißigsten Schüler und Schülerinnen

der deutschen Schulen in Luserna und Palu gespendet haben, veranlassen mich, den Lesern Ihres geschätzten Blattes einige kurze Notizen über den Fortschritt der erstgenannten Schule mit zutheilen. Diese Schule besteht als deutsche Schule nunmehr das zweite Jahr und ist der Leitung des Hochw. Herrn Kurateu Franz Zuchristiai^. aus Eppan anvertraut, der neben der Seelsorge auch den beschwerlichen Dienst eines Lehrers versehen muß. wobei er durch eine deutsche, freilich nicht ganz genügend ausgebildete Lehrerin

Zuchristian während der kurzen Zeit der Leitung dieser deutschen Schule erzielt, sowie über die trefflichen Leistungen der Kinder in allen jenen Gegen ständen, die in unsern deutschen Volksschulen gewöhnlich gelehrt werden, vermochten mich um so mehr zu einem Besuche jener deutschen Schule, als ich. angeregt durch den so interessanten Aussatz des Herrn KreiSgerichtS- präseS v. Attlmair über „die deutschen Kolonien im Gebirge zwischen Trient, Bassano und Verona' in der Zeitschrist des Ferdinandeums

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.01.1866
Umfang: 6
Landwirthe bis Z5. d. Mts. dahier eingebracht sein müssen, widrigenfalls eine Annahme derselben nicht mehr in Aussicht gestellt werden kann. Bon der Handels- und Grwcrlirkammcr als Filial- Comitv der Pariser Ausstellung. Innsbruck, 6. Jänner 1866. Friedrich Wilhelm i». p. Lr. Viutler in. p. Innsbruck, 8. Jän. (Rückschau.) III. Was die deutschen Mittel- und Kleinstaaten im All gemeinen anbelangt, so haben sie sich der ernsten Lage der Dinge nicht gewachsen gezeigt. Divergenz der Anschauungen

und die Entmuthigung, die Tausende und Tausende der Kinder Deutschlands über das Meer an die Gestade der neuen Welt treibt. Die deutschen Mittel- und Kleinstaaten hätten eS im Jahre 1863 in ihrer Hand gehabt, aus Deutschland das zu machen, was es werden konnte und kann, eine Föderation mit fester Gliederung und einer starken Eentralgewalt nach Außen, als der erlauchte Erbe der römisch-deutschen Casaren an das Römerthor der deutschen Krönungsstadt klopfte. Aber Franz Joses'S hochsinniger, im besten Interesse

auf den reichen Schatz der Väter und das verlorene Eigenthum der Epigonen! Sind die deutschen Fürsten im Jahre 1863 den redlichen Ncformbcstrcbungen des Ersten und Größten unter ihnen, Oesterreichs Kaiser, nicht so entgegenge kommen, wie dieser eS im edlen HerzenSdrange, die Station wieder ans den alten stolzen Standpunkt zu stellen, beanspruchen konnte, so haben sie es auch spä ter nach dem AuLgange des dänischen Krieges an jener kräftigen Unterstützung Oesterreichs fehlen lassen, die nothwendig

war. um die schleSwig-holsteinifche Frage den preußischen Tendenzen entgegen zum von ihnen ge wünschten Ausgange zu bringen. Man mag über den Krieg der zwei deutschen Großmächte gegen Dänemark zur Äesreiuna Schleswig-Holsteins und zwar mit Aus schluß der übrigen deutschen BnndeSstaaten davon was immer für eine Meinung sich bilden, und es ist gestat tet zu glauben, daß das Ausland, welches sich An gesichts der Einigung Oesterreichs und Preußens in diese Sache nicht einmischte, sich um so minder einge mengt hätte

, wenn überdies noch die bedeutenden Kräfte der übrigen deutschen BundeSstaaten dazu getreten wären und eS sich somit um einen Krieg Gesammt- DeutfchlandS gehandelt hätte, — so ist doch so viel gewiß, daß Oesterreich stets im Sinne hatte und immer haben wird, die schleswig-holsteinische Frage im Sinne des Bundrörechtes zu lösen. Mehr als eine Phase hat sich nach Desreinng der Herzogtümer ergeben, um durch un getheilt es und einträgliches Zn sammengehen mit Oesterreich den Planen Preußens Ä« ein für alle Mal

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 26.07.1862
Umfang: 6
. den eine derselben hervorgerufen bat unv die Tausende und aber Tausende fremder Gäste keh ren allmälig heim von dem unblutigen Waffcnspiele des großen deutschen BunvesschießenS; das sich zu einem Na- tionalfestc in des Wortes edelster Bedeutung gestaltet hat. An die großen Schützenfeste der Schweiz, welche dieses thatkräftige, praktische Volk von Republikanern seit einer langen Reihe von Jahren veranstaltet, um den nationalen Sinn durch persönliches Zusammensein. Durch gegenseitigen Austausch der Meinungen zu heben unv

Deutschen Nation, die von verschiedenn'. Herrschergeschlechtern regiert werden, deren Interessen mit jenen ihrer Völker nicht immer zusammen gehen, sind gemeinschaftliche Vereinigungspunkte Perioden- weise von unabweisbarer Nothwendigkeit, nm ihr Natio- nalvcivnßtseln lebendig zu erhallen und das Gemeinschäft- liche ihrer Interessen zu voller Anerkennung gelangen zu lassen. Ein mächtiger Zauber liegt in den Wirkungen unmittel baren Verkehres, und eines persönlichen Gevankenausrau- sch

Herrschart über ihn sich anmaßt, ohne Unterlaß in ihm zu erregen und zu nähren bestrebt ist! und nicht minder mochten vielleicht die „Deutschen im Reiche' überrascht darob gewesen sein, in den Söhnen Tirols nicht die Originalicn eu jenen Bildern zu finden, welche die ultramoutane Presse von ihnen zu entwerfen für gut findet. Jener schlichte Bancr. der vom Eindrucke des Augen blicks überwältiget in ver FesthaUe zu Franksurl die schwieln- harre Hand auf die Schulter des Herzogs von Coburg le- . genv

dem deutschen Boven entsprossen sieht; aus diesen entfalten sich jene Blumen, woraus die französischen Bienen ihren Honig sau gen. Ein sreieS. großes d»irch Eintracht verbundenes unv vavurch doppelt starkes Nachbarvolk ist ein viel zu wider borstiger Paciscent für „Grenzarrondirungen' im fran zösischen Geschmacke, oder für sogenannte „Nheinbündnisse« im Sinne Napoleons l. Während viele Tausende deutscher Männer aus allen En den ihres großen Vaterlandes sich in Frankfurt zusammen fanden, um das Band

der deutschen Einheit fester zu knü pfen. hat die österreichische Regierung einen noch weit ent- fchieveneren Schritt für Ven gleichen Zweck gethan, invem sie ihre Bereitwilligkeit aussprach, mir ibrem ganzen Län- vergebiete rückhaltslos dem deutschen Zollvereine beizutreten gen herunterzunehmen diese schwarz-weißen Wimpel, uno dafür aufzuziehen das schwarz-roth-goldene Banner. Das Errungene werden wir vertheidigen mit allen gesetzlichen Mitteln. Dann werden unsere Bestrebungen in eins zu sammenfallen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.08.1870
Umfang: 8
. Frankreich und Oester reich haben bei der Verkündigung des Dogma's mit der Aufhebung ihrer Concordate gedroht, und wenn sie selbst auch gewillt sein sollten, .nicht zu diesem Aeußersten vorzugehen (Oesterreich hat dies, wie wir wissen, bereits gethan), so wird der Papst in seinem Siegesräusche schon die Handlungen vollführen, die sie dazu zwingen. Italien beantwortet vielleicht, bei der Gunst der Sterne, die ihm wieder vom vel'sin» sterten politischen Himmel segenbringend leuchten, die Theorie dr« neuen

eingeleitet, um die formelle Aufhebung dieses Übereinkommens dem päpstlichen Stuhle jzu notificiren, und haben Se. k. und k. Apostolische da durch die Erhebung der Unfehlbarkeit zum Dogma offenbar in Deutschland erfahren; ein Vertheidiger der neuen Lehre, Bischof Martin von Paderborn hat dies selbst zugestanden. Ob die deutschen Katholiken sich zu einer energischen That gegenüber dieser Vergewaltigung ihrer Bischöfe aufraffen, ob die in Rom so kühn redeten, in ihrer Heimath schweigend sich nnterwerfen

werden, bleibe dahingestellt. Eins aber ist nicht zu hindern, daß hier bei der gleichmäßigen weltlichen Bildung, die Katholiken wie Protestanten besitzen, bei der Freiheit der Debatte, die ganze Ungeheuerlichkeit dieses römi schen geistlichen Staatsstreichs in das rechte Licht ge setzt wird, däß hier an jeden Einzelnen die Frage tritt, ob er noch länger unter einem Gewissens zwange leben will, der härter als der des Dalai Lama ist. Zu gleicher Zeit fordert der lateinische Hochmuth den deutschen Geist

und mit Rücksicht- auf die historisch ^ege^m^LlechMiM aHüStwetu.» ^ -'i : Kamps -, wird nicht mehr'lange auf sich warten lassen, wie e»' scheint. Uebereinstimmende Meldungen behaupten, daß sowohl die Corps unter Marschall Mac - Mahon, welche den rechten Flügel der französischen Aufstellung bilden und denen der linke Flügel der Deutschen un ter dem Kronprinzen vyn Preußen gegenübersteht, att auch die Corps, die in der Gegend vyn.Metz unter Marschäll Bazaine concentrirt worden sind, sich in Bewegung gesetzt

haben, um den Gegner aufzusuchen. Mehr indessen wissen wir noch nicht, selbst über die gestern telegraphisch gemeldete Nachricht, satz am 31. Juli die Franzosen mit überlegener Macht Saarbrücken angegriffen, aber von den Deutschen zurückgeworfen worden, liegen keine weiteren Berichte vor, und die Ansicht, daß eS sich hier nur um ein Recognoscirungs-- oder Vorpostengesecht handelt, scheint sich zu bestätigen. Uebrigens gehört alles, was wir in den Blättern über Truppenbewegungen, Aufstellungen oder Concen

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