307 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1866/27_12_1866/SVB_1866_12_27_1_object_2512043.png
Seite 1 von 8
Datum: 27.12.1866
Umfang: 8
frei ge macht hat, zur Herstellung eines Verfassungsbaues mit vereinten Kräften, in den alle Nationalitäten Oesterreichs ihren Einzug halten können. Die deutschen Nationalvereinler in Oesterreich rasen und toben seit Jahr und Tag unablässig über die Polen, Czechen und alle andern Nationalitäten der Monarchie, die da alle sich herausnehmen, in Oester reich und für Oesterreich gleich viel werth zu sein und darum auch gleich viel zu gelten, als die deutschen Nationalvereinler in Oesterreich

sie verschuldet haben, das Reich in zwei Theile zu theilen, um die „Rechtsverwirkungstheorie' dießmal den Nationalitäten diesseits der Leitha gegenüber zur Geltung zu bringen und zwar mittelst des engeren Reichsrathes — welcher in den Augen der deutschen National vereinler in. Oesterreich eben die „ganze Verfassung' ist. — Merkt man denn nicht, daß die Verfassung der deutschen Nationalvereinler, wie sie zum Dualismus geführt, wenn noch einmal aufgenommen, endlich zur Auflösung der Monarchie führen muß

? Wir wollen hoffen, daß man an entscheidender Stelle endlich zur klaren Einsicht gekommen ist, daß die Verfassung, wie die deutschen Nationalvereinler in Oester reich dieselbe sich träumen, beim Bestände Oesterreichs undurchführbar und darum kein.r Versuche werth ist, uud daß man einen ganz anderen Weg einschlagen muß, wenn man ein starkes, mächtiges Oesterreich will; zu diesem Ziele führt nur der Weg, der von der Länderselbst- ständigkeit ausgeht. Schauen wir uns diese deutschen Nationalvereinler in Oesterreich

noch von einer andern Seite an und betrachten wir den Standpunkt, den sie der katholischen Kirche gegenüber einnehmen. Es ist ein Leichtes nachzuweisen, daß ihre Politik der Kirche gegenüber ganz auf demselben Grundsatze beruht, wie ihre Politik gegenüber der verschiedenen Na tionalitäten in der Monarchie, hier Gewalt, und dort Gewalt. Die Politik der deutschen Nationalvereinler in Oesterreich ist ebenso Oester reich feindlich, als sie antikatholisch ist. — Diese deutschen National vereinler in Oesterreich reiben

. — Bri«!» und Beider werden franco erbeten. Fünfter Jahrgang. Bozen, Donnerstag, den 27. Dezember. 18KK. Einladung M Abonnement 'TU auf das Südtirolkr Volksbtatt (6. Jahrgang.) Preis: wöchentlich zweimalige Ausgabe. Oestm. W. Ganzjährig, mit Post bezogen fiir's Inland . ... . . 4 fl. 60 kr. Halbjährig, „ „ „ 2 st. 30 kr. Ganzjährig, ohne Post 3 st. 40 kr. Halbjahrig, . . . 1 fi. 70 kr. Die deutschen Nationalvereinler in Oesterreich. O Ueber Jahr und Tag schon rasen und toben die deutschen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1867/18_04_1867/BTV_1867_04_18_2_object_3038693.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1867
Umfang: 8
Körpers sich in so drohender Weise inanisestirt hatte, säumte die kaiserliche Regierung keinen Augen blick, ernstlich nach einem befriedigenden Stückchen Machterweiterung auszuschauen. Ihrem Blick konnte das nahe gelegene Luxemburg nicht entgehen, welches zufolge seiner formellen Ablösung vom deutschen Reich als ein höchst geeignetes Annexions-Objekt erschien. Agenten wurden also nach dem Haag, Agenten nach dem erstrebten Ländchen gesandt, um den Haudel ein zuleiten, der denn auch bald dem Abschluß

in einem frauzösisch-uorddeulschen Kriege bewiesen hatten lman denke an Ligny und Waterloo), durch Ueber- Weisung der Festung Luxemburg an den deutschen Bund, resp, an das AuudeSmitglied Preußen, eiu schützendes Bollwerk gegen französische Angriffe anf die Gebiete der MaaS und des NiederrheinS zu errichten. Die französische Nation widerstrebte stets diesen Verträgen von 1315, welche der Suprematie Frankreichs einige Schranken setzten. Napoleon III. erklärte dieselben geradezu für „abscheulich' und förderte

, begrüßte und benützte jeden Schritt zu deren Vernichtung. >s?o konnte er denn auch die gnle Gelegenheit der Auflösung des deutschen Bundes unmöglich sich entgehen lassen, ohne den Versuch zu machen, für Frankreich einen Macht- gcwinn herauszuschlagen. Er konnte dies um so weniger thun, da der steigende» Unzusriedenheit der französischen Nation mit feinem Regime nur auf diese Weise noch ein Gegengewicht zu bieten war. Sobald also diese Unzufriedenheit in den letzten Diskussionen des gesetz gebenden

nahe ge bracht wurde. Da, im letzten Moment, kam dem hollän dischen Feilbieler das gereckte Bedenken, ob er denn auch so ohne weiteres über die Festung verfügen könnte, welche nicht voni deutschen Bunde, sondern von den Stiftern desselben, den Wiener Eongreß-Mächten, Preußen zugewiesen, uud deren Besetzung durch Preußen überdies von den unterzeichneten Mächten des Londoner Vertrages vom Jahre 1839 bestätigt worden war. Er fand also eine vorherige Anfrage in Berlin für nöthig und erhielt

Namens der Regierung erklärt, Deutschland sei durch Auflösung des Bundes ohnmächtiger als früher geworden, fei aus einem 75-Millionen-Neich zu einen« 46-Millionen-Reich herabgefunken. Wenn also früher die Festuug Luxemburg als eine Bedrohung Frankreichs nicht beanstandet wurde, wie konnte man jetzt eine solche Reklamation dagegen begründen? Indessen Eonsequenz ist nicht immer die Tugend der Diplomaten, und so ließ man sich auch in Paris dadurch nicht hindern, auf der vorgebrachten Thesis zu beharren

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1866/24_05_1866/BTV_1866_05_24_3_object_3035200.png
Seite 3 von 6
Datum: 24.05.1866
Umfang: 6
4VS in Kraft zu setzen, und das holsteinische Kontingent zu bilden. 3. Der preußische Parlamentevorschlag ist un bedingt zu verwerfen; nur eine eonstituirende unt der nöthigen Macht ausgestattete Volksvertretung Gesammt- deutschlands kann über die Verfassung des Vaterlandes endgültig entscheiden. 4. Wir verlangen von den Re gierungen die Herstellung der Grundrechte des deutschen Volks und die gesetzliche Einführung der allgemeinen Volksbewaffnung 5. Die Versammlung fordert das Volk

in allen einzelnen deutschen Staaten dringend auf, «ngesichtS der jetzigen Gefahr und Noth überall in Stadt und Land in politische Vereine zusammenzu- ^Leipzig, 28. Mai. Hofrath Gustav Freytag unter zeichnet mit seiner Chiffre einen Artikel über die Lage in dem „Gränzboten,' in welchen, er offen einen Minister- und Systemwechsel in Preußen verlangt. ES heißt darin unter Andern,: „Es war ein großer Uebclstand, daß der preußische Ministerpräsident Stolz «nd Widerstandskraft des Verbündeten

, dem es volles Vertrauen schenken kann, bewirken.' „Wie verlautet, ist die Absicht nach dieser Richtung, einer deutschen oder preußischen Volksvertretung Konzes sionen zu machen, aber schwerlich wird es möglich sein, daß irgend ein Mitglied des jetzigen Ministeriums, selbst das gewandteste, nicht an einer neuen Regierung theilnehme. welche die gegenwärtige Spannung entweder mit Waffen oder im Wege der Versöhnung zu lösen hat. Zur Beseitigung des Systems genügt nicht der Wechsel der funktionirenden Minister

hat eine Adresse gegen die Nentenstrucr an den Senat gerichtet. — 21. Mai. In der letzten Woche waren 26,(?00 Mann sür Garibaldi angeworben; man glaubt, die Zahl der Bataillone werde auf 40 gebracht werden. Der Renten-Coupon sür Monat Juli wird in Frank reich bar bezahlt werden, ohne irgendeinen Abzug. Die Staatskassen beginnen die im Juli fällige Rente ohne Abzug als Zahlung anzunehmen. Die Blätter betrach ten es als unzulässige Zumuthung der, weltlichen Ge walt des Papstes eine europäische Garantie zu geben

weltgeschichtlicher Ereig nisse. Die Gefahren, die Oesterreich wiederholt so sieg reich bestanden, bedrohen, wie bereits erwähnt, die Monarchie in erneuerter Gestalt und die Feinde, die sich lieute gegen uns und Deutschland erheben, sind dieselben mit eben denselben Tendenzen, die wir zur Zeit Maria Theresia's und Kaiser Franz heldenmüthig bekämpft haben. Eine große Coalition steht uns ent gegen: Frankreich, Preußen und Italien. Napoleon III., der feine „Ideen' Stück um Stück durchzuführen sticht

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1867/18_02_1867/BTV_1867_02_18_2_object_3038014.png
Seite 2 von 6
Datum: 18.02.1867
Umfang: 6
des .Tageöboten' mitgetheilt, daß dieser Tage der päpstliche Nuntius mit den» Primas von Ungarn, Erzbischof Simor, eine Rücksprache bezüglich des Konkordates gehalten habe. Der Nuntius bezog sich auf die betreffende Alinea des Elaborates der Sttbcnundscchzigcr-Kommifsion, in welcher es heißt, daß mit Rücksicht anf die Erschütternng, welche das Reich erfahren würde, wenn die von der österreichischen Regierung abgeschlossenen internationalen Verträge vom ungarischen Landtage nicht anerkannt

, zn denen zunächst die Zustimmung Oesterreichs und ein friedlicher, Oester reich befriedigender Bruderbund zwischen den beiden alsdann entstehenden Theilen Deutschlands gerechnet wird. Bischof Ketteler gesteht Oesterreich das Recht zu, mitzusprechen und seine Ansprüche über AlleS zu erheben, was über die Main-Gränze hinaus geschieht, und wenn Oesterreich von diesem Rechte heute noch keinen Gebrauch macht, so müsse sich Süd-Deutschland eben ohne Oester reich — aber immer mit offenen Armen gegen das selbe

— einrichten, so gut eS geht. Oesterreich werde, wenn einmal ein starkes, gesundes VersassungSleben in ihm hergestellt, gestäikt aus seinen innern Kämpfen hervorgehen und dann ein willkommener Bundesgenosse sein Das ist, in kurzen Zügen, der leitende Gedanke der Schrift, an der süddeutsche Blätter wahrhaft staatS-, mäunifchen Geist rühmen. Berlin, 14. Febr. Der „Staatsanzeiger' enthält das Patent, durch welches .der Reichstag des nord deutschen Bundes am 24. Februar nach Berlin ein berufen

wird. — Die Gesammtzahl der Abgeordneten für den nord deutschen Reichstag beträgt 296. Von Liesen entsenden die alten preußischen Provinzen 193, und zwar die Provinz Preußen 30. Posen 15, Brandenburg 26, Pommern 14, Schlesien 35, Sachsen 2l), Westfalen 17, Rheinprovinz 35, Hohenzollern 1. Die neuen preuß. Provinzen sind durch 43 Abgeordnete vertreten, und zwar Hannover durch 19, Schleswig-Holstein 9, Kur- Hessen 8, Nassau 5, Lauenburg 1, Frankfurt a. M. 1. Hiezu treten 60 Abgeordnete aus den andern nord deutschen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/01_02_1864/Innzeitung_1864_02_01_2_object_5023818.png
Seite 2 von 4
Datum: 01.02.1864
Umfang: 4
hin, daß die kaiserliche Regierung oftmals ausdrücklich erklärte, das Londoner Protokoll stehe im innigen Connex mit der Erfüllung jener Vereinbarung, zu der sich Däne mark gleichzeitig verpflichte. In der selbständigen Ver fassung, der Einführung der deutschen Sprache besteht der wesentliche Inhalt jener Vereinbarung. Daß dies nicht gehalten wurde, weiß man. Eine Verfassung .werde für das ganze Reich proklamirt, polizeiliche Ein griffe in alle Verhältnisse störten das gesellschaftliche Leben, ein eigenthümliches

Wahlgesetz verkümmerte das Recht der Vertretung. Im Jahre 1858 endlich begann die Thätigkeit des Bundes zu Gunsten der Herzog- thümer. Der Redner gelangt hierauf zu dem Aus gangspunkte der Regierungsvorlage, der von, deutschen Bunde beschlossenen Exekution; erweist zugleich darauf hin, daß er auch das Recht habe zu verlangen, daß in Schleswig deutsche Sprache und deutsche Organisation herrsche, was jedoch nicht Sache des Bundes sei. l,..n.Dei...Redner.,erwähnt der neueren bekannten Vor- Nur -ouuut

, ut«> zu ucui «tuytiumut, vu tut beiden deutschen Großmächte nicht mehr als Mandatare des deutschen Bundes, sondern selbständig auftreten. Die Frage spalte sich nun in zwei Theile, in die Bun- desexekution Holsteins und die Okkupation Schleswigs abseits vom deutschen Bunde. Was die erste Frage betrifft, so ist es unzweifel haft, .daß Oesterreich den Bundcsbeschluß erfüllen müsse. -.Der Referent erörtert die Kosten der Ausführung der Bundesbeschlüsse, welche Oesterreich zu tragen habe, und führt hierauf

haben bei Waldeck gehen; der« die Vorlage der Regierung beziehe sich nur auf die Kosten der Bundesexekution. Der Berichterstatter spricht vom Schisma, das zwischen den Großstaaten und den deutschen Mittel staaten eingetreten; er hofft, daß dasselbe nicht zum Bürgerkriege führen werde. Aber durch die Politik, die die kais. Regierung ein geschlagen. stehen wir in Gefahr, alle Sympathien, die wir in Deutschland gewonnen, zu verlieren, wenn wir sie nicht sckon verloren. Er spreche ausdrücklich

aber, der es nicht auflöse, fresse; wenn man die dänische Monarchie theilen wolle, so werden die ^ europäischen Großmächte nicht die Hände in den Schooß legen und zugeben, daß zu Deutschland zwei Länder geschlagen werden. Der Ruf: „Deutschland bis zur Königsau!' sei eben so verhängnißvoll, als der Ruf: „Italien bis zur Adria!' Es sei leicht gesagt, Oesterreich hätte den andern deutschen Staaten folgen sollen; allein welche Stellung hätten es einnehmen sollen? Ruhig zusehen konnte es nicht, sonst spreche

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1866/26_07_1866/BZZ_1866_07_26_3_object_384787.png
Seite 3 von 4
Datum: 26.07.1866
Umfang: 4
und wir lassen hier nur die Abweichungen folgen. Oester reich tritt aus dem deutschen Verband. Deutschland gestaltet sich in zwei Staatenbünde um. Die Nord- staaten sammeln sich um Preußen, daß die militärische Oberleitung über dieselben führt, während die gemein samen politischen Angelegenheiten durch ein Parla ment und eine gemeinsame Regierung geleitet werden. Die deutschen Fürsten sollen in ihre Länder wieder eingesetzt werden unter der Bedingung, daß sie das preußische Programm anzunehmen bereit

eingestellt worden sein sollen, wieder beginnen würden, wenn Oesterreich sich nach fünf Tagen gegen die Annahme der Friedenspräliminarien ausspräche. Oesterreich wird das letztere ohne Zwei fel thun, wenn es wirklich an der Donau so viel? Truppen schlagfertig beisammen hat als versichert wird; denn es scheint, daß man wenigstens jin Wien deut lich erkannt hat, daß das Programm der Mainlinie nur eine Etappe zur Aufsaugung Süddeut schlauds, und dies nur eine zur Ablösung der deutschen Bestand theile

und als eine schätzenswerthe Compensation, daß der deutsche Bund und die deutsche Nation in drei Theile zerstückelt werden sollen. (Daß die Zerreißung der deutschen Nation den Franzosen einen reellen Bortheil bringt, glauben wi-. gerne, sie wäre aber für uns Deutsche auch das Schmachvollste.) Paris, 2V. Juli. Die erwartete Antwort Preu ßens auf die franzSsifchen Vorschläge ist gestern 1 Uhr Nachmittags hier eingetroffen, und wird, vom „Moniteur' als eine günstige bezeichnet. Preußen er klärt, wenn ich gut unterrichtet

bin, daß es in dem von 'Napoleon III. entworfenen Ausgleichungsprojekt Bürgschaft genug finde um auf den empfohlenen Was- senftillstand einzugehen, vorausgesetzt, daß Oesterreich die französischen Punkte als Grundlagen des abzu schließenden Friedens betrachte. Preußen ist ferner bereit eine Waffenruhe von fünf Tagen mit Oester- reich festzusetzen, damit dieses Zeit und Muße habe einen Entschluß zu fassen. Die vorzüglichsten der französischen Ausstellungen haben wir bereits gestern in dem Artikel: „FriedenShoffnungeu' gebracht

Anerkennung über die vortreff liche Organisirung des Landsturms im deutschen Süd tirol aus. Gegen 40M0 Mann Landstürmer harren bereits aus das Glockenzeichen. Mineurs und Sap» peurs durchziehen alle Pässe, um die geeignetsten Punkte zu großartigen Felsensprengungen und Stein batterien auszumitteln. In der vollkommen ausge rüsteten Festung Brixen liegen ungeheure Vorräthe . von Waffen, Pulver und Blei für den Landsturm. — Wie wir hören, wird bei der neue» Regulirung der Gränze zwischen dem Kaiserstaate

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/10_11_1863/BTV_1863_11_10_2_object_3025450.png
Seite 2 von 6
Datum: 10.11.1863
Umfang: 6
will, in die eS durch die Antwort Gortschakoff'v gerathen. (Diese Auffassung erscheint uns kleinlich; passende Gelegenheit bor ihm Gortschakoff's Antwort, um gegen über der Mission der diplomatischen Verhandlungen und der kläglichen, wir möchten sagen unheilbaren europäischen Zerrissenheit den grhcgten Plan von Frank reich und mit dessen Billigung offen aufzudecken.) Es stellt das ganze europäische Staatenrechl in Frage unv ivill ohne Krieg, ohne Schwertstreich das ganze Staatensystem umgestalten. „Eine große, das Staatsleben

worden, um jene beiden Mächte, die sich geweigert haben, mit ihm gegen Rußland vorzu gehen, empfindlich sür diese Weigerung zu treffen, und schließt mit den Worten: „Der Congreß deutscher Fürsten, den der Kaiser von Oesterreich berufen, war es nicht vielleicht in einem Vorgefühl dessen beschlossen, was heute der Kaiser der Franzosen der Welt verkündet? Und hat nicht Na poleon III. den Kaiser Franz Joseph vielleicht dadurch zu riberbieten gesucht, daß er nunmehr nicht einen Congreß der deutschen

der Oppositionspartei pflegen, erregt das Verhalten des Herrn TkierS , der der Obmann der Oppositionellen ist, durch feine Plaidoyers für Oester reich einiges Aussehen. So oft man in diesen Berathungen, deren Haupt gegenstand die polnische Frage ist, auf Oesterreich z» sprechen kommt, findet dieses in Herrn Thiers einen warmen Vertheidiger, oder besser gesagt, Lobredner. Es heißt, daß Thiers entschlossen sei, in drr Kammer jeden Vorwurf, drr gegen Oesterreich bezüglich der Aktion in der polnischen Frage

geschleudert werden dürfte, mit Energie zurückzuweisen und bereits die Ab sicht ausgesprochen habe, eine große Rede zu halten, in welcher er die Schwierigkeiten nachweisen will, welche Oesterreich die Theilnahme an einem gegen Rußland gerichteten Kriege bieten würde. Es scheint, daß diese Anschauungen die Frucht der Studien sind, welche er auf seiner diesjährigen Reise durch Oester reich gemacht, und daß die Besprechungen, die er in Wien mit hervorragenden Persönlichkeiten gepflogen, nun ihre Wirkung

ganz still, denn man mußte die Rede lesen und sich dann einen Augen blick die Sache überlegen. Und als man gelesen und überlegt hatte, fing man einen ganz kleineu Ruck zu steigen an und verlegte sich dann auj's Fallen und Fallen, bis man sich am Schluß der Börse auf dem niedrigsten Tageskurse befand. Für einzelne Papiere nahm die Börse mehr als respektable Dimensionen an.' «^voHbxitauüien. London. Der österreichisch-freundliche Zug der deutschen Demokratie hat sich dieser Tage

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1867/01_04_1867/BZZ_1867_04_01_2_object_380462.png
Seite 2 von 4
Datum: 01.04.1867
Umfang: 4
Alles geschehen wird, um einen dem europäischen Frieden Gefahr drohenden Gang der Dinge zu ver hindern. Luxemburg gilt, trotz seiner theilweise Französisch redenden Bevölkerung und obgleich es so lange Zeit unter nichtdeutscher Herrschast stand, noch immer für ein deutsches Land, und da auch Oester reich, trotz der Auflösung deS deutschen Bundes und der politischen Trennung von dem übrigen Deutschland, sich immer noch für einen wesentlich deutschen Staat und seine Interessen mit denen

GesammtdentschlandS für eng verbunden hält, so ist eS uns natürlich, wenn die österreichische Negierung den Wunsch hegt, daß ein deutsches Land nicht geradezu an das Ausland ver kauft werden möge. Auf der anderen Seite hat aber das österreichische Cabinet auch viele und triftige Gründe, welche es lebhaft wünschen lasse», daß die bisherigen guten Beziehungen zwischen Oesterreich und Frankreich, ja, zwischen ganz Deutschland und Frank reich möglichst ungestört aufrecht erhalten bleiben mögen; es muß also hoffen

um so angemessener erscheinen. — Die „Köln. Zeitung' meint, daß Schulden den König von Holland zu diesem Handel bewogen haben, und sagt weiters: „Der Handel ist im höchsten Grade uner- quicklich. Daß ein Fürst deutschen Stammes eine Provinz, die ihm zur Entschädigung für seme teut schen Stammländer zugetheilt wurde, aus rein per sönlichem Grunde für baares Geld an Frankreich verschachert, macht ihm wahrlich keine Ehre und kann in ganz Deutschland nur höchst mißfällig aufgenommen werden, mag er immerhin formell

Sie auch ferner die intimen Beziehungen befestigen, die durch so merkwürdige Ereignisse zwischen Italien und Preußen hergestellt worden sind.' * — 27. März. (Die Provinzial- Corre» spondenz) schreibt: Die Veröffentlichung der preußi schen Allianzverträge erfolgte, um dem deutschen Volke das Bewußtsein dessen zu geben, was es an Grund lagen für die nationale Einigkeit bereits besitzt, und um die weitere Arbeit der Versollständigung des na tionalen Aufbaues zu fördern. * Luxemburg, 27. März. (Den verworrenen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1867/29_04_1867/BTV_1867_04_29_3_object_3038825.png
Seite 3 von 6
Datum: 29.04.1867
Umfang: 6
, und da man dies ,N Baris wie in Berlin weiß, so verleiht das seiner Ver> mittluna einen höhern Werth. Daß Oesterreich seine eigenen Interessen dabei nicht aus den Augen verliert, wird ihm kein verständiger Mensch verargen, nachdem das Band dcS deutschen Bundes zerrissen und Oester reich auf sich selbst verwiesen worden ist. Frankreich rüstet, und Preußen hat seine militärischen Einrichtun gen so getroffen, daß es jeden Augenblick im .Stande jn sich zu einem großen Kampfe zu erheben ; Oester reich aber arbeitet nich

: ohne Aussicht auf Erfolg da ran. den AuSbruch eines Krieges zu verhindern und ist, wenn ihm dies nicht gelingen sollle, von jeder voreili gen Parteinahme daran weit entfernt.' — England und Rußland einigten sich mit Oester reich zu dem Antrag auf Neutralisirung von Luxem burg. Die Festung Luxemburg soll geschleift werden; Preußen soll den Platz räumen und der Zollvcrband soll fortbestehen. — Preußens Antwort ist noch auS- haftend. — Der französische Botschafter Herzog von Gramont gab in feiner gestrigen

auf alle diese Versuche herab- schaut, ist freilich nicht sehr aufmunternd. Indessen bleibt doch zu bedenken, daß man gerade in der nord deutschen Metropole keinen Grund haben dürfte, sich gegen das Betreten eines Wegeö zu sträuben, den England und Rußland — von dem heute schon viel umschwärmten Oesterreich nicht zu redeu — dringend empfehlen. Grönländer. Laib ach, 24. April. Die slovenischen Abgeordneten Dr. BleiweiS, Dr. Costa und Dr. Toman erhielten ebenfalls die Einladung zur ethnographischen Ausstel lung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1866/17_11_1866/BTV_1866_11_17_3_object_3037016.png
Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1866
Umfang: 6
, die es in der orientali schen Frage befolgt hat, standhast beharren, und mehr als je wird es nöthig, die innigste Allianz mit Frank reich zu Pflegen. Mit welchen Augen man daher auch anderswo die Reorganisation der französischen Armee betrachten möge, bei uns in England darf sie keine Unruhe erregen. Niemals im Laufe der europäischen Geschichte waren die Interessen der Westniachte so eng miteinander verwobcn, wie in den gegenwärtigen Zeiten.' Donanfürstenthinner. Bukarest, 14. Nov. Die Wahlen sind in Bukarest

sich schon jetzt seine Allianzen sichern. Von allen möglichen Allianzen erklärt der Ver fasser nur einzig und allein jene mit Frankreich als ersprießlich für Oesterreich. Er sagt diessallS: Frank reich braucht Oesterreich, sowie Oesterreich Frankreichs zur Lösung aller schwebenden großen europäischen Fragen bedarf. Eines ohne das andere vermag nichts, als höchstens fruchtlose Kriege hervorrufen ; beide durch eine Allianz vereint, können auf leichte Weise Mitteleuropa beherrschen und die unruhigen

als katholische und konservative Macht wollen, daß die römische Frage in einer den allgemeinen Interessen Europa's sowie den Interessen des Katholicismus entsprechenden Weise gelöst werde. Wenn Oesterreich dies Alles nicht ernstlich wollte, dann wäre es nicht würdig, daß große Oesterreich zu sein, dann wäre es nichts mehr als ein slavisäi-illyrisch- deutsch-ungarischeS Reich, das keinen andern Grund des Daseins hätte, als den, daß man die durch Jahr hunderte bestehende und konsolidirte politische Ordnung

im Westen Europa'S, um den Ehr geiz Preußens im Zaume zu halten, denn seit der Cefsivn VenetienS gibt eS keinen Grund zu Rivalitäten mehr zwischen den beiden Kaiserreichen. Ihre Interessen find nahezu solidarisch; Oesterreich wie Frankreich wollen die Aufrechthaltung der weltlichen Macht des Papstes, sowie eine weise Versassung Italiens; Oesterreich wie Frank reich wollen überdies „der Revolution den Schein des Schutzes nehmen, mit welchem sie die Sache derVölker- freiheit zu umgeben vorgibt

würde unter dem Protektorate Oester reichs wieder auferstehen; Deutschland würde eine feste und dauerhafte Basis erhalten; das türkische Reich würde fast ohne Kämpfe verschwinden und Konstantinopel die Hauptstadt eines neuen katholischen Reiches werden. — Alles das ist möglich, alles das ist wahrscheinlich, alles daS ist sogar zu wünschen. Denn wenn es in Europa zu keinem großen Kriege für die Verwirklichung irgend einer großen Idee kommt, so wird die Demokratie, welche in allen Nationen mächtig organisirt ist, bald

10
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/01_04_1864/Innzeitung_1864_04_01_3_object_5024015.png
Seite 3 von 4
Datum: 01.04.1864
Umfang: 4
aufgefordert werden. Frankreich hat übrigens letzteres nicht zur conditio sine qua non seiner Bethei ligung gemacht. Dagegen erklärt sich die „vollkommene Befriedigung', mit der Herzog Ernst von Coburg-Gotha nach Deutschland zurückgekehrt ist, aus folgender Pro- position, die er im Auftrage mehrerer deutschen Staaten Napoleon III. vorgelegt hat und welche sich keines üblen Empfanges zu erfreuen hatte. Bei einem früher oder später nöthig werdenden Waffenstillstände zwischen Oester reich und Preußen

, oder auch ausschließlich von politischen Erwä gungen leiten lassen Durch diese Sätze ist das Verhältniß des deutschen Bundes zu dem Streit über die Erbfolge in Schleswig jedenfalls im allgemeinen auch geregelt, und man wird dem Bund in keiner Weise das Recht bestreiten können, sich darüber auszusprechen wen er als Herzog von Schleswig anerkennen wolle.' — Was Holstein betrifft, sagt Herr v. d. Psordten: „Anders gestaltet sich die Sache in Bezug auf Holstein. Hier tritt zu dem so eben erörterten allgemeinen Recht

noch die besondere Befugniß hinzu, welche jeder Ge nossenschaft zusteht, sich darüber klar zu werden und auszusprechen, welchen Fürsten sie als ihren Bundes genossen zu betrachten habe, und diese Befugniß stei gert sich zu einer unabweislichen Verpflichtung, wenn man erwägt, daß der Zweck des Bundes die Erhaltung der äußeren wie der innern Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und der Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten ist. Daß dieser Bundes zweck bei jedem Streit über die Erbfolge

Döllinger seinem Freimuthe wenig Schranken zu setzen veranlaßt sein. Dieser solenne Vortrag Döllinger's in der Aka demie kann sich zu einer öffentlichen Deklaration im Namen der deutschen Theologie und Wissenschaften ge stalten. Döllinger hat in seinem groß angelegten Kampfe für die Freiheit der deutschen Wissenschaft und für ihre Errungenschaften auf wissenschaftlichem wie auf staatsrechtlichem Gebiete bis auf einen kleinen, aber um so eifrigeren Bruchtheil Alles für sich. So bringen fast

eine Freiheit und Duldung, die im lieben deutschen Vaterland nicht üb er all zu Hause ist. Am 1. d. M. war die feierliche Beerdigung unseres evangelischen Pfarrers Remy dahier, eines als Mensch und Seelsorger allgemein verehrten Mannes. Beinahe die ganze Gemeinde, dann 66 Wägen folgten der Leiche zum Grabe, der englische und französische Pfarrer hielten Reden und — staunen Sie, etwas hier noch nie Dagewesenes — ein beliebter neapolitanischer geist licher Volksredner hielt seinem Freunde einen Nachruf

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/04_09_1863/BTV_1863_09_04_1_object_3024742.png
Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1863
Umfang: 6
, reich als innere Angelegenheiten, und kein europäischer Staat maßte sich an, dagegen irgendwelche Einsprache zu erheben. Und Frankreich will gegen die Bundes» reform im Namen der Vertrüge protestiern, die es selbst tagtäglich verleugnet und mir Füßen tritt? Gelänge eS selbst, eine viel durchgreifendere Reform des deutschen Bundes durchzusetzen, als jene ist, welche Oesterreich zu verwirklichen strebt, würde Deutschland ein wirk licher Einheitsstaat, so hätte weder Frankreich noch irgend

von Nassau wendete. Sie reichte end lich ein Gesuch an Se. Majestät den Kaiser Franz Josef ein, welcher sich nach ihrer Lage erkundigte und sich dann persönlich für sie verwendete, so daß ihr nun ein lebenslängliches Auskommen iip Mainz zu Theil wurde. Wien, 1. Sept. Das Werk, zu dessen Bollbrin» gung die Häupter der deutschen Nation auf Einladung des Kaisers Franz Josef in Frankfurt sich verewigten, hat bei unseren Nachbarn jenseits deS Rheins Miß» trauen und Befürchtungen erweckt, schreibt die „Gen

.» Corrcsp.' DaS ist eine^Thatsachc. Wir verschmähen cS, dieselbe jenen Berliner Blättern vorzuhalten, welche über eine Verständigung Oesterreichs mit Frankreich bezüglich der deutschen Frage radoctirtcn; es wäre dies unter der Würde eines österr. Organs. Aber wohl geziemt es uns, die französische Beurtheilung des Reformwerks denjenigen als Spiegelbild vorzu» halten, welche so überaus emsig beflissen sich zeigen, den Werth dieses Werkes möglichst herabzuwürdigen. Der deutsche Doktrinarismus

, welcher stets dem bes. sern nachjagt, um daS ihm gebotene Gute zu ver schmähen, wird hier einmal wieder von unseren prak» tischen Nachbarn beschämt. Ihnen erscheint die öster» reichische Reformakte von ihrem Standpunkte aus schon bedenklich genug und daS sollte dem deutschen Patrioten schon allein genügen, «m sie wohlwollend zu beurtheilen. Wien, 1. Sept. Heule haben die erste und dritte Sektion des Finanz-Ausschusses Sitzung gehalten. In der ersten wurden die Budgets deS StaatörathS und der Kriegsmarine

v.Bl'Smarct zu dieser Selbst» verläugnung schritte und deutsche nationale Politik trei ben wollte, so geschähe, um zunächst daS Werk des Fürstentages auf eine revolutionäre Art zu zerstören, eine allgemeine Verwirrung, in Folge deren die Reaktion der deutschen Bewegung Meister werden, oder diese mindestens in unfruchtbare Tendenzen verpuffen lassen kann. Das System BiSmarck ist durch und durch deutsch- und volksfeindlich; darnach möge man ermessen, waS für Absichten kauern, wenn eS deutsche

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/10_01_1870/BTV_1870_01_10_2_object_3050340.png
Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1870
Umfang: 6
zusammzngebundenen Ruthen vom palatinischen Berge herabstieg, der römische Staat sich auf ein Gebiet beschränkte, das nicht größer war, als unser „Trentino.' In jenen, sämmtlich um ein Beil zusammengebundenen Ruthen ist der Ursprung der Größe Roms zu suchen. ^Iloo oiim insminisso Zuvadit.^ Der Gedanke, der diesen ganz in klassisch antiker Anschauung sich bewegenden Worten zu Grunde liegt, ist offenbar der, aus dem „Trentino' ein mäch tiges Reich, ähnlich dem alten Rom, zu bilden. Zu diesem Zwecke darf Viktor

MariuS nur ganz Rhätien, Norikum, Bojohcmum, Pannonien und unterschiedliche Stücke von Sarmatien erobern und daTridentum doch etwas zu weit an der Peripherie liegt, obwohl es sonst in allen Ehren besteht, Vindobona zur Hauptstadt des feinem geistigen Blicke vorschwebenden mächtigen Rei ches erheben. Sehr bald, vielleicht noch bevor an diesen Zellen die Tinte trocknet, wird dieses Reich be stehen, und Liktor MariuS darf somit den Fascssbün- del als Polster unter sein Haupt schieben, um darauf

- sidenten Nussy widmet der „Bund' einen Nachruf, dem wir Folgendes entnehmen: Viktor Nuffy ist geboren in Lutry im Jahre 2L33; er studirte auf deutschen Univer sitäten die Rechte, und begann nach der Rückkehr seine öffentliche Laufbahn in seinem Heimath - Kanton als Anwalt. Bald betrat er die staatsmännische Laufbahn, welche ihn an die Spitze der Eidgenossenschaft geführt hat. Er wurde in feinem Heimathkanton Mitglied und Prä sident des obersten Gerichtshofs und später Mitglied der Negierung. Im Juli

' Nasse IilNII Streifznge zur Erklärung tirolischer Ortsnamen. III. Die Lautgesetze, die in auf unser Gebiet Bezug neh menden romanischen Mundarten in Erscheinung treten, sind mannigfacher Art. Kein ursprünglicher Vokal ist vor einer Wandlung gesichert, -ä. lautet im Grödner- und Enneberger- Dialekt in weiter Ausdehnung in o (ii) um. selbst in deutschen Wörtern z. B. störk — stark. Außerdem wird langes n gern zu nu. D tritt gern in vi, iv nnd V über, selbst wenn eS nicht ursprünglich ist. Kurzes

i schwächt sich zu « ab; langes i bleibt sonst bei den Romanen in der Rezel bestehen, die Deutschen bilden

13
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/19_10_1864/Innzeitung_1864_10_19_1_object_5024679.png
Seite 1 von 4
Datum: 19.10.1864
Umfang: 4
glauben. Kein unbefangener Be- urtheiler bezweifelt es, daß der preußisch-französische Handelsvertrag von preußischer Seite ein Oesterreich feindlicher Akt war. Gegen Frankreich haben wir dabei keinen Gruad zu einem Vorwürfe. Frankreich hat mit den deutschen Nationalfragen, welche sich an den Zoll verein, an Oesterreichs Ausschluß von demselben und an die Wirkungen der handelspolitischen Hegemonie Preußens über Deutschland knüpfen, nichts zu thun. Für den deutschen Politiker aber bedeutet die national

- wirthschaftliche Hegemonie den Uebergang zur politischen; für den österreich. Staatsmann ist die Zurückdrängung Oesterreichs vom Zollvereine gleichbedeutend mit dem halbgelungenen Versuche einer Zurückdrängung aus Deutschland., also gleichbedeutend mit dem Siege der kleindeutscheü Politik. Aus Oesterrcichisch-Schlesien, 11. Oktober. In dem Hotzenplotzer Bezirk hat sich kürzlich abermals ein Fall ereignet, der beweisen dürfte, daß das Institut der Civilehe namentlich in dem konkordatlichen Oester reich

, dennoch bis jetzt dem Gerüchte ent zogen hat. (A. Z) Ulm, 15. Okt. Die von Hamburg aus verbreitete Nachricht, daß ein Theil der Oesterreicher in Schleswig Ordre bekommen habe nach dem Süden, und zwar nach Ulm, zurückzukehren, beruht wohl auf Unkenntniß der Verhältnisse. Ohne gänzliche Veränderung des zwischen dem Bunde, Württemberg, Baiern und Oester reich festgestellten Antheils an der Friedensbesatzung der Bundesfestung Ulm wäre wenigstens dieß nicht möglich, da wir nicht annehmen dürfen, daß Oester

reich in Ulm einen Coup ausführt, wie Preußen in Rendsburg. Frankreich. PariS, 14. Okt. (Das russ. Kaiserpaar. Der gesetzgebende Körper.) Es wird nun ganz offiziell bestätigt, daß Napoleon III. dem russischen Kaiserpaare in Lyon einen Besuch abstatten wird. Er wird allein, d. h. ohne die Kaiserin, sich nach Lyon begeben, und diese wird, wie man glaubt, auch nicht in Nizza die Bekanntschaft der Czaarin machen. Man findet am hiesigen Hofe das Benehmen der letzteren sündhaft, indem sie der Kaiserin

14
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/10_11_1863/Innzeitung_1863_11_10_1_object_5023549.png
Seite 1 von 4
Datum: 10.11.1863
Umfang: 4
die geschmeidige Katzen pfote mit der Versicherung darbot: „Das Kaiser reich ist der Friede,' fügten sich diese, wenn auch mit innerem Widerstreben, in das fait accompli, und ertheilten demselben durch Anerkennung des buonapar- tistischen Kaiserthrons ihre Sanktion. — Schon nach wenigen Jahren der Rüstung im Innern und der diplomatischen Unterwühlung nach Außen, erhob das buonapartistische Frankreich seine Tatze, und ihr Streich traf voll und wuchtig den nordischen Koloß an seiner Stirne; mit der Erstürmung

Oester- reich und Deutschland zugemuthet werden, um den ge rechten Ansprüchen der unterdrückten Nationalitäten einerseits Rechnung zu tragen, und andererseits den stets wachsenden Appetit des corsischen Kaiserreiches zu befriedigen: Oesterreich müßte seine natürlichen Gränzen im Süden dem Nationalitäts-Prinzipe zum Opfer bringen, während Deutschland ein gutes Stück eigenen Landes, eigenen Fleisches und Blutes dem buonapartistischen Nachbar zur Stillung seines Heißhungers hinwerfen müßte

, damit er be friedigt sei im Besitze seiner natürlichen Gränzen. — Dies wäre die großmüthige Opferwilligkeit, mit welcher das gallische Eäsarenthum vor dem euro päischen Tribunale glänzen würde! Allem dem könnte freilich ein mit Oesterreich fest geeinigtes Deutschland mit gesichertem Erfolge die Stirne bieten, und die Initiative, welche Oesterreichs Monarch durch Berufung eines Kongresses aller deutschen Fürsten zu einer solchen Einigung ergriff, mag wohl zum großen Theil in Voraussicht der kommenden

sehen möchten, als die Hut über Preußens und Deutsch lands Ehre und deren Interessen. Unsere Hoffnung steht vorerst noch auf der deutschen Nation selbst, die wir am Tage der Gefahr einiger erwarten, deutsche Ehre und deutsche Freiheit zu ver theidigen, als dies zur Durchführung der napoleonischen Pläne ersprießlich — sie steht ferner aus Oesterreich, das in der richtigen Erkenntniß seiner eigenen Interessen nicht unterlassen wird die Minciolinie nöthigenfalls am Rhein zu vertheidigen

, und dessen Völker für solchen Zweck keine, wenn auch noch so schweren Opfer scheuen werden — sie steht endlich auf England, das sehr wohl weiß, daß des Corsen Abrechnung mit ihm an dem selben Tage beginnt, an welchem er in der vorange- deuteten Weise mit den deutschen Mächten des Konti nents liquidirt haben wird. Aus dem Reichvrathe. Abgeordnetenhaus. .. 35^ Sitzung vom 5. November. Der Präsident theilt mit , daß Herr Hofrath Papay plötzlich erkrankt sei und durch den kaiserl. Rath Eckstein

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1861/11_10_1861/BTV_1861_10_11_1_object_3018086.png
Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1861
Umfang: 6
Publizistik „der Rhein und die Weichsel' ist reich an Wahrheiten, die sich in der Umgebung, in der sie sicls befinden, wie Lügen ausnahmen. Ihr Grundzug ist, daß die Rheingelüste Frankreichs nicht abgeleugnet werden, ja daß ihre Berechtigung sogar nachgewiesen wird. Der Rhein sei als Gränze eine Chimäre, wenn er nicht mitten in Frankreich läge, und da das nicht-geht, da Frankreich nicht den Schwarzwald, den Tannüs und das Siebengebirge als wirkliche Grenze haben kann, so will es bescheiden sein, uud

, wie Savoyen und Nizza, nur etwa Landau und Saarlouis mit einigen Perrinenzien haben, um an den Gränzen von Lothringen und der Champagne vor Störungen in seinem „Friedens- und Schiedsrichteramte' gesichert zu sein. Solche An sprüche zu erheben, während der König Wilhelm noch nicht einmal den franzosischen Boden betreten hatte, war mehr als eine Drohung, es war eine Beleidigung des Königs, wie des gesammten deutschen Volkes. Es fehlt hier nicht an tausend von Stimme», die da meinen, der König hätte besser

König Wilhelms kann es nicht entgangen sein, daß ein Preußen, welches die Wege Bonaparte's wandelt, dem Staate des Krö sus gliche, der über den Halys ging uud eiu großes Reich zerstörte, nämlich sein eigenes. apolitische Klebersieht. (Dentfchlan d.) Die „Pr. Jahrbücher', das be deutendste Blatt der Berliner Journalistik, empfehle» eine Annäherung Preußens an Frankreich. Die ge spannte Stellung der beiden Staaten zu einander soll aufhören, der Friede .Eu'röpa's dadurch gesichert^ Preußen im Nordeit

der Elbe und vielleicht auchin andern Gebieten (welchen aber?) freiere Hand ge schaffen werden. (Der dafür zu zahlende Preis wird nicht genannt; irgendeine Abtretung deutschen BodenS soll es natürlich nicht fein.) Die übrigen Berliner Blätter (mit Ausnahme der Spener'schen Zeitung) stimmen darin übereilt. Am weitesten 'in der An betung Frankreichs gehen die Äolkszeitimg und die Vossische Zeitung^ Es versteht sich, daß die Feind seligkeit gegen Oesterreich und die Mittelstaätcn damit Hand in Hand geht

das Licht der staunenden Welt erblickt hat. Napoleon liebt die Ueberrai'chnngen, und so läßt er uns jetzt mit schmeichelnden Worten verkünden, daß er nach dem Rbeine gar nicht streben könne, da derselbe keine natürliche Grenze Frankreich's sei. DenN Ströme, wie wir alle wissen, trennen nicht, sondern verbinden; ein strategisches Hinderniß ist ein Strom auch nicht, über den, wie schon Schiller sagt, der Gallier leicht ln'nweghüpft; die Franzosen haben 'zwar einen guten Mageit, aber alle Deutschen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/16_09_1863/BTV_1863_09_16_2_object_3024858.png
Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1863
Umfang: 8
. Eine Minderheit in Deutschland zog 1S13 unter dem schwarzweißen Panier inS Feld; eine Minder heit in Preußen riß im November 1848 daS Vater land aus dem tiefsten Schlamme der Revolution und der Schande. Gideon, der „streitbare Held', fand seine Minder heit immer noch zu groß; „der kleinen Heere ist das Reich beschieden.' — Ein Berliner Blatt meldet nun bestimmt, daß auch Hannover sich entschlossen hat, den preußisch- französischen Handelsvertrag zu verwerfen. Berlin, 12. Sept. Die «Kreuzztg.' schreibt

de« weiland deutschen Reichs bedeutsamer Dom ebenfalls besichtigt wurde. Heute Vormittags verließ die Frau Erzherzogin unsere Stadt und begab sich zunächst nach Remagen, um die St. Apolinariskirche in Augenschein > zu nehmen und als dann die Rückreise nach dem Oberrhein und Süd deutschland fortzusetzen. Hannover, 10. Sept. Gegen die neuesten offi ziellen und offiziösen preußischen Auslassungen über die Bundesreform, und namentlich über den Vortrag des preußischen Gefammtministeriums an den König Wilhelm

, wodurch die Auflösung des Abgeordneten» haüscS in der bekannten überraschenden Weise motivirt wird, richtet sich ein offiziöser Artikel der N. Hannov. Ztg., die preußische Stellung zu dem deutschen Re formwerk mit einer Schärfe und Bestimmtheit beleuch tend, die nichts zu wünschen übrig läßt. Arankreitb. Paris. Der „Siecle' versucht eS die Ideen einer militärischen Intervention wieder zu beleben. Ein lan ger von Havin gezeichneter Artikel zeigt, daß Rußland heute nicht gefügiger als im Monat Juli sei

, als Fürst Gortschakoff die erste Antwort gab, daß es unmöglich sei, daß Frankreich, England und Oesterreich die Si tuation hinnehmen, die ihnen bereitet wird, daß sie gezwungen sein werden durch „Ja' oder „Nein' zu erklären, ob ile den nichtsbedeutenden Noten, über welche Rußland sich lustig mache, die Sanktion eines Ultimatum anfügen wollen; fehle auch England, so werden Oesterreich und die anderen Mächte mit Frank reich zur Befreiung Polens marschiren lassen. Es ver steht

Bewegungspartei herrscht seit Kurzem große Regsamkeit. Solange Oesterreich in der polnischen Frage Hand in Hand mit Frankreich zu gehen schien, hatten die Italiener die Hoffnung auf gegeben, Frankreich so bald wieder in ihr Interesse ziehen zu können. Oesterreichs neuere Schwankungen und besonders sein Vorgehen in der deutschen Frage haben den Italienern neuen Muth eingeflößt und so hat der Versuch einer frischen Aktion auf Frankreich seit Kurzem begonnen. Es sind seit einigen Tagen, mit Bewilligung

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1863/16_12_1863/SVB_1863_12_16_2_object_2517225.png
Seite 2 von 4
Datum: 16.12.1863
Umfang: 4
Blättern ein Geschimpfe, dessen Heftigkeit alle Begriffe übersteigt. Die Organe des National vereins drohen sogar mit einer heimatlichen Revolution. Die hessische Landeszeitung erklärt mit dürren Worten: „Die Armee gehört voran, die Freiwilligen mögen vorerst die Volksreserve bilden und dafür sorgen, daß daheim'die undeutsche Reaktion nicht das Haupt erhebe.' Wir kennen die^e Redensarten. Also Grund zur Vorsicht für die deutschen Regierungen ist genug vorhanden. , Von Seite der deutschen Großmächte

und Holstein ankommen. Man erwartet dort das Bundesherr in den nächsten Tagen und sorgt schon für Einqnartirung. „ Aus Altona wird der Allg. Ztg. (12. Dez.) telegraphirt, daß man in Kopenhagen beschlossen habe, der Exekution keinen Widerstand zu leisten; man erwartet Verständigung mit den deutschen Groß mächten. In London muß «sehr Vieles faul sein. Gegenwärtig hat sich dortselbst eine philantropische Gesellschaft zur Minderung der Kindermorde gebildet. Wörtlich lesen wir in dem betreffenden Be richte

: Wie viele Kinder täglich in London umgebracht werden, ist bei der oberflächlichen Kontrole des häuslichen Lebens schwer zusagen; nur so viel scheint bestimmt zu sein, daß kein Tag ohne Kindermord verläuft. — - Aus Paris schreibt man, daß die Abweisung des außerordent lichen Gesandten des neuen Dänenkönigs dort eine tiefe.Sensation hervorgebracht habe. In Paris beschäftigt man sich viel mit der Dänenpolitik. Es heißt, König Christian werde an England, Frank reich, Schweden und Rußland schreiben

und sie auffordern, die Rechte^ seiner Krone gegen die Deutschen zu schützen; darauf werde man in Frankreich Verwahrungen gegen den deutschen Bund einlegen. Aus Neapel berichtet man die Einziehung von ^20 neuen Klöstern und die Beschlagnahme der Renten von 3 bischöflichen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/19_06_1863/Innzeitung_1863_06_19_3_object_5023070.png
Seite 3 von 4
Datum: 19.06.1863
Umfang: 4
und Staatsminister v. Schmerling haben sich Sr. Höh. gleich nach Höchstdessen Ankunft vorgestellt. Daß die hiesige Presse sich eifrig beschäftigt mit der Anwesenheit eines der hervorragendsten deutschen Fürsten, ist be greiflich; weniger, wie dieselbe mitunter fehlschießt in dem Bestreben, die Gründe dieser Anwesenheit zu ent decken. Es sollte doch bei der Persönlichkeit des Her zvgs nahe liegen, daß der Herzog, der wie Keiner vertraut ist mit den großen politischen Fragen, die gegenwärtig Europa

-die Kosaken ge schlagen und ihnen Pferde und Waffen abgenommen. Die bei Blizyni gefallenen sieben russischen Offiziere wurden am 12. d. in Kielce begraben. Deutschland. Frankfurt, 15. Juni. Das hiesige Komitö hat über die Schützenfahrt der Deutschen nach La Chaux-de- Fonds folgende Anordnungen getroffen: Der Zug wird Et'ärisch geordnet und geführt durch einen Komman- ^'len mit den nöthigen Unterführern. Jeder Theil- 'chmer erhält eine Karte, welche ihm seinen Platz bei i der Einteilung

Theilnehmer können sich dem Äuge auch noch am 10. Juli auf den Stationen - —huuj um iv». •au« aus den Stationer Darmstaht, Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe, Offen ^8 und Freiburg und am 11. Juli in Basel und ymui - — Een anschließen. Der Zug marschirt nur unter einer einzigen Fahne, der deutschen, welche vom Bundesvor stände besorgt und den Schweizern zum Andenken über geben wird. Alle Theilnehmer haben mit dem deutschen ^chützrnhute, mit der Schützenjoppe und in dunkeln Beinkleidern zu erscheinen. Milchen

hier einge- toffenen Nachrichten wird Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich seine hohe Gemahlin persönlich am nächsten Dienstag, 16. d., hieher begleiten und sich 10 bis 12 Tage dahier^ aufhalten. Limburg, 15. Juni. Die heutige Generalversamm lung der deutschen Reformvereine von Nassau war von mindestens 800 Theilnehmer« besucht, die auch während der ganzen Dauer derselben, von 2 bis 7 Uhr Nach mittags anwesend blieben. Den Vorsitz führte Medi zinalrath Heidenreich aus Oberursel. Schulz aus Weil- burg

Menge derjenigen, welche sagen: der König solle nur wieder allein regie ren , wie vor 1848. Sobald man das Volk nur nicht vor die Alternative stellt, für oder gegen seinen Geld beutel wählen zu sollen, wählt es konservativ. Es ist der Kammer müde.' (!!) Schweiz. Von der französischen Gränze, 14. Juni, schreibt man der „K. Z.': So sehr man es auch verhehlen mag, die Wahlen und die Bewegung, welche in ganz Frank reich sich an dieselben knüpfte, haben einen großen Ein druck auf den Kaiser gemacht

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1864/19_09_1864/BTV_1864_09_19_2_object_3028908.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.09.1864
Umfang: 8
. ES ist übrigens nicht abzusehen, >rie die Allianz mit Preußen eine Gegenüberstellung und der Mittelstaaten zur unauSircichlichiN Folge haben mußte. Haben nicht sämmtliche deutsche Fürsten bei dem Fur- stentage in Frankfurt ane»kannt, daß die Mitwirkung Preußens an dem Werke der deutfaen Einigung uner. läßlich sei? Hat nicht einer der erleuchtetsten deutschen Souveräne eS nicht unter seiner Würde gehalten, den König ron Preußen in Person überall nachzureisen, um ihm den Wunsch deS gesummten Fürfteniugcö

zum Weitritt zu überbringen, und durch persönliche Ueberre- dungögade den Versuch zu machen, die entgegenstehen, den Hindernisse zu beseitigen? Soll man es nunmehr in Deutschland als einen Abfall ansehen, das Oester reich aueführte, waS damals vergeblich versucht wurde? Und verlieren überdies die Mittelstaaten etwa bei der größeren Kräftigung in Mitteleuropa durch die preu ßisch-österreichische Allianz? Ist ihre staatliche Sicher heit nicht mehr gefestigt, ihr wirlhschastlicher Werth nicht höher gestellt

von dem übrigen Deutschland handelspolitisch ab schließen, so müßten wir darin eine Autforderung er kennen, den Zollverein bis an die äußersten Gränzen des deutschen Nordens zu erweitern, und aus eine weitere Reform unserer Tarisgesetzgebung auf der Bahn der Handelsfreiheit hinzudrängen, um dadurch die Hinder nisse wegzuräumen, die dem Anschluß des nordwestlichen Deutschland an den Zollverein entgegenstehen. Haben wir diese Reform durchgesetzt, dann werden die süd deutschen Staaten, weit entfernt

an der österreichischen Allianz bis auf Weiteres als eine Voraussetzung der deutschen Politik Preußens. — Heute Vormittags fand eine Konferenz der Herren v. Biömarck, v. Bodelfchwingh, v. Jtzenplih, Philippsborn und Dellbrück behufs Feststellung der In- strultkonen für den preußischen Bevollmächtigten zur Prager Zollkonserenz statt; Hafselbach ist heute nach Prag abgereist. Frankreich» Paris, 12. Sept. Die Courtoifie, dle der Könl^ Wilhelm der Kaiserin bewiesen hat, ist hier sehr gut ausgenommen worden. Der König

' veröffentlicht die Rede, welche der GeneralstaatSprokurator Dupin am Sept. auf dem landwirthfchaftlichen Fest von Clamecy gehalten hat. Anfänglich hieß eS, die Pariser Blätter, namentlich der „Moniteur', würden diese Rede wegen der darin ent haltenen heftigen Ausfälle gegen befreundete Staaten nicht abdrucken. DaS amtliche Blatt belehrt uns je doch eines bessern, indem eS die Rede mit den in ge sperrter Schrift hervortretenden Angriffen gegen die BundeSexekution und die Altion der deutschen Groß mächte

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/27_01_1862/BTV_1862_01_27_2_object_3019160.png
Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1862
Umfang: 8
lit«n> Pol«, und Rulhtnen,MagParen und Rumänen, Slovaken «»d Serben Ivürden sich vermuthlich Ba- taillen liefern, die einen so großen Kostenaufwand be- wirken dürsten, daß wenig oder gar nichts für die Ouotensammelbüchse der ReichSregierung abfiele. Wien, 23. Jän. Die .,Donau-Zritung' theilt die Aktenstücke mit, welche sich auf die Rückäuß erung auf die Benst'schen Vorschlüge zur Reform deö deutschen Bundes beziehen, nämlich eine Weisung an Freiherrn v. Werner m Dresden, und einige allgemeine

Bemerkungen über den Reorganisationsentwurf. Aus denselben erhellt, daß man östcrreichischerseitS den Dresdner Entwurf darum uicht als acceptabel be« trachtete, weil er die völkerrechtlichen Beziehungen des deutschen Bundes zum Auslande in nachtheiliger Weise alterine, die Basis deSAundesverhältnisses im Innern Deutschlands und daS Gleichgewicht zwischen Preußen und Oesterreich aufhebt, d-l Preußens gesammte Mon archie dem Bunde incorporirt wird. Der Vorschlag, der der Delegirtenversammlung am Bunde

auch eine Competenz in politischen Fragen angewiesen, wird mir der Stellung der. Großmächte mchl vereinbarlict) ge sunden, wie überhaupt daS Projekt die Führnng der Bundcoge>chäfre weder vereinfache noch beschleunige. Endlich wird noch hervorgehoben: DaS sächsische Pro- jrki verlange von Oesterreich das Opfer des bleibenden Präsidiums, ohne sür eine Konsolidation der deutschen Zustände, wie sie auf dem österreichischen sowohl als dem gesammtdeutschen Standpunkte alo Aequivalent für das Aufgeben der einheitlichen

entschieden entgegeiurcleu, und hat in dem israe litischen Glanbenobcteniitniij des Herrn Professors kein Hinderniß erblickt, welches dessen Fnnlliomrung als Promoter im Wege stehen könnte. Deutschland» Berlin, 22. Jän. In einer Fraktionsversamm lung der deutschen Fortschrittspartei wurde nach län gerer Debatte beschlossen von dem Antrage aus eine Adresse Abstand zu nehmen. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses Äberrcichte der Finanzimnistcr unter Beifallsrufen deS Hauses, alS Beweis

gefordert habe. Paris, 24. Jän. Der „Moniteur' zeigt an, daß Msgr. Chigi in den Tuilerieu empfangen worden ist. Monsignor sagte: er werde allen Eifer anwenden um die guten Beziehnngen, die zum Glück zwischen Frank reich und dem Papst bestehen, zu erhalten«, Der Kai ser dankte für die im Namen des heil. Vaters aus gedrückten Gefühle und fügte bei: er möge überzeugt sein, daß er stetS suchen werde seine Pflichten als Souverän mit-seiner Ergebenheit gegen den Papst zu verbinden. «Ihre Ernennung

21