Publizistik „der Rhein und die Weichsel' ist reich an Wahrheiten, die sich in der Umgebung, in der sie sicls befinden, wie Lügen ausnahmen. Ihr Grundzug ist, daß die Rheingelüste Frankreichs nicht abgeleugnet werden, ja daß ihre Berechtigung sogar nachgewiesen wird. Der Rhein sei als Gränze eine Chimäre, wenn er nicht mitten in Frankreich läge, und da das nicht-geht, da Frankreich nicht den Schwarzwald, den Tannüs und das Siebengebirge als wirkliche Grenze haben kann, so will es bescheiden sein, uud
, wie Savoyen und Nizza, nur etwa Landau und Saarlouis mit einigen Perrinenzien haben, um an den Gränzen von Lothringen und der Champagne vor Störungen in seinem „Friedens- und Schiedsrichteramte' gesichert zu sein. Solche An sprüche zu erheben, während der König Wilhelm noch nicht einmal den franzosischen Boden betreten hatte, war mehr als eine Drohung, es war eine Beleidigung des Königs, wie des gesammten deutschen Volkes. Es fehlt hier nicht an tausend von Stimme», die da meinen, der König hätte besser
König Wilhelms kann es nicht entgangen sein, daß ein Preußen, welches die Wege Bonaparte's wandelt, dem Staate des Krö sus gliche, der über den Halys ging uud eiu großes Reich zerstörte, nämlich sein eigenes. apolitische Klebersieht. (Dentfchlan d.) Die „Pr. Jahrbücher', das be deutendste Blatt der Berliner Journalistik, empfehle» eine Annäherung Preußens an Frankreich. Die ge spannte Stellung der beiden Staaten zu einander soll aufhören, der Friede .Eu'röpa's dadurch gesichert^ Preußen im Nordeit
der Elbe und vielleicht auchin andern Gebieten (welchen aber?) freiere Hand ge schaffen werden. (Der dafür zu zahlende Preis wird nicht genannt; irgendeine Abtretung deutschen BodenS soll es natürlich nicht fein.) Die übrigen Berliner Blätter (mit Ausnahme der Spener'schen Zeitung) stimmen darin übereilt. Am weitesten 'in der An betung Frankreichs gehen die Äolkszeitimg und die Vossische Zeitung^ Es versteht sich, daß die Feind seligkeit gegen Oesterreich und die Mittelstaätcn damit Hand in Hand geht
das Licht der staunenden Welt erblickt hat. Napoleon liebt die Ueberrai'chnngen, und so läßt er uns jetzt mit schmeichelnden Worten verkünden, daß er nach dem Rbeine gar nicht streben könne, da derselbe keine natürliche Grenze Frankreich's sei. DenN Ströme, wie wir alle wissen, trennen nicht, sondern verbinden; ein strategisches Hinderniß ist ein Strom auch nicht, über den, wie schon Schiller sagt, der Gallier leicht ln'nweghüpft; die Franzosen haben 'zwar einen guten Mageit, aber alle Deutschen