2.226 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1866/05_06_1866/BTV_1866_06_05_2_object_3035308.png
Seite 2 von 6
Datum: 05.06.1866
Umfang: 6
zu finden, ^7- u.nd das ist Oester reich. Oesterreich hat in der letzten BundestagS sitzung erklärt, daß es die Entscheidung in der Hol stein - schleSwigischen Angelegenheit dem Bunde anheimstelle, eS ist daher zum BundeS- standpunkt zurückgekehrt. Obige Erklärung wird das deutsche Volk mit größter Befriedigung und mit Freude entgegennehmen. Wer, fragen wir daher weiter, kann noch zweifeln, auf wessen Seite die deutschen Mittel staaten stehen werden? In der rumänischen Angelegenheit

Wälschtirol und da» Umsichgreifen der italienischen Rare im deutschen Südtirol von Kurtatsch und Saturn an beiden Etschufern aufwärts besprochen. So sehr ich in jenen Aufsätzen die Sorglosigkeit der frühern RegierungS- organe beklagen mußte, der es zuzuschreiben ist, daß in den letzten 4Oer Jahren das deutsche Element in Wälsch- tirol fast ganz verdrängt und selbst bereits im dcutschen Südtirol ernstlich bedroht ist, eben so sehr niußte ich als genauer und unbefangener Berichterstatter lobend

, auch hinsichtlich der deutschen Schule in der GemeindeProveiS verfügt worden sei. In Nr^55 hatte ich weiter der Anordnung erwähnt, wornach in allen deut schen Gemeinden WälschtirolS der thünlichste Gebrauch der deutschen Sprache als Amtssprache im Verkehre zwischen Gemeinde und Bezirksamte den betreffenden Bezirksämtern zur Pflicht gemacht worden ist. Sollten diese Beweise nicht genügend dafür sprechen, daß die gegenwärtigen Negiernngsorgane einen andern, dem frühern geradezu entgegengesetzten Weg eingeschlagen

Unterdrückung zu schützen. Es hat sich nämlich ergeben, daß die Unter stellung deutscher Schulen unter italienische Schul- distriktS-Aufseher, die der deutschen Sprache gar nicht einmal mächtig sind, als ein Hauptgrund der allge meinen Jtalienisirung und der Ausrottung der spär lichen Ucbcrreste des deutschen Elements in Wälschtirol zu betrachten ist, da diese Schuldistrikts-Ausseher sehr oft den Gebrauch der deutschen Sprache in den Länd schulen der wenigen deutschen Gemeinden ihres Bezirkes ungern sehen

und theils direkt, theils indirekt in Ge meinschaft mit den gleichfalls italienischen OrtSseelsorgern hintanzuhalten suchen, wie dies z. B. bezüglich der deutschen Schule in ProveiS geschah, wo man, wie eS scheint, absichtlich unterlassen hatte, für die armen Schul kinder die ihnen gebührenden deutschen GratiSschulbücher anzusprechen. Um derlei Mißgriffe zu beseitigen, soll nun dem Vernehmen nach beantragt sein, die deutschen Schulen in Wälschtirol, in jenen SchuldistriltS- Aussichten, wo die Aufseher

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1867/27_03_1867/BTV_1867_03_27_3_object_3038419.png
Seite 3 von 6
Datum: 27.03.1867
Umfang: 6
waren! — Der PartiknlarlsniiiS, der den einzelnen Theil über das Ganze stellt. hat das deutscke Reich mehr und mehr geschwächt, und dasselbe i>cr Anarchie und dem Untergänge cntgegengeführt — rvie will nun Jemand im Ernste beweisen, daß die Anarchie die Bildung von Sonderstaaten im deutschen Reiche verschuldet hat, während das gerade Gegentheil das Nichtige ist? Wie lange schon der Plan der Vergrößerung Preu ßens, der im vorigen Jahre, begünstigt durch ver schiedene Umstände, zur Ausführung kam, vorbereitet .war, davon

und leitet, ist., wenn ich so sagen darf, eine geschtcht. !icke Nothwendigkeit.' und.Letzterer hat m einem s.i-er Werke ausdrücklich die Behauptung aufgestellt. in der krastlosen Anarchie deS 'deutschen Reiches skslere StaatSbildungen (wie z. B: der preußische Staat) ,.lNekicn mußten > wenn nicht die Nation zu Grunde aclicn sollte, Kettcler. illnstrirt diese Behauptung M der ganz richtigen Glosse, daß »a eben diese „fester-, StäatSbildungkN' der Grnnd der wachsenden Anarchie im deutschen Reiche

erzählt der Hr. Verfasser ein Beispiel,, das er selbst erlebt hat. Im Jahre 1843, als er noch Pfarrer zu Hopsten in Westphalen war, wurde er zum Abgeordneten des deutschen Parlaments in Frankfurt a. M. gewählt. Bevor er dorthin abging, trug ihm ein sonst „höchst achtungöwerlher' Mann dringend auf, im deutschen Volksparlamente dahin zu. wirken, daß die Gränzen Preußens bis zur Mainlinie erweitert werden! So alt schon ist dieser Gedanke, und doch — meint Hr. v. Ketteler— so gefährlich für Europa

l?) und für Preußen selber. Eine scharfe Lektion ertheilt unser Auktor im 6. Ka pitel, das überschrieben ist: „DerZweck heiligt dieMittel' den preußischen Staatsmännern, welche, um ihr lange angestrebtes Ziel zu erreichen, im verflossenen Sommer zu einer Zeit losschlugen, da Oesterreich ohnehin mit so vielen Verlegenheiten im Innern und.Aeußern zu kämpfen hatte. Und wie niedrig war es, mit Vik tor Emmanuel. mit einem Garibaldi, einem Klapka sich zn verbünden, um Oesterreich, den deutschen Nach barstaat

. Das deutsche Volk, sagt unser Auktor, ist im großen Umfange noch ein gewissenhaftes Volk/und dies hält bei uns die Fortschritte der Revolution am meisten auf. nicht die Macht der Bajonnete. Warum war das preußi sche Heer siegreich? Weil eS zum größten Theile aus treuen, gewissenhaften, tüchtigen Leuten besteht, die durch die Schule des Christenthums gebildet sind. — Wir eitiren diesen Ansspruch des höchw. Bischofs von Mainz über den Charakter des deutschen Volkes, dessen Treue. Gewissenhaftigkeit

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/01_04_1871/BZZ_1871_04_01_2_object_459132.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1871
Umfang: 8
der deutschen Nation herrschend würden, sofort aM Keim miheilbaren SiechthumS in das eben Monte Reich verpflanzen würden. — Die „Münchener Neuesten Nachrichten' sind der Ansicht, daß der UmwälzungSproceß in der katholischen Kirche begonnen habe, derselbe werde aber nicht von den deutschen Bischöfen ausgehen, wie man erst eine Zeitlang gehofft habe, als diese während des Concils auf Seite der Opposition gestanden. Die Zeit der Wessenberg und Sailer sei vorbei. „Wenn Leute — schließt der Artikel

aus Elfäßern und Deutschlothringern bestehend, von Jngolstadt hier ein getroffen, welche heute Morgens die Reise in ihre Heimat fortgesetzt haben. — Der Rücktransport der deutschen Reserven und Landwehren per Eisenbahn aus Frankreich nach der Heimat nimmt ununterbro chen seinen Fortgang. Berlin, 23.März. (Zum Aufstand in Frank reich. Eine Jnvective.) Heute sollen in Brüs sel endlich die Friedensverhandlungen begonunen ha ben, auf deren baldigen Abschluß man in den hiesi gen RegierungSkreifen großen Werth

(denn ein solcher Bericht soll sich fortan regelmäßig wiederholen) ein besonde res Interesse bietet, weil er zuerst die seit der Auf hebung des ConcordatS bestehende Gesetzgebung ins Auge faßt. Der Bericht bezeichnet es als eine allge meine Wahrnehmung, daß die neue Gesetzgebung in den Städten und überhaupt bei der deutschen Be völkerung, nur mit Ausnahme von Tirol, eine sehr günstigere Aufnahme, in denjenigen Bezirken aber, wo sie von der staatsrechtlichen Opposition für ihre Zwecke ausgedeutet worden, vielfachen

. Er erklärt darin, daß er als Christ, Theologe, Geschichtökundiger und Staatsbürger diese Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm entweder von dem gefammten deutschen EpiScopate auf einer eventuellen Versamm lung desselben in Fulda oder auf einer engeren Theo- logenconserenz in München Gelegenheit gegeben werde, den wissenschaftlichen Beweis zu führen, daß das Un- fehlbarkeitSdogma mit der heiligen Schrift sowie mit dessen stieren Blicken sich alles um ihn herum

sich wahrscheinlich nHt mehr inHätts.' ,. !! ^ ^ - Das ist djr Fluch der bösen Tha^ daH sie Drt- zeugend BöseS muß gebären man sieht, der Maler der constanten Tradition des ersten Jahrtausends der christlichen Kirche im Widerspruch stehe und nur durch Fälschungen allmählig in die Kirche importirt wor den sei. DaS ErwiderungSschreiben schließt mit den Worten: Ich kann mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegangen ist, falls dieselben, bei dem katholi schen Theile

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/01_04_1871/BTV_1871_04_01_3_object_3055691.png
Seite 3 von 10
Datum: 01.04.1871
Umfang: 10
7.4! l 8.— s.so 1 S.22 S.4? .n .15 .45 4 .so .:s .5« 5 .1! .50 L. ^>v 45 L. Aii'lllchen, 29. März. StiftSprobst Döllin- ger gab gestern seine Antwort an den Erzbischos ab. Dieselbe schließt im Wortlaute: „Ich kaun mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegaugeu, salls sie bei dem katholischen Theile der deutschen Nation herrschend würden, sofort auch deu Keim des unheilbaren SiechthnmS in das ebeu erbaute Reich verpflanzen würden.' Döllinger

, indem sie jene elende Verleumdung für die „bodenloseste, nieder trächtigste und plumpeste Lüge erklärt, die je zu lesen gewesen, und die uns selbst iu der englischen Presse durch ihre Plumpheit ausfalle.' BeachtenS- werth sind dergleichen Infamien aber insofern?, als sie den Grad deS Neides und der Furcht anzeigen, welche in vielen Schichten der brittischen Bevölkerung die wachsende Macht der deutschen Nation erweckt haben. * — Briefe von den deutschen Truppen in Frank reich melden, daß die ordnungsliebenden

, Württemberg, Hessen-Darmstadt, kürzlich Großbritannien. bestehen. Sämmtliche Ver träge sind bereits in Wirksamkeit. —* Die von, Fürsten von Montenegro während seiner letzten Anwesenheit in Wien persönlich angeregten und eingeleiteten Unterhandlungen über eine Reihe von Fragen materiellen Interesses für Montenegro, als telegraphische und Straßenverbinduug mit Oester reich, Salzbezug:c. :c. machen dem Vernehmen nach befriedigende Fortschritte, so weit sie nicht schon er ledigt sind. Die erste telegraphische

erklärt, daß er als Christ, Theologe, Geschichtökundiger und Staats bürger die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm ent weder vor dem gesammten deutschen Episkopate auf einer eventuellen Versammlnng desselben in Fnlda oder auf einer engern Theologeukonferenz in Mün chen Gelegenheit gegeben werde, den wissenschaft chen Beweis z» führen, daß das UnsehlbarkeitS- Dogma mit der hl. Schrift, sowie mit der konstan ten Tradition des ersten Jahrtausends

der christli chen Kirche im Widerspruche stehe und nur durch Fälschungen allmälig in die Kirche importirt wor den ist. (Wir werden die Antwort Döllinger» mög lichst ausführlich unseren Lesern mittheilen.) ** Sliuncken, 3». März. (Italienisch-deut sche Postanweisungen. — Salvatorbier.) DemMisere desBaargeld-VerkehrS zwischen Deutsch land und Italien wird nun in wenigen Tagen ein erfreuliches Ende gemacht werden. Die Regierungen des deutschen Reiches und von Italien haben näm lich einen Vertrag eingegangen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1865/02_10_1865/BTV_1865_10_02_1_object_3032797.png
Seite 1 von 6
Datum: 02.10.1865
Umfang: 6
, vom Hof. Rundschreiben au« Anlaß des kaiserlichen Manifestes. Vom Beamten-Verein. Zeitungsschau. Deutschland. Dresden, die mittelstaatlichen Negierun gen und die Gasteincr Konvention. — Berlin, Frank reich und die deutschen Großmächte. Aimcktirungsplane. Frankreich. Pari«, kein zweites Rundschreiben in der Herzogihümerfrage. Schweiz. G e n f, sehr reiche Weinlese. Montblanc-Bestei gung. Herr v. Rothschild und seine Villa. Großbritannien. London, die Fenier-Verschwvrung. Italien. Turin, zu den Wahlen

berührt, als wir den Bericht über die Sitzung dec Prager Stadtverordneten vom 25. d. M. lasen. Diese Sitzung, von der wir unsern Lesern in unserm gestrigen Blatte Mittheilung machten, war reich an stürmischen Szenen und an Thalsachen, die geeignet sind, nicht nur die Deutschen in Böhmen, sondern auch in den übrigen Theilen deS Reiches zu kränken. Wohl glauben wir, daß die Berichte in den deutschen Blättern par teiisch gefärbt sind, und daß sich nicht AlleS so zutrug

, wo die Stellung des Ge- sammtreicheS in Frage kommt, je ihre Hand dazu bieten, daß die Rechte und Jnteress-n der Deutschen in Oester reich verkümmert, oder auch nur gekränkt werden und so wenig können auch die Czechen verlangen, daß den Deutschen geschähe, wie ihnen einst geschah. Alle müssen im Zeichen deS Rechtes siegen, seien sie nun Czechen, Deutsche, Ungarn oder Polen und erst der vereinte Dank Aller wird die wahre SiegeShymne sein. Und an den Völkern Oesterreichs ist eS, das Ecschei, nen deS TageS

-n, welches in Bezug auf das kaiserl. Manifest an die Repräsen tanten Oesterreichs im Auslande gerichtet worden. Das Rundschreiben existirt, nur daß es bloß an die kaiserl. Gesandschasten an den deutschen Höfen erlassen ist. DaS Aktenstück ist sehr kurz und weist diese Gesandt schaften, „da eS eine sehr zahlreiche Partei in Deutsch, land gibt, welche in jeder Weise, mit dem Wort und mit der Feder, das Vertrauen in die Zukunft Oester reichs zu zerstören bestrebt ist', unter abschrifilicher Mittheilung

worden. (A.Z.) Wien, 23. Sept. Der allgemeine österreichische Beamtenverein wird im Auslande mit reger Aufmerk samkeit verfolgt; kurz nacheinander sind aus Preußen, Baiern, Hessen und auch aus andern deutschen Staa ten ehrende Zuschriften von Beamten eingelangt, in welchen um die Mittheilung der Statuten und der in nern Einrichtungen de» Vereins ersucht wird. Dem Ansuchen wurde entsprachen. — Bei einer im Lokale deö Beamtenvereins abgehaltenen Versammlung meh rerer öffentlicher und Privatbeamten

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/11_09_1863/BTV_1863_09_11_2_object_3024805.png
Seite 2 von 6
Datum: 11.09.1863
Umfang: 6
Die bisherig» Ordnung der Dinge in Deutschland zwang Oesterreich und Pre«Sen, jede« für sich Frankreich so viel möglich gleich »u thun. Da« haben beide müssen, nicht weil sie von Frankreich etwa« erobern wollten, sondern.weil sie sich gegen Frankreich wehren mußten. In gleichem Verhältniß stieg die Anstrengung der übri- gen deutschen Staaten. Wenn jetzt die Einigung de« ganzen Deutschlands dastehen wird, so ist der schlimmste Fall, daß alle diese 70 Millionen Deutsche nur so viel Heeresmacht

, daß es mit der höchsten Anspannung feiner militärischen Kraft eS dem einigen Deutschland doch nicht gleich thun kann und in Er, wägung des RuinS, den jene Anspannung unbedingt bringen muß, dieselbe eben aufgibt. Geschieht das, so kann auch Deutschland diese Anspannung mindern, und so wird die Hoffnungslosigkeit eines französischen .Krieges die Möglichkeit erzeugen, anstatt fünfmalhun- drrttausend Mann in Kriegsbereitschaft gegen Frank reich zu halten, nun mit der Hälfte ausreichen zu können. Der wirthschastliche

nicht eine militärische Einheit bildet.« Deutschland. Frankfurt. Die Reformacte wurde von 13 Für sten und den vier Bürgermeistern der freien Städte unterzeichnet. Dir betreffenden Staaten (außer Oester reich) sind folgende: Baiern mit 4.689.337, Sachsen nnt 2.225,340, Hannover mit 1.883,070, Württem, berg mit 1.720,703, Heffen-Darmstadt mit 856,250, Kurhessen mit 733,454, Nassau mit 456,567, Olden- bürg mit 295,242, Brannschweig mit 231,697, An halt mit 131,324, Meiningen mit 172,341, Kobnrg- Gotha mit 159,431

14.385,960. Sie übertrifft also die Bevölkerung des Theiles von Preußen, der zum deutschen Bunde gehört, denn dieser hat nur 14.139,003 Einwohner. Nach der Zählung vou 1357 hatte das österreichische Bundesland 12 313,263, folg. lich daS Bundesgebiet der 23 reformfreundlichen Staa ten eine Bevölkerung von 27.199,223 und mit dem Zuwachs der letzten Jahre jedenfalls über 23 Millio, «en, während Preußen über IS'/^ Millionen zählt. Berlin, 6. Sept. Da« Gegenprojicr, welches Preußen aufzustellen gedenkt

auf dem deutschen Abgeordnetentag über den „Großmachtkitzel Preußens': eS sei nicht mehr möglich, mit den Fortschriitsmünnern als Partei zu verhandeln, sondern die Selbsterhaltung, die Noth wehr gebe das Recht, sie zu „vernichten'; mit solchen Gesinnungen gedenkt das ministerielle Organ günstige Wahlresultate sür seine Gebiete zu erzielen. Die feu- dale Eorrespondenz droht, wenn die Neuwahlen der Fortschrittspartei ihren Einfluß beließen, mit Ver- fassungssuspenston. Darf so etwa« jetzt in Preußen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1862/18_07_1862/Innzeitung_1862_07_18_3_object_5021960.png
Seite 3 von 4
Datum: 18.07.1862
Umfang: 4
als wir. Wir wetteifern mit jedem deutschen Lande und Stamme, an redlichem Willen, an treuem Sinn, an möglicher Thatkraft, wo Thatkraft nothwendig ist. Wir hüben einen Kaiser, der bei Villafranea es vor gezogen hat- sein Reich zu verkleinern, um keinen Fuß breit deutschen Landes am Rhein hinwegzugeben. Wir sind hiehergekommen, als voll und ebenbürtige Kinder des großen deutschen Vaterhauses; wir grüßen Sie Alle mit brüderlicher Herzlichkeit als Angehörige einer und derselben Familie, Wir haben zu Haus Friede

. Schon in der Frühe begann in der aller Orten reich und festlich geschmückten alten Reichsstadt eine allseitige Bewegung, nachdem die Nacht für gar Viele (es kani noch um 2 Uhr ein überfüllter Main-Weserbahnzug, und Mancher fand sich erst spät zu seinen! Quartier, namentlich in den Nachbarorten) nur eine sehr kurze gewesen war. Schon von 9 Uhr an sammelten sich die Theile des Festzuges, der nach 11 Uhr begann. Er hat alles erreicht, was ^das le bendigste, glühendste Vaterlandsgefühl nur ersehnen

der Ehrengaben, drei Buben die Preis stutzen, trugen. Hierauf, der Frankfurter Schützenvcrein, der Vorstand des deutschen Schützenbundes, das Cen- tralcomitö, sämmtliche Fahnen und; Banner, an 1201 an der Zahl, die Schweizer Gäste, die Festgenossen der ' übrigen Schützenbunde, ; überall bezeichnet durch vorgetragene Medaillons mit ihren Stadtnämen. Der ganze Zug 10 bis 12.000 gewiß, hier und da unter brochen Won Musikcorps und überall enthusiastisch ac- clamirt, zog über den abgesperrten Roßmarkt

, zu den Männern aus Steiermark, ich komme zu denDeutschen in Oesterreich. Sie gehören zu uns durch die Bande des^ Blutes, durch die Bande der Geschichte; leider-sucht manches anscheinend unbesiegbare Hinder niß uns-entgegenzutreten, wenn wir halten wollen die lieben Brüder in Deutsch-Oesterreich. Man will zurück halten die deutschen Brüder in Oesterreich von uns; aber ich denke>, .die drei Schmerzenskinder, die Kur hessen, Hie Schleswig-Holsteiner- und die wackeren deutschen Brüder in Oesterreich

eines Desterreichers hervor, der— es war der Professor Dr. Wildauer aus Innsbruck — die Tribüne be stieg und folgende Rede hielt: ° »Meine Herren! Wir haben m einem Trinkspruch auf das große deutsche Vaterland drei Schmerzenskin der der deutschen Nation nennen, gehört: die Kurhessen, die Schleswig - Hölsteiner und. chie Oesterreicher. Bei der Nennung. der ; ersten Brüder haben wir Oester reicher so kräftig in das Hoch mit eingestimmt, wie irgendein anderer deutscher Stamm. Als der dritte Namen genannt wurde

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/17_08_1863/BTV_1863_08_17_2_object_3024550.png
Seite 2 von 10
Datum: 17.08.1863
Umfang: 10
ZSundeSangelegenheiten erklärte, ragte er doch an Frei« heits- »i« an SinheitSsirin thurmhoch über jenen «er- Itner Fürstentag hinau«, dessen Ergebnis gewesen wäre, daß Preußen Braunschweig, Anhalt und Thüringen einfach verschluck», und die deutsche Der- fassung nebst dem deutschen Parlamente als theoretische Errungenschaften unter eine GlaSglocke gestellt hätte.' Deutschland. F ra n kfu rt, 10. Aug. Der Kaiser von Oester- reich wird am 13. ds. Nachmittags 4 Uhr mit der Hanauer Bahn hier eintreffen und mit dem militäri schen

, in. dem sie darauf hinweist, daß die Agitation gegen die Aürstenversammlung besonders von russischen Agenten ausgeht. Die »Oest. Ztg.' sieht darin nur einen Grund mehr, welcher die deutschen Fürsten veranlassen muß, in Frankfurt zu erscheinen. „Nur allzulange hat Ruß. lanv in deutschen Angelegenheilen ein leider nur zu schwer wiegendes Wort mitgesprochen. Es ist vor Allem Pflicht der deutschen Hose, zu zeigen, daß nur der einzige legitime Einfluß maßgebend sei, jener des WohleS der deutschen Nation, daß dagegen

. Das Project ist diö- her von Niemanden, außer von den Räthen Sr. Maje stät des Kaisers gekannt. Nach Mittheilungen aus Berlin im „Botschafter« handelt es sich bei der Unterredung in Gastein zwi- schen dem Könige und vem Kronprinzen von Preußen um drei Alternativen: „Entweder um eine Stellver tretung eeö Königs durch den Kronprinzen, — und das wäre der der Einigung der beiden deutschen Groß mächte zuträglichste Fall. Oder, die Stunde BiS- marcl'S hat geschlagen und ein rascher Entschluß deS Königs fördert

plötzlich eine eingreifende Ministerkrisis zu Tage. Oder endlich — der König sieht sich ver anlaßt, die Krone niederzulegen und die Regierung der jüngeren Kraft seines Sohnes zu übertragen. Die «Ostdeutsche Post' schreibt in einem Rückblicke auf den Fürstencongreß in Berlin im Jahre l8S0: „Dir österreichischen Reformpläne werden im deutschen, nicht im specifisch österr. Interesse abgefaßt sein. Da- für bürgt uns auch die Haltung Oesterreichs im Jahre 1S50, wo eS dem Entwürfe der vier Könige

zu einer Reorganistrung Deutschlands vom 27. Februar 1850 ebenso rückhaltlos seine Zustimmung ertheilte, wie Preußen dieselbe unbesehens verweigerte. Wir wollen nicht sagen, daß dieser Entwurf nicht viel zu wün- schen übrig ließ, indem er eine siebenköpfige Central- gewalt (.Oesterreich, Preußen, die vier Königreiche und .die beiden Hessen zusammen) einsetzte. Aber indem er der deutschen Nation sofort ein Vollparlament verlieh, in welchem 200 Abgeordnete aller Bundesländer sitzen sollten

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/30_08_1870/BZZ_1870_08_30_2_object_353899.png
Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1870
Umfang: 8
jetzt durch den Dualismus, durch dic Delega tionen und die Zusammensetzung des jetzigen Mini steriums eine wichtige Rolle im Reiche spielen, so ist es nicht uywahrscheinlich, daß durch iüren Einfluß, der sich auf diesem Punkte mit den Absichten der Militärpakte! und Reactiouopanei zusammenfand, das Reich endlich doch in den Strudel des Krieges hineingenssen worden wäre, hätttn nicht die raschen Siege dcr Deutschen diese Absichten noch rechtzeitig im Keim ersticki. Nun findet aber diese geänderte Lage eine weitere

und Oesterreich einen vollständigen Riß in das Verhältniß des letzter» ReiüS zu Deutschland gemacht hatten. Preußen hatte in den vier Jahren von l866 bis 1870, soviel man bemerken konnte, kein Zeichen des Wunsches nach besseren Beziehungen zu Oesleireich geäußert, und es trat in den jetzigen Krieg ein, ohne eine Mitwirkung Oesterreichs zu verlangen oder auch nur zu erwarten, während die französische Diplomatie sicher 5eine Versprechungen gespart hat, um Oester reich auf diese Seite herüberzuziehen

, welche auch in der osficiellen Welt nicht ohne einflußreiche Vertretung war. er kannte die Unmöglichkeit einer Allianz mit Frankreich Die Vertreter dieser Ansicht drängten auf Neutralität; aber für den Fall einer Niederlage der Deutschen wären sie bereu gewesen, unter der Voraussetzung von Gegenleistungen, als Helfer in der Noth am Rhein zu ericheinen und durch Erfüllung der alt historischen Mission Oesterreichs wieder in ein gutes und festes Verhältniß zu Deutschland zu kommen. Sehr verbreitet war endlich die einfache

zu einer Wiedergewinnung seiner deutschen Stellung benutzen werde. Die Ungarn endlich theilten die letzterwähnte Besorgniß mit den Czechen; was sie aber am meisten von der deutschen Sache abwandte, war die Unterstellung einer preu ssischen Allianz mit Rußland. Wie sich ans dieser Darlegung ergibt, wirke dic Rücksicht auf Rußland in vieler Hinsicht bestimmend auf die politische Haltung der nichtdentschen Völker schaften ein. Polen und Ungarn erblicken in Ruß land ihren Hanptgcgner, ihren Erbiciud. und da bci5c Böller

man der „Allg. Ztg.' aus dem deutschen Lager unterm 25. d. — In dieses Wort drängt sich aller Schauer, alles Entsetzen, alle Herzbeklemmung Zusammen, die wir in der vergangenen Nacht erleben mußten. Noch schmerzen mir die Augen vom Feuerschein, noch zit tert mir die Hand. So hat es geschehen müssen! Wieder ist eine Bartholomäusnacht — denn das war die vergangene — mit Greueln in der Geschichte ein- gegraben, aber nicht durch uusere Schuld. Die die Glorie um ihr Haupt sammeln wollen, auf sie einzig

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/29_07_1870/BTV_1870_07_29_3_object_3052683.png
Seite 3 von 6
Datum: 29.07.1870
Umfang: 6
schwärmenden Liberalen er laube ich mir aber darauf aufmerksam zu machen, daß man durch die preußische Pickelhaube nicht zur deutschen Republik gelangt, denn BiSmarck ist mon archisch bis in'S Mark hinein, und — daß ein grö ßer werdendes Preußen noch kein deutsches Reich ist l Der Tiroler aber ist, dies lehrt feine ruhmvolle Ge schichte, zu sehr Maun, als daß er dort sich auf drängen und „mitthun' wird, wo man ihn im Vereine mit Ausländern und Revolutionären hin ausgeworfen hat. Neutral bis zur äußersten

chinesischer Beamter nach Paris entsendet, um Frank reich Genugthuung anzubieten. — Da» „Journal Osficiel' erklärt, die französische Regierung sehs Steinkohle nicht als KrlegSkontrebande an. * — 28. Juli. Die AmtSzeitung veröffentlicht den Brief des Kaisers an dle Nationalgarde de« Seinedepartements; derselbe spricht da» Vertrauen auf ihren Patriotismus und die Ueberzeugung ans, di- Nationalgarde werde die Ordnung in Paris aufrecht erhalten und die Sicherheit der Kaiserin be schützen. Wktliland» 27- Juli

- und MunitionS- Depots entdeckt; mehrere Verhaftungen find vor genommen worden. Florenz» 26. Juli. Die Regierung unterhan delt über bedeutende Weizen- und Hafer-Lieferungen für die Armee. — Der gestrigen Sitzung des Par laments (in der die Regierung ihre Erklärungen abgab) wohnten die Militär - Attachä'S von Oester reich, Frankreich, Preußen und die LegationS- Sekretäre von England und Schweden bei. Akoin» 27. Juli. Vierzehn französische Offiziere haben den päpstlichen Dienst verlassen, dreimal

so zi. so lS -7 8 ZS -S -0 >0 !S .'0 14 !4 10 S !g lL 5 14 ZI tv 56 20 45 54 6 26 47 50 46 24 L4 L0 28 41 2l. 10 L0 5 > .10 26 .4L . 4 .24 .4 4 20 .4:) 50 . 8 .,4 .5,8 . 1 .10 '.54 '.58 >.1L ).Z7 ).48 l.15 !. 5 Z.2Z Z.!t4 1. 7 Z.24 1.40 1.5»^ 1.59 4.— . e. 7 ^können, aber sie hält ihren mit Deutschland shmpa- thisirenden Standpunkt fest, und weist iu maßvoller Sprache nach, weshalb die Deutschen auf die Sym pathien der Welt, zumal Englands, rechnen dürfen. Im Gegensatz zu den Franzosen seien sie von jeher allerorten, wo sie sich ansiedelten, willkommene Gäste gewesen, auf englischem wie auf amerikanischem Bo den; denn sie seien betriebsam, friedlich

, 27. Juli. Das „St. Pstersb. Ioura.' gibt oer französischen AmtSzeitung, welche behauptet hatte, Preußen habe Absichten auf gewisse GebletStheile Rußlands, folgende Antwort: „Die französische AmtSzeitung läßt sich von ihrem Anklage-Eifer zu viel hinreißen; sie vergißt dle Lehre, daß, wer zu viel beweisen will, nichts beweise.' Kriegs - Chronik. Endlich ist auch von französischer Seite ein KriegS- bulletin eingelaufen: General BerniS ist in Nie- derbronn auf eine NekognoSzirungSabtheilung der deutschen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/14_08_1863/BTV_1863_08_14_2_object_3024526.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1863
Umfang: 12
Das durch die herrliche große That des Kaisers, auf de« all« sein« Völker stolz sind, neu geweckte Selbst bewußtsein Deutschlands, die Möglichkeit der deutschen Einheit, die so lange als ein kühner Traum betrachtet wurde, stehen dieser That als andere Thatsache zur Seite, und vor so einer Macht werden sich die regie renden Geister dtrKl»indeutschthümelei ,deSGothaismus und deö schroff abstoßenden InnkerthuniS wohl beugen müssen. , ^ . DicNefragantengegenDeutschlands imposante Macht- stellung

und Einheit werden wohl setzt keine andere Wahl wehr haben, als die, daß sie sich entweder beugen, oder daß sie von dem neuerweckten deutschen National- stolze zermalmt werden. Das ist die Alternative, eine andere kennen wir nicht. Will sich das Boruffenthum an das Russenthum iminer noch entschieden anklammern «nd anschmiegen, so ist das eine Liebhaberei, deren Folgen zwar unberechenbar, aber doch im Prinzip leicht ab zusehen sind. Oesterreich wird dem kecken Rathe des preußischen UrjunkerS setzt weniger

als je Folge leisten ; Oesterreich wird den Schwerpunkt seiner Macht nicht nach Osten, nach Ösen legen; Oesterreich, der trotz preußischer pessimistischer Anschauungen so üppig h^ran« blühende Kcnserstaat wird seine eigene Macht unv Wurde in seinem Komplexe von Ländern energisch entwickeln, aber zu Deutschlands Ruhm und Ehr Oesterreichs Banner auch in Frankfurt entfalten — will Preußen nicht die zweite deutsche Großmacht sein, so wird Oester reich, das seine Geduld und Nachgiebigkeit gegen Preußen

kann uns der Tele graph die Mittheilung wichtiger Ereignisse bringen. Wir glauben zuversichtlich — schreibt der „Botschafter,' daß, welche Entschließung auch der König von Preußen fassen mag, die von Oesterreich ergriffene Initiative in keiner Weise gehemmt werden wird. Als Se. Maj. der Kaiser den großen Entschluß faßte, mußte offenbar auch die Möglichkeit einer Enthaltung Preußens er wogen worden sein. Nicht etwa eine hemmende Rückwirkung auf Oester reich ist e6 also, welche den in Gastein vorbereiteten

Gewicht bei legen. Sie werden meinen Mahnruf nicht unterschätzen, wenn ich Ihnen mit kurzen Worten mittheile, daß »S sich um drei Alternativen handelt: Entweder um eine Stellvertretung des Königs durch denKron- prinzen — und daS. wär« der der Einigung der beiden deutschen Großmächte zuträglichste Fall. Ich weiß nicht, ob man Grund zur Annahme hat; dieser Fall sei der wahrscheinliche. Nach den Stimmen, welche hier laut werden, und nach den Ansichten, welche hier über die Stimmung deS Königs verbreitet

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/25_07_1862/BTV_1862_07_25_1_object_3020794.png
Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1862
Umfang: 4
es mir übel anrechneten, daß ich den Erben aller glorreichen Traditionen des alten deutschen Reiches, daß ich meinen Kaiser auch meinett Herrn uannte. Mir diente zum Stützpunkte die Ge schichte Oesterreichs, des alten, gewaltigen Oesterreich, „an Siegen und an Ehren reich,' — des neuen, durch Franz Josephs' Schöpferthat verjüngten Oester reich, mit der reichen Fülle seiner frisch und frei sich regenden Kräfte. Mir diente zum Stützpunkt die ruhmreiche Geschichte unseres'engeren Heimath- landes Tirol

. Großbritannien. London, amerikanische Rückwirkung Italien. Die Note in Betreff der Anerkennung Italiens Dänemark. Skandinavische Allianz. - . Nachtrag. Nichtamtlicher Theil. . Innsbruck, 25. Juli.. Gestern mit dem Abend» bahnzuge um 6 Uhr kamen unsere Schützen aus Frank- furt zurück. Ihre Ankunft gestaltete..sich zu einem wahren Feste. Es galt den Männern, die nicht zo- gcrten dem Rufe ihrer deutschen Brüder nach Frank furt freudig zu folgen, und die von den äußersten Südmarken des großen Vaterlandes

als die Augen aller unserer Feinde gerichtet waren. Es galt endlich den Män nern , die den berüchtigten .„Schmerzensschrei', den kleindeutsches politisches Philisterthum, bewußt oder unbewußt im Dienste des. Auslandes, mitten in der Harmonie zu erheben wagte, auf eine Weise zum Schweige» brachten, die in Deutschland und Oester reich unvergessen bleiben wird, und den Urhebern ge zeigt hat, daß Deutschland kein Marktplatz für pie. montesische Waare ist. Es galt endlich den Män nern, welchen die Bande

der Liebe, Freundschaft und Achtung, die uns an unsere deutschen Brüdern knü pfen, das Gefühl inniger Zusammengehörigkeit, neu zu festigen und zu mehren und somit zum einigen fe sten Anschlüsse an Einander für eine vielleicht nicht ferne Zukunft wirksamst beizutragen, so schön gelungen ist. D'rnm ein Hoch allen diesen unsern Schützen, ihrem wackern Wortführer und den Leitern der ganzen Un ternehmung, welche Tirol beim größten Nationalfest des deutschen Volkes so würdig vertreten haben! Ein dreifaches

Hoch dem allergnädigsten Kaiser, Der den gefeierten Mann, der Tirol und Oesterreich Mitte unserer deutschen Brüder mit solcher Wärme und Entschiedenheit vertrat, in so huldvoller Weise auszeichnete, wodurch sich alle unsere wackern Schützen und das ganze Volk von Tirol selbst hochgeehrt fühlen! Der Herr Bürgermeister mit dem Stadimagistrate gaben den Impuls zum feierlichen Empfange unserer heimkehrenden Landslentt. An der Frontispitze des beflaggten und schön dekorirten Bahnhofes prangte der Adler

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1866/26_03_1866/BZZ_1866_03_26_2_object_386721.png
Seite 2 von 4
Datum: 26.03.1866
Umfang: 4
publicirt. — Das Abschiedsbankett der deutschen Landtags- Abgeordneten im Casino war sehr animirt. Die Toaste hatten zumeist eine humoristische Färbung. Schmeykal trank ^aus das Wohl von Brinz, Häsner, Herbst und Taschek; Herbst auf jenes aller Partei mitglieder; Hasner aus eine bessere Zukunft. Herbst brachte auch einen Toast auf die trotz Krankheit er schienenen deutschen Abgeordneten Pankratz undGeivl aus; Höfler auf die mit den deutschen stimmenden adeligen Landtagsuntglieder; Brinz aus den „Tages

- boten'-; Wolffrum auf die verfassungstreuen Be amten ; Kuh aus die Handelskammern. Hasner ver- las-ein Anerkennungsschreiben von 31 Wiener Pro fessoren; denselben wurden Hochs dargebracht. Herbst verlas eine Dankadresse der Rumberger Stadtverord neten an die deutschen Landtagsabgeordneten, was ebenfalls mit Hochrufen aufgenommen wurde. > Pest, 20. März. Den 1861er Stadt-Repräsentanten, welche Deak um Rath bezüglich ihres Wiedereintritts fragten, antwortete derselbe: Als Repr.'sentanten heute

Gesund heitszustand amtlich constatirt ist. Deutschland. München, 20. März. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird mit Bestimmtheit versichert,,daß Oester reich in der schleswig holsteiu'schen Frage zum Buu- desstandpuncte zurückgekehrt sei. Karlsruhe, 19. März. . Heute Nacht starb dahier der als Nationalökonom rühmlichst bekannte Dr. Pick ford, Abgeordneter der zweiten Kammer^ nach länge rer Krankheit in einem Alter von 40 Jahren. Wiesbaden, 19. März. Heute Vormittags 11 Uhr eröffnete

der Staatsminjster, Prinz Wittgeustein, den Landtag. Die farblose Rede , zählt die Regierungs- vorlagen aus: eine revidirte Geschäftsordnung,, Novelle zum deutschen Wechselrecht,, Zusatzbestimmungen, zum Landesbankgesetz, Gesetz über Verwaltung , der Staats eisenbahnen und Telegraphen. Gesetzentwürfe betref fend die Presse, das Bergrecht und den Viehhandel seien so weit gediehen, daß deren Vorlage in gegen wärtiger Session noch zu erwarten seu .Die übrigen gesetzgeberischen Aenderungen, als: Trennung. der Justiz

^-, Was bleibt unter solchen Umständen zur Vermeidung einer Friedensstörung.übrig>- als die Appellation an ,d>h,deMche M^sammHeit, gi^ildet von den Regier un- gjiK Md dA^bKusenen deMchen Volksvertretung ?' S O 'V ' AuM HllT. 21-. März. ^CardluÄ Tosti ist gestorben. ^ Frankreich. Paris. Der bekannte algerische General Jussuff ist ^gestorben; seine eigentliche Heimat ist nicht genau be kannt; nach den Einen staimnte er ans Süd-Frank reich, nach den Andern von der Insel Mä. Als zartes Kind fiel

13
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1866/23_06_1866/BZZ_1866_06_23_9_object_385646.png
Seite 9 von 14
Datum: 23.06.1866
Umfang: 14
und nicht auch die vergangenen, wo so viele andere Kom pagnien in unsere Stadt eingezogen? Die übrigen Schützen-Kompagnien auS Tirol ziehen, dem Gesetze folgend, zwar auch mit kräftigem, des TirölerS wür digen Müthe gegen den Feind, aber nur dem Gesetze folgend. Der Ausmarsch der Studenten- Kompagnie ist eine freie That, entsprun gen ans begeisterter Liebe zum deutschen Vaterlande. Oesterreichs Ehre und Machtstellung in Italien wird innerhalb jener Festungswälle entschieden, aus denen morgen, vielleicht schon heute

, die Kanonen ihre Feuerbrände entsenden. Auf den Höhen des Tonals, in den Schluchten des SarkathalS, in den waldreichen Geländen Judikarieus, da wird deutsches Land vertheidigt und für deutsches Rechtund dmtsche Ehre gefochten. Seitdem die ita lienische Regierung mit dem Verräther am deutschen Volke ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen, mögen die nach Freiheit ringenden Italiener bedenken, daß «ine Niederlage der österreichischen Waffen in Italien oder mit andern Worten der Sieg der ita lienischen

Freiheit den Untergang der deutschen Frei heit stgnalisirt. Dieser Gedanke hat unsere Studenten-Kompagnie, in deren Reihen sogar wissenschaftliche Namen und »in Gelehrter ersten Ranges stehen, zum Kampfe ent- flammt. ES ist ein erschütternder Gedanke, der jeden Deut schen an der südlichen Grenze, den «S seine Lebens- Verhältnisse gestatten, in die Reihen der Freiheits kämpfer mit Allgewalt ziehen soll. Unsere Studentenkompagnie bildet mit den aus Wien gekommenen Tirolerschützen das erste Frei

- Willigenkorps, das gegen preußische Un terjochung für Deutschlands Freiheit und die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins kämpft. WaS Innsbrucks Studenten in der Adresse an die Kieler Universität am Anfang deS schleSwig- holsteinischen Krieges versprochen, das halten sie jetzt getreulich: SchleSwig-HolsteinS Recht an der südlichen Grenzwarte Deutschlands zu vertheidigen. So ziehet nun wackere Brüder in den Freiheits kampf deS deutschen Volkes! Ihr beginnt ihn. Wer wird ihn enden? ES wird vielleicht viel Blut

Regierungen konstatiien offiziell den Aus bruch deS Krieges. Zweifelsohne sind bereits heute schon in Norden und Süden unseres Vaterlandes Gefechte vorgefallen. Die Manifeste und die neueste» Journalartikel in Feindesland sprechen eS nur zu deutlich aus, daß man eS nicht bloß auf eine Schwä chung, sondern auf eine Vernichtung Oesterreich» ab gesehen hat. Doch werden, so Gott will, in kurzer Zeit die Feinde verspüren, wie stark die Grundsesten sind, auf denen das tausendjährige Reich steht

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1863/05_09_1863/SVB_1863_09_05_2_object_2517912.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1863
Umfang: 8
nn d n e u e S 0 r gen.) Es ist köstlich zu sehen, schreibt die All. Ztg., wie die italienischen Einheitsschreier, deren Morgen- und Abendgebet die Kapitel Rom und Venedig bilden, die zu ihrer Einheit Corsica, Malta, Hessin, Wälsch- tirol und sogar Trieft beanspruchen, die einheitlichen Bestrebungen der Deutschen auf eine Weise anfeinden, die empören müßte, wenn sie eben nicht lächerlich wäre. „Reformen sind euch erlaubt — so sprechen diese Prahlhanseallein wenn ihr ein einheitliches deutsches Kaiser-! reich bilden

. (Zum Fürstentag. Fremdenzusam- menflnß. Stimmung fremder Mächte zum Fürstentag.) ^ Zwei deutsche Mächte sind, welche gegenwärtig der deutschen Eini gung große Hindernisse in den Weg zu legen sich bemühen: Preußen und Baden. Reden wir vorerst von Baden. Der preußische Schwie gersohn. der Großherzog von Baden, hat sich vom ersten'Anfang an gegen den Neformentwurf absolut verneinend verhalten und ist wie^ ein preußischer Ordouauzofficier aufgetreten. Es bemühen sich zwar einige offiziöse badische Federn

die Stellung des Großherzogs dem Fürstentag gegenüber weiß zu waschen, aber es sind nichts anderes als fadenscheimge Floskeln. ' Wie unerbaulich das Betragen Preußens für jeden guten Deutschen ist, darüber reden alle soliden Zeitungen. Gut ist es nur, daß die Berliner Blätter mit ihrer Sprache heraus rücken. So z. B. die „BerlinerAllgemeine' schreibt wörtlich: „Nur ein souveränes Preußen kann an die Spitze Deutschlands treten.' Während Preußen sich so kolossal widersprechend aufführt

dies eine große Thatsache. Wenn Alle auf das Ge leistete als suf so viel Beweise der Eintracht und der Selbstverläugnung zurückblicken, so dürfe er sich vielleicht eine Regung des Stolzes ver- eihen, da seine Hoffnung auf das Zusammenwirken der deutschen Fürsten ich vollkommen gerechtfertigt habe. Hiefür seinen Dank den Fürsten aussprechend, äußert der Kasser noch den Wunsch, daß dem ersten Fürstentag baldmöglichst ein zweiter folgen möge, der alle Glieder des großen Ganzen vereinige. Das Schlußresultat

die- Gerüchte fort,- wonach Preußen mit einer Gegen-. Bnndesreform hervortreten würde. Da König Wilhelm diese Woche nach seiner Hauptstadt zurückkehrt, so ist es immerhin möglich, daß , uns die nächste etwas bringt. I / - Die Sprache der englischen Blätter ist fortwährend dem Reform werke sehr günstig. Nicht so die der französischen Zeitungen. Das Gerücht von einem französischen Proteste gegen die Neform des deutschen Bundes erscheint als ziemlich wahrscheinlich. Italien. (A l ter Jammer

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/15_04_1863/BTV_1863_04_15_1_object_3023243.png
Seite 1 von 6
Datum: 15.04.1863
Umfang: 6
dreimal, am l0.. 20. und letzten Tag- eine« jeden Monat». Prei» halbjährig l fl. SO kr. in voco, v«r Post bezogen t fl. 70 kr. öilerr. Währung. ^ 8Ä. Im Auslande nehmen Annoncen entgegen Haasenstein «- Bogler in Hamburg-Alto na und Frankfurt a. M. Innsbruck, Mittwoch den t ä. April 1863. Uebersicht. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Korrespondenz- Innsbruck, Rußland und die Jnsurektion. Wien. Reichsralhserössnung. Das Statut für Venelien. Deutschland. Berlin. Preußens Verhältniniß zu Frank reich

ein literarischer Bundesgenosse in der Allg. Ztg. (Beilage Nr. 95 und 96) zugewachsen, der den schönen Gedanken noch weiter auszuspinnen sucht. Er schreibt: „Die Farbe des Kampfes (im I. 1809) war nicht jene, welche sie in der deutschen Dichtung führt. Von Deutschland nämlich, von Freiheit n. s. w. war gar keine Rede. Es ging, aufrichtig gesagt, weniger gegen die undeutschen Franzosen, als gegen die sehr deutschen Baiern; es war ein ächter dynastisch-patriarchalischer Bruderkrieg, wie wir sie in der deutschen

Geschichte zu Hunderten verzeichnet finden. Wären die Tiroler sieg reich gewesen, und hätten sie ihre alten Abteien und Stifte, alle alten Andachten und Wallfahrten, vierzig« stündige Gebete und andere fromme Gepflogenheiten zurückerobert — so hätte im Jahre 1310 wohl keiner der bäuerlichen Helden geglaubt, sei» Blut umsonst vergossen zu haben. Andreas Hofer, als Volksvertre ter im ersten Parlament des wiederbefreiten Tirols Hütte sicherlich nie für eine andere Freiheit geschwärmt und geeifert

, als für Freiheit von Steuern und Ab, gaben, und daS Verhältniß zum großen deutschen Vaterland hätte er wahrscheinlich auch uicht idealer aufgefaßt, als der Landeshauptmann v- Zallinger.' Bei dieser Stelle, die offenbar mehr witzig als wahr und verständig lautet, muß der Redaktion der Allg. Ztg. der Gednldfaden entfallen seH, indem sie sich die Freiheit nahm, die absonderlichen Stylübungen ihres geschätzten Korrespondenten mit folgenden Worten zu commentiren: „Das ist denn doch eine etwas bedenk liche

der ehrenwerthen Redaction der Allg. Ztg. die Herren, denen Alles ein leerer Wahn ist, was nicht in ihren Kram taugt, auf vernünftigere Ideen kommen? Wir zweifeln. Sie werden vielmehr fortfahren, die Geschichte nach ihrer-«eurn Methode zu construireu. Sie werden, wie der große Historiker Sybel gethan hat, die deutschen Kaiser fort und fort aushunzen, daß sie es versäumt haben, ein deutsches Königthum nach dem Plane des Nationalvereins in Koburg zu schaffen; sie werden die frühern ständischen Verfassungen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/03_09_1863/BTV_1863_09_03_2_object_3024732.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.09.1863
Umfang: 6
Diese Vorbedingungen sind Anerkennuog der Thron- berufnng durch den freie« WiklenSauSdruck des meri- konischen Volkes und Garantie Englands und Krank, reich«. E< scheint danach, als ob die merikanisch« Thronangelegenheit keine Aortschritte machen will; wenn man vielleicht gewisse Stimmungen in Berech» nung zieht, so könnte es fast scheinen, alS ob sie eher, sowohl von französischer als von österreichischer Seite, Rückschritte gemacht habe. Freilich läßt sich für diese Wahrnehmung

noch keine positive Formel ausstellen; wir halten sie aber doch für richtig. — AuS Krankfurt, 25. Aug., wird der „TimeS' geschrieben: „Lord Clarendon hat die nothwendigen Vorbereitungen zu einer Zusammenkunft zwischen der Königin von England und dem Kaiser von Oester reich getroffen. Letzterer wird sich, ehe er in sein Reich zurückkehrt, nach Rosenau begeben. Lord Cla rendon ist mit Abfassung einer Denkschrift über die deutsche Frage beschäftigt.' Kronlnnder. Herwannstadt, 31. Aug. In der heutigen Landtagssitzung

wird nach einer dreistündigen Debatte der Titel der ersten königlichen Proposition nach dem Terte der Regierungsvorlage angenommen, nur wird statt des Ausdruckes „rumänisch' gesetzt: „romanisch'. Deutschland. Frankfurt, 30. Aug. Bis auf 2 oder 3 Punkte, hinsichtlich welcher übrigens eine Verständigung gleich, falls angebahnt wurde, ist die Verhandlung auf Grund deS österreichischen BundeSreformprojektes zu Ende ge führt worden. Das Ergebniß dieser Berathung unter den Häuptern der deutschen Nation

, welcher nur noch die formelle Feststellung folgt, kann nur als ein höchst erfreuliches betrachtet werden; denn wird auch die nun von fast allen deutschen Fürsten und von den freien Städten sanctionirte Reformakte, welche Se. Majestät der Kaiser in Frankfurt vorgelegt hat, nicht ganz die große Tragweite des ursprünglichen Entwurfes haben, so ist doch jedenfalls eine im Ganzen sehr bedeutende Verbesserung der bestehenden Verfassung deS deutschen Bundes erzielt worden. Die deutsche Frage ist in Frank furt einen großen Schritt

, daß Oesterreich sein Reformprojekt auch ohne Preußen in jenen deutschen Staaten in's Leben ein, führen lassen wolle, welche sich demselben anschließen. In diesem Sinne schreibt auch ein Wiener Correspon- dent der „Präger Ztg.' unterm 23. August: „Es versteht sich von selbst, daß man in Wien auch die jetzt eingetretene Eventualität in's Auge faßte, daß die angestrebte Reform dem Widersprüche und dem Widerstande Preußens begegnen werde, und daß man SS« ausdrücklich von vornherein auch die Mittel vorkehrte

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1866/04_04_1866/BZZ_1866_04_04_3_object_386907.png
Seite 3 von 6
Datum: 04.04.1866
Umfang: 6
zu machen. So vor 110 Jahren. In Folge des preußischen Landfriedensbruches gegen Sachsen sprach das Reich über Preußen die Acht.' Dresden, 31. März. Sicherem Vernehmen nach ist Herzog Ernst von Coburg bemüht, bei den be reits eingetretenen Beziehungen zwischen den Souve ränen der beiden deutschen Großmächte mildernd und versöhnend einzuwirken. Aerlin, 30. März. Wie die „Börsen-Zeitung' hört, ist nunmehr die Kriegsbereitschaft der 5., 7., 9. Division, des VI. Armeecorps, der vier neuen Garde regimenter

reich, was Preußen auch nicht ermuthigen kann, da dieses wohl wisse, daß, wenn die Deutschen sich zank- ten, Frankreich der Schiedsrichter der Situation werde' ; auch sei in Betracht zu ziehen, daß keine der Mächte einen entscheidenden Schritt thun werde, so lange die in Paris tagende Conserenz noch keine klar begrenz ten Umrisse angenommen habe. Aus Allem gehe hervor, daß Preußen und Oesterreich sich schließlich abfinden werden, weil, wenn es zum Kriege käme, ein Resultat sich gar nicht im voraus

daß bei der steigenden Ausdehnung der österreichischen' Rüstungen sehr bald der Augenblick eintreten könne, wo es sich seinerseits zu Gegenmaßregeln gezwungen sehen würde. Unter solchen Umständen ergebe sich aber auch für die übrigen deutschen Staaten die ernste Frage, welche Stellung sie ihrerseits für den Fall eines durch die Maßnahme Oesterreichs hervorgeru fenen Conflicts einzunehmen gesonnen seien. Preußen müsse angesichts einer so gefährlichen Lage über die Position der deutschen Staaten

? Das wird keinem Unbefange nen einleuchten, und mit großer Befriedigung vernehmen wir heute die uns von Berlin aus bester Quelle zu gehende Meldung: „Die Nachrichten von einer Mo bilmachung einzelner Heerestheile in Preußen sind zur Zeit verfrüht.' Sachsen. Die „Leipziger Abendpost' schleudert die heftigsten Artikel gegen Preußen. Preußen sei ein absolutistischer Militär- und Eroberungsstaat, der alle übrigen deutschen Staaten verschlingen wolle, selbst die Mainlinie setze seiner Eroberungsgier keine Schran ken

. Für die Mittelstaaten handle es sich bei den Elb-Herzogthümern um Sein oder Nichtsein. Neutral könne Niemand bleiben. Alle Staaten müßten sich Oesterreich anschließen. Die Leipziger Abendpost will schließlich die Neichsacht über Preußen aussprechen. Sie trompetet folgendermaßen: „Es hat oft Zeiten Uiid Gelegeuheileu gegeben, wo es von den Mittel städten abhing, der Krankh>:ir des deutschen politischen Lebens, die in Preußen sich polarisirt, durch ein ent schiedenes Zusammenhandeln mit Oesterreich ein Ende

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/20_02_1871/BTV_1871_02_20_2_object_3055165.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.02.1871
Umfang: 6
dürfen von jetzt an auch wieder verschlossene und rekommandirte Briefe nach Paris übernommen und befördert werden, worüber die Pariser kaum froher sein können als die deutschen Beamten, welche die hübsche Aufgabe Hatten, alle offen einlaufenden Briefe vor ihrer Be förderung nach Paris zu lesen. — In Folge der letzten LandtagSbeschlüsse wird Baiern mit Oester reich Unterhandlungen wegen Führung einer Bahn über Füssen eventuell Partenkirchen nach Tirol ein leiten. Daß der riesig angewachsene Verkehr

ist ganz von unserer in Frankreich stehenden Armee abgesehen, welche in den letzten Tagen wieder mittelst Nachschüben auf ihren vorigen Stand gebracht worden ist. Auch an Kriegs- Utensilien haben wir keinen Mangel, die Franzosen selber haben unS manchen Beitrag dazu geliefert. So gingen erst heute wieder 30 Stück erbeutete französische MunitionSwägen und Protzen, jene mit Munition für SechSpfünder-Feldbatterien nach Frank reich ab. — Nach einer Bekanntmachung der Ge neraldirektion der Verkehrsanstalten

, und fchließlich mit Genugthuung der durch Zustim mung zu den deutschen Bündnisverträgen geschaffe nen deutschen Einheit. Der Präsident der Kammer der Reichsräthe brachte schließlich ein dreifaches Hoch auf Se^ Mas. den König aus, worein die Versamm lung dreimal stürmisch einstimmte. Berlin, 18. Febr. Die „Nordd. Allg. Ztg.', die Präsidentschaft eines Mitgliedes der Familie Orleans besprechend, schreibt: „Die Präsidentschaft eines OrleanS'schen r?ürde an zwei gleich schlimmen Uebeln leiden, iir--rseitS

Beust beauftragt, die sofortige Anerkennung der neuen Regierung durch Oesterreich kundzugeben. Krieg S-ChroniV. Versailles, 16. Febr. Der Waffenstillstand ist bis zum 25. Februar Mittags 12 Uhr verlängert und auf den südöstlichen Kriegsschauplatz ausge- dehnt. Die deutschen Truppen behalten DoubS und Cüte d'or, sowie den größten Theil des Iura-Depa» tementeS besetzt. Die Festung Belsort wird mit dem zur Armirung des Platzes gehörenden Material übergeben und am 13. Februar durch die deutschen Truppen

reich begann dett Krieg mit 600,000 Mann nnd bot nach und nach im Ganzen 1.400,000 Mann auf. Da der Hauptverlust eben die Gefangenen sind, so verfügt Frankreich nach dem Kriege über eine doppelt so große Armee, als die war, niit der Frankreich den Krieg gegen Deutschland begonnen hat. Der französische Verlust nach Abrechnung der Gefangenen und in der Schweiz Jnternirten beträgt ungefähr 200,000 Mann. Crste Eindrücke von Paris. Einer Original-Korrespondenz der „N Z.Z ' auö Versailles vom 9. Februar

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1862/08_03_1862/BZZ_1862_03_08_1_object_412288.png
Seite 1 von 10
Datum: 08.03.1862
Umfang: 10
werden sollen.' Die in den vorausgegangenen Tagen in Umlauf gesetzten Gerüchte von der im nächsten Monate zu gewärtigenden Schließung der Reich Sratbs-Session und Einberufung der Landtage für den Mai, dürften kaum einen Anspruch auf Glaubwürdigkeit mache» können; indem der Finanzausschuß in seinen Arbeiten der Budgetprüfung noch keineswegs so weit vorgerückt ist. um dieselben bis zum nächsten Monate der Plenarberathung des Reichstathes unterziehen zu tön- uen; die Regierung aber, da sie der Reichsvertretung

die Staatsvsranschläge einmal vorgelegt hat. derselben unmög- lich znmuthen kann, diese in Bausch nnd Bogen zu ge nehmigen. Zu den wichtigeren Gesetzentwürfen, die das Abgeordne tenhaus in letzter Zeit angenommen hat. gehört der in der vorausgegangenen SitznngS-Woche gefaßte Beschluß über die Freigebung der Advokatur, der gerade von jene» Mit gliedern der Kammer die wärmste Unterstützung fand, welche der allgemeine Rufzu den geachtetsten und gesuchtesten Rechts anwälten zählt. In dem benachbarten deutschen

Kurhessen, wojene Partei schon nach wenigen Wo chen ein preußisches Armeekorps einrücken zu sehen glaubte, ist allem Anscheine nach eine Verständigung mit Oesterreich erfolgt; die in unmittelbarer Aussicht gestellte Anerkennung Italiens, scheint noch längere Zeit auf sich warten zu lassen, ja die Regierung lehnte bei der Kammerverhandlung über diese Frage, auS diplomatischen Rücksichten jede Betheili gung ab; selbst in der deutschen Frage, worin die Klein deutschen ihren Haupltriumph zu besitzen

, oder ob, wie letzterer durch Bil- lault erklären ließ, die Politik der Regierung mit jener des Prinzen nichts zu schaffen habe — wer vermag dieses zu bestimmen ? Für das Ausland aber hat die gegenwärtige Situation Frankreichs eine hervorragende Wichtigkeit. Sturmflntheu, welche jenes Reich, verwüsten, durchbrechen häufig auch die Dämme der Nachbarn, und ob Napoleon um sich auf der abschüßigen Bahn zu erhalten, nnd nicht von den Wogen fortgerissen zu werden, nicht allenfalls ver sucht sein möchte

hatte zwar dieselben politischen Zielpunkte wie dessen Nachfolger Rattazzi. Der Weg nach Rom und Venedig ist die Bahn, die beide zu betreten wün- Ichen; nur wollte ver eigensinnige und schroffe Ricasoli keinen Preis dafür an Frankreich zablen, und kam darum aber auch nicht zum Ziele. DaS Streben sich von Frank reich zu emanzipiren bewog ihn. sich mehr an England anzuschließen: weswegen auch Napoleon in letzter Zeit eine gewisse Zurückhaltung gegen vaS Tminer Kabinet beobach tete; dieses dagegen die Nothwendigkeit

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1866/20_07_1866/BTV_1866_07_20_3_object_3035787.png
Seite 3 von 6
Datum: 20.07.1866
Umfang: 6
bei einer hiesigen Gcsandtschflfr cinactroffenen Depesche bestehen die neuesten von Frank reich vorgeschtagcnen und von Prrußen angeblich bereits anaenomnieNc» Friedenövorschläge in Folgendem: Preu. ßen erhäst Hesscn^Kassel Darmstadt , Holstein! und e inen, .Theil vo n S chleSwrgj, Nord - OchleSwjg fällt an Dänemark zurück/ Hsstsrreich Meidet'aus-ds,n deutschen. Bunde und erleidet außer Venedig.keimn Ge biets vertust-^ ... .^> i,..^ ,./^ . ^zr. Carl: Edler V. Hoser richtete nsul-7. d.-nachf. fo/gende, Äitio

für die^Witwcn und.Wasser der Lk>ndes- vertheidiger, von Tirol. und Äorarlberg,an- die zBevöl^ kerüng Wiens: „Schützen auf. es ruft.. der Hajfer-l^ So tönt es begeistert über Berg-und. iThal,'Flur und Wies?. St'roni und^See, durch. ganz. Tirol, und^ gleich« , wie in dem ewig denkwürdigen,Jahre^,1809 .und in den ruhmvollen Jahren 1843 und, IL59 ^eilt Jung- uyd Alt herbei^ sich' zu vereinigenin dem Kampfe, für Ö.cster.^ reich. : Kein Tiroler, der den ^Stutzen noch,zu sühnen vtsmag, bleibt zurück

. Die .Köln. Ztg.''veröffentlicht unter Berlin vom, 15. d,. Folgendes: „Neuere, glaubwürdige „Nachrichten aus Paris lassen es als richtig erscheinen, daß Frank reich die preußischen'Forderungen'als begründet aner kennt und voranösichtlich ciüch Oesterreich gegenüber bei den Friedens-Präliminarien vertreten wird. BeUedetti's Reise nach Paris, wenn sie stattfindet, würde damit zusammenhängen. Eine günstige sZriedenSlösung im nationalen Sinne ist durch die neue Wendung näher gerückt. - i. j , , . ! Berlin

, 17. Juli. Der „Stantsanzeiger' schreibt: Die ZeitungSgerüchte,. Preußen verlange als Bedingung des Friedensschlusses die. Abtretung Böhmens und Mährens, sind durchaus, unbegründet. ! Ein Blick auf die Karte zeigt,', der Besitz dieser,;Länder .wäre für Preußen keine Stärkung, sondern eine Schwächung. Auch nationale Interessen ließen die Erwerbung nicht wünschenswerth erscheinen. . Das Ziel der preußischen Politik ist auf Gründung eineö neiien Bundes und Be- ^rusunss eines-deutschen PnrlamcntS^grrichtrt

.' Einr'Ver-' bindung mit nur zum Theile: der deutschen Nationa- -lijät angehörenden Ländern j würbe der» Ziisammen- , Kommen eines deutschen Parlaments Hindernisse'bieten. > Schweiz. ' Obwohl wir Schweizer sini! , entnehmen wir einem 'Schreiben aus L u z'ern , nehmen wir innigen Antheil an Oesterreichs Schicksal. Die Niederlage der Oester reicher bei Königgrätz hat uns sehr geschmerzt und >vom Herzen wünschen' wir, daß Oesterreich sich nicht niederbeugen lasse, sondern standhaft und'unerschrocken

21