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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 01.04.1871
Umfang: 10
7.4! l 8.— s.so 1 S.22 S.4? .n .15 .45 4 .so .:s .5« 5 .1! .50 L. ^>v 45 L. Aii'lllchen, 29. März. StiftSprobst Döllin- ger gab gestern seine Antwort an den Erzbischos ab. Dieselbe schließt im Wortlaute: „Ich kaun mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegaugeu, salls sie bei dem katholischen Theile der deutschen Nation herrschend würden, sofort auch deu Keim des unheilbaren SiechthnmS in das ebeu erbaute Reich verpflanzen würden.' Döllinger

, indem sie jene elende Verleumdung für die „bodenloseste, nieder trächtigste und plumpeste Lüge erklärt, die je zu lesen gewesen, und die uns selbst iu der englischen Presse durch ihre Plumpheit ausfalle.' BeachtenS- werth sind dergleichen Infamien aber insofern?, als sie den Grad deS Neides und der Furcht anzeigen, welche in vielen Schichten der brittischen Bevölkerung die wachsende Macht der deutschen Nation erweckt haben. * — Briefe von den deutschen Truppen in Frank reich melden, daß die ordnungsliebenden

, Württemberg, Hessen-Darmstadt, kürzlich Großbritannien. bestehen. Sämmtliche Ver träge sind bereits in Wirksamkeit. —* Die von, Fürsten von Montenegro während seiner letzten Anwesenheit in Wien persönlich angeregten und eingeleiteten Unterhandlungen über eine Reihe von Fragen materiellen Interesses für Montenegro, als telegraphische und Straßenverbinduug mit Oester reich, Salzbezug:c. :c. machen dem Vernehmen nach befriedigende Fortschritte, so weit sie nicht schon er ledigt sind. Die erste telegraphische

erklärt, daß er als Christ, Theologe, Geschichtökundiger und Staats bürger die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm ent weder vor dem gesammten deutschen Episkopate auf einer eventuellen Versammlnng desselben in Fnlda oder auf einer engern Theologeukonferenz in Mün chen Gelegenheit gegeben werde, den wissenschaft chen Beweis z» führen, daß das UnsehlbarkeitS- Dogma mit der hl. Schrift, sowie mit der konstan ten Tradition des ersten Jahrtausends

der christli chen Kirche im Widerspruche stehe und nur durch Fälschungen allmälig in die Kirche importirt wor den ist. (Wir werden die Antwort Döllinger» mög lichst ausführlich unseren Lesern mittheilen.) ** Sliuncken, 3». März. (Italienisch-deut sche Postanweisungen. — Salvatorbier.) DemMisere desBaargeld-VerkehrS zwischen Deutsch land und Italien wird nun in wenigen Tagen ein erfreuliches Ende gemacht werden. Die Regierungen des deutschen Reiches und von Italien haben näm lich einen Vertrag eingegangen

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 23.06.1866
Umfang: 14
und nicht auch die vergangenen, wo so viele andere Kom pagnien in unsere Stadt eingezogen? Die übrigen Schützen-Kompagnien auS Tirol ziehen, dem Gesetze folgend, zwar auch mit kräftigem, des TirölerS wür digen Müthe gegen den Feind, aber nur dem Gesetze folgend. Der Ausmarsch der Studenten- Kompagnie ist eine freie That, entsprun gen ans begeisterter Liebe zum deutschen Vaterlande. Oesterreichs Ehre und Machtstellung in Italien wird innerhalb jener Festungswälle entschieden, aus denen morgen, vielleicht schon heute

, die Kanonen ihre Feuerbrände entsenden. Auf den Höhen des Tonals, in den Schluchten des SarkathalS, in den waldreichen Geländen Judikarieus, da wird deutsches Land vertheidigt und für deutsches Rechtund dmtsche Ehre gefochten. Seitdem die ita lienische Regierung mit dem Verräther am deutschen Volke ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen, mögen die nach Freiheit ringenden Italiener bedenken, daß «ine Niederlage der österreichischen Waffen in Italien oder mit andern Worten der Sieg der ita lienischen

Freiheit den Untergang der deutschen Frei heit stgnalisirt. Dieser Gedanke hat unsere Studenten-Kompagnie, in deren Reihen sogar wissenschaftliche Namen und »in Gelehrter ersten Ranges stehen, zum Kampfe ent- flammt. ES ist ein erschütternder Gedanke, der jeden Deut schen an der südlichen Grenze, den «S seine Lebens- Verhältnisse gestatten, in die Reihen der Freiheits kämpfer mit Allgewalt ziehen soll. Unsere Studentenkompagnie bildet mit den aus Wien gekommenen Tirolerschützen das erste Frei

- Willigenkorps, das gegen preußische Un terjochung für Deutschlands Freiheit und die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins kämpft. WaS Innsbrucks Studenten in der Adresse an die Kieler Universität am Anfang deS schleSwig- holsteinischen Krieges versprochen, das halten sie jetzt getreulich: SchleSwig-HolsteinS Recht an der südlichen Grenzwarte Deutschlands zu vertheidigen. So ziehet nun wackere Brüder in den Freiheits kampf deS deutschen Volkes! Ihr beginnt ihn. Wer wird ihn enden? ES wird vielleicht viel Blut

Regierungen konstatiien offiziell den Aus bruch deS Krieges. Zweifelsohne sind bereits heute schon in Norden und Süden unseres Vaterlandes Gefechte vorgefallen. Die Manifeste und die neueste» Journalartikel in Feindesland sprechen eS nur zu deutlich aus, daß man eS nicht bloß auf eine Schwä chung, sondern auf eine Vernichtung Oesterreich» ab gesehen hat. Doch werden, so Gott will, in kurzer Zeit die Feinde verspüren, wie stark die Grundsesten sind, auf denen das tausendjährige Reich steht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1862
Umfang: 8
alS Bannerträger aufwarf, die Schuld auf Oester reich schieben zu können. Ueber die Tendenzen deS spezi fischen Preußenthums kann man sich keiner Täuschung hin geben wenn man in seinen Organen die Worte lieSt: »Preußen hat für Deutschlano denselben Beruf, den Sar dinien für Italien vorbrachte und es wird sich diesem Be rufe nicht entziehen dürfen. Preußen ist daS verjüngte Deutschland, und muß darum auch daS Führeramt für die übrigen deutschen Stämme übernehmen.- Welches Anrecht befitzt denn aber Preußen

hingegen zeigt sich ungehalten, daß der König .den Ausbau der Verfassung vor Augen hat.- Die Empfindlichkeit des Königs über die Wahlresultate wurde zurückgehalten. Noch ungünstiger mag der Eindruck diese? Thronrede auf viele der deutschen BundeSftaaten gewesen sei». Die Stelle welche sich über die Bemühungen Preußens für Zu- standebringung solcher Reformen ausspricht, «welche die »Kräfte deS deutschen Volkes energischer zusammenfassend »Preußen in ven Stand setzen, die Interessen deS Gesammt

- »Vaterlandes erhöht zu fördern' ist nichts anders als der Refrain des Bernstorff'schen Programms, welches Deutsch land mit dem preußischen Primat beschenken, und Oester reich das sich einer solchen Suprematie schwerlich zu füge» geneigt ist, aus dem Bunde hinaus eSkamotiren möchte. Nur in Einem Punkte wird m der Thronrede von einem Einverständnisse mit Oesterreich gedacht, neinlich in der Herzogthümerfrage; wohl nur darum, um über die lange Verschleppung dieser Frage, für die sich ja eben Preußen immer

, ohne nachhaltige innere HülsSquellen, vermißt eS sich den Herrn in Deutsch land spielen zu wollen! Ist eS nicht derselbe Staat, den eine einzige Verlorne Schlucht nach dem Tage von Jena an den Rand der Auflösung gebracht, und der nur »och durch die Gnade deS Siegers seine EMenz gefristet hatte? Oder wäre es vielleicht daS Eingehen in die Wünsche uud ven neu erwachten Nationalgeist des deutschen Volkes oder die gewissenhafte Erfüllung der in der Stunde der Noth gemachten Zusagen, welche daS Vertrauen

Deutschlands zu gewinnen und dessen Entschluß zu begründen geeignet wären, sich preußischer Führungen anzuvertrauen. Hat Preußen als es sich zum Schirmherrn deutscher Ehre und deutschen Rechtes auswarf, auch etwas geleistet, waS seiner Anmaßung zur Berechtigung dienen könnte? Hat sein Aulauf für die nordischen Herzogthümer eine für jene Lande nur halbwegs günstige Folge gehabt, läßt es sich nicht vom kleinen Dänemark seit 10 Jahren höhnen? war es nicht Preußen, welches den Aufschwung des deutsche

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 20.07.1866
Umfang: 6
bei einer hiesigen Gcsandtschflfr cinactroffenen Depesche bestehen die neuesten von Frank reich vorgeschtagcnen und von Prrußen angeblich bereits anaenomnieNc» Friedenövorschläge in Folgendem: Preu. ßen erhäst Hesscn^Kassel Darmstadt , Holstein! und e inen, .Theil vo n S chleSwrgj, Nord - OchleSwjg fällt an Dänemark zurück/ Hsstsrreich Meidet'aus-ds,n deutschen. Bunde und erleidet außer Venedig.keimn Ge biets vertust-^ ... .^> i,..^ ,./^ . ^zr. Carl: Edler V. Hoser richtete nsul-7. d.-nachf. fo/gende, Äitio

für die^Witwcn und.Wasser der Lk>ndes- vertheidiger, von Tirol. und Äorarlberg,an- die zBevöl^ kerüng Wiens: „Schützen auf. es ruft.. der Hajfer-l^ So tönt es begeistert über Berg-und. iThal,'Flur und Wies?. St'roni und^See, durch. ganz. Tirol, und^ gleich« , wie in dem ewig denkwürdigen,Jahre^,1809 .und in den ruhmvollen Jahren 1843 und, IL59 ^eilt Jung- uyd Alt herbei^ sich' zu vereinigenin dem Kampfe, für Ö.cster.^ reich. : Kein Tiroler, der den ^Stutzen noch,zu sühnen vtsmag, bleibt zurück

. Die .Köln. Ztg.''veröffentlicht unter Berlin vom, 15. d,. Folgendes: „Neuere, glaubwürdige „Nachrichten aus Paris lassen es als richtig erscheinen, daß Frank reich die preußischen'Forderungen'als begründet aner kennt und voranösichtlich ciüch Oesterreich gegenüber bei den Friedens-Präliminarien vertreten wird. BeUedetti's Reise nach Paris, wenn sie stattfindet, würde damit zusammenhängen. Eine günstige sZriedenSlösung im nationalen Sinne ist durch die neue Wendung näher gerückt. - i. j , , . ! Berlin

, 17. Juli. Der „Stantsanzeiger' schreibt: Die ZeitungSgerüchte,. Preußen verlange als Bedingung des Friedensschlusses die. Abtretung Böhmens und Mährens, sind durchaus, unbegründet. ! Ein Blick auf die Karte zeigt,', der Besitz dieser,;Länder .wäre für Preußen keine Stärkung, sondern eine Schwächung. Auch nationale Interessen ließen die Erwerbung nicht wünschenswerth erscheinen. . Das Ziel der preußischen Politik ist auf Gründung eineö neiien Bundes und Be- ^rusunss eines-deutschen PnrlamcntS^grrichtrt

.' Einr'Ver-' bindung mit nur zum Theile: der deutschen Nationa- -lijät angehörenden Ländern j würbe der» Ziisammen- , Kommen eines deutschen Parlaments Hindernisse'bieten. > Schweiz. ' Obwohl wir Schweizer sini! , entnehmen wir einem 'Schreiben aus L u z'ern , nehmen wir innigen Antheil an Oesterreichs Schicksal. Die Niederlage der Oester reicher bei Königgrätz hat uns sehr geschmerzt und >vom Herzen wünschen' wir, daß Oesterreich sich nicht niederbeugen lasse, sondern standhaft und'unerschrocken

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1865
Umfang: 6
und Resolutionen des deutschen Parlamentes abS nicht das ganze Reich betreffend zurückweisen müssen. Es hätte daher immerhin durch eine festere Einigung der österreichischen Bundesländer ein solches Organ geschaffen werden müssen. Allein die „Presse' schemt dem Föderalismus der Deutschen nicht so gram zu sein, wie sie sich kurz vorher gegen den Föderalis mus im Allgemeinen ausgesprochen hat. Sie nennt den Leitartikel des Herrn v. Kaiserfeld und seiner Mei- nnngSgenossen im Grazer „Telegras' ^ ein beachtenS

existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

- werthes Programm, welches sie mit Genugthuung be grüßt. Die Antonomisten richten in demselben an die Deutschen in Oesterreich auch die Aufforderung, sich aus Grund ihrer Nationalität zu organisiren. Die Deutschen in Oesterreich, heißt es in demselben, stehen nicht blos durch Intelligenz und Wohlstand hervor ragend da, sie sind nicht blos an Zahl jeder einzelnen Nationalität überlegen — denn eine specifisch slavische Nationalität gibt es für uns nicht — sondern sie re- präsentiren auch Oesterreichs

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.11.1863
Umfang: 4
hat; nachdem es sich endlich um eine Angelegenheit handelt, bei der nicht nur die Machtstellung Deutschlands im Norden, sondern die endliche Geltendmachung der Rechte eines lange unterdrückten deutschen Volksstammes, ja die Ehre der deutschen Nation in Frage steht, Oester reich aber als das erste Glied deS deutschen Bundes auch zunächst berufen erscheint, für die Ehre und Rechte! der deutschen Nation einzutreten; erlauben sich die Gefertigten an Se. Exzellenz den Herrn Minister des Aeußern die Frage

die gesetzmäßigen Landesver tretungen niemals ihre ZustitNmung gaben, endlich auch der deutsche Bundestag dieselben niemals anerkannte; nachdem das erwähnte Londoner Protokoll aber selbst den dabei betheiligten deutschen Großmächten gegenüber nicht mehr bindend erscheint, weil Dänemark alle darin eingegangenen Verpflichtungen gegen Deutschland bei Seite gesetzt und mit Füßen getreten, so daß sogar der deutsche Bundestag nach jahrelangem vergeblichen Verhandeln und Drohen sich genöthigt fand

, gegen die fortgesetzte widerrechtliche Vergewaltigung der deutschen herzogthümer vor Kurzem die Bundesexekution zu beschließen; nachdem ferner Erbprinz Friedrich v Augustenburg von dem ihm zustehenden Erbfolgerechte bereits Gebrauch gemacht und kraft der von ihm erlassenen Proklama tion de dato Schloß Dolzig den 16. d. bereits die Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein an getreten hat; nachdem derselbe zur Vertretung seiner Rechte be reits einen Gesandten am deutschen Bundestage in der Person

des großherzoglich badischen Gesandten mit Zustimmung der großherzoglich badischen Regierung bestellte; nachdem derselbe weiters bereits von dem Groß- hrrzvge von Weimar, dann von den Herzogen von Sachsen-Coburg und Meiningen als nunmehriger Her zog von Holstein und Schleswig anerkannt wurde und in Kürze die gleiche Anerkennung auch von Seite der übrigen deutschen Fürsten und freien Städte zu gewär tigen ist, nachdem die deutsche Bundesversammlung als das einzige derzeit bestehende Organ des deutschen Bundes

zunächst berufen ist, das legitime Successions recht in den deutschen Herzogthümern, und insbesondere das Erbrecht des bisherigen Erbprinzen Friedrich von Augustenburg, als nunmehrigen Herzog von Schles wig-Holstein, gegen etwaige Erbprätensionen von an derer Seite zu schützen, zumal der deutsche Bundestag vermöge Beschluß vom 17. September 1846 sich be züglich der Successionsverhältnisse in den gedachten Herzogthümern ausdrücklich die Geltendmachung seiner Kompetenz in vorkommenden Fällen vorbehalten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 14.01.1863
Umfang: 6
der deutschen Frage zu verständigen gedenke. Oester- reich und die andern deutschen Staaten seien bereit einen Gefammtdeutfchland umfassenden, den Bund nach außen und innen kräftigenden Vorschlag Preußens, der den Machtverhältnissen jedes Staats und jeder Staatengruppe Deutschlands entspreche, in die ernsteste Erwägung zu ziehen. — Bedenkt man dabei, daß das Delegirtenprojekt gerade deshalb etwas ganz vor läufiges und somit ungenügendes blieb, um dem zurück bleibenden Preußen den Beitritt zu erleichtern

. Trient. Se. Majestät hat den hochw. Johann Zwerger und Dr. Bart. Zanzotti zu Domherren in Trient ernannt. Wien, 9. Jan. Die Eventualität eines preuß.- «sterr. Krieges wird hier von Niemanden für möglich gehalten. Ein Krieg zwischen Preußen und Oester reich wäre der Kampf eines Zwerges mit einem Rie sen. Oesterreich ist Preußen an militärischen Kräften und an Reichthum der staatlichen Hilfsmittel bis zur vollendetsten Uebermacht überlegen*), Oesterreich er freut sich außerdem gegenwärtig der Sympathie

fast aller europäischen Mächte und in hohem Grade, was hier besonders hoch anzuschlagen ist,- des Vertrauens des deutschen Volkes und seiner Fürsten und gegen diese Macht wollte Preußen einen Kampf wagen, das nicht einmal mit seinem Volke in Frieden lebt! Es bliebe noch die Möglichkeit zu bedenken übrig, daß Preußen mit Frankreich und Italien gegen Oesterreich sich vereinte. Wir weisen diesen Gedanken nicht nur aus dem Gründe zurück, weil wir Preußen eine solche Gesinnungslosigkeit

, eine solche Verrätherei an dem deutschen Volke nicht zutrauen, sondern weil ein fol cher Schritt auch ein politisch unkluger wäre. An, gestchts eines solchen Bündnisses würde sich ganz Deutschland wie ein Mann gegen Preußen erheben, und das preußische Volk selbst würde mit an dieser . Der Berichterstatter ist ei» in Wien lebender Nord deutscher und ist in ler Lage, die Verhältnisse Preußen« und Oesterreichs gegen einander vergleichen zu können. Erhebung Theil nehmen. Ueberlegen wir uns das Alles recht genau

, so ist gar nicht zu bezweifeln, daß einigermaßen ausgearbeitete und nicht nur durch preußische, sondern auch durch deutsche Interessen motivirte Vorschläge Preußens das Entgegenkommen der übrigen Staaten voraussetzen dürfen. Ein Bruch zwischen Preußen und Oesterreich um der bloßen Vorstudien willen, die in der deutschen Reformpolitik gemacht werden, wird von keiner Seite ernstlich, weder von diplomatischer noch journalistischer, gefürchtet. Man erwartet vielmehr, sagt die „France,' daß diese Differenz

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 14.01.1865
Umfang: 12
. Politische Rundschau. Der „Botschafter' hat vor einigen Tagen versucht, in die gegenwärtigen deutschen Wirrnisse einiges Licht zu bringen und insbesondere den österreichischen Stand punkt uns klarer zu machen. Er sagt: „Oesterreich hat gewiß den redlichsten Willen, dem Bundesstand punkte gerecht zu werden und dieschleswig-holsteinische Frage im Sinne der nationalen Wünsche unter stren ger Wahrung des Bundesrechtes zu lösen. In den Zielen ist Oesterreich mit den deutschen Mittelstaaten

einig; wie diese will es die Konstitnirung Schleswig- Holsteins zu einem selbstständigen Staate unter einem souveränen Fürsten, der sich als ebenbürtiges Glied in die Reihe der deutschen Bundesfürsten einführt; wie ganz Deutschland erkennt Oesterreich den Herzog Friedrich von Augustenburg als den bestlegitimirten Kronprätendenten an, den es bereit ist, in den Her zogtümern als faktischen Regenten einzusetzen. Mit Recht durfte daher Oesterreich in einem jüngst von hier abgegangenen Schriftstücke sagen, es sei in den Zielen

mit den deutschen Mittelstaaten einig. Aber der geschichtliche Entwickelungsgang führt Oesterreich auf anderen Wegen, als sie der Bund betreten hat, zu dem gemeinsamen Ziele. Denn die Räder an dem Wagen dieses Theils der Zeitgeschichte wurden aus ein gewisses Geleise gestellt, daß alle technische Geschicklich- keit nicht mehr hinreicht, sie aus ein anderes Geleise hinüber zu bringen.' Ein trauriges, aber offenes Geständniß. Wenn der „Botschafter' behauptet, immer die An sicht vertreten zu haben, daß Oesterreich

von allem Ansänge an sich dem Bundesstandpunkte hätte anschlie ßen sollen, so drückt er damit gewiß auch die Ansicht der ungeheuren Mehrheit der Oesterreichs aus, die alle aus das tiesste bedauern, daß dieser Standpunkt verlassen worden ist. Was für Beweggründe Oester reich veranlaßten, in solche Bahnen abzulenken und was sür Endziele es dabei im Auge hatte, vermögen wir nicht zu enträthseln, am wenigsten möchten wir glauben, daß es reaktionäre gewesen seien. Es war jedoch unschwer voralis'zusehen

, daß Oesterreich sein fester Anschluß an Preußen und die dadurch nothwen dig herbeigesührte Entfremdung der Mittelstaaten von keinem Gewinn sein könne. Die Unklarheit und Un schlüssigkeit in der äußern Politik ließ in Oesterreich kein thatkräftiges Einschreiten aufkommen. Ungeachtet Preußen die ihm in der Bnndesreformfrage von Oester reich dargebotene Hand zurückgewiesen hatte, reichte Oesterreich dennoch ihm in der schleswig-holsteinischen Frage wieder die Hand, folgte ihm willig in der ein mal

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.07.1867
Umfang: 10
. Es haben z. B. das deutsch-österreichische Vereinsnetz (Anfang 1866) 6062,5 teutsche Meilen Linien und 15,378,» Meilen Drahtleitungen; Rußland (Anfang 1866) 4916,7 M. Linien und 9517,, M. Drahtlei- tungen; Frankreich (Anfang 1866) 3998,z M. Linien .And .13,418,? M. DrahtleUungen; Groß-Äritannien «nd Irland (Anfang 1866) 3434 M. Linien und 16,795 M. Drahtleitungen; das türkische Reich 1853 M. Linien; Italien (1863) 1756- M.; Schweden (l865) 750 M.; Belgien (1861) 233 M.; die Schweiz (Auiang 1866) 462

. Ich bin nicht nach Deutschland gegangen, um dort Gründe zu Gunsten einer vorgefaßten Behauptung zu suchen. Ich be obachte, und nichts scheint mir alberner, als seine eigene Anschauungsweise über die Realität zu setzen. Wenn wir uns also Illusionen über die Gesinnungen unserer deutschen Nachbarn gemacht hätten, so würde ich mir eine Pflicht daraus machen, es geradezu! zu sagen. Aber weit davon entfernt, einen Irrthum zu verfechten, sind wir im Gegentheil weit hinter der Wahrheit geblieben, wenigstens was denjenigen Theil

der fried lichsten Gesinnungen gefunden. Aber ein anderer Punkt, über den die Deutschen, ohne Unterschied der Meinung, nicht minder einig sind, ist, daß sie selbst die Herren ihrer Angelegenheiten sind. Sie sind fortan gegen eine jede fremde Einmischung, wäre sie selbst eine wohlwollende und freundschaftliche.' — Die letzten aus Spanien eingetroffenen Nachrich ten melden, daß die bewaffneten Banden, welche die Umgebungen von Madrid beunruhigen, in beträcht licher Weise zunehmen, daß der Telegraph

und die Eisenbahn abgeschnitten sind und mit einem Wort, daß sich die spanische Regierung in sehr großer Noth befindet. marinen Telegraphen eine solche von 1235 deutschen Meilen. Haben die Eisenbahnen innerhalb 37 Jahren eine Ausdehnung erlangt, die gleich 3'^ mal dem Um fange der Erde ist, so wurden sie doch von dem Tele graphen weit überholt, der vermöge seiner viel leich teren und billigeren Herstellung innerhalb 27 Jadren so gewachsen ist, daß die Linien aneinandergesetzt 8'j-mal, die Drahtleitungen wohl

20mal die Erde umspannen würden. Angesichts solcher Resultate darf man schon vor dem Unternehmungsgeiste und der Energie unserer Zeit den Hut abziehen. Von den 6062,5 deutschen Meilen deS deutsch öster reichischen, Telegraphen-Vereines besitzen Oesterreich (aber incl. Venezien) 2573,» Meilen, Preußen 1846,» (jetzt 2300), Baiern 423,e, Württemberg 251.« (mit 392,s deutscheu Meilen Leiwngsdraht), Sachseuj167^, Baden 212,, (mit 504,? Meilen Leitungsdraht), die Niederlande 268,s Meilen mit 750

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 17.04.1871
Umfang: 6
zusammengenommen, nicht gelungen, wäre; ..aber , er wird einmal der Vater des Rationalismus genannt, und. .damit ist genug gesagt. — Die.. Werfe Anton Günther'S, welcher unter den., deutschen Philosophen nsit Ehren genannt wurde, bestanden in. Rom die Censur nicht. Da gegen ist natürlich nichts einzuwenden, aber zu be merken ist, daß das Studium und geistige Leben, welches vormals, auf Anregung Günthers in Oester reich aufblühte, wie vom.Schlage getroffen zufaliiliien- ,sauk, und sich bisher nie wieder erholt

,,des Äiont Valerien.. Es herrscht vyllkosymene Ordnung. Der Point du.Jour, die FortS' Vaizve? und Mont- rouge sind in gutem Zustande.. «..HeitenS/, der Ver- failler sind dieselben Dispositionen.-getroffen » wie früher von den Deutschen. . Ihre. Infanterie ist we- nig zahlreich, ihr Widerstand dürfte unsere Kräfte nickt übersteigen.' . Loudott. 13. April. Der von englischer Seite im Interesse der Wiederherstellung der, Ordnung in Frankreich in Berlin gegebene Impuls,. ist in Form einer diplomatischen

) die i alte .Scholastik vertreten. -Trotzdem ist der Philosophenkongreß, weny er auch lange auf sich:hat:warten lassen,-doch zur Welt ge kommen. und- dieHauptaktion zu diesem ist in Oester reich. ausgegangen^: Man hätte letzteres, zum Vor hinein nicht' erwartet, ldenn in Oesterreich, tritt im Verhältniß zu Deutschlaud-sehr wenig schriftstelleri-. sche Thätigkeit zu Tpge; einigen Grund mag dieses auch darin haben, daß die Nord- und Suddeutschen -viel schreibseliger sind, als wir Oesterrcicher. In unserm

, die eine wissenschaftliche,Kritik.,gut bestehen. Oester reich blieb früher eben zu lange? in .einer/, theils mechanischen,- ^heÄ'ängstlichen. Z'y.PfzeÜ, Mcken;' die PÄtoZyiph!.'^^ 'SchÄ^nÄniaauf diesem^. St!,nhe ist' Studien würden eben . nur zum. Broderwsrb ^etrie- jetzt Herr Job. JZger von Mauls ; alle^Schüssi'schwärx ,. . — ...' .!«.». 12 Kreise. Auf den?.Ä'chneVfeue^ gegen wärtig.. im. Besitze deS; ersten Bestes Herr.Johann Hohenegaer,. k. k. Oh'erlsent'enänt ans Graun; in einer Minute 10. Schüsse und 14 'Treffer

, jeder, freie Luftzug abgesperrt, dies , alles aus Furcht vor dem unbändigen Nationalismus. Ebenso schlecht,, oder noch schlechter, kam die Philosophie weg, da eS an scholastischen Compendien gebrach. Kant und Fichte hatten ja so sehr aus das Leben der dentschen Nation, eingewirkt. Kant wird der Vater des deutschen Rationalismus ge nannt. Er hat zwar, was jeder GeschichtSknndige zugeben muß, den Sensualismus Englands und Frankreichs von Deutschland...fern gehalten, eine That,, die allen Kirchen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1865
Umfang: 6
Gedanken und geht eS aui c.« Intentionen Oesterreichs ein, dann wird keine lange Zeit verfließen, bis diese so lange behängende Frage beim Bunde in befriedigender Weise endlich gelöst wer den wird. Sträubt sich aber Preußen dagegen fort und fort, so darf man fest überzeugt sein, daß eS Oester reich ohne Preußen eines nicht zu fernen TageS an der Zeit finden wird, die Sache beim Bundestage zum AuS, trag zu bringen, und wie sich von der ersten deutschen Großmacht nicht anders erwarten läßt, im deutschen

, oaß nämlich die zwei deutschen Großmächte auf den Antrag BaiernS, Sachsens und Hessen - DarmstadlS, die holsteinischen Stände sofort einzuberufen, nicht eingehen werden. Sie haben die gemeinsame Erklärung am Bundestage ab gegeben, daß sie sich die Berufung der Stände vor behalten, wenn sie die Zeit dazu für gekommen erachten, und daß sie auch nicht für geeignet erachten, jetzt sich in Verhandlungen über den Eintritt Schleswigs tn den deutschen Bund einzulassen. Da nun die Mittelstaaten

auf eine weitere Behandlung ihres Antrages am Bunde verachteten, so ist die Sache vorläufig beim Bunde ab« getban. Daß früher die deutschen Großmächte in Be treff der künftigen Konstituirung der Elbeherzogthümer selbst untereinander zu einem festen Abschlüsse in einer oder der andern Richtung gekommen sein müssen, bevor die Sache an den Bund gelangt, versteht sich von selbst. Daß ein solcher Abschluß noch nicht erreicht ist, zeigt die Antwort der Großmächte. Entsagt Preußen r«d'-h allen anncxionistischen

werde ihn nicht im «?tiche lassen, wenn er neue Opfer verlangt, denn eS sei schwierig, die Fi nanzen in'S Gleichgewicht zu bringen, ohne der mili tärischen Macht zu schaden. Also nichts von H-ereSverminderung „ES sei nothwendig auf dem Wege der nationalen Politik vorzuschreiten, und nichts zu ver säumen an dem grolien Werke, das den Nachkommen vollendet hinterlassen werden müsse.' Ob solchen Worten gegenüber noch irgend ein deut sches oder österreichisches Blatt den Muth hat, Oester reich eine noch ausgedehntere

Artikel der „A. schreibt die „Wiener.Abendpost', der sich gegen die „schleichende' und für die „rasche Einverleibung der Herzogthiimer in Preußen' erklärt hat, ist in ver deutschen Presse vor Kurzem viel besprochen worden. Wir baben den Arti kel damals ignorirt, weil wir in der That nicht recht wußten, ob feine Ausnahme einem Verseben der Redaktion oder der spontanen Rückkehr zu jenen UnparteilichkeitS- Gelüsten zuzuschreiben sei, von denen die »,A. Z.' von Zeit zu Zeit ergriffen wird. Die Idee

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1867
Umfang: 6
, denn, meine Herren, wer ist denn das Reich? Wenn es sich ums Zahlen handelt, so zahlt Ungarn jetzt nichts. Wo ist also das Reich? Wir müssen auch für Ungarn zahlen, und das hat Se. Exzellenz auf eine höchst liebenswürdige Art aus einandergesetzt, indem er sagte: „ja wie könnte sich ein Ministerium in Ungarn halten, wenn die Deutschen oder die diesseitigen Länder nicht den Ungarn ihre Steuern zahlen.' Unqarn hat keine Lust zu zahlen, das ungarische Ministerium ist aber sehr werthvoll, folglich sollen

durch sie zu befürchten; und ich glaube sogar, daß das deutsche Element von ihnen selbst dann nichts zu besorgen hätte, wenn zufällig der eine oder der andere derselben die deutschen Bezirke Südtirols betreten würde. Denn bekanntlich sind Hausirer nicht gerade die glücklichsten Sprachnikister, sonst mußten wir von den böhmischen GlaShändlern oder den slovakischen Leinwand- und MauSsallenhändlern längst schon slavische Sprach kenntnisse uns angeeignet haben, zumal eS vor nicht gar langer Zeit

gewiß gerne gesehen worden wäre, wenn wir Tiroler uns jene etwas schwierigen Laute angeeigne» hätten. Viel gefährlicher aber dürste dem deutschen Elemente an der Etsch das Ansiedeln so vieler italienischer Priester werden, wenn dieselben die Sprache der eigenen Nationalität in ihrer neuen Heimat auch in Amt und Schule verwerthen wollten, wie dies unlängst einer Ihrer Herren Korrespondenten andeutete, und wie es den in Eppan selbst eingezogenen Erkundi gungen zufolge auch wirklich der Fall

zu sein scheint. Dann dürfte cS wirklich Aufgabe der h. Regierung sein, diesen Vorgängen die ernsteste Aufmerksamkeit zu zuwenden; denn was nützte es ihr mit materiellen Opfern die deutschen Schulen in Mälschtirol zu unter stützen und für die dortigen deutschen Gemeinden deutsche Priester anzuwerben, wenn gleichzeitig auf deutschem Boden die italienische Sprache in Kirche und Schule ungestört eingeschmuggelt werden sollte. Es kann selbst verständlich der innere Gottesdienst in den Räumen deö prov. EonventeS

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.10.1870
Umfang: 6
bezeichnet als das „bedeutungsvolle Ergebniß' der Unterhandlungen vom 19. und 20. Septem ber, daß die provisorische Negierung von Frank reich dem Grafen Bismarck den Beweis geliefert habe, daß sie den Krieg über das Maß der Niederlagen fortsetzen und Deutschland zum Ver nichtungskriege zwingen wolle. Nachdem die deutschen Armeen in Frankreich durch enorme Nachschübe nicht nur wieder auf ihren früheren Stand gebracht, ja heute stärker sind als am Beginn des Feldzuges, so wird ein Theil der älteren

Armee, über 200,000 Mann, gegenüber. Diel Deutschen verloren viel weniger alö am 16., wem: man berücksichtig!, daß sie dreimal so stark, als zwei Tage vo.her, anftr^en. Ibr Verlust beläuft sich nämlich cb^nalts auf 19,000 Mann, der der Franzosen auf 25,000, darunter etwas über 300(1 Gefangene. Vor Metz wurde seitdem nnr noch am 31. August und I. September gefochten, Kämpfe, die unter dem Namen der Schlacht von Noifse- ville zusammenzufassen sind. Der Verlust der Deutschen in diese» Kämpfen

ist auf 4000 Mann zu beziffern gegen 5000 Franzosen. Gleichzeitig erfolgten die entscheidenden Kämpfe von B u z a nc l), V o u e q, B e a u m o n t und Scda n. Die Franzosen verloren in diesen ewig denkwür digen Tagen 20,000 Todte und Verwundete und 25,n>») Gefangene. LXr Verlust der Deutschen beläuft sich auf 15,000 Mann. Außerdem wur den 12,000 Franzosen über die belgische Grenze gesprengt und 84,000 streckten in Scdau die Waffen, Bleiben noch die kleineren Kämpfe und der Festungskrieg zn inmmiren

. Derselbe bot den Deutschen bisher höchstens 2—3000 Mann ge kostet. Die Franzolen haben dagegen verloren 2200 Mann in Tonl und 17.000 Mann in Straßburg. Zusammen also nind mebr, als 20.000 Mann. ?aS Treffen von Villejnif am 19. bat die Deutschen vielleicht 4000, die Franzosen 5000 Mann gekostet, die angeblichen „Siege' der Franzosen vom 23. vor Paris müssen wir sür jetzt noch unberücksichtigt lasten, da jeder Anhaltspunkt fehlt, um die Verluste, die dieselben verursacht haben, irgendwie zn be rechnen

. Zm Ganzen stellt sich somit der Ver lust der Deutschen auf über 81,000 Mann, wo von ungefähr 3000 Gefangene, der Verlnst der Franzosen auf ruud 245,000 Mann, wovon 100,000 Gefangene oder noch (nach Belgien) Versprengte. An Todten nnd Verwundern haben, wie man sieht, beide Armeen gleichmäßig ge litten. Die Gefangenen-Verluste der Franzosen sind allerdings «ohne Beispiel' in der Weltge schichte, Herr Viktor Hugo aber findet, daß die Deutschen nur den Sieg, die Franzosen aber den „Ruhm' hätten

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1864
Umfang: 4
Deutschland. (Zur Charakteristik. Ein thaten schweres Ereigniß. Schleswig-Holstein und keinEnde.) Wenn uns der gesunde Hausverstand nicht sagt, was^unsc zum Heile oder zum Verderben ist, so höre man, was unsere Feinde denken. Daß z. B. die deutschen Mittel- und Kleinstaaten Oesterreich' und Preußen, den Großstaaten gegenüber eine selbstständige Politik verfolgen, sich in Bezug aus Schleswig-Holstein abgesondert das S.Kieds- richteramt anmaßen uni^diese Hkige alleinig beilegen möchteki

; die Politik der deutschen Aiittel- und Kleinstaaten hat) es Zum offenbaren Bruch mit Oesterreich und Preußen kommen lassen. Dieser Beschluß ist>ei^ Flammensignal, das etwas Helle in die Lage.- bringt; mau weiß jetzt gegenseitig, woran man ist. j ... Die ganze Weltpolitik, im größten Theile von Europa wenig-l stens, scheint sich,nur um Schleswig-Holsteins willen- in den Haaren' zu liegen. Nirgends aber ist die Verwirrung größer als in Deutschland! selber, wo man aus lauter, leider verschiedenem

dessen werden diesseits der Eider Erdwerke oder Schanzen aufgeworfen,! was auf Wehr und Abwehr hinzuzielen scheint. Der neue Däneukönigj hat seine Truppen in Schleswig besucht und eine sehr kriegerische Pro-'. AamätioN erlassen. Da Neujahr vorüber ist, wo die neue- dänisches ! Gesammtversassung in's Leben getreten, also faktisch wenigstens Schles-^, 'wig dem „Dänen-Reich' einverleibt ist, eine Aufhebung dieser Ver-. fassung nach Lage der Dinge in Kopenhagen auch nicht erwartet werd^ kann: so ist eine energische

Wahrung der deutschen Großmächte diesen- dicht vor die Thüre gerückt. Bis heute ist trotz allem Meinen, Sagen! und. Behaupten in den Zeitungen dieser Rücktritt nicht geschehen und^ ist auch noch die Frage, ob es Mit einer, deßsallsigenDrohuug-so große' Eile hat. Aeußerlich werden zwar die Kriegsrüstungen beschleunigt;^ größere Truppentheile werden von Preußen und Oesterreich Nach der! holsteinischen Grenze dirigirt, die vor der Hand, wie es scheint, nur, mit dem recht streng gewordenen Winter

zu kämpfen haben. Auf einen! solchen mörderlichen Winterfeldzug war eben Niemand, Preußen am! wenigsten, eingerichtet. Zehn bis zwölf Grade Kälte diplomatisirt man! nicht weg uud kann man auch nicht mit Kanonenkugeln zusammen-! schießen Unterdessen müht-sich die Diplomatie ab, ob ein Beugen nichts möglich sei; das Brechen nämlich fürchten nach Lage der Dinge Alle.- Nun sitzt der- urdeutsche' Augustenburger, trotz den sehr deutlichen! Winken der deutschen Großmächte am. Bundestage noch in Holstein! drin

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.10.1870
Umfang: 8
schön -7- also erst der Dr. Rechbauer und Eonsorten und dann erst — der Kaiser! Wider alles Erwarten setzten sie mit 1 Stimme Majorität dieses Begehren durch und eS wird also Dr. RechbauerS VertagnngSanträg vor der Adresse an den Kaiser in Arbeit genommen: Dringt Rechbauer auch in der nächsten Sitzung durch, dann geht der Reichsrath auseinander und der Kaiser kann auf die Antwort, das Reich auf den so wichtigen Ausgleich noch lange warten. So be sorgen diese Herren des Reiches Wohl! Wer

ihnen zu diesem Siege verHals? ^ ^ Rundschau. ^ Per böhmische Land'tag lehnte in der Sitzung am 5. Okt. bei der Verhandlung über die Adresse auf das kaiserliche Reskript den Minoritätsantrag auf Beschickung des ReichSraths ab und nahm nach der hierauf erfolgten Entfernung der Deutschen einstimmig die Ma joritätsadresse an (welche die Wahlen in den ReichSrath ablehnt). Der randtag? wurde bis auf Weiteres vertagt. — Die „Wiener Ztg.' ver öffentlicht ein kaiserliches Patent vom A Okt., welches für Böhmen directe

ReichSrathswahlert anordnet. 'i j ' Die deutschen Südstaaten wollen nicht, wie gewisse Herren wünschen, — so mir nichts, dir nichts — verpreußt werden. DaS Höchste, was die respectiven Regierungen zugeben, ist die Umwand lungen des norddeutschen Bundes in einen deutschen auf Grundlage der Verfassung deS NordbundeS. Weil aber Preußen an der Verfassung deS NordbundeS nichts ändern mag, wird man sich vorläufig mit der Centralisirung der deutschen Wehrkraft begnügen. Was speziell Baiern betrifft, so wäre

die Fortschrittspartei dafür, mit Sack und Pack in die Zwangsjacke deS NordbundeS zu schlüpfend Auch die „Volks partei', die arbeitende Klasse, hält Versammlungen. Sie dringt auf Frieden. VolkSstaat, Parlament, will aber von Frankreich keine GebietS- abtrennung. Die patriotische Partei, die im letzten Winter so ruhm reich aus'S Schlachtfeld getreten, ist im Absterben. ? Was die Regierung anbelangt, so wurden bereits zwei Verfassungsentwürfe ausgearbeitet, nämlich einer im Ministerium des Aeußern

deS Beitrittes zum Nordbund dem Süden gewähren will. Auch soll die Frage wegen deS „deutschen, KaiserthumS' in Erörterung kommen. Aus Baden schreibt man dem trefflichen Wiener Volksblatt: Die Nationalliberalen kriechen wieder auS allen Löchern hervor wie daS Gewürm nach dem Regen. AuS Preußen kommen die Mauldrescher und überschwemmen Süd deutschland, während wir doch selber solchen GezieferS die überflüssige Menge haben. Neben Schlachtenbummlern haben wir die EinheitS- bummler. In der nahen und weiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.08.1870
Umfang: 8
wieder auf jener Höhe, welche ihm setner Bildung gemäß gebührt. Deutschland ist kein eroberungSlustiger Staat; es nimmt jetzt nur zurück, was ihm in den traurigen Zeiten der Kleinstaaterei genommen worden ist. Und wenn cS jetzt fein Eigen thum wieder holt, so soll auch kein Mensch es daran hindern. Wer hat denn Lust, mit dem wieder erstandenen deutschen Reich anzubinden? Wir sind im Recht und ein altes Rechtssprichwort sagt so be zeichnend: „Wer von seinem Rechte Gebrauch macht, verletzt Niemand.'—Unsere

Jugend unent behrlich ist und sie zum häuslichen Schaffen befähigt und aneifert. Und auch für diese Sorge wird die Bevölkerung unserer Regierung gewiß den wärmsten Dank nicht versagen können. Ausland. ^ München, 21. Aug. (Der künftige Friede. — Die Verkündung der Concils beschlüsse.— Hr. v. Schlor an den Rhein.) Kaum haben unsere wuchtigen deutschen Hiebe wälsche Frechheit gedemüthigt, so kommt auch schon dasDiplo« matenpack und will ein Wort d'reinreden. Die außer deutsche Presse gibt sich sogar

die voreilige Mühe, die Bedingungen einer Vermittlung zu ventiliren, als ob sie auch ein Recht hätte in einer Sache das Wort zu führen, die blos uns und Frankreich an geht. Wir kennen unsere guten und lieben Freunde gar gut, die mit dem Gewehr im Arm bereit stan den, uns in den Rücken zu fallen, wenn es Frank reich gelungen wäre, uns zu meistern. Wir wissen recht wohl, daß die Neutralität gewisser Staaten nichts anderes war und ist, als die Gelegenheit, den rechten Zeitpunkt abzupassen, wenn es uns übel

ergangen wäre. Aber Gott verläßt die ehrlichen Ms Deutschen nicht, und die „Kreu;zeitung' hat ganz recht, wenn sie sagt: „Wir haben das Geschäft allein besorgt und werde» auch die Rechnung allein ausschreiben. E« ist keine Veranlassung zur Be- sörgnlß, wir würden den Franzosen einen faulen Frieden bewilligen. Man wird den Franzosen Be dingungen diktiren, die einen dauernden Frieden garantiren, des vergossenen Blutes werth sind.' DaS ist uns so recht aus der Seele gesprochen. Deutschland steht

ausgerüstet haben wird. Nächste Sitzung Montag. « — Erst jetzt, wo die durch den französischen Ukas in Pansch und Bogen ausgewiesenen Deutschen (beiläufig 70,000 an der Zahl') von allen Ständen, Beschäftigungen und Lebensaltern fchaarenweife mit Kind und Kegel an der schweizerischen Grenze, manchmal in sehr hilflosem Zustande erscheinen, tritt diese ebenso unkluge als inhumane Maßregel in ihrer ganzen Gehässigkeit anf. Die barbarische Massenvertreibung zahlreicher, in politischer Be ziehung fast

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.09.1864
Umfang: 6
von selbst auf ihn, und deshalb fragten wir im Eingänge: Wo hin treiben wir? Er heißt Hilfe vom Auslande, ins besondere von Frankreich. Eigentlich sollte er jedem Deutschen der verhaßteste sein, und eine Zeitlang schien wirklich fein Betreten von denen, welche sich so gern für die Organe deS deutschen Volkes ausgeben, gebrand, markt zu sein. Nachdem aber der Erbprinz von Augusten burg nichts eiliger zu thun gehabt, als den Kaiser Na poleon um seine „Entscheidung' in einer rein deutschen Sache anzuflehen; nachdem Hr. v. Beust

in die engsten Verhältnisse zum Kaiser getreten und dasür einen Na« tionaldank empfangen soll; «achtem im Süden Deutsch- lands die Idee eines zweiten Rheinbundes ihren Schrecken verloren; nachdem die französische Politik so väterlich- freundlich die Interessen der kleineren deutschen Staaten zu beschirmen scheint, — jetzt würde «S u»S nicht wun dern, wenn man Hilse da suchte, wo sie gern und aus giebig gewährt wird. Oder—um eS richtiger zu sagen: wenn man die ungefucht angebotene Hilfe sich gesaUen ließe

auf das Geschehene mit Befriedigung zurückzu blicken, und eS hofft, daß die dem dänisch-deutschen Konflikt zu Theil gewordene Lösung nur zum Fort bestehen der zwischen Frankreich und Preußen herr schenden guten Beziehungen beitragen werde. Großbritannien. London, 26. Aug. Die „France' meldet: Man schreibt uns aus London, daß die Admiralität ganz vor kurzem drei große Transportschiffe hat befrachten lassen, welche in einigen Tagen nach Japan abgehen sollen, um dorthin Lebensrnittel und Material sür daS 4l)lZ0

auf ein Minimum zu reduciren. DaS Beste, bemerkt die „TimeS,' was Oesterreich und Preußen für sich anführen können, besteht darin, daß sie einerseits einem europäischen Kriege und anderer seits erner Revolution im Innern glücklich entgangen sind. Sie sind nicht in Zusammenstoß mit England oder Frank reich gerathen und haben ihr Uebergewicht in Deutsch land nicht eingebüßt. Auf diese negativen Resultate be schränken sich aber auch ihre Bortheile, während Deutsch land selbst sich in allen feinen Hoffnungen

wir Ew. Majestät unserer Ergebenheit und Treue, indem wir zu Gott beten, daß er daS Reich Dänemark in seinen Schutz nehmen möge. Den 17. August 1864. Rußland. Warschau, 26. Aug. Man erzählt sich in gut unter richteten Kreisen, daß die Wiedereinsetzung deS Groß fürsten Konstantin als Statthalter nahe bevorsteht (?), und daß dessen Vollmachten gegen früher sogar aus gedehnter werden, daß aber die Verwaltung durchaus nicht eine rein polnische, vielmehr eine gemischte, der in Ga- lizien ähnliche fein

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.11.1866
Umfang: 6
St. Petersburger und Moskauer Blätter, das Rußland, auf feine Allianz mit Prenßen bauend, schon auf Gelegenheit lauert, um Händel mit Oester reich zu suchen. Oesterreich könne keinem slavischem Stamm so viel Vertrauen schenken wie dem polnischen. Die Polenführer hätten eö längst eingesehen, daß der von St. Petersburg aus gepredigte PanslaviSmnS nichts als ein schlecht maskirter PnndeSpotismnS ist- Italien. Der Einzug Viktor EmanuelS in Venedig wird von einem Korrespondenten der ,,Allg. Ztg.' folgender Maßen

beschrieben: Endlich hat daö von den Venetia ner» so sehnlichst erwünschte Ereigniß, der feierliche Einzug Viktor EmanuelS in Venedig, stattgefunden, und von Seiten der Venetianer geschah Alles, um den selben zu einem großartigen, wahrhaft prachtvollen zu machen, und Arm und Reich, Hoch und Niedrig wirkte zu diesem Zwecke zusammen. Der schönste Palast, so wie die kleinste Hütte war festlich geschmückt, und der Luxuö, die Menge, welche an Fahnen, Teppichen und Blumen entwickelt wurde, gränzt

an das Unglaubliche. Die größern Adelösamilien und reichern Privatleute hatten sich eigene Prachtgondeln angeschafft, ihre Gon dolieri reich kostümirt, und der Luxus, welcher bei die ser Gelegenheit entsaltet, der Ueberfluß an Sammet, Atlas, Gold und Silber, Broeat u. f. w., welcher zur Schau getragen wurde, war ein ungeheurer. Meist waren die Vorder- und Hintertheile dieser Prachtgon deln reich vergoldet, die Seitenwände mit AtlaS und lammet auSgefchlagen, dieDecken mit Sammet, Federn und Gaze geziert

, war die Mehrzahl reich und elegant geziert. Eine solche Menge prachtvoller Gondeln, gold- und silbcrgcstickter Kleider hat Venedig feit vielen Jahr- zehenten nicht mehr gesehen — eS war ein wundervoller Anblick. Da nach einer Kundmachung des hiesigen Munizi- piums der Einzug des Königs schon um 11 Uhr Vor mittags ersolgen sollte, füllten sich schon in früher Morgenstunde alle Plätze und Kaien, welche eine Aus sicht auf den Eanal graude boten, mit Tausenden fest lich gekleideter Personen. Der Markusplatz

im Vorgehenden bezeichneten Zweckes müssen die Wälschtiroler zunächst in einer entsprechenden aber vervollkommnenden, nicht etwa blos umstürzenden und rxpcrimcntirendcn Reform der Schule überhaupt suche», dann im Besondern auch darin, daß dort dem Deutschen ein größerer Spielraum angewie sen werde. Was in letzterer Beziehung bisher in Wälschtirol geschehen, ist allerdings ohne Zweifel den» praktischen Unverstände der italienischen Nativisten ge rade so zu viel, wie eS für die. Erreichung des oben

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 28.12.1870
Umfang: 6
Oesterreichs, 2, die Errichtung. eineS nationalen deutschen Reiches unter der preußischen .Pickelhaube^. ' Den Preußen ist von den Geheimbündlern die Aufgabe zu Theil geworden, ein natipnaleS deutscheS. Reich zu gründen.. Zum Dank dafür bekommt das HauS Hohenzollern die deutsche Kaiser krone. nur müsse Könsa Wilhelm und sein-Me^histopheleS mit den übrigen, souveränen. Fürsten in Deutschland, aufräumen, damit, wenn die Weltverschwörer' einmal, eS an . der Zen Haltens ein? deutsche R^ publik zu^ grulchen

/die Zukunft. Das Großpreußen verdankt Napoleon sehr viel. Hören wir, was die Berliner „Post' über Napoleon schreibt. „Napoleon- hat uns den Pfad zur deutschen Einheit geebnet. Er hat in der Diplomatie veraltete Vorurtheile über den Haufen geworfen, den. Rest des Hegitimitätkprinzips zerstört, die Idee der Nationationalität in daS. enrepäische Staatsrecht einzeführt und somit die Grundlage geschaffen,' auf der wir weiter gebaut haben. Er hat die Habsburger aus Italien herausgedrängt, ihre Macht geschwächt

und dadurch zugleich in Deutschland chre Stellung und ihren Einfluß erschüttert, an dem bisher jede Ent wicklung der nationalen Verhältnisse gescheitert ist.' „Als im Jahre 1966 die Würfel sielen und Preußen es unter nahm, dem unseligen Dualismus in Deutschland für immer ein Ende zu machen, da hat Napoleon, entgegen den bisherige« Traditionen her französischen Diplomatie, welche seit Jahrhunderten die Zerstücklung deutscher Lande als obersten Grundsatz festgehalten hatte, die Regene ration deS deutschen

, waren: daher seinen Arm und sein Ansehen hergebe^? um Ztalien unter ein Haupt zu bringen, um äus Jtülien ein nationales Reich zu machen. l ^ ? Die Weltverschwörer haben in ihr Programm -baS NatioNalitätS- pnnzip aufgenommen, zuerst nationale Reiche» dann nationale Repu bliken, in denen überall Männer von Schürz und Kelle am grünen Tische sitzen. K . Dieses ihr Programm, nämlich die Errichtung nationaler Reiche in Ausführung zu brmgen, bemühten siesich Vor Allem und besonders in Italien. Und warum

und Oesterreich aus dem rechtmäßigen Besitze von Venetien und der Lombardei hinauszujagen. Mr hat hie Jdee^ der Nationalität in hcrs euro päische StäätSrecht eingeführt^ indem er ein. einiges Reich der Völker, die italienisch, sprechen, zu bilden Mithälf. ^ ' Napoleon sollte nach dem Wunsche der Freimaurer mithelfen, Italken'zu 'esnkM,'Mer'vörAlle«i^'seiile Hand reichen, nm den Pa p st- könig zu stu rxe m Wiederholt mahnten ' sie ' ihl^, selbst durch Orsinibomben an diese seine Aufgabe. Endlich ließ

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.10.1865
Umfang: 6
zu bewilligen. Eugen war eS, der nach jedem Bündnisse spähte, daS den deutschen Geist in Oesterreich unterstützen, daS den Einfluß Oesterreichs in Deutschland mehren konnte. Wäre eö nach seinem Sinne gegangen, so hätten wir kn Bayern den Doppel, adler ausgepflanzt, so wäre Preußen, das unter seinen Fahnen focht, nicht nachmals unser bitterster Gegner, so wäre daS Elsaß und Straßburg Deutschland wieder einverleibt worden.' Auch daS „Fremdenblatt' folgt der Anwendung der h storischen Vergangenheit

Nachkommen sollen eS erleben, daß man auch einmal einem Minister des Auswärtigen seiner Verdienste um daS Reich willen ein Denkmal errichtet. Die „Ostdeutsche Post' bemerkt anläßlich der heutigen Eugen-Feier: „ES wird ein interessantes Schauspiel sein, die Staatsmänner, welche über die einzelnen Nationa litäten daS Oesterreicherthum zu vergessen scheinen, morgen einem Akte assifiiren zu sehen, welcher der Ver herrlichung eines Staatsmannes gilt, der weder sür die StephanSkrone, noch für die Wenzelskrone

, weder für Deutsche, noch sür Magyaren und Czechen, sondern sür Oesterreich und die Oesterreicher seine Siege aus dem Schlachtfelde und im Rathe der Staatsmänner und Diplomaten erfocht. DaS obige Blatt wirft dann die Frage aus: ob va» stattliche Bild, welches sich morgen vor ihm enthüllen wird, daraufhinweist, daß das Band, welches daS Reich umschlingt, gelockert werde? Und setzt sogleich hinzu: So unvollkommen die StaatSidee im Allgemeinen, und insbesondere die österreichische in der ersten Hälfte

bestand, in allen übrigen Angelegenheiten aber ihre Autonomie behaupten. — In Folge der gerichtlichen Auflösung der Berliner Gemeinde deS allgemeinen deutschen Arbeitervereins werden sämmtliche in Preußen bestehende Gemeinden durch Ministerialverfügung vorläufig geschlossen werden, um da durch den Widerspruch zu beseitigen, daß sie an einem Ort geduldet, und am andern verboten sind. Ob dann die Schließung ausrecht zu erhalten ist, wird auf daS Urtheil der Obergerlchte ankommen. Die Generalver sammlung

des Allgemeinen deutschen Arbeiterverein« ist auf den 25. November d. I. zu Frankfurt a. M. festgesetzt. Frankreich. Paris, 15. Okt. Der Kaiser wird morgen einem Ministerrathe residiren, welcher sich ausschließlich mit dem vom Hrn. Foulv vorzutragenden. Ludgetentwurf beschäftigen soll. Bekanntlich wird daS neue Budget unmittelbar nach der Eröffnung der Session im gesetz gebenden Körper eingebracht werden, und nach der Adresse den ersten Gegenstand der Berathungen bilven. — Hr. Drouin de LhuyS, welcher gestern

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.01.1863
Umfang: 4
auf das Minus deS Deleg'rtenprojektS sich zn beschränken. Dieß findet sich deutlich genug in den Eröffnungen ausgesprochen, welche die acht Regierungen an Preußen, wie an den Bund gelangen ließen. Daß es aber in Frankfurt nicht zu einem Bruch komme, dafür ist schon hinrei chend durch die inneren Bedingungen der Lage gesorgt. — Die Gen.-Korresp. macht gegen die Behaup- tung der Organe des Herrn v. Bismarck, daß nut den vielbesprochenen Eröffnungen Preußens an Oester reich eine Verständigung angebahnt

werden solle, keine Einwendung, lehnt aber ab. daß vom Berliner Kabi net in Wien als Preis der Verständigung diese oder jene Genugthuung verlangt weiden könne. T»> offi ziöse Gen. Korrespondenz spricht jedoch den Wunsch auS, daß Preußen nun seinerseits erkläre, auf welcher Basis eS sich, nachdem seine bisherigen Vorschläge theils rein negativ, theils gauz unausführbar gewesen, mit den Bundesgenossen über eine allseitig befriedi gende Lösung der deutschen Frage zu verständigen ge denke. Oesterreich und vie

audern deutschen Staaten seien bereit einen Gesammtdeutschland umfassende»' den Bund nach außen und innen kräftigenden Vor schlag PreußmS. der den Machtverhältnisseu jedes Staats und jeder Staatengrnppe Deutschlands ent spreche, in die ernsteste Erwägung zn ziehen. — Be- denkt man dabei, daß das Delegirtenprojekt gerade deshalb etwas ganz vorläufiges und somit »»genügen, des blieb, um den zurückhaltenden Preußen den Bei- Kitt zu erleichtern, so ist gar nicht zn bezweifeln, daß einigermaßen

ausgearbeitete und nicht nur durch preußische, sondern auch durch deutsche Interessen motivirte Vorschläge Preußen? das Entgegenkommen der übrigen Staaten voraussetzen dürfen. Ein Bruch zwischen Preußen und Oesterreich, um der bloßen Vor studien willen, die in der deutschen Reformpolitik ge macht werden, wird von keiner Seite ernstlich, weder von diplomatischer noch journalistischer, gefürchtet. Man erwartet vielmehr, sagt die France, daß diese Differenz, Dank den Bemühungen der Mittelstaaten

tage waren mehrere piemontesische Offiziere, darunter selbst geborne Venetiauer, auf Besuch hiehergekommen, und wurden allenthalben mit der größten Aufmerk samkeit und Artigkeit behandelt. Deutschland. Frankfurt. Die Nachrichten über den Konflikt zwi schen Oesterreich und Preußen sind beruhigend. Oester reich wird für den Delegirten Antrag eine schwache Majorität im Bundestage haben, und wird sodann erklären, es wolle die Opposition gegen Preußen nicht bis zum Aeußerste» treiben

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