713 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/19_07_1862/BTV_1862_07_19_3_object_3020737.png
Seite 3 von 6
Datum: 19.07.1862
Umfang: 6
- reich. Sie gehören zu uns durch die Bande deS BluteS, durch die Bande der Geschichte; leider sucht manches anscheinend unbesiegbare Hinderniß uns entgegenzu treten, wenn wir halten wollen die lieben Brüder in Deutsch-Oesterreich. Man will zurückhalten die deut schen Brüder in Oesterreich, von uns; aber ich denke, die drei Schmerzenskinder, die Kurhessen, die Schleswig- Holsteiner nnd die wackeren deutschen Brüder in Oester reich können uns erhalten werden, wenn jeder Stamm, wenn jeder Mann

; aber deswegen geben wir keinem deutschen Stämme und Land das Privi legium, von sich zu sagen, daß es deutscher fühlt als wir. Wir wetteifern mit jedem deutschen Lande und Stamme, an redlichem Willen, an treuem Sinn, an möglicher Thatkraft, wo Thatkraft notbwendig ist. Wir haben einen Kaiser, der bei Villafranca es vor gezogen hat, sein Reich zu verkleinern, um keinen Fuß breit deutschen Landes am Rhein hi'nwegzugeben. Wir sind hichergekommen, als voll und ebenbürtige Kinder des großen deutschen Vaterhauses

zeichen (Medaillen) an einzelne Schützen, namentlich an verschiedene Fahnenträger. — Einen Glanzpunkt des heutigen Tages bildete die Ankunft einer deutschen Schützendrputation aus Amerika. Zwölf deutsche Schützen aus New-Z)ork waren über den Ocean zur Mutter Germania gesegelt, und trafen heute auf dem Festplatz ein, eine prächtige Fahne überreichend. Diese trug indeß nicht die deutschen Farben, sondern Wappen und Farben der Bereinigten Staaten von Amerika. Die Fahnen waren in der Festhalle bereits

aufgestellt. Diese aber erhielt einen Ehrenplatz ganz nahe der Oriflamme des Schützenbundes. — In der Festhalle sah man heule viele Hüte der Deutschen mit Alpen- rosensträußchen geziert. Einige Schweizer haben näm lich ganze Fässer voll frischer rother Alpenrosen vom Rigi kommen lassen. Frankfurt, 15. Juli. Dr. Metz aus Darm stadt hatte bei dem Bankett, das am 15. Juli statt/ fand und an dem etwa 4000 Schützen theilnahmen, die Reihe der Toaste mit einer Rede eröffnet, in wel cher er die Knrhcssen

das letzte Tröpflein seines Herz- blntes hergibt mit unbedingter Hingebung an's deutsche Vaterland; wenn jeder Mann rücksichtslos Tag und Nacht schafft für die gute Sache. Darauf bestieg der Professor Dr. Wildauer auö Innsbruck die Tribüne und Hielt folgende Rede: „Meine Herren! Wir haben in einem Trinkspruch auf das große deutsche Vaterland drei Schmerzens kinder der deutschen Nation nennen gehört: die Kur hessen, die Schleswig-Holsteiner und die Oesterreicher. Bei der Nennung der ersten Brüder

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/12_06_1867/SVB_1867_06_12_1_object_2511304.png
Seite 1 von 4
Datum: 12.06.1867
Umfang: 4
Kirche den deutschen und den österreichischen Katholiken in Baden, Nassau und in der Rbeinprovinz von Seite der Bnndes- Präsidialmacht in der vorigen Zeit zu Theil wurde, ist nie viel laut geworden; somit auch in der Hinsicht keine große Sehnsucht nach der Vergangenheit. Die chinesische Mauer ist niedergerissen und wird kaum mehr aufgebaut, welche vordem Oesterreich vom „Reich' und überhaupt vom Auslande trennte, wenigstens finden wir im preußi schen Friedensinstrument keinen Artikel

Schwäche lag, so mag man bis auf einen gewissen Grad recht haben, wenn auch von diesen kleinen Eentralpunkten aus für Bildung und Wohlstand manches geleistet wurde. Wenn man Oesterreich oen Vorwarf macht, der Erbhüter der deutschen Ohnmacht gewesen zu sein, so muß man sich doch auch erinnern, daß die Reformation die Territorial hoheit gegen Kaiser und Reich geschaffen, daß die Kirchengutskonfis kationen die Fürsten reich dotirt hat, daß die großen Krondomänen heutigen Tags ehemals Eigenthum der Stifter

noch, der Präger Friede hat sie so wenig zerstört, als die schlafengegangene selige Bundeb- akte sie gefördert hat. Die Achtung für echte deutsche Bildung, deutsche Wissenschaftlichkeit, deutsche Kunst und deutsche Sitte ist uns geblieben und hat der preußische Krieg nicht geschwächt, wie sie der mit Tod abgegangene Bundestag nicht geweckt und nicht gepflegt hat. Die' religiösen Sympathien für die deutschen Katholiken sind bei uns die alten, und warm, wie sie waren. Vom Rechtsschutz, welcher der katholischen

, welcher die Wiedererrichtung derselben stipulirte. Vor wie nach Königgrätz nimmt unbehelligt die Verbesserung unserer Institutionen, unserer Administration, Instiz- pstege. Finanz-, Zoll«, Handels-, Verkehr-, Unterrichts-Einrichtnngen und deren Assimilirung mit jenen unserer deutschen Nachbarn ihren Gang. Die Zeiten der Continental-Sperre sind für Europa vorüber, auch bei unS hat die hermetische Zollabsperrung ihr Ende erreicht, die Binde ist in vielen Dingen auch uns von den Augen gefallen, geläutetere Begriffe

der Bundesversammlung im Taxis'schen Palais zu Frankfurt am Main noch ein Wort der Empfehlung sprechen. Es gehörte zu den traurigsten und lächerlichsten Täuschungen unserer BundeStagS-Vergangenheit, von einer deutschen Suprematie jener deutschen Macht zu sprechen, welche kraft der BundeS- auf dem Präsidentenstuhle fast in der geringfügigsten Angelegen heit, aber in wahrhaft unwürdiger Weise an allen Pforten und Pfört- chen der kleinsten Winkelresidenzen bescheidentlich und fein sanft an- uopfen mußte, um endlich

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1865/02_10_1865/BTV_1865_10_02_1_object_3032797.png
Seite 1 von 6
Datum: 02.10.1865
Umfang: 6
, vom Hof. Rundschreiben au« Anlaß des kaiserlichen Manifestes. Vom Beamten-Verein. Zeitungsschau. Deutschland. Dresden, die mittelstaatlichen Negierun gen und die Gasteincr Konvention. — Berlin, Frank reich und die deutschen Großmächte. Aimcktirungsplane. Frankreich. Pari«, kein zweites Rundschreiben in der Herzogihümerfrage. Schweiz. G e n f, sehr reiche Weinlese. Montblanc-Bestei gung. Herr v. Rothschild und seine Villa. Großbritannien. London, die Fenier-Verschwvrung. Italien. Turin, zu den Wahlen

berührt, als wir den Bericht über die Sitzung dec Prager Stadtverordneten vom 25. d. M. lasen. Diese Sitzung, von der wir unsern Lesern in unserm gestrigen Blatte Mittheilung machten, war reich an stürmischen Szenen und an Thalsachen, die geeignet sind, nicht nur die Deutschen in Böhmen, sondern auch in den übrigen Theilen deS Reiches zu kränken. Wohl glauben wir, daß die Berichte in den deutschen Blättern par teiisch gefärbt sind, und daß sich nicht AlleS so zutrug

, wo die Stellung des Ge- sammtreicheS in Frage kommt, je ihre Hand dazu bieten, daß die Rechte und Jnteress-n der Deutschen in Oester reich verkümmert, oder auch nur gekränkt werden und so wenig können auch die Czechen verlangen, daß den Deutschen geschähe, wie ihnen einst geschah. Alle müssen im Zeichen deS Rechtes siegen, seien sie nun Czechen, Deutsche, Ungarn oder Polen und erst der vereinte Dank Aller wird die wahre SiegeShymne sein. Und an den Völkern Oesterreichs ist eS, das Ecschei, nen deS TageS

-n, welches in Bezug auf das kaiserl. Manifest an die Repräsen tanten Oesterreichs im Auslande gerichtet worden. Das Rundschreiben existirt, nur daß es bloß an die kaiserl. Gesandschasten an den deutschen Höfen erlassen ist. DaS Aktenstück ist sehr kurz und weist diese Gesandt schaften, „da eS eine sehr zahlreiche Partei in Deutsch, land gibt, welche in jeder Weise, mit dem Wort und mit der Feder, das Vertrauen in die Zukunft Oester reichs zu zerstören bestrebt ist', unter abschrifilicher Mittheilung

worden. (A.Z.) Wien, 23. Sept. Der allgemeine österreichische Beamtenverein wird im Auslande mit reger Aufmerk samkeit verfolgt; kurz nacheinander sind aus Preußen, Baiern, Hessen und auch aus andern deutschen Staa ten ehrende Zuschriften von Beamten eingelangt, in welchen um die Mittheilung der Statuten und der in nern Einrichtungen de» Vereins ersucht wird. Dem Ansuchen wurde entsprachen. — Bei einer im Lokale deö Beamtenvereins abgehaltenen Versammlung meh rerer öffentlicher und Privatbeamten

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/14_08_1863/BTV_1863_08_14_2_object_3024526.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1863
Umfang: 12
Das durch die herrliche große That des Kaisers, auf de« all« sein« Völker stolz sind, neu geweckte Selbst bewußtsein Deutschlands, die Möglichkeit der deutschen Einheit, die so lange als ein kühner Traum betrachtet wurde, stehen dieser That als andere Thatsache zur Seite, und vor so einer Macht werden sich die regie renden Geister dtrKl»indeutschthümelei ,deSGothaismus und deö schroff abstoßenden InnkerthuniS wohl beugen müssen. , ^ . DicNefragantengegenDeutschlands imposante Macht- stellung

und Einheit werden wohl setzt keine andere Wahl wehr haben, als die, daß sie sich entweder beugen, oder daß sie von dem neuerweckten deutschen National- stolze zermalmt werden. Das ist die Alternative, eine andere kennen wir nicht. Will sich das Boruffenthum an das Russenthum iminer noch entschieden anklammern «nd anschmiegen, so ist das eine Liebhaberei, deren Folgen zwar unberechenbar, aber doch im Prinzip leicht ab zusehen sind. Oesterreich wird dem kecken Rathe des preußischen UrjunkerS setzt weniger

als je Folge leisten ; Oesterreich wird den Schwerpunkt seiner Macht nicht nach Osten, nach Ösen legen; Oesterreich, der trotz preußischer pessimistischer Anschauungen so üppig h^ran« blühende Kcnserstaat wird seine eigene Macht unv Wurde in seinem Komplexe von Ländern energisch entwickeln, aber zu Deutschlands Ruhm und Ehr Oesterreichs Banner auch in Frankfurt entfalten — will Preußen nicht die zweite deutsche Großmacht sein, so wird Oester reich, das seine Geduld und Nachgiebigkeit gegen Preußen

kann uns der Tele graph die Mittheilung wichtiger Ereignisse bringen. Wir glauben zuversichtlich — schreibt der „Botschafter,' daß, welche Entschließung auch der König von Preußen fassen mag, die von Oesterreich ergriffene Initiative in keiner Weise gehemmt werden wird. Als Se. Maj. der Kaiser den großen Entschluß faßte, mußte offenbar auch die Möglichkeit einer Enthaltung Preußens er wogen worden sein. Nicht etwa eine hemmende Rückwirkung auf Oester reich ist e6 also, welche den in Gastein vorbereiteten

Gewicht bei legen. Sie werden meinen Mahnruf nicht unterschätzen, wenn ich Ihnen mit kurzen Worten mittheile, daß »S sich um drei Alternativen handelt: Entweder um eine Stellvertretung des Königs durch denKron- prinzen — und daS. wär« der der Einigung der beiden deutschen Großmächte zuträglichste Fall. Ich weiß nicht, ob man Grund zur Annahme hat; dieser Fall sei der wahrscheinliche. Nach den Stimmen, welche hier laut werden, und nach den Ansichten, welche hier über die Stimmung deS Königs verbreitet

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/25_07_1862/BTV_1862_07_25_1_object_3020794.png
Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1862
Umfang: 4
es mir übel anrechneten, daß ich den Erben aller glorreichen Traditionen des alten deutschen Reiches, daß ich meinen Kaiser auch meinett Herrn uannte. Mir diente zum Stützpunkte die Ge schichte Oesterreichs, des alten, gewaltigen Oesterreich, „an Siegen und an Ehren reich,' — des neuen, durch Franz Josephs' Schöpferthat verjüngten Oester reich, mit der reichen Fülle seiner frisch und frei sich regenden Kräfte. Mir diente zum Stützpunkt die ruhmreiche Geschichte unseres'engeren Heimath- landes Tirol

. Großbritannien. London, amerikanische Rückwirkung Italien. Die Note in Betreff der Anerkennung Italiens Dänemark. Skandinavische Allianz. - . Nachtrag. Nichtamtlicher Theil. . Innsbruck, 25. Juli.. Gestern mit dem Abend» bahnzuge um 6 Uhr kamen unsere Schützen aus Frank- furt zurück. Ihre Ankunft gestaltete..sich zu einem wahren Feste. Es galt den Männern, die nicht zo- gcrten dem Rufe ihrer deutschen Brüder nach Frank furt freudig zu folgen, und die von den äußersten Südmarken des großen Vaterlandes

als die Augen aller unserer Feinde gerichtet waren. Es galt endlich den Män nern , die den berüchtigten .„Schmerzensschrei', den kleindeutsches politisches Philisterthum, bewußt oder unbewußt im Dienste des. Auslandes, mitten in der Harmonie zu erheben wagte, auf eine Weise zum Schweige» brachten, die in Deutschland und Oester reich unvergessen bleiben wird, und den Urhebern ge zeigt hat, daß Deutschland kein Marktplatz für pie. montesische Waare ist. Es galt endlich den Män nern, welchen die Bande

der Liebe, Freundschaft und Achtung, die uns an unsere deutschen Brüdern knü pfen, das Gefühl inniger Zusammengehörigkeit, neu zu festigen und zu mehren und somit zum einigen fe sten Anschlüsse an Einander für eine vielleicht nicht ferne Zukunft wirksamst beizutragen, so schön gelungen ist. D'rnm ein Hoch allen diesen unsern Schützen, ihrem wackern Wortführer und den Leitern der ganzen Un ternehmung, welche Tirol beim größten Nationalfest des deutschen Volkes so würdig vertreten haben! Ein dreifaches

Hoch dem allergnädigsten Kaiser, Der den gefeierten Mann, der Tirol und Oesterreich Mitte unserer deutschen Brüder mit solcher Wärme und Entschiedenheit vertrat, in so huldvoller Weise auszeichnete, wodurch sich alle unsere wackern Schützen und das ganze Volk von Tirol selbst hochgeehrt fühlen! Der Herr Bürgermeister mit dem Stadimagistrate gaben den Impuls zum feierlichen Empfange unserer heimkehrenden Landslentt. An der Frontispitze des beflaggten und schön dekorirten Bahnhofes prangte der Adler

5
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1866/01_06_1866/Innzeitung_1866_06_01_2_object_5026626.png
Seite 2 von 4
Datum: 01.06.1866
Umfang: 4
. Der böhmische Landtag hat Aenderungen der Wahl- ordnung^ beschlossen, welche, wenn ausgeführt, den nationalen und politischen Tod der Deutschen im Lande bedeuten würden. Ob die Regierung den Be schluß billig!, wissen wir . nicht; das aber wissen wir, daß beim Schluß des Landtags der Vertreter der Regierung ausgesprochen hat, die Session sei frucht barer gewesen als ihre Vorgänger. Wir wissen ferner, daß das schon in einer früheren Sitzungsperiode des selben Landtags votirte Spkachengesetz

von der gegen wärtigen Regierung zur Sanktion empfohlen worden ist.- Es ist eine unseres Wissens noch nicht bekannte Thatsache- daß dieses Gesetz, durch welches der Unter wicht nn der czechischen Sprache an deutschen Mittel - -schulen obligatorisch gemacht wird, gegen das Gut- achtel! '-des- Unterrichtsraths erlassen wurde. Die 'Folgen dos Gesetzes' sind bis jetzt keine erfreulichen 'gewesen.'- Ungehindert bemächtigt sich die czechische -Propaganda 'der Lehrbücher für Geschichte, die Ten denzmacherei erstreckt

sich sogar auf die Adjnstirnng der Schnl-Landkarten. Man lehrt die Jugend in einigen „Kronländern' heute eine ganz aridere Ge schichte, als ihre Väter gelernt haben. Wundern darf man sich nichts daß die jungen Leute dort von -der deutschen Stellung Oesterreichs nichts wissen, da •sie in bei* Schule nichts davon hören. Wir haben in deutschen Provinzen Schnlräthe, die entschiedene Slaven sind, daher das Wachsthum der slavischen 'Tendenzen auch in nicht slavischen Ländern. Man - keünt die Stimmung

, welche in der ganzen Monarchie gegen die böhmischeii Beamten herrscht; nun droht uns auch eine Invasion böhmischer Lehrer, Pro fessoren und Schnlräthe. - Das Streben, die Ver tretung der Handelskammern in den Landtagen zu beseitigen oder zu verringern, ist entschieden gegen das ' germanische Element gerichtet. Die Handelskammern vertreten nicht blos Handel und Gewerbe, sondern auch die deutsche Arbeitskraft. Wer ihren politischen - Einfluß abschwächt, schmälert den deutschen Stand punkt. Aus Tirol kommen Stimmen

, sogar aus geistlichem Munde, welche über -Begünstigung der wälschcn Nationalität vor der deutschen klagen. Thäler, die vor hundert Jahren deutsch waren, sind jetzt ita lienisch. Während man nf der deutschen Hochschule Innsbruck alles Mögliche thut, um italienische Lehr kanzeln zu eröffnen, wird auf der deutschen Univer sität Prag dem czechischen Elemente Bahn gebrochen. Das wälsch gewordene Görz war seinerzeit eine deutsche Reichsstadt. Die Jtalienisirung dieser Stadt, die heute der Regierung

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/03_09_1863/BTV_1863_09_03_2_object_3024732.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.09.1863
Umfang: 6
Diese Vorbedingungen sind Anerkennuog der Thron- berufnng durch den freie« WiklenSauSdruck des meri- konischen Volkes und Garantie Englands und Krank, reich«. E< scheint danach, als ob die merikanisch« Thronangelegenheit keine Aortschritte machen will; wenn man vielleicht gewisse Stimmungen in Berech» nung zieht, so könnte es fast scheinen, alS ob sie eher, sowohl von französischer als von österreichischer Seite, Rückschritte gemacht habe. Freilich läßt sich für diese Wahrnehmung

noch keine positive Formel ausstellen; wir halten sie aber doch für richtig. — AuS Krankfurt, 25. Aug., wird der „TimeS' geschrieben: „Lord Clarendon hat die nothwendigen Vorbereitungen zu einer Zusammenkunft zwischen der Königin von England und dem Kaiser von Oester reich getroffen. Letzterer wird sich, ehe er in sein Reich zurückkehrt, nach Rosenau begeben. Lord Cla rendon ist mit Abfassung einer Denkschrift über die deutsche Frage beschäftigt.' Kronlnnder. Herwannstadt, 31. Aug. In der heutigen Landtagssitzung

wird nach einer dreistündigen Debatte der Titel der ersten königlichen Proposition nach dem Terte der Regierungsvorlage angenommen, nur wird statt des Ausdruckes „rumänisch' gesetzt: „romanisch'. Deutschland. Frankfurt, 30. Aug. Bis auf 2 oder 3 Punkte, hinsichtlich welcher übrigens eine Verständigung gleich, falls angebahnt wurde, ist die Verhandlung auf Grund deS österreichischen BundeSreformprojektes zu Ende ge führt worden. Das Ergebniß dieser Berathung unter den Häuptern der deutschen Nation

, welcher nur noch die formelle Feststellung folgt, kann nur als ein höchst erfreuliches betrachtet werden; denn wird auch die nun von fast allen deutschen Fürsten und von den freien Städten sanctionirte Reformakte, welche Se. Majestät der Kaiser in Frankfurt vorgelegt hat, nicht ganz die große Tragweite des ursprünglichen Entwurfes haben, so ist doch jedenfalls eine im Ganzen sehr bedeutende Verbesserung der bestehenden Verfassung deS deutschen Bundes erzielt worden. Die deutsche Frage ist in Frank furt einen großen Schritt

, daß Oesterreich sein Reformprojekt auch ohne Preußen in jenen deutschen Staaten in's Leben ein, führen lassen wolle, welche sich demselben anschließen. In diesem Sinne schreibt auch ein Wiener Correspon- dent der „Präger Ztg.' unterm 23. August: „Es versteht sich von selbst, daß man in Wien auch die jetzt eingetretene Eventualität in's Auge faßte, daß die angestrebte Reform dem Widersprüche und dem Widerstande Preußens begegnen werde, und daß man SS« ausdrücklich von vornherein auch die Mittel vorkehrte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1862/25_01_1862/BZZ_1862_01_25_1_object_412577.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1862
Umfang: 8
alS Bannerträger aufwarf, die Schuld auf Oester reich schieben zu können. Ueber die Tendenzen deS spezi fischen Preußenthums kann man sich keiner Täuschung hin geben wenn man in seinen Organen die Worte lieSt: »Preußen hat für Deutschlano denselben Beruf, den Sar dinien für Italien vorbrachte und es wird sich diesem Be rufe nicht entziehen dürfen. Preußen ist daS verjüngte Deutschland, und muß darum auch daS Führeramt für die übrigen deutschen Stämme übernehmen.- Welches Anrecht befitzt denn aber Preußen

hingegen zeigt sich ungehalten, daß der König .den Ausbau der Verfassung vor Augen hat.- Die Empfindlichkeit des Königs über die Wahlresultate wurde zurückgehalten. Noch ungünstiger mag der Eindruck diese? Thronrede auf viele der deutschen BundeSftaaten gewesen sei». Die Stelle welche sich über die Bemühungen Preußens für Zu- standebringung solcher Reformen ausspricht, «welche die »Kräfte deS deutschen Volkes energischer zusammenfassend »Preußen in ven Stand setzen, die Interessen deS Gesammt

- »Vaterlandes erhöht zu fördern' ist nichts anders als der Refrain des Bernstorff'schen Programms, welches Deutsch land mit dem preußischen Primat beschenken, und Oester reich das sich einer solchen Suprematie schwerlich zu füge» geneigt ist, aus dem Bunde hinaus eSkamotiren möchte. Nur in Einem Punkte wird m der Thronrede von einem Einverständnisse mit Oesterreich gedacht, neinlich in der Herzogthümerfrage; wohl nur darum, um über die lange Verschleppung dieser Frage, für die sich ja eben Preußen immer

, ohne nachhaltige innere HülsSquellen, vermißt eS sich den Herrn in Deutsch land spielen zu wollen! Ist eS nicht derselbe Staat, den eine einzige Verlorne Schlucht nach dem Tage von Jena an den Rand der Auflösung gebracht, und der nur »och durch die Gnade deS Siegers seine EMenz gefristet hatte? Oder wäre es vielleicht daS Eingehen in die Wünsche uud ven neu erwachten Nationalgeist des deutschen Volkes oder die gewissenhafte Erfüllung der in der Stunde der Noth gemachten Zusagen, welche daS Vertrauen

Deutschlands zu gewinnen und dessen Entschluß zu begründen geeignet wären, sich preußischer Führungen anzuvertrauen. Hat Preußen als es sich zum Schirmherrn deutscher Ehre und deutschen Rechtes auswarf, auch etwas geleistet, waS seiner Anmaßung zur Berechtigung dienen könnte? Hat sein Aulauf für die nordischen Herzogthümer eine für jene Lande nur halbwegs günstige Folge gehabt, läßt es sich nicht vom kleinen Dänemark seit 10 Jahren höhnen? war es nicht Preußen, welches den Aufschwung des deutsche

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1861/10_10_1861/BTV_1861_10_10_3_object_3018078.png
Seite 3 von 6
Datum: 10.10.1861
Umfang: 6
, daß von der Wiedererweckung dieser Kaiser macht oder dieses staatlichen Organismus die dauernde Beruhigung und Ordnung des Welttheils abhängt und daß, wie fast alle Aufgaben, welche einst jenes Reich zu lösen hatte, Oesterreich zufielen, welcher neue Kaiser staat den Charakter des alten am meisten bewahrt hat, anch in solchem großen Sinne Oesterreich berufen ist, des deutschen Kaiserreichs Erbe zn sein: so adoptirte Fröbel, vom großdeutscheu Staudpunkte aus, die ersten dieser Sätze unbedingt und ausdrücklich

aller Staa ten überschauenden Geschichtschreibers zu dem Resul tate, daß dieses Kaiserreich der deutschen Nation einen zu ihrer ««gestörten nationalen Entwicklung nothwen digen Beruf hinterlassen: so ist eS gerade dieser Satz, in welchem sich für den Politiker das Wesen der deut schen Frage zusammenfaßt. Sogar, wenn ferner Ficker die Ansicht anfstellt, daß das ganze Schwanken der staatlichen Verhältnisse nnseres Welttheils nur im Zer fall der deutschen Kaiscrmacht seine letzte Begründung findet

, aber auch den letzten Satz uegirt er so wenig, daß er darin sogar die einfachste Lösung der deutschen Frage erblickt, wenn er auch aus praktischen und Opportnnitäts-Gründen ihn nur als Faktor in seiner Rechnung gelten läßt. Immerhin aber macht er, gleich Ficker, von dem Zu sammenbleiben Dentschlands nnd Oesterreichs, von dem Erhalt ihres innigen Verbandes das Heil Deutschlands und die Möglichkeit der Erfüllung der Aufgaben ab hängig, welche dem großen deutschen Staatenverbande gestellt sind. Wir gebrauchten soeben

Händel befreit würde? Wie, wenn das abgesonderte Oester reich allmälig slawisirt würde und von dieser gewal tigen Stellung aus eiu fanatischer Panslawismus das östliche Deutschland verlangte, wo doch slawische Orts namen bis nach Franken hineinreichen? Wie, wenn unter französischem Schutze ein dakoromanisches, danuboadriatisches oder serbomagyarisches Reich ent- Diese und noch manche ähnliche Fragen, die sich ausweisen lassen, resnmirt endlich Ficker in den Schlußworten seiuer überaus gedaukeu

- und lehr reichen , leider nur in der Form etwas schwerfällig gehaltenen Schrift: „Zst ohne ein starkes Oesterreich ein unabhängiges, nach außen gesichertes Deutschland gar nicht denkbar, so wird ebenso gewiß auch die Stunde Oesterreichs schlagen, wenn ihm kein selbst- ständiges Deutschland mehr znr Seite steht. Der Zer fall Oesterreichs, die Bildung eines deutschen National staates, das klingt freilich viel einfacher als die An sichten, auf welche die Erwägungen einer langen Ver gangenheit

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1863/18_04_1863/BZZ_1863_04_18_1_object_407646.png
Seite 1 von 10
Datum: 18.04.1863
Umfang: 10
das Unglück hat, zum Nachbar zu besitzen. Erst durch ihre neueste Resolution vom 1 April hat die dänische Regierung sich in den Augen Europas wieder bemerkbar gemacht, aber auch dießmal nur wie in den früheren Jahreil durch einen Akt der Willkübr und des ZuwiderhandeinS gegen feierliche Traktate. Im Vertrage vom Jahre 1832 hat Dänemark gegen die vom deutschen Bunde ertheilte Zustimmung zur Auflösung der Vereinigung Holsteins mit Schleswig und zur Aufhebung des Erbfolgegesetzes in den deut schen

herbeizuführen um Vertragsrecht und deutsches Ehr gefühl zu wahren, mit der lebhaftesten Befriedigung aufgenommen werden. Nur Oesterreich — nicht aber Preußen, trotz seiner vielen Worte für Deutsch lands Größe — trauen wir den Willen und die Kraft zu. der Wächter deutscher Ehre, der Schirmherr deut- scher Interessen zu sein. Während das preußische Junkerthum die müßige Frage auswarf «ob Oester- reich eine deutsche Macht sei?- sahen wir diese Macht in allen Kriegen zum Schutze Deutschlands das Schwert ziehen

. Während Preußen jeden ihm günstig schei- nenden Anlaß benützt um Oesterreich aus Deutschland hinauszudrängen, hat dasselbe die Wiedergewinnung einer reichen Provinz ausgeschlagen um seinen Ver pflichtungen gegen Deutschland treu zu bleiben; wäh rend Preußen seine« eigenen Vortheiles willen, kein Bedenken trägt, deutsche Wohlfahrt, deutschen Handel und deutschen Gewerbfleiß dem Auslande Preis zu geben, erblicken wir Oesterreichs Regierung unabläßig bemüht, der Bundesverfassung Deutschlands

eine seinen Bedürfnissen zusagendere Umgestaltung zu sichern und durch die Hebung seiner HandelSgröße auch den poli tischen Einfluß desselben zu erhöhen. Die Vertretung einer Sache pflegt man gewöhnlich demjenigen zu übertragen, der seine Sympathien da für durch werlthätige Leistungen erprobt hat, nicht Jenem, der nur damit prahlt, und darum kann die Initiative zur Durchführung eines LaiideSbeschlusseS wider daS Vertragsbrüchige Dänemark auch nur Oester reich zustehen; obgleich kaum ein Zweifel darüber be steht

, daß die Mißgunst deS Hrn. v. Bismark kein Mittel unversucht lassen wird um den Anträgen Oester reichs eben weil sie der Zustimmung deS deutschen Volkes gewiß find, die möglichsten Hindernisse in den Weg zu werfen. Die letzten Rachrichten aus Rußland verkünden zwei Verfügungen der kaiserlichen Regierung die schwer initsammm in Einklang zu bringen sind. Fast gleich- zeitigmit der verhängten Vermögens -Sequestration gegen Alle, die sich am Ausstände betheiligt haben. erschien der Amnestie-Akt

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/24_01_1870/BZZ_1870_01_24_2_object_358596.png
Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1870
Umfang: 4
, sondern ich sage einfach: Die Gesetze der Logik zwin gen mich dazu, so zu schließen. Ob eS wahr sei . . . (Lebhafte Heiterkeit und Unruhe.) > Vice-Präsideut v. Hopsen: So muß ich das als parfämentarifch ''unstatthaft erklären. Abg. 'Greutcr^ (fortfahrend) : Gut! Ich, meine Hcrrm, Ä'cise eS znrüW>'als ob wir in die offenen Arme ' dD deutschen Cavöur eilen würden, wenn Oesterreich aufhört, dos Zwiug-Uri für die natio nalen Freiheiten unserer Volker zu sein; wenn Oester reich aufhören sollte, das Zwing-Uri

auf stellen und selbst eine Regierung bilden sollten, so werden sic begreifen, daß sie vor der größten Schwie rigkeit stünden. Wer wollte dcr Krone anrathen, die Verfassung von der Zustimmung dcr Landtage abhängig zu ma chen, ohne die größten Gefahren heraufzubeschwören? Wer wollte die Verfassung einer Constituante preis geben, und hieße diese auch nur NeichSrath sä Iioo. Hat man einen Begriff davon, was eine Constituante ist? Eine solche muß zur Frage führen, ob Oester reich noch bestehen soll? Und wer

glaubt auf dieser abschüssigen Bahn die Verhältnisse beherrschen zu können? Wo ist dcr Staatsmann, dcr eS wagen könnte, heute noch das Eoncordat vollständig wieder herzu stellen gegenüber unseren Errungenschaften, wer würde dieses Reich wieder zusammenhalten, wenn das Reich zersplittert, den Frieden aufrechterhalten, wenn die Geister losgelassen sind? Darum bleiben wir bei der Verfassung. Die Pforten dieses Hauses sind allen unseren Gegnern geöffnet. Mögen sie ernennen, daß dieses der Platz

mit dcr eiserne» Faust des Militär- DcspotiSmns nicdcrschlagcn. (Ruse rechts: Hört! Hört!) Sie werden wohl gewußt haben, was dcr Inhalt des Memorandums vom 18. war. Niemand hat noch uns Tirolern gegenüber geleug net, daß wir in unseren Bergen als urdeutsches Volk wohnen. Wenn Sie glauben, daß ich lein Recht habe, im Namen des deutschen Volkes gegen die Grundsätze des Memorandums zu protestircu. so er kläre ich Ihnen geradezu, daß ein anderer Mann, der vielleicht bei den Herren ein höheres Ansehen

.) Freie Männer müssen Sie in Oesterreich schaffen. Aber Sie müssen nicht eine Politik durchzusetzen su chen, welche blos Einer Partei nützt, und ich sage nicht ter deutschen. sondern der deutschen liberalen, denn deutsch bin ich auch (Rufe links: Aber liberal nicht! Heiterkeit.) Was ist das für ein politisches Programm, das Freiheit verheißt und im Geheimen dem Kaiser sagt: Wir dürfen sie uicht geben, denn Rußland verbietet eS? (Heiterkeit.) Hofrath Unger hat uns im Hcrrenhause vorgeworfen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/26_11_1870/SVB_1870_11_26_1_object_2505677.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1870
Umfang: 8
wieder werden, waS es war; das katholisch^ Oesterreich ! Was heißt daS? Das katholische Oesterreich leugnete nicht die Eigenberech tigung der Länder, eS kannte nicht die Herrschaft einer seiner Nationalitäten über die anderen, und es wußte nichts von einer schein- baren Reichseinheit. DaS katholische Oesterreich war wahrhaft daS Reich der Reiche, in dem alle Völker ihre liebe Heimat hatten, eS Äai das Reich, dessen Beherrscher in aller Welt als die Erben, wenn nicht der Würden, so doch des Berufes und der Macht der deutschen .Kaiser

in der Gemeinde-Kanzlei der Zwölfmälgreien in Empfang zu nehmen. . ? / . / Die ?. Mitglieder, welche den Jahresbeitrag noch nicht ent richtet haben, werden ersucht/das möglichst bald thun zu wollen. Zur Lage. . ^ (Schluß.) Vor diesen Gefahren steht heute Europa und in demselben zu meist Oesterreich. Denn was sollte dieses Nationalitäten-Reich, was sollte diese alte Monarchie neben den vogelneuen National- Republiken, die eS umgeben? Offenbar, wäre kein Platz für Oester reich. Es liegt also wohl

erschüttert, an Oesterreich war eS bisher und ist es in diesem Augenblicke augen scheinlich wieder, der Beschützer dieser Ordnung zu sein. Diesen Beruf hat Oesterreich Jahrhunderte hindurch erfüllt, daher einer der größten Kenner der Geschichte den Ausspruch gethan: Gäbe eS kein Oester. reich, im Interesse deS europäischen Friedens müßte es geschaffen werden! — ein AuSspruch, der die Behauptung, daß dieser Friede durch eine erkünstelte M a ch t stellung der einzelnen Staaten zu einander

, bestehen kann, so wenig kann Oesterreich daS in religiöser, nationaler und staatsrechtlicher Beziehung daS Europa im Kleinen ist, mit demselben bestehen. Oesterreichs Existenz ist sohin an den Beruf gebunden, der Hort der Gerechtigkeit zu sein. Um aber diesem Berufe gerecht zu werden, um seine Existenz-Berechtigung und seine Existenz-Nothwendigkeit vor Europa nachweisen zu können, muß Oester. reich zuerst im eiaenen Hause die Bedingungen erfüllen, die ihm die Macht geben, die eS braucht, um vor Europa

alS Hort der Ge rechtigkeit geachtet oder aber gefürchtet zu sein. Was sind das für Bedingungen? Man spricht neuestens von einer Allianz Oesterreichs- mit Preußen. Betrachte ich diese Allianz lediglich vom Standpunkte deS Interesses so kommt mir vor, jene, welche sie anrathen, geben dem Lamme den Rath, mit dem Löwen auf Raub auszugehen. Be trachte ich die Allianz vom altösterreichischen Standpunkte, so erscheint sie mir als der Todesstoß, den Oesterreich sich selber gibt. Oester reich muß

12
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/14_08_1863/Innzeitung_1863_08_14_2_object_5023258.png
Seite 2 von 4
Datum: 14.08.1863
Umfang: 4
: essei dies der bedenk lichste Augenblick seiner Regierung. *) Es ist die allgemeine Ansicht: daß Preußen schließlich nicht zurückbleiben könne. Diese Ansicht hat selbst in klein- deutschen Kreisen zienilich viele Vertreter. — Se. Majestät der Kaiser Franz Josef von Oester reich wird Samstag den 15. d. bei seinem Eintreffen in Frankfurt auf dem Bahnhöfe von dem Bügermeister an der Spitze des gesammten Senats empfangen wer den. Die übrigen Souveräne werden bei ihrer An kunft von einzelnen Senatoren

nichts wissen wollen, wie die „Neue Frankfurter Zeitung' nehmen ebenfalls die Nach richt mit Achselzucken auf. Sie führen ihren Lesern die deutschen Fürsten der Reihe nach vor und fragen: Was ist von diesen zu erwarten? Uns haben allerdings auch die deutschen Fürsten noch wenig Gelegenheit gegeben, starke Hoffnungen auf ihren guten Willen zur Be freiung und Einigung Deutschlands zu setzen, aber man bedenke doch, daß wenn man Deutschland nicht durch Revolution, sondern durch Reform einigen will, die Fürsten

, da rümpft man die Rase und sagt verächtlich: „Die deutschen Fürsten! was läßt sich da erwarten?' Lassen wir sie mäkeln, lassen wir sie zweifeln — wir können uns das Zeugniß geben, daß wir keine Gcfühlspolitiker sind, so manche bittere Erfahrung, so manche traurige Enttäuschung hat uns gelehrt, unsere Wünsche nicht mit unseren Erwartungen zu identifiziren, aber seit langer Zeit war es unser schönster Traum, war es unser kühnster Wunsch, was nun Wirklichkeit geworden und in der jüngsten Zeit glaubten

wir rufen zu sollen: Auf! Franz Joses! edler Sprosse der deutschen Kaiser! ein entschlossen Wort! ein kühner Schritt! Du bist es, du kannst es, deine Zeit ist da; tritt hervor und Deutschland jubelt dir zu! — und nun, nun hat er diesen Schritt gethan, nun hat er dies Wort gesprochen, und seit 15 Jahren hat nichts so sehr unser Herz geschwellt, nichts so sehr uns ge hoben und beglückt, als dieses Wort, das edle, kühne, freie, männliche! Schon folgten die meisten der deut schen Fürsten diesem Worte

, die andern werden nicht zurückbleiben und will Preußen nicht gutwillig mit, so wird es nachgezogen. In die alte Kaiserstadt am Main ziehen sie ein, entboten vom Enkel der deutschen Kaiser, zu beginnen, und wills Gott zu vollenden, was Deutsch land seit langen, trüben Zeilen geträumt, gehofft, er sehnt, wofür es gelitten und geblutet. Welchen Inhalts die Vorschläge sein werden, die der Kaiser seinen Bundesgenossen machen wird, wir wiederholen es, ist noch nicht zu ergründen, aber daß sie die Einigung Deutschlands fördern

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1865/07_10_1865/BTV_1865_10_07_2_object_3032859.png
Seite 2 von 6
Datum: 07.10.1865
Umfang: 6
, eine Einigung zwischen den bisherigen Vertretern der deutschen Bevölkerung zu erzielen, unv durch die Ausstellung eines gemeinsamen Programmes die Bildung einer großen konstitutionellen Partei diesseits der Leitha ermöglichen, welche sodann im innigen Einverständnisse mit den Führern des un garischen Landtages die definitive Lösung der Verfas- sungSsrage anstreben würde. Ueber den neuen HandelSminister sagt dasselbe Blatt: In osfiziellen Kreisen soll man Frhrn. v. WüllerSiorff als einen Mann

und blieben tor» längere Zeit. Deutschland. Frankfurt a. M., 2. Okt. DaS Verhältniß der Betheiligung der einzelnen deutschen Staaten an dem gestrigen Abgeordnetentag geben nachstehende Ziffern. Aus Baden waren 13, Bayern Lv, Braunschweig 3, Frankfurt a. M. 37, Hamburg 2, Hannover 10, Groß. Herzogthum Hessen 23, Kurhessen 6, Lippe-Detmold 1, Lübeck 1, Nassau 21, Oesterreich 1 (Brinz aus Prag), Preußen 7 (Becker von Dortmund, Cetto von St. Wendel, Frese von Berlin, Groote von Düsseldorf, Jablonsky

. Dieses vom 20. September datirte Rundschreiben hebt hervor, daß eS der Wille deS Kai sers ist, die Dauer der Sistirung der Verfassung so sehr als möglich abzukürzen, und daß sein Gedanke einzig darauf gehe den in Ungarn bestehenden Rechten gerecht zu werden, ohne dadurch den neulich von andern Pro vinzen erworbenen Rechten zu nahe zu treten. DaS endliche Ziel deS Kaisers sei zur definitiven Herstellung von verfassungsmäßigen Einrichtungen sür daS ganze Reich durch die Zustimmung Aller zu gelangen. — Die „France

' will, gleich verschiedenen deutschen Blättern, erfahren haben, daß die bekannte Rede des Generals v. Manteuffel selbst aus den Berliner Hof und den König Wilhelm keinen guten Eindruck hervor gebracht habe. Letzterer habe seine Mißbilligung darüber ausgesprochen, daß der General den politischen Maß regeln der Regieruung vorgegriffen habe. — Graf BiSmarck ist gestern AbendS in Paris an gekommen und im Hütek DouvreS abgestiegen. Sein erster Besuch soll bezeichnenderweise Hrn. v. Rothschild gegolten

einer deutschen Einheit nicht unthätig hinnehmen wer den, ergibt sich aus einer Aeußerung der offiziösen „Revue Contemporaine'. „DaS Rundschreiben deS Herrn Drouyn de LhuyS', sagt sie, „ist nicht das letzte Wort Frankreichs. Unsere Regierung wird noch deutlicher sprechen, sobald die deutschen Großmächte zu einem De- finitivum gelangen. So lange nicht ein Einheitsstaat von -10 Millionen Deutschen unS Gefahren bereitet, haben wir durchaus keinen Grund uns zwischen Preu ßen und Oesterreich zu werfen. Unsere

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1867/27_03_1867/BZZ_1867_03_27_1_object_380350.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.03.1867
Umfang: 6
ihrer parlamentarischen Redefreiheit nicht genirt. Die böhmischen Wahlen, welche in den städ tischen Bezirken und in den Handelskammern statt gefunden haben, zeigen eine sehr werthvolle Besserung der Lage zu Gunsten der deutschen Verfassungspartei, und wenn nun die Anzeichen, welche auch für die noch bevorstehenden Wahlen im Bereiche der Groß grundbesitzer bestehen, nicht trügen, so wird der am 6. April zusammentretende böhmische Landtag die Czechen aus ihrem Wahne reißen. Einen Akt politi scher Höflichkeit

, um die Nothwendigkeit sür Frank reich darzulegen, daß das Bündniß Preußens mit Süddeutschland verhindert werde; er machte aus seiner Furcht vor dem preußischen Vierzig-Millionenstaate gar kein Hehl. Seine Rede war in den Wind ge sprochen ; der gefürchtet? Vierzig-Millionenbund besteht ohne Wissen und Willen des Imperators an der Seine schon seit sieben Monaten; gerade einen Tag früher wurde er geschlossen, bevor Bismarck im Prager Frieden dem Kaiser Napoleon den kleinen Gefallen betreffs der Mainlinie

und der „Selbststäu- digkeit' der süddeutschen Staaten gemacht. Ueber das Schutz- und Trutzbündniß mit Süddeutschland find die preußischen Blätter ganz entzückt. So sagt die «Köln. Ztg.': „Ganz Deutsch land, mit Ausnahme der deutschen Provinzen Oester reichs, bildet jetzt, wenn die deutschen Grenzen bedroht werden, eine geschlossene Einheit, und zwar eine engere und bessere, als zu Zeiten des Bundestages, denn die schwierige Frage des Oberbefehls ist jetzt I ein- sür allemal gelöst: der König von Preußen

ist hinfort der geborene Oberbesehlshaber Deutschlands. Man weiß, daß die Frage des Oberbefehls, die in der Bundesacte von 1815 offen gelassen war, ungelöst geblieben ist. Es hat nie einen Oberbefehlshaber des deutschen Bundes gegeben, und als 1859 Preußen den Oberbefehl verlangte, um Oesterreich zu unter stützen, scheiterte daran die ganze Kriegssührnng. Oesterreich selbst zog es vor, die Lombardei abzu treten und den Frieden von Villasranca zu schließen.' Allein diese Einigung Deutschlands

soll nicht den Weltsrieden bedrohen, denn beschwichtigend fährt das Kölner Blatt fort: „So fertig sind die deutschen Zustände freilich nach keiner Seite, daß sie ein Gefühl d?s Uebermuthes hervorrufen könnten. Wir müssen uns noch manches Jahr friedlich in die neuen Zustände eingelebt haben, ehe der Geist, der an so manchen deutschen Fürsten höfen herrscht und Jahrhundert: lang geherrscht hat, auf immer gebannt ist. Noch jetzt regt sich der alte Adam im Stillen nur an zu vielen Orten. Wir haben im Innern Deutschlands

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1862/10_02_1862/BTV_1862_02_10_4_object_3019318.png
Seite 4 von 6
Datum: 10.02.1862
Umfang: 6
die kräftigste Nahrung; die Nation ging sohin mit aller Thatkraft an dieses Werk und schritt zur Unter drückung der anderen Nationen des Landes. Die Fol gen dieses Mißgriffes gelangten auf ihren Höhepunkt in denJahrcn 1848—1849 und 186l, und zeigen die gefährliche Kluft, welche er zwischen Ungarn uud deu Staat gebracht hat. Das bis dahin üblich gewesene Latein hatte als bloße Gelchrtcnsprache der in Oester reich allenthalben geschichtlich gewordenen deutschen Staatssprache keinen Eintrag gethan uud dem Fort

und der Nach kommen handelt. Die Weltordittittg lllid die Aufgabe» Oesterreichs und DcutschlniidS. (Fortsetzung.) Ungarns Recht und Verhältniß zu Oester reich. Wie sehr in Oesterreich an maßgebender Stelle has echtösterreichische Bewußtsein mit dem germanischen Gesittungsberuse entschwunden war, zeigte stch unter anderem auch in dem wankenden Verhalten gegen Ungarn, und zwar besonders in der Einführung der magyarischen Staatssprache. Hierin fand das Sonder- streben nnd der Gedanke eines großen Magyarenreiches

gange germanischer Gesittung kein Hinderniß in den Weg gelegt. Dadurch uuu> daß die Staatssprache iu einem großen Lande, in welchem doch die Deutschen selbst einen wichtigen Theil der Bevölkerung aus machen, aufgegeben, und damit der germanische Beruf Oesterreichs verläugnet wnrde, erwachte einerseits um so leichter auch iu deu anderen Völkern dasselbe na tionale Streben, das sich iiuu bis zum Kampfe gegen die Staatssprache und das Gcrinanenthum steigerte, anderseits wurde dadurch das natürliche

geworden und Thatsache war. Auch die alten Rechte Ungarns maren damit erloschen. DaS magyarische Reich ging schon 1S26 unter, weil es eben zu ohnmächtig war, selbstständig zu bestehen und die beionderen Rechte und Freiheiten, welche sohin die Beherrscher Ungarns vermöge ihrer Macht als deutsche Kaiser und nach den damaligen staatlichen und gesell schaftlichen Verhältnissen demselben gestatten konnte», erlitten im Laufe der Zeit nach den veränderten Be dürfnisse» ihre Aenderung. Bei dem Erlöschen

des Mannsstammes der Habsburger zeigte sich die Noth wendigkeit eines engeren nntrennbaren Staatsverban- des aller österreichischen Länder, um auch die weibliche Thronfolge in denselben zn sichern. DieS erfolgte durch die pragmatische Sanktion, die alle Länder anerkann ten, weil sie das Bedürfniß aller war. Als sonach im Anfange dieses Jahrhunderts das deutsche Reich in Trümmer ging, Oesterreich also auf stch selbst an gewiesen war und die Umwälzung neue Bedingungen des Staates geschaffen hatte, so bedingte

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1863/30_05_1863/BTV_1863_05_30_1_object_3023691.png
Seite 1 von 8
Datum: 30.05.1863
Umfang: 8
mit Rußland eingelassen, welches nirgends so lebhaft als in Wien bedauert worden ist, weil dadurch nothwendig eine Entfernung der beiden deutschen Groß mächte herbeigeführt werden mußte. Eine Aktivität Preußens gegen Rußland ist unter diesen Umständen für den Augenblick eine moralische Unmöglichkeit. Oester reich aber wird einen Kampf, der von so unmittel barem und unberechenbarem Einflüsse auf das Schicksal Deutschlands sein müßte, nicht unternehmen, ohne darüber mit seinen deutschen Bundesgenossen

Richtung der Vermittler dieser Kultur zu sein, im Allgemeinen jener Trennung nicht entgegen sein kann. Allerdings aber ist dabei vorausgesetzt, daß die Polen den wahren Grund der Sympathien des gebildeten Europa's nicht mißkennen und ihren Kampf gegen Rußland nicht in einen Krieg gegen Deutschland verwandeln, um den Ver such zu wagen, jene Theile des ehemaligen Iagellonen- reiches, welche seit lange alle Wohlthaten deutscher Bildung genossen haben, als ihrem bisherigen Ver bände mit dem deutschen

Stäatensysteme wieder zu trennen. In ihren Kämpfen nach Osten dagegen wür den die Polen stets einen sicheren Rückhalt an Deutsch land finden und wir können deshalb nicht einsehen, warum Deutschland und Oesterreich unter den bezeich neten Umständen mit einem selbstständig gewordenen Polen nicht dieselben freundschaftlichen Beziehungen an knüpfen und unterhalten könnten, welche vor derThei- lung zwischen beiden Völkern stets obgewaltet haben. Frägt man bei dieser Sachlage, ob demgemäß Oester reich sich sofort

einem kriegerischen Vorgehen gegen Rußland anschließen solle, so ist klar, daß wenn die kaiserliche Regierung nur ihr eigenes Interesse in's Auge fassen wollte, ein Aktivitätsbündniß mit Frank reich und England sich ihr von mehr als einer Seite empfehlen würde. Allein die Grundsätze der Circular- note vom 24. Zänner l. Js. sind nicht die ihrigen. Sie ist sich keinen Augenblick der Pflichten unbewußt, welche sie als erste deutsche Macht gegen Deutschland zu erfüllen hat. Preußen hat sich leider in ein Ver hältniß

im Ein- verständniß zu sein. Unter solchen Umständen stellt es sich für alle Parteien als das Zweckmäßigste dar, daß Oesterreich zunächst für die strenge Neutralität des deutschen Staatensystems, Preußen Inbegriffen, Sorge trage. Eine andere Haltung würde seit der unglück lichen Convention vom 3. Febr. Deutschland der Ge fahr aussetzen, den Krieg in seine eigenen Gränzen ver pflanzt zu sehen, wovon Oesterreich auch nicht schein bar die Veranlassung sein will. Sollte freilich Preußen sich nicht entschließen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1861/09_08_1861/BTV_1861_08_09_3_object_3017379.png
Seite 3 von 8
Datum: 09.08.1861
Umfang: 8
in dieser Hinsicht nm nichts größer werden. Denn so sehr dürften die Beziehungen der „föderirten' Länder Oester reichs doch wohl nicht gelockert werden, daß dadurch der Begriff eines Gesaininlstaats nnd eines Staats- bürgerthums in das Reich der Schatten wandern müßte. Sind doch in einem so äußerst lockere» Verhältniß, wie es der Verband der dreißig souvcränen deutschen Staaten ist, die nicht einmal in „Personalunion' zu einander stehen, allen Unterthanen Dentschlands ge wisse gemeinsame Rechte, insbesondere

— ist selbst ein so loses Band für das Oesterreich der Zukunft noch zu straff und enge? schneidet auch eine Verfassung, gleich der Bnndesacte noch zu tief in die „Antonomie' der Länder ein? und soll demnach das Reich der Habsburger, dieser Ban, d S die Anstrengungen nnd die Weisheit von Jahr hunderten immer fester gefügt, jetzt in Theile aufge löset werden, sür die selbst ein so schwacher Znsammen- hang, gleich dem der deutschen Länder, noch eine been- aendf als Oesterreich aus dem Bliche der Lebendigen streichen

(Bnndesstaat) hat feinen Bürgern ohne Unterschied des christlichen Bekenntnisses den gleichen Genuß der bürgerlichen und politischen Rechte in seinem ganzen Gebiete, und den Angehörigen der anderen Bnn- desstaaten das Recht des Grnnderwerbes zugesichert. Wenn wir aber selbst den traurigen Fall setzen, daß Gott seine Gnade so weit von uns zurückzöge und selbst das letzte Band zerreißen ließe, das die deutschen Stämme noch lose umschlingt, selbst dann würde die Machtvollkommenheit des „föderirten' Landes

auch das Recht des Grundenverbcs selbst anßerlialb des Staa tes, dem sie angehören, vertragsmäßig zugesichert! Um wieviel mehr müßte dies in einem Föderativcomplel von Ländern der Fall sein, die nicht souveräne Staaten, sondern nnter einem gemeinsamen souverän ein gemeinsames Staatsganze bilden? Oder ist selbst das lose, wir mö.tten fast sagen, das flatternde Band, das sich noch als letzter Nest, gleichsam als ein verblassen des Symbol der Zusammengehörigkeit um die deutschen Staaten zieht

wir eine Vielheit autonomer Körperschaften vor uns; autonom ist das Reich, autonom jedes einzelne Kronland, autonom der Kreis, der Bezirk, die Ge meinde; anionom sind die katholische, die griechisch- nichtunirte und die protestantische Kirche. Es scheint nun durchaus unstatthaft, aus der Vielheit dieser be stehenden Genossenschaften gerade nur eine auszu wählen und in ihrer Antonomie Befugnisse zusamincu- znfaffen, welche tief in die RechtSgebiete der anderen, ebenfalls autonomen Gemeinschaften hinübergreifen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/03_02_1864/BZZ_1864_02_03_1_object_403110.png
Seite 1 von 6
Datum: 03.02.1864
Umfang: 6
. Die deutschen Vormächte und Däilemart. Seit dem Bestände unserer Verfassung w -rde wohl niemals noch einer Verhantlung mit größerer Span nung entgegengesehen, als der für'die Berathung deS Zehn-Millionen-AulcheuS'zur Kostenbedeckung der Ex pedition nach Schleswig. Nicht die finanzielle Seite allein ist'eS/ welche im Hinblick auf ras 'mit einem'kölössälen Defizit belastete Budget, der Debatte eine außerordentliche M'chti^keit verleiht, sondern mehr noch die in der Vorberathüng des Finanzausschusses

von den zwei deutschen Großmäch ten die Gewährung einer 6 wöchentlichen Frist an Dänemark zum Zwecke der Einberufung seines Reichs- rathes und Frankreich läßt durch seine diplomatischen Agenten den europäischen Höfen notifiziren. daß Oe sterreich und Preußen alleinig das Recht nicht zugestanden wrreen könne, ohne Einfluß der übrigen Großmächte die deutsch.dänische Fragen zu regeln. 1 Nachdem aber die deutschen Vormächte in ihrer Somation an Dänemark diesem nur 43 Stunden Be? denkzeit zur Aufhebung

des bekannte» Verfassung», ediktes geben, so bleibt nur die Wahl frei, entwe der vor den Forderungen des Auslande« zurück zuweichen^ oder den Gefahren- eines europäischen Konfliktes entgegen zu' gehen. Im ersteren Falle wäre die Waffenehre der deutschen Großmächte bloß- gestellt. im zweiten die Aufrechthaltung deS europäi schen Friedens. ; Wäre dem Majoritätsbeschlüsse deS deutschen Bun des freier Lauf gelassen worden^ so behielt der ganze Streit immer noch den Charakter einer vorwiegenden v rutschen

. Morgen wird die Debatte fortgesetzt. — 30. Jänner. Die Creditdebatte wird heute fort gesetzt unv ohne Zweifel auch beendigt. Der erste Redner ist hrute Sactori, welcher gegen die Resolu tion spricht und da» gemeinsame Vorgehen Oester reich» unv Preußen» aus dem Grunde billigt, weil Oesterreich im Interesse der nationalen Gleichberechti gung im Innern in dieser Frage nicht den deutsch- nationalen Standpunkt einnehmen könne. Herbst vertheidigt vie Resolution gegen die verschie denen Angriffe der Gegner

, insbesondere der Unter zeichner von DnU'S Antrag, und meint, wenn da» Reich im Süden bedroht sei, müsse man nicht eine Armee nach dem Norden schicken^ - Nachdem He,bst geendet, wird, der Schluß der De» batte angenommen, jedoch erhält zuvor noch Brosche da» W rt, um zw erklären, sein Palladium sei vaS Vertrauen zu der Person de» StaatSmimster»; v« oieser für die Politik der Regierung einstehe, wolle er der Regierung k»in Mißtrauensvotum gehen und stimme daher gegen die Resolution. Al» Generalred ner wurden

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1866/09_06_1866/BTV_1866_06_09_2_object_3035357.png
Seite 2 von 6
Datum: 09.06.1866
Umfang: 6
„Durch die Erklärung, welche die kaiserlich -österrei chische Regierung in der BundeStagSsitzung vom 1. d. abgegeben, ist die weitere Entwicklung der schleSwig- holsteinischen Frage, soweit Oesterreich aus dieselbe einen direkt bestimmenden Einfluß zu nehmen berechtigt war, den Entschließungen des deutschen Bundes anheimge stellt worden. Die Motive dieses Schrittes der öster reichischen Regierung sind bekannt: sie beruhen einfach auf der durch die Ereignisse völlig ausreichend begrün- delen

Erkenntniß der Unmöglichkeit, sich mit Preußen über ein dem allgemein deutschen und dem Landesrechte der Herzogthümer entsprechendes Definitiv»», zu ver- ^'Äeyen wir die Konsequenzen des Vorgehens der österreichischen Regierung, so sehen wir in erster Linie, daß dabei festgehalten wird an den ursprünglichen und unzweifelhaften Voraussetzungen der gemeinsamen preu ßisch-österreichischen Aktion sowohl als der gemeinsamen preußisch-österreichischen Vereinbarungen. Beide konn ten nur auf der prinzipiellen

Basis des deutschen Rechtes beruhen. Oesterreich uegirt nicht die rechtli chen Grundlagen des Wiener Frieden, es ist ferne da von. den provisorischen Satzungen des'Gasteiner Ver trages ihre Gültigkeit bis zum Desinitivum zu bestrei ken. Die Einberufung der holsteinische» Ständever- sammlnng gibt dasiir Zeugniß. Die Sache liegt indeß so. Der Wiener Friede übertrug den beiden deutschen Mächten das Dispositionsrecht über die Herzogthümer, aber wahrlich nicht für eine Disposition, die dem Rechte

preußische Abmachung nicht, ohne die Ziele des gemein samen Vorgehens gegen Dänemark zu verläugnen, ohne in den Herzogthümern eine neue Vergewaltigung an die Stelle jener zu setzen, zu deren Beseitigung man die Waffen bis an die Nordspitze Jütlands getragen, ohne die zerstörende Hand an die Grundbedingungen des deutschen Bundes zu legen. Jede natürliche und unbefangene Auffassung und , Interpretation der Verträge führt daher zuletzt wie von selbst auf die Verweisung der Frage an den Bund. Wäre das Recht

als die deni Rechte entsprechende anerkennen mußte, sind gescheitert. Waö konnte natür licher sein, als daß Oesterreich sich entschloß, die ältern Rechte des Bundes, die durch die Vereinbarungen mit Preußen nicht in Frage gestellt werden konnten, frei walten zu lassen, dem deutschen Bunde die Entscheidung der Sache anheimzustellen? Preußen aber, so scheint es, könne um so weniger eine gegründete Einsprache gegen das Vorgehen Oester reichs erheben, als es in seiner Stellung zur Frage geradezu durch Altes

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/21_09_1867/SVB_1867_09_21_1_object_2510785.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1867
Umfang: 8
in den süddeutschen Regierungen und was uns gefährlicher scheint, in einer kleinen aber rührigen, geheim und offen wirkenden Partei des süddeutschen Volkes schon längst gefunden, während Oester reich bisher mit sich selbst vollauf beschäftigt, nichts tbun konnte, um sich den großen Theil des deutschen Volkes zu gewinnen, der mit Be geisterung für Oesterreich einstehen würde, wenn eS einmal den Muth faßte, mit seinem ganzen hohen Berufe zu allererst bei sich selber Ernst zn machen. Katholisch zu sein. Wahrheit

und Recht zu schirmen, daS ist der Beruf Oesterreichs! Wie lange noch wird man in Oesterreich AlleS thun, damit die Monarchie ihren Beruf — den Beruf des alten deutschen Kaiserstaates nicht erfüllen könne? Oester reich selbst hat bisher Alles gethan, um die Wirksamkeit der Katholiken in Deutschland lahm zu legen; Oesterreich selbst hat bisher alle seine besten Freunde im Auslande von sich abgestoßen, anstatt daß es ihre Begeisterung für die Mission deS Donaureiches am Rhein, an der Tiber und am Bosporus

. Ein solches „Deutschland' wollte Napoleon von jeher,, und er will, daß es so bleibe, darum sein neuestes Wort: Achtung der Verträge! — Allein auch Bismark konnte sich nach der blutigen Schlacht von ^-adowa die Zweitheilung Deutschlands für einstweilen gefallen lassen, und zwar in der Hoffnung, daß gerade diese Zweitheilung seine Endbestrebung im deutschen Volke im Verlaufe der Zeit die Bahn brechen, daS .preußische Deutschland' zur vollendeten Thatsache werden wird. Nebenbei verabsäumt der Bundeskanzler

, was man wolle und thun solle. Wie Cavour die italienischen Fürsten von ihren Thronen jagte trotz des Züricher Vertrages, indem er die Zustimmung Napoleons durch die einstweilige Abtretung von Nizza und Savojen erschacherte, so kann auch Bismark versuchen. Deutschland in Preußen aufgehen Zu machen trotz deS Prager Friedens, indem er. um ungeschoren von Frankreich Deutschland zu einigen, für einstweilen ein Stück deutschen Landes an Napoleon abtritt, während er gleichzeitig Oesterreich mit seiner ganzen Wucht

im Vereine mit Rußland Herrn v. Bismark bei Herstellung der deutschen National- Monarchie verhilflich ist. — Gelänge Herrn v. Bismark, die Ver wirklichung dieses Planes, welches wäre wohl dann die Lage Oester reichs? Die gefährlichste, die sich denken läßt, weil es von allen Seiten von Nationalreichen umgeben wäre, an deren Spitze in jenem Mo mente zwar immer noch gekrönte Häupter stünden, die aber, weil im Bunde mit der Revolution, Mittel und Wege fänden, Oesterreichs Zerfall herbei zu führen

21