" Gesellschaft so ent artet und entdeutscht war, daß ihr Dasein in Genuß- und Vergnügungssucht völlig aufging, eine lächerliche Ausländerei in Tracht und Sitte getrieben wurde und man sich selbst der deutschen Muttersprache schämte, an deren Stelle das Französische oder ein scheußliches Kauderwelsch gesprochen und geschrieben wurde. Dabei das Reich zu einem bloßen Scheingebilde entwertet, der Spielbull und das ausgesuchte Beraubungsopfer der Nachbarmächte, ohne Heer, ohne Macht und vKrie Ehre. Aber schon
, was er noch alles bringen, wann und wie er enden wird. Er schüttert stehen wir zwischen den Trümmern der alten Donaumonarchie und des herrlichen Bismarckrerches. Zwar ist uns die Trennung von Altösterreich leicht gewacht worden und wir Deutschen haben wahrlich am wenigsten Ursache, diesem Ungiücksstaate, für den wir unser letztes Herzblut hingegeben und der unsere Treue immer mit schnödem Undank, schließlich mit feigem Verrate gelohnt hat. eine Träne nachzuweinen. Aber indem wir vertrauungsvoll unsere Blicke
nach dem Westen richteten, nach dem mächtigen deutschen Kaiser reichs, um in dessen Schoß unsere Zukunft zu bergen, da sahen wir auch dieses urplötzlich zusammenbrechen. Der Sturmflut gleich wälzt eine ruchlos entseff'elte Re- öolution ihre trüben Wogen über das deutsche Vater land dahin; stürzt ohne Wahl und Unterschied Throne und Fürstenhäuser; schrägt das Kaisertum, dieses tausend jährige Gefäß deutscher Geschichte, dieses leuchtende Wahrzeichen deutscher Einheit, wie einen wertlosen Scherben m Trümmer
; entblößt das von Feinden um drängte Reich seiner siegreichen Heeresmacht; legt alle Gewalt mit Ausschluß des staats- und volkstreuen Bürger und Bauerntums in die Hände des international gesinnten und sozialistisch verhüten Proletariats; ge fährdet. indem sie alte und neue Sondergelüste weckt, die Einheit und den Bestand des Reiches, ruft die Furien des Bürgerkrieges herbei und — schafft das Ghaos. Deutschland, sonst das Musterland der Ver nunft und Kraft, der Zucht und Ordnung, ist zum Schauplatz
wilder Raserei und würdeloser Selbsternied rignng geworden. Wehrlos, macktlos und rechtlos, nackt und bloß stehen wir vor aller Welt da, preis- gegeben ihrem Gewaltfinn, ihrer Habgier, ihrem Hohne. Das sind die F'üchte der „glorreichen" Revolution. Aus Wahn und Lüge und Verrat geboren, hat sie hilflose Schwäche, dauerndes Elend und ewige Schmach über unser Volk geb acht. Wahrhaftig kein Wunder, wenn kleinmütige Seelen das Enoe Deutschlands und des deutschen Volkes ge kommen glauben