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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1931
Umfang: 4
, hingegen eines Bundesgenossen zu berauben. Niemals, so erklärt Sixtus, hätte er sich dazu hergegeben, einen Frieden zu ver mitteln, an dem das Deutsche Reich teilhat. „Jl ne peut f'agir de paix avec l'Allemagne avant son erasement!" — „Es darf mit dem Deutschen Reiche vor dessen völliger Zermalmung keinen Frieden geben", so sagt Sixtus im März 1917 zu P o i n c a r e. Die geheimen Friedensverhandlungen, die Karl schon wenige Tage nach seinem Regierungsantritt (November 1916) durch Sixtus' Ver mittlung

Marotte, zu glau ben, Oesterreich sei völlig in der Hand -des Deutschen Reiches. Nichts sei falscher; denn ohne Oesterreich-Ungarn müßte das Deutsche Reich Hungers sterben (mourrait de faim). Just jetzt, von Rußland befreit, habe die österreichische Armee eine Anzahl von Divisionen zur Ver fügung, die hinreichten, wem immer Respekt einzuflößen. Graf Czer nin deutet an, daß er den deutschen Reichskanzler ohne Schonung behandle; die Prahlereien des Deutschen Hauptquartiers könnten ihm nicht imponieren

1917 zwi schen Vertretern des französischen General stabes, den beiden Prinzen und Dem Grafen Erdödy stattfand, gab dieser im Auftrag Kaiser Karls einen de taillierten Bericht über die wirtschaftlichen und innerpolitischen Nöte des Deutschen Reiches. Der Graf erzählte also, wieviel Getreide das Deutsche Reich aus Ungarn beziehe, wie viel Oel aus Galizien und daß es ohne Oesterreich-Ungarn weder Eßwaren, noch auch Schmier mittel für seine Maschinen hätte. Die genaue Menge des vom Deut schen Reiche

im besetzten Rumänien angebauten Getreides wisse der Kaiser nicht, doch könne er die Daten sich leicht verschaffen. Jeden falls — so fuhr Karls Abgesandter fort — fehle es dem Deutschen Reich an Transportmitteln, so daß es bis nun noch Nicht einmal die vorjährige Ernte restlos heimgebracht hätte usw. Er machte den Franzosen ferner Mitteilung von den großen Streiks und Hunger aufständen im Deutschen Reich und gab auch bekannt, daß kürzlich einige Waggons Rüben aus Holland und Norddeutschland, die sür

den Süden bestimmt waren, plötzlich aufgehalten und von der preußischen Militärverwaltung nach Essen dirigiert werden mußten, um die Arbeiter zu beruhigen. Erdödy kündigte weiter an, die Oesterreicher würden dem Deutschen Reich die Flottenbasis im Mittelmeer entziehen; er erzählte den Feinden ferner von einer wachsenden Verstimmung zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich, dadurch hervorgerusen, .daß die Oesterreicher besser genährt seien als die Reichsdeutschen usw. Als im April 1918 der Inhalt

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.06.1913
Umfang: 10
. Vielseitig sind die Be- r weise von Anteil und Huld, die Seine Majestät nicht ! allein den Regimentern, die mit Stolz seinen erlauch- | ten Namen führen, sondern auch Meiner gesamten > Wehrmacht bei allen Anlässen, die Seiner Majestät Blicke auf sie lenkten, zu geben geruht hat. Wenn jetzt Heer und Flotte im Deutschen Reich dem Allerhöchsten Kriegsherrn in Begeisterung zujubeln, dann stimmen auch Oesterreich-Ungarns Kriegs und Seeleute freudigst ein. Ich, an deren Spitze, bringe Seiner Majestät

. Dobernig im Laufe der am 17. Juni im Abgeordnetenhaus abgeführten Budgetdebatte der Friedensliebe des greisen Monarchen Kaisers Franz Josef, der das Reich vor den Greueln eines verheerenden Krieges als einem unseligen Unglück hätte bewahrt wissen wollen, ge dachte, und in diesem Bestreben die wertvollste Unter stützung gefunden habe bei dem Regenten, dessen 25jähriges Regierungsjubiläum im Deutschen Reich gefeiert worden sei. (Lebhafter Beifall und Hän deklatschen.) An dieser Feier dürfen wir Deutsche

werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — T-.», der Redaktion: Imst, Ruf-Nr. 8. M 25. Imst» Samstag, den 21. Juni 1913. 26. Jahrgang moderner ******* *** *****. Mensch ** ***** **** **** kann die Zeitung nicht entbehren .Sie sichern sich diepüriktliche Zu stellung unseres Blattes, wenn Sie das Abonne- w ment zeitig erneuern- Politische Rundschau. Tie Moskauer Zaren-Depesche und Oester reich-Ungarn. Das schon in der letzten Woche mitgeteilte energische Telegramm, welches Kaiser Nikolaus von Rußland

aus Moskau an die Könige von Bulgarien und Serbien richtete, hat in Oester reich-Ungarn deshalb starkes Aufsehen erregen müssen, weil sich Kaiser Nikolaus darin als Ober zar aller Slawen vor die Welt stellt und sich Rußland damit zum erstenmal offen zum Panslawismus (zum Bestreben, alle slawi schen Völkerschaften zu einem slawi schen Reich unter dem Szepter Ruß lands) bekennt. Daß der russfiche Zar sich zum Zaren des gesamten Slawentums aufwirft, das kann O e st e r r e i ch - U n g a r n, als ein Reich

, in denen Slawen wohnen, ge schehen und besonders Oesterreich-Ungarn trüge Dynamit im Leibe. In Rußland kann man sich über die Konsequenzen der beliebten Ausdrucks weise, die das Programm des Panslawismus zur offiziellsten Anerkennung bringt, nicht im Zweifel befunden haben. Daß man sie dennoch wählte, offenbart entweder einen herausfordernden Uebermut, der Oesterreich-Ungarn als das zunächst betroffene Reich zur Sicherung seiner Existenzgrundlagen aufruft, oder aber eine ver zweifelte Stimmung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1934
Umfang: 8
Bismarcks unseliges Werk München. 17. Jänner. (EB.) Am 18. Jänner 1871 haben die deutschen Fürsten im Spiegelsaale des Prunk- sctzlosies von Versailles das Deutsche Reich gegründet. Die Feier ging nicht ohne Verstimmungen ab. B i s m a r ck hatte sich durch die Gründungsgeschichte den Unwillen seines Herrn zugezogen, der anfänglich um keinen Preis mehr, als König von Preußen, sein wollte. In seiner beschränk ten altpreußischen Einstellung erschien ihm die preußische KönigUrone als höchstes Gut

wurden und Argwohn und Furcht vor dem preu ßischen Emporkömmling erregten. Wirtschaftlich erlebte das Deutsche Reich im Zeitalter des Hochkapitalismus einen glänzenden Aufschwung. Preußische Organisationsgabe, niedersächsischer und rheinischer Unternehmungsgeist mach ten im Bunde mit der hervorragenden Intelligenz und dem unermüdlichen Fleiße des deutschen Arbeiters das Deutsche Reich zu einer der ersten Industrie- und Handelsmächte der Welh Aber hinter der glänzenden Außenseite verbarg sich tiefstes

, Vollender und Uebertrumpfer halten, den gleichen Weg gehen. Sache des „gemeinen Mannes" im deutschen Volke wird es dann sein, aus allen deutschen Stämmen ein Reich der Mäßigung, des Friedens und der wahren Ger° steskultur zu bauen, das der deutschen Nation endlich die geschichtliche Erlösung bringt. Das HW.-Drunter und -Drüber Wien. 17. Jänner. (AN.) Bundesführer Starhem berg hat, wie die Pressestelle des Heimatschutzes mitteilt, zum geschästsführenden Landesführer-Stellvertreter für Niedcrösterreich

auf Erden. Den ihm zuge dachten Titel eines Kaisers von Deutschland lehnte er hals starrig ab. Schließlich wurde von Bismarck die Bezeich nung eines „deutschen Kaisers" gewählt. Das vom Groß herzog von Baden ausgebrachte ..Hoch!" auf den ersten deut schen Kaiser fand bei diesem kein freudiges Gesicht. Die Reichsgründung Bismarcks beruhte auf Blut und Eisen. Meineid und Hochverrat. Preußen hatte den von -ihm beschworenen „deutschen Bund von 1815" schnöde ge brochen, Oesterreich durch einen blutigen

an ihrer verwundbarsten Stelle,. tn nationalen Eitelkeit, zu packen verstand. Dieser Krieg l tvar ihm von vornherein nur das Mittel, die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung zu betreiben und dadurch das Werk von 1866 zu vollenden. Was die auf ihre „Souveränität" erpichten deutschen Kleinfürsten im -Frieden nie zugestanden hätten, taten sie unter dem Ein druck der nach den glänzenden Siegen über den „Erbfeind" Hoch aufflammenden nationalen Begeisterung. Wo es noch «fehlte, half Bismarck geschickt

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 16
Datum: 17.11.1912
Umfang: 16
gegen das unruhige französische Volk ge sichert worden. Der am 21. März 1871 berufene erste deutsche Reichstag genehmigte folgende Reichsverfassung: „An der Spitze des neuen Deutschen Reiches steht als Deutscher Kaiser der König von Preußen. Die Kaiserwürde ist mit der Krone Preußens erblich ver bunden. Der Kaiser vertritt das Reich völkerrecht lich, erklärt mit Zustimmung des Bundesrates Krieg und Frieden, schließt Bündnisse, und führt den Oberbefehl über die gesamte deutsche Land- und See macht. Die Vertretung

. Dieses Heldengeschlecht hatte sich gefunden in Kaiser Wilhelm und seinen Paladinen, Bismarck, Moltke, Roon und all den Wackeren, welche das neue Deutsche Reich zimmern geholfen. Groß und festgefügt, wie es seine gewaltigen Bau meister gebaut, stand es nun da, seinen Zeitgenossen zum Stolze und zur Freude, künftigen Geschlechtern ein kostbares Erbe, das zu erhalten, noch weiter auszubauen ihre heilige Pflicht war. Die deutschen Krieger waren kaum aus ihrem glorreichem Kampfe wider den romanischen Erb feind heimgekehrt

, „daß wir des Näch sten Gut und Nahrung bessern und behüten helfen sollen." digung. Paris wird von 30.000 Mann deutscher Truppen für kurze Zeit besetzt. Nach Annahme dieser Friedenspräliminarien wurde am 3. März Paris von den Deutschen ge räumt und an: 10. Mai der Friede von Frankfurt geschlossen. Ruhmbedeckt zogen nun die Deutschen heim. Von blutgetränkter französischer Erde brachten sie sich heim, wornach sie so lange gestrebt, ein großes einiges deutsches Vaterland und einen deut schen, statt des bisherigen

römischen Kaisers. Der Schöpfer dieses Werkes, der gewaltige Reichs schmied, war Bismarck gewesen, der seinem Könige den Mut eingeslößt hatte zu dem heldenkühnen Unternehmen. Der in seinen kriegerischen Ereig nissen so einzig dastehende Riesenkamps zwischen den beiden mächtigsten Nationen Europas hatte große Ergebnisse gezeitigt. Frankreich war nun nicht mehr der tonangebende Staat Europas. Es hatte seine führende Rolle an das Deutsche Reich ab geben müssen. Die Westgrenze Deutschlands war endlich

der 25 Bundesstaaten bildet der aus 58 Stimmen bestehende Bundesrat, in wel chem Preußen 17, Bayern 6, Sachsen und Württem berg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg und Braunschweig je 2 und die übrigen je 1 Stimme haben. Den Vorsitz im Bundesrat führt der Reichs kanzler". Als erster Reichskanzler fungierte — Fürst Bis marck, der Begründer des Reiches. Das ganze Deut sche Reich bildete von nun an ein Zollgebiet mit gemeinsamem Münz-, Maß- und Gewichtssystem, einheitlicher Heeresverfassung, gemeinsamem Post

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1931
Umfang: 6
unter dem „Präsidium" des Königs von Preußen zu einem neuen „Deutschen Bund" zusammengeschlossen. Eine einzige Aenderung nur trat ein, statt „Präsident und Bund" hieß es fortan „Kaiser und Reich". Was vorher gehend durch zwei Menschenalter das deutsche Volk in nattonalen Dingen geträumt, gedichtet, gehandelt, worum es gestritten und gelitten hatte, war erfüllt,- ein Deutsches Reich. So ist es zu verstehen, daß mit diesem Tage das Bewußtsein des Volkes die Tatsache der Reichsgrünöung verbunden

in seinen Erinnerungsfeiern festgehalten hat. Inzwischen hat ein Weltbeben die europäische Staaten- orönung erschüttert und das Deutsche Reich an den Ab grund gerissen. Es hat ihm seine Grenzen eingedrückt und aus der Quelle einer Lüge unerträgliche Lasten auf gezwungen. Nach außen sind wir in täglichem Kampf um Recht und Gerechtigkeit gestellt, nach innen sind wir in wirtschaftlicher, kultureller und vieler anderer Not. Das staatlich-polittsche Leben ist tausendfach kompliziert und der Streit unter den Deutschen

. Alle Werte unseres staatlichen und nationalen Lebens sind im Reich geboren, es ist der einzige Hort und Bürge auch unserer Freiheit, Halten wir heute die Einheit, so wird auch die Freiheit wieder leuchten. Was ist zu tun? Mein Schlußappell auf diese Frage richtet sich an seelische, sittliche, vaterländische Wiederaufbaukräfte im deutschen Volk. Staat und Volk ist das Grundproblem. Die Kluft liegt heute in der Zerrissenheit des Volkes selbst gegen über dem Staat. Parteien an sich sind unvermeidlich

nicht gelungen sei, das Arbeitslosen problem zu lösen. Dazu kommt noch, daß die von M o s- ley geführte Gruppe der Labour Party an den Vollzugsausschuß der Partei die Aufforderung gerichtet das Reich zerstöret, wenn ihr einig seid und treu". Möge beides der dauernde Gewinn unserer Reichsgrttnöungs- feier sein. Die Genfer Rede des deutschen Außenministers in Posen konfisziert. KB. Posen, 22. Jänner. Das „P o s e n e r T a g b l a t t" ist auf Anordnung des polnischen Polizeidirektors be schlagnahmt worden

Wenn ihr versinkt... Sieben Hinöenburg und General Bomhard ist der Gcheimvat Kahl einer der wenigen noch lebenden Zeugen der Kaiserproklamation im Spiegel saale von Dersailles. Prof Dr Kahl — und wer wäre berufener als dieser Nestor in der deutschen Jnristenweli? — hat am Sonntag in Berlin die Fest rede gehalten, die sestgehalten zu werden verdient, weswegen wir sie hier wiedergeben: „18. Jänner 1871. Ein sonnenklarer, kalter Wintertag um Paris. Seit vier Monaten ist die Stadt belagert. Heute

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 10
Datum: 08.04.1938
Umfang: 10
mutig an dem Ruder des Staates gestanden hatten. Das Beamtenkabinett Schober bildete sich. Alle Maßnahmen, die irgendeine Belastung der auswärtigen Beziehungen mit sich bringen konnten, mußten — unter dem Gesichtspunkt der Regierung — unterbunden werden. Die Währung des Landes war zerfallen, die Wirtschaft zerrüttet, eine Hilfe vom Deutschen Reich nicht zu er langen — so .fügte man sich ins Unvermeidliche, und eine großartige Kundgebung deutscher Treue und deutscher Volksgemeinschaft fand

Reichsmark Kraftfahrzeuge in Auftrag gegeben. n Jugoslawien und der Anschluß Oesterreichs ans Reich. Die Belgrader „Samouprava" schrieb dieser Tage: „Deutschland gehört zu unseren Freunden, und unsere Freundschaft zum Deutschen Reich kann durch den Anschluß nicht geringer werden, sondern nur wachsen." Mit der Wiedervereinigung Deutschösterreichs mit dem Reiche geht die Freundschaft Jugoslawiens zu diesem auch auf die Ostmark über. Schon wirtschaftliche Gründe leisten Gewähr, daß das herzliche Verhältnis

und die französische Regierung teilten in Berlin amtlich die Aufhebung ihrer Gesandtschaften in Wien mit. Sie erkannten damit das Aufhören Oesterreichs als souveräner Staat und die Eingliederung des Landes in das Deutsche Reich an. Die Rundfunkrede des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Hodza vom 28. März, die eine bloße Katalogisierung der Minderheitenrechte in der Tschechoslowakei verkündigte, ist von der halbamtlichen „Deutschen Diplomatische Politischen Korrespon denz" als „wenig befriedigend

zen Tat lag die Losung: „Heim ins Reich!" Auf einen weiteren Einspruch und die Ankündigung der Le bensmittelsperre gegenüber dem „unabhängigen, selbständi gen" Oesterreich antwortete der Tiroler Landtag mit einem neuen Beschluß. Am 24. April 1921 fand die erste Mderabstimmung statt: von 147 439 Stimmen (mehr als 90 o. H. aller Berechtigten) standen 145 302 für den Anschluß einem hoffnungslosen Splitter von 1805 gegen ben Anschluß gegenüber. Am Sitze des Erzprimas von Deutschland, in Salzi burg

, brandete nun die Woge der deutschen Einheitsbewe gung umso gewaltiger empor. Der Habsburger Karl war kurz zuvor in Ungarn aufgetaucht und hatte von sich als dem Retter des unglücklichen Landes reden gemacht. Die nichtamtliche Abstimmung, da der Landtagsbe- schlutz durch Druck von außen hatte rückgängig gemacht werden müssen, ergab 98 564 Ia-Sager und — 877 Nein-Stimmen! Die Grenzpfähle bei Kufstein und Salzburg wurden von einer Menge, die unter Trä nen nur noch jauchzen konnte vor lauter Heimkehrfreude

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1919
Umfang: 8
" Gesellschaft so ent artet und entdeutscht war, daß ihr Dasein in Genuß- und Vergnügungssucht völlig aufging, eine lächerliche Ausländerei in Tracht und Sitte getrieben wurde und man sich selbst der deutschen Muttersprache schämte, an deren Stelle das Französische oder ein scheußliches Kauderwelsch gesprochen und geschrieben wurde. Dabei das Reich zu einem bloßen Scheingebilde entwertet, der Spielbull und das ausgesuchte Beraubungsopfer der Nachbarmächte, ohne Heer, ohne Macht und vKrie Ehre. Aber schon

, was er noch alles bringen, wann und wie er enden wird. Er schüttert stehen wir zwischen den Trümmern der alten Donaumonarchie und des herrlichen Bismarckrerches. Zwar ist uns die Trennung von Altösterreich leicht gewacht worden und wir Deutschen haben wahrlich am wenigsten Ursache, diesem Ungiücksstaate, für den wir unser letztes Herzblut hingegeben und der unsere Treue immer mit schnödem Undank, schließlich mit feigem Verrate gelohnt hat. eine Träne nachzuweinen. Aber indem wir vertrauungsvoll unsere Blicke

nach dem Westen richteten, nach dem mächtigen deutschen Kaiser reichs, um in dessen Schoß unsere Zukunft zu bergen, da sahen wir auch dieses urplötzlich zusammenbrechen. Der Sturmflut gleich wälzt eine ruchlos entseff'elte Re- öolution ihre trüben Wogen über das deutsche Vater land dahin; stürzt ohne Wahl und Unterschied Throne und Fürstenhäuser; schrägt das Kaisertum, dieses tausend jährige Gefäß deutscher Geschichte, dieses leuchtende Wahrzeichen deutscher Einheit, wie einen wertlosen Scherben m Trümmer

; entblößt das von Feinden um drängte Reich seiner siegreichen Heeresmacht; legt alle Gewalt mit Ausschluß des staats- und volkstreuen Bürger und Bauerntums in die Hände des international gesinnten und sozialistisch verhüten Proletariats; ge fährdet. indem sie alte und neue Sondergelüste weckt, die Einheit und den Bestand des Reiches, ruft die Furien des Bürgerkrieges herbei und — schafft das Ghaos. Deutschland, sonst das Musterland der Ver nunft und Kraft, der Zucht und Ordnung, ist zum Schauplatz

wilder Raserei und würdeloser Selbsternied rignng geworden. Wehrlos, macktlos und rechtlos, nackt und bloß stehen wir vor aller Welt da, preis- gegeben ihrem Gewaltfinn, ihrer Habgier, ihrem Hohne. Das sind die F'üchte der „glorreichen" Revolution. Aus Wahn und Lüge und Verrat geboren, hat sie hilflose Schwäche, dauerndes Elend und ewige Schmach über unser Volk geb acht. Wahrhaftig kein Wunder, wenn kleinmütige Seelen das Enoe Deutschlands und des deutschen Volkes ge kommen glauben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 27.03.1937
Umfang: 16
Vatikanischer Protestschritt in Berlin Berlin, 25. März. Der päpstliche Nuntius Msgre. Or- senigo sprach gestern im Auswärtigen Amt vor und legte bei dem stellvertretenden Staatssekretär des Aeußern Dieck- hoff Protest gegen die in der deutschen Presse ausgestellten Behauptungen ein, das Konkordat sei von der Kirche ver letzt worden und die Enzyklika bedeute eine Einmischung in innerdeutsche Angelegenheiten.. Staatssekretär Dieckhoss antwortete, das Reich halte an dieser Auffassung fest

über die Eindrücke, den die Enzyklika über die Lage der katholischen Kirche im Deutschen Reich auf die Weltöffentlichkeit gemacht hat, stellen die all- gemeine Zustimmung fest, die die Enzyklika auch in nicht katholischen Ländern gefunden hat. ^Man weist aus die über zeugende Kraft der Argumente hin, die um fo wirksamer seien, als sie in versöhnlichem Geist vorgebracht werden, von der die ganze päpstliche Kundgebung erfüllt sei und der der bewährten Tradition des Heiligen Stuhles entspreche. Be sonders im Klerus

. Der deuffche Boffchaster beim Heiligen Stuhl von Ber gen fft zur Berichterstattung über die durch die päpstliche Enzyklika entstandene Lage in Berlin eingetroffen. D a t i k a tt ft a b 1, 25. März. Die beim Heiligen Stuhl Erodiertem deutschen Diplomaten haben, wie viel bemerkt wurde, an der zum heutigen Gründonnerstag in der Sixti- nifchen Kapelle zelebrierten Morgenmesse nicht teilgenom men, während das diplomatische Korps im übrigen stark vertreten war. Don seiten der deutschen Botschaft wurde

be stritten, daß diesem Umstand' irgend welche besondere Be deutung beizumessen sei. In vatikanischen Kreisen führt man das Fernbleiben der deutschen Vertreter auf Berliner In struktionen zurück, die ihren Grund in der päpstlichen En zyklika gegen den Nationalsozialismus hätten. Das Echo der Enzyklika „Mit brennender Sorge" S t a d t d e -§ Vatikans, 24. März. „Osservatore Romano" widmet dem Echo, das die jüngste Enzyklika des Heiligen Vaters gesunden hat, folgende Ausführungen: „Die ersten Nachrichten

— ein 'Phantom": Nur unentwegte Optinristen mochten glau'ben, daß sich nach dem 11. Juli in den: Verhältnis der ^bei den deutschen Staaten zueinander alles reibungslos gestalten wird und -daß nie -mehr Fragen zur Erörterung stehen werden, die eine verschedene Auslegung zulassen, je nachdem sie von lBer- lin oder von Wien ans betrachtet werden. Von gruudlegender Bedeutung scheint uns aber die Frage zu sein, ob man in Wien oder in Berlin daran denkt, den am 11. Juli be sch ritte neu Weg zu verlassen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 26.07.1931
Umfang: 16
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Vettage «Der Welt-SuS": Für Oesterreich durch die Po» oder Im Paket dolbjadrtg 8 S-. - Sw Deutschland dalblstbrg Reich«, morkd-so. sw Ungarn pengv?.-.ftlk Tschechoslowotei 40 ttchech. Kr.. fvrSugotlawtea so Dinar, sür Italien so Lire, für dir Schwel, und Liechtenstein 10 «chw. »ranken für Amerika 2'- Dollar. Polen Li. 1 0 ’ 50 , far da« adrige Auslond 10 «chw. Franken. Die De»og«"ebadr ist im vorhin» »adlbar. Entgeltliche - nkandtgungen im redaktionellen

Ministerkonferenr, zusammengetreten ist. Die »rutschen Staatsmanns« in Paris un» Lonöon. Kein Zweifel: Deutschland ist in Not. Die Ur sache der deutschen Geldnot ist eine dreifache. Die erste ist allgemein bekannt und wird allgemein genannt und das ist die große Kriegsentschädi gung, die es jetzt volle elf Jahre leisten mußte; 1700 Millionen, also nahezu zwei Milliarden Mark, Jahr für Jahr ist wahrhaft keine Kleinig keit. Zu Unrecht wird aber dieser Zahlung alle Schuld in die Schuhe geschoben; Deutschland

nicht behaupten, daß die Aufnahme dieser Un summe, die Deutschlands Städte, Deutschlands Industrie, Länder und Reich gemacht hat, gerade unbedingt notwendig gewesen wäre, noch viel weniger, daß sie alleweg zu nutzbringenden An lagen verwendet worden wäre. Deutschland hat > sich selbst auch einen schlechten Dienst dadurch ge tan, daß es in einemfort auf feine schlechte finanzielle Lage hinwies, um die Herabsetzung der Kriegsentschädigung herbeizuführen. Gerade dadurch gab es Anlaß, daß das Ausland

seine kurzfristigen Darlehen zu kündigen begann und daß die eigenen Staatsbürger das gleiche taten und so die Situation noch verschlimmerten. Die dritte und nach meiner Ansicht die schwerwie gendste Ursache der Notlage Deutschlands ist die, daß man im Deutschen Reiche immer noch seine Rettung in der Industrie sucht. Man sieht nicht ein, daß die Zeit von heute und die vor 20 Jahren eine total andere ist. Heute ist die Welt über industrialisiert, das heißt, alle zivilisierten Staa ten erzeugen mehr

zu gänglich sind. Deutschlands Zukunft, hat einmal Kaiser Wilhelm gesagt, liegt auf dem Wasser; ge meint hat er Handel und Schiffsbau. Heute müßte man sagen, Deutschlands Zukunft liegt auf dem Lande, auf Grund und Boden. Solange das j Deutschland — das gleiche gilt auch für Oester reich — nicht einsieht, ist alles nur Flickwerk. Um feiner Geldnot abzuhelfen, hat sich Deutsch, tand ans Ausland gewendet und augenscheinlich ein freundliches Echo gefunden. Frankreich hat es beifällig ausgenommen

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 19.11.1925
Umfang: 8
verwandelte, sodaß es am ENde desselben in deutschen Landen bald weder Katholiken noch Protestanten mehr ge geben hätte. Im Westfälischen Frieden verschwand dann das Deutsche Reich wirklich von der Land- zweite General des Ovdens, der spanische Jude! x^rte. Es hatte sich in seine Stammesbestandteile La ine-z, ein äußerst kluger und scharfblickender; aufgelöst und blieb ohnmächtig bis zur Neugrün- dung durch Bismarck, nach der es eine kurze Glanzperiode erlebte, um durch den von dunklen Mächten

Parteien und Gruppen in gegenseitiger AbsckKeßung und Be fehdung, sondern Gemeinschaftsgefühl und der Geist dienender und opfernder Vaterlandsliebe sind der Boden, auf dem allein wir eine bessere Zukunft ausbauen können. Der Gedanke der Zusammenge hörigkeit Mer Deutschen, der Wunsch nach .einem einheitlichen Reich hat gerade in Württemberg von jeher feste Wurzeln gehabt. Das SchwabenlaNd hat in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hin sicht viel dazu beigetvagen, baß ans >den Träumen

0 ?iche eum 1945 mrt v-rwo«»», M»ft««str<»« S*. drahümfchrfft Mpevla»^ In Oesterreich halbjährig S S. , ist stets im Vorhinein zahlbar. - Haftung übernommen. Einzelverkaufspreiß !8 0.18 - Im Deutschen Reiche dalbjährig 2^0 - Voraus,ablende Bezieher sind bei Erhöhungen rur entsprechenden Aufzahlung verhalten. - Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. - Ausland halbjährig schw. Fr. 6 .— Die Bezugsgebühr - Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte

entfesselten Weltkrieg neuerlich einen tiefen Sturz zu machen. Es ist und bleibt eine gefchichjflich feststehende Tatsache, daß ohne Jnslebenrufen des Jesuitenor dens es in Deutschland keine GegenvesovMativn ge geben hätte unjd auch ider 30sähritze Krieg die deut schen Lande nie durchtobt haben würde. Die Ge schichte der Deutschen hätte einen ganz anderen, viel günstigeren Verlaus genommen und das deutsche Volk würde heute sicherlich anders in Europa da stehen als es tatsächlich

>der FM ist. Das jesuitische Papsttum, idds heute Nach dem neuerlichen Falle Deutschlands wieder Morgenlust wittert und mit einer -neuen Gegenreformation einzu- Innsbruck, 18. November 1925. Die .Heiligsprechungsfeier des 1567 zu Freiburg hi der Schweiz verstorbenen Jesuiten Peter Cani sius. der in der Geschichte der Deutschen, trotzdem er ein Holländer gewesen, eine verhängnisvolle Rolle gespielt, gibt dem Orden Jesu Veranlassung zu neuen Vorstößen gegen den Protestantismus. Hervorragende jesuitische! Publizisten stellen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 8
Datum: 07.09.1918
Umfang: 8
, '/zsahrig K 4.05, l/.jährig K 8.—. Bezugspreis bei wöchentlich einmaliger Postzustellung >/.jährig K 2.10. h'zjahrig K 4.05, »/gähria K 8.—. Bezugspreis für das Deutsche Reich */i jd^rtg M 8. -» für die übrigen Länder des Weltpostvereines K 13.-—. Nummer 36. Schwaz, Samstag, 7. September 1918. 23. Jahrgang. Der Krieg dem Ende nahe? Der französische Ministerpräsident C l e- m e n c e a u hielt inNoyon, das den Deut schen wieder verloren ging, an die zur Begrü ßung erschienenen Gemeindevertreter

eine Ansprache, in der er Frankreichs und Eng lands Armeen feierte; er schloß mit den be deutsamen Worten: „Wir stehen jetzt dem Ende nahe. Bald wird wieder der Bürgerfleiß und die Tüch tigkeit des Landmannes diese Fluten und Ge biete beherrschen." Clemenceau mochte, als er das nahe Kriegs ende verkündete, sich wohl gedacht haben, daß Frankreich in Bälde von den Deutschen gänz lich befreit sein werde. Anders lasten sich seine Worte kaum aufsasten. Doch bis dahin kann es immer noch lange dauern. Vor dem Rück

zug der Deutschen vor der großen Uebermacht war Clemenceau nichts weniger als frie densfreundlich gesinnt. Der Friedensrufe werden immer mehr und diese immer lauter und gebieterischer erhoben. Vor wenigen Tagen brachte das französische Blatt „Le Po- pulaire" einen Leitartikel zum Frieden, den das Blatt mit folgenden Worten schließt: „Wir verlangen den sofortigen, durch keine Bedingungen eingeschränkten Zusam mentritt der Internationale, wir verlangen dies gemäß den auf nationalen und inter

nationalen Kongressen vor dem Kriege ge faßten Beschlüssen, namentlich gemäß dem Beschlüsse des Stuttgarter Parteitages, worin den Sozialisten zur Pflicht gemacht wurde, sich ins Mittel zu legen, um den Krieg zu be endigen. Mtt einem Worte: Wir wollen den Frieden!" Das Zurüekrveichen der deutschen Front bis fast auf die frühere Linie, die Verluste von Noyon. Peronne, Bapaume ufw. hat die A l l- deutschen milder und friedlicher ge stimmt. Sie sind in eine Art Katzenjammer- stimmung versetzt worden. Hätten

an den deutschen Reichskanzler Hert- Ung anläßlich des 75. Geburtstages bemerkt vmdenburg: In immer sich erneuernden An stürmen versucht der Feind den entscheiden den Durchbruch zu erzwingen, der ihm bisher imnier mißlang. Die Feinde werden es weiter vergeblich versuchen. Ich habe das starke Vertrauen, daß die Heimat in nationaler Ge schlossenheit hinter der kämpfenden Truppe steht, um dem Uebermut unserer Feinde eine sichere Niederlage zu bereiten. Wo sind die Barbaren? In der deutschfeindlichen Presse

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.08.1909
Umfang: 16
Liechtenstein werde ArbeitSminister, ist vollständig aus der Luft gegriffen. Die Chriftlichsozialen unter stützen zwar die Regierung, um die Arbeitsfähigkeit deS Hauses zu erhalten, sonst aber stehen die Christlichsozialen der Re gierung sehr mißtrauisch gegenüber und bewahren so ihre Freiheit und Objektivität. Für die parlamentarische Tätigkeit im Herbste läßt sich im gegenwärtigen Augenblicke noch nichts Greifbares Mitteilen. Biel hängt von der Verständigung der Deutschen und Tschechen in Böhmen

ab. Die Aussichten auf Frieden in Böhmen sind jedoch sehr gering, weil die Tschechen in letzter Zeit sehr hochmütig gegen die -Deutschen vorgegangen sind. In ihrem Uebermute wollen sie auch schon in Niederösterreich, dem kerndeutschen Stammlande der Monarchie, festen Fuß fassen. Sie verlangen eine große Anzahl tschechischer Schulen in allen Bezirken Wiens und belästigen die Deutschen Niederösterreichs durch Ver anstaltung von tschechischen Festen in rein deutschen Orten und durch Ausflüge. Natürlich lassen

eingeladen wurde.* Seit der Einverleibung Bosniens hat sich aber das Ver hältnis Oesterreichs zu England etwas unfreundlicher gestaltet, und zwar aus Verschulden Englands. Die Engländer glaubten, daß Oesterreich nach ihrer Pfeife tanzen werde, so wie es leider Frank reich und Rußland bislang taten. Weil sich Oesterreich von Eng land bezüglich Bosniens nichts vorschreiben ließ und Miene machte, das von England aufgehetzte Serbien über den Haufen zu rennen, gaben die Engländer schön klein bei. Der Stachel

zum Besuche in Ischl nicht enthielt. Recht so! Oesterreich steht nach außen so fest da und hat im heurigen Frühling ganz Europa gezeigt, daß es sich auf sein schlagfertiges Heer verlassen kann, weshalb es nicht not wendig hat, um die Gunst deS englischen Störenfried zu buhlen. Wonarchenöesuche. Weil wir gerade vom König Eduard reden, so können wir die Besuche des russischen Kaisers Nikolaus II. nicht unerwähnt lassen. Zarl Nikolaus hat vor wenigen Wochen den deutschen Kaiser als Gast bei sich gehabt

, dann fuhr der Zar nach dem französischen Kriegshafen Cherbourg und hatte eine Zusammenkunft mit dem Präsidenten der französischen Republik, Fallieres. Von Cherbourg reiste er nach Cowes an der englischen Küste und stattete dem König Eduard einen Besuch ab und auf der Rückreise nach Rußland traf er in Kiel abermals mit dem deutschen Kaiser zusammen. Solche Besuche haben immer eine große politische Bedeutung. Es ist be kannt, daß Rußland zur Zeit der Annexion von Bosnien, Oesterreich gegenüber

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Dolomiten
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Seite 1 von 6
Datum: 23.06.1941
Umfang: 6
vom 21. auf den 22. Juni überreicht har, deckt sich inhaltlich im wesentlichen mit der Proklamation des Reichs kanzlers Hitler, enthält darüber hinaus jedoch manche erwähnenswerte Einzelheiten. Sie be schuldigt z. 23. die Sowjetunion, wie in der Vergangenheit so auch in den letzten Jahren versucht zu haben, im Deutschen Reich und den non diesem besetzten Ländern eine umstürz- lerische Tätigkeit zu entfalten und Sabotage- Akte vorzubereiten. Der G.P.lt^Kommissär Krylod — heißt es in der Note — schuf zu diesem Zwecke

eine entsprechende Organisation. Man benützte z. B. die Heimkehr der Deutschen aus der Sowsetunion, um sie mit den verwerf lichsten Mitteln für die Sache der E.P.U. zu gewinnen. Nicht nur den Männern, forürern auch den Frauen wurden in der ungeziemend sten Werse Erklärungen abgepretzt, weiche die selben verpflichten sollten, der E.P.U. zu dienen. Umfassendes Material — sagt die Note des weiteren — ist auch bezüglich der in fast allen mit dem Deutschen Reich befreundeten, Ländern von den Sowjets entfalteten

Dokument, welches nach der Besetzung von Belgrad in der dor tigen russischen Gesandtschaft gefunden wurde und folgende Worte enthält: „Die Sowjet union wird erst im richtigen Augenblick rea gieren. Die Achsenmächte haben ihre Streit kräfte noch mehr verzettelt, so daß die Sowjet union das Deutsche Reich plötzlich wird an greisen können.' Litauen — fährt die Note fort — gehörte aus Eruud des ersten Vertrages mit Moskau zur deutschen Interessensphäre. Aber aus Wunsch Rußlands verzichtete das Reich

, wenn auch ungern und aus Friedensliebe auf feine Jnteresien in einem großen Teile dreses Lan des, welches plötzlich von der Sowjetunion be setzt wurde, ohne daß die Reichsregierung vor her verständigt worden wäre. Ein anderer Absatz enthält die Worte: Die Sowjetunion trachtet also nun schon in offen kundigem Einvernehmen mit England, das Deutsche Reich im Rücken zu treffen. Im letzten Absatz wird gesagt, nach den eng lisch-russischen Plänen hätten die deutschen Truppen in Rumänien und Bulgarien von drei Seiten

die Waffen niedergelegt hatte» die systematische Zergliede rung des Reiches. Als es schien, daß sich die Vorhersagen eines französischen Staatsmannes (der gesagt hatte, daß es im Deutschen Reich 20 Millionen Menschen zuviel gibt) wörtlich bewahrheiten würden, Vorhersagen, welche die dem Hunger und Seuchen zu verdankende ge bieterisch« Notwendigkeit einer deutschen Aus wanderung vorhersahen, da leitete der National sozialismus fei» Werk der Einigung des deut schen Volkes und damit des Wiederaufbaues

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 30.06.1926
Umfang: 8
wird auf ihn gemacht. Schließlich wind er katholisch. Die Krönung des Kaisers in Köln nimmt der Papst vor, der von Rom fliehen mußte. Belgien, Holland und Schweden schließen sich fast ganz dem neuen deutschen Reich an. In Frankreichs Italien und Spanien herrscht in der letzten Phase des Krieges eine schreckliche Revolution, die in einem all gemeinen Religionskrieg ausartet. Er dauert ungefähr drei Monate in seiner großen Schärfe- viele Priester und Katholiken werden ermordet, vollständige Trennung von Kirche

Nr 1006 ,Kiroler Wastt" des russisch-PdlnWen Krieges, der die .Mittelmächte ziemlich eittlaftet. Die Russen überrennen Polen und rücken vor. Preußen beginnt den Kampf gegen Frank reich. Es kommt zu einer Schlacht bei Frankfurt. Tie Preußen werden geschlagen. Rußland rückr unterdessen in Deutschland- ein und geht bis Paderborn und Münster einschließlich- kämpft aber einstweilen nicht. Es liefert nur Artillerie, Munition usw. Süddeutsch" land nimmt an dem Kampfe nicht teil

. Damit es sich nicht mit Oesterreich, gegen Frankreich verbinde- hetzt Frankreich) zunächst die slavischen Völker auf Oester reich. Die Tschechen rücken vor und erobern Wien. Eine große Verwirruttg aber entsteht auch in Frank reich. Während dieser Unruhen steigt die Erbitterung gegen Preußen von Tag zu Tag. Gegen Preußen wegen seiner unglücklichen Kämpje. Sübdeutschland hat wäh rend dieser Zeit teilweise K'ommunistenherrschaft. Aber auch Norddeutschland und die österreichischen Länder feufgeit unter dem Einfluß

wird gestürzt. Unter den Franzosen im. besetzten Gebiet wird ein furchtbares Blutbad angerich- iet. Der französische Präsident wird ermordet. Die neue Regierung stellt sich total anders ein. Die Russen rücken nun langsam zur Hauptschlacht. Sie gelten für Süjddeutschland, Frankreich und Oester reich als der gemeinsame Feind, der alle bedroht. Gegen ihn und Preußen schließt sich nun alles zusam men. Aber auch Schweden und die Türkei treten auf Seite Rußlands. Nun rücken Frankreich und her große Heerführer

ist tödlich getroffen, es erhebt sich gegen seine Regierung und zerfällt in vier Reiche. Bald setzt eine Massenbekehrung zum Christentum xin. ' t In Europa werden nun die Dinge geordnet. Der große Heerführer wird im Dom zu Köln zum Kai ser des Deutschen Reiches gekrönt. Den Süden mit Oesterreich beherrscht ein anderer, aber unter seiner Oberhoheit. Ter alte Kaiser Wilhelm ist total ge brochen. Er verfällt teilweise in Wahnsinn. Im Tom zu Köln entsagt er allen seinen Rechten. Auch ein Attentat

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1887
Umfang: 8
) Oesterreich niederwarf und von Ingelheim bis Aachen die Kaiserpfalz verheerte. Der junge Prinz mußte also frühzeitig die Stürme des Krieges kennen lernen, die Tage von Austerlitz, Jena und Auerstädt, die Zeit der deutschen Schmach, aber auch die der Erhebung machten mächtigen Ein druck auf ihn. Er kämpfte mit im großen Kriege gegen Napoleon 1., er half ihn uiederwerfen und stand schon damals mit Blüchers deutschen Schaaren als Mitglied eines siegreichen Heeres auf Frankreichs Boden, den er im späten Alter

in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

erstanden. Unter ihm und Bismarck wurde das Reich nicht nur nach Außen das mäch tigste, sondern auch im Innern befestlgt und die Wohlfarthsgesetze, welche er für die Armen des Reiches geschaffen, sind Zeugen, daß er ebenso groß in: Frieden ist wie im eisernen Waffentanze. Die deutsche Nation hat ihrem Kaiser mit vollem Rechte zugejubelt, aber auch alle Mächte, denen an der Erhaltung des Friedens liegt, und vor allem unser mit Deutschland so eng verbündetes Oester reich-Ungarn hat aufrichtigen Herzens

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

war vielleicht die glänzendste, welche Berlin jemals geschaut. Einen herrlichen Anblick bot vor allem der Rathhausthurm dar. Wie ein rother, in seinem innersten Kern glühender Riese ragte der massige Thurm empor, umfunkelt von dem spielenden Licht geflimmer der aus allen Oeffnungen her vorbrechenden bengalischen und elektrischen Flammen, während von der Plattform Leuchtkugeln und Raketen geworfen wurden. So feierte das deutsche Reich den deut schen Heldenkaffer und auch bei Uns in Oesterreich und Ungarn fand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.08.1914
Umfang: 4
im Generalstabskorps, Ritter v. Höhen, stehende Kriegspresse-Quartier hat sich am ersten Bestimmungsorte etabliert. Die östereichischen, ungarischen, sowie die deutschen und italienischen Kriegsberichterstatter werden in ihrer Tätigkeit be stens unterstützt werden, jedoch muß ihre Tätigkeit besonders im Anfänge des Feldzuges noch mancher lei Beschränkungen erfahren, die später nach und nach wegfallen werden. Demgemäß werden auch die Kriegsberichterstattungen für die nächste Zeit hinter manchen Erwartungen

gearbeitet habe. Frank reich habe gegen Deutschland immer Revanchepolitik betrieben und viele Franzosen selbst haben es bedau ert, daß Frankreich auf diese Weise ein Werkzeug Rußlands geworden sei. Das Blatt sagt, die Entente sei die Ursache des Krieges. Daß der Krieg Oester reich-Ungarns gegen Serbien gebietereisch war, müsse jeder Unparteiische einsehen. Deutiionü im Kriege. Verlegung des Hauptquartiers. Berlin, 16. August. Kaiser Wilhelm richtete an den Oberbürgermeister von Berlin einen Erlaß, worin

riums bekanntgegeben. Die finanzielle und wirtschaftliche Kriegsbereitschaft Deutschlands. Berlin, 16. August. In Besprechung der wirt schaftlichen Ereignisse führt der Direktor der deut schen Bank, Helfferich, in der „Nordd. Allgem. Z." aus, daß Deutschland den Anforderungen während der Mobilisierung finanziell und wirtschaftlich bes ser gewachsen sei als alle anderen Länder. Von den kriegführenden Staaten habe das Deutsche Reich allein kein Moratorium erlassen. Der Bundesrat habe als Maßnahme

ein, darunter 50 Offi ziere, welche gegen Ehrenwort, keinen Fluchtversuch zu machen, einige Erleichterungen genießen. Ein französischer Offizier, der bei einem Patrouillenritt nächst Saarburg gefangen genommen wurde, ver weigerte das Ehrenwort und wird daher entsprechend strenger bewacht. Montag den 17. August 1914 Nr. 184 Bon Goltz über die Kriegstüchtigkeit der deutschen Truppen. Berlin, 16. August. Im „Tag" führt von der Goltz aus: Die als Ergebnis der systematischen Ausbildung und ihrer Fähigkeit

gegen Strapazen der Märsche, Ausdauer, Gewandtheit und Mannes zucht erzeugte Kriegstüchtigkeit der Infanterie und Artillerie bewirkte zunächst die vollständige Vereit lung der geplanten russischen Kavallerie-Invasion. Die russischen Attacken brachen am Anfanteriefeuer zusammen. Aehnliche Eindrücke rufen die Erfah rungen bei Mülhausen und Lagarde hervor. Die ' Erstürmung der Festung Lüttich ist eine vollständig j neue Erscheinung in der Kriegsgeschichte. Kämpfe in den deutschen Kolonien. j Berlin, 16. August

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.08.1914
Umfang: 8
K 5-10, halbjährig K 10-20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2 —, vierteljährig K 6 —, halbjährig K 12*—. — Für Deutschland monatlich K 2 20. — Für die Schweiz monatlich K 2 70. — Nr. 175 Innsbruck, Mittwoch, 5. August 1914 22. Zahrg. Was vor wenigen Wochen noch jedem Kultur menschen undenkbar und unfaßbar war. ist heute traurige Tatsache: die Großstaaten Europas liegen miteinander im Krieg. Zwischen den Streikräften des deutschen und des russischen Reiches sind die Kämpfe bereits

im Gange, eine deutsche und franzö sische Armee marschiert gegeneinander und aus der Erklärung, die der englische Staatssekretär Grey im Unterhause abgab, kann mit völliger Sicherheit ge schlossen werden, daß auch das britische Reich teilneh men wird an dem furchtbaren Ringen. So stehen die größten Staaten Europas im menschenmordcnden Kriege; ein blutiges Ringen, wie es die Welt noch nie gesehen hat, beginnt. Europa wird ein Flam menmeer; unermeßliche Schätze, die menschliche Ar beit geschaffen

haben, ein rauchender Schutthaufen. Leichen werden sich zu Berge häufen — ein entsetz liches Schauspiel, gegen das die blutigsten Kriege der Vergangenheit eine Idylle waren, nimmt seinen Lauf, die Schicksalstage der Menschheit sind da. Das furchtbarste ist, daß in diesem wegen dem halbbarbarischen Serbenländchen ausgebrochenen Kriege die ältesten Kulturnationen, Deutsche und Franzosen und auch die rassenverwandtcn, kulturell hochstehenden Völker, die Engländer und Deutschen, die Waffen kreuzen werden. Gerade

zur Stunde, wo diese Zeilen niedergeschrieben wurden, traf ein Te legramm ein mit der schrecklichen Kunde, daß Eng land an Deutschland den Krieg erklärt hat. Frank reichs formelle Kriegserklärung wird auch wahr scheinlich im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Tatsächlich aber ist zwischen Deutschland und Frank reich der Krieg eigentlich schon im Gange und die bisherigen Kriegshandlungen haben sozusagen auto matisch die Kriegserklärung Englands hervcrge- rufen. Der englische Staatssekretär Grey hat am Mon

als dreihun dert Millionen Einwohnern, nun beginnt der Kampf, der unabsehbar ist in seiner Ausdehnung, in seinen Wirkungen und in seinen politischen Folgen. Der Krieg. Die Sitzung des Deutschen Reichstages. — Depeschenwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren. — Englands Kriegserklärung. — Kriegshandlungen. — Mobilisierung Die Sitzung des Deutschen Reichstages. Re Thronrede des Kaisers. Berlin, 4. August. Kaiser Wilhelm eröifnete um 1 Uhr mittags in Weißen Saale des königlichen Schlosses

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 20.10.1912
Umfang: 12
des von Oesterreich 1806 hingeworfenen deutschen Kaiserthrones an, der ihm ja auch von den übrigen Deutschen schon angeboten worden war.' Es war kein sehr glücklich gewählter Moment,, als Kaiser Franz Josef in Frankfurt ver suchte, das hl. römische Reich deutscher Nation von den Toten wieder zu erwecken. Mit der Rückwärt- serei hat man in der Politik kein Glück. Neue Zeiten verlangen neue Schöpfungen. Das abgedankte Kai sergeschlecht, welches sich schon durch seine Erwer bung zahlreicher nichtdeutscher

, sich ins Bockshorn jagen zu lassen. Man fühlte die starke Hand dieses gewaltigen Staatsmannes bereits al lenthalben. Warum sollte denn dem starken, kriegs erfahrenen Preußen nicht gelingen, was dem kleinen schwachen Sardinien gelungen war? Wenn ein einheitliches Italien möglich geworden war, warum nicht auch ein einheitliches Deutschland? Oester reich war aber doch zu einem solchen Werke nicht be rufen. Was hatte es denn aus Deutschland seit dem Jahre 1273 gemacht? Preußen sah sich als den berechtigten Erben

Königsthrone Deutsch land gänzlich entfremdet hatte, mußte als Wieder bewerber um den deutschen Kaiserthron darauf ge faßt sein, einen Rivalen zu finden, als welcher das mächtige Haus Hohenzollern auch dastand; das übri ge Deutschland dagegen mußte sich nun zwischen Bei den entscheiden. Soviel war klar geworden, daß für Preußen und Oesterreich zugleich in dem neu zuschaffenden deutschen Reiche kein Platz war. Das wußte man in Wien ebensowohl wie in Berlin. Die Entscheidung konnte nicht lange mehr nus

bleiben. und sie war auch dringend nötig, denn eL> saßen auf Deutschlands Fürstensitzen noch immer Ehrenmänner genug, die ohne Bedenken bereit wa ren, Deutschland an auswärtige Mächte zu verraten, wie z. B. das hannoversche Welfenhaus, dessen Staatsminister noch 1859 sich gegen Preußen mit fremden Mächten verbinden wollte. Ein solcher deutscher Bundesfürst hatte doch seine Existenzbe rechtigung verwirkt. Die Rheinbundschurkerei durfte doch keine Wiederholung in deutschen Landen finden. Die Bemühungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 08.07.1933
Umfang: 16
Nr. 155 Samstag, den 8. Mi 1933 Die Tlaziseite Son Wilhelm bk «doll Pikauterie« und Details aus dem Dritten Reich DolkS-Zeklu ag deutschen Volkes nicht länger geduldet werden. Der Be- kämpsung des Bettelunwesens ist daher erhöhte Bedeu tung beizulegen." Göring hat gleichzeitig mit einem zweiten Erlaß das öffentliche Unterstützungs- und Wohlfahrtswesen erheblich eingeschränkt, mit der Begründung, die private Wohlfahrt?- pflege »aus christlicher Nächstenliebe" habe diese Aufgaben zu erfüllen

. Aber ob Polizei und christliche Wohltätigkeit allein mit dem Elend fertig werden, selbst wenn wir noch die Lotterie für »Arbeit und Brot"' dazuzählen? Es wird am Ende Göring doch nichts anderes übrig bleiben, als die Bettler, die unter keinen Umständen in die nationale Volks gemeinschaft ausgenommen werden wollen — auszurotten. Im Jntereffe des »Ansehens des deutschen Volkes"'. Wie schafft man Armut aus der Welt? Man verbiete sie . . . Schwarzsehen ist marxistisch... Als trotz dem Versprechen der »herrlichen

Zeiten"' im wilhelminischen Deutschland der Vorkriegszeit die Verhält- nisie immer schlechter, die Nöte des Volkes immer größer wurden, hat der Imperator das Wort gesprochen: Schwarz seher dulde ich nicht! Auch im Dritten Reich kann trotz der Gleichschaltung das Elend nicht ausgeschaltet werden. Die wachsende Unzufriedenheit in Deutschland hat jetzt auch von Regierungsseite eine Bestätigung erfahren. Es gibt bereits eine amtlich anerkannte „Miesmacherei"'. „Gegen staats feindliche Miesmacherei

Politikers aus Berlin u. gcu engl oas slmze Lvorr gesprochen: „Ich werde Mein Volk herrlichen Zeiten entgegenführen." Das deutsche Volk hat die herrlichen Zeiten im Stahlbad von 1914 bis 1918 kennengelernt. Wilhelm ist nach Holland ge flüchtet, wo er sich von dem ausgeplündertem deutschen die mit Wilhelm für das vier Jahre andauernde Blutbad verantwortlich sind, haben es verstanden, das deutsche Volk Volk eine sehr ansehnliche Rente zahlen läßt. Und die Leute, über die wirklich Schuldtragenden

irrezuführen. Der Dolchstoß und die herrlichen zelten Die Nationalsozialisten in Deutschland haben immer und immer wieder, geduldet von schlechten Regierungen, die Republik geschmäht und sie für das von der Monarchie ver schuldete Unheil verantwortlich gemacht. Nicht der Krieg, sondern die republikanischen Regierungen waren schuld an der Not des deutschen Volkes! Gerade so, wie die Mär, daß nicht die Hungerblockaden und die ungeheure Uebermacht, sondern der Dolchstoß in den Rücken des Heeres angeblich

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 25.01.1931
Umfang: 16
über seine Mittel, zu entsagen sträflichen oder aussichtslosen Verhält nissen. Kraft hiezu gibt nur die Religion. Die Reli gion des Volkes untergraben, heißt daher an seiner Selbstausrottung arbeiten. Das zeigt sich im Ka pitel Selbstmord und im Kapitel Kindsmord allzu deutlich. Sechzig Daher Deutsches Mich. Am 18. Jänner waren es sechzig Jahre, seitdem das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Form und Ge stalt geschaffen wurde. Wäre das Kriegsunglück nicht gewesen, würden die Städte widergehallt

dort wird von kommunistischen Umsturzversuchen und Waffensurrüen berichtet. Der verlorene Krieg hat Deutschland innerlich und äußerlich übel zugsrichtet. Nur Eins ist ihm geblieben: das Reich ist zwar verkleinert, die Einheit als solche wurde ihm aber doch erhalten. Der alte Bismarck würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen müßte, was aus feiner stolzen Schöpfung geworden ist, aus seiner Schöpfung, die er, der Eiserne Kanzler, mit Blut und Eisen geschaffen hat. Wenn er sehen würde, wie das stolze Reich, das vor fünfzig

Jahren ein großes Wort nicht bloß in Europa, sondern in der Weltpolitik sprechen konnte, ein Spielbatt der Mächte geworden ist. Es ist nicht ohne seine Schuld so gekommen. Er war der stolze Gründer des Neudeutschland, hat aber auch den Keim des Unglücks in die Schöpfung gelegt. Das deut sche Volk, es mar so groß und innerlich stark vor Jahr hunderten, es war die erste und führende Macht der christlichen Welt. Sein Reich hat vor elf hundert Jah ren ganz Frankreich, fast das ganze heutige Deutsch land

und sie bis nach Bel grad Zurückgejagt. Und wie innerlich groß war das deutsche Volk durch das Christentum geworden! „An deutschem Wesen kann alle Welt genesen", hieß im Mittelalter ein Landspruch. Und die Keuschheit und Reinheit der deutschen Frauenwelt war weltbekannt. Nirgends standen Kunst und vom Christentum getra gene Wissenschaft so hoch wie in deutschen Landen. Welche Prachtgestalten, voll Kraft und Weisheit, sehen wir nicht unter den Kaisern des Mittelalters! Welch hohe Auffassung von der Staats

alle Preislagen und Qualitäten TeßpicIthausFohringer i 2 * Suns&ruck, Heraner Straße 5 Die Herrschsucht der Reichsfürsten, die mehr auf die Vergrößerung ihrer Macht bedacht waren, war wie Sand, den man in die Räder einer Maschine wirft. Das eigentliche Unglück des deutschen Volkes aber — das wird jetzt wohl allseitig zugegeben — war die traurige Reformation (1629) mit der unseligen Glaubensspal tung. Die Folgen davon haben das deutsche Volk furchtbar heruntergebracht. Sie haben ihm seinen idea len Schwung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1933
Umfang: 8
. Man hatte aus konfessioneller Eng herzigkeit im Jahre 1917 den päpstlichen Verständigungs- Ifrieden vereitelt. Man hatte dem Volke bis zuletzt den Ernst her militärischen und politischen Lage verheimlicht, man chatte es insbesondere über die Kampfkraft der Amerikaner getäuscht. Im Hinterland hatte sich überall ein geiles Schiebertum breitgemacht, der Grundsatz: „Gleiche Not, glei ches Brot", der irn französischen Heere galt, war bei den Deutschen hochmütig abgelehnt worden. Nun wollte man Brot und Frieden um jeden Preis

. Wilson bricht sein Wort Man hoffte, daß das unschuldige deutsche Volk nicht werde entgelten müssen, was seine Fürsten in den Augen der Sieger gesündigt hatten. Aber ein wirklicher Friede wurde dem deutschen Volke nicht gewährt. Das Verspre chen, die vierzehn Punkte Wilsons zur Friedensgrundlage zu machen, wurde gebrochen. Die französische Generalität ließ die einzigartige Gelegenheit, dem tausendjährigen Hader der beiden Kulturnationen durch einen Versöhnungs frieden für immer ein Ende

zu machen, ungenützt vorüber gehen. Sie stellte Rachedurst und Erbitterung über poli- tische Klugheit und Vernunft. So wurde Deutschland wie ein Aussätziger behandelt, zerstückelt und ausgesogen, jahre lang gedemütigt, gepeinigt, bedroht, von einem Ultimatum zum anderen gejagt. Da brach schließlich der Stolz eines alten Soldatenvolkes, der vererbte kriegerische Geist der deutschen Nation, der Gedanke eines Revanchekrieges wie der hervor. Frankreichs Sinlenken kommt zu spät Als dann die Franzosen nach 1924

einzulen'ken be gannen, war es zu spät. Die nationale Welle hatte die Grundpfeiler der deutschen Republik bereits unterspült. Die Parteien von Weimar, die Parteien der Erfüllungspolitik, wurden nicht nur für die nach der Meinung der Nationa listen zu geringen außenpolitischen Fortschritte, sondern auch für den „Schmachfrieden" verantwortlich gemacht. Die Legende vom „Dolchstoß" vergiftete die Heranwachsende Jugend, das Geschrei vom „Landesverrat" der schwarzen und roten Internationale verpestete

die politische Luft. Heute steht ein mit nationalistischen Lügen und Phrasen verhetztes und verwirrtes Volk wieder vor dem Krieg. Die entsagungsvolle und schließlich doch mit der Räumung des besetzten Gebietes und der Beseitigung der Reparationen erfolgreiche Außenpolitik der Weimarer Parteien ist ver gebens gewesen. vor Bruderkampf der Arbeiterklasse Aber auch der innere Friede wurde der deutschen Repu blik von 1918 nicht zuteil. Eine kleine Gruppe von Revo lutionären wollte dem deutschen Volk

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