nicht zuletzt von seiner Sorge um das Deutsche Reich diktiert werde, von seiner großen, unsterblichen Liebe zum gesamten deutschen Vaterlands. Mit den Zeigefingern beider Hände weist er auf die Bestimmungen der sogenannten Friedens verträge hm, in denen es Deutschland untersagt ist, Propaganda, für den Anschluß Deutschöster reichs an das Deutsche Reich zu betreiben. Er wird nicht müde, darauf aufmerksam zu machen, daß die Vertretung des Anschlußgedankens dem Deutschen Reiche. bedeutende Schwierigkeiten
Meinung und selbstän digen Auffassung bewahren sollen, auch die schweren Bedenken ins Treffen geführt, die gegen eine hartnäckige Verfolgung der An schlußfrage mit Rücksicht auf das Deutsche Reich sprechen sollen. Dr. Renner, der moralische Pensionär der französischen Regierung und geistige Kostgänger des mit allen schlechten Salben geschmierten bisherigen französischen Geschäftsträgers Allize, besitzt genug heuch lerisches Talent, um zu behaupten, daß seine „Zurückhaltung' in der Anschlußfrage
machen müsse, und daß daher die Deutschöster reicher, wenn sie für das Reich so ehrliche Sym pathien hätten, eigentlich von dieser tiefen Liebe schweigen.müßten. Sonst- käme das Deutsche Reich in unangenehme Lagen. Dieses merk würdige Verhalten des Staatskanzlers ist in der politischen Geschichte einzig in seiner Art und. man -kann^ sich des Gedankens nicht- er-- wehren, daß ihm das sogenannte- Anschluß verbot sehr angenehm ist und er es lebhast be dauern würde, wenn es nicht vorhanden wäre
noch als die an deren Blätter alle die zahlreichen Kundgebun gen sür den Anschluß und gerade dieses Blatt müßte doch, wenn Dr. Renners angebliche Auf fassung richtig wäre, nach den üblichen inter nationalen Gepflogenheiten für diese Sache wenig Raum ührig haben.oder sie gänzlich ignorieren. Die Bewegung ist ohne Zutun von Deutschland aus in Fluß gekommen, tätig mithelfen dürfen die deutschen Behörden und Staatsbüger nicht, aber niemand kann es ihnen verwehren/ zu zeigen, daß ihnen die Heimkehr Tirols ins Vaterhaus
von ganzem Herzen recht wäre. In Berlin weiß man wahr scheinlich ebensogut, wie im Staatskanzler palais in Wien, was im Friedensvertrag steht und wie weit man gehen darf, auch so gescheit wie der Staatskanzler Dr. Renner werden die Berliner Regierungsmänner sein, sie sind aber keineswegs so ängstlich, wie der Wiener Staatsmann oder — richtiger gesagt — sie sind eben nicht französisch orientiert, sondern deutsch. Deutsch orientiert sollte Dr. Nenner als Leiter eines deutschen Staates eben