, daß das auch der solchermaßen bekomplimentierte Gast so deutlich be merkt hat, daß er dann in Graz, wo er von den amtlichen Stellen ebenfalls nicht geradezu zuvorkommend behandelt wurde, erklärt hat, diese Beleidigung komme einer Beleidigung Hitlers selbst und des gesamten Deutschen Reiches gleich und dieser Empfang werde noch weittragende Folgen für Oester reich haben; es werde so lange kein Deutscher nach Oester reich kommen, so lange dieses Unrecht nicht wieder gut ge macht fei. Was diese Ankündigung
, daß dieser Besuch aus dem Reich unserer ^gierung nicht sehr angenehm war, aber wir sind der Mei nung, daß es unter den gegebenen Umständen klüger gewesen märe, die ungebetenen Besucher lieber gar nicht zu empfangen, Mb lhnen einfach offiziell sagen zu lassen, daß ihr Besuch „nicht gerade erwünscht" sei. Es wird niemand leugnen können, daß dieser „freundliche" Willkommgruß, gelinde gesagt, die sprich wörtliche Liebenswürdigkeit der Oesterreicher doch einiger maßen vermissen läßt, und es ist daher kein Wunder
für uns, die wir die reichs deutschen Gäste für unseren Fremdenverkehr so dringend brau chen, kurz vor Beginn der Reisezeit bedeutet, kann sich jeder Mensch, und gewiß auch die Regierung, selbst ausrechnen. Oder hat die Regierung vielleicht einen besseren Ersatz für den möglichen Schaden bereit? Zusammenstöße am Bahnhof Frankenmarkt. Linz, 15. Mai. (Prio.) Als am 13. d. M., um 20.30 Uhr, der Sonderzug mit den Heimatwehrleuten nach Wien durch fuhr, kam es in Frankenmarkt, wo sich Nationalsozialisten aus Völkermarkt
als frostig, ja zeitweise aggressiv, und dem Bundesführer blieb es nicht erspart, im Laufe seines „Triumphzuges" wiederholt sehr gründlich ausge- pfifsen zu werden. Aber gerade wenn man den aufrich- t i gen und begeisterten Jubel, mit dem die Wiener am Tage zuvor, trotz Regengüssen und trotz gewisser polizei licher „Vorkehrungen" die deutschen Minister begrüß ten, mit dem kalten und unfreundlichen Empfang vergleicht, den man den Starhemberg-Leuten bereitete, darf man wohl sagen, daß für das im Uebermaß
zur Schau getragene S e l b st b e w u ß t s e i n, das aus den Reden im Schön brunner Schloßpark sprach, kein rechter Anlaß vorhan den war. Der Vergleich zeigt, daß für die Art von „Oester- reichertum", die ihre Eigenart in Feindseligkeit gegen das Deutsche Reich sieht, in Wienkein Platz mehr ist. Noch eines darf man als Ergebnis des gestrigen Tages zur Kenntnis nehmen: das ist die Bestätigung der Tatsache, daß die restlichen Heimatwehrbestände und vor allem die F ü h r u n g darauf verzichtet