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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.11.1897
Umfang: 4
Entgegenkommen, das ihnen die Stadt bot, an und sie überboten sich in einstimmigem Preise Bozens. Vom weiten Norden herbeigeeilt, trugen sie einen Hauch des frischen und thatkräftigen Geistes, der heute die Deutschen, besonders Böhmens, beseelt in die ganze große Versammlung. Es war eine imposante Versammlung deutscher Männer und Frauen, welche vorgestern in der Halle unseres Turnvereins zu ernstem Thun tagte. Nicht nur einen imposanten, einen erhebenden Anblick auch bot das Bild dieser Versammlung. Es lag

und sie beim rechten Namen nannte. Mit einem Appell an die Frauen, den nationalen Geist im Haufe zu pflegen, der mit stürmischem Beifall begleitet war, schloß Wolf seine fast einstündige Rede. Noch sprach Abg. Böheim zu den Gewerbetreibenden, die er vor einer kurzsichtigen Standespolitik warnte und ihnen den Zusammenhang ihrer Interessen mit denen des gesammten .deutschen Volkes nachwies. Die Versammlung und der Kommers nahmen folgenden Verlauf: Lange vor Beginn der auf 4 Uhr.Nachmittag an beraumten

für die Ehre und erklärte, namens der freisinnigen Deutschen Deutsch- Südtirols, daß der Kamps, der gegen uns heraufbeschworen wurde, nur dadurch beendigt werden könne, daß mir einig vorgehen. Zweck der Versammlung sei, die Einig keit zu dokumentären. Bürgermeister Dr. Perathoner. von stürmischen Heilrufen begrüßt, sprach allen Abgeordneten, die das Opfer nicht gescheut, nach der so aufreibenden Thätigkeit der letzten Woche nach Bozen zu kommen, den herzlichsten Dank aus, dankte w.eite^> .il^en Besuchern

für die massenhafte Betheiligung, die ern lebender Beweis sei von dem regen und offenen Verständnisse für die schwe ren Fragen der Zeit, die zur Lösung drängend Der Referent besprach den Ursprung der ^prachenverordnun- gen und deren Folgen, die nichts anderes seien, als der Anfang des tschechischen Nationalstaates (Beifall), und das wollten die Tschechen, als sie diese Forderung stell ten. Wenn die Deutschen einen so erbitterten, verzweis- lungsvollen Kamps gegen die Sprachenverordnungen kämpfen

, so ist dies begreiflich; denn dieser Kampf ist gleichzeitig der Kampf für die Grundlagen unseres Staates, für unsere Verfassung, es ist der Kampf für Oesterreich selbst und für unsere nationale Existenz. Ein Akt der Treulosigkeit im eigenen Lager ist es, der es verschuldet hat. daß das deutsche Volk sein Ziel noch immer nicht erreicht haben. (Sehr richtig!) Eine Gruppe von, Abgeordneten des deutschen .Volkes hat sich, um ihre politischen Parteizwecke zu fördern, bereit gefunden, sich mit den grimmigsten Feinden

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 16
Datum: 13.04.1895
Umfang: 16
wird dieser Setzer die Bahnwächter doch nicht halten. Der Jörgele hat versprochen, das nächste Mal von einer anderen Sorte Bediensteter zu berichten, die viel ärmer daran sind, aber mittlerweile ist ihm etwas dazwischen gekommen und so muß er diesen Bericht hinaus schieben, um einem wichtigeren Platz zu machen. Im Ländle leben wir an der deutschen Grenzmark und die lieben Nachbarn in Deutschland sind neuerer Zeit ganze Bismarckianer geworden. Zum 80. Ge burtstag des Fürsten Bismarck wetteiferte

man in allen deutschen Städten, große und schöne Bismarck - seier zu veranstalten und unsere Nachbarstadt Lindau wollte in dieser Beziehung nicht die letzte unter den deutschen Städten sein. Fürst Bismarck wurde zum Ehrenbürger dieser Stadt ernannt, der alte Rath- hausplatz erhielt ihm zu Ehren den Namen ,Bis- marckplatz', und wenn der Jörgele recht gehört hat, soll auf dem Paradiesplatz sein Standbild aufgestellt werden, was auch ganz richtig wäre. weil Bismarck als Neuerschaffer des deutschen Reiches in'S Para

dies gehört. Die eigentliche Festfeier wurde in der ehemaligen Barsüßerkirche, jetzigem Stadttheatersaal, der zu diesem Zwecke festlich dekorirt war, abgehalten. Da traten feurige Redner auf, die den Bismarck bis in den Himmel hoben und ihn schilderten als den ganzen deutschen Mann. wie vor ihm noch keiner im deutschen Baterlande erzeugt wurde. Die deutschen Bruder waren ganz begeistert und schi enen im Jubel des großen, neugeschaffenen deutschen Reiches ganz vergeffen zu haben, daß sie, seit Bis marck

am Ruder war, viel mehr Steuern und Ab gaben zahlen, ihre Geldbeutel immer teerer werden, dafür aber Soldaten in Hülle und Fülle haben. Bei eintretender Dunkelheit war Stadt- und Höhen- beleuchtung und Feuerwerk. Die nachbarliche Schweiz war ganz finster, da die freien Schweizer streng neutral bleiben wollten, aber Bregenz zeigte ein Festfeuer auf der Kuhweide, wahrscheinlich von den hier lebenden Angehörigen des deutschen Reiches veranlaßt, und das andere Festfeuer erstrahlte am Pfänder, veranstaltet

vom kleinen Mann mit dem großen deutschen Rufe, in der Hoffnung, daß auf dieiec luftigen Höhe beim perlenden Ruhländerwein von den deutschen Brüdern noch recht viele Hoch - rufe auf Bismarck ausgebracht werden und dem kleinen Männle die Taschen mit recht vielen deutschen Marken füllen. Die ganze Bismarckseier ist für die Angehörigen des deutschen Reiches, welche einer anderen als der katholischen Religion angehören, ganz am Platze, aber daS war nicht schön, daß sich - so viele Oesterreicher

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 21.08.1897
Umfang: 12
und der Regierung ergeben; allein es ninss eben die Möglichkeit dieser Verständigung geschaffen werden. Die Regiernug selbst hat schon in der Einladung zur Conferenz den Weg gewiesen zu einer im allsei tigen Einvernehmen zu erfolgenden Modifikation der Sprachenverordnnng vom 5. April d. I. Der Con ferenz wird nämlich der Entwurf eines Landesgefetzes, betreffend den Gebranch der beiden Landessprachen bei den autonomen Behörden und Organen zugehen. Der Grundgedanke dieses Gesetzes kann den Deutschen

nicht anders als höchst sympathisch sein, denn er ist identisch mit jenem Principe, welches zwei hervor ragende deutsche Parteimänner, die Professoren Pferfche und Ulbrich von der Prager deutschen Universität, ihrem Projecie einer Regelung der Sprachenfrage zugrunde gelegt haben. Es ist dies die Bildung von rein deutsche», rein czechifchen und gemischtsprachigen Be zirken resp. Gemeinden, in welchen die deutsche bezw. czechische oder utraguistische Geschästssprache gelten soll. Wäre sodann auf Grund dieses Entwurfes

ein? feste principielle Basis gewonnen, so würde die Regierung ihrerseits diese Grundlage acceptieren und die Sprachen- Verordnung im Sinne jenes Landesgefetzes abändern. Einen klügeren und allen Interessen mehr entsprechen den Ausweg vermögen wir nns nicht vorzustellen. Den Deutschen wird eine Verhandlungsbasis geboten, welche von zwei hervorragenden Politikern aus ihren Reihen selbst vorgeschlagen wurde, und die Autorität der Re gierung bleibt iutact, indem eine Modisication der Sprachenverordnung erst

nach erzielter Verständigung und nur im Sinne derselben erfolgt. Allein die Action der Regierung strebt nicht bloß eine friedliche und einverständliche Regelung der Sprachenfrage an, sondern sie will dem ganzen Com- plexe der nationalen Streitfragen nähertreten, und eine unbefangene Prüfung lehrt, dass auch hier die Wünsche der Deutschen in reichem Umfange befriedigt werden sollen. Zunächst durch die Reform der LandtagSwahlordnung. Von den 70 Mandaten des Großgrundbesitzes gehört jetzt kein einziges

den Dentschen. Im Wahlkörper der FideicommisSbesitzer waren sie immer, im Wahlkörper der übrigen großen Grnndbesitzer sind sie seit einer langen Reihe von Jahren in der Minorität, und da beide Gruppen je einen einheitlichen Wahlkörper bilden, in welchem das Listen-Scrutininm über sämmt liche Mandate entscheidet, so konnten es die Deutschen höchstens im Wege des ConipromisseS zu einer Vertretung im Großgrundbesitze bringen. Kai» ein solches uicht zustande, wie bei den letzten Landtags- wahlen, so giengen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.05.1891
Umfang: 8
» de» In- »ud ?lu»lande». ' Ar. US. Donnerstag, den S8. Mai 18VI. SS. IahrzM Des Feiertags wegen erscheint die nächste Nummer der „Merauer Zeitung' am Freitag, den S». d. Mts., halb 7 Uhr Abends. Ausstellnügsgeschichteu. Meran, 27. Mai. Juchhe, das ist ein Leben in der böhmischen Hauptstadt! Die Feierlichkeiten anläßlich derbubent- scher Ausstellung wollen gar kein Ende nehmen. Einzüge, Musik, Ausrückungen von buntscheckig an gezogenen Vereinen und nun gar die thätliche In- sultirung eines Deutschen

, welcher die unerhörte Frechheit gehabt hat, auf dem Ausstellungsplatze deutsch zu reden und endlich eine große czechisch- sranzösische Verbrüderung mit Reden gegen den gemeinsamen Feind, die Deutschen! Die beiden letzt genannten Feierlichkeiten sind die bezeichnendsten. Freilich hat der Prager Stadtrath schon bei der Ausschmückung der Stadt dafür zu sorgen geruht, daß die staatsrechtlichen Anschauungen der Czechen dein Vertreter des Kaisers recht deutlich vor Augen geführt wurden. Auf den Flaggenstangen wehten blos

die Ausstellung vollständig für sich in Anspruch nehmen — nicht einmal deutsch soll dort gesprochen werden. In dem Jungczechenblatte, welches heute als die Stimme der Nation betrachtet werden muß, wird jeden Tag das Militair ange» griffen, wenn es sich der Armeesprache bedient, die deutschen Studenten als Frechlinge hingestellt, wenn sie sich in Couleur nur in der Gegend des Aus stellungsplatzes zu zeigen wagen. Aber nicht nur gegen Hinz und Peter, gegen den oder jenen Deut schen wird Gift und Galle gespieen

— der Empfang der fünf französischen Studenten, bei dem ein förm liches czcchisch-sranzösisches Schutz-und Trutzbündniß proclamirt wurde, zngt, daß der Haß sich gegen das Deutschthum überhaupt richtet, daß die Aus stellung nur ein neuer Vorwand ist, den Deutschen haß zu pflegen. Freilich, wer hat dies nicht vorausgesehen — die Deutschen sicherlich, denn die kennen ihre Pappen heimer — die offiziösen Kreise schütteln heute ver wundert und unwirsch die Köpfe, obgleich ihnen alles, was jetzt eintritt

, vorausgesagt wurde. Aber in den osficiöfen Kreisen, da lebt noch immer aus der Zeit des eisernen Ringes eine große Be geisterung für das Czechenthuin und so wußten die Regierungsblätter den Deutschen nicht genug Vor würfe zu machen, weil diese sich nicht an dein cze- chischen „Culturfeste' im Bubentfcher Parke bethei ligen wollten. Jetzt werden sie vielleicht mit dein zweiten stillen Vorwurfe bei der Hand sein, alles wäre anders und viel schöner gekommen, wenn sich die Deutschen an der Ausstellung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.09.1900
Umfang: 6
vergangen, seitdem Gras Taasfe, der in Listen bewanderte Staatsmann, die Leitung der im Reichsrathe vertretenen König reiche und Länder übernommen hatte. Von Jahr zu Jahr, seitdem er an der Spitze stand, war die Lage der Deutschen in unserer Ost mark ungünstiger geworden, und von Tag zu Tag wurde es klarer und offenkundiger, daß die Machthaber unseres Reiches der erhabenen Bestimmung längst vergessen hatten, die am 4. des Weinmondes (Oktober) 1058 Kaiser Heinrich IV. in die an Ernst den Tapferen

geschriebenen stolzen Worte kleidete: „Die Ost mark sei des Reiches Vormauer und Er der tapferste Reichsfürst!' und daß sie ganz ent schieden die Entdeutschung Oesterreichs an strebten. Die Gefahr wurde immer größer, und nichts oder doch sehr wenig geschah in unseren Alpenländern zu deren Verringerung, geschweige denn Abwehr, wie es ja überhaupt schwer ist, die Deutschen aus ihrer schlummerseligen Du selei zu entschlossener Thatkraft aufzurütteln. Da endlich, im Frühlinge des Jahres 1889, thaten

, wenn man will, sogar eine stattliche Zahl. Aber wie lang hat es gedauert, bis diese Zahl erreicht wurde, und wie mächtigen Antriebes bedürfte es! Erst in den letzten Jahren hat sich unter dem Ein drucke der immer wachsenden Bedrängnis die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß wir Ostmark deutschen einzig und allein auf uns selbst an gewiesen sind, und daß wir uns selbst helfen müssen. Vor allem gilt es da die Werbung neuer Mitglieder. Dann muß die Bildung neuer Ortsgruppen ins Auge gefaßt werden. Zur Weckung und Erhöhung

solcher Thätigkeit im Dienste des Vereines tragen die in jüngster Zeit zutage getretenen Ortsgruppenverbände und Ortsgruppentage wesentlich bei. Auch durch die Veranstaltung von Festlichkeiten kann der Zweck, den Vereinssäckel zu stärken, er reicht werden. Erfreulicherweise ist die Sonn wendfeier fchon ziemlich allgemein geworden. Von dem Grundsahe der so oft betonten deutschen Gemeinbürgschast ausgehend hat sich die Vereinsleitung seit einer Reihe von Jahren an die Landtage der ganz oder doch vorwie gend

deutschen Kronländer unseres österreich ischen Alpengebirtes, an Sparkassen und an eine große Anzahl von Städten und Märkten mit dem Ersuchen gewandt, dem Vereine Süd mark eine Geldunterstützung zuzuwenden. Er freulicherweise wächst die Anzahl der Gemein den, die diese Bitte gewähren, von Jahr zu Jahr. Won Sparkassen und diesen verwandten Anstalten haben sich nur wenige in den Dienst unserer Sache gestellt; die meisten lehnten eine Unterstützung mit dem Hinweise auf ihre Satzungen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1897
Umfang: 4
, die der Großgrundbesitz mit Bei fall aufnahm, und das Wesentlichste des beschlossenen Resumes: Graf Oswald Thun wies in seiner Eröffnungs rede auf den bedrohlichen Zustand hin, welcher durch diese einseitig entstandenen, allen Warnungen zum Trotze erlassenen Sprachenverordnungen geschaffen wurde. Alle billigen Rücksichten auf die Deutschen wurden außer Acht gelassen, die Deutschen wurden mit dem Bemerken, daß daran nichts zu ändern sei, vor die fer tige Thatsache gestellt — sie haben die Thatsache nicht akzeptirt

. Wären die Deutschen sich nicht sofort selbst bewußt gewesen, welch schweres Opfer ihnen gewalt sam auferlegt wurde, so wären sie baldigst durch das Siegesbewußtsein und den Hochmuth ihrer Gegner dahin belehrt worden. Viele konservative und tschechische Äb- geordnete, am stärksten aber Prinz Schwarzenberg, haben den hohen Werth der tschechischen Errungenschaft nicht nur im inneren Gehalt der Sprachenverordnungen erkannt, sondern den Haupterfolg in der endlichen Durch brechung der deutschen

Amtssprache und in dem ein für allemaligen Verschwinden des „neb u- losen' deutschen Sprachgebietes erblickt. Ge fühlloser kann man den Finger in eine schmerzhafte Wunde kaum legen und wird der Widerstand der Deut schen vielleicht jetzt auch von jenen Deutschen ge würdigt werden, die die tiefe Beschämung des Prinz Schwärzender g'fchen Dankes über sich ergehen lassen mußten. (Die Klerikalen!) (Beifall.) Graf Thun rügte fodann, daß ein gewisser Bruchtheil unserer Konnationalen sich zu Handlungen hinreißen

werden. Die Versammlungs verbote, welche auf sehr fragwürdiger gesetzlicher Grund lage beruhen, die geheimen Polizeiinstruktionen, deren politische Moral in Zweifel gezogen werden kann, haben zur Ausdehnung der Bewegung unstreitig beigetragen. Die Lösung der Krise kann nur erfolgen und unser Vaterland kann nur dann vor unberechenbaren Gefahren bewahrt werden, wenn das Reich vor einer in den Mit teln und Zielen unklaren staatsrechtlichen Rückbildung gesichert und wenn dem deutschen Volksstamme, dem ältesten Sohne

zur Niederlegung der Arbeiten im übertragenen Wirkungskreise auf. ^ Sehr scharf besprechen die ungarischen Blätter die Vorgänge. Hiebei nimmt ein großer Theil der Presse ür die Deutschen als die Unterdrückten und Miß handelten Partei. Das Verbot des Egerer Volkstages wird auf der ganzen Linie als verfehlte Maßregel ver urtheilt. „Pesti Naplo' fragt, ob denn Baden! überhaupt einen Plan besitzt, um der herausbe- chworenen Wirren Herr zu werden. Wenn die Frage verneint würde, so müsse man an die nothwendige

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 13.08.1897
Umfang: 14
durch die Tbaisache bewiesen wird, daß daS Weltchen bereits in 7 Auslage vorliegt. Die hübsche Aus- stattung des Buches durch zahlreiche Kopfleisten nach Original-Photographien ist noch besonders erwähnens- wertb. sZu den Kaisertagen in Rußland.) Nach der Truppin-Parade in Krasnoje-Selo fand ein Diner statt, wobei der Zar auf die deutschen Majestäten, Kaiser Wilhelm auf das russische Kaiserpaac toastierte DaS Galaballet auf der Olgainsel verlies aufs glän- zendste. Die Umgebung der Insel war herrlich be leuchtet

. Nach der Vorstellung nahmen die Majestäten im Freien den Thee ein. Eine unzählbare Menschen menge durchwogte den Garten, um die Beleuchtung zu sehen. Die deutschen Matrosen wurden am Sonn tag und Montag in den öffentlichen Gälten bewlrlhit. Die deutschen und die russischen Matrosen durchzogen Arm in Arm die Straßen, überall wä-mstenS ausge nommen. Die russische Marine veranstaltete zu Ehren der deutschen Offiziere ein Bankett, weiches kamerad schaftlich verlies. Die deutsche Kaiserin besichtig!« im Laufe de* Tages

die Sehenswürdigkeiten Petersburgs. Am Dienstag sand in KraSnoje-Sslo eine Gefechts übung, abends Galatasel im Peierhos statt, wozu beide Kaiser in der Admiralsuniform ihrer gegenseitigen Flotten. Prinz Heinrich, sowie der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der Botschafter v. Bü-ow und mehrere russische Minister, eiwa 60 deutsche und 30 russisch! Marineoffiziere erschienen. Der Zar brachte i» deutscher Sprache einen Trinlspruch auf das Woh! der Offiziere der deutschen Flotte, »nd das Gedeihen »er schönen deutschen

Flotte aus. Kaiser Wilhelm sprach im Namen seiner Flotte den tiefgeiühltestei Dank ans und trank auf das Wohl und das Gedeihen der schönen und glorreichen russische» Flotte. — Kaiser Wilhelm bat den GlvMrsten Cyrill von Rußland k lu, smtk der deutschen Marine gestellt »nd den G-oßsü'sten Konstantin Konstantino- witsch zum Chef deS Garde-Grenadir-Regime.'tS Nc. 5 ernannt. Neueste Nachrichten und Telegrasme. Bozen, 12. Aug. In Lavis wüthet seit heute morgens ein verheerender Brand. Wien. 11. Aug

. Das „N. W. T' bringt ans dem deutschen Parteilager die Verlautbarung, daß die Deutschen auf keinerlei Au sgleichsver- handlungen eingehen werden, bevor ihnen nicht Genugthuung geworden sei. Wien, 11. Aug. Das „Vaterl.' meldet: Neuere Stimmen aus dem Finanzministerium besagen, daß man auf die Verwirklichung des neuen Gehalts systems für die Beamten vor Ende 1393 nicht rechnen könne, daß man aber allerdings zum Kaiser- jubiläum die Regulierung durchzuführen die ent schiedene Absicht und gegründete Aussicht

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 20.01.1900
Umfang: 10
^uf die Unterstützung der außertirolischen Volksgenossen, als die Beschaffung dieser immerhin beträchtlichen Summen für das Land Tirol allein, selbst bei dem größten Opsermuthe, nur in einer langen Reihe von Jahren denkbar ist, hingegen bei werktkätiger Mithilfe aller national gesinnten Deutschen leicht solche Beträge auszubringen wären, welche nicht «ur zur Deckung des dringendste« augenblicklichen Be dürfnisse» hinreichen, sondern auch die Fortsetzung der angebahnten Action im großen Maßstabe und mit Aussicht

auf durchschlagenden Erfolg ermögliche«. Zn Ausführung der Beschlüsse der Versammlung vom 11. ds. Mts. ersuchen die unterfertigten Voll machtträger in erster Linie die deutschen Städte Tirols, ferners alle deutschen Vereine und Corporationen sich der geplanten Activ« anzuschließen und nationale Feste oder Sammlungen zu Gunsten derselben zu veran stalten und bitten ebevso jeden einzelnen deutschen StammeZgenofsen, durch Einsendung selbst geringer Beiträge das bedeutungsvolle nationale Werk zu fördern. Die Art

der Verwendung der einlaufenden Gelder wird von den Vorstehungen der beiden Schulvereine und der SüdmarkortSgruppen des Etschlandes bestimmt und überwacht werden. Zur Ausstellung deS Programmes weiterer gemein samer Schritte zur Sicherung des deutschen Volks- thums in Südtirols soll in Zukunft alljährlich im Herbst eine Versammlung aller Delegierten der Deutsch südtiroler Scbutzvereine sowie der beiden deutschen Schulvereine abwechselnd in Bozen und Meran zu sammentreten. Mit Rücksicht auf eine unbehelligte

und ruhige Durchführung dieser für Deutschsüdtirol so wichtigen Sache bitten wir diese Mittheilungen als ganz ver trauliche zu betrachten; die Südtiroler Ortsgruppen ver deutschen Schutzvereine werden die von ihnen zu veranstaltenden Feste in den dortigen Städten mit dem einfachen Bemerken ins Werk setzen, dass der Reinge winn derselben „sür deutsche Kindergärten und deutsche Schulzwecke in Südtirol' verwendet wird, ohne nach außen hin die Gemeinsamkeit ihre? Vorgehens auffällig durchblicken zu lassen

des Innern; FZM. Graf Welfersheimb — Landesverthei digung; ... Dr. Ritter v. Wittek — Eisenbahnminister; Baron Spens-Booden — Justizminister; Dr. Ritter v. Harte! Unterrichtsminister; Dr. v. Böhm-Bawerk — Finanzminister; Guido Freiherr v. Call-Rosenburg, diplo matischer Agent und Generälconsul 1. Classe in Sophia — Handelsminister; Hofrath Baron Giovanelli —Ackerbauminister; Sectionschef Dr. Rezek Minister für Böhmen; Dr. v Pietak — Minister für Galizien. Was die Creirung des Postens eines deutschen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 01.07.1898
Umfang: 10
. Die AuSgleschsverhandlungen. Während die tschechischen Unterhändler in Angelegenheit einer Ausgleichsaktion zwischen den Deutschen und Tschechen wurden vom Grafen Thun empfangen. Bisher hat Graf Thun eine Einladung an dentsche Vertreter noch nicht ergehen lassen und wie man er fährt, ist die Stimmung im deutschen Lager nach wie vor eine derartige, daß man die Einladung des Grafen Thun zu unverbind lichen Besprechungen in der Sprachenfrage ablehnt mit Rücksicht auf die Beschlüsse der Volkstage in Klagenfurt und Eger. Die Deutschen

haben ihren Standpunkt bereits klargelegt und werden vor Aufhebung der Sprachenverordnungen, die selbstverständlich unbedingt erfolgen müßte, in keinerlei Ver handlungen eingehen. Auch wollen die deut schen Vertrauensmänner sich mit den Tsche chen nicht an den grünen Tisch setzen. Letz teres ist gleichfalls ein Grund, weshalb eine Einladung der Deutschen mit einem Fiasko enden wird. 8 14 St.-G..G. In Bezug auf das erlassene Bndgetprovi- sorium im Grunde des §14 wird in deutsch liberalen Parteikreisen die Art

der Erlassung des Provisoriums als verfassungsmäßig unzu lässig und den Staatsgrundgesetzen zuwider laufend erklärt. Namentlich der dem Finanz- minister zur Verfügung gestellte Vorschuß von 20 Millionen Gulden begegnet heftiger An fechtung, hauptsächlich aus dein Grunde, weil das Staatsgrundgesetz eine dauernde Belastung des Staatsschatzes ohne Zustimmung des Neichsrathes nicht kenni. Abg. K. H. Wolf im Jmnviertel. Am 3. Juli wird Abg. Wolf in einer Versammlung der Deutschen Vereine in Ried sprechen

. Die Gefertigten wünschen Ihnen daher von Herzen, daß Sie dank der Unterstützung Ihrer getreuen und neu erworbenen Freunde nur gekraftiget aus diesem Kampfe gegen pfäffische Gewaltthätigkeit hervorgehen mögen 'und versichern Sie der treuesten und werk thätigsten Beihilfe. Graz im Juni 1898. Mit treu deutschem Gruße! (Folgen 12 Unterschriften.) Tagtsntlligktjttll. Bom Deutschen und Oesterr. Alpen- verei». In dem Programm der Ausslüge und Touren, welche sich an die in Nürnberg vom 11.—13. August stattfindende

General versammlung des Deutschen und Oesterr. Alpenvereincs anschließen, ist in Folge eines unliebsamen Versehens als Endtermin für die Anmeldung zur Theilnahme an dem Rothen- burger Festspiele der 26. Juli genannt. Nicht bis 26. Juli, sondern schon bis 6. Juli müssen die Anmeldungen für die Betheiligung andem Ausfluge nach Rothenburg erfolgt sein. „Bozen und Umgebung. Dieses letzte Werk Heinrich Nov's wird demnächst käuflich zu haben sein. Bestellbar ist dasselbe durch die Sektion Bozen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.10.1894
Umfang: 4
wirklich nicht zuschließen, daß Oesterreich einmal eine Aera josefinischer Gesetzge bung gekannt hat. 5 » » Der ParteitagderDeutsch liberalen Mährens hat am Sonntag stattgefunden. Er brachte eine lebhafte Anerkennung für die Koalition, unter deren Herrschaft die Lage der Deutschen in Oe stier rei-ch eine wesentlich besse-re geworden sei. — Das Referat über die ge genwärtige politische Lage' erstattete der Führer der Deutschen in Mähren, Abg. Dr. Weber. Er führte aus, die politische Lage sei

durch die Koali tion gekennzeichnet. Trotz alkr Anfeindungen, die die Koalition erfahre, müsse er konstatjren, daß die Lage der Deutschen sich durch die Koalition sich we sentlich gebessert habe. Der Redner schließt unter lebhaftem Be isalle mit der Erklärung, die Linke werde die Koalition solange unterstützen, als eS im Interesse des Staates uud in den mit dem Staatsineresse über einstimmenden Interessen der Deutschen sei. — Dr. Fux beantragt nach einer eingehenden Begründung eine Resolution, welche, gleich

der am Parteitage in Prag gefaßten, der Vereinigten deutschen Linken und der Koalition das Vertrauen ausspricht, und in der es weiter heißt, daß vie Deutsche» festhalten an den Grundsätzen der Freiheit und deS Fortschrittes. Die Resolution erklärt sich ferner für den vluSbau der sozialpolitischen Gesetzgebung und spricht sich für daS Wahlrecht der Arbeiter unter Wahrung der In teressen des Bürger- und Bauernstandes aus. Die Resolution wurde einhellig acceptirt, mit dem Zusätze, daß die Vereinigte deutsche Linke

die Parteigänger Eugen Richter'S im Jahre 1892 bei den letzten deutschen ReichstagSwahlen davongetragen haben. Vdn Belgien aus hat fich in den Dreißiger Jahren unseres Säkulums der liberale Gedanke als Regierungsprin zip die Bahn gebrochen und heute liegen die Säulen des liberalen Systems in Belgien zu Boder; Frere Orbau und Bara sind politische Größen von gestern, die altliberalen Wähler find ihrer Fahne untreu ge worden nnd ins — klerikale Lager übergegangen. In dieser tra -igen Erscheinung

, 26. Oktober. (Verwälschuug.) Wenn nicht die Statthalterei noch im letzten Augen blicke ein Verbot erlafieu hat — was übrigeuSsehr unwahrscheinlich ist — so findet in der südlichsten deutschen Stadt Tirols ein Fest des rtalienisch-katho- lischen Wohlthätigkeitsvereines „8ock»li?io csttolieo italikwo' statt. Dieser Verein betreibt unter dem Deckmantel der Religiosität, der Wohlthätigkeit und unter fürsterzbifchöflichem Schutze italienisirende Be» strebungen. In den letzten Woche» sandte der Ver ein zwei

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.06.1897
Umfang: 4
hingewiesen, daß aus praktischen Gründen bei der Ausbreitung der Sozial demokratie eine einheitliche Vertretung ans Parteitagen in mehreren Sprachen nicht mehr möglich sei, nnd daß das Anwachsen der jungen Organisationen neben der allen deutschen einen gewissen Anspruch auf Selbständig keit begründet. Dr. Adler, der Referent, meinte aber allerdings, daß er persönlich gegen diese nationale Ein- theilung in Unterorganiiationen gewesen und feiner An sicht nach die alte Gesammtorganisation die bessere wäre

. Dieser Ausspruch beweist, das die nationale Theilung der sozialdemokratischen Organisation gegen den Wil len der bisherigen Führer entsteht, und daß diese nur klug sind, dem allgemeinen Verlangen aus der Provinz nachzugeben. Es ist gar kein Zweifel, uud wer sich ein bischen mit den Verhältnissen vertraut gemacht bat, weiß auch ganz gut. daß die nichtdeutschen Sozialdemokraten. insbesondere die flavifchen. niemals sich so ihrer Natio nalität entäußert haben, wie es die deutschen Sozialde mokraten thaten

. Da schlug er noch einmal die großen Augen aus. „Bitte, das Fenster öffnen!' hauchte er kaum hörbar. Jch that es. nnd die laue Morgenluft eines wundervol len Juni-Tages wehte sanft zu uns herein, die Erde glitzerte im Tb au der Nacht, die Sterne erblaßten, und purpurgoldig leuchteten die ersten Strahlen der Sonne. im Abgeordnetenhause abgab. Auch jetzt sind es wieder die deutschen Sozialdemokraten, die sich gegen die natio nalen Organisationen sträuben. Gewiß wieder einmal ein trauriger Zug

, der bei den Deutschen aufscheint. Sie sind immer die ersten, sich in kosmopolitische Ideale zu verrennen, seien diese Ideale nun welche immer, und ihre Nationalität zu opfern. Die Gesammtorganisation wird, wie gesagt, übrigens doch so weit als möglich bei behalten, daß heißt, neben der Leitung der einzelnen na tionalen sozialdemokratischen Organisationen bleibt eine Gesammtleitung der Partei noch aufrecht. Alle zwei Jahre wird auch ein Gefammtparteitag einberufen, zu dem jeder Wahlkreis zwei Delegierte zu entsenden

gegen das Verbot des Volkstages zu ergreifen und darauf zu beharren, daß der Volkstag am 11. Juli ab gehalten werde. Sodann fand eine gesellige Zusammen kunft statt, wobei zahlreiche Reden nationalen Charakters gehalten wurden. Dr. Funke wandte sich besonders gegen das verrätherische Vorgehen der Christlichsozialen, Deutschklerikalen und führte unter, lebhaftem Bei falle der Versammlung aus, daß diese Deutschen aus dem Kreise der Deutschen ausgestoßen werden müssen. Leb haft begrüßt, ergriff Schönerer das Wort

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.10.1897
Umfang: 4
Wien ihre'n Austritt aus dem deutschen Schulverein beschließen möge, während jder deutschnationale Gemeinderath Dr. Pom- mer den Antrag aus Beitritt zu den Vereinen „S ü d- mark^ und „Nordmark' einbrachte. Putschn Wkstig m Lsu». Unsere gestrige Nachricht von dem Entschlüsse zahl reicher Abgeordneter der deutschen Obstruktion -Parteien, in Bozen eine Versammlung abzuhalten und zu sprechen, hat in allen freisinnigen Kreisen unserer Stadt freudige Ausnahme gesunden. Die deutsche Bürgerschaft Bozens

wird sorgen, so viel können wir als das Organ der geistig freien und unabhängigen Mehrheit der Bürgerschaft uns für autorisirt halten, zu erklären, daß den Abgeordneten der herzlichste Empfang bereitet werden wird. Die frei sinnige Bürgerschaft hat den spontan in den Abgeord- netenkreisen entstandenen Gedanken, in Bozen, der süd lichsten deutschen Stadt, welcher gleichermaßen die Wacht für die Erhaltung des deutschen Charakters Südtirols, wie die Aufgabe gegen den Klerikalismus eine feste Burg zu bilden

zugefallen ist. einen deutschen Volkstag zu feiern, als eine Ehrung empfunden/ Wir. heißen die stand haften Verfechter unserer deutschen Rechte willkommen. Gerade von hier von demSüdrande deutscher Sprache und Sitte, dem großen historischen Boden, der die Spuren Dittcichs von Bern und seiner Mannen trägt, der Heimach des großen - Ghibellinen Walther's. von der Vogelweide, dem Boden, von dem. jeder Zoll breit von deutscher Säge erzählt^gerabe/vonHier'möge', ein neuer Strahl des neü- erwächt'en' nationälen

Lebens unseres deutschen Volkes in Oesterreich/ ausgehen., So bieten i wir schon heute den Reichsboten unseres herrlichen deutschen Volkes die Hand mit einem -herzlichen Willkomm. Sie werden den Bund, den das.deutschbewußte Südtirol mit der Freiheit und der Nation geschlossen hat, neu besiegeln, und von uns die Erinnerung mitnehmen, daß es trotz alledem und alledem auch in Deutsch-Südtirol ein freies Geschlecht gibr,'däs da'-'«Ht:Lie^deutsch Wd^srei. allewege:! Zur Wahl in die Erwerbsteuer-Kommiffion

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 19.04.1899
Umfang: 16
' Nr. 47 der Ausschüsse, auch an den Tagen, an denen keine Plenarsitzungen stattfinden, Ausschußsitzungen ein- zuberufen, damit das große Arbeitsmaterial rascher aufgearbeitet werden könne. Dem „Vaterl.' zu folge wird diese Aufforderung des Landmarschalls mit dem Gerüchte in Verbindung gebracht, daß alle nicht erst in dieser Woche zusammengetretenen Landtage am 20. d. geschlossen werden sollen, weil sonst im böhmischen Landtage der Mandatsverlust der deutschen Abgeordneten ausgesprochen

hätten in dem Nationali tätenkampfe eine durchaus korrekte Haltung einge nommen. Allerdings neigt man in Rom dazu, die Deutschen dafür verantwortlich zu machen, wenn sich der Nationalitätenstreit in Böhmen und den Nachbargebieten so sehr verschärft hat. Anders ist die Auffassung betreffs der südlichen Theile der Monarchie. Die römische Kurie fühle sich, wie uns bedeutet wird, keineswegs mit dem slavophilen Vor gehen der Bischöfe in Dalmatien und dem Küsten lande solidarisch. Diesen Bischöfen

»U» Sc-I-, Meraser Slaven und Italienern in gleicher Weise gerecht zu werden. Die letzte Anwesenheit des Kardinals Kopp in Wien stand in keinem Zusammenhange mit dem Hirtenbriefe.' — Wir möchten nur fragen, warum umgehen die Herren so sorgfältig die Wahrheit, den direkten Grund zur „Los von Rom'»Bewegung, warum nennen sie das Kind nicht beim Namen? Wo steht denn die Katholische Volkspartei im Verzweiflungskampfe der Deutschen um ihre Nationalität? Der Ruf „Los vom Rom' wäre nie zu solchem Ansehen gekommen

, wenn unsere deutschen Prälaten und Geistlichen dem Bei spiele ihrer slavischen Kollegen gefolgt wären und ihre Nationalität nicht verleugnet hätten. Dieser politischen Abfallsbewegung wäre durch ein ge ändertes Verhalten des Klerus der Boden unter den Füßen entzogen worden und deshalb hätte sich der Hirtenbrief an eine andere Adresse wenden sollen. Die Bischöfe dürfen den Deutschen keinen Vorwurf machen, wenn diese aus politischen, aber noch mehr aus nationalen Gründen den Einfluß der Kirche bekämpfen

Lehrer bald aus der Schule verschwinden. Die Gründung eines militärischen Schulvereines zur Errichtung deutscher Schulen für Kinder von Militärpersonen in nicht deutschen Garnisonen ist gesichert. Wie verlautet, interessieren sich hochstehende Personen für die Sache, durch welche auch die Slavisierung der Militärangehörigen verhindert werden soll. — Der Tschechisierungs-Apostel sür Reichenberg, Herr Schamanek, hat im böhmischen Landtage eine Interpellation wegen der geplanten Gründung des Militär

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.05.1899
Umfang: 16
Fassung zu Stande, daß schon aus gesetztechnischen und pädagisch-didaktischen Gründen eine Sanktion ausgeschlossen ist. Wie Dr. Schäffer namens der deutschen Abgeordneten gegen diese staatsrechtlichen Anträge und von Kalan entwickelten Anschauungen Ver wahrung eingelegt hat, wurde bereits ei wähnt. Die Rede des Abg. Kalan war, wie man sieht, eine Verherrlichung des kroatischen StaatSrechtss und zeigt, daß die Gedanken an die Gründung genommen und eröffnet werden, und da sind in dem kleinen Sarge

- Zusammeugehörigkeit und der Armee, bleibt eben immer der Zielpunkt aller Angriffe. Früher nur in Ungarn, jetzt aber auch in Tschechien, wie die Beispiele in Prag, Pilsen Rokycan und anderen Orten beweisen. Was hätte man einen Deutschen angethan, der in dieser Art gesprochen hätte? Ein Entrüstungssturm hätte die Zeitungen durchtobt: die deutschnationale Fahne beweist die „Preußen seuchelei', wäre geschrieen worden, und gegen den Betreffenden hätte gewiß der Staatsanwalt den Prozeß eingeleitet. In der Debatte

des steierischen Landtages über den Z 14 haben die Abgg. Walz, Baron R o ki- tansky und Graf Stürgkh vortrefflich ge sprochen; leider muß man den Worten des Letztge nannten beistimmen, wenn er sagt, daß die politischen Verhältnisse in unserem Vaterlande in einer schweren Krise sich befinden, daß sie durch und durch krank sind, und daß der Versuch, in gewaltsamer Weise die Sprachenfrage im Wege eines Oktroy zu lösen, wenn er von einer Stelle ausgeht, die in so ge ringem Maße das Vertrauen der deutschen Bevöl

kerung zu erwecken versuchte, nur lediglich den Ein druck gemacht hat wie die Waffe in der Hand eines ungeschickten Knaben, der nichts Anderes zu Stande zu bringen weiß, als sich selbst zu Tode zu verwunden. politische Nachrichten. Meran, 2. Mai. Morgen, den 3., sollen die Vertrauens mann e r der i tali e nis ch e n und deutschen Abgeordneten in Innsbruck zu gemein samen Berathungen zusammentreten. — Die „Neuen Tiroler Stimmen' widersprechen der Be hauptung der „N. Fr. Pr.', daß Dr. Kathrein

. Nach einem Referate Stürgkhs griffen die Abgeordneten Walz und Rokitansky die Regierung und die katholisch-konservative Partei auf das Heftigste an und wurden vom Landeshauptmann wiederholt zur Mäßigung ermahnt. Hagenhofer vertheidigte den Standpunkt der katholisch-konservativen Partei, wobei, er von den übrigen deutschen Parteien stürmisch unterbrochen wurde, und brachte einen Antrag ein, in welchem die Regierung zur gesetzlichen Regelung der Sp rächen - f age aufgefordert wird, durch die der historischen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 26.11.1897
Umfang: 16
haben das Mandat erhalten, auf Grund der von den Mächten an genommenen Prinzipien ein organisches Statut für Kreta auszuarbeiten. Bevor auf dieser Basis die Verhältnisse der Insel geregelt sind, könne von einer Zurückziehung der Schiffe und Truppenkontingente nicht die Rede sein. Das deutsche Kriegsschiff „Kaiserin Augusta' habe mit den deutschen Truppen allerdings die kretischen Gewässer verlassen, weil das Schiff auswärts benöthigt würde, aber die kaiser lich deutsche Regierung habe erklärt

, sie werde dem nächst ein anderes Schiff schicken. Die Anfrage des Delegierten Groß, betreffend das Verbot der Ab haltung einer Versammlung des Alldeutschen Verbandes in Berlin, an der auch deutsch-öster reichische Abgeordnete hätten theilnehmen wollen, wies der Minister mit der Bemerkung zurück, daß die Nothwendigkeit, in dieser Richtung bei der kaiserlich deutschen Regierung zu intervenieren, nicht vorgelegen habe. Die deutsche Regierung sei in dieser Frage durchaus korrekt und loyal vorgegangen. Kein Staat dürfe

abweichenden Posten des neuen Heeres budgets. Der Kriegsminister beantwortete ver schiedene Anfragen und erklärte, die unbevingte Auf hebung des zweiten Präsenzdienstjahres der Ein jährig-Freiwilligen sei nicht opportun. Diese eventuelle Verlängerung sei hauptsächlich ein erziehliches Moment, um die Freiwilligen zu strengerer Pflichterfüllung zu veranlassen. Der Mer«»e? Minister kann nicht zugeben, daß die Prüfung ein zelnen Freiwilligen wegen Unkenntniß der deutschen Sprache erschwert

die Wichtigkeit des Schutzes der im Auslande lebenden österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen. Nach lebhafter Debatte, welche drei Sitzungen in Anspruch nahm, hat das Abgeordneten haus die Nothstandsvorlage nach dem Ausschußantrag in allen Lesungen nebst mehreren Resolutionen angenommen. Bei Schluß der vorhergehenden Sitzung kam es zwischen der deutschen Opposition und den Klerikalen zu einer großen Lärinszene. Die Linke halte bei der Verhandlung über den Nothstand die Er höhung der staatlichen

nun auch die Tschechen mit einer Reihe von Anregungen hervor, mit deren Haupt inhalt nach den Publikationen der „Narodni Listy', nach welchem die Basis aller weiteren Vereinbarungen die unbedingte nationale Gleichberechtig ung bilden soll, wir uns in nächster Nummer näher befassen wollen. Es trifft sich, daß gerade vor wenigen Tagen zwei namhafte deutsche Abgeordnete, Dr. Ruß und Dr. Funke, der eine in Prag, der ander in Brunn, den Standpunkt der Deutschen gegenüber den seit geraumer Zeit in der Luft schwebenden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1898
Umfang: 8
Seite 2. Dienstag, „Brixener Chronik.' 19. April 1898. Zz Anerkennung des Deutschen als der „Staats sprache', dass er die Angriffe auf die nationalen Interessen bekämpfe. In diesem Sinne sei auch Redner deutschnational. Das Wort könne auch anders gebraucht werden. Es könne darin einge schlossen' sein eine derartige Uebertreibung des nationalen Standpunktes der Deutschen, dass zwischen sie und die anderen Nationen ein Keil hineingetrieben und eine Kluft geöffnet werde, mit der der Friede

unter den Nationen unver einbar sei. Der nationale Standpunkt könne auch derart übertrieben werden, dass man den deutschen Gebietsantheil unseres Reiches, je mehr man ihn losreißt von den anderen Nationen, umso inniger verbinden möchte mit dem Deutschen Reich; da bei könne man soweit gehen, ja, man sei schon soweit gegangen, zu erklären, die deutschen Ge biete unseres Reiches sollten dem Deutschen Reiche eingegliedert und darin eine ähnliche Stellung einnehmen wie die anderen süddeutschen Staaten. Der Redner

einen recht deutlichen Absagebrief erhalten haben; er meinte aber auch, es wäre vielleicht nicht soweit gekommen, wenn man auf conservativer Seite der Wahrung der deutschen Interessen allerseits die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Bei dieser Gelegenheit widmete der Abgeordnete jenen „Vorkämpfern des „Deutschthums' einige harte, aber wahre Worte, die, wie er sagte, den Mund vom „Deutschthum' voll haben, aber doch mit dem „Deutschthum' sehr wenig Ernst machen. Es seien dies die Deutschliberalen

insbesonders auch die gesunde Entwicklung des Wirtschaftslebens. Dagegen habe sich der Liberalismus versündigt. Im besten Sinne „deutschnational' sei darum derjenige, der entgegen der zerstörenden Arbeit des Liberalismus im deutschen Volk wieder den christlichen Geist zur Herrschaft bringe. Professor Dr. Schoepfer gieng dann auf die Behandlung des Endgegensatzes ein, durch welchen die Parteien ganz anders gruppiert seien. In dieser Hinsicht stehen sich einander gegenüber nachdem man seiner habhast geworden

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 30.07.1898
Umfang: 12
seligmachenden Obstrultion nur um eines Haares Breite abweichen, sind des schärfsten Tadels der „deutschen' Fabrikanten sicher, die, wie sie immer betheuern, alle wirthschastlichen Opfer gern auf sich nehmen wollen, um nur das nationale Recht der Deutschen durchzusetzen. DaS ist die eine Seite: die „deutschen' Fabrikanten halten fest und treu zur „deutschen Gemeinbürgschaft'. . .. Nur schade, daß die Medaille auch eine Kehr seite hat. Dieselben Fabrikanten, die „unentwegt' dafür eintreten

Parlament spiele und eine eigene Kommission zur Berathung der dem Reichsrath bereits vorgelegten Ausgleichsgesetze einsetze. „Was Parlament', ruft das Fabrikanten blatt aus, „der Jndustrierath ist das, was die Industriellen wollen!' In der für den Michel der „deutschen Gemeinbürgschaft' geschriebenen Presse zetern die Deutschen, daß sich die Re gierung anschickte, das Parlament sachte beiseite zu stoßen, und in der Unternehmerpresse behan deln sie daS Parlament bereits als abgethane Größe. Wackere

Herren, diese „deutschen' Fabrikanten!' <£tn ernstes Wort an alle ©stet?« *ei6hifehen <Sca»cvl»©tt?cü>©«5>©«, &au*«n nnd llvbeiterr! Unter diesem Titel versendet der Abgeordnete Adolph Wedral die folgende Flugschrift: Die unseligen Mißgriffe gewesener österreichischer Minister und das ebenso unvernünftige als taktlose Benehmen des Abg. Wolf und seines verschämten und unverschämten Anhanges im österreichischen Abgeordnetenhause haben zur vorläufigen BerfassungSsistirung und zum aufgedrungenen

Absolutismus durch An wendung des § 14 geführt. Einige politische Strolche haben durch ihre ebenso verrückte als verderbliche Taktik die parlamentarische Maschine zum Unheile des Volkes zum Stillstände gebracht. Das deutsche Volk, ob Gewerbetreibender, Bauer oder Arbeiter kann auf gut deutsch zugrundegehen oder hungern, die großsprecherischen Radikal deutschen scheren sich verwünscht wenig um die unerträgliche Lage des arbeitenden Volkes. Die Radaupolitik des Abgeordneten Wolf war für diesen eine reiche

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1893
Umfang: 12
der beiden Einakter „Ein Hut' und „Eine Parthi« Klabrias' zu erwähnen, welche wieder den Beweis erbracht hat, daß daS Osficierscasino über so vorzügliche Dilettanten» kräfte verfügt, daß dieselben den Abgang elneS deutschen Berufstheaters in Trient nicht vermissen lassen. Mit großer Begeisterung wurde um Mitternacht das sinnige NeujahrS- tableau mit der Marmorbllste deS Kaisers im Schmuck« der südlichen Pflanzenwelt ausgenommen. Ein sehr animirteS Tanzkränzchen eröffnete gleich darauf das Jahr 1LS3

trotz der Steigung ein rasches und müheloses Borwärt«e>len. Nach kurzer Rast in St. Christas ging eS in saufendem Fluge thalab. Die einbrechende Nacht verursacht« wohl manch« Stürze, die aber die Fröhlichkeit der Fahrt nicht beeinträch tigten. Der ganze Weg von Langen nach St. Anton wurde in 2^4 Stunden zurückgelegt, ein« schön« Leistung, wenn man berücksichtigt, daß für die Strecke von Langen nach St. Anton 4 Gehstunden gerechnet werden. Nationales Archiv sör die Deutschen Vellerreicht

. In dem Schoße deS Deutsche» SchulvereinS ist eine Neuschöpfung im Werden, welche das g'ößte Interesse wachzurufen geeignet ist. In der vorletzten Hauptver sammlung des Vereins war der Beschluß gefaßt worden, eine Sammlung anzulegen von Büchern, Zeit« schristen und Archivalten aller Art, welche die Bezieh ungen der Deutschen zu den anderen Voiksstämmen Oesterreichs »nd die Verschiebung des nationalen Be sitzstandes zum Gegenstande haben. So soll eine Iammeistelle des historischen und politischen Material

» geschaffen werden für den GeschichtSfreund und den Historiker, der sich dem Studium der nationalen Ent wicklung der Deutschen Oesterreichs widmen, für den Politiker, weicher geistiges Rüstzeug finden will zur Vertheidigung deutschen Recht«. In dem Archiv und in der Bibliothek des Vereins soll alles niedergelegt werden, was den Vergleich zwischen dem Werdegang der Deutschen und ihrer Nachbaivö>ker in Oesterreich ermöglicht. Günstigeren Verhältnissen mag e» über lassen bleiben, diese Sammlung

zu einem vollständigen Nationalarchiv der Deutschen Oesterreichs zu erweitern. Das gesammelte Material soll in eine Büchersammlung und in ein Archiv getheilt werden. Es ist beabsichtig», als Grundlage der Büchersammlung vor Allem eine Bibliographie in Form eines Zettelkatalogs zu schaffen, der alle Bücher und Zeitschriften verzeichnen soll, welche die geistige, politische und WirihschastSgesch'chte »es DeutschlhumS in Oesterreich behandeln. Eine Reihe von wissenschaftlich gesch ilten Hilfsarbeitern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.05.1897
Umfang: 4
- Man hat es thatsächlich wir einem Fanatiker zu thun. Der Kamps der Deutschen. Die deutschböhmische Massendeputation gegen die Sprachenverordnung ist in Wien zusammengetreten- — nicht in Prag. Wenn die Amgtschechen fortgesetzt behaup ten, die Lösung der Sprachenfrage gehöre in die Land tage und nicht in den Reichsrath, so kann ihnen diese Massendeputation nach Wien zum Beweise dienen, daß sich die Deutschböhmen, trotz der Sprachenverordnung Badeni's, nicht in Prag werden vergewaltigen lassen. Diejenigen

unter den Deutschen, welche noch immer das Heil im „Leisetretun' ecoliAn mochten und die Anderen, welchen die wirthschaftliche Noch so sehr auf den Fin gern brennt, daß sie die vier Millionen höhere Besteue rung aus Anlaß des neuen Gebürengesetzes und die wei teren vierzig Millionen aus der Erhöhung der Bier-. Brantwein- und Petroleumsteuer gar nicht mehr erwar ten können, werden von den nationalen Deutschen eines Besseren belehrt. Die wirthschafrlichen Fragen sind nur ein Borwand für Jene, welche sich längst

werden und die Re gierung wird anchZmitder „Obstruktion' rechnen müssen. Hat es die Regierung sür gut befunden, die Obstruktion der Jungtschechen mit so großartigen Geschenken zu be lohnen, so wird die Obstruktion der Deutschen doch wenig stens noch den einen Preis verdienen, daß man in Hinkunst sie in Ruhe läßt und nicht aus ihrer Haut Riemen sür die ausstrebenden kleinen Nationalitäten schneidet. Von besonderer Bedeutung ist der Beschluß der Deutschböhmen nach dem Antrage Siegmunds von Teplitz, daß fortan im ganzen

deutschen Volkejeder Zwiespalt zu entschwinden habe und daß alle Deutschen sich zusammenschließen müssen zu diesem Kampfe. Der Gemeindeausschuß der Stadt Lienz beschloß einstimmig, die Abgeordneten Graf Huyn und Baron Dipauli als Vertreter der Wahlkreise, welchen Lienz angehört, seien aufzufordern, bei der Verhandlung über die gegen die Sprachenverordnug für Böhmen und Mähren gerichteten Anträge im Abgeordnetenhause sich an die Seite der übrigen deutschen Vertreter, der Deutsch fortschrittlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.04.1897
Umfang: 4
Stunde kam sie wieder und fragte, ob der Herr Pfarrer im Garten speisen wolle, oder ob sie im Zimmer decken solle. „Ach, ich möchte nicht eher essen, als bis Lydia wieder hier ist,' entgegnete der alte Herr. „Bvzner Zeitung, Südtiroler Tagblatt). Mand. Die deutsche Fortschrittspartei. DiedcutscheFortschrittSpartei versendet folgende» Aufruf an die Deutschen in Oesterreich: Die Regierung hat für Böhmen Verordnungen über den Gebrauch der Landessprachen bei den Behörden erlassen, denen bald ähnliche

Verordnungen für Mähren nachfolgen sollen. Diese Verordnungen stehen im Wider spruche mit dcn geltenden Gesetzen. Sie gefährden die wirthschaft liche Existenz vieler taufender Familien. Sie schließen in Hinkunst dcn Großthell unserer Volksgenossen vollständig vom öffentlichen Dienste aus. Sie bedrohen auf das Empfindlichste die Rechtssicherheit der Deutschen und bürden denselben uner trägliche Opfer aus. Diese Verordnungen müssen von jedem Deutschen als ein Faustschlag, als unauslöschliche Schmach

Parteigenossen und Wähler. AuS dem festen Zusammen halten aller national gcsinnten deutschen Abgeordneten in den letzten Verhandlungen des Abgeordnetenhauses schöpfen wir die zuversichtliche Hoffnung, daß sich in diesem Kampfe die Gemein bürgschaft der Deutschen in Oesterreich bewähren werde, und daß wir auch die Unterstützung aller Volksgenossen finden, welche überhaupt aus dcn Ehrennamen eines Deutschen noch Anspruch erheben wollen. Wien am 14. April 1897. Der Klub der deutschen Fortschrittspartei

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 26.08.1897
Umfang: 8
. Am Nachmittag ging es über die bayerische Grenze nach Wildenau, wo die Reichsrathsabgeordneten Jro, Schricker und Bürgermeister Schindler sprachen und eine geharnischte Reso, lntion gegen Badenismus und Czechenthum angenommen wurde. Als darauf der bayerische Bezirksamtsassessor von Rahau die Fortsetzung der Versammlung verbot, wurde der Ort der Zusammenkunft unmittelbar an die Grenze verlegt, wo zwischen den Grenzpfählen stehend, Herr Jro die eigentliche Programm- redc hielt, betonend, daß die Deutschen

Sokol-Festes (Turner festes), welches einen starken Zuzug von ezechischer Seite fand, wiederholt im Laufe des Tages zwischen Deutschen und Czechen zu heftigen Reibereien, welche das Einschreiten der Sicherheits organe alsbald erforderlich machten, doch verwies sich die Polizei allein als ungenügend und es wurden zur Aufrecht« erhaltung der Ruhe und Ordnung auch Gendarmerie, Land- Wehrinfanterie und Dragoner in Anspruch genommen. Der Mob, junge, uureife czechische Bursche im Alter von 15—17 Jahren

gegen die den Platz besetzt haltende Menge mit blanker 'Waffe vorgehen mußte, wobei es zu mehrfachen Verwundungen kam. Drei Personen wurden durch Bajonnet- stiche schwer verletzt. Eine Dame wurde von einer Abtheilung Dragoner überritten und im verletzten Zustande auf dss Ge meindehaus gebracht. Im Ganzen wareu 1 Eskadron Windisch- grätz-Dragoner, 12 Kompagnien des 35. Infanterie Regiments mit 1 Bataillon Jäger. i l An der am Montage zu Prag stattgehabten Conferenz der deutschen Abgeordneten nahmen 63 Personen

theil. Es wurde einhellig beschlossen, die Conferenz des Grafen Baden! nicht zu beschicken. Es wurde nach einer längeren Debatte eine Entschließung genehmigt, in welcher sich die deutschen Abgeordneten zunächst auf den Standpunkt stellen, daß die Sprachensrage nicht im Verordnungswege, sondern im Wege der Gesetzgebnng gelöst werden müsse. Ferner wird von den deutschen Abgeordneten die Zurückziehung der Sprachenverord« nungen verlangt, indem sich die Versammelten auf den ausge sprochenen Willen

des deutschen Volkes berufen. Die Ent schließung begrüudet sodann den Beschluß der Abgeordneten mil dem Hinweise auf die Treulosigkeit des anderen Vertrags- thciles und unter dem Hinweise auf die Vorgänge vom Jahre 1890. Ferner wird hervorgehoben, daß in den ange kündigten Vorlagen nur die Forderungen der Tschechen berück sichtigt werden, während die Forderungen der Deutschen nach nationaler Selbstverwaltung, nach nationaler Abgrenzung, sowie nach Veto-Curien nicht aufgenommen wurden. In einer weiteren

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