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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 6
Datum: 04.11.1850
Umfang: 6
Zur deutschen Frage. I-München, 29.Oct. Die Toaste, welche jüngst der Kaiser und die zwei ihm verbündeten Könige ausgebracht, haben auch hier ihren freudigen Wiederhast gefunden. Sie sprechen in Ver bindung mit den Maßregeln, die jüngster Zeit getroffen worden, mehr für eine mögliche bessere Zukunft Deutschlands euö die hohlen Tiraden in der Paulskirche und anderwärts von Deutschlands Ein heit und von Deutschlands Größe, mehr als die diplomatischen Kunststücke, in welche die Selbstsucht

so gerne sich verbirgt. Es drückt sich eine Steigerung, Entwicklung, Enthüllung und weitere Entfaltung Eines Grundgedankens aus. Die Worte des Kaisers: „Auf das Wohl meiner Gäste, meiner treuen Allimen,' sie geben Zeugniß, daß der Kaiser die anwesenden deutschen Fürsten als seine Verbündeten betrachte, die mit ihm ein Ziel verfolgen. Die Worte des Königs von Bayern: Auf das Wohl Sr. Maj. des Kaisers zeigen, daß Franz Joseph von ihm nicht so sehr .als Kaiser von Oesterreich, sondern als Kaiser

der Vater wiederkehren.' Die . Selbstsucht war es, die den einst großen Bau des deutschen Reichs gestört und ihn in eine Ruine umgewandelt, indem jeder Stein in ' seinem Steinverbande sich vorn Gesammtverbande löste, und auch jetzt noch ist diese Negation des deutschen Lebens nichts weniger als beseitigt. Hat Oesterreich namentlich in der letzten Zeit mehr i und mehr dem deutschen Wesen sich entfremdet, und in geistiger, politischer und materieller Hinsicht sich ihn in sich selber abge schlossen

, so haben wir die sichere Hoffnung, daß Oesterreichs jugendlicher Kaiser wieder mit seinem Reiche die Stellung einneh men werde, die ihm in Deutschland gebührt. : Diese Stellung ist aber der thatsächliche lebendige Vorrang des Kaisers unter den deutschen Fürsten, und er ruht auf der . Voraussetzung, daß Oesterreich vor Allem ein deutsches Land, ein deutscher Staat sei. Wir wissen wohl, daß wir den Stocköstcr- reichern hiemit geradezu widersprechen. Aber wir widerspre chen nicht der Gesinnung des heldenmüthigen Kaisers

. Ja ihm schlagen die Herzen all jener auch in den übrigen deutschen Landen entgegen,. welche nicht von irgend einer provinziellen oder politischen Selbstsucht besessen sind, sondern das Wohl und Heil des gemeinsamen Vaterlandes in reinster Absicht wollen. Die Stockösterreichcr aber, welche stets von den Deutschen, wie von einem ganz fremden Volke sprechen und die übrigen deutschen Stämme nur hochmüthig so wegwerfen zu dürfen glauben, dürf ten wohl ihre einseitige und selbstsüchtige Gesinnung nach der groß

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1852
Umfang: 4
, eine Mißachtung der souveränen Befugnisse, welche der Krone m jedem deutschen Lande zukommen. Sollte Mißtrauens- und Tadelsvoten überhaupt irgend eine praktische Bedeutung beigelegt werden , sollten sie geeignet sein, irgendwie ernste Folgen nach sich zu ziehen, dann wäre schlimm bestellt mit dem monarchischen Principe, welches mur dann sein Ansehen ungeschmälert zu be wahren vermag, wenn dem Fürsten und seiner Regierung volle Freiheit in der Ausübung der vollziehenden Gewalt belasten wird: FÜr'S Zweite liegt

aber in dem erwähnten Beschlusse noch eine unzweideutige entschiedene Mißachtung deS deutschen BundeS und schier Verfassung.. An der Spitze der Bundesacte wird als Grund satz ausgesprochen, daß der deutsche Bund einen Verein der souve ränen Fürsten Deutschlands darstellen soll. In dieser kurzen, aber jedenfalls sehr genauen Definition ist die Möglichkeit eines stören-' den Eingriffs der Ständeversammlungen in der Gestion des Bundes von vorneherein ausgeschlossen. Tendenzen, wie diejenigen, welche die hannoverische

Kammer durch ihre Beschlüsse kundgibt, sind nur geeignet, auf die abschüssige Bahn der Revolution zurückzuführen und jene unheilvollen Zustände heraufzubeschwören, die im Jahre 1849 ihren Gipfelpunkt erreicht hatten und von einer allgemeinen Desorganisation Deutschlands begleitet waren. Seitdem es der weisen Beharrlichkeit und dem Rechtsstnne der deutschen Cabmete gelungen ist, die geschichtlichen und völkerrecht lichen Grundlagen, auf welchen das politische Leben Deutschlands beruhte

,' durch Reactivirung der Bundesverfassung wieder herzustellen, seitdem allseitig, wenn auch hin und wieder nicht ohne Widerstreben, daS unerläßliche Bedürfniß dieser Grundlagen anerkannt worden ist; muß den Regierungen, wie allen wahrhaften Freunden der Ord nung und Sicherheit Deutschlands Alles daran liegen, dieselben unantastbar zu erhalten. Es wäre daher mehr als Schwäche, eS wäre sogar ein Verstoß gegen daS Lebensprincip des deutschen BundeS selbst, wenn die hannoverische Regierung dem Drängen der Kammern

nachzugeben sich entschließen könnte. . Eine Correspondenz der preußischen Adlerztg. aus Hannover in Nr. 161 derselben schildert die gegenwärtigen Zustände jeneS Landes mit ziemlich dunkeln Farben. ES wird darin das Bedürfniß anerkannt und ausdrücklich hervorgehoben, daß die innern Zustände Hannovers und seine Beziehungen zum deutschen Bunde endlich definitiv geordnet werden. ES 'wird ferner anerkannt, daß eine solche Regelung ohne eine gründliche Epuration der Verfassung kamst durchzuführen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 18.10.1851
Umfang: 4
man mußte vor Allem hier wieder festen Fuß gefaßt haben, ehe man ein kraftvolles und entscheidendes Wort in einem fremden zu sprechen in der Lage war. Demnach hat selbst in jenem Augen blicke des allgemeinen Brandes die österreichische Regierung die drei Hauptgesichtspunkte festgehalten, nämlich das Verhältniß Dänemarks zu den europäischen Mächten, sein Verhältniß zum deutschen Bunde und endlich die Beziehungen des deutschen Holstein zu dem nicht- deutschen SchleSwig durch den vexus soeirUis

, bis die zunächst betheiligten Hilssgenossen in die Linie treten können. Um Dänemark eine solche Lage zu ermög lichen, mußte ihm vor Allem die Integrität seiner Macht gewahrt bleiben, so wie eS denn überhaupt die deutsche und somit auch die österreichische Politik ist, Dänemark eher im Sunde zu stärken als zu schwächen, aber zugleich den dänischen Staat den deutschen In teressen dauernd zu verbinden! . Die Integrität der dänischen Macht im Sunde ward aber auch von den anderen Großmächten als eine Nothwendigkeit

hat dieses Vor gehen die traurigsten Folgen gehabt. Oesterreich, seiner besseren Einsicht folgend, nachdem es zu gleicher Zeit dem deutschen Bunde in Beziehung auf Holstein und Lauenburg seinen Rechtsboden bewahrt hatte, zögerte daher nickt länger, dem Londoner Protokoll beizutretcn. — Hierauf beschränkt sich der direkte Antheil, den daö Wiener Cabinet in den dänischen Verhandlungen m jener Zeit genommen hat, in welcher die Reichs versammlung zu Frankfurt ihrer revolutionären Macht Geltung zu verschaffen

Weltstellung gefestigt hatte, war der Augenblick gekommen, auch in Deutschland wieder die alte Stellung:an Macht und Pflicht einzunehmen. Beides ist ohne Verzug auf die ener gischste Weise geschehen und hat zunächst auf!die.Bundesbeziehun gen Holsteins sogleich seine Wirksamkeit erwiesen. Hatten auch die Zerwürfnisse mit Preußen im Jahre 1656 eine unliebsame Unterbrechung in das so wichtige Zusammengehen der beiden deutschen Staaten gebracht, so ist daS gegenwärtige gute Einvernehmen um so erfreulicher

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 25.11.1850
Umfang: 4
Frage statt finden sollen, werden wir vielleicht schon gläubigeres Gehör finden. In der That ist nicht abzusehen, wie die „freien Conferenzen' zum Ziele einer Verständigung führen könnten, eö sei denn, daß Oester reich zu einem Treubruch an seinen deutschen Alliirten und zur Verläugnung der ganzen Grundlage seiner bisherigen Politik sich verleiten ließe, um mit Preußen gemeinsame Sache zu machen ge- - gen die deutschen Mittelmächte und zur Unterdrückung der letzten Reste altgcrmanischer Freiheit nnd

über die Münchner Verfassungsauf stellung berichteten, darauf aufmerksam gemacht und die . Gefahr fignalisirt, die den deutschen Mittelmächten und in ihnen der Ein heit und Integrität Deutschlands drohte, falls Oesterreich diesen perfiden Insinuationen Preußens Gehör gäbe. Wer darüber noch einen Zweifel hegte, der lese den „Leitartikel der Berliner ministe riellen Deutschen Reform' vom 18. dieß Abends, wo es heißt: „Die freien Conferenzen, wie sie Preußen verlangt

, werden - aber noch einen anderen bedeutungsvollen Inhalt ausdrücken, sie werden endlich dem facti schew Bestand auch die gehörige Form zu geben sich anlassen. „Die Parität, welche Preußen mit Oesterreich verlangt, ist ja nur das Aussprechen eines längst bestandenen historischen Factums. Selbst die Existenz eines deutschen Kaisers neben Friedrich dem Größen, der das Reichsinstitut niemals verletzt haben wollte, hatte in der Weltstellung, die der erhabene Mann seinem Staate gab, Preußen neben Oesterreich rangirt. Die heilige Allianz hatte dirs

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 05.07.1851
Umfang: 4
hat bereits einen Gesetzesentwurf zu Garantie 5°/« Zinsen für das bayerische Aktiencapital ausarbeiten lassen. Dresden. Großh. Hessen. Düsseldorf. Schweiz. Italien. England. Zur Gesetzgebung gegen den Mißbrauch der Presse hat ein Leipziger Buchdrucker und Buchhändler, Frommann, in einer kleinen Brochüre unter dem Titel: ..Die neuesten Versuche zur Preßgesetzgebung, sechs Briefe an einen deutschen Bureau kraten, Vorschläge gemacht,' die wir keinen Anstand nehmen, für das Beste und Gediegenste zu erklären

Hinsicht gehoben, gegen Schwindelgeschäfte gewahrt würden und wodurch die gute Presse gegenüber der schlechten erstarken würde. „Alle Euere Ge setze und erschwerenden Formen, ruft Frommann dem deutschen Bureaukraten zu, werden nur den soliden und legalen Buchhändler drücken und erbittern, der Schwindler und Jntriguant schlägt Euch doch ein Schnipchen.,, — „Wenn Ihr (aber) so etwas für den Buchhandel thut, wenn Ihr die Rechte der Buch.häydler sichert und die Interessen der Literatur wahrnehmet

' (mißliebige) Schriften aufgestellten Polizeiheeres' sein solle, sondern sich auf die Erhaltung gesetzmäßiger Ordnung in den äußeren.Formen und in der Organisation des deutschen Buchhandels beschränke, zugleich aber die Vermittlerin für die Angelegenheiten und Bedürfnisse der Literatur und der Corporation des deutschen Buchhandels zwischen diesem und der Bundesgewalt würde, wie z. B. beim Abschluß von Verträgen über internationales Verlagsrecht mit fremden Staa ten. Dieser Behörde käme zu a) die Führung

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1851
Umfang: 4
, einen die dänischen Verhältnisse beleuchtenden Artikel -brachte, heute über denselben Gegenstand folgendes: Der Waffenstillstand , zu Malmoe und die späteren preußischen Friedensunterhandlungen hatten keine definitive Verständigung her beiführen können, da die' Politik der damaligen Wortführer in Preußen nur momentane Inspirationen und keinen festen prinzi piellen Gang einzuhalten gewohnt war. Diesen vorerst wiederher zustellen und in Frankfurt dem deutschen Bunde auf den Grund -früherer Traktate

anordnete, kraft welcher ein österreichisches Truppencorps nach Holstein und Lauenburg vor rückte, und indem zugleich ein österreichischer und ein preußischer Bundescommissar zur Vereinbarung der dänischen und der deutschen Ansprüche abgesandt wurde. Die Stimmen der Leidenschaften und politischen Parteiungen, die in Dänemark nicht minder laut als in Deutschland daherbraus- ten,^ suchten vergeblich sich einseitig Gehör zu verschaffen. Man bemühte sich österreichischerseits eifrig, im Einklänge

, die Aufrechthaltung der immer bestandenen Verbindungen im Einzelnen, und endlich besteht Oester reich auf der vollen Aufrechthaltung der Stellung Holsteins zum deutschen Bunde. ‘ Unter diesen Bedingungen, die in keines der Souverainetäts- rechte übergreifen, sie vielmehr zu kräftigen alle möglichst geeignet sind, ist der österreichische Hof erbötig, sich an der von Dänemark gewünschten europäischen Garantie zu betheiligen. Man wird aus dieser flüchtigen Darstellung die gänzlich un parteiische Haltung

des österreichischen CabinetS leicht erkennen. Ohne den deutschen Bundesrcchten nur im Mindesten etwas zu vergeben, oder zu verlangen, was der Bund, ohne selbst Uebergriff. zu machen, zu verlangen kein Recht hat, gibt es kein Ollleium born viri, das eS nicht der dänischen Regierung willig geleifte- hätte. Um davon und von feinem wahren Interesse für die G Haltung des dänischen Gesammtstaateö einen augenfälligen Beweio zu geben und den König um so eher zu einer befriedigenden Aus gleichung mit den Herzogthümern

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 27.11.1850
Umfang: 4
. In Folge der fortschreitenden Befestigung des Vertrauens ha ben sich Handel und Gewerbe im Laufe des Jahres gehoben und zum Theil eines lebhaften Aufschwunges erfreut. Der Schifffahrts Verkehr in den Häfen des Landes ließ eine steigende Regsamkeit in den Unternehmungen erkennen. Die eingeführten Verbesserungen des Postwesens, denen sich ein umfassender Postvereinsvertrag mit andern deutschen Staaten und Verhandlungen mit auswärtigen Regierungen zum Zweck der ferneren Erleichterung des gegenseitigen

nicht zu vermeiden. Die Prüfung der darauf gerichteten Vorschläge Meiner Regierung empfehle ich Ihrer sorgsamsten Erwägung. Ueber die Benutzung des Credits von Achtzehn Millionen Thalern zu militärischen Zwecken wird Ihnen vollständige Rechen schaft gegeben werden. Noch sind aber die Gefahren, durch welche Sie zu jener Be willigung vermocht worden, nicht beseitigt. Meine friedlichen Be ziehungen zu den Europäischen Großmächten sind zwar nicht unter brochen, aber leider war Meine Absicht, den Deutschen Staaten

eine ihren Bedürfnissen entsprechende Verfassung zu verschaffen, bisher nicht zu erreichen. Ich halte an dem Gedanken, der Mei nen bisherigen Bestrebungen zum Grunde liegt, in Hoffnung auf die Zukunft fest, werde aber dessen Verwirklichung auf neuen Grundlagen erst dann wieder aufnehmen, wenn über die künftige Gestaltung des gesummten deutschen Bundes entschieden sein wird. Ich hoffe, daß die hierauf bezüglichen Verhandlungen bald zu einem gedeihlichen Ende führen werden. Der Friede mit Dänemark ist abgeschlossen

und ratificirt, hat aber noch nicht in allen Punkten ausgeführt werden können. In einem benachbarten Deutschen Lande haben Zerwürfnisse der widerwärtigsten Art stattgefunden. Ein von einer Seite ge machter Versuch, in dieselben einzugreifen, drohte die Rechte Preu-

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1852
Umfang: 4
und dessen Bedürfnissen zugewendet hat, werden es in den Stand setzen, dem Strome wie dem Berge neue Culturen abzuringen und die erworbenen gegen deren zerstö rende Einflüsse zu sichern. Dieser Zollanschluß hat aber nicht bloß eine locale Bedeutung, er ist bezeichnend für das Werk der großen allgemeinen deutschen Zolleinigung. Als es sich im Jahre 1850 in DreSden. darum handelte, die ersten Grundlinien einer solchen Einigung, eine Art bleibenden völkerrechtlichen HandelsbundeS zwischen den Staaten des deutschen

Bundes zu Stande zu bringen, fühlte man nur allzusehr me Schwierigkeit, welche die Existenz der sogenannten „zollwilden' -öundeSglieder längs der Marken des deutschen Vaterlandes, der Staaten ohne geschlossene Zolllinien mit den alten Weg- und Ge- lettsgeldern statt der Zölle, dem Unternehmen bereitete. Die Be- A^'stMngen, die man ihnen gewährte, waren eben so viele Ge- Mnke o^re Entgelt dem Auslande gemacht, dessen Waaren in jenen Ltaaten ftei zugelassen und von deren Erzeugnissen

nicht zu unter- lAbwm waren. Durch den Eintritt Liechtensteins in den österrei- .chlschen Zollverband ist nun eines dieser Hindernisse gefallen. Vom allgemem deutschen Standpunkte dürften auch die Erleichterungen Rücksicht verdienen, welche durch Aufhebung und theilweise Ermä ßigung der Durchfuhrzölle dem Transit der Waaren vom Rhein nach Italien und umgekehrt zu Theil geworden sind. ES mag erwähnt werden, daß der Vertrag mit Liechtenstein vom 5. Juni d. I. auch darum Beachtung verdiene, weil er eine

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 09.02.1852
Umfang: 4
eine will kürliche theoretisch-phantastische Aufstellung; indem er einerseits den wohlverstandenen Bedürfnissen der Völker Deutschlands und Oesterreichs Rechnung trägt, fußt er zugleich auf positiver Grund lage nämlich auf den 19. Artikel der deutschen BundeSacte, wonach die Bundesglieder schon bei ihrer ersten Zusammentretung in Frank furt wegen deS Handels und Verkehrs zwischen den verschiedenen Bundesstaaten, sowie wegen der Schifffahrt nach Anleitung der auf dem Wiener Congreffe angenommenen Grundsätze

in Berathung hätten treten sollen. Obschon diese fundamentale Bestimmung damals nicht zur Ausführung gelangte, so kann sie doch keinerwegs als aufgehoben betrachtet werden. Die Verpflichtung der Bundesglieder über ge meinsame und zusammengreisende Maßregeln in Zoll- und Han delssachen sich zu verständigen, währt ununterbrochen fort. Die Gründung des deutschen Zollvereins kann daher vermöge einer confequenten und im Bundesprinzipe wurzelnden Anschauung nur als ein Entwicklungsglied der Deutschland

-französischen WeltkampseS aufgefaßt wird. In Richelieu'S Cabinet lag der Hauptschlüssel zum dreißigjährigen Bürgerkrieg, welcher zu Gunsten Frankreichs die kaiserliche Macht, so wie das deutsche Nationalgesühl brechen sollte, was nur zu wohl gelang, so daß selbst die historische Wissenschaft der Deutschen ihre innere Selbstständigkeit verlor und fremden Zwecken diente, wie auch das Leben deS Reiches aus allen Fugen ging. Nur mit Mühe finden wir durch die trübe Zeit der beiden letzten Jahrhunderte

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 17.09.1852
Umfang: 4
. Schweden. Italien. Frankreich. England. Griechenland Oesterreich. Wien, 11. Sept. Die Kampfeswuth, das Kriegsgeschrei, die Rodomontaden der Berliner Kreuzzeitung erregen hier nur ein mitleidiges Lächeln. Alle Welt und die Kreuzzeitung selbst weiß sehr wohl, daß die — allerdings sehr bedauerliche — Zurückwei sung der billigen und bescheidenen Anträge der süd- und mittel deutschen Staaten von Seite Preußens zwar diese nicht von dem Gange abbringen könne, den sie im Interesse ihrer Unterthanen

erheben, nicht aber für Separatzwecke Eines StaateS ge brauchen lassen möchten, sich auflösen, d. h. Preußen daraus auS-. scheiden wollte. Wie lächerlich aber «uch die Berserkerwuth der „Neuen Preußischen Zeitung' sei, wie augenfällig hervortritt, daß sie nur für ein Parteimanöver, für Personenfragen und beabsich tigte innere Intriguen Lärm geschlagen, so ist eS immerhin schwer zu rügen, wenn ein deutsches sogenanntes conservatives Blatt das AuSland zu dem Wahn verleiten könnte, die deutschen Staaten

, Oesterreich und Preußen insbesondere, stünden, — der Zollfrage wegen — sich mit gezogenen Messern gegenüber. Es ist nöthig, laut zu verkünden, daß die innige Freundschaft, welche in Betreff aller auswärtigen internationalen Fragen, in Betreff der Bundes treue, in Betreff aller die Ehre und die Sicherheit Deutschlands berührenden Angelegenheiten zwischen Oesterreich und Preußen und den übrigen Staaten des deutschen BundeS besteht, unverändert und unangetastet ist und bleibt, daß — wie auch der Ausgang

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 03.09.1851
Umfang: 4
und Viertels-Katholiken.. 2) Einige Gedanken des Philosophen Bonald. Oesterreich. Vom (tirolischen Lech. Unsere Zustände/ Salzburg. Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe. Hohe Gäste. Wien. Die Reise des Kaisers- -nach Jschl-und Verona. Haltung der Journale dem neuesten Ereignisse gegenüber. Pflege der national-ökonomischen ^ Wissenschaften. Stimmung. Vikariatsorganisirung in Böhmen. Zara. Prag. Eindruck der kaiserl. Erlasse. Agram. Deutschland. Frankfurt. Fürst Metternich. Gerücht

ihre Vortrüge kaum und ließ sie wieder fürbaß ziehen. Mit ihrem heiligen Kram, mit Rosenkränzen und Bildern, machten sie auch kein besonderes gutes Geschäft. So etwas ündAehnliches bekamen wir zu lesen in einer Zei tung, die für Wahrheit glüht und davon spricht, die für Wahrheit ringt und eine kräftige Keule für dieselbe gegen jede Lüge schwingt. - »Da kommt aber die liebe gute Altmutter aller deutschen Jour nale hintendrein und erzählt uns in einem gar langen Artikel,, was es für eine Bewandtniß

), 'so kann er einer Anordnung , welche auf alter, allgemeiner, kirch^- licher Uebung beruht und von der zuständigen kirchlichen Autorität, von dem deutschen Episkopate, auf's neue angeordnet und empföhlen worden ist, nicht ohne die größte Jnconsequenz entgegen treten; das einzelne Individuum - hat sich hier wie in analogen Fällen im Staate und in jeder Gesellschaft dem Allgemeinen unterzuordnen. Die Protestanten können, wenn sie nicht ihrem ganzen Prinzip der freien Forschung untreu werden wollen, nicht durch materielle

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 30.08.1852
Umfang: 4
Blätter haben in dieser Hinsicht eine Menge von Thatsachen mit getheilt und insbesondere hervorgehoben, daß die Einfuhr von Leinen garnen in Frankreich eben in Folge der Convention in beständiger Abnahme begriffen sei. Belgien hatte mit dem Vertrage Nichts zu gewinnen, daher auch durch die Säumniß bei den letzten Unter- handlungen Nichts zu verlieren. ' , Ein Umstand scheint indeß neuestens Frankreich zu größerer Willfährigkeit bestimmt zu haben, die Rücksicht nämlich auf den deutschen Zollverein

. Es galt als ein feststehender Grundsatz, daß BelgienS Handelsverhältniß zu Frankreich auch sein Verhältniß zum Zollvereine regele. Die für Frankreich nahe liegende Gefahr, daß eine Entfremdung BelgienS dasselbe nothwendiger Weise dem Kreise der deutschen Handels- und Zollverträge näher rücken müsse, scheint den Abschluß beschleunigt zu haben, der allem Anscheine nach jetzt auf der Basis wechselseitigen Vortheiles stattgefunden hat. Belgien gereicht es zur Ehre, daß eS dem unwürdigen Geschäfte

der deutschen Bun desversammlung den von ihnen geschlossenen Zoll- und Handels vertrag vorgelegt. Wien, 24. August: Merkwürdig ist die statistische Notiz, daß bereits 200,000 Joch fruchtbaren Bodens an der Theiß trocken gelegt worden sind.- Sind damit niederösterreichische Joch gemeint, so betrüge, die Fläche 20 Quadratmeilen, also nur den zehnten Theil von dem, was man an Land gewinnen würde, wenn die Theiß vollständig reguliert wäre. DaS überschwemmte Land hat nämlich eine Fläche von 200 Quadratmeilen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1850
Umfang: 6
Zur Beurtheilung der deutschen Zustände. Die ministerielle Wiener Presse tritt mit Eifer den grundlosen Gerüchten von einem Einmarsch österreichischer Truppen in Sach sen und in Würtemberg, sowie den Befürchtungen entgegen, welche die Ernennung des Herrn v. Radowktz zum Minister des Aus wärtigen erregt hat. Sie gibt zu verstehen, daß diese Ernennung eher eine freundliche, als eine kriegerische Wendung des Conflikts mit Preußen in Aussicht stelle, indem der Umstand, daß Herr von Radowitz

und die tüchtigste Einsicht daran zn scheitern drohen. Dessen zum Beleg wollen wir nur als Beispiel die letzten Nachrichten aus Würtemberg mit den Betrachtungen des in Stuttgart erscheinenden „Deutschen Volksblattes' hier zusammenstellen. Stuttgart, 4. Oktober. Erste Sitzung der dritten verfas- sungrevidirenden Landeöversammlung: Wahl des Präsidenten, des Vicepräsidenten und der Secretäre. Zum Präsidenten wur.de er wählt: Schoder mit 37 Stimmen; weitere Stimmen erhielten: Römer 14, Nödinger 1, Reyscher

auch die Ansichten über die beste Verfassung sein mögen, für Regierung und LandeSversammlung ist das Wahlgesetz vom 1. Juli die einzige Richtschnur. Wenn beide, Regierung und Landesversammlung, an diesem Compaß festhalten, und wenn zugleich in der deutschen Frage eine Bahn eingeschlagen wird, welche die gerechten Wünsche des Volkes befriedigt, dann kann eine Vereinigung zu Stande kommen ; Frieden, ja, Frieden will das Volk, aber nicht Frieden ohne Gerechtigkeit. Stu.ttgart, 5. Oktober. Zweite Sitzung der dritten

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Seite 1 von 4
Datum: 22.01.1852
Umfang: 4
, als von dem des deutschen Bundesrechts, als ein wichtiger und willkommener Wendepunkt in der dänischen Frage. Die dänischen Mmister möchten aber kaum in dem Augen blick, wo die Zukunft ihres. Vaterlandes auf's Neue begründet werden soll, ihren Blick auf die Stellung Dänemarks und Europas richten können, ohne es sich gestehen zu muffen, daß jenem heil vollen Beschluß nur die Bedeutung zukömmt, ein erster Schritt zü sein aus dem Wege zur Wiederherstellung der Lebensbedingungen der dänischen Monarchie. Der Gedanke

mit der von den dänischen Königen bis zur neuesten Zeit befolgten Politik suchte man die Institutionen desselben den holsteinischen zu ent fremden, um sie mit den Institutionen eines demokratischen Däne marks zu verschmelzen, was die dauernden Interessen der Monarchie nicht weniger als die bestehenden Rechte verletzt. Endlich können und wollen wir bei dem Antheil, den wir an der neuen Begrün dung der dänischen Monarchie zu nehmen wünschen, die Rechte des deutschen Bundes und die Stellung, welche demselben in dem euro

päischen Staatensystern zukömmt, nicht aufgeben. Die Bedingungen für unsere Theilnahme an einer europäischen Garantie sind hier durch gegeben. Gemeinschaftlichkeit der Erbfolge und der durch die Einheit der Monarchie bedingten Staatseinrichtungen für alle Landes- cheile; keine ausdrückliche oder factische Jncorporation SchleSwigs in Dänemark; Provincialstände in Schleswig wie in Holstein; und eine bereitwillige Ordnung der Stellung HolsteinS im deutschen Bunde solcher Gestalt, baß

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