Innsbruck, Wagner 1883' Schlüsse, die der obigen Dar stellung durchaus entsprechend lauten. Außer in dem genannten Werk findet sich vieles über die Ethnographie der Alpenländer in zahlreichen Nummern des Korrespondenzblattes der deutschen Gesellschaft sür Anthropologie und in der Anleitung 511 anthropologisch-vorgeschichtlichen Beobachtungen im Gebiet der deutschen und österreichischen Alpen von Professor Di*. I. Ranke, dessen Ausführungen ich oben zum Teil wörtlich gefolgt bin- Zur Zeit

der großen Bayernzüge fanden sich in der Lom bardei und mehr noch in Denezien Goten; ihnen folgten Longobarden und später Franken, und diesen endlich die Heeres züge der deutschen Kaiser und besonders der Ottvnen, welche viel Volk nach Italien führten. Es ist daher nicht nur vom Standpunkt der Politik, sondern auch von dem der Nationalität begreiflich, daß Otto I. 952 die Marken Verona und Aquileja, d. h. das ganze Gebiet zwischen Etsch und Isonzo, vom König reich Italien trennte und zu dem mit Bayern

vereinigten Kärnten, also zu Deutschland schlug, das in seinem nationalen Bestand damals wirklich von Meer zu Meer reichte. Fügen wir noch hinzu, daß in die nordwestlichen Alpen- thäler zu der keltischen Urbevölkerung jener Gegenden die deutschen Stämme der Burgunder und Alemannen einzogen, und zwar besonders in die heutige deutsche Schweiz und ins Rhonethal, so sehen wir, daß einmal eine Zeit gewesen ist, zu welcher vom Gensersee bis zur Adria, vom Bodensee bis zum Po die Alpenthäler und Alpenhöhen

von deutschen Lauten wiederklangen, wenn auch nicht behauptet werden kann, daß jemals in diesem ganzen weiten Gebiet germanische Sprachen die alleinherrschenden gewesen seien. Überall dort aber, wo deutsches Wesm auf durchaus ver breitete und allgemein eingebürgerte römische Kultur stieß, also