den, die sich über den ganzen Erdball erstreckt, Han delshäuser besitzt, einen regelrechten Transitverkehr unterhält und sein Gewerbe von Berlin und London, Paris und Brüssel aus bis nach Südamerika, In dien und Japan betreibt. Es ist Tatsache, daß jedes Jahr Hunderte von deutschen Mädchen dem Frauenhandel zum Opfer fallen, durch Betrug, List und Gewalt gezwungen 'werden, sich in ihre schreck liche Lage zu finden. Diese armen, hilflosen Opfer ! einer schändlichen Brutalität, einer' traurigen Ge- I setzlosigkeit zu retten
, ihre Anwerbung und Ver- ! schickung zu hintertreiben, die Mädchenhändler den ! Behörden ausznliefern, ist die Aufgabe der neuge gründeten und in Münster konstituierten deutschen Liga zur Bekämpfung des Frauenhandels. Bis jetzt wurden junge Mädchen unter den Augen der Behörden durch verlockende Annoncen und Ver mittler, die im Solde der Mädchenhändler stehen, immer wieder veranlaßt, ins Ausland z^ reisen. Dort in eine hilflose Lage gebracht, mit Schulden überhäuft, durch die raffiniertesten Kniffe überrum
, durch ein über die ganze Erde verstreutes Netz von Vertrauenspersonen, durch Beamte an allen Grenz orten, in allen Hafenstädten, durch unermüdliche Spürarbeit, durch eine intensiv betriebene Aufklä rung mit alten Mitteln darauf hinarbeiten, den Frauenhandel unmöglich zu machen, die Mädchen händler zu überführen und den Behörden auszu- licfern. Dieses Ziel zu erreichen, farm das Verbandsver mögen der Liga nicht groß genug sein; die Liga bittet deshalb alle deutschen Frauen und Männer, die hohe kulturelle, ethische
und soziale Bedeutung ihres Zieles zu würdigen; kein Mädchen, keine Frau darf sich von der Mitarbeit an diesem gewaltigen Pro blem ausschließen; Jedermann, in welchem Beruf er sich auch beftitbe, welchen Ansichten er auch immer huldige — in der Devise wird er mit der deutschen Liga einig gehen: Der Frauenhandel ist die abscheu lichste Schmach der gesitteten Menschheit! Wir bit- Der neue Pfaffenspiegel von R. Duodcrich. (2. Fortsetzung.) „Oho! Weil er die Deutschen haßt?" Frug drauf der Monsignor in Hast
: „O nein, erhabner Oberhirt, Ihr habt unfehlbar Euch geirrt! Den Deutschen muß der Deutsche hassen! Wollt mir das weitre überlassen! 2m Lande hinter unsren Bergen Dort haben wir besondre Schergen, Die ihren Eifer niemals zügeln, Im Glauben uns selbst überflügeln And so — wie blind sind diese Deutschen!— Ihr eignes Volk zntode peitschen. So einen wackern Zuntrumsmann, Den, Heiligkeit, empfehl' ich an; Er ist's, der mir dies Zeitungsblatt Verwelscht und übersendet hat. Der wär' allein das rechte Mitte