die Er öffnungssitzung der Völkcrbundversammiun-z. ans ceren Programm als erster Punkt das Aufnahmegesuch Deutsch lands stand. Es wurden die erste (juristische) und, die sechste (politische) Kommission bestimmt, das deutsche Äuf- nashmegesuch zu prüfen und der Versammlung dann hier- - über Bericht zu erstatten. Heute, Dienstag, vormittags dürfte^ diese beiden Kommissionen ihre Sitzungen < bhal- test, bei welchen ein Vertreter der deutschen Telgation an wesend stin soll,' um auf die verschiedenen formellen Fra gen
Antwort zu erteilen, die nach den' Satzungen des Völ kerbundes an jedes aufzunehmende Mitglied gerichtet werden muffen. Man nimmt an, daß die beiden Kommis- ffonenXihre Arbeiten noch heute erlcdigeil werden, so daß ihr Bericht schon am Mittwoch der Völkerbundversamm- lung vovgelegt werden kann, welche bereits am selben Tage die Aufnahme Deutschlands beschließen wird. Sobald dies erfolgt ist, werden die deutschen Vertreter. Reichskanzler Dr. Luther und Außenminister Dr. Stresemann. in den Saal geleitet
tverden. Der Sitz der deutschen. Delegation am Orte der Versammlung, dem Resormalienschal, wird, da dort die Reihenfolge der Vertreter der einzelnen Staaten sich nach dem französischen Alphabet richtet, m der vordersten Reihe zwischen 'Albanien und Australien sein. Ter unmittelbare Nachbar ist Oesterreich (Autriche). Der Vorsitzende oer Völkerbundverfammlung wird die Vertreter Deutschlands feierlich begrüßen, worauf Reichs kanzler Dr. Luther antworten wird. Genf. 9. März> Gestern vormittags fand
, der ein Geist der Brüderlichkeit ist, getragen sei. Beide Redner gaben der Hoffnung Ausdruck, daß die Tagung einen guten Verlaus neh- men werde. Die Beratungen über Deutschlands Aus nahmegesuch kamen noch zu keinem positiven Ergeb nis. Die gestrige Versammlung nahm die Wahl der zwei Kommissionen vor, die sich unmittelbar mit dem deutschen Aufnahmsgesuch 31 t befassen haben. Als Vorsitzender der politischen Kommission wurde der Engländer Chamberlain gewählt, als Vorsitzender der Budgetkommission wurde
Loucheur bestimmt. Die Sitzung wurde sodann vertagt. Inzwischen muß über das Aufnahmegesuch Deutschlands endgültig entschie den werden. Kühler Empfang in Genf. Ohne die leiseste Anteilnahme der Bevölkerung vollzog, sich eug Sonntag die Ankunft der deutschen Delegation. Zahlreiche deutsche, Pressevertreter, einige schweizerische, drei englische und zwei ameri kanische Journalisten warteten aus die Einfahrt des Zuges, der die deutsche Abordnung brachte. Franzo sen waren nicht 311 sehen. Kein Zuruf