15.515 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/30_12_1926/TI_BA_ZE_1926_12_30_2_object_8373538.png
Seite 2 von 16
Datum: 30.12.1926
Umfang: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1915/07_05_1915/TI_BA_ZE_1915_05_07_3_object_8365548.png
Seite 3 von 16
Datum: 07.05.1915
Umfang: 16
ders an den Kragen gehen. Das sehen sie ein, deshalb ihre verzweiselten Anstrengungen, um die Deutschen in ihrem Siegesmarsche aufzuhal ten. Das Vordringen der Deutschen auf diese zwei Städte wirkt auf die Engländer nieder schmetternd, man erkennt dies schon aus der eng lischen Presse. Die Deutschen machten in diesen Kämpfen 6000 Gefangene und erbeuteten 63 Geschütze (darunter mehrere schwere), 60 Maschinen gewehre und eine Menge sonstigen Kriegs- materiales. Unter diesen Gefangenen befinden

sich Engländer, Franzosen, Belgier, Senegal neger, Turkos, Indier, Kanadier, Zuaven und Algier; fürwahr ein nettes Gemisch von zivi lisierten Völkern. Für die gemeine Kampfesweise der Eng länder spricht die Meldung eines Kriegsbericht erstatters, daß englische Soldaten mit deutschen Uniformen den Versuch machten, eine deutsche Abteilung auf diese Weise irrezuführen. Die Deutschen merkten aber noch rechtzeitig die Schurkerei und machten die ganze englische Ab teilung nieder. Aber auch an der übrigen

Schlachtfront im Westen haben die Franzosen neuerlich saftige Hiebe bekommen. In der Champagne (die fruchtbarste Gegend Frankreichs) wurden verschiedene fran zösische Angriffe mit teilweise schweren Ver lusten für die Angreifer zurückgewiesen. Die ge fangenen Franzosen zitterten vor Angst, weil ihnen die Offiziere vorsagten, sie würden, falls sie in deutsche Gefangenschaft geraten, sofort er schossen. Von den Deutschen wurden einige starke Punkte dem Gegner abgenommen, so z. B. bei Le Mesnil. Nicht besser

erging es den Fran zosen in den A r g o n n e n, wo die Deutschen ebenfalls an Boden gewannen. . Besonders stark kamen die Franzosen zwi schen Maas und Mosel zum Handkusse. Die Deutschen erstürmten dort die von den Fran zosen besetzten, wichtigen Maashöhen. Alle An griffe der Franzosen, um diese Höhen wieder zurückzuerobern, wurden mit großen Verlusten für die Franzosen abgewiesen. Vom 24. bis 28. April haben die Franzosen dort an Gefan genen allein 43 Offiziere (darunter 3 Regi mentskommandeure

), rund 4000 Mann und 17 Geschütze verloren. In einem Feldbriefe schreibt ein deutscher Mitkämpfer mn diesem Punkte, daß die Angriffe der französischen Sturmkolonnen sehr stürmisch waren. Es stellte sich dann aber heraus, daß die meisten Gefange nen betrunken waren. Berauscht wurden also die armen Soldaten, damit sie mehr Mut haben. Infolge feindlicher Beschießung von fried lichen Ortschaften im Rücken der deutschen Schlachtfront sahen sich die Deutschen ver anlaßt, die Stadt Reims mit Granaten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1915/26_03_1915/TI_BA_ZE_1915_03_26_3_object_8365500.png
Seite 3 von 16
Datum: 26.03.1915
Umfang: 16
„D ur chh alt e n ! heißt jetzt. alle Weis heit, nur Durchhalten, die materielle Macht ist jetzt gleichgültig, nur der moralische Krästeüberschuß wird die Entscheidung bringen, nur wer d u r ch h ä l t, wird der S i e- ger sein. Miesmachen gilt nichts, ich schieße jeten nieder, der mir mit Miesmacherei kommt, und alle anderen, die ein Herz im Leib haben, werden es ebenso tun. Die Nachrichten, die wir durch die Radiostationen über die deutschen Kiege. im Osten bekommen, sind wirklich herz

. , '■ Fürchterliche Anstrengungen haben die bra ven österreichisch - ungarischen und -deutschen Truppen in der.Karpathenschlachtfront mitzu machen, aber sie werden den wahnsinnigen russi schen .'Anstürmen „durchhalten", denn schließlich unhsteMich wird bei den entsetzlichen Verlusten, die dick' Russen bei ihren fortgesetzten Stürmen erleiden,, auch das riesige Menschenmaterial/ das . den Russen zur Verfügung- steht, am'Ende seiner Kraft- anlangen. Am 14. Marz z. Bi wurden beinl Nszokerpaffe alleim 2 russische

, was ihnen aber nicht gelang. Das Angrisssseld ist, wie unser Generalstabsbericht meldete, mit toten Russen, bedeckt. In Westgalizien herrscht verhältnismäßig Ruhe./ . Vom deutsch-belgisch-sran- zösischen Kriegsschauplatz. Am 10. März war die große Winterschlacht in der Champagne, welche am 16. Februar be gann und von der wir irr letzter Nummer be richteten, in ihrer Hauptsache beendet. Der fürch terliche. Ansturm der Franzosen auf die deutschen .Stellungen .wurde mit entsetzlich blutigen Ver lusten für die Franzosen

von den verhältnis- . mäßig schwachen deutschen Truppen, die den An prall auszuhalten hätten, zurückgeworfen. Zwei - deutsche.Divisionen mit einigen' Bataillonen Verstärkung hatten in einem Raume von. acht Kilometer -den Ansturm von 6 französischen Armeekorps , auszuhalten. Trotz der sechsfachen Uebermacht hielten die Deutschen -stand und' warfen den Feind zurück. Von dem fürchterlichen Ringen in der Champagne kann man sich keinen Begriff ma chen, wenn man bedenkt,.daß,, wie die deutsche

oberste.Heeresleitung berichtet, in 24 Stunden oft.mehr als 100.000 Kanonenschüsse auf die ' deutschen Stellungen abgegeben wurden. Nach dem deutschen Generalstäbsberichte betragen.die Verluste der Franzosen in dieser Schlacht nicht weniger als 45.600 Mann an Toten, 2450 unverwundete Gefangene, darunter 35 Offiziere sieien den Deutschen in die Hände. Freilich hatten auch, die Deutschen in dieser mörderischen. Schlacht' schwere Verluste erlitten/ welche' mit 15.000 Mann, berechnet werden'. ' Den Franzosen scheint infolge

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/08_04_1926/ZDB-3059538-1_1926_04_08_1_object_8090772.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1926
Umfang: 8
steht nur Deutschariern offen. Innsbruck, donnersrag/ Sen 8. stpril lyZö Zolge 14 Auslimds-e«tichtum als Fattor aal dem Weltmartt. Von dipl. merc. Friedrich Cbeling, Berlin. Das Streben der „Siegerftaaten". Erst dem unheilvollen Kriegsausgange, der feindlichen Einstellung der Entente gegenüber allem Deutschen und endlich der noch immer nicht gestill ten Expansionsbestrebungen einiger Nachbarn deutt j scher Länder ist es Vorbehalten gewesen, das In teresse für die deutschen Minderheiten in weitere

Landes, der Pfalz und des Saargebietes mit französischer Kultur. Und das wohl nicht allein aus kultu rellen oder militärpolittschen, sonderu aus wirt- schaftlicheu Motiven! Auch aus dem Lande der Siebenbürger Sachsen dringen erschüt ternde Klagen zu uns, und selbst die 20.000 Deutschen i m Pont ns, -die sich ein Jahr hundert hindurch des besonderen Schutzes russischer Zaren erfreuten, hatten während des Krieges und der russischen Schreckensjahre Unsägliches zu erdul- den. Wie schon einmal betont

wurde, der deutsche Staatsbürger dachte kaum an seine Brüder im Auslande und vielleicht hätte ihn auch ihre Not nicht wachgerüttelt und gezeigt, welche kulturell wertvollen Kräfte er in der ganzen Welt besitzt, wenn sie nicht selbst zu ihm gekommen wären, und zwar: Und im Unglück nun erst recht! Cs ist be zeichnend, daß dieser vierte Vers der deutschen Nationalhymne im brasilianischen Urwalde ent standen ist. Die großdeutsche Gemeinschaft

. Nun aber haben wir die g r o ß d e u t s ch e G e- m e i n s ch a f t und sie wird von allen Schichten des deutschen Volkes ohne Unterschied des Stan des oder der Partei gepflegt, so daß zu hoffen bleibt, sie wird ttotz — oder gerade wegen ihrer Bedrückung noch einmal herrliche Triumphe feiern. Eigenartiger Weise aber wird die groß- und aus landsdeutsche Arbeit fast nur vom geistig-kulturel len und rassig-völkischen Standpunkt geleistet, wäh rend die Wirtschaftssührer rein sachlich diese Fra gen vernachlässigen. Ein Ueberblick über das Volks- oder weltwirtschaftliche Schrifttum zeigt

: „der Handel folgt der Sprache" hat gerade in den letzten 7 Jahren der besonderen Pflege des Auslandsdeutschtums an Wahrheit gewonnen. Der Deutsche jenseits der deutschen Reichsgrenzen ist in weit höherem Maße geneigt, deutsche Waren zu verbrauchen, deren Nus in Bezug auf Qualität oder spezielle Eignung für die deutschen Gebräuche ihm durch Tradition überkommen ist. Cs ist leicht zu ermessen, daß der Bedarf dieser Deutschen im Auslande ein ganz erheblicher ist. Die eigentlichen Auswanderer ge hören immer

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1914/28_08_1914/TI_BA_ZE_1914_08_28_4_object_8365261.png
Seite 4 von 16
Datum: 28.08.1914
Umfang: 16
mit dem Angriffe auf die österreichisch-deutschen Truppen nicht so lange zu warten, bis die deutschen Trupenp in Belgien und Frankreich aufgeräumt haben und von dort einen Teil ihrer Truppen nach Rußland zu werfen in der Lage sind. Für die Rus sen dürften aber schon diejenigen Truppen der Ver bündeten genügen, die gegenwärtig auf russischem Boden sich befinden. Wie weit unsere Truppen in 'Rußland vorgedrungen sind, wird begreiflicherweise ebenfalls verschwiegen. An der galizifch-russischen Grenze unterneh men

erschoß sich aus gleichem Grunde der Befehlshaber des russischen Kriegshafens Sveaburg. Bei den Kämpfen in Rußland fielen den Deutschen russische Patronenkisten und Konser venbüchsen in die Hände; davon waren zahlreiche mit Sand gefüllt. Die Gauner von Lieferanten und russischen Militärbeamten sind weit vom Schuß und schwimmen im Fett. Die Betrogene!, sind die armen russischen Soldaten. Die inneren Feinde Rußlands melden sich fein langsam. In Kankasien (Vor derasien) ist ein Aufstand gegen Rußland

gebildeten Truppen wollen die Russisch- Polen gegen Rußland kämpfen und das rus sische Joch abschütteln. Rußland, das selbst so viele Feinde im Reiche besitzt, hatte es wahrlich nicht notwendig, mit uns und Deutschland wegen der serbischen Königsmörder anzubandeln. Vom deutsch-russischen Kriegsschauplätze. Am 17. August hatten die Deutschen mit den russischen Truppen bei Stallupönen ein Gefecht, das mit einem Siege der deutschen Truppen endete. Die Deutschen machten 3000 Ge fangene und erbeuteten sechs

Maschinengewehre; die nicht fortgebracht werden konnten, wurden vernichtet. Die deutschen Truppen sind bis Mlawa vorgerückt, von wo es nur mehr 100 Kilometer bis Warschau ist. Warschau ist von den russischen Truppen ebenfalls geräumt. Im Norden der deutsch-russischen Grenze ist es den Russen zwar gelungen in deutsches Ge biet bei Jmsterberg einzudringen; sie werden aber bald wieder hinausgejagt werden. Ein preußischer Ulan, der sich beim Feind ent schuldigt. Eine Heldentat, die gleichzeitig einer Komik

aus dem Hinterhalte geschossen, wodurch zwei Mann ge tötet und 20 bis 30 .verwundet wurden. Wäre es bei einem solchen hintertückischen Vorgehen zu wundern, wenn die deutschen Truppen in rück fichtsloser Weise vorgingen? Die Wirkung der Maschinengewehre. Die „Hamburger Nachrichten" berichten: „An der Grenze auf einem langgestreckten Hügel iicmö eine preußische Reiterabteilung, wenige Schwadronen. Dicht, hinter ihnen, durch den Hü gel eben gedeckt, einige Maschinengewehre der Kavallerie zugeteilt. Ta kamen zwei

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1925/03_09_1925/ZDB-3059538-1_1925_09_03_1_object_8090519.png
Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1925
Umfang: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/01_06_1919/TIRVO_1919_06_01_2_object_7618299.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1919
Umfang: 12
'des Friedensentwurses über die deutschen Kolonien ^bezeichnet der Gegenvorschlag als unvereinbar mit dem jS. Wilsonfchen Punkte. Deutschland braucht -die Kolo, irtten künftig notwendiger als früher für feine Volks- ! Wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, die Ko- ' lonialfrage einem besonderen Ausschüsse zu überwei sen. Materiell hält Deutschland seinen Anspruch auf ! Wiederherausgabe seines Kolonialbesitzes aufrecht, ist !aber bereit, falls der Völkerbund zustande kommt und Deutschland

dessen gleichberechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung seiner Kolonien nach den Grundsätzen des Völkerbundes zu führen, gegebenenfalls als Mandatar. Bezüglich Rußlands betrachtet Deutschland die staatsrechtliche Struktur der einzelnen russischen Staaten als deren innere Angelegenheit. Ein Recht Rußlands auf . Wiederherstellung und Wiedergutmachung durch 'Deutschland wird nicht anerkannt. Die Denkschrift behandelt sodann die Frage der deutschen Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands, des Außenhandels

-und der Seeschiffahrt und bezeichnet die diesbezüglichen 'Bestimmungen der Entente als unmöglich und die Zah lungsfähigkeit Deutschlands als gefährdet, sowie als völkerrechtlich unbegründet; das gelle namentlich von der Wegnahme der in den feindlichen Häfen internierten deutschen Schiffe, von der geforderten Herausgabe der deutschen Handelsflotte, sowie von den vorgesehenen Maßnahmen über die Handelsschiffahrt. Deutschland be darf der Seeschiffahrt für sein gesamtes Wirtschafts leben. Die Wegnahme der deutschen

Kabel wird als ungerechtfertigt und abzulehnende Einschränkung des ^äußeren deutschen Nachrichtendienstes bezeichnet. Die Beseitigung der deutschen Rechte und Ansprüche, sowie die Liquidierung des deutschen Privateigentums im feindlichen Auslände selbst nach dem Friedensschlüsse müssen als einseitige Benachteiligung des deutschen Außenhandels unterbleiben. Die Forderung nach Aus lieferung der Uebersee-Handelsflotte ist unannehmbar; idagegen ist die deutsche Delegation bereit, zur Ausfül- -lung

ist, da Deutschland in jeder Hinsicht wehrlos ist. Die Denkschrift spricht die Bereitwilligkeit Deutschlands, nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit einen bestimmten Prozentsatz der Gesamteinnahmen an den Abgaben, der Betriebsüberschüsse des Deutschen !Reiches und der einzelnen Staaten als Annuität zu be zahlen, aus, anerkennt auch den Grundsatz der gleichen Steuerbehandlung des deutschen Steuerzahlers wie des Angehörigen des meistbelasteten Staates, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß Deutschland nicht zer

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/18_06_1919/TIRVO_1919_06_18_1_object_7622376.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1919
Umfang: 8
und des Tiroler Landtages. Seine «Udrrnag der Bedingungen gegen LentfchlanS. ' Par i s, 16. Juni. (Reuter.) Die von den Alliierten auf die Bemerkungen der Deutschen zu den Friedensbedingungen erteilte Antwort ist Heute veröffentlicht worden. Sie wird eingeleitet durch einen Mantelbrief, in dem gesagt wird: ! In den Augen der alliierten und assoziierten Mächte war dieser Krieg das größte Verbrechen !gegen die Menschheit, das jemals begangen lvor- jSen ist. Deutschland hat seinen willfährigen Ver bündeten

ermutigt. Serbien den Krieg zu er- jklären. Der Brief zählt dann die Verbrechen auf rund sagt: Deutschland muß es auf sich nehmen, idie Wiedergutmachung zu leistem Der Brief fügt ? hinzu: Die alliierten und assoziierten Mächte Haben für die Wiedererrichtung des polnischen Staates mit sicheren Zugängen zum Meere Vor sorge getroffen. Das Regime betreffend das Saarbecken wird aus 15 Jahre aufrecht erhalten bleiben. Die Kolonien sind einer deutschen Herr schaft abgeneigt. Der Brief fügt hinzu: Wenn ldie

Deutschen beweisen, daß sie beabsichtigen, die .Friedensbedingungen zu erfüllen, so wird es ifrüher möglich sein, den Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands zu vervollständigen, j Betreffend die Beschuldigungen der Deutschen in Bezug der Blockade heißt es: Die Blockade ist zu jeder Zeit eine gesetzlich geregelte Methode der Kriegführung gewesen. Die Antwort der Alliierten auf die deutschen Bemerkungen legt dar, in dem deutschen Memorandum sei nichts enthalten gewesen, was die Ueberzeugung

können nicht in Erwägung gezogen werden. Was die Wiedergut machung betrifft, so kann Deutschland eine Pauschalsumme (wörtlich: Lumo Sum) für die Regelung seiner Gesamtheit oder eines Teiles seiner Verbindlichkeiten anbieten. Fünf Tage Zeit zur Unterzeichnung des Friedensvertrages. ' L h o n, 16. Juni. (Funkspruch des Tel.-Korr.- ? Büros.) Der „Demps" veröffentlicht folgende Mitteilungen: Die Ueberreichung der Antwort der Verbündeten auf die deutschen Gegenvor schläge erfolgte ohne jede Formalität. Die fünf tägige

. Es verbleiben somit in Versailles etwa 100 Mitglieder der deutschen Delegation. Leut nant Bourgoise wird die Deutschen bis Köln begleiten und mit ihnen nach Ablauf der Frist nach Versailles zurückkehren. Heute 3 Uhr nachmittags hält die Finanzkom- mission und die Kommission für Schadengut- machung gemeinsam eine Sitzung ab. Dienstag soll der Rat der zehn Minister des Aeußern eine Sitzung abhalten. Auf der Tagesordnung stehen die ottomanischen Angelegenheiten. ♦ Die deutsche Regierung steht

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1914/09_10_1914/TI_BA_ZE_1914_10_09_3_object_8365308.png
Seite 3 von 16
Datum: 09.10.1914
Umfang: 16
Massen eingedrunqen und wurde von ihnen um zingelt. Als die Deutschen die Aussichtslosigkeit' eines weiteren Kampfes sahen, Warfen sie zum Zeichen, daß sie sich ergeben wollen, die Waffen fort und hielten die Häme in die Höhe. Eine französische Abteilung näherte sich ihnen, aber, anstatt sie gefangen zu nehmen, sprangen sie um die gefangenen Deutschen herum, verhöhnten sie und schossen ihnen aus unmittelbarer Nähe ins Gesicht und in die Brust. Entsetzlich war das Ge schrei der Verzweifelten

sein, daß er tot wäre, und so stach er blindlings mir dem.,Bajottette dreim.al in den Körper des ain Boden Liegenden. Daun floh er mit den übrigen, da die Deutschen uäherrückten. Ein Augsburger Reservist, welcher in fran zösische Gefangenschaft geraten ist, aber von den Deutschen wieder befreit wurde, schrieb an seine Angehörigen: Bis jetzt war ist in sieben Gefechten und zweimal 48 Stunden im Granatfeuer ge legen, das so schrecklich war, als ob sich hundert Gewitter über mich entladen-hätten. Ich geriet

der Sturmangriff unseres Regiments. Bajonette blitzten und mit Hurra gings gegen die Franzosen. Ich warf mich zu Boden und als die Unseren da. waren, stellte ich Mich znm Kampfe. Ich rächte meine Schmach au den Fein den und wurde znm .Eisernen Kreuz vor ge schlagen. Von einem scheußlichen Vorgehen der Fran zosen gegenüber verwundeten deutschen Soldaten erstattete der deutsche General Schierning Dem Deutschen Kaiser folgenden Bericht: Vor einigen Tagen wurde das Lazarett tu. Orchies von Franktireurs überfallen

g e st o p s t, s o daß sie ersticken mutzten. Die Richtigkeit dieser Angaben wird durch zwei französische Geistliche bestätigt. Orchies würde dem'Erdboden gleich gemacht. Die heuchlerischen Franzosen. Die alte französische Krönungsstadt R e i m s liegt in der Schlachtlinie des gegenwärtigen Enr- scheidungskampfes und ist von den Franzosen, besetzt. Die Stadt besitzt eine prachtvolle gotische Kirche, ein Kunstwerk erster Klasse. Der Kom mandant der deutschen Artillerie gab seinen Truppen strengen Auftrag, die Kirche

nicht zu beschießen. Die Franzosen, als sie sahen, daß die Kirche nicht beschossen wird, stellten hinter der Kirche ihre Artillerie auf und beschossen von dort die deutschen Stellungen. Außerdem stellten sie 'im Turm einen Beobachtungsposten auf, um Kenntnis.,, von den Bewegungen der deutschen Truppen zu bekommen. Als die Deutschen merk ten, daß die Franzosen die von ihnen geschonte Kirche für kriegerische.Zwecke ausnützten, waren sie selbstredend gezwungen, durch Schüsse den Po sten im Kirchturme zu vertreiben

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/18_03_1919/TIRVO_1919_03_18_1_object_7620468.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.03.1919
Umfang: 8
. X 9.—, halbjährlich K 18.—. Zun» Abholen in Inns- druck monatlich K 2.89. RnSnrärts durch die Kolporteure «.durch die Post für Oester- re ich.Ungarn: monatl. K 3.30, viertelt. K 9.90. Halbjahr!. K 19.80. Etn,«l-N«mmer 20 k Nr. 64 Fnnsbrukk« Dienstag, den 18. Mrz 1818 27. Fahrg. : Die Kundgebung für Volkseinheit. Ein einiges Tirol im einige« Deutschland. Gestern' hak Ke Bevölkerung Innsbrucks in einer Kundgebung voll Wucht und Kraft gegen di« Annexion be3 deutschen Südtirols durch Italien protestiert

und für die Deutschen im be setzten Gebiet unseres Landes das volle, freie Selbstbestimmungsvecht gefordert. Massen, ein großer Teil der Einwohner unserer Stadt, füll ten den weiten Platz zwischen der Hofburg, dem Stadttheater und dsn Stadtsaalgebäude, und unter dem ungeheuren Menschenhaufen traten, 'sozusagen als Rückgrat und weisungsgebendrr Faktor, die Anhänger der sozialdemokratischen Partei kräftigst hervor. Während die Anhänger der bürgerlichen Parteien einzeln und verloren, wie sie in diesen weltenbewegenden

und die Sill- se ausgefüllt. Ms diese Massen auf dem Platz mirückten, begann sich der weite Raum zu füllen. Unsere Genossen führten im Zuge mehrere Standarten mit, die mit bündiger Kürze auf- tzeigtm, daß sich das arbeitende Volk nicht mit 'einer bloßen Demonstration für das Selbst- bestimmungsrecht begnügen, die auch ein selb- 'standiges Tirol zum Endzweck haben kann. Das Arbeitende Volk dieses Landes will die Vereini- gwng aller Deutschen in eine große, einige Volks republik. Keine neuen Duodezstaaten

. Die Verständigung mit Italien ist nach un serer tiefinnersten Ueberzeugung nicht allein der beste, sondern auch der allein gangbare Weg zur Rettung des deutschen SLdtirols. Und wol len die Imperialisten, die heute in Italien den Ton angeben, diesen Weg nicht beschreiten, be harren sie auf Eroberungen — das italienische Volk aber, das fern« Imperialisten ebenso über winden wird, wie das deutsche Volk seine alten Machthaber stürzte, wird in die dargebotene Hand einschlagen. Das deutsche Südtirol

wird dann eintreten in die Deutsche Volksrepublik. Unsere Genossen haben daher gestern die For derungen und Bekenntnisse auf ihre Standarten geschrieben: Rettung des deutschen Siidtirols durch Ver ständigung mit Italien! Vereinigung aller Deutschen in eine freie Volksrepublik! Separatismus ist die Fortsetzung des Hun- Wir kämpfen für die Brüder jenseits des Brenners, aber die Separation von den übrigen Deutschen, der „selbständige Staat" Tirol ist nicht das Mittel, die bedrohten Deutsch-Süd- tiroler zu retten

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1914/11_09_1914/TI_BA_ZE_1914_09_11_3_object_8365276.png
Seite 3 von 16
Datum: 11.09.1914
Umfang: 16
ist ein russischer General, dem mehrere russische'Stabsoffiziere zugeteilt sind... . ' Die auf . den Grenzhöhen bei. Pjelica. stehenden, aw Zahl- überlegenen Montenegriner, wurden von der in Fongratz stehenden 4. Gebirgsbrigade in mehrtägigen Angriffen zurückgeworfen und. ihnen mehrere.schwere Geschütze abgenommen.. . Vom deutsch-belgischen Kriegsschauplätze. • Mit Ausnahme von der befestigten Hafenstadt Antwerpen ist das ganze Königreich Belgien von den deutschen Truppen besetzt. Die Festung Namur

ist nach'zweitägiger' Beschießung durch die deutsche--Ar tillerie gefallen; sie würde durch die Beschießung in einen.Schutthaufen verwandelt. Antwerpen selbst ist von den deutschen Truppen auf der Lauöseite voll- karnnren eingeschlossen uuü dürste die Einnahme die ses letzten befestigten Punktes Belgiens bald er folgen. Von der Seeseite aus, wird cs den Englän dern wohl kaum möglich sein, der Stadt Hilfe zu briu'geiiOvcibd"ie'Deutschen die Einfahrt 'Am/Hafen mit Unterseerninen versperrt haben. Für den König

noch geben ivird, falls der Krieg, wie zu er warten steht, für Oesterreich und Deutschland gün stig ausfällt. Tie siegreichen Deutschen haben -in Belgien bereits die eigene Zivilverwaltung einge- sührt. Belgien hat in diesem Weltkriege schrecklich ge litten, weil es der Schauplatz zahlreicher blutiger Kämpfe und Schlachten war. Der Verlust der Bel gier an Toten und Verwundeten beträgt bisher lOiOOO Mann. Die Deutschen lieferten nicht nur den belgischen Truppen, sondern auch den in Belgien einmarschierten

, mit Belgien verbündeten französi schen und' englischen Truppen schwere Schlachten, in denen die Truppen der drei verbündeten Mächte vernichtende Niederlagen erlitten haben und so den deutschen Truppen den Einmarsch noch. Frankreich frei geben mutzten. Von der Provinz Lüttich forderte Deutschland eine Kriegskontribution von 60 Millionen. Di e Hi n t er t ü cke d er b e l g i s ch en B e v ö l- . kerung wurde in verschiedenen belgischen Ortschaften von den Deutschen schwer bestraft, zum abschreckenden

Beispiel für aridere Ortschaften. . Die Einwohner der von den Deutschen besetz- ; teil Stadt Löwen (in der Nähe dorr Antwerpen) benützten einen Ausfall der belgischen Truppen aus Antwerpen, um gleichzeitig zur Unterstützung des belgischen Ausfalles aus allen Fenstern, von den Dächern, aus Kelleröffnungen aus die in den Stra ßen befindlichen deutschen Truppen zu schießen, wobei aus deutscher Seite infolge des heimtückischen Ueber- falles viel Blut. floß. Es kam zu einem fürchter lichen Handgemenge

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1927/15_09_1927/DERSU_1927_09_15_2_object_7914855.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1927
Umfang: 8
richtete sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an den be rufenen Vertreter der Regierung an den Präfekten, mehr als bis her an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeordneten haben dem Präfekten die Versicherung abgegeben, ihre Schuld fct es nicht, wenn die Auslandspresse falsche Mitteilungen

Berichterstattung hat den Südtirolern schon große Nachteile gebracht und die Fa schisten immer wieder zu Vergeltungstaten angespornt. . Die „Frankfurter Zeitung" schrieb dazu: „Die beiden deutschen Südtiroler Abgeordneten im römischen Parlamente, Baron Dr. Paul Sternbach und Dr. Tinzl, haben an den Bozner Präfekten Dr. Ricci ein Schreiben gerichtet, in dem sie sich zu dem Gedanken einer deutsch-italienischen Ver söhnungspolitik in Südtirol bekennen. Zur Bekräftigung ihrer Auffassung

und um einer solchen Versöhnungspolitik die Wege zu ebnen, haben sie darauf verzichtet, sowohl an dem Kongreß der Minderheiten als auch an der Taching der Interparlamen tarischen Union teilzunehmmen. Das bedeutet eine grundlegende Aenderung der bisherigen Politik der Deutschen in Südtirol. Die Deutschen hatten zweifellos alle Ursache, gegen den Faschismus und seine Organe mißtrauisch zu fein; mit der Erklärung der Leiden Abgeordneten, die im römischen Parlament den Deutschen Verband in Südtirol vertreten, geben sie nun ihre Kampf

stellung und ihren Widerstand auf und fügen sich als Mitarbeiter und gleichzeitige Bürger in das Staatsganze ein. Man wird diesen Versuch der Südtiroler Deutschen, auf friedliche Weise innerhalb des Staates, zu dem sie gehören, eine einigermaßen zufriedenstellende Regelung ihrer Angelegenheiten zu finden, mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Freilich wird dieser gute Wille zu einer versöhnlichen Zusammenarbeit mit den faschistischen Machthabern kaum sehr gefördert, falls der allerdings als be sonders

deutschfeindlich geltende faschistische Oberkommissär Gi- arratana des schreiben der beiden deutschen Abgeordneten als eine Art Bankrotterklärung auffassen und die Frage der deutschen Minderheit in Südtirol als erledigt betrachten sollte. Immerhin kann dieses Schreiben der Beginn einer neuen Aera in dar Geschichte des Südtiroler Volkes sein, wenn auf der faschistischen Seite nur einigermaßen verstanden wird, welche Bedeutung diesem Entgegenkommen zur Versöhnlichkeit für das so hart bedrängte Deutschtum

12
Zeitungen & Zeitschriften
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1938/04_06_1938/ZDB-3062661-4_1938_06_04_2_object_8237184.png
Seite 2 von 6
Datum: 04.06.1938
Umfang: 6
verlacht werden, sie arbeiten für den Füh rer. für seine Idee, für Deutschland, wie er selbst in der Kerkerzelle. Denn in Lands berg, wo der einsame, große Mann hinter Gittern sitzt, da entsteht das Buch der Deutschen „Mein Kampf". Und diesen Kampf nimmt er wieder auf. kaum, daß ihm die Freiheit wiedergegeben. Die Faust des Gegners aufgedrochen. Mit legalen Mitteln zum Ziel heißt nun die Parole. Der Weg ist anders ge worden, was unveränderlich geblieben ist, das ist der Wille zu Deutschland

Nationalsozialisten in den Deutschen Reichstag ein. 12 Mann sind es. 12 Mann gegen 491. Es ist dasselbe Verhältnis wie draußen. Aber trotz der Legalität haben der Führer und seine Bewegung noch immer nicht an die Zahl glauben gelernt. An nichts glauben sie als an den guten Kern der Nation, an die Schicksalhaftigkeit ihres Auf trages vor der Geschichte und daran, daß ent weder Deutschland mit der nationalsoziali stischen Bewegung siegen, oder aber end gültig ausgelöscht sein wird aus dem Buche der Weltgeschichte

Male als Reichskanzler vor das deutsche Volk hin und erklärte: „Deutsches Volk! Gib uns vier Jahre Zeit — dann richte und urteile über uns!" Nun, das deutsche Volk hat entschie den. Die herrlichen Werke des Wiederauf baues haben für den Führer und dm Na tionalsozialismus gezeugt, und das Ver trauen. die Liebe und der Glaube aller Deutschen sind sein geworden. Alle haben erkannt, daß der Kampf der Bewegung Kampf um Deutschlands Leben war. Daß ihre Opfer für Deutschland gebracht wurden

der ein mal für richtig erkannten Grundsätze so gar schneller als erwartet und gründlicher als vermutet durchzuführen. Die Leistungen der letzten 5 Jahre stehen in der Ge schichte des deutschen Volkes unvergleich lich da. Wenn wir heute in einem Rückblick Über die Leistungen der 5 Jahre die Er füllung des Parteiprogramms überprüfen, und das bereits Erreichte Herausstellen/, so kommen wir zu der Feststellung, daß trotz der großen Schwierigkeiten, die der natio nalsozialistischen Bewegung bei der Macht

übernahme innen- wie außenpolitisch ent gegenstand m, bereits heute die Forderungen der meisten Parteiprogrammpunkte in gro- ßm Zügen erfüllt, ja zum Teil restlos ver wirklicht sind. Das oberste Gesetz des Parteipro gramms lautet: Gemeinnutz geht vor Eigen nutz. Mit dieser Forderung ist die innere Rückbesinnung des deutschen Menschen auf seine blutsmäßigen Charakterwerte aufge stellt, ohne die eine Wiedergeburt des deut schen Volkes nicht möglich ist. Wir haben in dem von Jahr zu Jahr sich steigernden

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1931/24_01_1931/ZDB-3059538-1_1931_01_24_1_object_8091902.png
Seite 1 von 4
Datum: 24.01.1931
Umfang: 4
Schriftleitung und Verwaltung Museumstraße LL. Kernruf 160. drahtanschrift „Mpenlanö^ SlocbenTcbrift der GroßdeutTeben Volkspartei für Cirol Für Oesterreich halbjährig 8 4.—, EinzölverkMifsprois 8 —.20, — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjahvig Schlwei'Ker -Franken 6.—. Die BezugAgebHr -ist stets ini vorhinein zahlbar. — B-orauszahlenbe Bezieher sind bei 'Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingeisandte Manuskripte

wird keine Haftung übernommen. — Mbestellnngen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres >durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Dentschariern offen. 12. ZlÄrgang Zmsbrua, den 24. Jänner ISA Folge 4 Vor dem Besuche Dr. Brünings u. Dr. Lurtius in Wien. Der österreichische Vizekanzler und Außenminister Dr. Schober hat gelegentlich der Völkerbundtagung in Genf den deutschen Reichskanzler Dr. Brüning und den Reichsaußenminister Dr. Eurtius im Namen der öster reichischen Regierung zum Besuche Wiens

eingeladen. Die beiden deutschen Staatsmänner haben die Einladung ange nommen. Deutschösterreich wird im Februar die Freude haben, die derzeitigen verantwortlichen Leiter der deutschen Innen- und Außenpolitik als Gäste begrüßen zu können. Daß dieser Besuch nicht nur ein Höflichkeitsakt und mehr sein wird, als ein konventioneller Dank für den vorjährigen Besuch Schobers in Berlin, ist gewiß. 'Dr. Schober 'hat in Gens Pressevertretern gegenüber betont, daß zwischen dem Reiche und Oesterreich Besprechungen

beginnen sollen, die der innigeren Ausgestaltung der österreichisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen dienen sotten. Ist es ein Zufall, daß der österreichische Bundeskanzler der im Vorjahre in der deutschen Reichshauptstadt die in nige Verbundenheit der beiden deutschen Staaten Mittel europas öffentl. und feierlich bekundet hat,S chober heißt? Und ist es ein Zufall, wenn wieder unter der Außenminister schaft Schobers der deutsche Reichskanzler mit dem deutschen Außenminister nach Wien kommt

, die Jugend an den Universitäten ließen den Tag nicht vorübergehen, ohne zu bekunden, daß sie gewillt ist, im Geiste der Schöpfer der deutschen Einheit zu arbeiten, die gesamte Presse Deutschösterreichs würdigte die Bedeutung des Tages. Der österreichische Rundfunksender vermittelte den Radiohörern die im deutschen Reichstage veranstaltete offizielle Feier der Reichsregierung. Aeberall in Österreich lauschte man Sonn tag vormitttag den ernsten, mahnenden und erhebenden Worten des Nestors der deutschen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/02_02_1926/TIRVO_1926_02_02_1_object_7641274.png
Seite 1 von 8
Datum: 02.02.1926
Umfang: 8
Druck Des saschi- fiffchen Gewaltregimes auf SüDtirol. Nahezu seiden Tag er- .scheint irgendeine Verordnung, welche Die kulturellen Rechte 'Der Deutschen Bevölkerung einengen und ihre wirtschaft lichen Betägigungsmöglichkeiten erschweren. Alle Demüti gungen, Die da von den Anführern Der faschistischen Gewalt haufen nur ersonnen werden konnten, sind längst ausgeübt worden. Es ist so. Daß der faschistische Gewalthaufen, der sich in ganz Italien heute hemmungslos austoben und aus leben

kann, gegen Die Deutschen in Gübtirol einfach jede Schandtat für erlaubt hält. Der Faschismus scheint die deutschen Landesbürger nicht mehr als Menschen zu be trachten, oben weil sie für Italien keinerlei Begeisterung aufzubringen vermögen. Nun sind die nicht sehr uxrrmen Gefühle für Italien sehr wohl begreiflich. Man hat die Deutschen in Südtirol, Die in einem geschlossenen Sprach gebiete leben, ja nicht gefragt, ob sie an Italien angeglie dert werden wollen. Die Besitznahme Des irr deutschen Lan

des war eine Vergewaltigung der urdentschen Bevölkerung, die in ihrer Brutalität in Der ganzen neueren Geschichte kaum ein Gegenstück finden wird. Es waren Die Deutschen in Südtirol sprachlich, kulturell und wirtschaftlich so restlos mit Den Deutschen in Nordtirol, mit den Deutschen in .Oesterreich und mit dem ganzen 'deutschen Volte verbunden, wie vielleicht sich nur die Bewohner einer reichsdentschen Stadt mit ihrem Volke verknüpft fühlen können. Die Deutschen in Weimar fühlen sich mit Der 'deutschen Kultur nicht enger

verbunden, als Die Deutschen in 'Südtirol. Und man kann sehr wohl Die Gefühle verstehen, die in den Deut schen jenseits 'Des Brenners ausgelobt sind, als sie, ohne sie zu befragen, so wie irgendein wilder Negerstamm im schwär- sten Afrika, von ihrem Mutterlande losgetrennt und ge zwungen worden sind, sich als Italiener zu nennen. Diese ' zwangsweise zu Italien geschlagenen Deutschen konnten na türlich keine Italiener werden. Fürs erste, weil die über wiegende Mehrheit Der Deutschen in SüDtirol

Der italieni schen Sprache nicht mächtig ist und fürs zweite, weil Das Einleben in Die italienische Kultur sich nicht, wie es die Faschisten sich etwa vorzustellen vermögen, so vollzieht, wie ein Hem'Dwechsel. Da glaNben nun die Faschisten mit Ge walt erzwingen zu können, 'daß sich die vergewaltigten Deutschen in gute italienische Patrioten verwandeln. Die Machthaber Der faschistischen Gewalthaufen erlassen eine Verordnung um Die andere. Mit Dekreten haben sie Die Verwaltung des Landes italienisiert

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1927/15_09_1927/ZDB-3059538-1_1927_09_15_2_object_8091173.png
Seite 2 von 4
Datum: 15.09.1927
Umfang: 4
2. Seite, Folge 37 Vermögensraube gleichkommt. Weil diese Unvernunft nicht allein in Wien sondern auch in Tirol gehandhabt wird, dürfte es nicht schaden, wenn wir unsere Leser auf diese ganz schafige Währungsgeschichte aufmerksam machen. Wie lange wird man diesen Schwindel zum Schaden unserer Volkswirtschaft noch hingehen lassen? M. I. Deulschsüdtirol. Traurige Lage des Deutschtums. Die Erklärung der beiden deutschen Abgeordneten der Provinz Bozen an den Präfekten Dr. Ricci ist im Ausland

vielfach mißverstanden worden. Man glaubte da und dort, diese offizielle Aeußerung der Ver treter des Deutschen Verbandes bedeute die vollkommene Unterwerfung der Deutschen unter das faschistische Regiment oder die Aufgabe des Volkstums. Dies ist wohl ein gröblicher Irrtum. Der Druck des Faschismus war in der letzten Zeit un erhört stark. Der zur Unterwerfung der Deutschen im Etsch- lande aus Rom entsandte faschistische Komissär und Abgeord nete Giarratana hat im Bewußtsein seiner Macht mit neuen

Verbannungsurteilen gedroht, er schritt unbeanständet über den Wirkungskreis des Statthalters der Provinz hinaus, seine ganze Wut richtet sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an die beufenen Vertreter der Regierung, an den Präfekten, mehr als bisher an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeord neten haben dem Präfekten

trüge. Ob diese Geistigblinden mit ihrer Hinkehr zum hei ligen Juden Marx einen Vorteil haben werden, ist freilich eine andere Frage. Gelangen sie nicht etwa von der Scilla in die Charibdis? Ins eigene Fleisch geschnitten haben sich die Engländer durch den Friedensvertrag von Versailles, wonach die Deutschen ihre Kriegs- und Handelsflotte ausliefern mußten. Die Deutschen bauten sich nun hochmoderne Schiffe, welche jeden Rekord schlagen und die Engländer sitzen mit den alten Kisten

da. Wollen sie sich neue Schiffe verschaffen, dann müssen sie diesel ben auf deutschen Werften bauen lassen. Die Folge davon ist, daß die englischen Werften fortwährend Feierabend haben, während die deutschen vollauf beschäftigt sind. Da bewahrheitet sich halt wieder das alte Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt oft selbst hinein. Aus «ach Wörgl! Die internationale Hochschule in Davos. Jap. — Professor Dr. med. Kollaritz in Davos hatte der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit einen Plan

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1927/17_11_1927/ZDB-3059538-1_1927_11_17_1_object_8091204.png
Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1927
Umfang: 4
In Oesterreich halbjährig 8 3.— Einzelverkaufspreis 8 —.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Frauken 6 .—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlenüe Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert ein^esandte Manuskripte wird keine Haf tung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern

einer Revolution gewesen, son dern war lediglich das Endergebnis der habsburgischen Haus machtpolitik. Sie war die rerfgewordene Frucht, welche vom Baume fallen mußte. Für ihre Errichtung find die national bewußten Deutschen in Oesterreich eingetreten, weil sie wußten, daß nur durch die Schaffung der Republik der Anschluß an das Deutsche Reich einst möglich sein werde. Die habsburgische Dynastie war bekanntlich das Hindernis des Anschlusses ge wesen. Schönerer, welcher den bundesrechtlichen Anschluß

der ehemals deutschen Bundesländer an das Deutsche Reich gefordert hatte, wurde deswegen vom Wiener Hofe gehaßt. — Die Sozialdemokraten haben absolut keine Ursache, sich als die Patenrepublikaner aufzuspielen. Sie haben die Republik nicht erkämpft. Ihr sogenannter republikanischer Schutzbund ist ganz zwecklos, wenn er wirklich die Bestimmung haben soll, die demokratische Republik zu schützen. Die braucht den roten Schutz nicht. Die Sozialdemokraten wollen aber lei der die demokratische Republik

Regierung in Wien eingetroffen. Den deutschen Staatsmännern war der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld und die als österreichische Ehrenkavaliere fun gierenden Legationsräte Bischof und Jordan entgegen- gesahren. Aus dem Wiener Westbahnhofe hatten sich zum Emp fang eingefunden: Bundeskanzler Dr. Seipel, Polizeiprä sident Schober, der Generalsekretär für Außeres Peter und Gesandter Ludwig. In Vertretung des Bundespräsi- denten Dr. Hainisch war he* Ministerialrat der Kanzlei des Präsidenten, Dr. Klasterky

, erschienen. Nach der Be grüßung der Gäste begab sich Reichskanzler Dr. Marx in die deutsche Gesandtschaft und Reichsaußenminister Dr. Strese mann in das Hotel Imperial. Mittags um 1 llhr fand ein Empfang -beim Bundesprästdenten Dr. Hainisch statt, an dem sich ein vom Bundespräsidenten zu Ehren der deutschen Staatsmänner gegebenes F r ü h st ü ck schloß. Nachmittags fand dann ein Gegenbesuch des Bundeskanzlers Dr. Seipel auf der deutschen Gesandtschaft statt und abends gab Bundes kanzler Dr. Seipel

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/25_03_1926/ZDB-3059538-1_1926_03_25_1_object_8090756.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1926
Umfang: 8
» isiui Mu- ir. 11, Prä- ienst- .'Ndrl- .iron, Ver last. i scher, . U Jnn-- -L7 rn n mit :n ffii turnte 4II ,erlag« :. va. In Lester reich dalbjährig 8 3.-, Einzkiverkau-Spreitz 8 SIS — Im Deutschen Reiche halbjährig 28V ««ZÄururL. - Ausland halbjährig ««tE. D'r. S.—. Die Bezugsgebühr sst stets im Vorhinein zahlbar. Dorauszahlende Btziehcr find brr Erfrödnngen zur entsprechenden Arrizablung verhalten. — ^ür unaufgefordert eingesandre Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Abbestellungen

dem bestritten werden, daß diese Politik — man mag nun über sie denken wie man will — schließ lich doch fruchtbare Erfolge gezeitigt hat. Leider kann man das von der deutschen Politik nicht be haupten. Dabei wird ohne weiteres anerkannt werden müssen, daß auch die Leiter der deutschen Politik stets von dem aufrichtigen Streben erfüllt waren, die deutschen Interessen nach Möglichkeit zu fördern. Der Erfolg ist aber ausgeblieben, und man kann schließlich die Schuld daran nicht der Skrupellosigkeit der Gegner

allein zuschreiben. Wäre die deutsche Politik richtig gewesen, so hätte sie eine derartige Katastrophe verhüten müssen, wie es der Ausgang des Weltkrieges für das Deutsche Reich und das ganze deutsche Volk ist. Ein Real politiker kann sich aber nicht mit einer Philo, sophie des Wenn oder Aber auseinandersehen, sorn dern muß nun einmal mit der durch diese Kata strophe für Deutschland geschaffenen tatsächlichen Lage rechnen. Der unglückliche Ausgang des Krieges hat dem deutschen Volke

nicht nur un- enbliche Verluste an Gut und Blut ge. bracht, sondern hat es auch an fast unzerreiß bare Fesseln raffiniert ausgeklügel- terV ertrüge geschmiedet und darüber hinaus es durch eine-saft unüberfteig- bare Mauer von Verdächtigungen von dem freien Urteil der Welt a b - ge sperrt. Dieser verzweifelten Situation ge- grnüber muß die deutscke Politik versuchen, dem deutschen Volke wieder Boden unter seinen Füßen zu gewinnen und sich eine Grundlage zu schaffen, von der ihm die Befreiung und der Wiederauf stieg

möglich ist. Wie alles im menschlichen Le. ben, so bat auch die Politik nur einen relativen Wert. Es würde den deutschen Staatsmännern nichts nühen, angesickts der durch den Ausgang, des Krieees und die Friedensverträge geschaffenen Verhältnisse dieses Ziel durch Mittel erreichen zu suchen, die ihnen nicht zur Verfügung stehen. Eine kluge Politik muß sich im Gegenteil den nun ein mal geoabenen Tatsachen anpassen und einen gang baren Weg wählen. Ihr erstes Ziel mußte sein, das Deutsche Reich

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1924/04_07_1924/TI_BA_ZE_1924_07_04_1_object_8371177.png
Seite 1 von 16
Datum: 04.07.1924
Umfang: 16
; Donnerstag, 10. 7 Brüder, Amaba; Freitag, 14. PmS l. P. Ae giinjt völ k Gegenwärtig wird sehr eifrig über die Möglichkeit verhandelt, in die Frage der deutschen Kriegsentschä digung eine Ordnung hinenrzubringen und diese Frage so zu regeln, daß Deutschland die auserlegten Zahlungen auch erschwingen kann. Es verlautet, daß in dieser Hin sicht Mischen Frankreich und England bereits ein volles Einvernehmen erzielt ist, und wenn diese zwei maß gebenden Machte einig sind, wird auch Italien und Belgien

nichts anderes übrrg bleiben, als sich anzu- Weßen. So lange Poincare die Geschicke Frankreichs leitete, bestand ein tiefer Gegensatz zwischen England Md Frankreich, der sich zusehends immer mehr ver schärfte, so daß vom früheren Bündnis nicht viel mehr als der Schein noch übrig war. Seit Pomcare und Mil lerand zurückgetreten, ist Vas volle Einvernehmen zwi schen den beiden Staaten bezüglich des Verhaltens gegen über Deutschland sehr rasch wieder hergestellt worden. Man will in der Frage der deutschen

, sondern in kurzer Z eit den ganzen Gold ström , aus Deutschland zum Versiegen bringt. Nun will man es auf eine andere Weise versuchen. Die Deutschen ün Reiche draußen, noch immer 60 Millionen stark, sollen knapp zu leben haben, aber jeder irgendwie erzielbare Ueberschuß soll an die Gegner abgeführt werden müssen. Der ungeheure Haß, welcher über das deutsche Volk den Weltkrieg und den nachfolgenden Gewaltfrieden ge bracht, bestes noch immer nngemindert fort. Weder bei den Amerikanern noch bei den Engländern

und Ita lienern und erst recht nicht be: den Franzosen ist eine /Umkehr zu bemerken. Man will das deutsche Volk un bedingt nicht mehr hoch kommen lassen. Ein sicheres Mittel hiezu sieht man m der bleibenden Verarmung der Deutschen. Sie sollen arbeiten und verdienen, aber Echt für sich, sondern für ihre Gegner. Nnd das heißt man ans Grund der Kriegsschuldluge Wiedergutmachung! gleichzeitig will man aber dem deutschen Volk "auch lebe Wehrhaftigkeit nehmen. Um dies zn recht- sertigen

, welche den Franzosen gegenüber den Kriegsabsichten der Deutschen notwendig geboten werden müsse! Vor etlichen Monaten, wo der Gegensatz zwischen England und Frankreich sich besonders zugespitzt hatte, hat em englischer Staatsmann in seinem Aerger über die Fran zosen sich so weit vergessen und Hinreißen lassen, daß er sogar einmal die Wahrheit sagte und den Ausspruch tat: Wenn man schon fortwährend von den Sicherheiten rede, so sei die wichtigste Frage, wie man Deutsch land vor den Franzosen sichere

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1933/10_06_1933/TIGBO_1933_06_10_1_object_7752444.png
Seite 1 von 8
Datum: 10.06.1933
Umfang: 8
, daß das gesamte deutsche Volkstum den erbitterten Kampf erfolgreich bestehen wird. Der VDA. hat die Fesseln des Vereinsmäßigen ge sprengt und ist zu einer unaufhaltsam vorwärtsstürmenden Volksbewegung geworden. Der nationale Sozialismus, die neue Lebensform des Deutschen Reiches, befindet sich auf dem zielsicheren Wege zu gesamtdeutschem Gemeingut, das keine Einbuße und keinen Rückschlag mehr erleiden kann. Millionen deutscher Volksgenossen im Reiche, aber auch in den grenz- und auslandsdeutschen Gebieten

, die keine Parteikarte und kein Mitgliedsbuch an das Haken kreuz und an den deutschen Kanzler aus Oesterreich, Adolf Hitler, bindet, bekennen sich zum neuen glückhaften Zei chen der Volksdeutschen Erhebung und Befreiung. 15.000 deutsche Volksgenossen aus dem Reiche, aus allen deutschen Gebieten Europas haben den deutschen Südosten, die Deutschen im Donauraume von der Quelle bis zur Mündung gegrüßt. Der erste Willkomm und der letzte Abschiedsgruß galt dem deutschen Bruder- stamm in Oesterreich! Es wäre

nicht notwendig ge wesen, daß die österr. Regierung den Ost- und Südmark deutschen die Teilnahme an dieser gesamtdeutschen Feier im Zeichen des Pfingstgeistes der Erleuchtung und Klä rung verwehrte. In Passau wurden keine hochverräteri schen Reden gehalten, keine dunklen Pläne geschmiedet. Von Passau aus wurde die Eigenstaatlichkeit Oester reichs gewiß nicht bedroht, wurde unserer Regierung keine einzige ruhelose Stunde bereitet. Es war nicht ein Beweis der Stärke, wenn die wenigen Teilnehmer aus Oesterreich

, die es sich nicht halten verbieten lassen, dieser volks- und gesamtdeutschen Tagung beizuwohnen, Verbrechern gleich bei Nacht und Nebel die Grenze zwischen den beiden deutschen Bruder staaten überschreiten mußten, um es den Grenz- und Ausländsdeutschen zu künden, mögen die Ost- und Südmark-Deutschen diesmal auch fehlen, das deutsche Oesterreich ist nicht tot, es regt sich und lebt noch und ist sich seiner Sendung bewußt. Wohl kaum jemals ist die Frage des Anschlusses, soweit man darunter die Staatsgemeinschaft

Zusammenwirkens der Volkskräfte. Kann die Stellung, die Aufgabe der deutschen Ost- und Südmark sachlicher beschrieben werden, als daß Deutschösterreich die Brücke für die Verständigung zwi schen Binnendeutschen und Ausländsdeutschen bildet. Ist es Hochverrat, wenn in Passau immer wieder be tont wurde, daß es dem Deutschen Reiche ferne liege, sich in die innerpolitischen Verhältnisse in Oesterreich einzumischen? Aber ist es nicht ein Gebot der Seelbsterhaltung, zu verlangen, daß Oesterreich seine Sendung

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/18_02_1926/TI_BA_ZE_1926_02_18_1_object_8372727.png
Seite 1 von 20
Datum: 18.02.1926
Umfang: 20
: Donnerstag, 25. Walburga, Adeltraud. Das deutsche Südtirol. TL In der Südtiroler Frage ist eine bedeutsame Wen dung eingetreten. Bisher hatte diese Frage in der großen Welt wenig Beachtung gefunden. Handelt es sich ja nur um ein ganz kleines Land und um das Schicksal von bloß 230.000 Menschen. Solche „Kleinigkeiten" pflegt die heu tige große Welt kaum eines Blickes und eines Gedankens zu Würdigen. Anders wäre es gewesen, wenn es sich im deutschen Südtirol um Diamantenfelder wie im südafrika nischen

Burenland oder um große Bodenschätze an wert vollen Erzen wie im nordafrikanischen Rifgebiete des Abd el Krim gehandelt hätte. In einem solchen Falle hätten schon längst alle großen Zeitungen über das Wunderland im deutschen Südtirol und über die namenlosen Leiden seiner braven Bevölkerung regelmäßige und ausführliche Berichte gebracht. So aber drohte der Südtiroler Frage das schlimmste Geschick zu widerfahren, das in der Politik überhaupt sich zutragen kann, nämlich das Geschick, in der großen Welt

eine entscheidende Lösung findet, wenn es gelingt, diese Fragen bei der großen Welt als noch ungelöst in lebhafter Erinnerung zu halten. Für das deutsche Südtirol und die Leiden der dor tigen Bevölkerung hatte die große Welt bis in die aller letzte Zeit leider kein allgemeines Interesse aufgebracht. Es war, als ob unter allen Völkern, die mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Kriege gelegen, das'stillschwei gende Übereinkommen bestände, sich in keiner Weise um das Schicksal jener deutschen Minderheiten

zu kümmern, die durch den Friedensschluß unter Fremdherrschaft ge raten waren. Es war in den Zeitungen des ehemals feind lichen Auslandes selten die Rede vom Schicksal der Sy 2 Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei oder von der Behandlung der Deutschen im Elsaß, in Polen und in Jugoslawien. Wurde von diesen Millionen von Deutschen schon nicht viel gesprochen, so von den bloß 230.000 Deutschen in Südtirol erst recht nicht. Wohl ist es vor gekommen, daß in England und sogar in Amerika edel denkende

Männer ihre Stimme für die Rechte des deut schen Südtirol erhoben haben. Aber diese vereinzelten Stimmen verhallen fast ungehört in der endlos sich aus dehnenden Welt des Schweigens. Auch der Völkerbund, zu dessen Obliegenheiten der Schutz der Minderheiten ge hört, hat in dieser Beziehung bisher vollständig versagt. In diese wenig erfreulichen Verhältnisse ist in den letzten Tagen eine Wandlung zum Besseren gekommen. Die Frage des deutschen Südtirol ist wie mit einem Schlag insofern eine Weltfrage

21