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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 30.12.1926
Umfang: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1926
Umfang: 8
steht nur Deutschariern offen. Innsbruck, donnersrag/ Sen 8. stpril lyZö Zolge 14 Auslimds-e«tichtum als Fattor aal dem Weltmartt. Von dipl. merc. Friedrich Cbeling, Berlin. Das Streben der „Siegerftaaten". Erst dem unheilvollen Kriegsausgange, der feindlichen Einstellung der Entente gegenüber allem Deutschen und endlich der noch immer nicht gestill ten Expansionsbestrebungen einiger Nachbarn deutt j scher Länder ist es Vorbehalten gewesen, das In teresse für die deutschen Minderheiten in weitere

Landes, der Pfalz und des Saargebietes mit französischer Kultur. Und das wohl nicht allein aus kultu rellen oder militärpolittschen, sonderu aus wirt- schaftlicheu Motiven! Auch aus dem Lande der Siebenbürger Sachsen dringen erschüt ternde Klagen zu uns, und selbst die 20.000 Deutschen i m Pont ns, -die sich ein Jahr hundert hindurch des besonderen Schutzes russischer Zaren erfreuten, hatten während des Krieges und der russischen Schreckensjahre Unsägliches zu erdul- den. Wie schon einmal betont

wurde, der deutsche Staatsbürger dachte kaum an seine Brüder im Auslande und vielleicht hätte ihn auch ihre Not nicht wachgerüttelt und gezeigt, welche kulturell wertvollen Kräfte er in der ganzen Welt besitzt, wenn sie nicht selbst zu ihm gekommen wären, und zwar: Und im Unglück nun erst recht! Cs ist be zeichnend, daß dieser vierte Vers der deutschen Nationalhymne im brasilianischen Urwalde ent standen ist. Die großdeutsche Gemeinschaft

. Nun aber haben wir die g r o ß d e u t s ch e G e- m e i n s ch a f t und sie wird von allen Schichten des deutschen Volkes ohne Unterschied des Stan des oder der Partei gepflegt, so daß zu hoffen bleibt, sie wird ttotz — oder gerade wegen ihrer Bedrückung noch einmal herrliche Triumphe feiern. Eigenartiger Weise aber wird die groß- und aus landsdeutsche Arbeit fast nur vom geistig-kulturel len und rassig-völkischen Standpunkt geleistet, wäh rend die Wirtschaftssührer rein sachlich diese Fra gen vernachlässigen. Ein Ueberblick über das Volks- oder weltwirtschaftliche Schrifttum zeigt

: „der Handel folgt der Sprache" hat gerade in den letzten 7 Jahren der besonderen Pflege des Auslandsdeutschtums an Wahrheit gewonnen. Der Deutsche jenseits der deutschen Reichsgrenzen ist in weit höherem Maße geneigt, deutsche Waren zu verbrauchen, deren Nus in Bezug auf Qualität oder spezielle Eignung für die deutschen Gebräuche ihm durch Tradition überkommen ist. Cs ist leicht zu ermessen, daß der Bedarf dieser Deutschen im Auslande ein ganz erheblicher ist. Die eigentlichen Auswanderer ge hören immer

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1940
Umfang: 4
von Havas bezeichnen die militärischen Kreise in Paris den deutschen Gegenschlag in Holland und Belgien als den Beginn der „größten Schlacht der Geschichte". Die französischen Truppen seien jedoch erst im Begriff, den Kontakt mit dem Feinde zu suchen. Die holländischen und belgischen Truppen zögen sich auf eine rückwärtige Widerstandslinie zurück und beschränkten sich darauf, Zerstörungen anzurichten. Die Flucht der holländischen Truppen sei so rasch erfolgt, daß es den Deutschen zeitweilig kaum möglich

gewesen sei, den Kontakt aufrechtzuerhcklten. Außerordentlich rasch sei der deutsche Vormarsch auf luxem burgischen Gebiet erfolgt. Hier sei die deutsche Vorhut bis zur französischen Vorhut vorgedrungen. In einer weiteren Havasmeldung wird zugegeben, daß die deutschen Truppen in Holland den zurückflutenden Holländern unmittelbar auf den Fersen sind. Die französischen Berichte ver meiden es jedoch, Standorte anzugeben. Der Pariser Bericht erstatter der „Tribüne de Geneve" meint, daß Nachrichten

über die Operationen in Belgien und Holland in Paris außerordent lich spärlich einträfen. Zur Ueberwindung der allgemeinen Er regung werde von den offiziellen Kreisen in Paris die Meinung verbreitet, genaue Nachrichten könnten erst dann ausgegeben werden, wenn man wisse, welches die eigentlichen Absichten der deutschen Heeresleitung seien. Man müsse wissen, ob es sich um eine verhältnismäßig begrenzte Aktion ausschließlich gegen England handle oder ob der deutsche Schlag sich auch gegen Frankreich richte

. Vorläufig habe man in Paris nur sehr unvoll kommene Informationen über die deutschen Absichten. Der Lagebericht des „Temps" zeigt die Ansicht, daß das französische belgien verlaufen unsere Bewegungen rasch und planmäßig. Die französisch-luxemburgische und französisch-belgische Grenze ist bis in die Höhe von Mezieres-Charleville fast überall er reicht und an vielen Stellen überschritten. Unter dem Schutz von ununterbrochen angreisenden deutschen Kampf-Stuka- und Zerstörerverbänden und deren

an. Auf dem Flugplatz Hamstede wurden allein 26 am Boden stehende Flugzeuge zer- stört. Im ganzen betrugen die Verluste des Gegners am 13. Mai etwa 150 Flugzeuge, davon wurden im Lustkampf 47, durch Flakartillerie 3? abgefchoffen. 27 eigene Flugzeuge wer den vermißt. Oberkommando der Wucht der deutschen Aktion rnöglichst ent gehen möchte in der Hqffnung, Deutschland wolle vor allem England treffen und drückt die Vermutung aus, daß Eng land das Gebiet von Holland und Belgien als das Hauptfach-. lichste

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1925
Umfang: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 02.03.1923
Umfang: 20
sein werden, wenn das deutsche Volk in folge zunehmellder Verarmung sich fortgesetzt in einem Zustande großer sozialer Unzufriedenheit befindet. Die fiegreichen Gegner haben dem deutschen Reich eine unerhört hohe Kriegsentschädigung aufgezwungen. Eine ähnliche Kriegsentschädigung war auch uns Oester reichern zugedacht gewesen, konnte aber infolge unserer Verarmung bis heute in keiner Weise eingetrieben wer ben- Die Deutschen im Reiche draußen waren zahlungs fähiger als wir und sie haben schon bis heute ungeheuere Beträge

eingerückt. Das Ruhrgebiet gehört zu den besten Kohlenbezirken der Welt. Nachdem Deutsch land einen Teil seiner Kohlenfelder in Oberschlesien an die Polen und ganz Elfaß-Lothringen an Frankreich verloren bat. war das Ruhrgebiet das Zentrum der deutschen Kohlenförderung und der deutschen Industrie geworden. Mit der Wegnahme dieses Gebietes soll die delltsche In dustrie dauernd geschädigt und dadurch die angestrebte vollständige Berarnrung Deutschlands entscheidend geför dert werden. Das deutsche Volk

setzt dem Vordrillgen der Franzosen und Belgier bisher entschlossenen Wider stand entgegen. Aber es ist nicht mehr der Widerstand wie in beit Jahren des Weltkrieges, sondern nur mehr der Widerstand deS Duldens, Ertragens Und Leidens, aber nicht des Nachgebens. Durch den Friedensschluß hat man dem deutschen Volke Armee und Waffen wegge nommen und die frühere militärische Organisation für alle Zukunft verboten. Während die Franzosen heute über die größte Armee der Welt verfügen und das ganze

französische Volk in Waffen starrt, ist" das deutsche Volk durch den Friedensschluß weltrlos gemacht worden. In folgedessen können die Franzosen vorerst in den von ihnen besetzten deutschen Gebieten machen, was sie wol eit, und sie arbeiten auch elüsp rechend ihrer unersättlichen Nach sucht. Es fragt sich aber, wie lange das deutsche Volk eine solche Behandlung noch aushalten wird, ohne zur Ver zweiflung getrieben zu werden und darnach zu handeln. Deutschland zählt auch heute noch fast doppelt soviel

Ein wohner als Frankreich. Es ist kaum zu erwarten, daß ein an Zahl so ungleich stärkeres Volk sich vom schwächeren fort und fort bis aufs Blut wird mißhandeln lassen. Es ist daher von Woche zu Woche mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die von den Franzosen und Belgiern bis znnr äußersten gequälten Deutschen mit dem Mut der Ver zweiflung sich zur Wehre setzen, und ddß dann der Krieg, und zwar ein Volkskrieg von ungeheurer Heftigkeit, neuer dings ausbrcchen wird. Vielleicht wäre es von Seite der Deutschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1919
Umfang: 12
'des Friedensentwurses über die deutschen Kolonien ^bezeichnet der Gegenvorschlag als unvereinbar mit dem jS. Wilsonfchen Punkte. Deutschland braucht -die Kolo, irtten künftig notwendiger als früher für feine Volks- ! Wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, die Ko- ' lonialfrage einem besonderen Ausschüsse zu überwei sen. Materiell hält Deutschland seinen Anspruch auf ! Wiederherausgabe seines Kolonialbesitzes aufrecht, ist !aber bereit, falls der Völkerbund zustande kommt und Deutschland

dessen gleichberechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung seiner Kolonien nach den Grundsätzen des Völkerbundes zu führen, gegebenenfalls als Mandatar. Bezüglich Rußlands betrachtet Deutschland die staatsrechtliche Struktur der einzelnen russischen Staaten als deren innere Angelegenheit. Ein Recht Rußlands auf . Wiederherstellung und Wiedergutmachung durch 'Deutschland wird nicht anerkannt. Die Denkschrift behandelt sodann die Frage der deutschen Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands, des Außenhandels

-und der Seeschiffahrt und bezeichnet die diesbezüglichen 'Bestimmungen der Entente als unmöglich und die Zah lungsfähigkeit Deutschlands als gefährdet, sowie als völkerrechtlich unbegründet; das gelle namentlich von der Wegnahme der in den feindlichen Häfen internierten deutschen Schiffe, von der geforderten Herausgabe der deutschen Handelsflotte, sowie von den vorgesehenen Maßnahmen über die Handelsschiffahrt. Deutschland be darf der Seeschiffahrt für sein gesamtes Wirtschafts leben. Die Wegnahme der deutschen

Kabel wird als ungerechtfertigt und abzulehnende Einschränkung des ^äußeren deutschen Nachrichtendienstes bezeichnet. Die Beseitigung der deutschen Rechte und Ansprüche, sowie die Liquidierung des deutschen Privateigentums im feindlichen Auslände selbst nach dem Friedensschlüsse müssen als einseitige Benachteiligung des deutschen Außenhandels unterbleiben. Die Forderung nach Aus lieferung der Uebersee-Handelsflotte ist unannehmbar; idagegen ist die deutsche Delegation bereit, zur Ausfül- -lung

ist, da Deutschland in jeder Hinsicht wehrlos ist. Die Denkschrift spricht die Bereitwilligkeit Deutschlands, nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit einen bestimmten Prozentsatz der Gesamteinnahmen an den Abgaben, der Betriebsüberschüsse des Deutschen !Reiches und der einzelnen Staaten als Annuität zu be zahlen, aus, anerkennt auch den Grundsatz der gleichen Steuerbehandlung des deutschen Steuerzahlers wie des Angehörigen des meistbelasteten Staates, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß Deutschland nicht zer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1919
Umfang: 8
und des Tiroler Landtages. Seine «Udrrnag der Bedingungen gegen LentfchlanS. ' Par i s, 16. Juni. (Reuter.) Die von den Alliierten auf die Bemerkungen der Deutschen zu den Friedensbedingungen erteilte Antwort ist Heute veröffentlicht worden. Sie wird eingeleitet durch einen Mantelbrief, in dem gesagt wird: ! In den Augen der alliierten und assoziierten Mächte war dieser Krieg das größte Verbrechen !gegen die Menschheit, das jemals begangen lvor- jSen ist. Deutschland hat seinen willfährigen Ver bündeten

ermutigt. Serbien den Krieg zu er- jklären. Der Brief zählt dann die Verbrechen auf rund sagt: Deutschland muß es auf sich nehmen, idie Wiedergutmachung zu leistem Der Brief fügt ? hinzu: Die alliierten und assoziierten Mächte Haben für die Wiedererrichtung des polnischen Staates mit sicheren Zugängen zum Meere Vor sorge getroffen. Das Regime betreffend das Saarbecken wird aus 15 Jahre aufrecht erhalten bleiben. Die Kolonien sind einer deutschen Herr schaft abgeneigt. Der Brief fügt hinzu: Wenn ldie

Deutschen beweisen, daß sie beabsichtigen, die .Friedensbedingungen zu erfüllen, so wird es ifrüher möglich sein, den Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands zu vervollständigen, j Betreffend die Beschuldigungen der Deutschen in Bezug der Blockade heißt es: Die Blockade ist zu jeder Zeit eine gesetzlich geregelte Methode der Kriegführung gewesen. Die Antwort der Alliierten auf die deutschen Bemerkungen legt dar, in dem deutschen Memorandum sei nichts enthalten gewesen, was die Ueberzeugung

können nicht in Erwägung gezogen werden. Was die Wiedergut machung betrifft, so kann Deutschland eine Pauschalsumme (wörtlich: Lumo Sum) für die Regelung seiner Gesamtheit oder eines Teiles seiner Verbindlichkeiten anbieten. Fünf Tage Zeit zur Unterzeichnung des Friedensvertrages. ' L h o n, 16. Juni. (Funkspruch des Tel.-Korr.- ? Büros.) Der „Demps" veröffentlicht folgende Mitteilungen: Die Ueberreichung der Antwort der Verbündeten auf die deutschen Gegenvor schläge erfolgte ohne jede Formalität. Die fünf tägige

. Es verbleiben somit in Versailles etwa 100 Mitglieder der deutschen Delegation. Leut nant Bourgoise wird die Deutschen bis Köln begleiten und mit ihnen nach Ablauf der Frist nach Versailles zurückkehren. Heute 3 Uhr nachmittags hält die Finanzkom- mission und die Kommission für Schadengut- machung gemeinsam eine Sitzung ab. Dienstag soll der Rat der zehn Minister des Aeußern eine Sitzung abhalten. Auf der Tagesordnung stehen die ottomanischen Angelegenheiten. ♦ Die deutsche Regierung steht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.03.1919
Umfang: 8
. X 9.—, halbjährlich K 18.—. Zun» Abholen in Inns- druck monatlich K 2.89. RnSnrärts durch die Kolporteure «.durch die Post für Oester- re ich.Ungarn: monatl. K 3.30, viertelt. K 9.90. Halbjahr!. K 19.80. Etn,«l-N«mmer 20 k Nr. 64 Fnnsbrukk« Dienstag, den 18. Mrz 1818 27. Fahrg. : Die Kundgebung für Volkseinheit. Ein einiges Tirol im einige« Deutschland. Gestern' hak Ke Bevölkerung Innsbrucks in einer Kundgebung voll Wucht und Kraft gegen di« Annexion be3 deutschen Südtirols durch Italien protestiert

und für die Deutschen im be setzten Gebiet unseres Landes das volle, freie Selbstbestimmungsvecht gefordert. Massen, ein großer Teil der Einwohner unserer Stadt, füll ten den weiten Platz zwischen der Hofburg, dem Stadttheater und dsn Stadtsaalgebäude, und unter dem ungeheuren Menschenhaufen traten, 'sozusagen als Rückgrat und weisungsgebendrr Faktor, die Anhänger der sozialdemokratischen Partei kräftigst hervor. Während die Anhänger der bürgerlichen Parteien einzeln und verloren, wie sie in diesen weltenbewegenden

und die Sill- se ausgefüllt. Ms diese Massen auf dem Platz mirückten, begann sich der weite Raum zu füllen. Unsere Genossen führten im Zuge mehrere Standarten mit, die mit bündiger Kürze auf- tzeigtm, daß sich das arbeitende Volk nicht mit 'einer bloßen Demonstration für das Selbst- bestimmungsrecht begnügen, die auch ein selb- 'standiges Tirol zum Endzweck haben kann. Das Arbeitende Volk dieses Landes will die Vereini- gwng aller Deutschen in eine große, einige Volks republik. Keine neuen Duodezstaaten

. Die Verständigung mit Italien ist nach un serer tiefinnersten Ueberzeugung nicht allein der beste, sondern auch der allein gangbare Weg zur Rettung des deutschen SLdtirols. Und wol len die Imperialisten, die heute in Italien den Ton angeben, diesen Weg nicht beschreiten, be harren sie auf Eroberungen — das italienische Volk aber, das fern« Imperialisten ebenso über winden wird, wie das deutsche Volk seine alten Machthaber stürzte, wird in die dargebotene Hand einschlagen. Das deutsche Südtirol

wird dann eintreten in die Deutsche Volksrepublik. Unsere Genossen haben daher gestern die For derungen und Bekenntnisse auf ihre Standarten geschrieben: Rettung des deutschen Siidtirols durch Ver ständigung mit Italien! Vereinigung aller Deutschen in eine freie Volksrepublik! Separatismus ist die Fortsetzung des Hun- Wir kämpfen für die Brüder jenseits des Brenners, aber die Separation von den übrigen Deutschen, der „selbständige Staat" Tirol ist nicht das Mittel, die bedrohten Deutsch-Süd- tiroler zu retten

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1927
Umfang: 8
richtete sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an den be rufenen Vertreter der Regierung an den Präfekten, mehr als bis her an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeordneten haben dem Präfekten die Versicherung abgegeben, ihre Schuld fct es nicht, wenn die Auslandspresse falsche Mitteilungen

Berichterstattung hat den Südtirolern schon große Nachteile gebracht und die Fa schisten immer wieder zu Vergeltungstaten angespornt. . Die „Frankfurter Zeitung" schrieb dazu: „Die beiden deutschen Südtiroler Abgeordneten im römischen Parlamente, Baron Dr. Paul Sternbach und Dr. Tinzl, haben an den Bozner Präfekten Dr. Ricci ein Schreiben gerichtet, in dem sie sich zu dem Gedanken einer deutsch-italienischen Ver söhnungspolitik in Südtirol bekennen. Zur Bekräftigung ihrer Auffassung

und um einer solchen Versöhnungspolitik die Wege zu ebnen, haben sie darauf verzichtet, sowohl an dem Kongreß der Minderheiten als auch an der Taching der Interparlamen tarischen Union teilzunehmmen. Das bedeutet eine grundlegende Aenderung der bisherigen Politik der Deutschen in Südtirol. Die Deutschen hatten zweifellos alle Ursache, gegen den Faschismus und seine Organe mißtrauisch zu fein; mit der Erklärung der Leiden Abgeordneten, die im römischen Parlament den Deutschen Verband in Südtirol vertreten, geben sie nun ihre Kampf

stellung und ihren Widerstand auf und fügen sich als Mitarbeiter und gleichzeitige Bürger in das Staatsganze ein. Man wird diesen Versuch der Südtiroler Deutschen, auf friedliche Weise innerhalb des Staates, zu dem sie gehören, eine einigermaßen zufriedenstellende Regelung ihrer Angelegenheiten zu finden, mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Freilich wird dieser gute Wille zu einer versöhnlichen Zusammenarbeit mit den faschistischen Machthabern kaum sehr gefördert, falls der allerdings als be sonders

deutschfeindlich geltende faschistische Oberkommissär Gi- arratana des schreiben der beiden deutschen Abgeordneten als eine Art Bankrotterklärung auffassen und die Frage der deutschen Minderheit in Südtirol als erledigt betrachten sollte. Immerhin kann dieses Schreiben der Beginn einer neuen Aera in dar Geschichte des Südtiroler Volkes sein, wenn auf der faschistischen Seite nur einigermaßen verstanden wird, welche Bedeutung diesem Entgegenkommen zur Versöhnlichkeit für das so hart bedrängte Deutschtum

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 15.07.1920
Umfang: 12
Politische Rmndscharr. Die MlAÄUWMUWM Von Dr. Schultze-Pfälzer, (Königsberg.) Al lenste in, am 12. Mi 1920. Sonntag, dm 11. Juli haben Südostpnmßen und die Restgebiete Westpreußens über ihr staatliches und natio nales Schicksal durch Volksabstimmung entschieden.^ Diese überwiegend deutschen Lande waren durch den Friebens-- vertrag gezwungen, ihr Deutschtum im Wahlgang des Ple biszits gegen die Ansprüche des polnischen Imperialismus zu verteidigen, wobei allerdings von Haus aus kein Zwei fel

, daß hier in der Gegend von ANenstein eine ernsthafte polnische Irredenta entstehen könnte. Trotz jalledem waren die Aussichten Polens mehr als genug. Vach den genauen Schätzungen des deutchm Reichskom missärs war anzunehmen, daß über 90 Prozent der Ein wohnerschaft des Abstimmungsgebietes für Deutschland stimmen werde. Nur.einzelne Kreise am Süd- und West rande liegen für die deutsche Sache ungünstiger. Aber auch hier war im großen und ganzen mit einer deutschen Mehr heit zu rechnen. „ r . !Jn dem Gefühl

ihrer bevorstehendm Niederlage hatten die Polen zunächst beschlossen, an der Volksabstimmung Überhaupt nicht teilzunehmen. Sie suchten das damit zu begründen, daß sie erklärten, die AbstimmUngsbehSrden her Entente setzten die Polen zugunsten der Deutschen zurück. Der wahre Grund dafür, daß ein paritätisches Ar beiten der deutschen und der polnischen Vertrauensleute nicht möglich war, lag in dem völkischen Charakter des 'Landes. Teilweise war die polnische Bevölkerung derar tig schwach vertreten

allmählich zur Entente- kolonie hrrabgesunkep ist. W. setzen konnten, s^. versuchten sie es mit bem Terror. Sie or ganisierten bewaffnete polnische Banden, die die deutsche Bevölkerung überfielen. Erst in den letzten Tagen ha ben die Polen unter deutschen Abstimmungsberechtigten aus dem Hinterhalte ein Blutbad angerichtet. Die internationale Kommission, der die Leitung der Ab stimmung untersteht, setzte sich zusammen aus einem Ver treter Englands als Vorsitzendem, und Vertretern Ita liens, Frankreichs

und Japans als Beisitzern. Die Kom mission in ihrer Gesamtheit hat sich in erfreuliche Maße neutral gezeigt. Insbesondere ließen sich die Engländer keineswegs von den polnischen Drahtziehern beeinflussen und machten kein Hehl daraus, daß sie den Eindruck hät ten, sich in einem deutschen Lande zu befinden. Italiener und Japaner hielten sich politisch gänzlich im Hintergrund, während die Franzosen, wie es ja auch nicht anders zu erwarten war, überall nach Kräften mit den Polen ge meinsame Sache machten

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 6
Datum: 04.06.1938
Umfang: 6
verlacht werden, sie arbeiten für den Füh rer. für seine Idee, für Deutschland, wie er selbst in der Kerkerzelle. Denn in Lands berg, wo der einsame, große Mann hinter Gittern sitzt, da entsteht das Buch der Deutschen „Mein Kampf". Und diesen Kampf nimmt er wieder auf. kaum, daß ihm die Freiheit wiedergegeben. Die Faust des Gegners aufgedrochen. Mit legalen Mitteln zum Ziel heißt nun die Parole. Der Weg ist anders ge worden, was unveränderlich geblieben ist, das ist der Wille zu Deutschland

Nationalsozialisten in den Deutschen Reichstag ein. 12 Mann sind es. 12 Mann gegen 491. Es ist dasselbe Verhältnis wie draußen. Aber trotz der Legalität haben der Führer und seine Bewegung noch immer nicht an die Zahl glauben gelernt. An nichts glauben sie als an den guten Kern der Nation, an die Schicksalhaftigkeit ihres Auf trages vor der Geschichte und daran, daß ent weder Deutschland mit der nationalsoziali stischen Bewegung siegen, oder aber end gültig ausgelöscht sein wird aus dem Buche der Weltgeschichte

Male als Reichskanzler vor das deutsche Volk hin und erklärte: „Deutsches Volk! Gib uns vier Jahre Zeit — dann richte und urteile über uns!" Nun, das deutsche Volk hat entschie den. Die herrlichen Werke des Wiederauf baues haben für den Führer und dm Na tionalsozialismus gezeugt, und das Ver trauen. die Liebe und der Glaube aller Deutschen sind sein geworden. Alle haben erkannt, daß der Kampf der Bewegung Kampf um Deutschlands Leben war. Daß ihre Opfer für Deutschland gebracht wurden

der ein mal für richtig erkannten Grundsätze so gar schneller als erwartet und gründlicher als vermutet durchzuführen. Die Leistungen der letzten 5 Jahre stehen in der Ge schichte des deutschen Volkes unvergleich lich da. Wenn wir heute in einem Rückblick Über die Leistungen der 5 Jahre die Er füllung des Parteiprogramms überprüfen, und das bereits Erreichte Herausstellen/, so kommen wir zu der Feststellung, daß trotz der großen Schwierigkeiten, die der natio nalsozialistischen Bewegung bei der Macht

übernahme innen- wie außenpolitisch ent gegenstand m, bereits heute die Forderungen der meisten Parteiprogrammpunkte in gro- ßm Zügen erfüllt, ja zum Teil restlos ver wirklicht sind. Das oberste Gesetz des Parteipro gramms lautet: Gemeinnutz geht vor Eigen nutz. Mit dieser Forderung ist die innere Rückbesinnung des deutschen Menschen auf seine blutsmäßigen Charakterwerte aufge stellt, ohne die eine Wiedergeburt des deut schen Volkes nicht möglich ist. Wir haben in dem von Jahr zu Jahr sich steigernden

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 24.01.1931
Umfang: 4
Schriftleitung und Verwaltung Museumstraße LL. Kernruf 160. drahtanschrift „Mpenlanö^ SlocbenTcbrift der GroßdeutTeben Volkspartei für Cirol Für Oesterreich halbjährig 8 4.—, EinzölverkMifsprois 8 —.20, — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjahvig Schlwei'Ker -Franken 6.—. Die BezugAgebHr -ist stets ini vorhinein zahlbar. — B-orauszahlenbe Bezieher sind bei 'Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingeisandte Manuskripte

wird keine Haftung übernommen. — Mbestellnngen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres >durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Dentschariern offen. 12. ZlÄrgang Zmsbrua, den 24. Jänner ISA Folge 4 Vor dem Besuche Dr. Brünings u. Dr. Lurtius in Wien. Der österreichische Vizekanzler und Außenminister Dr. Schober hat gelegentlich der Völkerbundtagung in Genf den deutschen Reichskanzler Dr. Brüning und den Reichsaußenminister Dr. Eurtius im Namen der öster reichischen Regierung zum Besuche Wiens

eingeladen. Die beiden deutschen Staatsmänner haben die Einladung ange nommen. Deutschösterreich wird im Februar die Freude haben, die derzeitigen verantwortlichen Leiter der deutschen Innen- und Außenpolitik als Gäste begrüßen zu können. Daß dieser Besuch nicht nur ein Höflichkeitsakt und mehr sein wird, als ein konventioneller Dank für den vorjährigen Besuch Schobers in Berlin, ist gewiß. 'Dr. Schober 'hat in Gens Pressevertretern gegenüber betont, daß zwischen dem Reiche und Oesterreich Besprechungen

beginnen sollen, die der innigeren Ausgestaltung der österreichisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen dienen sotten. Ist es ein Zufall, daß der österreichische Bundeskanzler der im Vorjahre in der deutschen Reichshauptstadt die in nige Verbundenheit der beiden deutschen Staaten Mittel europas öffentl. und feierlich bekundet hat,S chober heißt? Und ist es ein Zufall, wenn wieder unter der Außenminister schaft Schobers der deutsche Reichskanzler mit dem deutschen Außenminister nach Wien kommt

, die Jugend an den Universitäten ließen den Tag nicht vorübergehen, ohne zu bekunden, daß sie gewillt ist, im Geiste der Schöpfer der deutschen Einheit zu arbeiten, die gesamte Presse Deutschösterreichs würdigte die Bedeutung des Tages. Der österreichische Rundfunksender vermittelte den Radiohörern die im deutschen Reichstage veranstaltete offizielle Feier der Reichsregierung. Aeberall in Österreich lauschte man Sonn tag vormitttag den ernsten, mahnenden und erhebenden Worten des Nestors der deutschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.02.1926
Umfang: 8
Druck Des saschi- fiffchen Gewaltregimes auf SüDtirol. Nahezu seiden Tag er- .scheint irgendeine Verordnung, welche Die kulturellen Rechte 'Der Deutschen Bevölkerung einengen und ihre wirtschaft lichen Betägigungsmöglichkeiten erschweren. Alle Demüti gungen, Die da von den Anführern Der faschistischen Gewalt haufen nur ersonnen werden konnten, sind längst ausgeübt worden. Es ist so. Daß der faschistische Gewalthaufen, der sich in ganz Italien heute hemmungslos austoben und aus leben

kann, gegen Die Deutschen in Gübtirol einfach jede Schandtat für erlaubt hält. Der Faschismus scheint die deutschen Landesbürger nicht mehr als Menschen zu be trachten, oben weil sie für Italien keinerlei Begeisterung aufzubringen vermögen. Nun sind die nicht sehr uxrrmen Gefühle für Italien sehr wohl begreiflich. Man hat die Deutschen in Südtirol, Die in einem geschlossenen Sprach gebiete leben, ja nicht gefragt, ob sie an Italien angeglie dert werden wollen. Die Besitznahme Des irr deutschen Lan

des war eine Vergewaltigung der urdentschen Bevölkerung, die in ihrer Brutalität in Der ganzen neueren Geschichte kaum ein Gegenstück finden wird. Es waren Die Deutschen in Südtirol sprachlich, kulturell und wirtschaftlich so restlos mit Den Deutschen in Nordtirol, mit den Deutschen in .Oesterreich und mit dem ganzen 'deutschen Volte verbunden, wie vielleicht sich nur die Bewohner einer reichsdentschen Stadt mit ihrem Volke verknüpft fühlen können. Die Deutschen in Weimar fühlen sich mit Der 'deutschen Kultur nicht enger

verbunden, als Die Deutschen in 'Südtirol. Und man kann sehr wohl Die Gefühle verstehen, die in den Deut schen jenseits 'Des Brenners ausgelobt sind, als sie, ohne sie zu befragen, so wie irgendein wilder Negerstamm im schwär- sten Afrika, von ihrem Mutterlande losgetrennt und ge zwungen worden sind, sich als Italiener zu nennen. Diese ' zwangsweise zu Italien geschlagenen Deutschen konnten na türlich keine Italiener werden. Fürs erste, weil die über wiegende Mehrheit Der Deutschen in SüDtirol

Der italieni schen Sprache nicht mächtig ist und fürs zweite, weil Das Einleben in Die italienische Kultur sich nicht, wie es die Faschisten sich etwa vorzustellen vermögen, so vollzieht, wie ein Hem'Dwechsel. Da glaNben nun die Faschisten mit Ge walt erzwingen zu können, 'daß sich die vergewaltigten Deutschen in gute italienische Patrioten verwandeln. Die Machthaber Der faschistischen Gewalthaufen erlassen eine Verordnung um Die andere. Mit Dekreten haben sie Die Verwaltung des Landes italienisiert

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 15.09.1927
Umfang: 4
2. Seite, Folge 37 Vermögensraube gleichkommt. Weil diese Unvernunft nicht allein in Wien sondern auch in Tirol gehandhabt wird, dürfte es nicht schaden, wenn wir unsere Leser auf diese ganz schafige Währungsgeschichte aufmerksam machen. Wie lange wird man diesen Schwindel zum Schaden unserer Volkswirtschaft noch hingehen lassen? M. I. Deulschsüdtirol. Traurige Lage des Deutschtums. Die Erklärung der beiden deutschen Abgeordneten der Provinz Bozen an den Präfekten Dr. Ricci ist im Ausland

vielfach mißverstanden worden. Man glaubte da und dort, diese offizielle Aeußerung der Ver treter des Deutschen Verbandes bedeute die vollkommene Unterwerfung der Deutschen unter das faschistische Regiment oder die Aufgabe des Volkstums. Dies ist wohl ein gröblicher Irrtum. Der Druck des Faschismus war in der letzten Zeit un erhört stark. Der zur Unterwerfung der Deutschen im Etsch- lande aus Rom entsandte faschistische Komissär und Abgeord nete Giarratana hat im Bewußtsein seiner Macht mit neuen

Verbannungsurteilen gedroht, er schritt unbeanständet über den Wirkungskreis des Statthalters der Provinz hinaus, seine ganze Wut richtet sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an die beufenen Vertreter der Regierung, an den Präfekten, mehr als bisher an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeord neten haben dem Präfekten

trüge. Ob diese Geistigblinden mit ihrer Hinkehr zum hei ligen Juden Marx einen Vorteil haben werden, ist freilich eine andere Frage. Gelangen sie nicht etwa von der Scilla in die Charibdis? Ins eigene Fleisch geschnitten haben sich die Engländer durch den Friedensvertrag von Versailles, wonach die Deutschen ihre Kriegs- und Handelsflotte ausliefern mußten. Die Deutschen bauten sich nun hochmoderne Schiffe, welche jeden Rekord schlagen und die Engländer sitzen mit den alten Kisten

da. Wollen sie sich neue Schiffe verschaffen, dann müssen sie diesel ben auf deutschen Werften bauen lassen. Die Folge davon ist, daß die englischen Werften fortwährend Feierabend haben, während die deutschen vollauf beschäftigt sind. Da bewahrheitet sich halt wieder das alte Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt oft selbst hinein. Aus «ach Wörgl! Die internationale Hochschule in Davos. Jap. — Professor Dr. med. Kollaritz in Davos hatte der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit einen Plan

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1927
Umfang: 4
In Oesterreich halbjährig 8 3.— Einzelverkaufspreis 8 —.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Frauken 6 .—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlenüe Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert ein^esandte Manuskripte wird keine Haf tung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern

einer Revolution gewesen, son dern war lediglich das Endergebnis der habsburgischen Haus machtpolitik. Sie war die rerfgewordene Frucht, welche vom Baume fallen mußte. Für ihre Errichtung find die national bewußten Deutschen in Oesterreich eingetreten, weil sie wußten, daß nur durch die Schaffung der Republik der Anschluß an das Deutsche Reich einst möglich sein werde. Die habsburgische Dynastie war bekanntlich das Hindernis des Anschlusses ge wesen. Schönerer, welcher den bundesrechtlichen Anschluß

der ehemals deutschen Bundesländer an das Deutsche Reich gefordert hatte, wurde deswegen vom Wiener Hofe gehaßt. — Die Sozialdemokraten haben absolut keine Ursache, sich als die Patenrepublikaner aufzuspielen. Sie haben die Republik nicht erkämpft. Ihr sogenannter republikanischer Schutzbund ist ganz zwecklos, wenn er wirklich die Bestimmung haben soll, die demokratische Republik zu schützen. Die braucht den roten Schutz nicht. Die Sozialdemokraten wollen aber lei der die demokratische Republik

Regierung in Wien eingetroffen. Den deutschen Staatsmännern war der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld und die als österreichische Ehrenkavaliere fun gierenden Legationsräte Bischof und Jordan entgegen- gesahren. Aus dem Wiener Westbahnhofe hatten sich zum Emp fang eingefunden: Bundeskanzler Dr. Seipel, Polizeiprä sident Schober, der Generalsekretär für Außeres Peter und Gesandter Ludwig. In Vertretung des Bundespräsi- denten Dr. Hainisch war he* Ministerialrat der Kanzlei des Präsidenten, Dr. Klasterky

, erschienen. Nach der Be grüßung der Gäste begab sich Reichskanzler Dr. Marx in die deutsche Gesandtschaft und Reichsaußenminister Dr. Strese mann in das Hotel Imperial. Mittags um 1 llhr fand ein Empfang -beim Bundesprästdenten Dr. Hainisch statt, an dem sich ein vom Bundespräsidenten zu Ehren der deutschen Staatsmänner gegebenes F r ü h st ü ck schloß. Nachmittags fand dann ein Gegenbesuch des Bundeskanzlers Dr. Seipel auf der deutschen Gesandtschaft statt und abends gab Bundes kanzler Dr. Seipel

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1926
Umfang: 8
» isiui Mu- ir. 11, Prä- ienst- .'Ndrl- .iron, Ver last. i scher, . U Jnn-- -L7 rn n mit :n ffii turnte 4II ,erlag« :. va. In Lester reich dalbjährig 8 3.-, Einzkiverkau-Spreitz 8 SIS — Im Deutschen Reiche halbjährig 28V ««ZÄururL. - Ausland halbjährig ««tE. D'r. S.—. Die Bezugsgebühr sst stets im Vorhinein zahlbar. Dorauszahlende Btziehcr find brr Erfrödnngen zur entsprechenden Arrizablung verhalten. — ^ür unaufgefordert eingesandre Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Abbestellungen

dem bestritten werden, daß diese Politik — man mag nun über sie denken wie man will — schließ lich doch fruchtbare Erfolge gezeitigt hat. Leider kann man das von der deutschen Politik nicht be haupten. Dabei wird ohne weiteres anerkannt werden müssen, daß auch die Leiter der deutschen Politik stets von dem aufrichtigen Streben erfüllt waren, die deutschen Interessen nach Möglichkeit zu fördern. Der Erfolg ist aber ausgeblieben, und man kann schließlich die Schuld daran nicht der Skrupellosigkeit der Gegner

allein zuschreiben. Wäre die deutsche Politik richtig gewesen, so hätte sie eine derartige Katastrophe verhüten müssen, wie es der Ausgang des Weltkrieges für das Deutsche Reich und das ganze deutsche Volk ist. Ein Real politiker kann sich aber nicht mit einer Philo, sophie des Wenn oder Aber auseinandersehen, sorn dern muß nun einmal mit der durch diese Kata strophe für Deutschland geschaffenen tatsächlichen Lage rechnen. Der unglückliche Ausgang des Krieges hat dem deutschen Volke

nicht nur un- enbliche Verluste an Gut und Blut ge. bracht, sondern hat es auch an fast unzerreiß bare Fesseln raffiniert ausgeklügel- terV ertrüge geschmiedet und darüber hinaus es durch eine-saft unüberfteig- bare Mauer von Verdächtigungen von dem freien Urteil der Welt a b - ge sperrt. Dieser verzweifelten Situation ge- grnüber muß die deutscke Politik versuchen, dem deutschen Volke wieder Boden unter seinen Füßen zu gewinnen und sich eine Grundlage zu schaffen, von der ihm die Befreiung und der Wiederauf stieg

möglich ist. Wie alles im menschlichen Le. ben, so bat auch die Politik nur einen relativen Wert. Es würde den deutschen Staatsmännern nichts nühen, angesickts der durch den Ausgang, des Krieees und die Friedensverträge geschaffenen Verhältnisse dieses Ziel durch Mittel erreichen zu suchen, die ihnen nicht zur Verfügung stehen. Eine kluge Politik muß sich im Gegenteil den nun ein mal geoabenen Tatsachen anpassen und einen gang baren Weg wählen. Ihr erstes Ziel mußte sein, das Deutsche Reich

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 15.04.1938
Umfang: 12
den Zukunfts horizont der deutschen Ostmark verhüllten, zu erhoffen ge wagt? Da durchbrach in jenen unvergeßlichen Tagen höchster Gefahr neu drohender, noch ärgerer Unterdrückung und größter Not die Frühlingssonne der nationalsozialistischen Befreiung das unheilschwangere Gewölk: SA. und SS. marschierten über das verlogene Schuschnigg-System ganz einfach hinweg und die deutschen, nationalsozialistischen Brüder aus dem Reiche Adolf Hitlers kamen ihnen zu Hilfe! Seither beherrscht grenzenloser, hellster

zu bewachen, und hat sie auch treulich erfüllt. Da aber das Erste Reich den Fürsten, die den römisch-deutschen Kaisern bei dieser oder jener Gelegenheit mit ihren Heerscharen zu Hilfe gekom- men waren, zur Belohnung für ihre Waffengefolgschaft, zu der sie die Verpflichtung hatten, immer wieder nicht nur neuen Gebietszuwachs, sondern auch stets größere Sonderrechte zubilligen mußte, ergab sich daraus ein allmähliches Schwinden der kaiserlichen Macht. Der kurz sichtige und eigensüchtige Parti kularismus

und Separatis mus der einzelnen Landesfürsten, Fürstchen, des Hoch adels und der zum Teil geradezu lächerlichen „Sere nissimi" brachten es mit sich, daß aus der ruhmreichen Geschichte des großdeutschen Reiches allgemach eine solche einzelner Länder und Ländchen wurde, die gar vielen deutschen Menschen den Blick in die deutsche Weite benahm und sie das natürliche Gefühl völkischer Zusammengehörig keit mit den anderen deutschen Volksstämmen zum Teil gänzlich vergessen ließ. Dies galt auch für Oester reich

, das, unter der Herrschaft der Habsburger immer größer, mächtiger und stärker werdend, darüber seine groß- deutsche Sendung aus dem Auge zu verlieren begann und zu jenem Völkerstaate wurde, der eben deshalb den Keim künftigen Verfalles in sich tragen mußte. Inzwischen war aber auch im deutschen Norden die Mark Brandenburg zum Eroßstaat Preußen herangewachsen, der eine große geschichtliche Sendung zu erfüllen hatte. Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es auf dem Riesen gebiete des einstigen Ersten Reiches neben den beiden

deutschen Großstaaten, also neben Oesterreich und Preußen, nicht weniger als 200 deutsche Kleinstaaten, deren Fürsten an alles eher als daran dachten, großdeutsche Ziele zu verfolgen. Während also England und Frankreich sich schon längst zu nationalen Großmächten entwickelt hatten, herrschten zwischen den einzelnen deutschen Teilstaaten tief gehende Gegensätze, allerdings zumeist dynastischer Na tur, die es eroberungslustigen Nachbarstaaten leicht mach ten, über diesen oder jenen herzufallen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 22.12.1923
Umfang: 20
und des französischen 'Vernichtungswillens gegen Deutschland sich nicht ge trauen. sich als zum deutschen Volke gehörig zu beken nen. Mit diesen Verrätern am deutschen Volke rechnete Gen. Nationalrat A b r a m in einer so schlagenden Art und Weise ab. daß sie unter seinen gleich Geißelhieben niedersausenden Anklagen die ihnen so unangenehme Wahrheit in wuterstickten Zwrschenrufen niederschreien wollten. Es dürfte für unser Tiroler Volk, das am 24. . April 1920 ein so überwältigendes Bekenntnis zum deut schen Volke

abgelegt hat, sicher von Interesse sein, wie ferne Vertreter im Nationalrate in dieser Sache denken, weshalb wir die Ausführungen des Gen. Abram hiermit wiedergeben. Die Rede des Abg. Abrsm: Ich sage es den deutschen Proletariern, daß wir Ar- beiwrvertreter mit dem Gefühle tiefer Scham die Rede gehört haben, die soeben der großdeutsche Abg. Waber gehalten hat. Wir haben schon damals, als im Budget ausschuß am 28. vorigen Monats verschiedene Abgeord nete gegen den lOMilliarden-Antrag Stellung nahmen

, gesagt, daß uns ein tiefes Scham- und Ekelgefühl erfaßt, wenn wir die Stellung dieser Großdoutschen und dieser vermeintlichen Christen gegenüber der Not des deutschen Volkes beobachten. Es ist notwendig, zunächst daran zu erinnern, wie Deutschland sich gegen Oesterreich feit Ausbruch des Krieges und feit der Beendigung des Krieges verhalten hat, um dann zu erkennen, welche er bärmlichen Menschen hier sich Repräsentanten des deutschen Volkes nennen. (Langanhaltender Beifall und Händeklatschen

Präsident hat die Möglichkeit, mich zu unterbrechen und seine Meinung zu äußern, die ; er will. Ich habe aber die Genugtuung, daß viele Mil- ;tionen reichSdeutscher und notleidender Menschen, von der Professoreuwelt bis zmn letzten Proletarier, das Urteil teile«, , das ich ausgesprochen habe (Lebhafter Beifall und Hände klatschen), und diese Auffassung der Millionen Reichs deutscher ist mir zur Stunde wertvoller wie die Meinung des Herrn Präsidenten. (Spalowsky: Sie sind eine Schande für die Deutschen

eingesetzt worden. In der ersten Woche des italienischen Krieges mußten die Deutschen schwere Blutopfer für Oesterreich und meine engere Heimat Tiror bringen. Die Verpflegung'des Korps erfolgte selbstverständlich ganz durch Deutschland. Schon im Jahre 1915 mußten von Deutschland an Tirol nicht weniger als 1000 Wag gons Mehl abgegeben werden, weil Ja die Bevölkerung des Landes immer auf Zuschub angewiesen war und durch die Ansammlung der Reserveregimenter natur gemäß ein starker Verbrauch an Brot und Mehl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 16.11.1923
Umfang: 20
nicht rasch genug denr Anwachsen der Teuerung zu folgen vermögen, eine ge radezu schreckliche. Aber auch die deutschen Arbeiter lei den bittere Not und sie mögen es oft genug bereut haben, daß sie sich von den Sozialdemokraten haben verführen lassen, beim Weltkrieg den militärischen Zu sammenbruch ihres Vaterlandes herbeizuführen und da- mit die Hauptursache des heutigen Elendes, den Gewalt srieden von Versailles, zu verschulden. Man sagt so oft, die Deutschen haben halt keinen Dr. Seipel

von der unserigen durchaus verschieden gewesen und noch heute verschieden ist. Nur nur eins zu erwähnen: Uns Oesterreichern sucht die ganze Welt zu Helsen, den Deutschen im Reiche draußen aber sucht alle Welt zu schaden, uns Oester reichern hat man große Summen zum Wiederaufbau geliehen, von den Deutschen aber will man fortgesetzt imerschwingliche Lummen erpressen. Der Grund dieser verschiedenen Behandlung ist allerdings auch sehr lehr reich und wirft ein grelles Licht auf die Ursachen des deutschen Elendes

. Unsere Brüder im Reiche draußen sind noch immer auf einem Baum drob eil und können sich nicht entschließen, herabzusteigen, ich wollte sagen, sie köimen ihren Dünkel und ihr großschnauziges Wesen, womit sie sich fast die ganze Welt zu Feinden gemacht haben, noch immer nicht lassen. Das gilt namentlich vom Preußentum. Die bescheidenen Oesterreicher hat man überall viel lieber imd ist darilm auch leichter zur Hilfe bereit. Auch will das dem Deutschen Reiche feind liche Auslaild ilm jeden Preis

zur Genüge, wie stark das Deutsche Reich in seinen Grundfesten erschüttert ist. Von vielen Seiten wird versichert, daß die Rhein länder und Bayern durchaus nicht beabsichtigen, sich von der deutschen Einheit und vom Reiche loszusagen, sondern ihr Bestreben ziele bloß dahin, die Vormacht stellung des Preußentums zu brechen und die deutsche Neichsverfassung im Sinne einer größeren Selbständig keit der einzelnen deutschen Länder umzugestalten. Bei den Bayern dürfte dies vollständig zutreffen, wahrend

die Sonderbündler am Rhein schon bedeutend mehr im Sinn .zu haben scheinen. Von bayerischer Seite wird immer wieder mit aller Entschiedenheit erklärt, man wolle in Zukunft kein Großpreußen mehr, wohl, aber ein Großdentschland, das heißt, das bisherige Deutsche Reich sei eigentlich nur ein vergrößertes Preußen ge wesen, in Zukunft aber sollen oie deutschen Stämme auf der Grundlage voller Ebenbürtigkeit und Gleichheit zusammengeschloffen und die Vorherrschaft der Preußen beseitigt werden. Mit diesem Begehren

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 26
Datum: 15.04.1921
Umfang: 26
WIDERHALL land". Nicht Glied eines größeren Organismus, son dern selbst organische Einheiten sind ja diese Stämme, die niemals von Begriffen, wie Gewalten sie aufgestellt haben, hätten verdrängt werden dürfen. Die Grundlage von Deutschlands neuer lebendiger Gestaltung seien die alten deutschen Stammesherzog- tümer. Scharf voneinander geschieden, wie alles Le bendige, mögen sie sich, wie es gemeinsame Bedürf nisse erheischen, zu gemeinsamen Zwecken vereinigen, jedenfalls

aber alles, was di?Doktrin Trennendes er sonnen hat, zwischen einander tilgen. Wie freie Män ner Zusammentreten, um miteinander Gemeinnütziges Zu schaffen, Gemeinschädliches hintanzuhalten, so mö gen — der Krieg hat es der Welt bewiesen, und wir deutschen Oesterreicher sind auch dabei gewesen! — die freien deutschen Staaten, dem „deutschen „Reichs"- Gedanken gewitzigt entsagend, den deutschem Wesen gemäßen^ Bund der Selbständigen schließen. Das ist und bleibt der tiefe Sinn der „deutschen Libertät". Keils und Gegenrede

. „ Nun ersah ich aus den letzten drei Heften ldes „Widerhall"), daß er jetzt einen politischen Standpunkt einnimmt, den ich ganz und gar nicht teilen kann. Er ist unter die Gegner des Zusammen schlusses Deutschösterreichs mit dem Deutschen Reiche gegangen, ist also gegen die politische und wirtschaft liche Einigung aller Deutschen im geschlossenen deut schen Sprachgebiete Mitteleuropas, ja, er macht sogar in Feindseligkeit gegen Deutschland und insbesondere gegen Preußen, dafür aber in wenig verhülltem

Wohlwollen gegenüber dem schandbaren, widerlichen Volke der Franzosen, dessen Emporkommen zur maß gebenden Macht Europas gewiß noch zum weiteren Unglück für dieses sich auswachsen wird. Tief trau rig. nun auch an dieser, bisher möglichst unparteiischen Zeitschrift sehen zu müssen, daß Deutsche just gerade gegen Deutsche auftreten und Verdächtigungen aus- streuen, natürlich zur hellen Freude aller Feinde des deutschen Volkes. Daß doch gerade bei uns Deutschen ein solch selbstmörderisches Verhalten immer

und immer wieder Vorkommen muß! Und ist es ein Zu fall, daß der „Widerhall" ausgerechnet die erzjüdische Wiener „Montagszeitung" als Kronzeugin dafür be nützt. gegen die Festsetzung des deutschen Kapitals in Deutschösterreich Stimmung zu machen? Ich hätte eine solche Stellungnahme des „Widerhall" gegenüber unseren Volksgenossen im Reiche früher doch nicht für möglich oder wenigstens nicht für wahrscheinlich gehalten; aber freilich, nachdem der Herausgeber nach Prangins gepilgert war, konnte man ungefähr

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 10.06.1933
Umfang: 8
, daß das gesamte deutsche Volkstum den erbitterten Kampf erfolgreich bestehen wird. Der VDA. hat die Fesseln des Vereinsmäßigen ge sprengt und ist zu einer unaufhaltsam vorwärtsstürmenden Volksbewegung geworden. Der nationale Sozialismus, die neue Lebensform des Deutschen Reiches, befindet sich auf dem zielsicheren Wege zu gesamtdeutschem Gemeingut, das keine Einbuße und keinen Rückschlag mehr erleiden kann. Millionen deutscher Volksgenossen im Reiche, aber auch in den grenz- und auslandsdeutschen Gebieten

, die keine Parteikarte und kein Mitgliedsbuch an das Haken kreuz und an den deutschen Kanzler aus Oesterreich, Adolf Hitler, bindet, bekennen sich zum neuen glückhaften Zei chen der Volksdeutschen Erhebung und Befreiung. 15.000 deutsche Volksgenossen aus dem Reiche, aus allen deutschen Gebieten Europas haben den deutschen Südosten, die Deutschen im Donauraume von der Quelle bis zur Mündung gegrüßt. Der erste Willkomm und der letzte Abschiedsgruß galt dem deutschen Bruder- stamm in Oesterreich! Es wäre

nicht notwendig ge wesen, daß die österr. Regierung den Ost- und Südmark deutschen die Teilnahme an dieser gesamtdeutschen Feier im Zeichen des Pfingstgeistes der Erleuchtung und Klä rung verwehrte. In Passau wurden keine hochverräteri schen Reden gehalten, keine dunklen Pläne geschmiedet. Von Passau aus wurde die Eigenstaatlichkeit Oester reichs gewiß nicht bedroht, wurde unserer Regierung keine einzige ruhelose Stunde bereitet. Es war nicht ein Beweis der Stärke, wenn die wenigen Teilnehmer aus Oesterreich

, die es sich nicht halten verbieten lassen, dieser volks- und gesamtdeutschen Tagung beizuwohnen, Verbrechern gleich bei Nacht und Nebel die Grenze zwischen den beiden deutschen Bruder staaten überschreiten mußten, um es den Grenz- und Ausländsdeutschen zu künden, mögen die Ost- und Südmark-Deutschen diesmal auch fehlen, das deutsche Oesterreich ist nicht tot, es regt sich und lebt noch und ist sich seiner Sendung bewußt. Wohl kaum jemals ist die Frage des Anschlusses, soweit man darunter die Staatsgemeinschaft

Zusammenwirkens der Volkskräfte. Kann die Stellung, die Aufgabe der deutschen Ost- und Südmark sachlicher beschrieben werden, als daß Deutschösterreich die Brücke für die Verständigung zwi schen Binnendeutschen und Ausländsdeutschen bildet. Ist es Hochverrat, wenn in Passau immer wieder be tont wurde, daß es dem Deutschen Reiche ferne liege, sich in die innerpolitischen Verhältnisse in Oesterreich einzumischen? Aber ist es nicht ein Gebot der Seelbsterhaltung, zu verlangen, daß Oesterreich seine Sendung

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