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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 30.12.1926
Umfang: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 15.09.1927
Umfang: 4
2. Seite, Folge 37 Vermögensraube gleichkommt. Weil diese Unvernunft nicht allein in Wien sondern auch in Tirol gehandhabt wird, dürfte es nicht schaden, wenn wir unsere Leser auf diese ganz schafige Währungsgeschichte aufmerksam machen. Wie lange wird man diesen Schwindel zum Schaden unserer Volkswirtschaft noch hingehen lassen? M. I. Deulschsüdtirol. Traurige Lage des Deutschtums. Die Erklärung der beiden deutschen Abgeordneten der Provinz Bozen an den Präfekten Dr. Ricci ist im Ausland

vielfach mißverstanden worden. Man glaubte da und dort, diese offizielle Aeußerung der Ver treter des Deutschen Verbandes bedeute die vollkommene Unterwerfung der Deutschen unter das faschistische Regiment oder die Aufgabe des Volkstums. Dies ist wohl ein gröblicher Irrtum. Der Druck des Faschismus war in der letzten Zeit un erhört stark. Der zur Unterwerfung der Deutschen im Etsch- lande aus Rom entsandte faschistische Komissär und Abgeord nete Giarratana hat im Bewußtsein seiner Macht mit neuen

Verbannungsurteilen gedroht, er schritt unbeanständet über den Wirkungskreis des Statthalters der Provinz hinaus, seine ganze Wut richtet sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an die beufenen Vertreter der Regierung, an den Präfekten, mehr als bisher an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeord neten haben dem Präfekten

trüge. Ob diese Geistigblinden mit ihrer Hinkehr zum hei ligen Juden Marx einen Vorteil haben werden, ist freilich eine andere Frage. Gelangen sie nicht etwa von der Scilla in die Charibdis? Ins eigene Fleisch geschnitten haben sich die Engländer durch den Friedensvertrag von Versailles, wonach die Deutschen ihre Kriegs- und Handelsflotte ausliefern mußten. Die Deutschen bauten sich nun hochmoderne Schiffe, welche jeden Rekord schlagen und die Engländer sitzen mit den alten Kisten

da. Wollen sie sich neue Schiffe verschaffen, dann müssen sie diesel ben auf deutschen Werften bauen lassen. Die Folge davon ist, daß die englischen Werften fortwährend Feierabend haben, während die deutschen vollauf beschäftigt sind. Da bewahrheitet sich halt wieder das alte Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt oft selbst hinein. Aus «ach Wörgl! Die internationale Hochschule in Davos. Jap. — Professor Dr. med. Kollaritz in Davos hatte der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit einen Plan

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1927
Umfang: 4
In Oesterreich halbjährig 8 3.— Einzelverkaufspreis 8 —.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Frauken 6 .—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlenüe Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert ein^esandte Manuskripte wird keine Haf tung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern

einer Revolution gewesen, son dern war lediglich das Endergebnis der habsburgischen Haus machtpolitik. Sie war die rerfgewordene Frucht, welche vom Baume fallen mußte. Für ihre Errichtung find die national bewußten Deutschen in Oesterreich eingetreten, weil sie wußten, daß nur durch die Schaffung der Republik der Anschluß an das Deutsche Reich einst möglich sein werde. Die habsburgische Dynastie war bekanntlich das Hindernis des Anschlusses ge wesen. Schönerer, welcher den bundesrechtlichen Anschluß

der ehemals deutschen Bundesländer an das Deutsche Reich gefordert hatte, wurde deswegen vom Wiener Hofe gehaßt. — Die Sozialdemokraten haben absolut keine Ursache, sich als die Patenrepublikaner aufzuspielen. Sie haben die Republik nicht erkämpft. Ihr sogenannter republikanischer Schutzbund ist ganz zwecklos, wenn er wirklich die Bestimmung haben soll, die demokratische Republik zu schützen. Die braucht den roten Schutz nicht. Die Sozialdemokraten wollen aber lei der die demokratische Republik

Regierung in Wien eingetroffen. Den deutschen Staatsmännern war der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld und die als österreichische Ehrenkavaliere fun gierenden Legationsräte Bischof und Jordan entgegen- gesahren. Aus dem Wiener Westbahnhofe hatten sich zum Emp fang eingefunden: Bundeskanzler Dr. Seipel, Polizeiprä sident Schober, der Generalsekretär für Außeres Peter und Gesandter Ludwig. In Vertretung des Bundespräsi- denten Dr. Hainisch war he* Ministerialrat der Kanzlei des Präsidenten, Dr. Klasterky

, erschienen. Nach der Be grüßung der Gäste begab sich Reichskanzler Dr. Marx in die deutsche Gesandtschaft und Reichsaußenminister Dr. Strese mann in das Hotel Imperial. Mittags um 1 llhr fand ein Empfang -beim Bundesprästdenten Dr. Hainisch statt, an dem sich ein vom Bundespräsidenten zu Ehren der deutschen Staatsmänner gegebenes F r ü h st ü ck schloß. Nachmittags fand dann ein Gegenbesuch des Bundeskanzlers Dr. Seipel auf der deutschen Gesandtschaft statt und abends gab Bundes kanzler Dr. Seipel

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1926
Umfang: 8
» isiui Mu- ir. 11, Prä- ienst- .'Ndrl- .iron, Ver last. i scher, . U Jnn-- -L7 rn n mit :n ffii turnte 4II ,erlag« :. va. In Lester reich dalbjährig 8 3.-, Einzkiverkau-Spreitz 8 SIS — Im Deutschen Reiche halbjährig 28V ««ZÄururL. - Ausland halbjährig ««tE. D'r. S.—. Die Bezugsgebühr sst stets im Vorhinein zahlbar. Dorauszahlende Btziehcr find brr Erfrödnngen zur entsprechenden Arrizablung verhalten. — ^ür unaufgefordert eingesandre Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Abbestellungen

dem bestritten werden, daß diese Politik — man mag nun über sie denken wie man will — schließ lich doch fruchtbare Erfolge gezeitigt hat. Leider kann man das von der deutschen Politik nicht be haupten. Dabei wird ohne weiteres anerkannt werden müssen, daß auch die Leiter der deutschen Politik stets von dem aufrichtigen Streben erfüllt waren, die deutschen Interessen nach Möglichkeit zu fördern. Der Erfolg ist aber ausgeblieben, und man kann schließlich die Schuld daran nicht der Skrupellosigkeit der Gegner

allein zuschreiben. Wäre die deutsche Politik richtig gewesen, so hätte sie eine derartige Katastrophe verhüten müssen, wie es der Ausgang des Weltkrieges für das Deutsche Reich und das ganze deutsche Volk ist. Ein Real politiker kann sich aber nicht mit einer Philo, sophie des Wenn oder Aber auseinandersehen, sorn dern muß nun einmal mit der durch diese Kata strophe für Deutschland geschaffenen tatsächlichen Lage rechnen. Der unglückliche Ausgang des Krieges hat dem deutschen Volke

nicht nur un- enbliche Verluste an Gut und Blut ge. bracht, sondern hat es auch an fast unzerreiß bare Fesseln raffiniert ausgeklügel- terV ertrüge geschmiedet und darüber hinaus es durch eine-saft unüberfteig- bare Mauer von Verdächtigungen von dem freien Urteil der Welt a b - ge sperrt. Dieser verzweifelten Situation ge- grnüber muß die deutscke Politik versuchen, dem deutschen Volke wieder Boden unter seinen Füßen zu gewinnen und sich eine Grundlage zu schaffen, von der ihm die Befreiung und der Wiederauf stieg

möglich ist. Wie alles im menschlichen Le. ben, so bat auch die Politik nur einen relativen Wert. Es würde den deutschen Staatsmännern nichts nühen, angesickts der durch den Ausgang, des Krieees und die Friedensverträge geschaffenen Verhältnisse dieses Ziel durch Mittel erreichen zu suchen, die ihnen nicht zur Verfügung stehen. Eine kluge Politik muß sich im Gegenteil den nun ein mal geoabenen Tatsachen anpassen und einen gang baren Weg wählen. Ihr erstes Ziel mußte sein, das Deutsche Reich

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1926
Umfang: 8
FvaurSstfche Ansichten. Die meisten Blätter besprechen die Rede Mussolinis sowie die Erwiderung der deutschen Presse. Der „Temps" schreibt, man habe in Rom die Gefahr des Anschlusses er kannt. An dem Tage, wo Deutschland in Wien herrschen würde, würde Italien ernstlich bedroht sein. Der „Figaro" führt aus, man müsse nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund damit rechnen, daß Deutschland versuchen werde, den Anschluß durchzusetzen, jedoch sei der gemeinsame Wider stand Frankreicks

, Italiens und der Sukzeffionsstaaten sicher. Der „Avenir" meint, es sei nicht zu leugnen, daß der An schluß die Südtiroler Frage aufrollen würde. Italien habe allen Grund, zu verhindern, daß Deutsch land jenseits des Brenners sein Nachbar werde. Der „Peuple" sagt, es handle sich nicht darum, zu untersuchen, ob die unleugbaren Uebergriffe Italiens von der deutschen Presse übertrieben würden, es handle sich um die Feststellung, daß Mussolini neuerlich mit Krieg gedroht habe und daß kein Tag vergehe

Presse besprochen. Die Regierungspresse lehnt sie ab. So schreibt der „Oeuvre": „Es ist wahr, daß Mussolini 180.00 Deutschen von Südtirol verboten hat, ihre Sprache zu sprechen, es ist wahr, daß er geschworen hat, sie zu italianisieren. Die Minderheiten schikanieren, Deutsche heute. Slaven morgen und auch die französische Bevölkerung im Aostatal, heißt, Jrredenten schaffen." Amerikanische Stimmen. In einem Leitartikel über die Mussolinirede schreibt „World": Die Italiener haben ganz Recht

im gegebenen Falle gegen ein voll kommen entwaffntes Volk vortragen zu wollen. Die „Täg liche Rundschau" stellt fest, daß es sich auf der Seite Deutsch lands lediglich um die Wahrung deutschen Kulturgutes handle, das durch die italienische Politik aufs schwerste bedroht sei. Das „Berliner Tagblatt" erklärt, daß die Rede Mussolinis, die sowohl von offizieller deutscher Seite wie auch von ein sichtigen deutschen Politikern unternommenen Bemühungen zur Beruhigung der öffentlichen Meinung und zum Ausschluß

einer verbitternden Diskussion vereitle. Die „Vossische Zeitung" sagt, was sich Mussolini ge genüber dem deutschen Volke geleistet habe, ist nicht bloß eine unfaßliche politische Entgleisung, sondern vielmehr ein fundamentaler Verstoß gegenüber den prinzipiellen Gesetzen der Höflichkeit und des Taktes. Das letzte Auftreten Musso linis ist nicht nur mehr eine Sache Deutschlands, sondern eine Angelegenheit von ganz Europa. Auch die „Germania" stellt fest, daß Mussolini in Tönen sprach

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 21.11.1928
Umfang: 4
. v. Kr., Sonnt. 25. Nov. Kathar., Mont. 26. Nov. Konrad Die Schubert-Zahrhun-ertfeier. Wien, 18. Nov. Den Höhepunkt der Schubert- Hundertjahrfeier der Bundesregierung bildete am Sonntag der Festakt im großen Konzerlhaussaal, an dem u. a. j der Bundespräsident, der Bundeskanzler mit mehreren Ministern, das gesamte diplomatische Korps und die Ober bürgermeister der deutschen Städte teilnahmen. Bundes präsident Dr. Hainisch warf einen Rückblick auf die Wandlungen, die Oesterreich seit hundert Jahren erfahren

. Wir wollen nicht untergehen im Ringen um die materi ellen Güter allein. Im Laufe des Nachmittags und des Abends fanden weitere Schubert-Feiern und Konzerte sowie die Enthül lung eines Schubert-Brunnens im 9. Bezirk, in dem Schubert geboren wurde, statt. Beim Empfang im Wiener Rathaus zu Ehren der anläßlich der Schubert-Aier in Wien weilenden deutschen Oberbürgermeister sprach Bürgermeister S e i tz die Ueber- zeugung aus, daß das große Ideal des deutschen Volkes sich dereinst verwirklichen und einst der Tag kommen

werde, an dem es den Deut schen aller Länder möglich sein werde, aufzugehen in einer Einheit als Glieder eines großen Kulturwillens der deutschen Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst. Am Samstag fand eine Feier vor dem Schubert- Denkmal im Stadtpark statt, bei der auch der Ober bürgermeister von Berlin, Boeß, das Wort ergriff. Schirksalssememfchast von Bayern un- Tirol. Universitätsfeier in Innsbruck. Innsbruck, 19. Nov. Die feierliche Inaugu ration des neugewählten Rektors der Universität, Prof. Dr. Wopfner

, und die anschließende Pro motion des Bundespräsidenten Dr. Hainisch, des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held und des deutschen Generalkonsuls, Legalionsrat Dr. Sai ler. zu Ehrendoktoren der Rechts- und Staats- wissenfchaften nahm einen würdigen Verlaus. Am Rennweg hatte eine vom Alpenjäger-Regiment gestellte Ehrenkompagnie Aufstellung genommen. Im Riesensaale der Hofburg hatten sich außer den Professoren und der Studentenschaft zahlreiche Ehrengäste aus dem Deutschen Reiche und aus Ti rol eingefunden

kommen. Die Kultur gemeinschaft zwischen Nord- und Südtirol wird aber dadurch nicht unterbrochen. Der Rektor begrüßte dann die Ehrengäste, vor allem den Bundespräsi- denten Dr. Hainisch, Ministerpräsident Dr. Held und Generalkonsul Saller. Nun ergriff Bundespräsident Dr. Michael Hai nisch das Wort. Er führte u. a. aus, daß es wohl kein Land in deutschen Gauen gebe, das sich so all gemeiner Beliebtheit erfreue, wie das Land Tirol. Kein Land gebe es wohl auch, dessen Schicksal dem deutschen Herzen

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 8
Datum: 01.10.1926
Umfang: 8
j italienischen" Zone lägen. Die Volkszjählungsergebnisse ^ des Jahres 1921 waren: Altrei 487 Deutsche, 30 ! Italiener, Truden 651 Deutsche, 20 Italiener. Verbot des deutschen Privatunterrichtes in Süd- - tirol durch ein dringendes geheimes Staatsdekret der > Präfektur Trient an alle Unterpräfekturen Südtirols ! unter gleichzeitiger Aufforderung zum schärfstem Vor- ! gehen. (27. November.) Die deutschen Anhangsiunden werden für ganz Südtirol aufgehoben. (22. November.) Jtalianisierung des Wallfahrtsortes

Maria Wei- ßenstein; die deutschen Serv-itenpatres werden durch italienische Priester dieses Ordens erseht (Dezember.) Die Buchhandlung und Berlagsanstalt „Tyrolia" in Bozen wurde die Weiterführung dieses Namens untersagt. (Juli.) Verhaftung von 31 jungen Leuten wegen angeb- ! licher Bandenbildung zum Zwecke der Zerrei^rng Italiens (4. November). Nach fast neunmonatlicher Untersuchungshaft wird am 26. Juni 1926 die Ent haftung von 8 dieser jungen Leute mangels irgend welcher Beweise

für einen strafbaren Tatbestand ver fügt. Für die übrigen 23 Verhafteten, die sich noch immer in Haft befinden, wurde die Verhandlung bis zum heutigen Tage nicht ausgeschrieben. Lehrerentlassungen, Hausdurchsuchungen und Ver haftungen wegen der geringfügigsten Ursachen werden zumeist unbegründet und ohne gerichtlichen Verhaf tungsbefehl vorgenommen. Die Erteilung deutschen Privatunterrichtes wird rnit allen Mitteln brutaler Gewalt verfolgt. Die hiebei betroffenen oder zur Anzeige' gebrachten Lehr personen wurden

des Staates schädigen. (31. Jänner.) Jtalianisierung der deutschen Familiennamen in Südtirol. (10. Jänner.) Die Katecheten werden zur Leistung des römischen Grußes in den Schulen verpflichtet. (4. Jänner.) Die deutschen Anhangstunden in den öffentlichen Schulen Südtirols werden aufgehoben. (18. Jänner.) Der deutsche Abgeordnete Dr. Tinzl bringt in der römischen Kammer eine Interpellation wegen des Verbotes und der Beschlagnahme der Parla mentsrede Baron Sternbachs ein und erklärt die ses Verhalten

.) Die Bozner Handelskammer wird aufgelöst. (23. Juni.) Der Bauernbund in Südtirol wird aufgelöst. Errichtung faschistischer Syndikate im Zuge der italienischen Sozialreform (Ständeministerium). (3. Mai.) Grundsteinlegung zum Denkmale des italienischen Sieges durch den König von Italien in Bozen. (12. Juli.) Durchführungsverordnung zum Dekrete über die Verwelschung der deutschen Familiennamen Süd-- tirols. (26. August.) Der Religionsunterricht muß in allen Schulen Südtirols ausschließlich in italienischer

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.01.1926
Umfang: 8
Geist anno 1985. In einem in diesem Jahre herausgegebenen italie nischen Lesebuch steht von einem Schulmann Alberto Eioci bei einem Gedicht „II bimbo belga“ („Das bel gische Kind") folgende anschließende Bemerkung: „Jeder mann erinnert sich, daß zu den von den Deutschen in Belgien verübten Greueln auch das Abschneiden der Hände der Kinder gehörte. Der Dichter führt hier eines vor, das nicht so schnell unserem Gedächtnis entschwinden wird. Ein jeder Hund, der die weißen Händchen sucht

, die er sonst zu lecken pflegte, ist menschlicher als die deutschen Soldaten." Geschrieben anno 1925 als Lesebuch für italienische Schulen! Uortrage, Versprechungen «nd Uekerträge f«r Wirklichkeit. Am 29. September 1919 erklärte der Vertreter Italiens (Tittoni) in St. Germain: Uns liegt der Gedanke einer Unterdrückung und Entnationalisierung vollkommen fern." Und in der Thronrede vom 1. Dezember 1919 der italienische König: „Unsere freiheitliche Tradition wird uns den Weg weisen, auf dem wir bei größter Beobach tung

der lokalen autonomen Einrichtungen und Gebräuche deren Lösung finden können." Mussolini am 5. Oktober 1922: „Die Deutschen bewohnen das italienische Gebiet widerrechtlich" Unterrichtsminister Casati, August 1924: „Die Schulreform in Südtirol ist die Entnationalisierung der sprachlichen Minderheiten." — Mussolini, August 1925: „Ich hatte daran fest, daß es so etwas wie Freiheit nicht gibt." Und so etwas wie Freiheit gibt es für unsere Stam mesbrüder wirklich nicht. Rach den Blättermeldungen der letzten

Tage ist dort jeder deutsche Unterricht, auch solcher in Privathäusern, auf das strengste verboten, und die Lehrer an Volksschulen wurden durch ein Rund schreiben der Schulbehörde unter Androhung der Entlas sung verpflichtet, ihre Schulkinder nach einem etwa im Dorfe erteilten deutschen Hausunterricht auszuforschen. Durch Hausuntersuchungen wurden sämtliche deutsche Bü cher beschlagnahmt, wer deutschen Kindern in deutscher Sprache Unterricht erteilt, wird verhaftet, mißhandelt und abgeschoben

. Der Bezirksschulinspektor Pini in Brixen er teilte den Befehl, die dortige reichhaltige Lehrerbibliothek zu verbrennen. Wenn ein Staat seine Kulturhöhe durch solche Maßnahmen beweisen will, so schändet er sich selbst. Rieseneinnahmen Italien» an» dem Fremden verkehr. Der italienische Fremdenverkehrsverein veröffentlicht in seinem Blatte „Enit" seinen Jahresbericht über den Fremdenverkehr in Italien im Jahre 1924. Darnach haben in diesem Jahre 835.000 Fremde Italien besucht. An erster Stelle stehen die Deutschen mit 186.000

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 04.03.1926
Umfang: 8
Südslawien. Radic verspricht reindeutsche Volksschulen. Unterrichtsminister Radic gab letzthin in der Skupschtina im Verlauf der Debatte über das Budget des Unterrichtsministeriums bedeutsame Erklärungen zur Frage der Minderheitsschulen im südslawischen Königreich ab. Aus eine Rede des deutschen Abgeordneten Dr. Schuhmacher, der den obligatorischen deutschen Unterricht in den Volksschulen der deutschen Sprachgebiete forderte, erklärte Radic, daß er in Zukunft in den deut schen

Minderheitsgebieten reindeutsche Volks schulen errichten lasten werde. Radic versicherte, daß die deutschen Kinder in den Volksschulen künf tig in ihrer Muttersprache unterrichtet werden sol len. Die Erlernung der serbokroatischen Staats sprache soll der Mittelschule Vorbehalten bleiben. Der Unterricht in den deutschen Volksschulen wird deutschen Lehrpersonen anvertraut werden. Ueber die Rationalität der Kinder sollen in Zukunft die Eltern, nicht aber die Behörden entscheiden. Frankreich. Die erste Heerschau

, daß der Vorschlag, Spanien, Brasilien und Polen jetzt Sitze zu gewähren, augenblicklich ganz von Stresemann und Luther abhänge. Cs verlaute je doch von maßgebender stanzöfischer Seite, daß Vriand auf seinen Forderungen nach einem ftän- ganze Land Tirol ungeschmälert Oesterreich zu- sichertr; er war von der Notwendigkeit der Er haltung des deutschen Volkstums in dieser uralten Südmark aus politischen Gründen überzeugt. So sieht die deutsche Vergangenheit in Tirol aus. Jeder von den vielen Tausenden deutscher

. Deshalb nehmen sie ihnen das angestammte Recht und Gesetz, die Freiheit und die Selbstver waltung und ersticken ihnen den deutschen Mut terlaut von Kindesbeinen an. Cs ist'eine furcht bare Saat, die der Faschismus hier sät. Sie wird aufgehen, wenn er es am wenigsten erwartet. Sie und muß im Herzen eines jeden deutschen Men schen Wurzel schlagen, der dieses teure Land einer unvergeßlichen deutschen Vergangenheit betritt! digen Sitz für Polen und Spanien nicht bestehen werde, wenn Stresemann fest bleibe

ist, die Präsident Wil son vergeblich unwirksam zu machen versuchte. Ich hin derselben Ansicht wie Wilson, daß die tiber- tragung von S ü d t i r o l auf I t a l i e n ein großes Unrecht gegen das Tiroler Volk war und wenn ich irgendwie dazu beitragen könnte, dieses Unrecht wieder gutzumachen, so würde ich Schritte unternehmen." kleine Wtxfyenfdjau. Am Sonntag hat in Wien eine große Kundgebung gegen die Vergewaltigung der Deutschen Südtirols stattgesunden. Stadtrat Dr. P embaur aus Innsbruck hielt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
, die ja auch durch die wirtschaftlichen Schwie rigkeiten Deutschlands verursacht war. Bekannt lich hat der Reichsbankpräsident Dr. Schacht neu lich Klipp und klar erklärt, datz Deutschland am Ende seiner Zahlungsfähigkeit angelanat ist. Die deutschen Wirtschafts- und Ftnanzpolitiker werden also trachten, möglichst wenig Mark ins Ausland zu lassen. Aus diesem Grunde soll ein Gesetz ge macht werden, durch das den deutschen Beamten verboten wird, ihre Ferien im Ausland zu ver bringen. Gestattet es aber die Wirtschaftslage

Fremdenverkehr hängt, soweit der Besuch Reichsdeutscher in Oesterreich in Frage kommt, auf das engste mit der deutschen Warenausfuhr nach Oesterreich zu sammen. Die deutsche Handelsstatistik hat den Ge winn der deutschen Handelsbilanz gegenüber Oesterreich mit 92 Millionen Mark angegeben. In diesen 92 Millionen Mark stecken, gering gerech net, 56 bis 60 Millionen Mark Arbeitslöhne. Das bedeutet den Lohn von 30.000 bis 35.000 Arbei tern. Wenn man nun annimmt, daß ein deutscher Urlauber in Oesterreich ungefähr

das Doppelte eines monatlichen Durchschnittseinkommens eines Arbeiters oder Angestellten verzehrt, so kommt man darauf, daß eine Mehrbeschäftigung von 30.000 bis 85.000 deutschen Arbeitern dank der Aufnahmsfähigkeit Oesterreichs für deutsche Waren ungefähr 200.000 deutschen Urlaubern entspricht, unter der Voraussetzung, daß sich diese durch schnittlich drei bis vier Wochen in Oesterreich auf halten. Das bedeutet daher, daß zweihundertlau send Deutsche in Oesterreich ihren Sommer ver bringen müßten

WIE»» I beiter ihre Stellung verlieren, sondern auch die deittsche Ausfuhrindustrie müßte sich einen wei teren Aderlaß gefallen lassen. Und wie kann die deutsche Finanzpolitik in einem Augenblick, wo sie von ihren Gläubigern eine Hilfe für die Hebung der deutschen Ausfuhr verlangt, diese deutsche Ausfuhr uach Oesterreich entwurzeln lassen? In Berlin weiß man das auch ganz gut. Daher sind die Erklärungen der maßgebenden Berliner Regierungsstellen in dieser Sache sehr vorsichtig gehalten. Außerdem

auch aus dem Deutschen Reich im gewohnten Umfange einsetzen wird. Von österreichischer Seite wird alles getan werden, um den von offen bar interessierter Seite im Umlauf gesetzten Ge richten über schwere Unruhen in Oesterreich ent- gegenzutreten ttnd um auch durch zielbewutzte Werbung und sonstige Maßnahmen den Fremden strom nach Oesterreich zu lenken. Die Befürchtun gen, daß etwa Ausreiseverbote den Fremdenver kehr hemmen könnten, sind sicherlich unbe gründet, denn eine solche Maßnahme würde dann unweigerlich

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 07.12.1920
Umfang: 14
JrRotgeiOntfff (% Sekte, MBe m. r — Mtz Me SWtirvler ^rofle rü<A im Gegensatz zu fontern im Verein mrt chm §ur Lösung zu bringen, die die Einschließung Mer Deutschen in die Reichsgrenze bringe. Auch sonst wünschte Stresemann von der Roichsregierung gerade in außenpolitischen Dingen eine starke Initia tive, nicht minder freilich und gmpß besonders dringlich auch in innerpolitischer Hinsicht, so gegenüber der komrmMiftischen Berhetzrmg des Volkes, einer gesunden Ernahrungspolitik

auch wir uns des deMchen Zukunffstäges gewärtig mit hem Glauben daran, daß der Tag der Derrtschen wiederkom- men wird. An die mit miiMtenlang-'m Beifall belohnten Ansfuhrnn- sien des Parteiführers knüpfte Reichstagsabgeordneter Frei herr von Lersner noch eine Reihe seiner persönlichen Erin nerungen als FMwer der deutschen Friedensdeleaation in .Versailles- Er wies auf seine ständigen, aber leider verge bens gebliebenen Bemühungen hin, Derrtschhand als gleich berechtigten Verhcmdlrmgspartner anerkannt zu festen rmd

der deutschen Friedensdelegation eine würdige Behandlung fxrr verschaffen. Der schwerste Fehler, den das deutsche Volkindem letzten Iah rzeh nten gemacht stabe, sei die Unterzeichnung desFriedensvertrages gewesen. Er muß unter allen UnrstäriLen wieder beseitigt werden, iveil er auf die Vernichtung des derstschen Volkes eingestellt ist. Er werde daher den Antrag stellen, daß innerhalb der Deutschen Volkspartei ein Ausschuß gebildet werde zur Vorbereitung der Revision des Friedens von Versailles. Erst

wenn der Versailler Vertrag beseitigt sei. könne das deutsche Volk wie der Fuß faffen, imd es erhalt« das deutsche Volk wieder den Grund unter den Füßen, den es brauche zum Wiederaufban. Nach der Mittagspause nahm als zweiter Redner über den Friedensvertrag vvn Versailles Rechtsanwalt Dr- Zapf band seinerzeit zum Mitschuldigen an dem deutschen Zusam menbruche Werden ließ. Es gibt ja doch keinen anderen AusWeg aus unserer Slot, als das opferwillige zähe Vor« harren auf dem deutschen Selbstbestimmungsrecht. I Mag

^ sein, daß die SelbstvsrMrltuna der Deutschen auf Dem Boden dieses Staates als ein schüchterner Schritt zur Freiheit gewertet werderr muß. Mag sein, daß die allgemeine Lag« des Deutschtums zur Selbftbffcheidnng Vorläufig Mingt. Aber Wer Mhlt nicht, daß es mit der wortbrüchigen tschechi schen ,,Herrenn,ati0n" kern Verhandeln gibt. Timso Danaor do-na ferentes. ! Zur Ergänzung dieses Bildes muß nnLn des kläglichen Verhaltens der deutschen Sozia!demotraten gedenken. Sie versuchten, den deutschen AbWehrkampf gegen ruchlose

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Alpenland
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Seite 3 von 8
Datum: 16.09.1926
Umfang: 8
, daß ich dich in der Gesellschaft seh', der Ge sellschaft Suchanek, Gräber und Loßmann, die mit ihm gemeinsam die Geschicke des Landes Ocherreich in Münchener Ausmachung lenken sol len." DeutschjMirol. Unterdrückung der deutschen Leibesübungen in Südtirol. Die Deutschen Südtirols, bei denen schon seit jeher das deutsche Turnen eine Pslegestätte ge- ; stmden hatte und die auch kurz vor dem Kriege dm deutschen Sport in den größeren Städten wie j Innsbruck, Bozen, Meran, Bruneck, Brixen, ! Sterzing usw. Eingang gewährten, wurden

nach ! dem Kriege ebenfalls von der gewaltigen Erneue I rungswelle der deutschen Leibesübungen mitgeris- ftn. Die während des Krieges zur Nahrungs mittel-Bebauung herangezogenen Spiel- u. Sport plätze wurden wieder hergestellt, neue Plätze von dm Gemeinden angelegt; die alten Vereine er- standen wieder zu neuem Leben und bei dem Willen, an der Gesundung der Volkskrast mitzu arbeiten, wurden allerorten neue Vereine gegrün det, so daß im Jahre 1921 von 14 Vereinen 18 Mannschaften gegen 4 bezw. 5 vor dem Kriege

antreien konnten. Alle Vereine bestanden aus schließlich aus deutschen Mitgliedern und die deutsche Notgemeinschaft schweißte Turnen und Sport zu enger Zusammenarbeit zusammen. Eine gewaltige Aenderung brachte aber die Herrschaft des Faschismus. Nach der Auslösung aller deut schen Alprnvereine, die sich nicht zwingen lassen wollten, dem Club alpinistico beizutreten, kamen auch die deutschen Leibesübungen treibenden Ver eine an die Reihe. Die Satzungen mußten auf unbedingte Ausnahme auch von Italienern

geän dert werden. Damit war nicht nur den Italieni- sierungsbestrebungen Ttir und Tor geöffnet und den deutschen Vereinen das Recht der freien Auswahl ihrer Mitglieder benommen, sondern die C i n s ch mu g g e lu n g f a s ch i st i s ch e r Spitzel erreicht und somit ein freies Arbeiten der deutschen Vereine unterbunden. Da außer dem die Spielplätze nicht den Vereinen, sondern den Gemeinden gehörten, so stellten die nach der Auflösung der deutschen Gemeindeverwaltungen eingesetzten italienischen

Regierungskommissionen die deutschen Vereine einfach vor die Entschei dung, sich den italienischen Sportverbänden anzu schließen, oder aber sich aufzulösen. Da die mei sten deutschen Vereine, vor allem aber die Turn vereine, die nationale Aufgabe der Leibesübun gen höher stellten als eine Anbiederung an eine Diktatur der Rationalseinde, erfolgte die Auflö sung zahlreicher blühender deutscher Vereine. Nur 3 Vereine in Bozen und 2 in Meran traten der Associazione Italiana bei. Die nunmehr auch sonst von der faschistischen Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
Jas Genfer Fiasko vor dem Deutschen Reichstag. Große Le -alle Sber h e Ha tung der heut Len Se eginten. Berlin. 22. März. (Wolff.) In der heutigen Sitzung ,Ce§ Reichstages wurde vor Uebergang zur Tagesordnung auf Antrag des Abg. Guerard (Zentrum) beschlossen, mit dem auf der Tagesordnung stehenden Etat des Reichskanz lers und des Außenministers die zu den Genfer Verhand lungen vorliegenden Interpellationen zu verbind ein Zu- nächst erstattete Abg. Hötzfch (deutschnational) den Bericht

in dieser Richtung gemacht worden wären. Der deutsche Reichstag hat in fernem aus wärtigen Ausschuß am 19. Februar eine Entschließung dar über gefaßt, daß Deutschland entsprechend den gepflogenen internationalen Verhandlungen bei der Tagung des Völ kerbundes Anspruch auf einen Ratssitz ohne weitere Aende- rungen des Rates hat. Die Stellung der deutschen Reichs-- regierung ist in der bekannten Hamburger Rede des Reichs kanzlers präzisiert und festgelegt worden. Man stand all gemein auf dem Standpunkt

, daß die Aufnahme Deutsch lands das einzige Ziel der bevorstehenden Tagung des Völkerbundes sei. Die Ansprüche Spaniens, Brasiliens und Polens fan- den in diesem Augenblick starken Widerspruch, den stärksten in der englis.tm öffentlichen Meinung. Die schwedische Re gierung hat der deutschen die Mitteilung gemacht, daß sie gegen eine Vermehrung der ständigen Ratsfitze, die über die Zulasiung Deutschlands hinausgingen, auch dann stimmen würde, wenn sie mit diesem Standpunkt allein bliebe. Die deutschen

Delegierten konnten daher mit dem Gefühle nach Genf reisen, daß tatsächlich die Entscheidung über eine Aenderung des Rates über den deutschen Sitz hinaus negativ gefallen sei. Die deutsche Regierung hat, als andere Tendenzen be kannt wurden, ihren Standpunkt auf das stärkste gewahrt. Die deutsche Delegation ließ keinen Zweifel darüber, daß eine Vermehrung der ständigen Ratssitze im Zusammenhang mit der Tagung des Völkerbundes für die Aufnahme von Deutschland die Zurückziehung des Aufnahmsgesuches

in den Völker bund ist. Da wir an unserer Bedingung festgehalten haben, kann man uns nicht angreisen. Was uns rn dieser Zeit -das Rechst zu Vorwürfen und zur Erregung gab. waren die fortgesetzten Versuche, die ganze Verantwortung auf die deutschen Schultern zu legen. Es war also eine Lösung im Völkerbund rate zu versuchen und erst dann an Deutschland heranzutreten, nicht aber den ganz falschen Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland der Vormund Schwedens sei. Schwedens -Haltung war immer eine ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 31.10.1920
Umfang: 16
ein genommen zu haben scheinen. In Besprechung der Beziehungen zu den auswärtigen Machten erklärte Redner, daß Deutschland diese gerne verbessern möchte. llmso erfreulicher sei es, daß England jetzt ebenfalls einen Annäherungs- ' schritt getan habe, indem es von der Beschlag nahme deutschen Privatkapitals Abstand ge nommen habe. Die Verhandlungen mit I t a- lien haben gleichfalls zur Freigabe von 260 Millionen Mark geführt. Bezüglich der Genfer Konferenz, deren Abhaltung versprochen wurde, steht

. Bloß Südtirol bildet den Zankapfel. Wenn Redner den Namen Südtirol nenne, so spreche er ein Wort aus, das jedem deutschen Herzen was Teures sei. Bezüglich Südtirols ha ben für die deutsche Regierung niemals irgend welche politische Erwägungen eine Rolle gespielt, sondern sie verfolgte nur eine Politik morali scher Unterstützung. Italien werde es versieben, wenn Deutschland Wert -darauf legt, daß das !Selbstbestimmungsrecht auch für seine Grenzländer und die darin wohnenden Deutschen aufrecht

erhalten bleibe. : Auch Jugoslawen gegenüber haben wir einen wunden Punkt: das ist Kärnten. Kärnten hat sich treu zu dein deutschen Gedan ken bekannt und wir sind ihm dafür dankbar. Wir werden stets versuchen, mit Jugoslawien, mit welchem uns die Donau verbindet, gute Be ziehungen aufrecht zu erhalten. Aehnlicb verhält es sich mit der T sch e ch o s l o w a k e i. Ein Hin dernis ist dabei die Angelegenheit des L ... Hultschiner Landchens. Von der Tschechoslowakei trennt uns auch der Umstand

, daß der deutschen Bevölkerung nicht die Freiheit gegeben worden war, die der Frie« densvertrag allen Minderheiten gegeben hat. Aber auch hier führen uns die gemeinsamen Landesgrenzen und gemeinsamen Wasserwege zusammen. Jedenfalls sind unsere Beziehungen normaler Art. Dies hat anch der tschechoslowa kische Minister des Aeußern vor kurzem ausge drückt. Deutschland will mit der Tschechoslowakei in gutem Einvernehmen leben. Redner bedauert, daß die Verhandlungen mit Polen so geringen Erfolg haben, betont

, daß Danzig deutsch sei und deutsch bleiben werde, schildert die gräßliche Lage der Deutschen im Korridor und weist die Vorwürfe der Deutschnationalen wegen Ober schlesien zurück, da die Regierung nicht in der Lage gewesen sei, gegen den polnischen Aufstand Gewalt anzuwenden. Es wäre verkehrt, aus Oöerschlesien einen selbständigen Staat zu ma chen, da dieser bald ein Spielball aller Mächte sein würde. Deshalb wird es das Beste sein, Oberschlesien eine Verfassung zu geben, die den Zusammenhang

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.02.1926
Umfang: 8
vor aller Welt lauter Einspruch erhoben werden. In der Verurteilung dieser Vorfälle, sagte Redner, weiß ich das deutsche Volk einig mit den gerecht Denkenden aller Nationen. Der Redner schloß mit einer Sympathieerklärung für den deutschen Volks- stamm in Südtirol, der seine Pflichten gegen den italienischen Staat voll erfüllt habe. Die Stellungnahme der Oppositionsparteien. Abg. Stampfer (Soz.) stimmt den Ausführungen des Ministers zu und wendet sich scharf gegen die Rede Musso linis. Uns ist, sagte Redner

gestellt hat als die Landesgrenzen. Battisti hat -n einer Rede die Kriegshetzer und Säbelraßler als wahnsinnig bezeichnet, die ein Volk unschädlich machen muß. Wir werden uns gerne für eine Sammlung für dieses Battisti-Denkmal beteiligen, wenn am Sockel die von Battisti über Leute wie Musiolini gesproche nen Worte angebracht werden. Abg. Spahn (deutschnational) weist darauf hin, daß seit Einbringung der Interpellationen über die Unterdrückung der deutschen Südtiroler die Verhältnisse noch eine Ver

der Drohungen Mussolinis und in der Betonung unseres Rechtes und unserer Pflicht. Anteil zu nehmen an dem Schicksal unserer bedrängten deutschen Volks genossen in Südtirol. (Beifall rechts.) Abg. Hampe (Wirtschaftliche Vereinigung) begrüßt in einer kurzen Erklärung die Ausführungen des Außenministers und schließt sich der Erklärung der Regierungsparteien an. Der Kommunist Stöckler erklärt die Sympathie seiner Fraktion für Südtirol. Abg. Graf Reventlow weist zunächst die Rede Musso linis als unwürdig zurück

und wendet sich sodann gegen einzelne Ausführungen des Außenministers. Dem bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Held sei Dr. Stresemann Dank schuldig !ir seine vaterländische Rede gegen die Unterdrückung der putschen Südtirols. Den Ministerpräsidenten der Länder man das Recht nicht nehmen, auch die außenpolitischen Aagrn Deutschlands zu erörtern. Der Geist von Locarno sei nur eine Phantasie der deutschen Staatsmänner und ihrer Anhänger. (Sehr gut! bei den Völkischen.) Für die West- Mächte sei der Pakt

der Re- glnung gewesen, die Frage der Deutschen in Südtirol mit Italien zu klären. (Sehr richtig! bei den Völkischen.) Die Mntvärtige Mißstimmung zwischen Deutschland und Italien auf falsche Nachrichten und weltfreimaurerische Kämpfe Wckzuführen. — Damit schließt die Aussprache. Die Gesamtauffasiung des Reichstages. g, Präsident Loebe erklärte: Ich darf das Ergebnis der Mrache für den Reichstag mit Ausnahme der Kommu- M wie folgt zusammenfassen: Der Reichstag weist die Mlich ungerechtfertigten

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.02.1927
Umfang: 8
nach Sibirien. Die Konfinierung sei in Italien nach, der Todesstrafe die schwerste Strafe. Pater Jnnerkofler regte an, vier in Wien lebende Südtiroler zum deutschen Auß«enm inist er Dr. Strese- mann und anderen reichsdeutschen maßgebenden Poli tikern behufs Aufklärung des wahren Verhältnisses in Südtirol zu entsenden, damit Dr. Stresemann bei der geplanten Zusammenkunft mit Mussolini richtig in formiert seu * In der Sitzung des Nationalrates vom 3. Feber haben die Abgeordneten Scheibein, Sever und Ge nossen

an den Bundeskanzler eine Interpellation über . die Verfolgung der Deutschen in Südtirol eingebracht, i Darin heißt es: Rechtsanwalt Dr. Noldin, der als einer der Führer der Deutschen Südtirols gilt, ist i verschickt worden. Gegen Rechtsanwalt Dr. Reut-Nico- - lussi und gegen den Kanonikus Dr. Gamper wurde - eine Verwarnung ausgesprochen. Als der Slowene Dr. j Wilsan von italienischen Machthabern widerrechtlich! ver- : haftet wurde, hat der Sturm in der südslawischen Volksvertretung in kurzer Zeit zur Freilassung

un- . serer Regierung die Befugnis zu, die Aufmerksamkeit ; des Völkerbundes auf die Vergewaltigung einer natio- j nalen Minderheit zu lenken. Die Gefertigten richten I an den Bundeskanzler die Frage: Ist der Bundes- j kanzler bereit, die Aufmerksamkeit des Völkerbundes ! darauf zu lenken, wie sich die faschistische Gewalt herrschaft gegen die Deutschen Südlirols auswirkt? * Am 7. Feber fand sodann eine Masseirprotestver- sarnmlung in der Volkshalle statt, die so besucht war, daß eine Parallelversaminlung

vor dein Rathause ab gehalten werden mußte. In der Entschließung heißt es: „Die Deutschen Südtirols, die der italienische Herrschaft ausgeliefert wurden, werden unter vollkom^ meuder Mißachtung des Selbstbestimmungsrechs.es und aller Rechtsgrundsätze in ihrem Volkstum, in ihren staatsbürgerlichen Rechten, in ihrer ganzen Existenz durch das gewalttätige Vorgehen der italienischen Regie- j rung auf das Schwerste bedroht. Oft und oft ist von den berufensten Stellen Einspruch! gegen diese Gewalt taten erhoben

worden. Auch der deutsche Reichstag hat am 9. Feber vorigen Jahres erklärt, daß er als «Vertretung der Mütter Nation im SinNe der auf der ganzen Welt geltenden rechtlichen Anpassung d e regste ? Anteilnahme an dem Schicksale der Deutschen außerhalb der Reichsgrenzen nimmt und sich« von niemandem ab halten lässt, das Volkstum dieser ringenden. Deutschen zu unterstützen und eine gerechte Behandlung aller j Auslandsdeutschen zu verlangen. Trotzdem hat' die Vergewaltigung unserer Volks- i genossen

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1925
Umfang: 8
I'kNErreich halbjährig « 30.000.-, EinzelverkaufSpreU K 1800. Im Deutschen Reiche halbjährig 2.80 6«I0»r«rIt. Ausland halbjährig sehn. Fr. Die Bemasaebübr ' ^ E UmtV—tZ ^Mrrmauf^Serteingesandle Man«MWW Abbestellungen nur mit End< eines Kalendervierteljahr, s durch eingeschriebene Karte. - Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen 6. Zahrgong Innsbruck, Samstag, Sen ZI. Männer 1Y25 Zolge 5 Die wirtschaftliche Einig«»« mit Leutschtaad. Von M. Die kleinen „Siegervölker" der „alliierten lind

assoziierten" Mächte, welche durch einen in der Welt- gefchichte einzig dastehenden schwindelhaften Trick die Deutschen um die Früchte ihrer heldenhaften Siege im Weltkriege gebracht, stehen hellte alle vor dem wirtschaftlichen Bankerotte. Die Siegerherr- llchkeit hat nicht lange gedauert. Heute beginnen sie bereits vor Not zu wimmern, trotzdem der Boden, den sie bewohnen, unendliche Reichtümer birgt. Ihre eigene Dummheit und Aufgeblasenheck bat sie in diese mißliche Lage gebracht

fern Vertrauen in deren Wirtschaftlichkeit setzt. Billiger glaiibt man damit wegkommen zu können, wenn mair sie in einer Donaukonföderatioil Mit Le st er re ich und Joksch, Ungarn zusammenzuschließen trachtet. Ein solcher Weg der Selbsthilfe würde dann überdies noch zur Bindung von zwölf Millionen Deutschen rn einem deutschfeindlichen Völkerbrei führen. Die Deutschen wären darin vollkommen unschädlich gemacht und gingen viel rascher und sicherer dein Verderben entgegen, als dies iin alten

Habsburgerstaate der Fall gewesen. Die unsichere wrrtschasttiche Lage, in ivelcher sich also dte kleinen Siegerstaaten befinden, ist sonach für die Deutschen in Oesterreich gefahrdrohend und dies umsomehr, als auch Oesterreich wirtschaftlich schwer zu kämpfen hat und ihm dre Anlehnung an ein größeres Wirtschaftsgebiet nottut. Für Oesterreich ist aber diese wirtschaftliche Frage leicht gewst wenn es wirtschaftliche Anlehnung an das Deutsche Reich sucht und findet. Wenn schon die Friedensdiktate von Versailles

und St. Germain einen Politischen Anschluß Oester reichs an Deutschland heute nicht gestatten, dann müssen in handelspolitischer Beziehung zwischen den; großen Deutschland und dem kleinen ! Oesterreich Verhältnisse geschaffen werden, wodurch ! dre Lebensfähigkeit des Letzteren gesichert erscheint, j (Sin Oesterreich, im wirtschaftlichen Schlepptau des ! Deutschen Reiches würde auf Grund seiner günstigen i geographischen Lage wieder zu einem wichtigen i Faktor der mitteleriropäischen Wirtschaftspolitik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.03.1928
Umfang: 8
im Auslande nach Erstattung des Geschäftsberichtes durch den geschästsführenden Vorsitzenden auf Antrag des Lan desverbandes Bayern eine vom Reichsminister a. D. Dr. Külz vorgelegte Entschließung für Südttrol, in der es u. a. heißt: .Es kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß das den Deutschen in Südttrol bei ihrem Uebergang in den Staatsverband des Königreiches Italien verpfändete Kö- nigswort auf Schutz ihres Volkstums und ihrer deutschen Eigenart nicht eingehalten, sondern daß planmäßig

auf die Vernichtung dieser Eigenart hingearbeitet wird. Wie das deutsche Volk getreu der von ihm gewollten Politik des Friedens und der Versöhnung die Eigenart der im Staats gebiete des Deutschen Reiches wohnenden nationalen Min derheiten stets achten wird, so verlangt es die gleiche Ach tung auch der deutschen Minderheiten in fremden Staats gebieten. Erhaltung der deutschen Muttersprache in Haus, Kirche und Schule, Erhaltung deutschen Volkstums und deutscher Volkssitte find ein Naturrecht des Deutschen

, gleichviel, in welchem Staatsgebiete er wohnt. Auch im nichtdeutschen Staatsgebiete soll der deutschstämmige Be wohner loyaler Staatsbürger dieses Staates sein; aber das kann er nur sein, wenn man in ihm den deutschen Menschen achtet. Den Deutschen im deutschen Menschen wird kein Ge waltakt vernichten können. Das geschriebene Recht des Völ kerbundpaktes und der ihm nachfolgenden Verträge gibt nur im beschränkten Umfange einen Schutz der Minder heiten; aber dem ungeschriebenen Rechte der Menschheit

im Wahlkreis Oberschlesien. Kattowitz, 12. März. (Wolff.) Die Senatswahlen sind unter einem außerordentlich starken Terror vor sich gegangen. In sehr vielen Fällen wurden die deutschen Stimmzettelverteiler weggejagt und auch schwer mißhan delt. Die Identität sehr vieler deutscher Wähler wurde be zweifelt und die Betreffenden dadurch an der Stimmabgabe verhindert. Aus diesem Grunde wird von der deutschen Wahlgemeinschaft gegen die Rechtsgültigkeit der Wahl Ein spruch erhoben werden, zumal einzelne

. (Der Kanzler ohne Milde mit feinem von den Kapi talisten gezahlten Heimwehrklüngel ist doch der größte Feind einer gemeinsamen Wiederaufbauarbeit.) Der Schiedsspruch in der Berliner Metallindustrie als verbindlich erklärt. Berlin, 12. März. (Wolfs.) In dem Tarifftreit zwi schen dem Verband deutscher Metallindustrieller und dein Deutschen Metallarbeiterverband wurde der Schiedsspruch vom 10. März 1928 von Amts wegen im öffentlichen Jnter- effe für verbindlich erklärt. Wie die Siemenswerke mitteilen

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.08.1930
Umfang: 8
Wie jeder Södtirol eine praktische Wirtschastshilse leisten kan». Wir betreten, nach langer, schöner Fahrt den Tal kessel von Bozen. Durch dunkle Tannenwälder hat sie uns geführt und durch leuchtende Lärchenhaine, vorbei an blaublinkenden Gletschern und zerrissenen Felswän den, alte Burgen hat sie uns gezeigt und heimelige Dörfer. Das schönheitstrunkene Auge will sich fast er müdet schließen, da taucht vor ihm das Juwel der Alpen und der deutschen Lande auf, die Stadt Walthers

, in dem du deine Heimat hast, von einer wesensfremden Asse nicht nur auf 5, IO, 15 Jahre beseht, sondern annektiert md? Ein Großteil des deutschen Volkes hat durch die fremde Besatzung eine Ahnung von diesem Leid, laß dir von ihnen erzählen — und werte es in vielfach verstärktem Sinne aus, iiann hast du einen Begriff von den Leiden der Südtiroleg Wer- Damit erhebt sich für jeden ernstdenkenden deutschen Mann dir Frage: Kann ich -für meine Landsleute etwas tun, kann ich ihre seelischen Leiden mildern

untereinander werden durch Welsverträge festgelegt. Ein guter Handelsvertrag ist ein Wer, in dem die einzelnen Zolltarifpositionen so ausge- '«elt sind, daß Ein- und Verkauf zwischen zwei Ländern sich Wlich die Wage halten. Der Handelsvertrag ist also richtig „Elanziert". Der Deutsch-italienische Handelsvertrag ist ein solch guter MMertrag. Denn: Was bietet Deutschland den Italienern? W, Eisen, sowie sämtliche Jndustrieerzeugnisse. Was kann Äien den Deutschen geben? Seine landwirtschaftlichen Er-, Luisse

, allen voran Obst und Wein. Und nun sind wir «er da angelangt, wo wir begonnen haben. Uns Deutschen kann es nicht gleichgültig sein, welche l«-landserzeugnisse wir kaufen. Jeder möge sich selbst die Wert geben auf nachstehende Fragen: Ist es gleich, ob wir einen amerikanischen Einheitsapfel An, oder ob wir einen „Kälterer Böhmer", einen „Meraner ^idille", beides Sorten mit wundervollem Duft, kräftigem Wnrack, bevorzugen? Das ist nämlich deutsches Obst, von Deutsch-Süd tiroler Mttr. gepflegt. Nt es gleich

, ob wir Bordeauxweine trinken oder ob wir uroler Burgunder, Kälterer See-Leitenwein, oder — eine ™ Tirols — Lagrein, den deutschen Minnewein trinken? ist ein alter Spruch, daß Wein eingefangener Sonnen- W ist. Was gibt uns denn dann Deutsch-Südtiroler Wein? Ewiger Gletscher Frische Deutschen Bodens Würze Milder Sonne Glut- Wirs find uns wohl alle eins in der Antwort. Wir Ren unseren Stammesbrüdern helfen, daß sie ausharren auf ihrer Väter Scholle. Wir Deutsche können und Wu das tun. Wir brauchen nicht innere

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Alpenland
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Seite 3 von 14
Datum: 07.12.1920
Umfang: 14
polnischer Vereine und storsanty dieneuderSpionagebüros bereits in den neuen größeren deutschen Städten bedenklich zu. Es werden be reits Stimmenkäufe und Diebstahl von Absti^mmungsurkun- ten versucht. R. Warschau, 6. Dezember. Eigendraht. Die „Tünes" meldet aus Warschau, daß die polnische Be- twffenmg in Oberschlesien den Deutschen die größten Schwie rigkeiten'bereiten, falls die Abstimmung gegen Polen aus- fiele. - Rerre polnische GewaMat. R. Benthev, 6. Dezember. Eigendraht. Von hier wird eine neue

polnische Gewalttat, ein Ueber- fall ans die Versammlung der deutschen Bergarbeiter in Pilzendorf durch ein« 60 Mann starke Knüppelgarde gemel kt. Don den waffenlosen Deutschen wurden durch Pistolen schüsse, durch Mesterstiche und Knüppelschlage eine große An- M schwer verlebt. Ansland. Das neue portugiesische KaMnett. Lissabon, 6. Dezember. (Denw) Dem Generalstabs chef der reprchlikanischen Nationalgar.de, Liberato Pinto, ist es gelungen, eine KonzentraLionsregiernng zu bilden. Sein Kabinett

und Dr. Otto Bauer und seitens der deutschen sozialistischen Arbeiterparstei der Tschechoslowakei mit Cermgk offiziell beschickt. Die Plärre Griechenlands. A. London, 6. Dezember. Eig-endraht. Die „Evening Nienws" berichtet, der griechische Minister- brasident habe erklärt, die Negierung werde keinen einzigen Soldaten demobilisieren, sondern im Gegenteil Kredite an fordern für die Fortsetzung des Feldzuges in Kleinasien. ZÄ>e Mitwirkung von V e n i z e l o s im gegenwärtigen Minett sei ausgeschlosien

, 6. Dezember. Eigendraht. Nach einem hiesigen deutschen Berichte ist die Nachricht von dem Ausscheiden Argentiniens ans dem Völkerbünde verfrüht. Pueyrredon erklärte ausdrück lich, dje Abreise der argentinischen Delegation bedeute keines wegs den Austritt, da Argentinien zu weiterer Mitarbeit jederzeit bereit sei. allerdings nur nach der Annahme der AM anderungsau träge durch den Kongreß. Die Versuche der genfer. Ententisten eine angebliche deutsche Beeinflussung zu konstatieren, wird in zuständigen

Berliner Kreisen als miß- Änstige Unterstellung bezeichnet. Deutscherseits wird mir Angewiesen, daß die argentinische Forderung nach der Demo- 'ratisierung des Völkerbundes den deutschen Ideen nahe- wmme. R. Berl in, 6. Dezember. Eigendraht. Die Erklärung Argentiniens in Genf nennt der mehr- M^sozialMsche „Vorwärts" eine Großtat, wie sie bte seit l^hs Jahren an Idealismus verarmte Welt ihresgleichen E kenne. Sie wurde als Appell an das Völkergewissen ^ßwnonnnm. Die deutsche Sozialdemokratie

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.02.1926
Umfang: 8
längere Erklärungen Mussolinis hervorgerufen, zu denen ein dringlicher Antrag Farinaccis über die italienisch deutschen Beziehungen unmittelbare Veranlassung bol. Mit Ovationen begrüßt, führte Mussolini aus: „Ich begrüße die Gelegenheit, sofort zur Lage sprechen zu dürfen, denn die Erklärungen, die ich abzugeben mich anschicke, dulden keinen Aufschub. Ich ergreife das Wort nicht, um mit dem bayri- chen Ministerpräsidenten Held zu polemisieren, sondern um volle Klarheit zu schaffen, die meiner Ansicht

er sich gelegentlich der Demonstration gegen die deutsche Mschaft entschuldigt hat, als unwahr. Uevhoknuug dev Deutsche«. »Man hat", fuhr Mussolini dann ironisch fort, „von kwem Boykott der italienischen Waren und einem Boykott S; deutschen Reisen nach Italien gesprochen. Diese Touristen! j~ lr Itnb durch unsere vieltausendjährige Kultur sehr gast- endlich und werden gastfreundlich bleiben, auch wenn wir ^ gewisse primitive, wie Waldmenschen gekleidete Besucher Wken müssen. (!!!) Wenn dieser angekündigte Boykott

misch fühlbar werden sollte und wenn wir das Gefühl «n müßten, daß er die Duldung der deutschen Regierung würden wir sehr ruhig mit einem Boykott zum Adrat antworten, auf Repressalien mit Repressalien zum 7 >bus. (Langer Beifall.) Weil wir gewohnt sind, klar zu Sechen, möchten wir in diesem Falle daran erinnern, daß 3 ^"ein Sprichwort, wer einem andern ein Auge aus- Mgt, oft beide Augen einbüßt, und wer einem andern einen oP einschlägt, das ganze Gebiß verlieren kann." „Cs besteht keine Südtivoler

Fvage." tz.. »Die Frage eines deutschen Südtirols besteht nicht, und ist hurch die Friedensverträge, und zwar durch den von St. Germain, von Oesterreich zu Italien ge- a %!!. Es ist unerhört, von Gewalttätigkeiten zu sprechen. iJ ,fn macht in Südtirol eine Politik der Jtalianität, sonst e A an den Grenzen einen Staat im Staate. werden streng methodisch alle unsere Gesetze, die und die noch zu beschließenden, in Südtirol lyren. Lj. werden jene Gebiete italienisch machen, weil sie tzsind, geographisch

und historisch. Wahrlich, die tz.,?Ergrenze ist — man kann sagen — von der Hand e8 vorgezeichnet. Die Deutschen in Südtirol sind keine SC nationale Minderheit, sondern eine ethnische Reliquie. Es sind 180.000, während sie in der Tschechoslowakei dreiein halb Millionen sind. Von diesen 180.000 sind 80.000 ver deutschte Italiener, die wir wieder gewinnen wollen, indem wir ihnen ihre alten italienischen Namen wieder in Erin nerung bringen, wie sie in den alten Matriken aufscheinen, damit sie wieder stolz

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