2.939 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/30_12_1926/TI_BA_ZE_1926_12_30_2_object_8373538.png
Seite 2 von 16
Datum: 30.12.1926
Umfang: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/08_04_1926/ZDB-3059538-1_1926_04_08_1_object_8090772.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.04.1926
Umfang: 8
steht nur Deutschariern offen. Innsbruck, donnersrag/ Sen 8. stpril lyZö Zolge 14 Auslimds-e«tichtum als Fattor aal dem Weltmartt. Von dipl. merc. Friedrich Cbeling, Berlin. Das Streben der „Siegerftaaten". Erst dem unheilvollen Kriegsausgange, der feindlichen Einstellung der Entente gegenüber allem Deutschen und endlich der noch immer nicht gestill ten Expansionsbestrebungen einiger Nachbarn deutt j scher Länder ist es Vorbehalten gewesen, das In teresse für die deutschen Minderheiten in weitere

Landes, der Pfalz und des Saargebietes mit französischer Kultur. Und das wohl nicht allein aus kultu rellen oder militärpolittschen, sonderu aus wirt- schaftlicheu Motiven! Auch aus dem Lande der Siebenbürger Sachsen dringen erschüt ternde Klagen zu uns, und selbst die 20.000 Deutschen i m Pont ns, -die sich ein Jahr hundert hindurch des besonderen Schutzes russischer Zaren erfreuten, hatten während des Krieges und der russischen Schreckensjahre Unsägliches zu erdul- den. Wie schon einmal betont

wurde, der deutsche Staatsbürger dachte kaum an seine Brüder im Auslande und vielleicht hätte ihn auch ihre Not nicht wachgerüttelt und gezeigt, welche kulturell wertvollen Kräfte er in der ganzen Welt besitzt, wenn sie nicht selbst zu ihm gekommen wären, und zwar: Und im Unglück nun erst recht! Cs ist be zeichnend, daß dieser vierte Vers der deutschen Nationalhymne im brasilianischen Urwalde ent standen ist. Die großdeutsche Gemeinschaft

. Nun aber haben wir die g r o ß d e u t s ch e G e- m e i n s ch a f t und sie wird von allen Schichten des deutschen Volkes ohne Unterschied des Stan des oder der Partei gepflegt, so daß zu hoffen bleibt, sie wird ttotz — oder gerade wegen ihrer Bedrückung noch einmal herrliche Triumphe feiern. Eigenartiger Weise aber wird die groß- und aus landsdeutsche Arbeit fast nur vom geistig-kulturel len und rassig-völkischen Standpunkt geleistet, wäh rend die Wirtschaftssührer rein sachlich diese Fra gen vernachlässigen. Ein Ueberblick über das Volks- oder weltwirtschaftliche Schrifttum zeigt

: „der Handel folgt der Sprache" hat gerade in den letzten 7 Jahren der besonderen Pflege des Auslandsdeutschtums an Wahrheit gewonnen. Der Deutsche jenseits der deutschen Reichsgrenzen ist in weit höherem Maße geneigt, deutsche Waren zu verbrauchen, deren Nus in Bezug auf Qualität oder spezielle Eignung für die deutschen Gebräuche ihm durch Tradition überkommen ist. Cs ist leicht zu ermessen, daß der Bedarf dieser Deutschen im Auslande ein ganz erheblicher ist. Die eigentlichen Auswanderer ge hören immer

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1925/03_09_1925/ZDB-3059538-1_1925_09_03_1_object_8090519.png
Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1925
Umfang: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/01_06_1919/TIRVO_1919_06_01_2_object_7618299.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.06.1919
Umfang: 12
'des Friedensentwurses über die deutschen Kolonien ^bezeichnet der Gegenvorschlag als unvereinbar mit dem jS. Wilsonfchen Punkte. Deutschland braucht -die Kolo, irtten künftig notwendiger als früher für feine Volks- ! Wirtschaft. Die deutsche Delegation schlägt vor, die Ko- ' lonialfrage einem besonderen Ausschüsse zu überwei sen. Materiell hält Deutschland seinen Anspruch auf ! Wiederherausgabe seines Kolonialbesitzes aufrecht, ist !aber bereit, falls der Völkerbund zustande kommt und Deutschland

dessen gleichberechtigtes Mitglied wird, die Verwaltung seiner Kolonien nach den Grundsätzen des Völkerbundes zu führen, gegebenenfalls als Mandatar. Bezüglich Rußlands betrachtet Deutschland die staatsrechtliche Struktur der einzelnen russischen Staaten als deren innere Angelegenheit. Ein Recht Rußlands auf . Wiederherstellung und Wiedergutmachung durch 'Deutschland wird nicht anerkannt. Die Denkschrift behandelt sodann die Frage der deutschen Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands, des Außenhandels

-und der Seeschiffahrt und bezeichnet die diesbezüglichen 'Bestimmungen der Entente als unmöglich und die Zah lungsfähigkeit Deutschlands als gefährdet, sowie als völkerrechtlich unbegründet; das gelle namentlich von der Wegnahme der in den feindlichen Häfen internierten deutschen Schiffe, von der geforderten Herausgabe der deutschen Handelsflotte, sowie von den vorgesehenen Maßnahmen über die Handelsschiffahrt. Deutschland be darf der Seeschiffahrt für sein gesamtes Wirtschafts leben. Die Wegnahme der deutschen

Kabel wird als ungerechtfertigt und abzulehnende Einschränkung des ^äußeren deutschen Nachrichtendienstes bezeichnet. Die Beseitigung der deutschen Rechte und Ansprüche, sowie die Liquidierung des deutschen Privateigentums im feindlichen Auslände selbst nach dem Friedensschlüsse müssen als einseitige Benachteiligung des deutschen Außenhandels unterbleiben. Die Forderung nach Aus lieferung der Uebersee-Handelsflotte ist unannehmbar; idagegen ist die deutsche Delegation bereit, zur Ausfül- -lung

ist, da Deutschland in jeder Hinsicht wehrlos ist. Die Denkschrift spricht die Bereitwilligkeit Deutschlands, nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit einen bestimmten Prozentsatz der Gesamteinnahmen an den Abgaben, der Betriebsüberschüsse des Deutschen !Reiches und der einzelnen Staaten als Annuität zu be zahlen, aus, anerkennt auch den Grundsatz der gleichen Steuerbehandlung des deutschen Steuerzahlers wie des Angehörigen des meistbelasteten Staates, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß Deutschland nicht zer

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/18_06_1919/TIRVO_1919_06_18_1_object_7622376.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1919
Umfang: 8
und des Tiroler Landtages. Seine «Udrrnag der Bedingungen gegen LentfchlanS. ' Par i s, 16. Juni. (Reuter.) Die von den Alliierten auf die Bemerkungen der Deutschen zu den Friedensbedingungen erteilte Antwort ist Heute veröffentlicht worden. Sie wird eingeleitet durch einen Mantelbrief, in dem gesagt wird: ! In den Augen der alliierten und assoziierten Mächte war dieser Krieg das größte Verbrechen !gegen die Menschheit, das jemals begangen lvor- jSen ist. Deutschland hat seinen willfährigen Ver bündeten

ermutigt. Serbien den Krieg zu er- jklären. Der Brief zählt dann die Verbrechen auf rund sagt: Deutschland muß es auf sich nehmen, idie Wiedergutmachung zu leistem Der Brief fügt ? hinzu: Die alliierten und assoziierten Mächte Haben für die Wiedererrichtung des polnischen Staates mit sicheren Zugängen zum Meere Vor sorge getroffen. Das Regime betreffend das Saarbecken wird aus 15 Jahre aufrecht erhalten bleiben. Die Kolonien sind einer deutschen Herr schaft abgeneigt. Der Brief fügt hinzu: Wenn ldie

Deutschen beweisen, daß sie beabsichtigen, die .Friedensbedingungen zu erfüllen, so wird es ifrüher möglich sein, den Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands zu vervollständigen, j Betreffend die Beschuldigungen der Deutschen in Bezug der Blockade heißt es: Die Blockade ist zu jeder Zeit eine gesetzlich geregelte Methode der Kriegführung gewesen. Die Antwort der Alliierten auf die deutschen Bemerkungen legt dar, in dem deutschen Memorandum sei nichts enthalten gewesen, was die Ueberzeugung

können nicht in Erwägung gezogen werden. Was die Wiedergut machung betrifft, so kann Deutschland eine Pauschalsumme (wörtlich: Lumo Sum) für die Regelung seiner Gesamtheit oder eines Teiles seiner Verbindlichkeiten anbieten. Fünf Tage Zeit zur Unterzeichnung des Friedensvertrages. ' L h o n, 16. Juni. (Funkspruch des Tel.-Korr.- ? Büros.) Der „Demps" veröffentlicht folgende Mitteilungen: Die Ueberreichung der Antwort der Verbündeten auf die deutschen Gegenvor schläge erfolgte ohne jede Formalität. Die fünf tägige

. Es verbleiben somit in Versailles etwa 100 Mitglieder der deutschen Delegation. Leut nant Bourgoise wird die Deutschen bis Köln begleiten und mit ihnen nach Ablauf der Frist nach Versailles zurückkehren. Heute 3 Uhr nachmittags hält die Finanzkom- mission und die Kommission für Schadengut- machung gemeinsam eine Sitzung ab. Dienstag soll der Rat der zehn Minister des Aeußern eine Sitzung abhalten. Auf der Tagesordnung stehen die ottomanischen Angelegenheiten. ♦ Die deutsche Regierung steht

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1927/15_09_1927/ZDB-3059538-1_1927_09_15_2_object_8091173.png
Seite 2 von 4
Datum: 15.09.1927
Umfang: 4
2. Seite, Folge 37 Vermögensraube gleichkommt. Weil diese Unvernunft nicht allein in Wien sondern auch in Tirol gehandhabt wird, dürfte es nicht schaden, wenn wir unsere Leser auf diese ganz schafige Währungsgeschichte aufmerksam machen. Wie lange wird man diesen Schwindel zum Schaden unserer Volkswirtschaft noch hingehen lassen? M. I. Deulschsüdtirol. Traurige Lage des Deutschtums. Die Erklärung der beiden deutschen Abgeordneten der Provinz Bozen an den Präfekten Dr. Ricci ist im Ausland

vielfach mißverstanden worden. Man glaubte da und dort, diese offizielle Aeußerung der Ver treter des Deutschen Verbandes bedeute die vollkommene Unterwerfung der Deutschen unter das faschistische Regiment oder die Aufgabe des Volkstums. Dies ist wohl ein gröblicher Irrtum. Der Druck des Faschismus war in der letzten Zeit un erhört stark. Der zur Unterwerfung der Deutschen im Etsch- lande aus Rom entsandte faschistische Komissär und Abgeord nete Giarratana hat im Bewußtsein seiner Macht mit neuen

Verbannungsurteilen gedroht, er schritt unbeanständet über den Wirkungskreis des Statthalters der Provinz hinaus, seine ganze Wut richtet sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an die beufenen Vertreter der Regierung, an den Präfekten, mehr als bisher an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeord neten haben dem Präfekten

trüge. Ob diese Geistigblinden mit ihrer Hinkehr zum hei ligen Juden Marx einen Vorteil haben werden, ist freilich eine andere Frage. Gelangen sie nicht etwa von der Scilla in die Charibdis? Ins eigene Fleisch geschnitten haben sich die Engländer durch den Friedensvertrag von Versailles, wonach die Deutschen ihre Kriegs- und Handelsflotte ausliefern mußten. Die Deutschen bauten sich nun hochmoderne Schiffe, welche jeden Rekord schlagen und die Engländer sitzen mit den alten Kisten

da. Wollen sie sich neue Schiffe verschaffen, dann müssen sie diesel ben auf deutschen Werften bauen lassen. Die Folge davon ist, daß die englischen Werften fortwährend Feierabend haben, während die deutschen vollauf beschäftigt sind. Da bewahrheitet sich halt wieder das alte Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt oft selbst hinein. Aus «ach Wörgl! Die internationale Hochschule in Davos. Jap. — Professor Dr. med. Kollaritz in Davos hatte der Völkerbundskommission für geistige Zusammenarbeit einen Plan

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1926/18_02_1926/TI_BA_ZE_1926_02_18_1_object_8372727.png
Seite 1 von 20
Datum: 18.02.1926
Umfang: 20
: Donnerstag, 25. Walburga, Adeltraud. Das deutsche Südtirol. TL In der Südtiroler Frage ist eine bedeutsame Wen dung eingetreten. Bisher hatte diese Frage in der großen Welt wenig Beachtung gefunden. Handelt es sich ja nur um ein ganz kleines Land und um das Schicksal von bloß 230.000 Menschen. Solche „Kleinigkeiten" pflegt die heu tige große Welt kaum eines Blickes und eines Gedankens zu Würdigen. Anders wäre es gewesen, wenn es sich im deutschen Südtirol um Diamantenfelder wie im südafrika nischen

Burenland oder um große Bodenschätze an wert vollen Erzen wie im nordafrikanischen Rifgebiete des Abd el Krim gehandelt hätte. In einem solchen Falle hätten schon längst alle großen Zeitungen über das Wunderland im deutschen Südtirol und über die namenlosen Leiden seiner braven Bevölkerung regelmäßige und ausführliche Berichte gebracht. So aber drohte der Südtiroler Frage das schlimmste Geschick zu widerfahren, das in der Politik überhaupt sich zutragen kann, nämlich das Geschick, in der großen Welt

eine entscheidende Lösung findet, wenn es gelingt, diese Fragen bei der großen Welt als noch ungelöst in lebhafter Erinnerung zu halten. Für das deutsche Südtirol und die Leiden der dor tigen Bevölkerung hatte die große Welt bis in die aller letzte Zeit leider kein allgemeines Interesse aufgebracht. Es war, als ob unter allen Völkern, die mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Kriege gelegen, das'stillschwei gende Übereinkommen bestände, sich in keiner Weise um das Schicksal jener deutschen Minderheiten

zu kümmern, die durch den Friedensschluß unter Fremdherrschaft ge raten waren. Es war in den Zeitungen des ehemals feind lichen Auslandes selten die Rede vom Schicksal der Sy 2 Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei oder von der Behandlung der Deutschen im Elsaß, in Polen und in Jugoslawien. Wurde von diesen Millionen von Deutschen schon nicht viel gesprochen, so von den bloß 230.000 Deutschen in Südtirol erst recht nicht. Wohl ist es vor gekommen, daß in England und sogar in Amerika edel denkende

Männer ihre Stimme für die Rechte des deut schen Südtirol erhoben haben. Aber diese vereinzelten Stimmen verhallen fast ungehört in der endlos sich aus dehnenden Welt des Schweigens. Auch der Völkerbund, zu dessen Obliegenheiten der Schutz der Minderheiten ge hört, hat in dieser Beziehung bisher vollständig versagt. In diese wenig erfreulichen Verhältnisse ist in den letzten Tagen eine Wandlung zum Besseren gekommen. Die Frage des deutschen Südtirol ist wie mit einem Schlag insofern eine Weltfrage

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1938/11_03_1938/TIGBO_1938_03_11_2_object_7754996.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1938
Umfang: 8
, daß das Reich an der Rückerstattung seines Kolonialbesitzes aus Le bensnotwendigkeiten des deutschen Volkes heraus unerschüt terlich festhalt. i Das Reich greift in dem erschütternden Ringen um die Macht im Fernen O sten weder für den einen noch den anderen Streitteil Partei: es ist aber an diesem Kampfe insoferne interessiert, als es fürchtet, daß er auch zu einer Erschütterung des europäischen Gleichgewichtes führen wird, falls er mit einer Stärkung der cholschewistischen Kräfte endigt

. Die bolschewistische Gefahr ist der Grund, warum das Reich die Herstellung eines engeren Verhältnisses mit der Sowjetunion entschieden ablehnt. Für Deutschland bleibt diese der Schirm und Schutz der kommunistischen Inter nationale in Moskau. Dieser Standpunkt der Reichs regierung auch dem offiziellen Moskau gegenüber spricht auch aus dem Beschlüsse, eine Neubesetzung des verwaisten deutschen Botschafterpostens in der Hauptstadt der Sow jetunion nicht vorzunehmen. Das auf dem Vorhandensein einer gemeinsamen Le bens

- und Staatsauffassung sowie einer gemeinsamen Ab wehr der beide Länder bedrohenden bolschewistischen Ge fahr beruhende herzliche deutsch-italienische Verhältnis be währt sich gerade heute wiederum bei den nunmehr gleich zeitig in Rom und London aufgenommenen Gesprächen. Die aufrichtige Zusammenarbeit Roms mit Berlin kommt naturgemäß auch der deutschen Stellung in London zugute und lockert dort weiter den Boden zur Einleitung von auch von Chamberlain als notwendig erachteten Annähe rungsversuchen

zwischen dem Deutschen und dem Britischen Reich. Die in der Achse Berlin—Rom verkörperte deutsch italienische Freundschaft stellt heute ein gewichtiges Element der Friedenssicherung in Europa dar. Wenn auch die Fülle der Zeiten für die endgültige Klä rung der deutsch-französischen Beziehungen und damit für eine Annäherung dieser beiden großen Völker noch immer nicht gekommen ist, so drängt doch die Entwicklung der letzten Monate — die dieser Tage im Pariser Parlamente abgeführte große außenpolitische Debatte erweist

es klar und eindeutig — dazu. Im Verhältnis zu Polen, das von stärksten Gegensätzen zu Deutschland getragen war, ist dank des der staatsmänni- schen Einsicht Pilsudskis und Hitlers zu verdankenden Ab kommens eine Entspannung eingetreten, die sich langsam, aber sicher zu einer freundschaftlichen Annäherung aus- wuchs: die Hoffnung ist wohl nicht unbegründet, daß diese sich schließlich auch zugunsten der deutschen Minderheiten in Polen auswirken wird. Bedauerlicherweise zeigt das Verhältnis Berlins

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1928/15_03_1928/DERSU_1928_03_15_5_object_7914948.png
Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
— und durch eine eigentümliche Ideen- j assoziation sprechen Sie im Zusammenhänge hiemit „von j Erfindungen böser Phantasie". Erst zum Schluß kommen Eure Exzellenz zur Be sprechung der Lage in Ihrer „Provinz Bolzano". Und j Sie werden zugeben, daß Sie — neben der Drohung, die, ! deutschen Zeitungen alle einzustellen, neben der Mitteilung von der Kolonisierung des Landes durch tausende italie nischer Arbeiter und Staatsangestellte, neben der Kon statierung von der Errichtung eines Siegesdenkmales —, kein Wort, kein einziges

Wort darüber verloren Haben, ob in der Schule und in der Kirche, im Amte und im öffent lichen Leben, bei der Erziehung der Kinder, bei der Be tätigung der alten Sitten und Gebräuche dieses Berg volkes die deutschen Südtiroler ihre Sprache gebrauchen,, ihr Volksleben frei und unbeeinträchtigt weiter leben dür fen. Im Gegenteil: Eure Exzelle,nz erzählen von den erfolgreichen Maßnahmen der Ztaltanisierung, von der verlorenen Schlacht des Germanentums und Sie geben durch alle diese Erklärungen

selbst zu, daß die Süd-* tiroler sprachlich und wissenschaftlich aufgerieben werden sollen, daß Italien — seine politische Macht benutzend, über den alten deutschen Stamm dieser in blutigen Freiheitskämpfen gestählten Bergbewohner zur Tagesord nung übergehen will. Ihre ganze Antwort, Exzellenz, kann dahin zusammengefaßt werden: „Wir scheren uns um keine - Verträge, internationale Pflichten, die von früheren Regie rungen eingegangen wurden, anerkennen wir nicht, mora lische Pflichten auf Achtung des Volkstums gibt

es nicht, der Völkerbund darf sich nicht einmischen und wir werden die deutschen Südtiroler — übersehen, amalgamieren, vom Erdboden verschwinden lassen." Ebenso Herr Ministerpräsident, wie Sie die Aufrich tigkeit schätzen, mit der die Tiroler Tirol bis zur Salurner Klause frei und vereinigt sehen wollen, ebenso wäre uns von Ihrer Seite die einfache Erklärung sympathischer: „Wer klagen will, der klage, — wir aber vernichten, er drücken, amalgamieren das deutsche Volk in Südtirol

haben, haben wir erreicht. Wir haben das Weltgewissen wachgerufen. Die Südtiroler Frage ist heute keine Frage zwischen Italien und Oester reich, auch nicht zwischen Italien und dem deutschen Volke, die Südtiroler Frage ist jetzt eine Weltfrage." Eine große Kundgebung der Tiroler Sozialdemokraten für Südtirol. Am 5. ds. fand im großen Stadtfaal in Innsbruck eine „gegen die faschistische Willkür gegen die soziale und natio nale Bedrückung unserer Brüder in Südtirol" gerichtete Protestversammlung statt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1939/02_09_1939/NEUEZ_1939_09_02_6_object_8186112.png
Seite 6 von 6
Datum: 02.09.1939
Umfang: 6
Dir Politik der Beutestücke Vor dem stWerstutil der Gefdiidite Ein deutscher Martyrium - War Versailler beschloß - Selbst Llemenreau traute den Polen nicht Täglich mußten wir nun von den polnischen Terrormaß nahmen gegen unsere deutschen Volksgenossen hören und lesen und die Zahl der deutschen Flüchtlinge aus Posen, Westpreußen und Ostoberschlesien ging in die Tausende. Aber eine andere Zahl steht hinter dieser und ein nun bald zwanzig Jahre wäh rendes deutsches Martyrium

, wie es sich in einem solchen Aus maß wohl kaum in der Geschichte bis heute jemals zugetragen hat. Hohe polnische Regierungsbeamte nannten es den „gro ßen hi st arischen Prozeß der Entdeutschung", richtiger noch sprach schon kurz nach dem Raub unserer alten deutschen Kulturprovinzen der polnische Oberprokurator K i e r s k i von der „Politik der Beutestücke'. Diese Politik stellt in der polnischen Geschichte einen fast gesetzmäßig ablaufenden historischen Prozeß dar. Ihn kannten auch die englischen und französischen Staatsmänner

von Versailles. Kein Wort ist zu verlieren, daß die Deutschen in Westpreußen .Posen und Oberschlesien keine Minderheit, sondern eine über wältigende Mehrheit gebildet haben. Alle polnischen Forderungen hat Clemenceau, der Deutschenhasser, mit leidenschaftlicher Hartnäckigkeit unterstützt. Aber mit derselben Hartnäckigkeit verlangte sogar er: kein polnisches Recht an den deutschen Menschen, keine polnischen Gesetze über dem deutschen Land! Es genügte Frankreich damals nicht die feierliche Versiche rung

, daß dieser Minderheitenschutzvertrag eine „der Hauptbedingungen unserer Unabhängigkeit" ist. Zwölf Millionen Nichtpolen waren also in dem neuen Polen, dem „Mischmasch von Nationalitäten" durch Vereinbarungen internationalen Charakters und durch die polnische Verfassung selbst — was nichts bedeutete — in ihrem völkischen Eigen leben, ihrer Sprache und ihrer Religion geschützt. Wir führen hier die Sache der Deutschen. In den um ihre Volksbefragung betrogenen, wider jedes feierliche Versprechen und jedes Recht den Polen ausgelieferten deutschen Provinzen

und aus der furchtbaren Leidensgeschichte der letzten zwanzig Jahre diese „erprobten Hausmittel". Es sind: planmäßige Ver hetzung der polnischen Bevölkerung durch Behörde, Geistlichkeit und Presse, Androhung von Deutschen-Verfolgungen, wenn die deutsche Bevölkerung nicht binnen vierundzwanzigStunden das „urpolnische Städtchen oder Dörfchen" verläßt, Massenplünde rungen und Mißhandlungen, Requisitionen und Verhaftungen von mißliebigen Konkurrenten, wirtschaftlicher Boykott, An drohung der Liquidation, um den deutschen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1925/21_05_1925/TI_BA_ZE_1925_05_21_2_object_8372056.png
Seite 2 von 18
Datum: 21.05.1925
Umfang: 18
zu ge hören, an die man fortwährend denken, aber davon nur zur rechten Zeit sprechen soll. Diese Zeit ist wohl noch nicht gekommen und dürfte sich auch nicht so bald ein stellen. Noch ist die Deutschfeindlichkeit viel zu weit ver- breitet und zu tief verankert. Noch sieht man in jeder Vergrößerung des Deutschen Reiches eine drohende Kriegsgefahr. Auch wirtschaftlich sind wir Oesterreicher noch lange nicht für einen Anschluß vorbereitet. Denn würden heute die Zollschranken, die uns von Deutschland trennen

trotz unserer Verarmung daran mittragen. Wir können nicht als Bettler unsere Rückkehr ins Reich machen. Das würde uns sehr lange nachgetragen werden. Darum ist es von größter Wichtig keit, daß Oesterreich eine wirtschaftliche Erholung zu ge winnen trachtet, welche seknen Anschluß den Deutschen im Reiche draußen begehrenswert erscheinen läßt. Nur unter dieser Voraussetzung können die Oesterreicher er- warten, daß sie als vollends Gleichberechtigte Aufnahme finden und auch eine gewisie Selbständigkeit

über die Aufhebung des Paß- Visums zwischen Oe st erreich und dem Deutschen Reich gepflogen. Unser Außenminister Dr. Mataja gab im Bundesrat vom 15. Mai darüber Auf klärungen und verwies auf die unausgesetzten Bemühun gen der österreichischen Regierung, die Reiseverkehrsbe- schränkungen abzubauen. Leider müsse aber auch a u f die finanzielle Seite der Frage Rücksicht genommen werden. Die Tatsache, daß die Sichtvermerk- gebühr im Budget mit einer Summe von 56 Milliarden eingestellt ist, zwingt die Bundesregierung

mit dem Deutschen Reich gehandelt hat. Aber auch in München mußten die Unterhändler auf die staatsfinanziellen Schwierigkeiten Hinweisen. Die Ver- Handlungen in München wurden nicht abgebrochen, sie werden vielmehr fortgesetzt werden. Um aber schon im gegenwärtigen Augenblick einen Beweis unseres guten Willens zu erbringen, werde der Minister dem Ministerrat einen Antrag unterbreiten, daß die österreichischen Sichtvermerkgebühren dem Deutschen Reich gegenüber auf den früheren Satz er- mäßigt

werden. Die Regierung werde dahin wirken, daß die Verhandlungen mit dem Deutschen Reich fortge- setzt und einvernehmlich zu einem gedeihlichen Resultat gebracht werden. Gerade Tirol hat auch neben Salzburg ein beson- deres Interesse, daß diese Paßschwierigkeiten endlich ein mal gemildert, beziehungsweise ganz beseitigt werden, weil es eine neue Anregung für den Fremdenverkehr be deuten würde. Man muß aber auch an unsere Bundes regierung den dringenden Appell richten, etwas, das ein mal in» Auge gefaßt

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1926/15_01_1926/DERSU_1926_01_15_8_object_7914599.png
Seite 8 von 8
Datum: 15.01.1926
Umfang: 8
Geist anno 1985. In einem in diesem Jahre herausgegebenen italie nischen Lesebuch steht von einem Schulmann Alberto Eioci bei einem Gedicht „II bimbo belga“ („Das bel gische Kind") folgende anschließende Bemerkung: „Jeder mann erinnert sich, daß zu den von den Deutschen in Belgien verübten Greueln auch das Abschneiden der Hände der Kinder gehörte. Der Dichter führt hier eines vor, das nicht so schnell unserem Gedächtnis entschwinden wird. Ein jeder Hund, der die weißen Händchen sucht

, die er sonst zu lecken pflegte, ist menschlicher als die deutschen Soldaten." Geschrieben anno 1925 als Lesebuch für italienische Schulen! Uortrage, Versprechungen «nd Uekerträge f«r Wirklichkeit. Am 29. September 1919 erklärte der Vertreter Italiens (Tittoni) in St. Germain: Uns liegt der Gedanke einer Unterdrückung und Entnationalisierung vollkommen fern." Und in der Thronrede vom 1. Dezember 1919 der italienische König: „Unsere freiheitliche Tradition wird uns den Weg weisen, auf dem wir bei größter Beobach tung

der lokalen autonomen Einrichtungen und Gebräuche deren Lösung finden können." Mussolini am 5. Oktober 1922: „Die Deutschen bewohnen das italienische Gebiet widerrechtlich" Unterrichtsminister Casati, August 1924: „Die Schulreform in Südtirol ist die Entnationalisierung der sprachlichen Minderheiten." — Mussolini, August 1925: „Ich hatte daran fest, daß es so etwas wie Freiheit nicht gibt." Und so etwas wie Freiheit gibt es für unsere Stam mesbrüder wirklich nicht. Rach den Blättermeldungen der letzten

Tage ist dort jeder deutsche Unterricht, auch solcher in Privathäusern, auf das strengste verboten, und die Lehrer an Volksschulen wurden durch ein Rund schreiben der Schulbehörde unter Androhung der Entlas sung verpflichtet, ihre Schulkinder nach einem etwa im Dorfe erteilten deutschen Hausunterricht auszuforschen. Durch Hausuntersuchungen wurden sämtliche deutsche Bü cher beschlagnahmt, wer deutschen Kindern in deutscher Sprache Unterricht erteilt, wird verhaftet, mißhandelt und abgeschoben

. Der Bezirksschulinspektor Pini in Brixen er teilte den Befehl, die dortige reichhaltige Lehrerbibliothek zu verbrennen. Wenn ein Staat seine Kulturhöhe durch solche Maßnahmen beweisen will, so schändet er sich selbst. Rieseneinnahmen Italien» an» dem Fremden verkehr. Der italienische Fremdenverkehrsverein veröffentlicht in seinem Blatte „Enit" seinen Jahresbericht über den Fremdenverkehr in Italien im Jahre 1924. Darnach haben in diesem Jahre 835.000 Fremde Italien besucht. An erster Stelle stehen die Deutschen mit 186.000

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1918/18_11_1918/TIRVO_1918_11_18_1_object_7620051.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.11.1918
Umfang: 4
und jeden, der nicht sofort in diesen Ruf einstimmte, als Verräter an der Sache der Deutschen beschimpft. Heute ist ihnen wieder jeder ein Verräter unseres Landes, der den Gedanken an eine Separation nicht als vorzüglich, ja als genial bestaunt. Aber auch ernsthafte Männer wünschen die Sepa ration zu em.er alpenlündischen Republik; Männer, die schon wissen, daß die Politik kein-Sport ist. Mit diesen uns auseinanderzüsetzeu ist gebieterische Pflicht. Diese Männer glauben vor allem, mit dem Sepa ratismus das deutsche

und das linke Rheinufer wird vom Deutschen Reiche abgetrennt, wenn Deutschösterreich in die Deutsche Republik einverleibt werden will. Wenn sich aber aus den deutschen Alpenländern ein neutraler Staat bilde, der von Deutschland ganz unabhängig ist, dann wird die Entente keine Be denken tragen, diesem das deutsche Südtirol zuzu weisen und die Grenze Kärntens gegen das Süd slawenreich wird nicht die Drau, sondern der Kamm der Karawanken bilden. Eine ganz ernste Auffassung; aber ihre völlige Haltlosigkeit

als gegen Deutschland? Möglich ist eher das Gegenteil. Italien hat ein eminentes wirtschaftliches Jnter- effe, mit Deutschland wieder in Beziehungen zu tre ten, weil dieses ein guter Markt für die Produkte der italienischen Landwirtschaft ist; es ist wahr scheinlicher, daß Italien in 'bezug auf Deutsch-Süd tirol Konzeffionen macht, wenn das gesamte deut sche Volk geschloffen dasteht und erklärt, daß ein Friede, welcher der Deutschen Republik das deut sche Südtirol nimmt, kein Friede der Dauer

sein kann und die Beziehungen zwischen Deutschland und Italien für alle Zukunft trüben muß. Ueber- haupt wird da? deutsche Volk sich besser gegen einen drückendenMachtfrieven wahren ,können, wenn es in größter Geschlossenheit dasteht und mit aller Entschiedenheit den Grundsatz vertritt: was deutsch ist, muß ein Bestandteil der Deutschen Republik bleibem Gewaltsame Lostrennungen werden die Deutschen immer als eine Vergewaltigung betrach ten. Zeigen wir unseren Gegnern aber die Bereit willigkeit zu Kleinstaaterei

, der jeder Nation gibt, waS ihr gebührt und. es dem demokratischen Deutschland möglich macht, sich als gleichberechtigter Faktor dem Völ kerbund anzuschließen, dann kann sich das ganze deutsche Tirol dem Deutschen Reiche anschließen; eine alpcnländische Republik hätte in diesem Falle keinen anderen Zweck, als den: das deutsche Volk zu zersplittern und damit seine wirtschaftliche Ent wicklung zu unterbinden. Eine Agitation für eine alpenländische Republik Hilst also unseren bedrängten deutschen Lands leuten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/04_03_1926/ZDB-3059538-1_1926_03_04_4_object_8090735.png
Seite 4 von 8
Datum: 04.03.1926
Umfang: 8
Südslawien. Radic verspricht reindeutsche Volksschulen. Unterrichtsminister Radic gab letzthin in der Skupschtina im Verlauf der Debatte über das Budget des Unterrichtsministeriums bedeutsame Erklärungen zur Frage der Minderheitsschulen im südslawischen Königreich ab. Aus eine Rede des deutschen Abgeordneten Dr. Schuhmacher, der den obligatorischen deutschen Unterricht in den Volksschulen der deutschen Sprachgebiete forderte, erklärte Radic, daß er in Zukunft in den deut schen

Minderheitsgebieten reindeutsche Volks schulen errichten lasten werde. Radic versicherte, daß die deutschen Kinder in den Volksschulen künf tig in ihrer Muttersprache unterrichtet werden sol len. Die Erlernung der serbokroatischen Staats sprache soll der Mittelschule Vorbehalten bleiben. Der Unterricht in den deutschen Volksschulen wird deutschen Lehrpersonen anvertraut werden. Ueber die Rationalität der Kinder sollen in Zukunft die Eltern, nicht aber die Behörden entscheiden. Frankreich. Die erste Heerschau

, daß der Vorschlag, Spanien, Brasilien und Polen jetzt Sitze zu gewähren, augenblicklich ganz von Stresemann und Luther abhänge. Cs verlaute je doch von maßgebender stanzöfischer Seite, daß Vriand auf seinen Forderungen nach einem ftän- ganze Land Tirol ungeschmälert Oesterreich zu- sichertr; er war von der Notwendigkeit der Er haltung des deutschen Volkstums in dieser uralten Südmark aus politischen Gründen überzeugt. So sieht die deutsche Vergangenheit in Tirol aus. Jeder von den vielen Tausenden deutscher

. Deshalb nehmen sie ihnen das angestammte Recht und Gesetz, die Freiheit und die Selbstver waltung und ersticken ihnen den deutschen Mut terlaut von Kindesbeinen an. Cs ist'eine furcht bare Saat, die der Faschismus hier sät. Sie wird aufgehen, wenn er es am wenigsten erwartet. Sie und muß im Herzen eines jeden deutschen Men schen Wurzel schlagen, der dieses teure Land einer unvergeßlichen deutschen Vergangenheit betritt! digen Sitz für Polen und Spanien nicht bestehen werde, wenn Stresemann fest bleibe

ist, die Präsident Wil son vergeblich unwirksam zu machen versuchte. Ich hin derselben Ansicht wie Wilson, daß die tiber- tragung von S ü d t i r o l auf I t a l i e n ein großes Unrecht gegen das Tiroler Volk war und wenn ich irgendwie dazu beitragen könnte, dieses Unrecht wieder gutzumachen, so würde ich Schritte unternehmen." kleine Wtxfyenfdjau. Am Sonntag hat in Wien eine große Kundgebung gegen die Vergewaltigung der Deutschen Südtirols stattgesunden. Stadtrat Dr. P embaur aus Innsbruck hielt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1930/08_02_1930/ZDB-3059538-1_1930_02_08_2_object_8091694.png
Seite 2 von 4
Datum: 08.02.1930
Umfang: 4
Ungarn auch der Verwirklichung gesamtdeutscher .Richt linien nicht ungünstig zu sein, schon weil eine solche stch automatisch gegen die richtet, die in Versailles, st^rtanon und St. Germam das ewige Heil Europas erblicken und wie bereits gesagt, ein Verzicht aus den Anschluß oder Südtirol angesichts der Haltung Schobers nicht m Frage kommt. Aehnlich wie beim Reiche aber bleibt auch sür den deutschen Vruderstaat die ehrliche Neutralität nach allen Seiten Grundlage einer vernünftigen Außenpolitik

Selbstbestimmungsrechtes und der vollen Wieder herstellung der Souveränität der europäischen Staaten, sowie der trativnalen Minderheiten erörtert «und gelöst werden. In dieser Richtung werden auch bei uns die Auseinandersetzungen über die paneuropäische Frage geführt werden nüssen. Eine paneuro päische Staatenorganisation, ,in die der gegenwärtige Zustand der Entrechtung des deutschen Volkes einfach übernommen würde, wäre nichts -anderes, als der Versuch, diese Entrechtung ,aus un° absehbare Zeit hinaus zu stabilisieren

im Fahre 1928 19,8 v. H. der österreichischen Einfuhr und nahm 18,6 v. H. des österreichischen Exportes auf. Fm Laufenden Fahre hat sich der prozentuelle Anteil etwas ver schoben, er betrug in den ersten drei Vierteljahren in der Einfuhr 21,2 o. H. und bei ber Ausfuhr 15,8 v. H. In ben Außenhandelsbeziehungen der beiden Staaten macht sich sohin eine immer innigere Verflechtung geltend. Fm Fahre 1928 bezog Oesterreich aus dem Deutschen Reiche Waren im Werte von 657 Millionen Schilling, bei einer Gesamt

einfuhr in der Höhe von 3317 Millionen Schilling und führte nach dem Deutschen Reiche Waren im Werte von 418 Millionen Schilling aus, bei einem Gesamtexport von 2249 Millionen Schilling. Der Handelsverkehr mit bem deutschen Nachbarreiche ergab daher im Fahre 1928 ein Passivum von 239 Millionen Schilling — 22,5 v. H. des Gc-samtpaffivums. Vergleicht man das innere Gefüge des gesamten Außen handels Oesterreichs mit der Zusammensetzung des Außen handels zwischen Oesterreich und Deutschland allein

so be lastenden Bezüge von Lebendtieren und Nahrungsmitteln in erster Linie auf die Staaten mit stark agrarischem Export angewiesen ist und seinen Crnährungsbedars vorwiegend ich Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Polen und der Tschechoslowakei deckt, spielt diese Warengruppe im Han delsverkehr mit dem Deutschen Reiche nur eine ganz unter geordnete Rolle und der Wert der Einfuhr von lebenden Tieren, Nahrungsmitteln und Getränken erreicht kaum ein Zwanzigstel der Gesamteinfuhr aus idem Deutschen Reiche. Ebenso

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1932/09_04_1932/ZDB-3059538-1_1932_04_09_2_object_8092157.png
Seite 2 von 4
Datum: 09.04.1932
Umfang: 4
! Die Lerstechtung der Donauiänder mit der deutschen und der sranzöfikchen Wirtschaft. Die „Wirtschaftlichen Nachrichten", das amtliche Organ der österreichischen Handelskammern brachten in der Nummer vom 15. März eine von rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgehende Erörterung des französischen Planes über eine Zu sammenfassung der Donaustaaten, die überaus instruktiv ist und die wir nachstehend auszugsweise wiedergeben: Die Entente des Weltkrieges, soserne sie im Völkerbund eine Fortsetzung fand

, alle weiteren Kombinationen sind einer nebelhaften Zukunft überlassen. Der Gedanke des Zusammenschlusses- der Don au st aalen unter französischer Führung ist damit klar ausgesprochen. Es mag in diesem Zusammenhang zunächst die Verflechtung der Donauländer mit der deutschen und der französischen Wirt schaft hervorgehoben werden. Von "der gingen nach (Äesamtausfuhr dem Deutschen Reiche Frankreich in Prozenten Oesterreichs .... 18.4 2.5 der Tschechoslowakei. . 26.8 1.3 Ungarns ..... 11.7 0.9 Rumäniens .... 8.6

3.6 Südslawiens .... 12.1 3.8 Bulgariens . . a . 27.9 5.6 Von der kamen aus Gesamteinfuhr dem Deutschen Reiche Frankreich in Prozenten Oesterreichs .... 20.0 2.5 der Tschechoslowakei . . 36.6 4.2 Ungarns . Rumäniens Südslawiens Bulgariens . 19.5 22.3 13.6 21.2 Noch deutlicher werden die Dinge, wenn man die Verbun denheit der unteren mit den oberen Donaustaaten ver gleicht. gingen nach dem Deutschen Von der Gesamtausfuhr Reiche, Oesterreich Italien Frankreich u. d. Tschechosl. Ungarns

..... Südslawiens .... Rumäniens . . . . Bulgariens .... in Prozenten 63.4 3.5 0.9 39.0 26.0 3.8 37.0 6.7 3.6 455 11.0 5.6 Von der Gesamteinfuhr Bulgariens Ungarns Südslawiens Rumäniens kamen aus ^ dem Deutschen Reiche, Oesterreich Italien Frankreich u. d. Tschechosl. in Prozenten 40.0 15.2 7.7 58.5 4.0 2.7 48.8 12.0 4.5 49.8 8.7 7.7 Aus diesen Ziffern ist sowohl die ungleich stärkere Verflechtung der übrigen mitteleuropäischen Staaten mit dem Deutschen Reiche als auch der unteren Donau staaten mit den oberen

gegenüber jener mit Frankreich zu er sehen. Tatsächlich deuten die geschichtlichen, wirtschaftlichen und ethnischen Verhältnisse auf eine solche Zusammenarbeit hin. Der große mitteleuropäische Wirtschaftsraum wurde in jahrhunderte langer Kulturarbeit geschaffen, wobei Deutsche aus dem Reiche und aus Oesterreich überall als bahnbrechende Pioniere auf traten. Die Entwicklungen der österreichischen Monarchie und des Deutschen Reiches sind zwar in den letzten Jahrzehnten vor dem Weltkriege

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/23_03_1926/TIRVO_1926_03_23_7_object_7637975.png
Seite 7 von 8
Datum: 23.03.1926
Umfang: 8
Jas Genfer Fiasko vor dem Deutschen Reichstag. Große Le -alle Sber h e Ha tung der heut Len Se eginten. Berlin. 22. März. (Wolff.) In der heutigen Sitzung ,Ce§ Reichstages wurde vor Uebergang zur Tagesordnung auf Antrag des Abg. Guerard (Zentrum) beschlossen, mit dem auf der Tagesordnung stehenden Etat des Reichskanz lers und des Außenministers die zu den Genfer Verhand lungen vorliegenden Interpellationen zu verbind ein Zu- nächst erstattete Abg. Hötzfch (deutschnational) den Bericht

in dieser Richtung gemacht worden wären. Der deutsche Reichstag hat in fernem aus wärtigen Ausschuß am 19. Februar eine Entschließung dar über gefaßt, daß Deutschland entsprechend den gepflogenen internationalen Verhandlungen bei der Tagung des Völ kerbundes Anspruch auf einen Ratssitz ohne weitere Aende- rungen des Rates hat. Die Stellung der deutschen Reichs-- regierung ist in der bekannten Hamburger Rede des Reichs kanzlers präzisiert und festgelegt worden. Man stand all gemein auf dem Standpunkt

, daß die Aufnahme Deutsch lands das einzige Ziel der bevorstehenden Tagung des Völkerbundes sei. Die Ansprüche Spaniens, Brasiliens und Polens fan- den in diesem Augenblick starken Widerspruch, den stärksten in der englis.tm öffentlichen Meinung. Die schwedische Re gierung hat der deutschen die Mitteilung gemacht, daß sie gegen eine Vermehrung der ständigen Ratsfitze, die über die Zulasiung Deutschlands hinausgingen, auch dann stimmen würde, wenn sie mit diesem Standpunkt allein bliebe. Die deutschen

Delegierten konnten daher mit dem Gefühle nach Genf reisen, daß tatsächlich die Entscheidung über eine Aenderung des Rates über den deutschen Sitz hinaus negativ gefallen sei. Die deutsche Regierung hat, als andere Tendenzen be kannt wurden, ihren Standpunkt auf das stärkste gewahrt. Die deutsche Delegation ließ keinen Zweifel darüber, daß eine Vermehrung der ständigen Ratssitze im Zusammenhang mit der Tagung des Völkerbundes für die Aufnahme von Deutschland die Zurückziehung des Aufnahmsgesuches

in den Völker bund ist. Da wir an unserer Bedingung festgehalten haben, kann man uns nicht angreisen. Was uns rn dieser Zeit -das Rechst zu Vorwürfen und zur Erregung gab. waren die fortgesetzten Versuche, die ganze Verantwortung auf die deutschen Schultern zu legen. Es war also eine Lösung im Völkerbund rate zu versuchen und erst dann an Deutschland heranzutreten, nicht aber den ganz falschen Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland der Vormund Schwedens sei. Schwedens -Haltung war immer eine ganz

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/31_10_1920/TIRVO_1920_10_31_3_object_7619932.png
Seite 3 von 16
Datum: 31.10.1920
Umfang: 16
ein genommen zu haben scheinen. In Besprechung der Beziehungen zu den auswärtigen Machten erklärte Redner, daß Deutschland diese gerne verbessern möchte. llmso erfreulicher sei es, daß England jetzt ebenfalls einen Annäherungs- ' schritt getan habe, indem es von der Beschlag nahme deutschen Privatkapitals Abstand ge nommen habe. Die Verhandlungen mit I t a- lien haben gleichfalls zur Freigabe von 260 Millionen Mark geführt. Bezüglich der Genfer Konferenz, deren Abhaltung versprochen wurde, steht

. Bloß Südtirol bildet den Zankapfel. Wenn Redner den Namen Südtirol nenne, so spreche er ein Wort aus, das jedem deutschen Herzen was Teures sei. Bezüglich Südtirols ha ben für die deutsche Regierung niemals irgend welche politische Erwägungen eine Rolle gespielt, sondern sie verfolgte nur eine Politik morali scher Unterstützung. Italien werde es versieben, wenn Deutschland Wert -darauf legt, daß das !Selbstbestimmungsrecht auch für seine Grenzländer und die darin wohnenden Deutschen aufrecht

erhalten bleibe. : Auch Jugoslawen gegenüber haben wir einen wunden Punkt: das ist Kärnten. Kärnten hat sich treu zu dein deutschen Gedan ken bekannt und wir sind ihm dafür dankbar. Wir werden stets versuchen, mit Jugoslawien, mit welchem uns die Donau verbindet, gute Be ziehungen aufrecht zu erhalten. Aehnlicb verhält es sich mit der T sch e ch o s l o w a k e i. Ein Hin dernis ist dabei die Angelegenheit des L ... Hultschiner Landchens. Von der Tschechoslowakei trennt uns auch der Umstand

, daß der deutschen Bevölkerung nicht die Freiheit gegeben worden war, die der Frie« densvertrag allen Minderheiten gegeben hat. Aber auch hier führen uns die gemeinsamen Landesgrenzen und gemeinsamen Wasserwege zusammen. Jedenfalls sind unsere Beziehungen normaler Art. Dies hat anch der tschechoslowa kische Minister des Aeußern vor kurzem ausge drückt. Deutschland will mit der Tschechoslowakei in gutem Einvernehmen leben. Redner bedauert, daß die Verhandlungen mit Polen so geringen Erfolg haben, betont

, daß Danzig deutsch sei und deutsch bleiben werde, schildert die gräßliche Lage der Deutschen im Korridor und weist die Vorwürfe der Deutschnationalen wegen Ober schlesien zurück, da die Regierung nicht in der Lage gewesen sei, gegen den polnischen Aufstand Gewalt anzuwenden. Es wäre verkehrt, aus Oöerschlesien einen selbständigen Staat zu ma chen, da dieser bald ein Spielball aller Mächte sein würde. Deshalb wird es das Beste sein, Oberschlesien eine Verfassung zu geben, die den Zusammenhang

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/01_08_1924/DERSU_1924_08_01_1_object_7914421.png
Seite 1 von 4
Datum: 01.08.1924
Umfang: 4
zu leiden gehabt. Denn hier hat es sich um .'Fremdsprachige" (man sprach nie von den Deutschen, sondern ! ets nur von Fremdsprachigen) gehandelt, die nach dem 'Programme der Nationalen Partei in möglichst rascher Zeit ^ltnationalisiert werden sollten. Man hatte auf die eigenen eute wenig Rücksicht, hier konnte man sie beruhigt völlig a en lassen. Und so glaubte man ein Anrecht zu haben, hier gestraft Frevel über Frevel zu begehen. Es begann mit dem Morde des Lehrers Jnnerhofer. Trachtenzug ward in Bozen

Carabinieri. Verzage nicht! Etwas Interessantes. « Kozner Kries. chungen erhielten die Deutschen damals von allen Regierungs stellen! Doch es war nur der Anfang der Gewalttaten, die sich in Südtirol während der letzten drei Jahre ereigneten, von denen auch nicht eine einzige bis heute gesühnt ist. Abgeordnete wurden tätlich insultiert, Dr. Reut-Nicolussi wie derholt, Baron Sternbach am Tage seiner Wahl zum Abge ordneten, Bürger blutig geschlagen. Man scheute sich nicht, dem 75 jährigen Altbürgermeister

in den letzten Tagen eine katholische Kinderzeitung verboten, ohne daß für dieses Verbot auch nur ein Schimmer gesetzlicher Unterlage gewesen wäre, die be stehenden deutschen Alpenvereine hat man aufgelöst und ihr Vermögen widerrechtlich beschlagnahmt. Ja man hat dem Lande, in dem diese Willkürherrschaft vor sich geht, nicht einmal den Namen gelassen und es Hochetsch getauft und auch all seine Ortschaften italianisiert und verballhornt, damit keine derselben sich mehr an die glorreiche Geschichte

des Tirolerlandes erixnere, und man trachtet auch sonst mit allen Mitteln, die Erinnerungen an diese glorreiche Geschichte des Landes auszulöschen. So war der Weg, den die Deut schen in Südtirol unter italienischer Herrschaft zurücklegen mußten, ein unsagbar trauriger. Aller Frohsinn der deutschen Bewohner ist längst dahin und jeder bangt um sein Schick sal, das früher oder später jeden erreicht. Und wo ist ein Hoffnungsschimmer? Wird die innere Politik sich jemals zur Vernunft der Behandlung der Nationen

und doch wieder mit einiger Hoffnung. Denn in der letzten Audienz, die die deutschen Abgeordneten bei Mussolini hatten, versprach der Präsident die Regelung aller uns berührenden Fragen. Freilich war dies in der Zeit vor dem Morde Ma- teottis. Wird Mussolini nun sein Versprechen einhalten oder geht es damit wie mit den Hunderttausenden der letzten fünf Jahre? Das ist die Frage, die Südtirols Volk beantwortet wissen möchte. Die deutjche Minderheit in Italien und in Dänemark. Mn interessanter Vergleich. Die Frage der Deutschen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1934/03_11_1934/TIGBO_1934_11_03_2_object_7753331.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1934
Umfang: 8
Wir Deutsche Österreichs uns -ie ..Sudeten-eutsche Aeimatsront". SWZ. Konrad Henlein hat auf der großen Tagung in Böhmisch-Leipa die Grundsätze und das Wollen der „Sudeten- deutschen Heimatfront" — heute die größte politische Bewegung des deutschen Volkes in der Tschechoslowakei — dargelegt. Danach ist die Sudetendeutsche Heimatfront „aktivistisch" eingestellt, das heißt, sie bejaht den tschechoslowakischen Staat und will aktiv an der Politik der Republik teilnehmen, wie es vorher schon

einige deutsche Parteien — die Christlichsozialen, die Agrarier, die Sozialdemokraten — getan haben. Die Nationalpartei und die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei verharrten in mehr oder minder starrer, vereinzelt geradezu irredentistischer Opposition und verfielen der Auflösung. Die Sudetendeutsche Heimatfront kann als Nachfolgerin dieser beiden Parteien ange sehen werden; es zeigt für die gewaltige geistige Umstellung der Deutschen in der Tschechoslowakei, daß Henlein es wagen konnte

, eine derartige „ Kehrt. Euch-Politik" zu proklamieren. Henlein stellt sich realpolitisch auf den Boden der gegebenen Tasachen, er lehnt Revision und Restauration ab und glaubt, daß die Deutschen in der Tschechoslowakei ihre berechtigten kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Forderungen dann am besten durch setzen werden, wenn sie in ihrer Gesamtheit sich an positiver Aufbauarbeit beteiligen. Daß Henlein sich in seinen Grundan schauungen weit vom Nationalsozialismus und Faschismus ent fernt hat, beweist

seine bedingungslose Verwerfung „der impe rialistischen Ideen des Pangermanismus und des Panslawismus". Es gelte — wie er in Böhmisch-Leipa aussührte — neue Wege für das Zusammenleben der Völker zu finden. Deshalb müßten auch die Tschechen mit der Ideologie des natio nalen Staates brechen. Für die Deutschen fordert Henlein keine Autonomie, wohl aber Entpolitisierung der Ver waltung und der Justiz, Besetzung der Staatsbeamten- posten nach dem Beoölkerungsverhältnis, sprachliche Quali fikation der Beamten

in deutschen Gebieten. Henlein hat auch den ursprünglichen Totalitätsanspruch für seine Be wegung aufgegeben, er erkennt auch andere sudetendeutsche Parteien an und macht damit selbst die Sudetendeutsche Heimatfront zu einer Partei, die sich in das demokratisch republikanische Staatsgefüge der Tschechoslowakei ein zugliedern vermag. Wir können nur hoffen, daß es Henlein gelingt, das Erbübel der deutschen Politik und der Politiker, das Erbübel der Eigenbrötelei, Uneinigkeit und Programm- tüpflerei

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1934/25_05_1934/ZDB-3059538-1_1934_05_25_2_object_8092609.png
Seite 2 von 4
Datum: 25.05.1934
Umfang: 4
zu verwandeln. Wenn demnächst viele Saar länder, deren Reichstreue über jeden Zweifel erhaben ist, doch nicht für die Rückkehr ins Reich stimmen, so verteidigen sie nicht nur die höheren Rechte ihres heiligen Glaubens, sondern zugleich in gewissem Sinne auch das wahre Deutschturn, indem sie ein weiteres Stück deutschen Landes vor der undeutschen Gleich schaltung bewahren und der Verbindung von Volkstunr und Religion erhalten, die wahrhaft deutsch genannt zu werden ver dient ... Richt nur den Interessen

des Saar-Katholizismus, son dern darüber hinaus dem gesamten deutschen Katholizismus ist dadurch ein großer Dienst getan." So arbeiten sich die überstaatlichen Mächte gegenseitig in die Hände zur Zerreißung und Vernichtung des Deutschtums. Denn der Kamps um die deutsche Saar ist doch ein Kamps zwischen Deutschland und Frankreich, wobei es sich niemals um konfessionelle Fragen handelt. Und doch stellt sich der poli tische Katholizismus aus die Seite Frankreichs. Es sind also auch heute

wieder alle jene Kräfte im Spiele, die es darauf abgesehen haben, das große deutsche Volk, das daran ist, sich aus unwürdigen Lügenfesseln und demütigenden Sklavenketten zu befreien, sich jene Gleichberechtigung unter den Großmächten wieder zu erringen, die dem Reiche genau so wie das Recht der Selbstbestimmung aller deutschen Volksstämme gebührt, ja nicht in die Höhe kommen zu lassen, um bei eigenen zukünftigen Raubzügen vor dessen machtvollem und gerechtem Einspruch sicher zu sein. Böller Md Völkerbund

„empfohlen" hat. In Frankreich haben die Freimaurer eine entscheidende Rolle gespielt. Daraus er klärt sich die Treue Frankreichs dem Völkerbund gegenüber. Nicht weniger bedeutend waren die rein praktischen Erwägun gen, denn die französische Politik erhofft vom Völkerbund eine sichere Garantie gegenüber der deutschen Aufrüstung. Auch die Politik der Tschechoslowakei war und ist mit dem Völkerbund eng verbunden. Man kann sagen, daß es die Tschechoslowakei glänzend verstand, den Völkerbund für ihre Zwecke

können die Unterschiede zwischen Paris- Warschau und Warschau—Prag überwunden werden." Jeder weiß, daß gerade Masaryk die Stellung der Deutschen als Staatsbürger minderen Rechtes formuliert hatte; daß er seine vor der Errichtung des Staates dem Hohen Rate gege benen Versprechungen hinsichtlich der gleichwertigen Behand lung der Sudetendeutschen nicht eingelöst, vielmehr geduldet hat, daß sie politisch entrechtet, daß selbst die Rechtspflege ihrer richterlichen Unabhängigkeit beraubt und zur Dienerin

21