, den 1O. Jannev 1920 54. Jahrgang Die Zukunft der Deutfcken. Eine „Neujahrsbetrachtung eines National ökonomen' in der „N. Fr. Pr.' erläutert in tiefen Worten der Deutschen Wert in der Welt geschichte und ihre. Zukunft. Deutscher Geist und deutsche Kulturarbeit, um deren und ihrer Früchte Erhalt wir hier kämpfen, sind die durchdringenden Lebenselemente, welche deut sche Größe schufen und wieder schassen werden. Wir wollen die Schlußworte dieser gründ lichen Betrachtung Brentanos nicht vorent halten
: „Was aber wird die Zukunft der Deutschen sein? Nicht bloß der Reichsdeutschen, nein, aller Deutschen, soweit die deutsche Zunge klingt, der Deutschen in Oesterreich, Böhmen, Ungarn, den baltischen und allen übrigen Ländern, in denen man heute sie unterdrückt? Der Haß, mit dem sie verfolgt werden, wird sie zurück führen zu dem, worin ihre Stärke liegt. Was die Deutschen groß gemacht hat, ist nicht der Militarismus gewesen. Sie find eine große Nation gewesen, lange bevor Friedrich Wil helm I. von Preußen
und seine Nachfolger durch militärischen Drill sie diszipliniert und unvergleichliche Führer, wie Bismarck und Moltke, mit Hilfe der so disziplinierten Massen ihr Land auch politisch an die Spitze Europas gestellt haben. Das war nur die Nutzbar machung dessen, worin die Stärke des deutschen Volkes besteht, auch auf politischem Gebiete. Schon lange vorher hatten die Deutschen durch die Reformationen das geistige Leben der Welt auf neue Grundlagen gestellt. Dann hatten sie einen Leibniz hervorgebracht
, dessen universaler Geist kein Wissensgebiet ohne För derung gelassen hat. Hierauf folgten seine musikalischen Welteroberer, die Bach, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Weber, Schubert, Wagner, Brahms, die Dichterfürsten Lessing, Goethe, Schiller und alle diejenigen, die im 19. Jahrhundert auf allen Wissensgebieten die Lehrmeister der Welt geworden sind. Die Stärke der Deutschen ist ihr Geist und die systematische Durchdringung des Lebens mit den Ergebnissen seiner Betätigung. In den letzten vierzig Jahren
hat sich dieser Geist den praktischen Dingen zugewendet, der Technik und Wirtschast, und mit Hilfe seiner diszipli nierten, gelernten und ungelernten Arbeiter jene Fortschritte erzielt, welche sie zum Gegen stande des Neides der übrigen Welt gemacht hat. Diese seine Stärke, sein alles überwinden der Geist, wird dem deutschen Volke bleiben, mich nach Schwinden seines militärischen -Uebergewichtes. Wäken die Franzosen nicht so verblendet, so würden sie hierin die ihnen Drohende Gefahr erkennen. Denn nichL