Nr. 173 Münchner Gesellschaft befindlichen Schlosses mit bengali- schein Feuer zu Ehren der deutschen Turner vorgesehen war, im gegen diese Demonstration aufs heftigste zu protestieren und sie gegebenenfalls auch mit Gewalt zu verhindern. In ganz Pergine herrschte große Aufregung, was sich schon aus den verschiedenen an allen Ecken und Enden aufgeklebten Zetteln mit der Inschrift „Hoch 'das Trbntino', „Nieder mit dem Volksbunds' ergab, und immer deutlicher zutage trat, je mehr
ist und bleiben, will, weshalb alle der am Abende zu diesem Zwecke einberufenen Versammlung .beiwohnen und unter den Rufen: „Es lebe das italienische Pergine, es lebe das Trentino,. nieder mit dem Zllldeutschtum'. ihre italienische Nationalität bekräftigen sollten. Die Regierung hatte durch ein Aufgebot von Gendarmen und durch Ent sendung des Bezirkskommissärs Bergmann für den Schutz der deutschen Turner gesorgt, welche, als sie von der mehr als bedrohlichen Haltung der Bevölkerung von Pergine ver nommen
hatten, nur in geschlossenen Gruppen und unter Bedeckung von 12—16 Gendarmen den Weg von Lusern nach Pergine. zu unternehmen Wagten und endlich gegen 7 Uhr dort auf Umwegen eintrafen. Professor Edgar Meyer, der den Führer auf dem Ausfluge gemacht hatte, ^ erfreute sich einer besonders starken Bewachung, schien aber 'Mesichts des Verhaltens der Menge seine frühere Auver- ^ W^verloren zu haben, und ging ziemlich kleinmütig einher. Als die deutschen Turner endlich beim Schlosse Pergine 5^rüfen, wurde ihnen der Weg dorthin
verstellt, und nur ! dadurch, daß mehr als 40 Gendarmen ein Karree bildeten und die Deutschen in die Mitte nähmen. War ein langsames Weiterkommen möglich. Mehr als eine halbe Stunde mußte Zliq an der zum Schlosse führenden Straße Halt ma chen, bis endlich der Reichsratsabgeordnete Avancini vortrat und den deutschen Turnern in ihrer Muttersprache begreiflich machte, daß die Italiener bei ihrem Vorgehen keineswegs von Haß gegen die deutsche Nation oder gegen einzelne Persönlichkeiten erfüllt seien
, aber daß der Vrotest A6en die Unverschämtheit gerichtet ist, von der sich ihre wfuhrer leiten ließen, als sie die Turner verleiteten, als Eindringlinge in italienisches Land zu kommen. Es möge ^ deutschen Turner sein Ehrenwort dafür geben, nach dem unrühmlichen Ausfluge nach Lusern ihre ^kuriwn jn Welschtirol beenden, worauf sie ohne weitere j?^'gung heimziehen könnten. !Ein alter Herr erklärte, statt Ausflug nach Lusern und Vielgereuth veran- jedoch von irgend einer provokatorischen Demonstrationssucht geleitet