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Seite 7 von 12
Datum: 24.10.1908
Umfang: 12
„Das Herrgottle“. Auch im Feuilleton der nächsten Nummer werde ich den Leser mit Krobath näher be kannt machen, indem ich dort die köstliche Erzählung „Die heilsame Plätschern“ bringen werde. Der geehrte Leser wird dann selbst sehen und lesen, welche Perlen gol digen Humors das Büchlein birgt. Dabei kostet das Buch nur K 1.50, ein Preis, der bei der prächtigen Ausstattung des Buches gewiß ein niederer zu nennen ist. (Zu beziehen in Riva und Arco durch die hiesigen deutschen Buchhandlungen, sowie direkt

zahlreich eingehen, kann man auf guten Verlauf hoffen. Tordole. Hier ist noch volle Saison. Es geht lebhaft zu und man geht woht nicht fehl, wenn man auf längere Dauer des gegenwärtigen Verkehrs rechnet. Pensionvereins der Deutschen Sparkassen Oe sterreichs in Prag. Deutsches Ersatzinstitut. Das Prager Tagblatt enthält die Anzeige, dass der Pensionsverein der deutschen Sparkassen Oester reichs in Prag lt. Erlass des k. k. Ministeriums des Innern von 3. September 1908 Z. 28298 die Aner kennung

als Ersatzinstitut erlangt hat. In den Kreisen der deutscher Dienstgeber und Angestellten wird diese Nachricht gewiss freudigen Widerhall finden, umsomehr als der Ruf nach einem eigenen deutschen, auf nationaler Grundlage auf gebauten Ersatzinstitut immer lauter wurde. Für uns Deutsche ist die wirtschaftliche Frage mit jener der Nationalen eng verbunden, und so ist auch schon bei der int Jahre 1908 erfolgten Grün dung des Pensionsvereines der deutschen Sparkassen Oesterreichs, derselbe als das „deutsche Ersatzin

stitut“ in Aussicht genommen worden. Der deutsche Dienstgeber und Angestellte muß daher in dem Pensionsverein der deutschen Sparkas sen Oesterreichs sein eigenes Institut erblicken und es als nationale Pflicht erachten demselben beizutreten. Deutsches Kapital muss deutschen Zwecken zuge führt werden und deutschen Zwecken erhalten bleiben. Der Beitritt zun Pensionsverein der deutschen Spar kassen Oesterreichs ist für jeden deutschen Dienst geber umso leichter möglich, als ihm dadurch keine grösseren

materiellen Opfer auferlegt werden. Da gegen ist aber jenen Dienstgebern, welche ihren Angestellten oder bloß einem Teile derselben eine über das gesetzliche Ausmass reichende Pension bieten wollen, dazu beim Pensionsverein der deut schen Sparkassen Oesterreichs die beste Gelegen heit geboten. Es bedarf wohl keines weiteten Appells an unsere deutschen Dienstgeber und Angestellten, denn die jetzigen nationalen Verhältnisse und die traurigen Erfahrungen, welche das deutsche Volk speziell in Böhmen

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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1908
Umfang: 12
ist ohne Selbsterfahrung. Selbst Blätter in den Nachbarländern sind oft falsch berichtet, oft auch so einseitig, unklug, daß man wohl alle Wochen Ursache hätte, in diesem oder jenem Sinne zu berichtigen. Wie tief die Sache geht, davon will ich hier Belege bringen, Stimmen Deutscher in Welschtirol, die allen, die die Sache nicht oder nicht genügend kennen, dreimal oder zehnmal gesagt sein mögen. „Wir Deutschen in Welschtirol“, schreibt ein Geistesarbeiter, % haben heute vielleicht weniger die Welschen, als die lieben

, gleich, doch bist du wie dieser nur mehr ein cchwacher Abglanz früherer Macht und Größe. Aber nicht gedient. Wir brauchen nicht Geschichten, wir brauchen, daß man uns auf wirtschaft lichem Gebiete fördert, daß uns die deutschen Kaufleute, von Bozen und Meran angefangen, bis nach Bayern, Sachsen, Preußen und wo deutsches Geschäftsleben von Einfluß ist, mit allen Mitteln unter die Arme greifen, damit wir stark werden, damit wir einen gesicherten Fuß bekommen, uns des Lebens freuen

wie die anderen!“ Ein Gewerbetreibender deutschen Blutes in Südtirol schreibt: „Was nützen Reden und Turnerfahrten, wir brauchen geschäftliche Unterstützungen ! Mir ist lieber, der Deutsche geht nicht an meinem Laden vorbei: auch wenn er bei mir nur für 20 Heller kauft, habe ich mehr davon. Wahr ist, daß der Deutsche lieber zum Nachbar geht, wo über der Türe zu lesen ist, daß er ein Welscher ist! Ich könnte meine Deutschen manchmal prügeln vor Zorn, selbst der dümmste Welsche gibt mehr auf sein Blut, als der gescheideste Deutsche

!' Ein Brief von 18 Seiten kann hier nur auszugsweise wiedergegeben werden. Der betreffende Deutsche sagt u. a. folgendes: „Wenn aber Leute der Meinung sind, daß ein schlecht organisierter Ausflug wie der vorjährige in die hiesigen Sprachinseln auch nur ein Atom von Wert habe für die vielen Deutschen, die in Welschtirol leben, so könnte ihnen an der Hand von autentischem Material nachgewiesen werden, daß uns nicht schlechter gedient sein kann als in solcher Weise. Denn es wurde die Meinung erweckt

am Lebensnerv der deutschen Unternehmungen! Und würde je die Ansicht jener Artikelschreiber: „Deutsche! Meidet den Besuch von welschen Gegenden!“ u. dgl. mehr, für gut befunden werden, dann vergeßt nicht, ihr da draußen; daß ihr zahllose treue deutsche Herzen, deutsches Mühen und Ringen, deutsches Kapital mit Füßen tretet! Könnt ihr Deutschen draußen je vor euren Nachkommen ein derartiges Handeln verantworten? Findet ihr den gerechten Mut, euren bedrängten Stammes genossen hier eure Hilfskräfte zu entziehen

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Seite 2 von 14
Datum: 05.10.1907
Umfang: 14
geradezu vorherrschend im heutigen Welsch tirol. Das 14. Jahrhundert weist in diesem Lan desteil noch deutsche Priester auf, deutsche Bürgermeister, nicht zu sprechen von den vielen deutschen Bergknappen, welche für den Nachfolger des hl. Vigilius nach Silber gruben. Die allgemache Überbietung des deutschen durch das italienische Element setzte erst im 15. Jahrhundert ein. Damals, als ein Teil des südlichen Grenzlandstreifens an Venedig kam. Daher kämpften ja auch Erzherzog Siegmund von Tirol

und Kaiser Max I. so nachhaltig, um dies Gebiet wieder zurückzuerobern. Sie wollten es dem deut schen Volk und dem deutschen Reiche erhalten. Als Ferdinand I. auf dem Throne sass, da brach eine grosse Auswanderer -Welle aus Venezien nach Tirol herein. Alles Flücht linge, welche sich vor der Rache der Ge waltigen fürchteten unter denen die Stadt des hl. Markus stand, Rache für die dem Erzherzog und Kaiser geleisteten Dienste. Bidermann sagt, dass mindestens die Hälfte der Welschtiroler Aristokraten

den Auseinandersetzungen leiteten die zu wohltätigen Handlungen stets bereiten Damen: Reichsgräfin von der Fluch, Frau Stadtrat Michel und Frau Apotheker Griesfeld für die allerärmsten Kranken eine Sammlung ein, welche ein überraschend hohes Ergebnis abwarf. “ Der Stadtschreiber Hypolit Schneider las diese, mit gesperrten Buchstaben gedruckte sige Dialekt weist lauter rein deutsche Worte auf welche blos durch die Aussprache entstellt werden: Daraus erhellt bis zur Evi denz, dass die hiesige Bevölkerung deutschen

Ursprungs ist.) Er erzählt an Hand von Ur kunden des Gemeinde -Archives, dass die Bevölkerung mit deutschen Namen 1785, 2300 Köpfe betrug, im Jahre 1818 2854. Erst in der ersten Hälfte des 15. Jahrt. seien Ur kunden in ital, oder ladinischer Sprache ver fasst worden. Italienisch gepredigt wurde erst 1560, ebenso bediente man sich früher nur der deutschen Sprache bei den Gerichtsverhand lungen. Bis 1596 gab es nahezu nur deutsche Priester in Folgaria, dann wurden diese im mer spärlicher. Die Namen Bramer

, Pfettner, Rech, Larcher, Graser, Filz sind jetzt noch sehr oft zu finden. Pfarrer Franz dei Tecin 5 , erlebte 1821 in Persen, verfasste um diese Zeit ein Schrift über die deutschen Gebirgsbewohner in Südtirol. Er zählt die Orte darin auf, in denen im damaligen Roveretaner Kreis deutsch gesprochen wurde, dazu gehören: Terragnolo, Brandtal, Trembeleno, Val Lagarina (Lager tal, Vallarsa, Vielgereuth, St. Sebastian, Ser- rada, Mitterberg (Mezzomonte) dann im Trientner Kreis:Lusern, Chiesanuova, Lafraun

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Seite 1 von 12
Datum: 22.02.1908
Umfang: 12
werden, welche in sachlicher Weise und von genauen Ken nern des Landes wohlmeinend geschrieben, nur den Zweck der „Landeseir.heits-Stärkung“ verfolgen, Stärkung des wirtschaftlichen Wohlstandes der Deutschen im italienischen Landesteile, Festigung des Deutschtums im Rahmen der ihm zustehenden staatsgrund gesetzlichen und völkischen Rechte. Also Artikel, welche das gerade Gegenteil von denen sind, die hüben und drüben nur Freude an der Verhetzung haben, an der Verhetzung um des Verhetzens willen, teils vom Unverstand

bis in die nicht erwarteten Konsequenzschichten solchen Arbeitens. Die italienischen und deutschen Hetz artikel, geschrieben in Trient, Bozen, Inns bruck, bringen es nämlich mit ihrer Absicht, dem nationalen Gegner zu schaden, oft zu ganz unerwarteten Resultaten. Verwun dungen, dem Gegner zugedacht, kommen klaffend in das Fleisch der eigenen Nation zu sitzen. Die Brandartikel des tirolischen Nordens und des deutschen Südens gegen Welsch tirol, Preßlügen über alle möglichen Gefahren denen das deutsche Reisepub 1 ikum

bei unsnoch immer aus gesetzt, abermaliges Breittreten längst vergessenen Spionagequaerulantentums von ab und zu etwas zu vorsichtigen k. k. öster reichischen oder kgl. italienischen Grenz behörden, Aufbauschung einfacher Gemeinde erlässe, wie jener Salös unlängst bezüglich der doppelsprachigen Geschäftstafeln usw., all dies schadet von Arco, Riva, Torhole abwärts, aber auch droben in Rovercto- Trient indirekte und direkte vor allem dem deutschen Kapital, das hierzulande investiert ist. Jenem deutschen

es auf Mo nate und Monate hinaus früher sicher ge wesener Einnahmsquellen durch den Frem denverkehr, weil dies und jenes episoden hafte Ereignis im Blätterchaos des deutschen Schriftums zu Nationalegoismus ausgenützt wird. Man braucht ja nur die noch in Aller Mund lebendigen „fatti“ von Fersen, Mitter berg, Calliano, Trient herzunehme”. Daran mästete sich zum größten Schaden der Deutschen in Welschtirol vor allem die Sen sationslüsternheit von Presse und Publikum durch Monate und Monate, versucht

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Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1911
Umfang: 12
noch deutscher Sang ertönet, Er hoffnungsfroh in deines Gottes Hut. Tirol, du deutscher Herzen trautes Wort, Dich grüßet treue Liebe immerfort! Otto von Pfister. Darmstadt, im August 1911. Aus dem deutschen Fersentale! Die letzten Hochwasserschäden in Nord tirol veranlaßen uns, der deutschen Oase in Südtirol, dem deutschen Fersentale, einen Besuch abzustatten. Seit Jahren sind die Vermuhrungen in unterem Laufe der Fersen derartig stark, daß hunderttausende aufgewendet werden mußten, um bei Serso

die letzten Hänge und mageren Aecker nachfolgen werden. Dies sei kurz als Appell an die deutschen Abgeordneten vorausgeschickt, denn wir nehmen an, daß sich diese, wie in der Straßensache, um die deutschen Dörfer an nehmen müssen. Die Angelegenheit des Straßenbaues, welche bereits von der Re gierung sicher gestellt wurde, liegt ebenfalls im Argen und soll (wie wir hören) neuer dings das Projekt auf der italienischen Seite des Tales stark ventiliert werden. Nach Sonnenaufgang brachen

wir auf, um in dem deutschen Fersentale wieder einmal nach dem Rechten zu sehen. Pracht voll war die Sonne über dem wolkenlosen Himmel aufgegangen und der Tag versprach das herrlichste Südtiroler Wetter, das aber in diesem Tale seiner manchmal unerträg lichen Hitze entbehrt. Von Maulbeerbäumen und Weidenbüschen überschattet, führt uns der Weg an dem uralten Chrislofer Küch lein vorbei, dessen Glöcklein die Bewohner zur Messe ruft. Nach kurzem Ausblicke auf den S§e treten wir in den dichten Laubwald ein nnd erreichen bald

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Seite 5 von 12
Datum: 18.06.1910
Umfang: 12
aus von der Auf fassung, nicht nur, daß dies für tot ge haltene Staatswesen eine bis vor kurzem unterschätzte Lebenskraft besitzt und lebt, sondern daß sein Fortbestand auch für das Deutsche Reich als Staat und für uns Deutsche im Reich von größerem Vorteil ist, als wenn in Folge irgend welcher Ereignisse die deutschen Kronländer mit dem Reich ver einigt würden. Das Erwachen der nationalen Bestrebungen wird trefflich geschildert und im Anschluß daran eine bei aller Kürze das Wesentliche erschöpfende Darstellung Alt

- Oesterreichs gegeben, wobei die Rolle her vorgehoben wird, die den Deutschen unter dem Zentralismus zufiel: auch die verhäng nisvollen Folgen, die ihre damalige Stellung als „Staatsvolk“ unter veränderten Umständen zeitigen mußte, werden betont. Der slawische Ansturm fand die Deutschen schlecht oder gar nicht gerüstet und die deutsche Abwehr litt darunter, daß die an der Herrschaft be legen ihre Sporen wieder an, schnell wird beim Garderobier, der gleichzeitig die Kantine hat, ein Glas Portwein

mit den Deutschen zusammenführen Samassa hebt mit Recht hervor, daß die politischen Kämpfe innerhalb der deutschen Reihen notwendige Auseinandersetzungen waren und daß eine wirksame Abwehr gegen die Slawen und die slawenfreundlichen Maß nahmen der Regierung erst möglich wurde nachdem die Deutschen völlig „umdenken“ gelernt hatten. Ganz ausgezeichnet ist der Gegensatz zwischen Ungarn und Oesterreich und der Nationalitätenkampf in Ungarn selbst ge schildert, während die Darstellung der süd slawischen Frage

wird, und am Schlüsse folgt eine Erörterung über die Möglichkeit der Entwirrung all der Widersprüche und Gegensätze im Gesamt reiche. Für den Geist des Buches ist es bedeutsam darauf hinzuweisen, daß diese Entwirrung nicht auf dem Wege der fried lichenVerständigung zwischen den Deutschen und ihren Gegnern für möglich gehalten wird, sondern durch den Machtspruch des Staates zu Gunsten des Deutschtums, und daß der Verfasser die Fortdauer des Habs burgerstaates nur dann für gesichert hält, wenn er dem deutschen Volke

auf „Gesamt“ lege -- nicht gerecht; so halle ich seine hoffnungsvolle Betrachtung der christlich sozialen Partei noch nicht für genügend durch Taten belegt; so bin ich von der Durchführbarkeit und den Folgen der „nationalen Autonomie“ nicht überzeugt ; so will mir nicht einleuchten, wie man das „Linzer Programm“ als Ausfluß des Pessi mismus auf deutscher Seite nicht billigen und gleichzeitig die Autonomie befürworten kann, die doch sicherlich auch ein Selbst- Bescheiden der Deutschen in sich schließt

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Seite 2 von 12
Datum: 10.07.1909
Umfang: 12
derjenige, der ununterbrochen das ganze Jahr hindurch in das Joch der Arbeit ge schmiedet ist. Allerdings sind wir im übrigen Europa noch lange nicht so weit wie in England. Dort ist die Zahl der ein fachsten Arbeiter, die ihren regelmäßigen Sommei Urlaub haben, viel größer als bei uns; in England ist der Sommerurlaub auch meist länger als wie ihn die deutschen Prinzipale gewähren, und kann auch im britischen Inselreich infolge viel prak tischerer Einrichtungen viel besser ausge nützt

vor. Auch den Angestellten und Arbeitern in den Genossenschaften wird meistens ein Sommerurlaub gewährt. So hat jetzt wie der der Zentralverband der deutschen Kon sumvereine mit dem Verband der Handels und Transportarbeiter einen Tarifvertrag abgeschlossen, wonach den Arbeitern jähr lich ein Sommerurlaub von mindestens einer Woche zugesichert wird; den Bäckern in den Betrieben der Konsumvereine waren schon vor zwei Jahren Sommerferien zuge standen. Eine Regelung des Sommerurlaubs durch den Tarifvertrag

, mit der weiteren Ausbreitung des Sommerurlaubs muß auch für die weitere Errichtung von Erholungs heimen gesorgt werden. Auf zum Gardasee! Gelegentlich der Veroneser Beschlüsse gegen die Germanisierung des Gardasees findet man in deutschen Zeitungen dann und wann den Vorschlag, denselben zu boykottieren. Nichts wäre falscher als das. Wer die Italiener genauer kennt, weiß, daß sie leidenschaftlich gern demonstrieren, wo zu manchmal die unbedeutendsten Dinge den Vorwand abgeben müssen; ist dies ge schehen, gehen

sie befriedigt nach Hause und — alles bleibt beim alten. So ist es auch mit den Veroneser Beschlüssen. Die selben tragen im Großen und Ganzen den Stempel der Unausführbarkeit an der Stirn, sei es, weil sie zu kostpielig, zu unpraktisch, zu weit ausholend, oder, wie die geniale Idee von patriotischen Demonstrationen vor überwinternden Deutschen, ohne Überlegung gefaßt sind. Sie sind daher wie Raketen, die verpuffen, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Boykott dagegen würde Spuren hinter lassen, bei Italienern

wie bei Deutschen; letzteren sollte man aber doch eher beisprin gen als sie schädigen. Also auf zum Gardasee! Er ist in jeder Jahreszeit schön. Es sei hier ganz kurz die Vorgeschichte der Bewegung skizzirt. Vor etwa 30 Jahren machten Deutsche auf die klimatischen Vor züge des Gardasees aufmerksam und legten damit den Grund zu seiner jetzigen Blüte, während die Italiener sich bis heute so gut wie gar nicht um ihn kümmerten. Wenn ihnen nun die Entwicklung der Dinge nicht gefällt, so haben sie deshalb

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Seite 2 von 12
Datum: 18.01.1908
Umfang: 12
, weiss von der Anwesenheit vieler Deutschen ln Trient zu sprechen. Aus dem Allen geht hervor, dass es nicht nur seit vielen Jahr hunderten Deutsche in Welschtirol gab, son dern, dass auch die heutige romanische Be völkerung Südtirols nicht durchwegs reine Rasse ist, sondern Kreuzungen mit deutschen Elementen durchzumachen hatte, Um dem deutschen Elemente den Bestand zu wahren, kam man sogar so weit, dass ein eigenes Statut den Töchtern von Lehensträgern im Trientner Gebiet verbot, Männer von jenseits

, um durch sie die Sei denzucht betreiben zu lassen. Bis i ns 19. Jahrhundert h in auf wiederholten sich diese Auffrischungen neuro manischen Wesens. Ihnen ist es vor allem zuzuschreiben, dass die deutsche Eigenart in Südtirol nicht um sich griff, sondern das Feld, welches sie hier im Mittelalter ok kupiert hatte, mit Beginn der Neu zeit teileweise räumte. Der Rückgang des deutschen Ver kehres in den Alpen. (Von Dr. Otto K öln e r-Innsbruck.) Ich war der erste, der in einem Artikel darauf aufmerksam machte, dass

ist, wenigstens für die deutschen Verhält nisse betrachtet, die Tarifreform und die Fahrkartensteuer. Es ist ja nachgewiesen, dass durch diese fiskalischen Bestimmungen die Fahrten auf weitere Distanzen ganz erheblich verteuert werden. Ich erinnere mich aus den De batten und Verhandlungen auf angeführte Pariser Brief. Von unserem Korrespondenten. (Nachdruck verboten). Die Franzosen, die über die ganze Harden- Affäre eine so unbändige Schadenfreude empfanden, sind über den Ausgang des zweiten Prozesses bitter

hat er seitdem dem Engländer dieses In teresse verziehen, wiederum aus politischen Gründen nimmt er es heute noch dem Deutschen doppelt übel. Dazu tritt das Bewußtsein der Superiori- tät der deutschen Armee über die eigene und das Bedürfnis, vor sich selbst diesen Gegner herabzusetzen und Flecken an sei nem Schild zu entdecken, die ihn aus seiner höheren Stellung herabziehen könnten. Deshalb kamen der französischen Presse die Hardenschen Beschuldigungen so zu paß; deshalb empfindet sie so ärgerlich die Tat-

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Seite 5 von 12
Datum: 17.06.1911
Umfang: 12
(Sektion Florisdorf) im Riva vom 10. bis 14. Juli festgesetzt, das in der nächsten Nummer VeröUentlichung finden wird. Auch ein Deutscher : Herr Schmalix in Brixen, Herausgeber der Wochenschrift, „Adige e Adria,“ Reichsdeutscher von Geburt und Erziehung, findet es besonders ver dienstlich in der zweisprachigen Zeitung auf die Deutschen loszuziehen. In N. 11 ist wieder einer dieser Schmähartikel enthalten. Unter dem Titel „Geographische Konfu- ging es durch den grünen Wald, an Feldern und Wiesen vorbei

.“ Es ist aber begreiflich, wenn ein überzeugter Italiener von den uralten und heute noch zu Recht bestehenden deutschen Namen des Fersen und Suganer- tales nichts wissen will. Wenn er die Exi stenz von ca. 2000 dort in ge sc h 1 o ss e ne n alten Siedelungen lebenden Deutschen einfach unterschlägt. Und es reizt höchstens zum Lachen, wenn ausgesucht der Alto Adige die Bestimmung des österreichischen Strafgesetzen citiert, welche die „Verhetzung zu Feindseligkeiten gegen verschiedene Na tionalitäten“ verbietet. Wir sagen

bei verschiedenen deutschtiroler Blättern erga ben, daß das Anwesen dort nicht annonciert war. Dieser Herr Mülier scheint also ledig lich auf einen Italiener als Käufer zu reflektieren! Da er im Suganertal Grund besitz hat, ist ihm jedenfalls genau bekannt, wie wichtig gerade diese Posten für unser Volkstum sind, denn die deutschen Ansie delungen im Fersen- und Suganertal, die letzten an der Sprachgrenze, sind doppelt hoh zu bewerten, wenn man den Wider stand und die Unsummen aufgewendeter Arbeit bedenkt

, welche notwendig waren um sie deutsch zu erhalten. Es ist traurig, wenn ein Reichsdeutscher in diesen Gegen den lediglich Spekulant ist. Schurkerei oder nationale Indolenz? Aus dem unteren Etschtale erhalten wir die traurige Nachricht, daß wieder einige Höfe in dem Besitzt von Italienern übergegangen sind. Unseres Wissens sind fortwährend eine Anzahl deutscher Kaufliebhaber vor gemerkt und ist es einfach unverzeihlich, daß aus irgendwelchem Grunde verkäuf liche Anwesen nicht wieder Deutschen an getragen

werden. Es sei denn, daß wie in einem Fall der uns bekannt wurde, der Besitzer so lange zwischen deutschen und italienischen Liebhabern sein schurkisches Spiel trieb, bis er den ihm genehmen Preis durch einen Italiener erhielt. Die Bedeutung der Farbenphotogra phie für die Wissenschaft. Auf dem in ternationalen Kongreß für Photographie in Dresden wurden, wie der „Kosmos“, Hand weiser für Naturfreunde (Stuttgart) in sei nem wieder sehr reichhaltigen 5. Hefte be richtet, von Fambach durch Farbenbilder

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Seite 2 von 14
Datum: 08.02.1908
Umfang: 14
Neuland, das östlich und südlich von uns liegt, werden wir in immer grösseren Ruhepausen Zeit und Muße finden, über Mangel an Energie und Weitblick nachzu denken. Vor allem wäre also eine gemein same Arbeit vonnöten. Man vereinige sich in großen Fremdenverkehrs-Verbänden, und bilde als solche einen gemeinsamen Syndi kat. Es kämen dabei vier große Zonen in Betracht: 1) der Fremdenverkehrs-Verein für Südbayern; 2) jener des deutschen Lan desteiles von Tirol: 3) jener des südlichen Landesteiles

kehrswesens gemeinsam führen könnten, so würde der großzügige Anschluß nach dem deutschen Norden und dem reichsitalienischen Süden ein viel leichterer sein. Es ist zweifel los, dass die Leitung des Tiroler Landes verbandes zu den besten dieser wirtschaft lich so bedeutungsvollen Institutionen ge hört. Allein im italienischen Süden wird da mit nicht gerechnet, darauf nicht gezählt. Trient hat seine eigene „Societä Concorso Forestieri nel Trentino“. Leider ist deren Ar beiten aber nicht frei

von einer gewissen politisch nationalen Färbung, was selbstver ständlich auf das Zuströmen des deutschen Reisepublikums nicht ohne Einfluss bleibt. Es wurde z. B. schon zu wiederholten Malen ganz berechtigter Weise kritisiert und be sprochen, dass die Tafel, welche den Sitz des Trientiner Fremdenverkehrs-Vereines an zeigt, erst in vierter Reihe, d. i. in letzter, in deutscher Sprache verfaßt ist. Wenn man es auch ganz selbstverständlich findet, dass die Landessprache Welsch-Tirols, also die italienische

, als erste erscheint, so könnte man doch annehmen, dass als zweite die deutsche angewendet wird und dann erst englisch und französisch, da der Gross teil der Besucher unseres Landes immer aus Deutschen bestand und aus Deutschen bestehen wird. Rovereto hat jetzt auch einen eigenen Fremdenverkehrs-Verein, gehört dem Tiroler Landesverband für Fremdenverkehr an, allein zu einer grossen gemeinsamen Arbeit mit und durch Letzteren kann es so lange nicht kommen, als das ^Verbindungsglied fehlt zwischen Innsbruck

-Arbeitszentren anerkannt werden trnd als solche sich unter stützen. Ich sage ausdrücklich Trient, und nicht Rovereto, weil der Sitz des italienisch- tirolischen Fremdenverkehrs-Präsidiums in Trient als der Hauptstadt des Landesteiles sich befinden müsste. Da in Trient jedoch von den Führern stets gegen die Deutschen eine gewisse Animosität bezeugt wird, so scheidet es aus. Und nun fragen wir, wie verhält es sich denn mit Arco und Riva? Diese beiden Schwesterstädte lassen sich von der lieben guten Sonne

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Seite 4 von 16
Datum: 03.08.1907
Umfang: 16
deutsche Turnerfahrt in die deutschen Sprachinselnltalienisch-Tirols Nicht bald eine Konfliktsache in unserm Sprachgrenzgebiete wurde, sagen wir es offen, von deutscher Seite derart unüber legt inszeniert wie diese Argonautenfahrt, der zu allem Unheil auch noch ein Dr. Frank angehören mußte. So kams, daß man ge rade das Gegenteil von dem erzielte: voll kommen friedfertiger, nicht pro vokatorischer Besuch insular zer streuter Volksgenossen in italie nisch Tirol. Prof Edgar Meyer, unbe stritten

ein unermüdlicher Kämpfer für die Sicherung der deutschen Sprachgrenzen und Sprachinseln, erwies damit weder der deut schen Sache im Allgemeinen, noch der deutschen Sache in Pergine im Speziellen, aber schon gar nicht dem Fremdenverkehr in unsern Gegenden einen Dienst. Wie die Sache verlief, so könnte das reichsdeutsche Publikum allerdings auf die irrige Meinung verfallen, ein gewisser Abschnitt des süd lichen Landesteiles könne nur mit Hilfe von Gendarmerie-Bajonetten besucht

werden. Und dies ist grundunrichtig. Der Italiener, selbst der eifrigste Irredentist, ist im Allge meinen nichts weniger als roh oder ungast lich; auch der Zug der deutschen Turner unter Führung des Prof. Edgar Meyer wäre zweifellos komplet unbeachtet geblieben wenn er nicht in Bozner und anderen Tages blättern so kampfhahnschrei—ähnlich voraus verkündet worden wäre. Dies gab der italienischen Landespresse nun allerdings Tage vorher schon Stoff genug, ihr „Attenti“ jn alle Täler zu rufen und damit den reichs- deutschen Gästen

Landes bekannt sich machen mußten. Und dann, was muß ten sich die reichsdeutschen Gäste denken, als sie durch die kampferhitzten Italiener geradezu gezwungen wurden, beiAbsingung der Garibaldihymne die Hüte abzunehmen. Daß dies geschah bewies nicht nur höfliches Eingehen der Deutschen in die momentan sehr kritische Situation, sondern auch zwei fellose Überraschung über ein durchaus nicht erwartetes Empfangsbild. Daher können auch die Führer dieser Argonauten zuges deutscher Gäste in unserm Kronlande

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Seite 2 von 14
Datum: 12.10.1907
Umfang: 14
Seite 2. , Gardasee-Post u erfährt man aus einem von Jakob Galvani 1856 in Padua herausgegebenem Sammel werk: „Florilegio scientifico storico Ietterario del Tirolo italiano, gedruckt bei Angelo Sicca“ Johann Peter Beltrami, 1820,; „Don Leonardo Zanella war es, der hauptsächlich die Aus rottung des deutschen Dialektes in Terrag- nolo herbeiführte. Unermüdlich arbeitete er während voller zwanzig Jahre daran, nahm den älteren Leuten Eide ab, daß sie ihre Kinder diese Barbarensprache

des 15. Jahrhundert wars, da zog ein Ulmer Dominikaner etschtalabwärts auf dem Weg nach Palästina. N.iJ.Oftherberge suchte er zumeist, wie begreiflich, in den Klöstern. Der deutsche Gast musste sich nun hier und dort erzählen lassen: „Bozen wäre noch vor Allerkürzestem eine rein italienische Stadt gewesen. Die deutschen seien hier und in Trient nur Eindringlinge . .“ Befaßt man sich aber mit den Regierungen, welche von der 2. Hälfte des 15. Jahrhun derts aufwärts Tirol beherrschten, dann kann nur eines betont

werden: Auch von ihnen geschah periodenweise sehr viel zu der ebenso ungerechtfertigten wie sträflichen Schwächung des deutschen, Stärkung des italienischen Elementes. War in früheren Zeiten : bestimmt gewesen, daß z. B. auf den Burgen von Trient und Riva nur deut sche Schlosshauptleute residieren dürfen, so bestimmte Erzherzog Siegmund von Tirol mittels Privilegdekret vom 20. Sept. 1463, dass der Hauptmann Trients der italienischen Sprache vollkommen kundig sein müsse. Eine Urkunde (Breisach 3. Novbr. 1510) Maxi milian

1. legte fest, für die erledigte Prätoren stelle in Rovereto dürften nur drei Doktoren der Rechte, welche vollkommen italienisch sprechen, in Vorschlag gebracht werden. Ganz besonders kam es zu Sprachkonflikten zur Zeit, als Ferdinand 1. den deutschen Kaisertron innehatte und Kardinal-Fürstbischof von Madruzz jenen des hl. Vigilius zu Trient. Damals war’s zu einem Streit gekommen zwischen den Bewohnern von Lavis und den fürstbischöflichen Untertanen jenseits des Baches. Der Kardinal entschied, dass

Hofbeamten-und Diener verzeichnis von 1629 weist allein 16 italie nische Hofmusiker auf. Als Kämmerer fungierten die Grafen Lodron, Caraffa, Ga- soldo; eine Anna Piccolomini war Hof meisterin. In der Bevorzugung der Italiener gegen die Deutschen traten die Söhne Claudias später genau in die Fussstapfen ihrer Mutter. Auch Kaiser Leopold 1. war mehr italienisch als deutsch gesinnt. Grafen geschlechter wie die Ferrari, Lodron, Thun, ein Freiherr von Bertoldi, sassen im Geheimen Rat des erzherzoglichen Hofes

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Seite 6 von 12
Datum: 02.01.1909
Umfang: 12
einen billigem Geldverkehr, Erleichterung desselben und auch eine Erleichterung der Buchführung. Mehr zu sagen ginge über den Zweck dieser Zeilen hinaus. G. Gollner. (Die Zentralbank der deutschen Spar kassen, Zweiganstalt Innsbruck, unser einziges großes deutsches Bankinstitut, bietet den Kontoinhabern noch größere Vorteile aus dem Postsparkassenverkehr, da sie den Kunden ihre eigenen Postsparkassenschecks überläßt, welche auch an andere Personen behufs Einzahlung weitergegeben

werden können. Aus der auf dem Erlagschein ange brachten Firmastampiglie ersieht die Bank, für welchen ihrer Kontoinhaber die Einzahlung bestimmt ist und schreibt demselben den Geldbetrag gut. Der wesentliche Vor teil für den Inhaber des Kontos bei der Bank besteht darin, daß seine Guthaben bedeutend höher und länger verzinst werden, als bei der Post sparkasse, da diese im Scheckkonto nur 2% Zinsen bei 14tägiger Verzinsung ge währt, während die Zentralbank der deutschen Sparkassen, Zweiganstalt Innsbruck, die Guthaben in laufender

Rechnung mit 49/o bei Tageszinsen verrechnet. Deutschen Kaufleuten, deutschen Gewerbe treibenden und Privaten sei die Inanspruch nahme unseres deutschen Institutes bestens empfohlen. Die Red. der „Gardasee-Post ) Vom Büchertisch. Sonnenhöhen und Dämmertiefen ) be titelt sieh ein Gedichtband, den uns der bekannte Lyriker Franz Jos. ZIatnik, der Lenau, unserer Tage, auf den Weihnachts tisch gelegt. Wenn ich ZIatnik den modernen Lenau nenne, so wird mir gewiß jeder bei stimmen, dler Zlatniks Gedichte

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Seite 3 von 20
Datum: 21.09.1907
Umfang: 20
-Verein für Südbayem;2) jener des deutschen Lan- deßteiles von Tirol; 3) jener des südlichen Landesteiles (italienische Region); 4) Die Fremdenverkehrs-Vereine von Ober-Italien, nämlich: Schio, Asiago, Verona, Vicenza. Auf diese Weise wäre es möglich, bei Ausschal tung für unsere Aufgabe zweckloser natio naler Tagesfragen die Fremdenverkehrs-In dustrie auf der Zone München, Innsbruck, Brenner, Brixen, Bozen-Gries, Meran, Trient, Rovereto, Riva und Oberitalien in gesicherte Arbeits

- und Erfolgsverhältnisse zu versetzen. Nehmen wir nur den Fall Tirol unter die Lupe. Wenn die Handelskammern Innsbruck und Rovoreto die Arbeit des Fremdenver kehrs-Wesens gemeinsam führen könnten, so würde der großzügige Anschluss nach dem deutschen Norden und dem reichsitalie nischen Süden ein viel leichterer sein. Es ist zweifellos, dass die Leitung des Tiroler Landesverbandes zu den besten dieser wirt- schaflich so bedeutungsvollen Institutionen gehört. Allein im italienischen Süden wird damit nicht gerechnet

, darauf nicht gezählt. Trient hat seine eigene “Societä Concorso forestieri nel Trentino“. Leider ist deren Ar beiten aber nicht ganz frei von einer gewißen politisch nationalen Färbung, was selbst verständlich auf das Zuströmen des deutschen Reisepublikums nicht ohne Einfluss bleibt. Es wurde z. B. schon zu wiederholten Malen ganz berechtigter Weise kritisiert und be mängelt, dass die Tafel, welche den Sitz des Trientiner Fremdenverkehrs-Vereines an- /zeigt, erst in vierter Reihe, d. i. in letzter

, in deutscher Sprache verfasst ist. Wenn man es auch ganz selbstverständlich findet, daß die Landesprache Welsch - Tirols, also die italienische, als erste erscheint, so könnte man doch anderseits annehmen, daß als zweite die deutsche angewendet wird und dann erst englisch und französisch, da der Grossteil der Besucher unseres Landes immer aus Deutschen bestand und aus Deutschen bestehen wird. Rovereto hat jetzt auch einen eigenen Fremdenverkehrs-Verein, gehört dem Tiroler Landesverband für Fremdenverkehr

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Seite 5 von 12
Datum: 13.05.1911
Umfang: 12
Wohnungsein richtungen würde die Wirkung des Ganzen beeinträchtigt, wollte man antikgeschnitzte Schränke mit glatten Fensterscheiben aus statten. Man muß den Innenarchitekten Dank wissen für ihr Bemühen, die schönen alten Kunstgewerbe der antiken Schnitzerei und der verschiedenen Techniken der Glaserkunst zu neuem Leben erweckt zu haben. Büchertisch. Die deutschen Kolonien in Bosnien. Von J. Heimfelsen (Sarajevo). Verlag von Gerold & Comp, in Wien?) „Meinen lieben Stammesbrüdern, die als Kolonisten

in Bosnien leben, sei dieses Buch gewidmet.“ Der Verfasser »lebt seit einigen Jahren selbst in Bosnien, ln seiner Art als *) Direkt zu beziehen vom Verfasser J. Heim felsen, Sarajevo. Preis K 2 (Mark 2.—). Kolonist, nämlich als Kolonist mit der Feder, der fest auf seinen deutschen Füßen steht und sich kräftig nach rechts und links, nach oben und unten wehrt, wenn jemand sein Deutschtum oder das seiner Volksgenossen anzutasten wagt. In solchen Mensuren hat Heimfelsen Uebung. Sein jetziges Buch gibt Kunde

, der Schul- und Rechtsverhältnisse dieser Kolonien dienen kann. Und ein warmer Strom von Liebe zu den Volksgenossen pulsiert darin. Die bosnisch-herzegovinische Landes regierung wird von Heimfelsens scharfer Feder nicht geschont. Ihr wird der Vor wurf gemacht, daß sie die' deutschen Kolonien, obwohl sie als Musterkolonien hoch einzu schätzen sind, arg vernachlässigt. Es würde sich, wenn es nicht so ernst wäre, drollig lesen, wie nach der Schilderung Heimfelsens der Landeschef, wenn er gerade auf irgend

einer Tour ist, die deutschen Kolonien durchrast, ohne den Leuten Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche und Beschwerden vorzu bringen. Daß ihnen nicht einmal eine eigene Vertretung, eine einzige eigene Stimme im neuen bosnischen Landtag eingeräumt wurde, ist auch nach außen hin ein beredtes Zeichen dieser systematischen Vernach- läßigung. Heimfelsens Buch bringt uns also 8000 Deutsche näher, die bisher ganz auf sich selbst gestellt waren. Es ist ein wahres Quellenwerk, da diese Dinge bisher noch nie

im Zusammenhang dargestetlt worden sind. Wir lernen daraus sogar die Namen und die Herkunft der Gründer jener Kolonien kennen. Meist sind es Deutsche aus Ungarn, Rußland, Galizien und der ßukovina, einige Kolonien aber sind von Reichsdeutschen gegründet .worden, so die Kolonie Rudolfsthal von Bauern aus Olden burg, Hannover, Rheinland und Preußisch- Schlesien, die Kolonie Windhorst von Han noveranern, Westfalen, Rheinländern gemein sam mit Deutschen aus den Nieder landen. Der weitaus größte Teil der Ansiedler

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Seite 6 von 12
Datum: 25.09.1909
Umfang: 12
durch Italiener. ln Salö fand am 19. d. M. eine Versammlung der Bürger meister der Gardasee-Orte und der Provinz räte der Provinz Brescia statt. In der selben wurde f e s t g e s t e 111, daß eine Germanis ierung des Garda sees nicht beabsichtigt ist und die antideutsche Agitation leb haft bedauert, während zugleich betont wurde, daß die Deutschen herzlich will kommen sind. Die vornehm ausgestattete und von dem Gardasee-Kenner Brentari vortrefflich geleitete Mailänder Zeitschrift „Monti e Ri viere" (Berge

und an eine Germanisierung ebensowenig denken als an eine Japanisierung. 3. Diejenigen, die mit deutschen In schriften den Anschein der Germanisierung gaben, waren und sind in ihrer großen Mehrheit (was nicht oft genug gesagt werden kann) Italiener. 4. Es ist möglich, daß übereifrige All deutsche versuchen, das Bestehen dieser deutschen Kolonie für ihre Phantasien auszunutzen; aber bis jetzt kann niemand auch nur eineTatsache anführen, die auf „Drei Häuserblocks gerade aus, zwei rechts, ein Block links, in der Mitte

. 7. Die Deutschen gehen an den Garda see, eben weil sie wissen, dort andere Deutsche zu finden, und deutsche Gasthäuser und Gebräuche; und da ein jeder das Recht hat, sich die Gesellschaft zu wählen, die ihm gefällt, zu essen was er will, und zu schlafen wie er will, lassen wir ihm dieses Recht. 8. Da es allen bekannt ist, daß, wo Deutsche hinkommen, keine Engländer hin gehen und umgekehrt, ist es lächerlich, eine wirkliche Klientel durch eine problematische zu ersetzen; man müßte vielmehr versuchen

der Dinge, die Deutschen, die dort sind, oder die Italiener, die nicht dort sind ? — (Was sagt Herr Manfroni, und die andern „Retter“, zu diesen bündigen Er klärungen ?) - Abreise des Erzherzogs. Seine K. u. k. Hoheit Erzherzog Ludwig Viktor reiste am 18. d. M. nach mehr wöchentlichem Aufenthalte von hier ab. Auf dem Bahnhofe hatte sich , zur Begrüßung das gesamte Offizierskorps eingefunden. — Militärkonzert, Am Montag Mittag gab die kürzlich eingetroffene Militär musik des 3. Kaiserjäger-Regiments

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Seite 7 von 12
Datum: 25.02.1911
Umfang: 12
man aber doch eine österrei chische Flagge, aber woher nehmen? Und siehe, in der Not wandte man sich leihweise an den k. k. Schießstand in Proveis, um in dieser Not Hilfe zu erlangen. Das war heuer. Wie sich doch die Zeiten ändern! Und die Gesinnungen? Jetzt kann man schon beo bachten, wie Schulkinder, wenn sie einen Deutschen sehen, die italienische National hymne anstimmen. Erzherzog Eugen. Der „Popolo“ be hauptet, von glaubwürdiger Seite erfahren zu haben, daß S. k. u. k. Hoheit Herr Erz herzog Eugen seinen ständigen

und auf die dringende Notwendigkeit der Aufhebung des den Reiseverkehr aus Rußland so empfindlich beeinflussenden Paßzwanges. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereins für 1911. Die Leitung des Schulvereines hat beschlossen, die Jahres hauptversammlung für 1911, so wie in den Vorjahren auch heuer wieder zu Pfingsten abzuhalten und wurde als Ort der Tagung die Stadt Brüx bestimmt. Der Ausbau der Organisation des Deutschen Schulvereines und die stetig weitergreifende Ausbreitung dieses größten deutschen

Schutzvereines und überhaupt die Werbekraft seiner un bestrittenen Erfolge bieten sichere Bürgschaft dafür, daß auch die Brüxer Hauptversamm lung für die Teilnehmer sich zu einem gleich würdigen und freudig bewegten Feste gestalten wird, wie es die Hauptver sammlungen des Deutschen Schulvereines insbesonders in den letzten Jahren immer gewesen sind. K- K. — Fortschritte der Naturschutz parkbewegung. ln erfreulicher Weise wächst die Schar der Anhänger des Ge dankens, der von der fortschreitenden Kul tur

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Seite 4 von 12
Datum: 25.07.1908
Umfang: 12
und noch andere Ver hältnisse auf unser Staats- und Volksleben eingewirkt, um das moderne Turnen, das Turnen, wie es heute in Schulen und Verei nen betrieben wird, zu heben und auszu gestalten. Vor hundert Jahren kannte man das Wort „Turnen“ noch gar nicht. Es ist erst von dem deutschen „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn in die deutsche Sprache eingeführt worden, und zwar soll es dem altdeutschen turnan (drehen) entstammen. Andere Sprach forscher haben demgegenüber nachgewiesen, daß turnan nur ein Lehnwort

zu demselben Range und Ansehen zu erheben, den die Gymnastik bei den Helenen, der Sport bei den Engländern hatte. Bewegung, Kräftigung, Abhärtung wollte man schaffen, um nationale — oder wie man heute besser sagt: „völkische“ — Ziele zu erreichen. Jahn errichtete den ersten öffent lichen Turnplatz in Berlin im Jahre 1811. Heute hat nicht nur — wie schon gesagt wurde — jede Schule ihre regelmäßigen Turnstunden, sondern tausende von Turn vereinen. die in dem großen zielbewußten Verbände der „Deutschen Turnerschaft

, in be deutender Weise auf. Aber die junge Turnbegeisterung flaute ab, mußte abflauen. weil man in ihr staats gefährliche Anschauungen erkennen wollte! Es war das — wie heute allseitig zugegeben wird — ein großer Irrtum, aber jahrzehn telang litten die preußischen, wie die übri gen deutschen Turnkreise unter der Mißbil ligung, die man „von oben“ her der völ kischen Gymnastik entgegenbrachte. Das Turnen galt eine Zeitlang als die „Schule sittlicher Roheit und gesetzlosen Treibens“, Es wurde ein offener

und geheimer Kampf gegen die Turnerei geführt, in dem sie fast unterliegen sollte. Die unter dem Eindruck der großen Taten der deutschen Befreiungs kriege in Nord und Süd eingeführten öffen tlichen Turnanstalten wurden geschlossen. Die Turnkunst mußte sich in die Säle und Gärten von Privatanstalten zurückziehen, von wo sie später hier und da wieder in ein zelnen öffentlichen Lehranstalten, aber nur in geduldeter Weise hervortrat. Maßmann eröffnete zwar in München eine große Turn anstalt auf Staatskosten

von ihm in ausgedehnter Weise, in reicher Ausführung und kunstvoller Zusammenstellung zu dem Zwecke behandelt, um damit eine allseitige und harmonische Turnbildung herzustellen, durch welche der Geist zur vollen Herrschaft über den Körper gelangt. Diese „Freiübun gen“ finden wir im modernen Turnen zu einer Größe entwickelt, die alle Ausländer zu Bewunderern des deutschen Turnens macht. Ferner hat Spieß das Verdienst, dem Mäd chen- und Frauenturnen die Wege geebnet zu haben. Seine Ideen in dieser Beziehung

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Seite 2 von 12
Datum: 19.09.1908
Umfang: 12
es auch Wieseniand und Haine hat. ist doch die Entwicklung bisher nur Wunsch geblie ben. Ebenso ist es mit Tremosine, im Süden, hoch über dem Wasser. Es ist ein Bergnest mit guten Menschen und Kulturen von Olive, Rebe, Obst, aber nicht geschützt und vereinsamt. Nur dann und wann steigt ein Tourist hinauf. Belebter, und am See gelegen, ist G a r g n a n o . Es hat jetzt zwei von deutschen Wirtinnen geführte Hotels — das neue ist am See —, und die Indu strie wächst. Allein so schön Frühling

, in ein und derselben Schüssel zwei Suppen zu haben. Eine Erschließung z. B. Deutsch-Tirols durch Deutsche ist etwas ganz anderes als die Erschließung des ita lienischen Gardaseebeckens durch Deut sche. Abgesehen von politischen Reibungs flächen, die entstehen können, sind die Na tur des Deutschen und des Italieners ganz verschieden: Sprache, Speise und Trank, Sitten und Gebräuche und Lebensauffassung sind verschieden. Es wäre, theoretisch ge nommen, wohl viel besser, daß der Femde überhaupt nicht an den See käme

und starrte mit großen Augen auf einen dicken, schweren Brief in gelbem Umschlag. Auf der Rückseite als z. B. die von Mailand ohne den Frem den. Was wäre ein Mailand ohne schwei zerisches und deutsches Kapital geworden ? Was ohne schweizerische und deutsche Ar beitsführung? Und was wäre der Gardasee ohne den Deutschen? Ein Hungeridyll. Denn es ist klar, daß Fische dem Fischer nichts nutzen, wo sie nicht gekauft und gut bezahlt werden: daß dem Bauer die Sonne nichts nütz r . wo ihm der Boden nicht gehört

nicht hatten ; noch andere brauch ten die Schönheit von See und Gebirge, die Mischung von Nord und Süd als ihr touristisch künstlerisches Ideal. Wohl können wir vom Italiener hören, selbst aus dem Munde von Schiffskapitänen : „Weshatb kommen Sie zu uns? Wir brauchen die Deutschen nicht!“ Und von Deutschen daheim, wenn wir Gardaseedeutsche einmal wieder zu ihnen kommen und vom Echo der letz ten Vorgänge sprechen: „Geschieht Euch recht! Weshalb laßt Ihr Euer Geld beim Welschen, anstatt zu helfen, wo das Deutsch tum gefährdet

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