„Hsxser Uachrichte«' Ur. SS Ein Trinkspruch auf deu dklltsche» Kaiser. Am Sonntage Abends um 6 Uhr fand in Wien aus An laß des Geburtstages des deutschen Kaisers Hostafel statt, woran der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg, der Militär- Attache Graf von Hülsen-Häseler, der Generalkonsul Prinz von Ratibor und Corvey, das Personal der deutschen Botschaft, sowie die Minister des Aeußeren, des Krieges, der Reichsfinanzcn, Admiral Freiherr v. Sterneck und die Hofwürdenträger theil- nahmen
. Während des Mahls brachte der Kaiser den Trink spruch auf den Kaiser Wilhelm aus. '' - Mittag! 1 Uhr fand bei.' dem deutschen Botschafter und dessen Gemahlin ein Gäbelfrühstück statt, wozu das Personal der deutschen Botschaft, die Generalkonsuln Flhr v Liebig und Prinz von Ratibor und Corvey, der bayerische Gesandte, der sächsische Gesandte, der Vizekonjul Vivenot, sowie Vertreter der deutschen Vereine geladen waren. Dabei bracyre der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg folgenden Trinkspruch
- auf den deutschen Kaiser aus: »Ich freue mich, Sie Heute auf Deutschem Boden begrüßen zu können.- Vertreter fast aller deutschen Gaue haben sich vereinigt, mit Uns' das Geburtsfest des deutschen Kaisers zu feiern, das in diesem Jahre eine besondere Weihe dadurch erhält, daß das 25jährige Geburtsfest des Deutschen Reiches mit demselben zusammenfällt. Die Versammlung, die ich hier begrüße, gibt ein Bild dessen, das wir vor 25 Jahren erreichten, was durch das Herzblut unserer Brüder, die Arbeit unserer deutschen
Herren ausgerichtet wurde — die neue Einig keit der deutschen Stämme, das neue Erstehen des Deutschen Reiches: Aber mehr als durch dieses Bild ist in der Persön lichkeit Sr. Majestät des deutschen Kaisers der Gedanke des Deutschen Reiches verkörpert. Als der Kaiser vor acht Jahren zur Regierung gerufen Wurde, hörte man vielfach das Wort ö „Der.Kaiser ist ein reicher Erbe.' Nicht ohne Schärfe war dieses Wort; denn es lag unausgesprochen darin, daß das Ge nießen der Pflichterfüllung vorgehe
. Dieses Wort ist ver stummt. Wohl ist unser Kaiser ein reicher Erbe geistiger und materieller Güter; aber er ist ein Mann, ein thatkräftiger Mann, der über dieses Erbe, das auch das unsrige ist, wacht mit der Pflichttreue des deutschen Gewissens. Wrhl weckt seine frische Energie bei schwachen und angekränkelten Nerven einen Widerspruch; aber traurig ist es, daß wir Deutschen, die wir uns für den Typus der Urkraft halten, so oft in dieses hyste rische Nervengezeter einstimmen. Wir sollten uns vielmehr