, so seien, seitdem die Deutschen den Land tag verlassen haben, Unterhandlungen gepflogen worden, deren Resultat darin sich äußert, daß die Deutschen folgende Concessionen nahezu gesichert haben: 1. Einen deutschen Senat beim Oberlandesgerichte. 2. Theilung deS Landes- schulrathes. 3. Resrganisirung des LandeSculturratheS. 4. Nationolitätencurien. Es erübrigt ihnen also nur noch die Regelung der Sprachensrage bei den Gerichten und Aemtern iui Sinne der gestellten Forderungen, betreffend das geschlos sene
Sprachgebiet. Entweder entscheidet in dieser Frage das Interesse des Staates oder das Interesse der Nationalität. Ist Ersteres der Fall, dann muß die Äuheitlichkeit in der Verwaltung des Königreiches Böhmen verfochten werden, er kennt man aber den nationalen Interessen ihren Einfluß zu, dann ist nicht einzusehen, warum gegenüber einer auSschließ. lich deutschen Administration in deutsche» Bezirken nicht in rein böhmischen Bezirken «ine ausschließlich böhmische Ver waltung, in gemischtsprachigen BeziÄen
und Orten eine utra- qnistisch gleichberechtigte Verwaltung bestehen sollte. Auf diese Art könnte den Wünschen des deutschen Volkes in Böh men nach Möglichkeit entsprochen werden. Um dieses Stre- bens willen dürfen wir aber nicht auf den hauptsächlich sten Wunsch des böhmischen Volkes vergessen. Für einen solchen halte ich die Frage der Königskrönung. Bon unserer Seite wird hie und da in Zweifel gezogen, ob man nicht zuerst die staatsrechtliche Frage Böhmens gänz lich erledigen und den Krönungseid
, daß die Krönung unseres Kaisers nicht die Errichtung eines slavischen Königreiches inmitten der Deutschen, sondern deS Königreiches Böhmen als inte- grirenden untrennbaren Bestandtheil Oesterreichs bedeuten würde, und ich kann es nicht zugeben, daß ein so großes und mächtiges Volk, wie es jedenfalls das deutsche ist, Grund hatte, einen derartigen schlichten Act zu fürchten. Gefühles. Mein Herz schien wie eine Pauke, auf dem der Schlägel lustig herumwirbelt, so daß mir das ruhige Hören verging
, welche bereits vor einigen Tagen zu melden wußten, man rechne am deutschen Kaiser^ Hofe nicht mehr mit der Eventualität des Befuches des Czars, haben sich offenbar übereilt. Der Kaiser von Ruß land wird den Besuch, den er dem Kaiser Wilhelm schuldet, ohne Zweifel noch im Lause des Herbstes abstatten, dafür bürgt schon die Thatsache, daß der Großfürst-Thronfolger bereits morgen in Kiel eintreffen und dort officiell empfangen wird, um sich nach Minden zu begeben, wo er an Seite des Kaisers Wilhelm den Manövern