, wollte man damit das Deutschtum als solches treffen; denn man wußte, in welche Hände man diese deutschen gab und ganz besonders die Sudetendeutschen. „Der Tscheche ist der Franzose unter den Slawen' schreibt Karl Hans Strobl, „imperialistisch gesteigerter Machthunger, schrankenloser nationaler Fanatismus ohne ethische Hemmun gen, Neigung zur tönenden Phrase, Größenwahn, Ueber- empfindlichkeit, Eitelkeit, Hang zur Komödie, ist dies nicht, als entwürfe man das Charakterbild des — Franzosen? Und in Wahrheit, die Verwandtschaft
ist da, sie ist enger und tiefer, als man ahnt. Die Seelen der beiden Völker sind von ver blüffender Achnlichkeit. Sie treffen sich in ihrer Liebe und in ihrem Haß. Nichts ist ein stärkeres Band, als eine schlimme Leidenschaft, und Tschechen und Franzosen eint stärker als alles E der gemeinsame blinde Haß gegen die Deutschen. So- j die Tschechen Im Verbände der österreichischen Monarchie waren, konnten sie diesem Haß nur im Innern nachgeben und ihm keinen stärkeren Ausdruck geben; mit dem Zerfall Oester März. 8 Uhr
man dabei — im Gefolge Frankreichs. Das tschechische Volk und seine Führer wollen nicht sehen, daß die Handels, und Wirtschaftsinteresten ihrem Lande mit zwingender Notwendigkeit einen ganz an deren Platz anwelsen. Von der tschechischen Einfuhr stammen nicht weniger als 66 v. H. aus Deutschland, 80 v. H. aus Deutschösterreich; von der Ausfuhr gehen 44 v. H. nach dem Deutschen Reich, 34 v. H. nach Deutschösterreich. In dem Augenblick, da der Anschluß vollzogen wird, wird Deutschland fast vier Fünftel
der gesamten tschecho-slowakischen Ausfuhr aufnehmen. Diesem Sachverhalt trägt' auch der internationale Börsenverkehr Rechnung, indem der Kurs des tschechischen Geldes sich nach dem der deutschen Mark richtet; fällt die Mark, so sinkt gleichzeitig die tschechische Krone und erholt sich erst, wenn die Mark wieder steigt. Aber alle diese Tatsachen waren doch nicht imstande, die Pariser Orientierung der tschechischen Politik irgendwie zu beeinflussen. Ist man in Prag denn immer noch von jenem unbegreiflichen
-Slowaket eine intensive Reisetätigkelt, nämlich von Offizieren und Mann schaften der verschiedensten Waffengattungen nach den nörd lichen Grenzgamisonen. Bevor noch die berühmten „Sank tionen' der großen Räuber einsetzten, begannen in der Tfchecho-Slowakei jene geheimnisvollen Vorbereitungen, die in den angrenzenden deutschen Gebieten berechtigte Beunruhi gung hervorriefen. Den Gemeindeämtern in Nordböhmen gingen massenweise versiegelte Briese zu mit der Weisung, sie den Adressaten