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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 03.04.1895
Umfang: 12
hundert Jahr'. — Eben waren hundert Jahre auf der Zeiten Uhr abge laufen — man schrieb 1870 —, da erweckt lautes Getümmel, durch die Spalten der GrabeSkluft vernehmlich, den schlafenden Kaiser abermals. „ES braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!' Die Grabeskluft wird aufgethan; zum Kaiser tritt der Zwerg. Der Zwerg — oh nein, der zwerghafte, nie zum Mann gereifte Lenker von Deutschlands Geschicken, ist in zwischen zum Riesen geworden

starrend, voll des Begeisterungs- ruseS: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein über blutige Schlacht- und Siegesfelder geleitet der Riese Bismarck daS aus dem Staub der Staufen neuverjüngte Reis zum fahnenumflatterten, eichen- und lorbeergeschmückten Thron auf hoher Estrade, wie sie glänzender nicht die Ge schichte aller Zeiten gesehen, im prunkvollen Spiegelsaal des roi solell, des Sonnenkönigs zu Versailles. Aus des Riesen Schulter gestützt, besteigt der Deutschen Heeressürst, Wil

in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

gegen den Franzmann zieh'n — ein wahrer Herzog der Deutschen, d. h. der vor dem Heer voran zieht. So lange sein Geist uns vorangeht, bleibt wahr das Sangeswort: „Deutschland, Deutschland über Alles, Ueber Alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält. Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt.' Und nun, bitte, ergreifen Sie Ihre Gläser und erheben Sie sich ehrfurchtsvoll vor des heutigen Tages Ehren- greis. Seit Deinem vollbrachten Ruhmeswerk, Deutsch, lands

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 4
Datum: 15.04.1925
Umfang: 4
in das italienische Sprach gebiet eingestreut. Beachtenswerterweise haben auch diese ver sprengten Siedlungen eine überraschend große Widerstandskraft gegen jede Assimilation bewiesen. Daran werden auch die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte nichts ändern, auch wenn für alle Zeit Südtirol im italienischen Staatsverband bleibt. Freilich hat der italienische Staat heute ganz andere Mittel, mit denen er seine Entnationalisierungspolitik gegen über den Deutschen betreibt. Aber es ist eine Kulturschande

und eine Entehrung des italienischen Namens, die dort unten mit diesen gewaltsamen Entnationalifierungsversuchen getrie ben wird. Deutschen Abc-Schützen nur auf dem Wege über ita lienischen Unterricht das nötige Wissen in allen Fächern der Volksschule beibringen zu wollen, das ist eine Methode, die vielleicht dem System von Negermissionsschulen im wildesten Afrika entspricht, aber für das Bildungsbedürfnis eines mittel europäischen Kulturvolkes ein geradezu lächerliches Unterfangen darstellt

. Der deutschsprachige Unterricht aber, der nach Senator Tolomei den deutschen Kindern auch erteilt wird, beschränkt sich auf eine ganz unzulängliche Stundenzahl und steht bei dem schlechten Willen der italienischen Schulbehörden meist auch nur auf dem Papier. Deutscher Privatunterricht aber ist verboten, ja sogar deutsche Kindergärten für die Kleinsten der Kleinen werden aufgehoben oder italianisiert. Im höheren Schulwesen gar sucht man den deutschen Lernbeflissenen alle deutschen Bildungsquellen

im vollen Umfange wieder gibt mit der Bemerkung, daß er den Deutschen „Italiens' aus dem bedrückten Herzen gesprochen sei, muß überall das Wort Südtirol durch vielsagende Punkte ersetzen, um nicht in Konflikt mit der Behörde zu kommen. So glaubt Italien den deutschen Charakter des schönen Alpenlandes verwischen zu können, dessen Bevölkerung es sich mit solchen despotischen Regierungsmethoden nur entfremdet, statt innerlich näher bringt. Die italienische Schulpolitik läuft geradewegs darauf hinaus

an diesem Abend: man brachte den Italienern Ovationen, wie sie das Haus, so lange ich denken kann, noch nicht erlebte. Masse Mensch, diesmal in großer Toilette, war außer sich vor Begeisterung. Diese instinktlose Urteilslosigkeit und Ver blendung, dieses Buckeln vor allem, was einen fremden Akzent spricht, dieses Erbübel an der deutschen Seele, hat auch der Krieg mit all seinen Folgen nickt an uns gereinigt.' Dann bemerkt der Kritiker, daß, wenn deutsche Schau spieler und Sänger so etwas geboten hätten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 25.02.1921
Umfang: 8
) Im Derein mit der allerorts gefeierten deutschen Konzcrtaltlftin Martha Adam. Slusführlicher Hinweis auf dieses auserlesene und vielseitige Genüsse versprechende Konzert in der nächsten Nummer. egg. Die seterliche Gcitndsleinlegung des Salzburger Festspiel hauses im Heilbrunner Park soll, wie uns aus Salzburg gemeldet wird, heuer zur Zeit der Festspiele statlfindcn, wenn bis dahin die Grundtransakiion dnrchgeführt ist. Das Konkurrenzprojekt des Wie- ncr Architekten Hosfmann gegen das des Berliners

2lnssiihrung und Vervielfältigung der Mit- und. Nachwelt zu überliefern. So liegt denn mm heute das von schalk hafter Laune und köstlichem Humor übersprudelnde, mit einer iln- zahl farbenprächtiger Jllustraiioncn versehene und von den Professo- rcn Fr. Defregger und Dr. I. D. Ziugerle überpriiste Werk dem Pu blikum vor und keiner der Besucher Merans und des Etscklandcs sollte verabsäumen, sich zur Erinnerung an die im deutschen sonnigen Süden, vielleicht wohl gar beim feurigen Leiienwein van Lebcnberg

B e gchung von se einer und U in gehcmg aller Todsünden jenen zum Derderben wird, zeigt die zweite Novelle, eine „lehrsame Geschichte', die beweisen soll und will, was sich novellistisch nicht be weisen läßt: daß auch die Sünde eine Gottesgabe ist und dem Men schen zugute kommen kann. Dr. Siegfried Verberich-Miinchcn. „Freier Weg dem deuischen Buch', so Ist ein Sfnffaf) In der ersten Wochcnausgabe der „Vostischen Zeitung' überschricben, der die Gründe der maßlosen Verteuerung des deutschen Buches

der Großstädte emporstteg, haben glück liche Sterne über ihr gewaltet, und der echte Frankfurter, der seine Vaterstadt liebt und stolz auf sie ist wie kein Bürger an derer deutscher Städte, hatte so unrecht nicht, wenn er im .Her zen die Meinung verschloß. daß Frankfurt doch eigentlich so etwas wie die heimliche Hauptstadt Deutschlands sei. Das hängt nictit nur mit der Tatsache zusammen, dag einst hier durch Fahr» hunoerte die deutschen Kaiser gekrönt wurden. Bielmehr gerade die Mischung und Kreuzung

sich die Masten, wahrend aus dem alten Justitia-Brunnen der Wein strömte, der indieser lachenden-südwestdeutschen Ge- oar ,.ir ! esidenz, sondern und eine Zufluchtsstätte gut demokratischer Gedanken. An zwei Enden deutschen Landes wird hier angeknüpft: Frankfurt ist die Stadt Goetbes und die Stadt der Rothschilds. Der größte Genius des deutschen Geistes tst hier geboren, und der Handelsgeist in Person ist hier ansässig. Gewiß, Goethes Lebenswerk ist, soweit man es überhaupt lokal festlegen kann, in Weimar

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 15.02.1899
Umfang: 12
Nr. 20 Darüber müssen wir Klarheit schaffen I Gehört die freisinnige Nationalpartei in Tirol heute zu den von Wolf geführten Radikalen, dann aller dings sind wir geschiedene Leute, weil eine solche „Wandlung', ein solcher „Abfall' meinen stet« festgehaltenen politischen Grundsätzen ganz und gar widerstreitet. Ich werde mich der von Ihnen geforderten „radikalen Führung' nimmermehr unterwerfen und stehe hiebei genau auf dem Standpunkt, den im Parlament 150 Ab» geordnete der vereinigten deutschen

von einst und jetzt Widersprüche herauszuklügeln, kann ich nicht im Einzelnen eingehen. Ein solcher Widerspruch besteht nicht und ich vertrete nach wie vor jeden Satz meiner Reden. Nur gegen eine Unterstellung will ich mich ausdrücklich verwahren. Ganz mit Unrecht impntieren Sie mir, daß ich in meiner letzten Rede eine „neue Lehre' verkünde, die an gebliche Lehre, „daß derKampf um die natio nalen Rechte des deutschen Volkes in Oesterreich nur von den sogenannten staatStreuen Deutschen geführt

werden dürfe, daß die Deutschradikalen von diesem Kampfe, als einer ehrlichen poli tischen Gemeinschaft unwürdig, ausge schlossen seien und daher selbst in erster Linie bekämpft werden müssen'. Solche Sätze, sei es im Wortlaut, sei es dem Sinn nach, habe ich niemals gesprochen. Nach wie vor heiße ich im Kampf um die nationalen Rechte der Deutschen jeden Genossen willkommen; nach wie vor bedaure ich innig jeden inneren Zwist, jeden Kampf Deutscher gegen Deutsche. Ihr hoffent lich ungewolltes Mißverständniß

Gemeinschaft, weil eine solche Gemeinschaft dasselbe politische Endziel voraussetzt. Zu untersuchen, wer im Einzelnen „zu den irredentistischen Wölfen und zu den staatstreuen Schafen' gehört, habe ich nicht den mindesten Anlaß. Auch zürne ich nicht, wie Sie irrthümlich meinen, den durch Verzweiflung zum JrredentiSmus getriebenen Deutschen, sondern ich zürne den unfähigenRegierungen, deren unglaublich hartnäckigerVer- blendnng der deutsche JrredentiSmus seine Entstehung und seine leider täglich wachsende

Ausbreitung ver dankt. Den eigentlichen Kern meiner letzten Meraner Rede bildet der Satz: „Die einzigeAussicht aufErfolg bietet die Einigung aller staatstreuen Deutschen.' Nachdem die große Mehrheit der Radikalen, wie Sie und ich übereinstimmend annehmen, zu den staatstreuen Deutschen gehört, so ist die Unwahrheit Ihrer Be hauptung, daß ich die Radikalen von unserer Ge meinschaft ausschließe» wolle, klar bewiesen. Daß ich über die richtigste Kampfesmethode die Ansichten der Radikalen häufig nicht theile

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 03.05.1879
Umfang: 12
Beilage zur Meraner Zeitung Nr. 36 vom 3. Mai 1879. Einiges über die deutschen Enclaven in Südtyro!.*) Von I. N. (Onzinal-Coirespondeaz der N. Frankfurter Presse.) Älur wenige unserer deulscheu Brüder im einigen, großen Deutschland denken ernstlich an unS, die wir weit abgetrennt von ihnen sind. ZluS manchem Buche, aus Neisebeschreibungen wögen sie zwar erfahren, daß in Wälschlyrol »och Deutsche lebe»; gründliche Einsicht in Leben und Streben, Gebräuche und Sitten kann jedoch nur Derjenige

erlangt haben, der selbst dieses Volk beobachtet hat. Ich stelle mir auch nicht die Ausgabe, wenig stens diesmal noch nicht, eine eingehendere Be schreibung oder Schilderung aller deutschen Ort schaften in Ztalieuisch-Tyrol abzufassen, will mich nur auf die deutschen Oite, aus den Bergen zwischen Etsch und Brenta, beschränken, und hier wiederum um auf die wichtigsten, d. h. auf jene, die nur ihr ganzes Streben auf Erwerbung und Erhaltung der deutschen Sprache richten; denn selbst hier oben

auf den Bergen beginnt das Deutsche abzusterben und dem weicheren wälschen Laute zu weichen. Wie lange noch? Gewiß nicht mehr lange, denn, Dank den Einrichtungen unserer gnädige» Negierung, die nun endlich ein sehen lernte, wie wichtig es sei, da unten deutsche Stationen zu haben, wird dieser Rückschritt ent schieden gehemmt, gehemmt durch die allmälige Einführung deutscher Schulen. Solche sind be reits errichtet in Luserna. Lasern, St. Sebastian und Folgaria-Vielgereut. Deutschen Schulen sehen

) es ausgebend. Noch war nie eine deutsche Schule in Folgareit bis Heuer, »der jetzt ist sie da und in Uebereinstimmung *) Zudem wir diese» Art kel mittheilen, bemerken wir, !aß wir absichtlich an der Schreibweise keine Aenterun- Zen verzenemme» haben. D. Red. mit allen Folgareitern spreche ich zuversichtlich die Hoffnung c>uS: Mit Gottes Hilfe, die nie einen braven Deutschen verlaßt, wird die deutsche Schule hier gut gedeihen und in wenigen Iah?' zehnten werden die Leute wieder ihr Deutsch haben. Die Kinder

in Folgareit verstehe» selbst von, früheren Halbdeutsch nichts m»hr, doch die Liebe, die sie zur deutschen Zunge hegen, der Fleiß, den sie zu ihrer Erlernung verwenden, lassen nur au gute Erfolge denken. Anders ists mit den Alte». Sie verstehen noch ihren alten Dialect — si- sprcchen ihn nur nicht, weil sie ganz ohne Grund befürchten, von der lachlustigen Zngend verspotte! zu werden, sie verstehen ihn, sage ich nochmals ihren Dialect und freue» sich, an eiusimen Pläp chen ,'hu noch gebrauchen zu dürfen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 18.12.1892
Umfang: 20
deS Deutschen nrch weiter in Leslerreich elngeschrLnlt. Wien, einst die Haupt stadt des Heiligen Römischen Reiches, eine durch nnd durch deutsche Stadt, nimmt allmählich aber sicher den Charakter einer slavischen Stadt an. Und nicht das allein, sondern «in wenn möglich noch sichereres Anzeichen für den Verfall des deutschen LedenS läßt sich finden: Wien verliert allmäh lich viel von feinem früheren Leben und Verkehr, und fein Handel gehl zurück, statt zuzunehmen. Prag, welches seit dem dreißigjährigen

Kriege ebenso deutsch geworden war wie Wien, ist heute eine slavische Stadt. Und nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Lande sind die selben Einflüsse thätig, um die deutschen Elemente einzuengen und zu verdrängen. Selbst im Südwesten, in Tirol, weicht die deutsche Sprache vor dem Italienischen zurück. Gras Wolkenst-in, ein Tiroler Edelmann, forderte jüngst in Rooereto eine Eisenbahnfahrkarte nach „Bozen'. „Den Ort kennen wir nicht', antwortete der Beamte, „Sie meinen wohl „Bolzano

' ? So stürmen im Osten die Ungarn, im Westen und Südwesten die slavische Rosse energisch gegen die einzige ivuen rmge^enstevende Schi ante, das deutsche Element, an. So geh>> die Verdrängung und Unterdrückung der deutschen Rasse und Sprache durch die ganze Länge und Breite Oesterreich-UngarnS, u»d,.mit ^>em Beclust der Spsach^geht auch Hand in Hand der Verlust de< allen d»utsch«n Gefühlt. Zum fchw eizerBundespräsidenten für das Jahr 1393 wurde Schenk (Bern) zum Vicepräsidenten des Bundesrathes Trey (Basel

land) gewählt. Der Vatikan hat, wie das „Berl. Tagbl.' von zuverlässiger Seite aus Rom erfährt, aus ver traulichem Wege in Berlin wegen der Stellung der deutschen Reichsregierung zur eventuellen Auf heb u n g des Jesuitengesetzes sondirt. Kaiser Wilhelm habe jedoch ein kategorisches „Niemals' zur Antwort gegeben. Die vatikanischen-Organe veröffentlichen zwei für die innere Politik Italiens wichtige Doku mente. Das eine ist eine lateinische Encyklika, welche den Bischöfen und Erzbifchöfen die Mittel

, welche sie an genommen haben. , . Seit den ersten Tagen det gegenwärtigen Ministeriums deS Grafen Taaffe soll die Vernachlässigung der deutschen Interessen und die Unterdrückung der deutschen Sprache in den officlellen Kreiseil gern gesehen und ermuthlgt worden fein. Dat ist vielleicht das unglücklichste Zeichen von allen Denn wenn die ossicielle Welt (der Kaiser und die Kaiser lichen Erzherzöge an der Spitze), welche selbst in breitestem Umfang deutsch ist, sich gegen sie wendet, dann ist schwer zu sagen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 25.03.1897
Umfang: 12
Nr. 37 «M» Sachsenwalde haust, des Fürsten Bismarck zu gedenken, dem ein Hauptverdienst an der Gründung des Deutschen ^ Reiches gebührt. Seine Thaten schildern hieße Eulen j nach Athen tragen Alles, was vor zwei Jahren, als > inan unter größter Betheiligung dessen 80. Geburtstag feierte, über ihn gesagt worden, gelte heute noch. Es mögen alle einstimme» in den Ruf eines dreimaligen Hochs auf das Wohl des ersten Reichskanzlers Fürsten Bismarck. Die eindrucksvollen Erinnerungsworte fanden warmen

Widerhall in brausenden Hochrufen. Auch ein Trintspruch des Herrn Regierungs-Assessors Lieutenant d. R. Karl Anders auf Kaiser Wilhelm II. als Enkel deS großen Kaisers, dem die Feier galt, möge hier noch Platz finden: An Kaiser Wilhelm ll. Als die Natur in srosterstarrten Banden Des Winters ruhend lag in tiefem Traum, Ist Deutschen uns ein Königssohn entstanden, Ein frisches Reis am Hohenzollcrn-Baum: An seiner Wiege sich zusammenfanden Aus schwäb'scher Hcimath, von des Nordens Saum Zwei holde Fee'i

Du, wie Deine Väter waren, Das Auge blau gewendet himmelan! Wir folgen Dir, da wir in Dir gewahren Der Zukunft hehren gottgesandten Mann: Um Deine Stirn, Dir selbst, dem Volk zum Lohne Flecht' sich der Lorbeer, Zollern schönste Krone! — Aus brauser See führst Du die Orlog-Schisse, Auf hoher Brücke stehst Du unbewegt. Meerkönig Du! Als Erster durch die Nisse Lenkst Du Geschwader, bis der Feind umhegt. Der scharfe Sporn den Gegner rammt zur Tiefe, Und kühn zum Entern sich der Wiking ragt: Du hast den Deutschen erst

war mit einem Reliefkopfe des ge feierten Kaisers im Rahmen seiner Lieblingsblumen ge schmückt. 5 » 5 Auch in Trautmannstorsf versammelte sich vorgestern auS Anlaß der 100jährigen Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelms I. eine ausgewählte Gesellschaft der hier zur Zeit wohnenden Aristokratie zu einem Gedenkfest, das durch Festreden, patriotische Lieder oc. einen gelungenen Verlauf nahm. Neunzig Damen der deutschen Gesellschaft vereinigten sich um 3 Uhr in dem mit vom Bildhauer Kompatscher aus Bozen unentgeltlich

Schild, Der eines bangen Erdtheils Frieden schützt. Er hat von Dir anch jenes Herz geerbt. Das gütevoll, erbarmend siir die Noth Den Armen schlägt und Elenden im Volk. So wollen wir, Kaiser Wilhelm, Dein gedenken! Die Trauer ist in Zuversicht verklärt, In srend 'gen Kampfmnth für die Bürgerpflicht: (Heil Dir im Sieges kränz, Heil) Und Dir und Deinem Enkel wollen wir Den Dank, der Euch gebührt, in einem Gelde Bezahlen, dem kein andres sich vergleicht. Im läutern Gold der echten deutschen Trene!! Heil

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Bozner Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 10.10.1944
Umfang: 4
KO > TAGBIÄTT Nr. 236 C.C.P. Dienstag, den 10. Oktober 1944 1 Lira Unter dem Sternenbanner st. Bozen, 10. Oktober. Außer den westdeutschen Grenzkrei sen Lupen und Malmedy konnten die amerikanischen Truppen bei ihrem Vor stoß nach der Reichsgrenze nur noch einige wenige kleine Gemeiiiden im Gebiete von Aachen besetzen. Es ist ein ganz kleiner Zipfel deutschen Landes, in dem verhältnismässig nur wenig Menschen wohnen. Aber diese Men schen müssen jetzt das furchtbare Leid und die entsetzliche Qual

erdulden, die dem ganzen deutschen Volke zugedacht sind. Die amerikanischen Kriegsge richte haben begonnen zu arbeiten und sie scheinen auf Hochtouren zu laufen. Bisher sind nicht weniger als 34 To desurteile gefällt und vollstreckt wor den, die meisten nur wegen „Respekt losigkeit vor der Besatzungsmacht“. Auch Frauen wurden aus den nich tigsten Ursachen zu langen Gefängnis strafen verurteilt. Nachdem schon in der vorigen Woche gemeldet worden war, daß ein amerikanisches Kriegs gericht

in einem deutschen Dorf vier Frauen zu mehrmonatigen Gefängnis strafen und auch zu je 6000 Mark Geld strafe verurteilt hatte, nur weil sie ver botenes Gelände betreten hatten, wird jetzt aus der kleinen Landgemeinde Cornelimiinster bei Aachen gemeldet, daß zwei deutsche Frauen zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt wurden, weil sie im Kohlenlager der Gemeinde auf ihre Bezugscheine das ihnen zu stehende Dutzend Briketts geholt hat ten. Eine von den beiden hatte ihren vier Wochen alten Säugling

bei sich. Aber das Kriegsgericht kannte keine Gefühle. Es wollte sein Opfer haben, und der Vertreter der Anklage hatte nur das eine Ziel, seinen infernalischen Haß zu stillen. Dieser Anklagevertre ter war nämlich ein emigrierter jüdi scher Rechtsanwalt aus Berlin, der jetzt von den Amerikanern als Blut hund auf deutsche Frauen in den be setzten Dörfern gehetzt wird. Aber auch sonst wird die Drangsal der Deutschen in diesem Landstrich im mer größer und, furchtbarer. Dis Hun gergespenst Taucht auf; in Eupen und Mälmedy wurden

. Durch Kriegsgerichtsurteile und durch Erschießungen, mit Hungerra tionen und Gefängnis soll systematisch der Vernichtungsprozeß durchgeführt werden. Das Leid, das über die Bevölkerung jenes Gebietes im Westen gekommen ist, wird von der ganzen Nation mit empfunden. Es ist aber zugleich eine Warnung und Mahnung für jeden Deutschen, an dem es liegt, mitzuhel fen, daß diese furchtbare Heimsuchung auf jene paar Grenzgemeinden be schränkt bleibt, in denen jetzt im Zei chen des Sternenbanners, das einst das Symbol der Freiheit für eine junge Welt

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 01.09.1936
Umfang: 8
und die Uebersetzung vorlesen lassen. Nach der Verlegung der deutschen Uebersetzung erwartete der Amtsbürgermeister, daß die Bürger von Klausen durch hochherzige Spenden ihre Anhänglichkeit ans neue Regime unter Beweis stellen würden. Wohl erhob sich einer der älteren Bürger, um zur Frage die Meinung der Klausner zu saigen„ aber er erin nerte lediglich an den gerechten und sehr weisen Befehl Mussolinis zu größter Sparsamkeit, die in diesen Zeiten wirtschaftlicher Nöte mehr als je am Platze wäre. Auch gäbe

es für Klausen viel dringlichere Fragen a!ls die (Sr* richtung eines Faschiohauses. Nach dieser Rede wirkte süh die Aktion nicht mehr auch, die Sammlung wurde ein klarer Mißerfolg. Deutscher Privatunterricht wird verfolgt. In Villnöß erhielt dieser Tage eine zur Sommerfrische dort wellende Frau den Besuch der Carabinieri. Sie halte, als Mutter von drei Kindern, es gewagt, ihren Kindern den Gebrauch der deutschen Muttersprache beizubringen und — diesen Unterricht im Freien vorgenommen. Bei diesem Ankasse

kamen mitunter Kinder aus den Nachbarhäusern herbei Md so war vielfach auch ein viertes oder fünftes Kind anwe send. Dies war in den Augen der Caeghimeri eine Gesetzes verletzung und es erfolgte sogar die Durchsuchung der Woh nung. wobei alle deutschen Bücher, Schreib- und Rechen-- hefte der Kinder, auch italienisch geschriebene, mitgenommen wurden. Pusterta! Dirndl- und Lederhosenverbot in Bruneck. Der Brunecker Carabinierikommandant erließ anfangs August einen Be fehl, wornach allen Italienern

zehnter wurde, in den Zeitungen als Carlo di Biasi-Jtalien angeführt worden ist. Wir haben bereits in der letzten Folge darauf verwiesen, daß die Italiener schon wiederholt die deutschen Südtiroler als Italiener ausgaben, selbst wenn diese durch ihren deutschen Familiennamen ohne werteres als Deutsche erkenntlich waren. Um für Italien sportliche Erfolge zu erringen, sind schließlich die deutschen Südti- roler ja gut genug. Sprache der AuteridMeiN zu achicH... Vizekönig Gra- ziani empfing am 10. August

und in jeder Hinsicht einwand freie Lehrer und Lehrerinnen gibt. Einige Typen seien hier wiedergegeben: Lehrer Zucchi. Avviamento-Schule (höhere Lehranstalt) Meran. Die Schüler werden sehr häufig „porchi tedeschi' (deutsche Schweine) genannt, ebenso „porchi meranesi, figli della bestia (Söhne von Bestien) figli della putana' (Huren söhne). Sein gebräuchlichstes Fluchwort ist porco dio! (Dio- Gott). Die Schüler nennen ihn wegen fernes Aussehens den „Totenkopf'. Die deutschen Bewohner Merans nennt er „dickbauchige

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 24.11.1923
Umfang: 12
zurZahlung derBezugsgebühr Rümmer 270 Meran, Samskag, den 24. November 1923 55. Jahrgang Die Deutschen in der Dobrudscha. Von Richard Plötzel. Daß in «de? unwirtlichen Dobrudscha, die schon liche Anzahl «deutscher AnsiMer, ja ganz deut sch« Dörfer zu finden sind, wußte man schon früher, ab« Genau«eres wurde erst wählend des Weltkrieges bekannt. DamÄs bat Paul Träger ^m Auftrage des Derschen Auslandsinstituies das ganz? LanÄ uird besonders die deutschen Siedülngen wiederholt! bereist. Er berichtet darüber

in einem hübschen Büchlein, dem man >rrur wünschen nröchte, Sah es von Zeit zu Zeit durch neuere MitteiÜungen auf dem Laufenden erhalten würde. Die Dobrudscha-Deutschen sind nicht «aus der deutschen Hei mat in ihr neues Land gekommen, sondern es lsind Nachkommen «von Dsutschen, die isvuher in Süidrußland angesiedelt waren. Aber auch nach Rußland waren sie zumeist nicht von ihrem at ze wandert, sondern sie b ten schon allerlei Wanderschicksale hinter sich. Es waren Schwaben, Pfälzer, Elsässer, Bayern usw

. Die Zahl der Deutschen in der Dobrudscha beträgt 8S<W gegen 1ZZ.000 Rumänen, SS.000 Bulgaren, 81.000 Tataren, 20.000 Türken usw. DI« Deutschen haben ihr Deutschtum, ihre Neutschs Sprache und ihre deutsch-bäuerlich« Kultvr gut bewährt. Nur wenige fremde Wör ter haben sie auf ihren Irrfahrten in ihre Sprache aufgenommmen, meist russische Bezeich nungen der.Dinge, die sie daheim nicht kannten. Merkwürdig ist, daß sie Zusammenhang mit der Heimat gang verloren «haben. Fragt man sie nach der Abstammung

, so nennen sie die Orte Mannheim, Worms, Heidelberg, Leipzig, Danzig,' aber damit sind nicht die deutschen Städte gemeint, sondern Ortschaften im Süden RuWands, welche die gleichen Namen trafen. Daß einer aus der Dobrudscha einmal eine „Der beste Grenzschutz eines Staates ist ein zufriedenes Grenzvolk Wien, 24. November. Za der fortgesetzten Debatte Im Nationalraie sprach Mg. Schmld dem Bundeskanzler den Dank der Tiroler für die der Bedrängnis der Deutschen in Italien ge widmeten Worte aus und wandte

sich dagegen, daß die Kundmachung des Tiroler Landtages über die Vorgänge in Italien? als unberechtigte Einmischung in die inneren Verhältnisse eines anderen Staates hingestellt wurden. Es handle sich hier um eine Verletzung des Rechtes, wenn Schulen zwingt, um die Verletzung eines t>« en Rechtes, wenn, wie man heute liest, selbst man Kinder deutscher Eltern ln llalienijche ' ' Mi> . . . s>. , . ie Erlernung des Religionsunterrichtes den deutschen Kindern ln deutscher Muttersprache versagt bleiben

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.08.1898
Umfang: 16
verdienten Abgeordneten der deutschen Fortschrittspartei Dr. Zdenko Schücker und Dr. Pfersche seitens der deutschradikalen Organe sind. Der Abg. Wolf würde sich in Bezug auf die Herstellung eines inneren Friedens im deutschen Volke, sowie um den anständigen Ton in der Presse ein Verdienst er werben, wenn er seinen Einfluß auf die „Ostdeutsche Rundschau' dazu benutzen würde, daß dieses Blatt sich so. anständig und korrekt verhielte, als sich Abg. Wolf selbst in Graz, Gmunden und anderen Orten

über die von ihm gerne aufrecht gehaltene Gemeinbürgschaft unter den Deutschen geäußert hat. Die Abgeordneten Schücker und Pfersche haben sicher nichts gethan, um die deutsche Einigkeit zu stören, ja Beide haben in schier unerschöpflicher Geduld gassenbübischem Treiben gegen ihre Person zugesehen, daS freilich ihre Verdienste nicht zu schmälern ver» mag. Einen Abgeordneten wie Schücker, der in Landtag und Reichsrath sich als so schneidigen, un ermüdlichen, gewandten und intelligenten Vorkämpfer seines Volksthums

erweist, einen Abgeordneten wie Pfersche, den die Tschechen als „Obstruktionsprofessor' aufs Tödtlichste hassen, im Parlamente nahezu er würgt und in seiner Wohnung in Prag an Leib und Leben bedroht haben, mit dem skandalösen Un danks zu behandeln, wie es. seitens gewisser über geschnappter Radikalen geschehen ist, die sich ein bilden, das Patent aufs deutsche Nationalgefühl zu besitzen: ein solches Benehmen gereicht nur dem ganzen deutschen Volke zur Schande. Ein niedriges Volk wäre

, die durch ihre Ge waltstreiche in Saaz dcn Tschechen geradezu den Vorwand geliefert haben, gegen die Prager Deutschen mit Plünderungen vorzugehen und dabei zu schreien: Rache für Saaz! Die Straßentribunen, die erst den deutschen Namen schänden und dann Fersen geld geben, wenn das Gericht sie — oder ihre Zeugen wegen Betrug — beim Schöpf nimmt, diese sollten ganz stille sich in die Ecke setzen und sich schämen vor ihrem ganzen Volke, statt sich auch noch als Partei der Freiheit auszuschreien, die da droht: „Uns darf

, daß mit ihnen seit dem letzten Fiasko der Regierung keine Fühlung ge nommen wurde. Dasselbe können wir namens der deutschen Parteien nur noch bestimmter behaupten. Kein Lüftchen regte sich im RegiermigShai», den Deutschen zu gefallen. Die Deutschen haben gar keine Hoffnung, irgendwie berücksichtigt zn werden, keinen Fingerzeig, dah es für sie besser werden sollte. Bis zuletzt kehren sich all? Maßnahmen der Regier- ung gegen sie — siehe zuletzt „Städtebund!' Die Tschechen und Klerikalen tragen sich noch inimer

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.09.1891
Umfang: 8
und von dem Brüxer und Teplitzer Schützencorps angeregte „offizielle und corporative '.Betheiligung von Vertretern aller deutschen Stadtvorstehungen und aller deutschen Bürgerschützen corps bei dem Empfange des Kaisers in Reichen berg muß somit ausfallen. Die deutsche Partei' leitung hat dies mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß eine vollzählige Betheiligung aller deutschen Be zirke an der Audienz der Bezirks-Obmänner in Prag und eine rechtzeitige Anmeldung derselben, sich um so dringender ergebe. Die Frage

wurde offenbar nach einem Vorschlage der Prager Statthaltern entschieden und Graf Thun mochte dabei im Auge haben, daß das corporative Auftreten sämmtlicher deutscher Städtewesen von Böhmen bei dem Empfange in Reichenberg von Seite der Czechen sehr ungern gesehen würde. Sprachen doch die czechischcn Blätter seit dem Auftauchen des deutschen Wunsches nur von einer „fortgesetzten Agitation für die Zweitheilung Böhmens.' Wie lächerlich nun auch diese Behauptung ist — Graf Thun fürchtete doch neue

Weiterungen zwischen den Deutschen und Czechen in Böhmen. Wie nachsichtig er sich auch gegen die czechische Demonstrationslust erwiesen — die Erfüllung des deutschen Wunsches glaubte er trotzdem nicht anrathen zu sollen. Die Empfindlichkeit der Czechen schien ihm geschont werden zu müssen — selbst wenn er darüber die Empfind lichkeit der Deutschen berühren sollte. Mag es drum sein! Vielleicht wird Graf Thun dafür umso eifriger den geplanten czechischen Demonstrationen in Reichenberg einen Riegel

vorschieben. Die Deutschen werden sich bescheiden, den Empfang des Kaisers nicht zu einer Gefammthuldigung der Deutschen Böhmens in Neichenberg auszugestalten — eine Störung ihrer Reichenberger Huldigung, eine Verfälschung des deutschen Gepräges derselben werden sie darum doch nicht zulassen. Ein Wort über die „fortgesetzte Agitation für die Zweitheilung Böhmens ' scheint uns überdies noth wendig. In welcher Weise sollte ein Empfang des Kaisers in Neichenberg durch die Vertretungen der deutschen Städte

und der deutschen Bürgercorps Böhmens Etwas für die „Zweitheilung Böhmens' bewirken? Das ist schlechterdings nicht einzusehen. Woher also die czechische Empfindlichkeit über diesen Punct? Während die Czechen fortgesetzt für eine neue Auftheilung Oesterreichs, für eine verfassungs widrige Zusammengehörigkeit Böhmens, Mährens und Schlesiens, für die Solidarität mit dem „füh renden' Volke der Russen und ein Bündniß mit dem. durch die Dreibund-Politik Oesterreichs in Schach gehaltenen russischen Reiche lärmende

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 29.03.1899
Umfang: 16
Nr. 33 Mela»er A«tt»«g. SryeS vereinte, so kann sie doch nie und nimmer unZ aus der deutschen Gemeinbürgschaft verdrängen, zu deren treuen Genossen wir kraft unserer nationalen Gesin nung gehören. Hoch über persönlichen Reibungen, hoch über kleinlichen Gehässigkeiten steht die deutsche Sache, der unser ganzes Können und Streben ge weiht bleibt. Dieser gemeinsamen heiligen Sache kann uns kein Unrecht, keine Kränkung entfremden. Ob niit Ihnen, ob neben Ihnen, werden wir unS, wie bisher

, auch in Zukunft als treue Söhne des deutschen Volkes bewähren.' « Die Radikalen in Innsbruck haben der deutschen Sache einen schlechten Dienst erwiesen, indem sie Dr. v Grabmahr aus dem Wahlausschüsse aus geschlossen haben. Alle österreichischen liberalen Zeitungen bedauern einstimmig diese eingetretene Spaltung, von der nur die Regierung profitiert, indem dadurch die Frist sür ihre Existenz verlängert erscheint. Nur dai einzige Blatt Wolfs erklärt dies als einen großen Erfolg des Radikalismus

die Hand Hu reichen, kS lag also auch jetzt kein Grund vor, sie wieder zu entziehen, da sein Handeln ebenso wie jenes der Radikalen darauf gerichtet ist, der gemeinsamen deutschen Sache zu nützen. Das Bestreben Grab mayr», die Klerikalen zu dieser hinüberzuziehen, ist kein Grund zu einem Bruche, im Gegentheil, eS wäre zu wünschen, daß er sich erfülle. Der Ge danke, das politische Gefühl durch das nationale zu besiegen, hat doch gerade in der radikalen Partei seinen Ursprung gefunden. ES wäre

-S gefallen. Die Fahnen flogen auS den Fenstern und wehten im Sturme der Begeisterung, der sie schwenkte. „Der Kaiser leb« hoch l Hurrah!' Und «S vergkeage» 22 Jahre, und e» zogen dahin dl« Pulverwolken über Versailles und Präsident Simson sah ten deutschen Kaiser, den er am 28. März 1849 aus gerufen, am 18. Januar in der hehren Gestalt Wilhelm» l. vor sich stehen. .Der deutsche Kaiser lebe hoch! Hurroh!' Und !s dröhnten dse Kanonen des Mont B-lerien! — Abstimmungen und Beschlüssen Stand hält

nicht die endgiltige Entscheidung erfolgt ist. Sollte ein Mann, der schwer gekränkt, 'einen Beleidigern gegenüber solche Worte selbst- oser Hingebung an die Sache des deutschen Volkes findet, wirklich unwürdig sein, im Rathe der Tiroler deutschen Partei zu sitzen? Sollte nicht vielmehr auch vor manchem Mitgliede des Tiroler Wahl ausschusses bei solchen Worten daS Bild der zwei Mütter aufgestiegen sein, über die daS Urtheil Salomonis entschied? Die echte Mutter ist nicht die, welche bereit ist, das Kind

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.04.1907
Umfang: 12
wichtigen wirtschaftlichen wie politischen Angelegenheiten berühre», und seine Stellungnahme zn diesen festlegen. Ehrensache aller Freisinnigen ist es, — Mann für ZNann — zu dieser Versamm lung zu erscheinen! ver Wadiauslcduh üe8 veuttcden Lürgervereins (S. a. Vereinsnachrichtcu.) Äie Tätigkeit der Deutschen Mkspartei in der abgelaufenen Legislaturperiode. I. Unter diesem Titel erschien im Verlag der ,,Deutschnat. Korr.' eine Broschüre, in welcher in äußerst übersichtlicher Weise alle jene Aktionen

aufgezählt werden, an denen die Deutsche Volks partei im Lause der Legislaturperiode 1901— 1M7 innerhalb und außerhalb des Parlamentes teilgenommen, hat — eine Art Rechenschaftsbe richt, der deutlicher als alles andere den strikten und unwiderlegbaren Nachweis erbringt, daß die Deutsche Volkspartei wie keine andere Partei stets zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt und daß sie auf eine ungeheure Mille positiver Arbeit zurückblicken kann. Sie hat den Beweis . erbracht, daß sie getreu

ihrem Pro gramme, stets streng national, freiheitlich und sozialresormatorisch gewirkt hat, daß sie ihre Hauptaufgabe zum Unterschiede von ihren Geg nern nicht in blendenden und verhetzenden Schlag- Worten, sondern in ernster, auf das Wohl der deutschen Bevölkerung gerichteter Arbeit erblickt. Darin liegt auch eine feste Garantie für die Zu kunft, deuu nur eine Partei, die bereits Nütz liches und Positives geleistet, vermag dem dent- Ichen Volke jene Sicherheit zu bieten, die ange- Ms der infolge

der Wahlreform geänderten Verhältnisse nötig ist. , ^ Wir lassen nunmehr einen Auszug aus dem Tätigkeitsberichte der Deutschen Volkspartei solgen.. Dem Verbände der Deutschen Volkspartei gehörten zu Beginn der Legislaturperiode (im >jahre 1901) im ganzen 49 Mgeordnete an, wo- don 11 ans Steiermark, 8 auf Kärnten, ? auf -Mähren, 5 auf Niederösterreich, 4 auf Oberöster- ^ich, 4 auf Salzburg, 4 auf Böhmen, 3 auf Schlesien, 2 auf Tirol und 1 auf Vorarlberg Entfielen. Schon in seiner ersten Sitzung am 30. ^anuar

1901 hat der Verband der Deutschen Mkspartei seine Richtung in zwei Beschlüssen Icharf gekennzeichnet: er beschloß, sofort Schritte ständliches Vorgehen mit den anderen deutschen Parteien, insbesondere mit den Alldeutschen und Deutschfortschrittlichen anzu bahnen. Seinen wirtschaftlichen Tendenzen trng der Verband dadnrch Rechnung, daß er die Bildung einer gewerblichen und landwirtschaft lichen Vereinigung in Angriff nahm. Alle Aktio nen des Verbandes bei Beginn der Session zielten darauf

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 04.03.1944
Umfang: 6
, die Und was denken die amerikanischen täglich von englischen und amerikanischen Soldaten, die Frau und Kinder zurück» Tribünen und Radiosendern gehalten ließen, um den Atlantik zu uberquSren werden. Man lacht über die großen und gegen ein Volk zu verbluten, von Worte und antwortet: komm her müder dem sie wenig mehr wissen, als daß seine Waffe in der Hand. Urteil ha- Auswanderer die zweite Nation nach den ben die vielen Reden gehabt: sie haben Engländern repräsentieren, die durch die Deutschen das Schicksal

. Wohnungen und Treppenhäusern sofort in noch viel größeren Mengen - bereitstellen. Aber auch im Lufischukzraum müssen Wasser Und Sand ausreichend vorhanden fein. Lei Rnndlanbprogramm Am Sonntag Aeichsprogramm - 8—8.30 Uhr: Her- _ _ bert Wilhelm spielt Orgelwerke von um»» w* s*. Böhm, Eorelli-Walthsr und Dach; 8.30 linge durch einige Stunden de« Tage» g Lieder und Tänze aus deutschen werden. Herr Mayr war nach Karl wohl geborgen wissen und ungehindert Wolf der Spielleiter der Meraner Volks

anderen übertrifft, zu seiner vollen Auswirkung kommen. Diese Waffe, di« keine Arbeit, Dje auf der F-indseite völlig fehlt, besteht in Männer stunden, wie man das aus der dem Faktum, daß die Deutschen in ihrem ■»« L^tÄostg^t h x k-nne. un- eigenen Land kämpfen, dem Land, da sie ' ..^^p^herum fmd ihre Ge- geboren wurden, wo sie auswuchjen.und wo ihre Väter in ihren Gsäbern schlafen.' 2°^?,', /ct»* tfiifitAMAM ».,» Dit ntüti in ©itDiwiißn crifö^ «init ^T^XriiMn 8 her einfache Soldat das Ausmaß der 1 Z22!x3fl *8to

in der neuen Deutschen Wochen- beweisen, daß unsere Führung auch bei eher abermals sins-dokumentorilche Be« diesen Operationen jederzeit den. lieber- tätiguiz'g. Die Bildftreisen v^ Monte bsick und ^unsere Truppen die Herrschaft Lasssna und E astet Gand also über ihre Bewegzingen behalten haben, 'prechep ein« zu deutlich« Sprache, als Im Kampfraum vö» Kirowograd Volkshilfsmrrkea schließen sich somit zu sammen zu einer Gemeinschaft der Tat. de« Opfer, und des sozialen Willens. .Bozen. Sturz vom Rade

Bom ben in Schutt und Asche. Von esper Nrzn- lysen Zerstörungswut befallen, schießt nach dem'VomhenangM päch schwere Artillerie in das zusammengesturzte Ge mäuer. ^ das keinen einzigen deutschen Soldaten, wohl aber Hunderte wehrloser ren abgeschnitten und zerschlagen wird Ein neuer Erfolg enger Waffenbrüder- schäft zwischen Deutschen und Rumänen bedeuten die Kämpfe auf der Halbinsel Krim. Auch hier sind alle Bemühungen der Sowjets umsonst gewesen, mit einer burglschep Stagtsoper. Am Montag

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 21.09.1906
Umfang: 14
Seite 2 Ter Antrag lam nicht mehr Hur Verhandlung, da der Landtag insolge ObstruWolns der deutsch- freiheitlichen SMtevertreter gelegentlich der Be ratungen über die Landtagswahlreform vorzeitig geschloffen wurde. Wer wenn dies auch nicht der Fall gewesen wäre, so stand doch dem Antrage feine sichere Ablehnung in Aussicht. Ein Ge lingen des Anschlages hätte u. a. die baldige sprachliche Verwelfchnng der deutschen Sprachinseln in Welschtirol Zur Folge ge habt Nicht durch den Volksbund

hervorgerufen, wohl aber durch ihn wesentlich gefördert und gekräftigt Wurde die deutsche Bewegung, welche sich in Welscktirol bemerklich macht und welche sich zwar nicht ausschließlich, aber vorerst doch hauptsächlich in der Forderung! von deutschen Schulen äußert. Alle diese, oft recht nachdrücklich geäußerten Wünsche hatten bis her keinen Erfolg., Den deutschen Schutzvereinen fehlt es an Mitteln, der Landesregierung gn Willen. In der Mehrheit der Falle veranlaßt diese Wünsche weniger ein deutsch

nationaler Beweg grund, als vielmehr die wirtschaftliche Er wägung, daß die Leute in deutsche Gegenden auf Erwerb gehen müffen, wobei ihnen natürlich die Kenntnis der deutschen Sprache vorteilhaft ist. Früher wurde diesem Bedürfnisse durch die Geistlichen Rechnung getragen, welche der schul freien männlichen Jugend Unterricht im Deutsch sprechen erteilte. Ter jüngere welsche Klerus ist aber fast durchwegs von einem fanatischen Haß gegen alles Deutsche erfüllt. Da die Kenntnis der deutschen Sprache

' auch in tausend anderen Beziehungen des täglichen Und des öffentlichen Lebens von Borteil ist, so lassen dieselben „Sign 0 r i', welche die Schaffung Von Gelegen heiten zur Erlernung der deutschen Sprache für die Minderbemittelten 'oder politisch Rechtlosen bekämpfen, ihre eigenen Söhne deutsch lernen. Ein deutschvölkischer Zug kam! in diese For derungen erst durch die Bewegung, welche sich seit ungefähr zwei Jahren bei der Bevölkerung geltend macht, welche das Gebiet zwischen der untern Fersen, dem oberen

Su^aner- tal, der Etsch und der tirolisch-italieni- schen Grenze inne hat. Sie ist durchaus deutscher Herkunft. Nun wird Von der Bevölkerung selbst die Be weisführung übernommen dafür, daß sie ihrer deutschen Herkunft sich bewußt ist und daß ihre alte Sprache noch lebt. Der Ausgangspunkt dieser Bewegung von durchaus bewußt deutsch-völki schem Charakter ist St. Sebastian, ein Teil dorf der großen Berggemeinde Vi et gereut. „Wir sind Deutsche Und wir wollen Deutsche bleiben', erklärte die Abordnung

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 19.01.1915
Umfang: 16
nur mit Hilfe kleiner, rasch steigender Flugzeuge entgegentreten könne. .In Dünkirchen wurde von den Forts aus einer Anzahl Geschütze auf deutsche Flug zeuge fast eine Stunde lang geschossen. Die Schrapnells platzten in der Luft wie Raketen. Die deutschen Flieger nahmen jedoch gar keine Notiz davon, warfen Bomben ab und kehrten dann, um ihre Geringschätzung zu zeigen genau über der Feuerlinie, die sie bei ihrer An kunft begrüßt' hatte, zurück. Ueber den Fliegerangriff aufDünkircher veröffentlicht „Daily

Chronicle' folgenden Be richt eines Augenzeugen: Um 2 Uhr nach mittags erschienen sieben Flieger über der Stadt. Sie flögen in einer Höhe von 5500 Fuß in gerader Reihe. Die Lust war etwas bewölkt und es regnete. Die Flieger wurden mit einem Regen von Kugeln begrüßt der die Deutschen aber nicht hinderte, sich in aller Ruh^ die Verteidigungswerke anzusehen. Dann warfen, sie schnell hintereinander zwei Bomben An verschiedenen Stellen brach sofort Feuer aus. Die Einwohner flüchteten in die Keller

Als sich die feindlichen Flieg?r zurückziehen wollten, wurden sie von zwei belgischen Fliegern angegriffen und es entspann sich sin heftiger Kampf in der Luft. Die Belgier stiegen auf 7000 Fuß in die Höhe, von wo aus sie auf die Deutschen mit Maschinengewehren feuerten. Der -stärke Wind machte den ganzen Kampf noch gefährlicher. Nach einiger Zeit schien fünf der Deutschen die Munition auszugehen, sie flogen davon. Die beiden anderen Deutschen aber setzten mutig den, Kämpf fort und ver suchten noch höher

als die Belgier zu steigen. Darauf stiegen auch diese wieder hoch, bis zum Schlüsse in einer Höhe von 9VW Fuß gekämpft wurde. Plötzlich sah man einen deutschen Flieger fallen. Er kam aüfeinem umgepflügten Felde weit außerhalb der Stadt zur Erde und war sofort tot. Der siebente deutsche. Flieger verschwand in der Richtung Calais, kam aber nach Anbruch der Dunkelheit zurück und warf drei Bomben. Er.entkam unversehrt. Neue Tnvpentransyorke aus England? Die „Tyd' meldet aus Sluis, daß in der letzten Woche

als neutral erklärt ist/ anzuerkennen. Bm AiWWiiM W See. Ein englisches Lob der deutschen Flotte. Der englische Marineschriftsteller Hurd veröffentlicht in einem Fachblatte einen Artikel über die Leistungsfähigkeit der deutschen Flotte und sagt, die Engländer können froh sein, daß während der letzten drei Monate keine See schlacht stattgefunden habe. Man könne auch mit Bestimmtheit hinzufügen, daß es keine geben werde. Die englische Ueberlegenheit sichere dem Lande einen wöchentlichen Gewinn von 400

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 01.01.1915
Umfang: 20
, wenn die Belästigungen der italienischen Handels schiffe durch die englisch-französische Flotte an dauern, P r o t e st erheben und die Krieg s- marine beauftragen, die Handelsschiffe zu begleiten, um sie dadurch von der so lästigen Durchsuchung nach Konterbande zu befreien. Va5 gemeinsame Vorgehen 6er äeutkcken Parteien in vekterreick. Bekanntlich wurde in der letzten Zeit wieder holt die Frage eines Zusammengehens der deutschen Parteien in wichtigen Angelegen heiten, insbesondere in nationalen Belangen, erörtert

. Wie bereits von einer in dieser Aktion führenden Seite mitgeteilt wurde, ha« bei: zwischen maßgebenden Persönlichkeiten der deutschen bürgerlichen Parteien bezügliche Verhandlungen stattgefunden, und diese Ver-, Handlungen werden fortgesetzt werden. Die „Parlamentskorrespondenz' hat nun bezuglich der tzeplanten Aktion, die sich «aus ein gemeine sameK Korgehen der deutschen Parteien An den hiefür in Betracht, kommenden Angelegenhei ten bezieht, die Meinung verschiedener, -in die-, ser Frage vor allein

in-Betracht kommenden Persönlichkeiten sowohl der Deutschnationälen als auch der Christlichsozialen eingeholt, deren Ausführungen im Folgenden 'wiedergegeben flNd? ' Einen Ueberblick Aber die bezüglichenp o l ii tischen Einigungsve rsuche der Deut«, schen in Oesterreich gibt zunächst Reichsrats- abg. Mr. Gustav H um mer: Alle Deutschen auf eine Linie zv bringen, ist bekanntlich ein Ideal, das erstrebt wurde, seitdem Deutsche Politik treiben. Natürlich hat es auch im österreichischen Abgeordneten-, Hause

nicht daran gefehlt, eine Politische Ver-, „Meraner Zeitung' cinignng aller Deutschen herbeizuführen, ein Zdealziel, das ja zum.Teil durch die Zuscnn-, inensassung her freiheitlichen deutschbürger-, lichen Parteien im Nationalverbande verwirk-, licht wurde. . Der Deutsche Nationalverband'ist aus'zwin-, genden politischen Gründen entstanden und wenn dieser Verband durch irgend ein Anfäl liges Poltisches Ergebnis in die Brüche ge-- gangen wö,re, so hätte die Vereinigung unter irgend einem anderen Namen

ineinanoer aufgehen zu lassen, weil eben der Fortbestand der einzelnen Parteien bei gegenseitiger Freundschaft in nationalen Din gen, die naturgemäß, auch zu »einer,' soweit als möglich häufigen Übereinstimmung in wirtschaftlichen und politischen Fragen führen muh, eine sichere Gewahr für die Ewigkeit der Deutschen bildet, als etwa die Aufrichtung 'einer Einheitspartei, die allen-i falls durch den Zusammenschluß aller Zlbge^ ordneten denkbar wäre, die aber vor allem des starken Untergrundes

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.05.1918
Umfang: 8
Vaterland,. sowie unsere Heimat ge fährden könnte. Wir deutschen Alpenländler, welche immer zu den getreuesten Staatsbürgern gehören, müssen dringend die Bitte stellen: Geruhen Eure Majestät, diese unsere sorgenvolle Aus- den schweren Tagen des Ich dir wiederholte huldvolle Worte Eurer Majestät führung huldvollst zu würdigen Und mit maje und das übereinstimmende Urteil der militäri- statischer Kraft und Stärke ein „Bis hieher und schen und zivilen Stellen anerkannt worden, nicht weiter' zu gebieten

.' Ein Fünftel der Bewohner Kärntens sind Slo wenen, die aber ihren Sprachverwandten in Krain und Untersteiermark bis heute ziemlich fremd geblieben sind, von denen sie der Grenz- wall unserer Randgebirge und die selbständige Entwicklung der heimischen Mundart scheiden. Die durch Jahrhunderte fortgesetzte Vermi schung deutschen und slawischen Blutes, die ge mischte Siedelung und die wirtschaftliche Zu sammengehörigkeit beider Volksstämme und nicht zuletzt die friedliche Veranlagung des Kärntners beider

Zungen haben das Schicksal der zwei Volksstämme so innig miteinander verknüpft, daß der Sprachenkampf, der anders wo gleich nach Beginn der verfassungsmäßigen Kaiser Karls Antwort darauf enthielt unser gestriges Blatt. Hierauf empfing der Kaiser eine vom Bür germeister Dr. Weiskirchner geführte De putation aus Untersteiermark, Krain, Trieft und dem Küstenlande. Neben den deutschen Vertretern dieser Gebiete waren insbesondere auch zahlreiche Gemeindevorsteher und andere Vertreter der slowenischen

Stajerc-Partei er schienen. Bürgermeister Ornig sagte alsVertrcter der Deutschen Untersteiermarks: „„Großslawische Propheten' haben sich ein Königreich Südsla- wien erdacht, welches sich zwischen Trieft und Wien einnisten soll, um so den Levensnero un- Aera auhüflackern begann, in Kärntsn bis in. seres Staates zu treffen ... Majestät! Vom jüngste Zeit keinen Boden fand. Es ist durch-i Parlament haben wir nichts zu erwarten, denn aus freudig anzuerkennen, daß auch die Slo-. dieses ist ein Haus ewiger

würde; wir ^ Bauern der südslawischen Flut entgegen. So ertragen aber auch keine Sonderstellung de- aemischtsvrachigen Gebietes im Rahmen der Kronlandsarenzen. weil die regellos vermisch ten deutschen und sloweniscken Elemente gar nicht in verwaltunasfähige Bezirke einzuord nen sind, und weil keine Scheidung zwischen Deutschen und Slowenen eintreten, sondern im gemischtsprachigen Gebiete der nationale Hader erst recht entbrennen würde. Ueber die Grenzen unseres Heimatlandes hinaus wollen wir An gehörige

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.01.1918
Umfang: 8
Freitag. 2S. AänuAr »Zkc«»«r ZMusU' aufmerksam zu machen, und auf die bedauer liche Zurücksetzung der deutschen Mnderheit in allen die Wrederausrichtungsäktion be treffenden Angelegenheiten seitens der Behör-, den hinzuweisen. Der Wirtschaftsrat hat fer-, ner wiederholt erklärt, daß die Belange der zum Großteil vom Fremdenverkehr äbhängi-, gen deutschen Siedler in Welschtirol grundver-, schieden von jenen der italienisch sprechenden Landbevölkerung sind und infolgedessen einer gesonderten

Behandlung bedürfen. Die Sorge um die Erhaltung des deutschen Besitzstandes und die immer größer werdend? Not der um Hab und Gut gekommenen und von ihren Heimstätten vertriebenen deutschen Siedler legt dem Wirtschabstsrate die Pflicht auf, sich nunmehr mit aller Kraft für die Wiedergub machung der Klnegsschäden einzusetzen. Die großen Aufgaben, welche die Wiedevaufrich- tung der Kriegsgebiete an Staat und Gesell schaft stellt, sind nur dgnn lösbar, wenn alle verfügbaren Kräfte aufgeboten

werden, und eine bis ins Kleinste gehende Durchbildung der Hilfsaktion angestrebt und eingehalten wird. Der Wirtschaftsrat, als der berufenste Vertreter der deutschen Kriegsgeschädigten südlich der Sprachgrenze, stellt daher, gestützt auf das Vertrauen der Gesamtheit der Deut-, schen Welschtirols, an die Tiroler Landes?om-? Mission die Bitte, mit ihm ein Einvernehmen herzustellen und ihm jene Möglichkeit zur Mitarbeit an den großen Aufgaben einzuräu men, die ihm mit Rücksicht auf die in ihm vereinigte

Jntertzssentengemeinschaft zu-! kommt. Er legt Wert darauf, daß an allen Orten Welschtirols, wo Deutsche wohnen, in den örtlichen Kommissionen auch deutsche Vertreter Sitz und Ttimme erhalten, und würde bereitwillig die entsprechenden organi? satorischen Arbeiten übernehmen. Ferner er-, scheint es als ein Gebot der Gerechtigkeit gegenüber der deutschen Minderheit in Welschtirol, daß derselben Gelegenheit geboten wird, zu den Tagungen der Landes'!'onrmis,ion Vertreter entsenden zu können, denen wenig-, stens eine beratende Stimme

eingeräumt werden müßte. Solange dies mcht der Fall ist, können die Deutschen Welschtirols' der Lande'skommission nicht jenes Vertrauen ent« gegenbringen, das diese Körperschaft 'braucht, um über jeden Vorwurf der Einseitigkeit und Parteilichkeit erhaben zu sein. Der Wirt- schaftsrat gibt der Hoffnung Ausdrück, daß es nur dieses Einschreitens bedarf, um die zwi-? schen der Landeskommission und den Deutschen Welschtirols bestehende, auch in der breiten Oefsentlichkeit bekannte Entfremdung zu be seitigen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 30.10.1895
Umfang: 12
Seite» für den österreichischen Gesammtstaat die erste Sorge eines Ministerpräsidenten dahin hätte gehen müssen, bei der Auswahl seiner Kollegen eS zu vermeiden, daß offenbare Gegner des deutschen VolkSthumeS und abgebrauchte, in den Winkel gestellte Beamten minister auS der wohlverdienten Dunkelheit hervor gezogen werden. Wir haben gar nichts dagegen, wenn der Ministerstab aus den Reihen der Nicht Parlamentarier genommen wird, wiewohl dies dies mal nicht gänzlich zutrifft, da der Polenklub

in dem neuen Ministerium so gewichtig vertreten ist, daß man dasselbe wohl ohne Widerspruch als ein pol nisches wird bezeichnen können. Allein es befindet sich im ganzen Kabinet kein einziger bewährter Vertreter des als so wichtig anerkannten deutschen Volkes. Graf GleiSpach, der Justizminister, kann als solcher wohl nicht angesehen, sondern muß vielmehr den Beamtenministern zugezählt werden. Dagegen ist der Unterrichtsminister v. Gautsch eine Persönlichkeit, welche das deutsche Volk mahnt

im Kabinet Taafse von Mißerfolgen und deutschfeindlichen Thaten be gleitet war. Die Mittelfchul-Erläfse, jene berühmten Gauisch'schen Ordonanzen, mit deren Vollzug er zu stehen und zu fallen erklärte, zog er alle zurück, bis auf die, welche gegen die Deutschen ge richtet waren, natürlich ohne abzutreten, wie eS fein fühlige Staatsmänner nach Mißerfolgen zu thun pflegen; den Edelstein deS Volksschulgesetzes trübte er auf ganz unnöthige Weise und ließ sich dafür in den Schlössern des Prinzen Liechtenstein

um schmeicheln, als dieser Parlamentarier noch Ob mann deS klerikalen Liechtenstein-Klubs war. Und Cilli? War eS nicht Gautsch, der er auf Ge heiß seines Herrn und Meisters, des Grafen Taaffe, diesen unheilvollen Zankapfel ohne Skrupel in daS Budgetpräliminare seines Ressorts aufnahm? DaS sind der Thaten genug, welche seine politische Thätigkeit im Kabinete Badeni von vornherein compromittiren und die Deutschen zur äußersten Vorsicht mahnen müssen. Ohne Gautsch hätten wir der neuen Regiemng entschieden

vom ursprünglichen Thema ab. Die Besprechung des Regierungsprogramms spitzte sich zu einem Rededuell zwischen den Deutschen und Czechen über die Superiorität der deutschen Kultur zu. Nebenbei gab eine Aeußerung des Ministerpräsidenten Badeni über die Führerrolle der Regierung sämmtlichen Rednem zu mehr oder minder zutreffenden Betrachtungen Anlaß. Der Altczeche Pacek erklärte, daß daS gesammie czechische Volk in Böhmen, Mähren und Schlesien einig sei bezüglich des staatsrechtlichen, nationalen Programmes

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