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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.04.1901
Umfang: 6
. Das sind leider für jeden, der die Verhält nisse da drüben in Tirol kennt, rein utopische Hoffnungen. Die Italiener in Südtirol wer den zunächst die Deutschen und die Rhäto- romanen, die in dem autonomen Südtirol sitzen, italienisiren und dann den Kampf erst recht auf das angeblich durch die Autonomie geschützte Deutsch-Südtirol übertragen. Um gekehrt dagegen werden die Deutschen in dem autonomen Jtalienisch-Tirol sich sofort der Thatsache gegenübersehen, daß sür sie dort jegliche Möglichkeit aufhört

, das bestehende einheimische oder eingewanderte Deutschthum zu erhalten, geschweige denn irgend etwas von den in verflossenen Jahrhunderten dem Deutschthum verloren gegangenen Gebieten wieder zu erobern. ^ .. Und diese sind sehr beträchtlich> viel be trächtlicher, als gemeiniglich angenommen wird. Und dann die wackeren Deutschen von Lusarn (Luserna), der, wie die Volkszählung vom Emde vorigen Jahres ergab, wieder rein deutsch gewordenen Gemeinde am äußersten Südostende Tirols, die des Fersenthales

, das in seinem deutschen Theile gleichfalls wieder nahezu rein deutsch ist, sollen diese den Ita lienern preisgegeben werden? Der Grundirrthum aber, an dem alle Autonomievorschläge kranken, ist der, daß es in Tirol nur zwei Nationalitäten gebe, es find nämlich ihrer drei. In ganz Rhätien, also Graubünden und Tirol, haben von Be ginn der deutschen Besetzung drei Nationali täten bestanden, nämlich die deutsche, die italienische und die rhätoromanische. Und wenn man eine vernünftige Autonomie für Jtalienisch-Tirol

will, muß man absolut mit dieser Thatsache rechnen, die den Italienern allerdings sehr unbequem ist und daher von ihnen möglichst verschleiert wird. Das Rhäto romanische ist kein italienischer Dialekt, son dern eine eigene Tochtersprache des Lateini schen. Sie geht langsam zurück, und zwar fast durchaus zu Gunsten des Deutschen, wie denn auch die Rhätoromanen wirthschastlich, sowie ihren Sympathien nach den Deutschen zuneigen, mit denen sie auch politisch, in Graubünden wie in Tirol, stets verbunden

Germanisirung der Rhätoromanen, deren Sprache bekanntlich in der Schweiz die viert? anerkannte Landessprache ist. Zwang wurde nie von den Deutschen im Germanisirungs- sinne ausgeübt, wenigstens in Graubünden nicht; aber auch in Tirol scheint ein solcher nur nach der Reformation (Ende des XVI. Jahrhunderts) angewendet worden zu fein, als die Bündner größtentheils reformirt wur den und infolge dessen die noch romanischen Theile in Westtirol, speziell der zum Theile noch obere romanische Vintschgau, mit mehr

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1917
Umfang: 8
ber 1917 Tiroler Volksblatt. Seite 3 Die deutsche Vaterlandspartei. Im deutschen Reiche hat die Freigabe der Er örterung der Kriegsziele schließ lich zwei Richtungen ergeben, die sogenannten Verzichtet, nämlich die An hänger eines Friedens ohne erzwungene Gebiets abtretungen einerseits und anderseits die Anhänger eines sogenannten deutschen Friedens, die ent sprechend den deutschen Waffenerfolgen einen Hin- denburg-Frieden erkämpfen wollen. Für ersteren Frieden tritt die Mehrheit des deutschen

Reichs tags, bestehend aus Zentrum, Sozialdemokrqtcn und Nationalliberalen ein, während für letzteren die Alldeutschen und preußischen Konservativen agi tieren. Nun haben sich die Anhänger der letzteren Richmng in der sogenannten deutschen Vaterlands partei unter Führung des Herzogs Jobann Albrecht zu Mecklenburg und Großadmiral Tirpitz gesammelt und das folgende Parteiprogramm versendet, das zum Verständnis der deutschen Friedensbewegungen aufklärende Beiträge liefert und deswegen ange führt sei

: Weite Kreise des Deutschen Volkes stimmen mit der Stellungnahme der gegenwärtigen Reichs tagsmehrheit zu den wichtigsten Lebensfragen des Vaterlandes nicht überein. Sie erblicken in dem Versuch, gerade jetzt, wo des Reiches Schicksal auf dem Spiel steht, Kämpfe um Verfassungsfragen hervor zurufen und iu den Vordergrund zu stellen, eine Gefährdung des Vaterlandes und eine wenn auch nicht gewollte Förderung unserer Feinde. Sie sind der Ansicht, daß der vor dem Krieg gewählte Reichstag tatsächlich

richt mehr die Vertretung des deutschen Volkswillens darstellt. Wen gäbe es, der nicht mit heißem Herzen den Frieden ersehnte! Nervenschwache Friedens kundgebungen verzögern aber nur den Frieden. Unsere auf die Vernichtung Demschlands bedachten Feinde erblicken in ihnen nur den Zusammenbruch deutscher Kraft. Und das zu einer Zeit, dz wir nach dem Zeugnis unseres Hindenburg militärisch günstiger dastehen denn je zuvor. Sichern wir dem Feinde zu, daß für ihn jederzeit ein ehrenvoller

politischer Macht dürfen jetzt das Deutsche Reich zerplittern; der unbeugsame, nur auf deS Vater landes Sieg bedachte Wille muß einen! In dank barem Aufblick zu unserem unvergeßlichen, geliebten ersten Kaiser und seinem eisernen Kanzler, den Einigern der deutschen Stämme, eingedenk des Titanenkampfes gegen den verderblichen Paneigeist, den Otio v. Bismarck mit flammenden Worten vor Gott und der Geschiche anklagte, haben die unterzeichnete ostpreußischen Männer, Ken den Über lieferungen ihrer Vorväter, tue

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1926
Umfang: 8
eines großen Bei les des deutschen Volkes gegen Genf und Locarno, das angMiche EiüverstäudniZ mit den Machen schaften eines „geheimen' deutschen Militarismus erklä ren, wenn sie dem deutschen Volke das „Vas Viotis' höhnisch enttzegenschlendern, um die Einheitsfront unU damit die Widerstandskraft für Südtirol zu brechen, so ist das ein vergebliches Beginnen, wohl aber sind derar tige Sonderbestrebungen einiger kleiner innerstaatlich voll kommen bedeutungsloser, .von persönlichen Motiven

auf die Ereignisse des Jahres 1866, in der aus innerstem Empfinden entsprungenen Gefühls- und Tatgemeinschaft der Deutschen des Reiches und der Deut schen Oesterreichs Zwietracht und Gegensätze künstlich wachj- zurufen, ein ebenso schändliches wie aussichtsloses Be ginnen. Der Aufsatz des „Kölner Tageblattes', von dem man nicht weiß, ob er nicht „silberner' Jtalienfreundlichkeit entspringt, wäre an sich wegen der darin enthaltenen bewußten Entstellungen. und Unwahrheiten einer Wür digung nicht wert

wußten deutschen Brüher im Reiche gelegt haben. Gerade! die Stellungnahme wer österr. Bundesregierung zur Süjd- tirolerfrage hat uns auf's neue den Beweis geliefert, daß eine tatbereite Hilfe für das bedrängte Deutschtum Oester reichs nicht «von Wien, nicht von Oesterreich, sondern nur' vom Deutschen Reiche zu erwarten ist. Denn gerade im Reiche hat der Wolkswille zur Abwehr der Vergewalti gung Südtirols olle Parteien von der äußersten Rech ten Mer die Parteien der Mitte bis zur Linken ein- Imjiijtig

zusammengefaßt. Wir sind überzeugt, daß die Reichsparteilertung der demokratischen Partei mit der Dolchstoßpolitik ihrer vorerwähnten Parteiblätter in kei nem wie -immer gearteten Zusammenhänge steht. Gerade die führende Presse der demokratischen Partei hat sich durch wiederholte, den tatsächlichen Verhältnissen ent sprechende Berichte und Beiträge der Aufklärungsarbeit und dem, Abwehrkampfe zum Schutze der deutschen Eigen art Südtirols >angeschlossen. Aber diesen Verbrechern am Vaterland

, welche die Widerstandskraft zu lähmen suchen und unseren 'heldenmütigen Duldern und Kämpfern in den Rücken 'fallen wollen, muh im Interesse der Rein heit und «Einheit des deutschen Volkswillens' aller Par teien nach 'Wiederaufstieg und Weltgeltung, nach Aner kennung und »Achtung der gesamten Kulturwelt das Hand werk gelegt «werden. Die deutsche Heimat darf nicht ein zweitesmal den Machenschaften einer bezahlten Dolchstoß politik zum Opfer fallen und die eherne Mauer deutschen Widerstandes im Kampfe um die Heimat Südtirol

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 01.01.1909
Umfang: 8
Eine Abwehraktion. An die Gemeindevorstehungen ergeht folgender Aufruf: „Dem deutschen Landesteile von Tirol droht eine lehr große finanzielle Gefahr. Bei der Ausbringung der Kosten für die Gehaltserhöhung der Lehrer soll nämlich Deutsch-Tirol in ganz außerordentlicher Weise in Anspruch genommen und der italienische Landesteil in ungerechtfertigter Weife geschont weiden. Nach den bisherigen Schulgesetzen vom Jahre 1892 und 1904 wurde vom Lande Tirol für die Volksschule eine Gesamtsumme

erhalten, da die Kosten italienischen Schulen im Verhältnis zu den ge- ten Schullastcn des Landes 48'52 n /o betragen. Die Italiener würden also zu den 1 ■/, Millionen er Schulauslagcn nur ungefähr 350.000 K tei len, hingegen 875 000 X davon erhalten und it einen jährlichen Profit von 525.000 K auf ten der Deutschen machen. >!och ungünstiger für den deutschen Landesteil t sich das Verhältnis, wenn das Mehrerfordernis Lehrcrgehaltsregulierung zum Teile durch erhöhte in- und Biersteuern aufgebracht

Schaden beifügen werden, löbliche Gemeindevorstehung! Die deutschen Se nden Tirols können eine solche Mehrbe lastung der Deutschen zugunsten der Italiener nicht zugeben, sie können zu einer solchen Ueberoorteilung der Deutschen nicht stillschweigen und dieselbe nicht zulassen und dies um lo weniger, als die wenigen in Italienisch- tirok bestehenden deutschen Schulen von Seite der Italiener auf alle mögliche Weise angefe'mdet und bekämpft werden. Wir müssen vielmehr mit aller Entschiedenheit fordern

, daß jeder Landesteil für seine erhöhten Schulauslagen selbst aufkommt. Wir Deutschen wollen nicht dafür zahlen, daß die Italiener in jeder kleinen Ortschaft eine si)stemisieite Schule haben, während die Kinder der deutschen Bauern entweder Notschulen besuchen oder stundenweit gehen müssen, um eine systemisierte Schule zu finden. Wenn die Deutschen ihre Schulen selbst bezahlen und nicht noch für die welschen Schulen draufzahlen müssen, dann sind sie auch in der Lage, ihre Lehrer ordentlich zu besolden. Sosehr

wir auch die wirtschaftliche Lage des italienischen Landeeteiles zu würdigen wissen, müssen wir doch im Interesse des deutschen Landesteiles mit aller Entschiedenheit fordern, daß die Mehrkosten für die Lehrergehaltserhöhungen nicht vom ganzen Lande getragen, sondern von den ein zelnen Schulgebieten, Nordtirol, Deutsch-Süd- liroi und Italienischtirol aufgebracht werden müssen, das heißt, daß Nordtirol und Deutsch-Südtirol für ihre eigenen, aber auch der italienische Landes- teil für seine eigenen neuen Schulaus lagen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1903
Umfang: 8
hat und auch die österreichische Negierung, nicht minder aber die Deutschen Oesterreichs zum Nachdenken veranlassen sollte. Im verflossenen Säkulum — so schreibt er — war Deutschland teils Amboß, teils Hammer; hätte damals, als Napoleon I. Deutschland zertrümmerte, ein einiges, konsolidiertes Slaventum existiert und sich mit dem französischen Imperator verbündet, so könnte Deutschland die jetzige achtunggebietende Rolle gewiß nicht spielen. Aber es Hai sich seitdem aus einem Amboß in einen starken Hammer verwandelt

. Von diesen Rivalen hat Deutschland zu» nächst nicht allzuviel zu fürchten. Nur eine einzige Weltmacht, das Slaventum, kann dem vordringenden Deutschtum noch Wider» stand leisten. In diesem Jahrhundert wird es mit dieser Weltmacht abrechnen müssen und diese Ab rechnung wird den Mittelpunkt der geschichtlichen Entwicklung der Zukunft bilden. Zwar können auch die nordamerikanischen Vereinigten Staaten den Deutschen noch den Weg verlegen, aber vorerst haben sie auf ihrer Erdhälfte noch genug zu tun. Bevor

aber ist nicht möglich. Die einzige Macht, die in der alten Welt den Deutschen noch im Wege steht, sind die slavischen Völker. Noch ist der Kampf zwischen Teutonen und Slaven nur ein lokaler, aber im 2tX Jahrhundert kann er ein Weltkampf»werden. Vielleicht wird er dem Jahrhundert seinen Stempel aufdrücken. Die Notwendigkeit dieses Kampfes kann kaum noch ge leugnet werden und es ist keine Hoffnung vorhan den, einen moäus viveock zu finden. Die Slaven verlegen den sieghaft vorwärtsschreitenden Deutschen

den Weg nach dem Süden, nach Kleinasien, Persien und Indien, den sich die Deutschen um der Märkte und der Kolonisation willen hartnäckig vorgezeichnet haben. Aber um dorthin zu gelangen, müssen ste durch das slavisch-ungarische Donau-Reich und durch die rein slavische Balkanhalbinsel. Im Osten ist ihnen der Weg durch Russen und Polen versperrt, vom Westen kann keine Rede sein. Deutschland droht zwischen seinen engen Grenzen zu ersticken; seine dichte Bevölkerung muß auswan dern und es ist die Gefahr vorhanden

, daß feine Emigranten ihre Nationalität einbüßewund anderen Völkern einen Zuwachs an Macht bringen. Das sich schnell vermehrende Slaventum hat dagegen einen großen Ländervorrat, könnte Deutschland leicht über den Kopf wachsen und es zu einem kleinen Volt Herabdrücken. Daraus läßt sich das hartnäckige Drän gen nach deutschen Ansiedelungen im Süden erklären und das Streben, die Deutschen im Auslande als treue Söhne ihrer Heimat zu erhalten-, was auch bei der neuesten deutschen Kolonisation in Rußland

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.06.1902
Umfang: 8
auch die Annoncen-Bn- rcanS in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit S2 Unterhaltniigs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilage». Nr. 131 Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 11. Juni 190Ä. Ferniprechstelle: Nr. 63. SS. Jahrg. Die deutschen Anhaben. Der Stammsitz des Deutschen Ritterordens, die altehrwürdige Marienburg in Westpreußen, ist aus jahrhundertealtem Schütte wieder erstanden. Bei der stattlichen Feier, die der Ncuherstellung

auf zurufen zur Wahrung seiner nationalen Güter.' Der Zusammenhang, in dem der Kaiser diesen Kampfruf ertönen ließ, macht diese Kundgebung zu einer besonders bedeutsamen. Die Marienburg preist der Kaiser als das einzige Bollwerk des Deutsch tums im Osten, den Deutschen Ritterorden aber an erkennt er als den Zeugen der großen Vergangen heit des Deutschen Reiches. So solle die Marien burg ein Wahrzeichen für die deutschen Aufgaben bleiben, und „jetzt ist es wieder so weit', sagte der deutsche Kaiser

, indem er nicht nur den Deutschen Ritterorden, sondern das ganze Volk in die Waffen rief gegen den Uebermut des Polentums. Vielleicht wird es dem Eigendünkel der Polen sogar einiger maßen schmeicheln, wenn sie wahrnehmen, wie der mächtige Herrscher auf dem Throne der Hohenzollern ihr Verhalten gegenüber der Gesetzgebung und Ver waltung des Staates mit jenen gewaltigen Kämpfen vergleicht, unter denen einstmals die deutsche Kultur dem polnifch-litthauifchen Ansturm erlag und auch die Marienburg in Trümmer sank. Indem Kaiser

, in den Dienst ihrer ausgreifenden nationalen Ziele gestellt; sie hat alle Bemühungen der Staatsverwaltung, die Polen zu erträglichen Staatsbürgern und nützlichen Kultuv elmenten zu gestalten, zu durchkreuzen gewußt und war insbesondere seit dem Wreschener Geschehnis zu hellen Flammen aufgeschlagen und eine internationale Erregung hervorzurufen beflissen. Nicht die mit kaum verhaltenen Grimme geführten Debatten des preußischen Abgeordnetenhauses und ihr Widerhall im deutschen Reichstage, nicht die unendliche

, leiden schaftliche Fehde in den beiderseitigen Zeitungen und auch nicht gelegentliche Vorkommnisse, wie das in Wreschen, vermochten ein richtiges Bild von der Be deutung der polnischen Bewegung zu geben. Daß aber Kaiser Wilhelm sich genötigt sah, an demselben Tage, an dem das preußische Abgeordnetenhaus die zur Stärkung des deutschen Einflusses in Posen ge schaffene Polenvorlage nach erbitterter Debatte an nahm, von geschichtlich geweihter Stätte aus sein Volk gegen das Polentum in Waffen zu rufen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.02.1901
Umfang: 4
in Wien. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unterhaltungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 24 Modebeilagen. Ar. 38 Fernsprechstelle Nr «s 4 AtöNttlr 19<)1. Schriftleitung «arnxlatz Familie und Volk. Im.Tagesboten aus Mähren und Schle sien' lesen wir einen Berliner Brief, in wel chem das Mißbehagen der national fühlenden Deutschen über die Begleiterscheinungen des augenblicklichen Aufenthaltes Kaiser Wilhelm II. in England

von De monstrationen des deutschen Kaisers sür das englische Königshaus und den britischen Staat annehmen. Und da geräth der Enkel Viktorias und Neffe Eduard Vll. einigermaßen in Wider spruch mit den Gefühlen und der Meinung des deutschen. Volkes, deren staatliches Ober haupt er ist. Denn, obgleich Blut auch dicker ist als Wasser, ss ist das Verhältnis zwischen Michel uud John Bull doch niemals das Verhältnis sich liebender Verwandten gewesen, und ist es heute auf Seite Michels weniger als jemals, wenngleich

, war durch eigene Krank heit vom Sterbebette der greisen Mutter fern gehalten. Es war pietätvoll vom kaiserlichen Sohne, daß er an ihrer Stelle dorthin eilte. Nun aber scheint es, daß die englische Luft, die schon so oft den jetzigen Kaiser eigenthüm lich beeinflußt hat, ihn wieder mit allzu eng landfreundlichen Gefühlen erfüllt und zu einem Uebermaß von Trauerkundgebungen veranlaßt hat.' „Nicht nur die Offiziere der deutschen Armee haben den Befehl erhalten, drei Wochen lang, beziehungsweise 14 Tage, Trauer

um die dahingeschiedene Königin anzulegen, — sür den verstorbenen Großherzog von Sachsen- Weimar waren drei Tage vorgeschrieben — sondern auch die Offiziere der deutschen Flotte, zu der die verblichene Fürstin in keinerlei Be ziehungen stand, haben einen entsprechenden Befehl erhalten.' Da muß man wohl fragen, wieso die Offiziere der deutschen Armee dazu kommen, für eine fremde Herrscherin länger Trauer anzulegen, als für einen der deutschen Fürsten, wie den verstorbenen Großherzog von Weimar? Abgesehen

von der persönlichen Verehrung, welche dieser Sproß des Weima rischen Geschlechtes im ganzen deutschen Volke wegen seiner echt nationalen Gesinnung ge noß, sowie wegen seiner Hochschätzung des deutschen Geisteslebens, die er von seinem Ahn, dem Freunde Göthes, ererbt hatte, muß eine vergleichsweise so bagatellmäßige Trauer kundgebung für ihn auch vom Standpunkte fürstlicher VerwandtschastSrücksichten befrem den, da doch Wilhelms Großmutter väter licherseits eine Weimarische Prinzessin gewesen war. — „Ja, mehr

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 30.11.1943
Umfang: 4
es war. daß sie in einem von uns nicht beherrsch ten Seegeb et erfolgten. Sie waren vom Wagemut und der Schneid der Männer der kleinen deutschen Marineeinheiten ge kennzeichnet Daß die Ueberralchung ge lang. daß lich die Einzelbesatzungen der maßen überrumpeln lassen kannten, wie es tatsächlich der Fall war, bleibt trotz der sorgsältgen Geheimhaltung deut scherseits freilich ein Glücksumstand^ der uns sehr zustatten kam. Daß di« Deut schen so schnell und draufgängerisch zu- packen würden, hätten sich die Briten 'ge- nnß nicht träumen lassen

eine, große,Anzahl fliegender Besatzungen mit Kommandanten bis zum letzten Mann restlostn Einsatz bedeuten. M l der Eroberung von Leros ist nun die letzte Lücke im aegäischen Inselwall geschloffen. Ein strategisches Meisterstück ist gelungen. Die Briten haben das Nach sehen. Sie stehen nunmehr in der Aegäis einer deutschen Abwehrsront gegenüber, die so leicht nicht mehr durchbrochen wer den kann. dem Tode büßte. Auch hier wurde das Prinzip des Baues von Rekordmaschinen beibehalten, ohne di« Kampfqualität

zu berücksichtigen. Ebensowenig konnten die von der FIAI produzierten Transpott« flugzeuge den Vergleich mit den deutschen oder denen des Feindes aushalten. Dieselben Anklagen werden in Italien gegen die Eaproni-Werke erhoben, die sich gleichfalls durch einen bedenklichen Mangel an Initiativ« zu Reukonstruktio» nen auszeichneien. Versuchten Offiziere innerhalb des italienischen'Generalstabes, die nicht zu dem Sabotage- und Derrä- terkreis gehörten, diese Praktiken zu hin dern. >so wurden entweder

über die un menschliche Behandlung der sapanischen Z vllinternlerten in den USA erwarte. Es -fei daher möglich, daß die Behand lung amerikanischer Staatsangehöriger In Japan einer Aenderung unterworfen werden würde. M Regen nnri Sch’amm erschwerte Aiiwehrhämpfe Berlin. 29. Rov. -* Seit Wochen ver- suchten- die Bolschewisten im großen Dnsepr-Bogen die deutschen Fron ten nach Südwesten, Westen und Nord westen aufzubrechen. Im zweiten Novem- berdrittel verstärkten sie ihre Angriffe immer mehr, die in den Tagen

mörderischen Feuerwalze vor- dringend, stieß in rechtzeitig geräumte Stellungen. Immer dieselbe Reihenfolge, die dem deutschen Soldaten längst ver traut geworden ist: zuerst Luftangriffe dann legt Artillerie aller Kaliber Trom melfeuer. das gleich einer Feuerwalze an die deutschen Stellungen heran — und schließlich darüber hinwegrollt. Hinter diesem Vorhang dringt feindliche Infan terie nach. Beim Kanipf in 'der Ebene lauern im Hintergründe die Tanks aller Klaffen, der anglo-amerikanischen Inkan- terie

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 13.01.1906
Umfang: 12
' üb-niehmen auch die Anzeigen- Bureaus in Wien. Antigen sind im vor hinein zu bezahlen. Manulkri.'te werden nichi juriictgesand,. Nr. 1« Schnftleitung: Kvrnr-ax. Samstag, den 13. Jänner 19O6. >< ^ »>K Jahrg« vom psiitisiiM Kchllliplaht. Inland. Die Wahlreform. Die Beratungen Der Parteien über die Wahlreform sind iir alten deut schen Kronländern beinahe vollständig durchge führt und iu« Laufe der nächstem Tage wird die Regierung, soweit es nicht schon geschehen ist, über die gordermMn der Deutschen

von den einzelnen Vertretern unterrichtet werden. Die deutschen Wahlreforln-Forderuugen beziehen sich nicht allein auf die Zahl der Mandate und die Einteilung der versassuugsmäßige Behandlung und Genehmigung Wahlbezirke, sondern auf Alles, was geeignet ist. dieses Handelsvertrages aus und die Aussichten, den nationalen Besitzstand der Deutschen auch un Die heurige Stummer n: tÄ Seiten stark. Haadrlsverkag und ZMemm- lAst. Eine geliieiiifauie Ministerkonsereiiz unter dein Vorsitze des Grafen Goluchowski

hat am 11. d. die Vollziehung des Handelsvertrages der Monarchie mit dem Deutschen Reiche' beschlossen. Ter öster reichische -Roichsrat hat diesen Handelsvertrag be reits genehmigt-, dagegen steht in Ungarn jede daß diese Genehmigung bis znin 1. März noch erfolgen könnte, sind außerordentlich geringe. Ter Ministerrat hat sich nach den vorliegenden Nach richten nun dahin geeinigt, daß die Kundmachung des Gesetzes nach erfolgter Sanktionierung durch den Kaiser in Oesterreich ordnungsmäßig durch das Reichsgesetzblatt erfolge

kann, od nicht die Entwicklung der ungarischen Krise einen Weg nehmen wird, der die Handelsvertragstakti? der Regierung über den Hamen wirst. Mit diesen Schwierigkeiten wird sich zuirächst die ungarische Regierung abzusinken haben, ob es ihr gelingt, ist jedenfalls Herne noch fraglich Unter solchen Umständen kann man aber nicht, wie es geschieht, davon sprechen, daß die erfolgte Ratifizierung des deutschen Handelsvertrages so ohne weiteres die Anfrechterhaltung der Zollgeineinschast zwr schen Oesterreich nird Ungarn

bezeichnet werden, daß die varlainen tarische Genehmigung des deutschen Handelsver träges zrigleich auch die Fortdauer des gogeirwär tigen Ausgleiches und der Zollgemeinschaft bis zum Jahre 1917 in sich begreift, vielnrehr unter' liegt diese Frage nach wie vor der verfassamgs mäßigen Erledigung, sowohl in Oesterreich, als auch in Ungarn. Diese erst kann einen festen, bin denden Zustand schaffen und dann erst wird die Zollgemeinschaft gesichert fein. rer der Herrsazast des allgemeinen, gleichen Wahl

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1903
Umfang: 8
zu können. Dieser behauptet: Obschon die Hälfte der Kardinäle die Kreaturen Rampollas seien, d. h. daß sie über seine Veranlassung ernannt wur den, so kann Rampollas Wahl zum Papst schon jetzt als ausgeschlossen gelten. Gottis Aussichten seien in den letzten Jahren bedeutend zurückgegangen. Am meisten Aussichten haben noch Vannutelli, für den die Oesterreicher, Deutschen und Italiener stimmen werden. Für Rampolla seien nur die Spanier, Franzosen und einige Italiener. Der Jdealpapst vom deutschen Standpunkte wäre wohl

Wässerlein wälzte sich als breiartige Masse talwärts und überschüttete die Straße und die umliegenden Kulturen, so daß auch hier beträchtlicher Schaden zu verzeichnen ist. Feuilleton. Me denischen Farben. Wenn wir uns einmal mit diesem, in deutschen Kreisen oft erörterten Kapitel beschäftigen, so glauben wir damit manchem unserer Leser einen Gefallen zu tun. Wieviele gibt es unter guten Deutschen, denen Vieles von dem, was wir in nachstehenden Zeilen beleuchten wollen, völlig fremd ist; daher möge

das folgende ihnen zu Nutz und Frommen geschrieben sein. Unter dem Kaiser Heinrich I. (919—936) soll zuerst der Adler als Sinnbild des Deutschen Reiches angesehen worden sein, und von dieser Zeit an sollen die deutschen Könige und Kaiser den Adler im Wappen geführt haben. Später geschah es, daß die deutschen Kaiser auf die Brust des Adlers im deut schen Reichswappen das Wappenschild ihres eigenen Hauses legten. Der Adler aber findet sich schon auf einigen Stücken der alten deutschen Reichskleinodien

, so ist er z. B. in Gold in die purpurseidenen Krö nungshandschuhe gestickt und in blauer Emaille an der Scheide des großen goldenen KaiserschwerteS, des sogen'. Schwertes Karls des Großen, angebracht. Die KrönungShandschuhe sind km Jahre 1133 in „der glücklichen Stadt Palermo' angefertigt. Das Kaiserschwert, ein prachtvolles Meisterwerk der Waffen« und Goldschmiedekunst, der Gravier- und Emaillierkunst, soll aus dem elften Jahrhundert herrühren. Lange waren Farbe und Form des deutschen Reichsadlers

und des kaiserlichen Wappens unbe stimmt; endlich aber wurde festgelegt, daß das Wappen Deutschlands einen schwarzen Adler mit roten Fängen, Schnabel und Zunge in goldenem Schilde darstellen sollte. Nach den Regeln der Wappenkunde aber richten sich die Farben eines Staates, einer Stadt od-r einer Familie nach den Farben ihrer Wappen, und so wurden auch die Farben des Wappens, Schwarz, ,Rot und Gold, Farben des Deutschen Reiches und find es geblieben bis zur Auflösung des alten Deutschen Reiches im Unglücksjahre

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.10.1901
Umfang: 6
der deutschen Völkspartei Folgendes, zu:. Es ist kaum anzunehmen, daß von der. deutschen Volkspartei -dem Vorschlage zugestimmt- werden- wird. Ein Beschluß ist wohl noch nicht gefaßt^ derzeit liegt jedoch für die Deutschen kein erficht-, licher Grund vor, die Abkürzungsmethode zuzulassen. Der Durchpeitschung' des Budgets, von welcher Seite immer ausgehend» würden die deutschen Par teien den entschiedensten Widerstand entgegensetzen. Die Deutschen werden nicht ohneweiters über die Sünden der K 14-Verordnung

hinweggehen. Die? Verfassungswidrigkeiten der früberen Regierungen! müssen zur Sprache kommen. Bei guter Zeitcin-! theilung kann das Budget ganz gut Heuer erledigt werden. Ein deutscher Parteitag für Unter st eiermark fand Samstag Abends in Marburg statt. Dr. Ambrofchitfch schilderte als erster Redner die Lage der Deutschen im Unterlande den Slovenen gegenüber und l>ob hervor, daß Marburg noch fest» stehe. Viel schlimmer sei es um Cilli und Pettau bestellt. Die Slovenen seien bedeutend besser orga- nisirt

und die Agitation intensiver. Der Kampß müsse mit aller Kraft gegen die Slovenen und die? Klerikalen geführt werden. Dr. Schmiderer besprach, die Schulverhältnisse im Unterlande und warnte vor der Slovenisirung der Kinder. In Folge Mangels, an deutschen Lehrkräften müsse man zu solchen Per sonen greifen, die vom Klerus abhängen. Abg. Dr, Wolfhardt bemerkte, daß in der Versammlung nur Beschlüsse gefaßt werden soffen, die den Deutschen im Unterlande helfen können.. Er trat für die Gründung eines Nationalvereins

in Wien und Graz und für die Anlegung eines Nationalitätenkatasters! ein. Zum Schlüsse wurde ein Ausschuß eingesetzt der aus den Bürgermeistern von Pettau, Cilli und Marburg besteht. Ferner einigte man sich dahin, auch die Bürgermeister der anderen Städte heran zuziehen. ' Parteitage der Deutschen Volkspartei. Bei dem Parteitage der Deutschen Voltspartei in Reichenberg erklärte Abgeordneter Kaiser, daß der Kampf der Alldeutschen gegen die Deutsche Volks partei kleinlich sei. Prade sprach

über das Verhält niß zum Deutschen Reiche, dessen Befestigung und Vertiefung nothwendig sei. Die alldeutsche Gruppe sei eine aus abhängigen Männern bestehende Partei . PradeS Rücktritt vom Präsidium sei unerschütterlich, auch werde kein Mitglied der Deutschen Vylkspartei in's Präsidium entsandt werden. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt, die Deutschen seien es müde, den Tschechen Tribut zu zahlen. Deshalb sei die Zweitheilung Böhmens und nationale Abgrenzung nothwendig. Schließlich wurden

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.09.1889
Umfang: 8
^ der seinen Morgensegen nie vergaß und einen Kranz duftiger Blüthen zu den Füßen der Gottesmutter niederlegte. Sein höchstes religiöses Ziel, war- die Kreuzfahrt in's heilige Land mitzumachen^ Walt her war vor allem ein deutscher Mann: Er pries die deutschen Männer als die besten, die deutschen Frauen als die sittsamsten und schönsten; seine Lieder sind süß und milde, aber auch streng und strafend; sie brachten Helles Licht in die politischen Wirren jener Zeit ... Herr Walther von der Vogelweide barg

an einander grenzen, - möge er ein Markwart sein deutscher Sprache, Ehr' und Sitte.? Wir begehren nichts Fremdes, aber den eigenen Herd, auf dem die Flammen des deutschen Geistes lodern, diesen wollen wir immer behalten, was unser ist von den Vätern het bis zum letzten Blutstropfen. Ihr Männer von Tirol! Gelobet, daß diese Berge und Thäler deutsch blelb e n, ü n d i h r Fr a ü e n stimme t ein! So empfange, Walther, d ies Ge lob n iß! Die heutige Weihe sei ein Wahrzeichen dieser Stadt! Reichster Segen

Ansprache an die Versammelten: „Aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs kamen Huldigungen für den deutschesten der deutschen Sängei?, für unsern Walchet^ . dessen Denk mal herrlich vor uys steht, uniflossen. vöm goldnen Licht der Sonne, wie sein. Name nmflossen ist von dem Strahle unvergänglichen Ruhmes. Und an- der Huldi gung, die Tirol und Bozen dem' ruhmgekrönten Wal hallagenossen Heute ' darbringt, ' hat Mürzburg, wo Walther die letzte Ruhestätte fand, wohl in erster Linie das Recht, bier

von , Reutte zu - Ehren Malthers. der des deutschen Weibes Ehre und Würde zu verherrlichen wüßte,' wie kein anderer unserer vaterländischen'Dichter. Ferner wurden Kränze, ohne Ausnahme mit prachtvollen Wid mungsschleifen geschmückt) zu den Füßen des Denkmals niedergelegt von den Stähten Meran, 'Innsbruck, Hall, Brixen, Klausen, .'SterzilH Jmst, Kitzdüchl und Würz burg ; von den Universitäten: Wien, Graz und Inns bruck; von der Akademie der Wissenschaften in Wien, vom akademischen Philologenverein in Graz

r egg er) Prof. Dr. W e i n- h odd u. a.^ in. Der berste? Toast, ausgebracht vom Obmanne des Walther-Comit6s galt unserm Kaisers dem edlen opferwilligen) Spender für unser Denkmal. Herr Kirchebner begrüßte zuerst die an wesenden Gäste und sprach allen Förderern des marmorne» Denkmals/ das »nun das Wahrzeichen der deutschen Gesinnung Bozens ist, den wärmsten Dank des Comites aus, gedachte ehrfürchtvollst des erstett und ausgiebigsten Spenders für das Denkmal und toastierte unter jubeln den Hochrufen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.01.1897
Umfang: 4
Nr. 2. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag den 4. Jänner 13S7. Rückblick. (Deusches Reich.) WaS unsere stammverwandten deutschen Bundesgenossen anlangt, so fielen in den Anfang abgelaufenen Jahres, noch die Cchlußtage des großen ErinnerungSiestes an den Krieg des J .chreS 1870/71. Am 18. Jänner feierte man das 25jährige Jubiläum der Neugründung des Deutschen Reiches, das Ge denken an den großen Tag, an dem König Wilhelm I. im Spiegelsaale von Versailles aus den Händen der Fürsten

Deutschlands die Krone des neugeschaffenen Deutschen Reiches eil! '.eqennahm. Am 2. März endlich folgte der Friedens- schiußfeier die Erinnerung^ an den Frankfurter Frieden, mit tcni da» neue..Deutsche Reich .zwei alte deutsche Provinzen wiedergewonnen hatte nach hartem Kampfe, an weichem alle E'.ämme dtzs Reiches, glänzenden ^ und glorreichen Antheil ge« nommen. ^Jm Innern des Deutschen Reiches gab es aller dings so s manche Minen; es fehlte leider nicht an über raschenden Erscheinungen nicht eben

erhebender Art im politi schen Leben det Deutschen Reiches. So schwirrten Ende Janne^. Gerüchte.von einer Reichskanzlerkrisis durch die Lu?t, Flottenpläye und ein Konflikt .wegen der neuen Militär strafprozeß-Reform ^sollten deren Ursachen sein. Im März begann Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin eine Reise durch und um Italien, die am 11. April mit einer Zusammenkunft mit König Humbert? in Venedig ihren Abschluß fand und d'c Festigkeit.des PündMeö zwischen den beiden Staaten neue: - dings bekundete

. Nach der Rückkehr des Kaisers trat Handys- minister, Frhr. v. Berlepsch zurück, der Gründer der social- politischen Aera in der deutschen Gesetzgebung, welche in dcr letzten Zeit vor Abgang des Fürsten BiSmarck gegen dessen Zustimmung begonnen worden war. Am 14. August erfolgte der oft angekündigte., und wieder abgeleugnete Rücktritt dcs Kriegsministers j, ^Bronsard v. Schellendorf in Folge eines schweren^ Konflikts mit: dem Militärkabinet des deutschen Kaisers -das neben dem Kriegsministerium eine Nebenregier

des bayerischen Prinregenten, fand sich veranlaßt, bei einem Ban» kette der deutschen. Kolonie auf eine ungeschickte Rede eincö Moskauer Kaufmannes hin ausfällig zu betonen, daß die deutschen.Reichsfürsten Verbündete und nicht Vasallen des deutschen Kaisers, seien. Wenn, auch die Nichtigkit dieses Standpunktes, - den Prinz Ludwig vertrat, von Niemandem geleugnet wurde, .so sah man doch in der scharfen Betonung desselben ein auffälliges Zeichen.., Und die Rede des Prinzen führte .zu einer argen Verstimmung

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 05.05.1944
Umfang: 4
Stvf? a Bonner Lagblakk' greif««, den 5. Mai 194-f Der Tag von Fritzlar Vor 1025 Jahren ersiand das Erste Reich der Deutschen Von Dr. Front Ludfke Frühjahr 919 in Fritzlar zusammen: Sachsen und Franken. Aber obwohl die anderen abseits standen — nie hat es eine bedeutsamere, glückhaftere, zukunfts weisendere Königswahl gegeben als die damalige. Durch Zuruf wurde Heinrich gekürt und auf den SchiD gehoben; jetzt hieß er König — ob er es fei» würde hing von ihm selber ab. Zunächst lehnte

er die geistliche Krö nung und Salbung ab; er wollte, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ein König aus eigener Kraft und aus der Kraft feines Volkes sein. Hierfür hatte ihn die Vorsehung mit den reichsten Gaben begnadet. Den Süden des Volks raumes gewann er durch die Macht sei ner Persönlichkeit, bald erkannten ihn Bayern und Schwaben an. In Lothrin gen. auf das Frankreich die Augen ge richtet hatte, mußten die Waffen spre- - “ schm Als im Jahre 919 die deutschen Stäm me im hessischen Fritzlar zur Königswahl

gegen Mittel- deutschland vor: Rhein und Elbe waren in Gefahr. Im Norden verheerten die Normannen das Land, aber die unheim lichste Bedrohung war doch der neue hun nische Vorstoß, der magyarische Reiter- Horden über den wehrlosen Kontinent jagte. Die Eindringlinge begnügten «ich nicht mit Raub und Plünderung; sie ver- nichteten alles Leben und schlevpten al les. was übrig blieb, in die Sklaverei. Es war ein Ausbluten, ein Aderlaß, der — fortgesetzt --- zur Ausrottung des deutschen Volkes führen nuißte

. IN dem schmalen Raum aber zwischen Rhein und Elbe-Saale kämpften die deutschen Stäm me gegeneinander: der Bruderkrieg zwi schen Franken und Sachsen. Bayern und Schrvaben. der Streit zwischen weltlichen und geistlichen Machthabern wollte nicht aufhören. Deutschland schien im Todes- kämpf zu liegen. ^ f .... Warum mußte das tapfere deutsche Mlk Jahr um Jahr den heranbranden den Scharen der Steppe unterliegen? Die Antwort ist leicht zu geben: Die Magyaren verdankten ihre. Ueberlegen- heit dem Motor jener Zeit

, dem Pferd I Das wilde Nomadenvolk war nicht nur beritten, sondern mit den Tieren gera dezu verwachsen. ■ Die Deutschen aber stellten zum Krieg in der Hauptsache das bäuerliche Aufgebot, das zu Fuß kämpfte Wohl kannten und besaßen unsere Vor fahren auch damals eine Reiterei, doch war sie zahlenmäßig viel zu schwach; im wesentlichen handelte es sich um die Ge- folgschastett. der Fürsten. Der Dauer' ritt nicht. - sondern er schritt in die Schlacht, und so war er von vornherein-der Wen digkeit der Feinde

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 13.12.1943
Umfang: 4
sind. Das Gebot der Stunde aber lautet: Tapfer fein! Für Hunderttausende des deutschen Volkes sind die grauenhaftesten Nächte ihres Lebens gekommen. Aber gerade in diösen Nächten werden sie auch die größte Erfahrung ihres Lebens machen: daß es Nacht sein muß. wenn die Stern« strahlen sollen. Kern und Stern aber unseres Daseins ist der Glaube an den Sieg des Lebens und des Lichtes, das. tapfere D e n n ö ch l der Zuversicht und Standhaftigkeit, der Geduld und Treue. In -dieser Haltung steht die Front

aus der Hand ihres Gauleiters Murr das Kriegsver dienstkreuz mit Schwerter!). , Die Frontberichte der neuen Deutschen Wochenschau werden mit Aufnahmen von dem italienischen Kriegsschauplatz einge- leitet. Es folgen Bilder von der Erobe rung des britischen Jnselstützpunkies Le- ros im Dodekanes. Auf einem Einsatz- Hafen unserer Luftwaffe starten Arados zur Sichening eines Truppengeleites. Ein Angriffsversuch britischer Flieger wird, abgewehrt. Inzwischen hat sich der Verband der Insel genährt und eröffnet

gegen die in großer,Zabs heronkommen- den Bolschewisten vorgehen. Im Feuer unserer Waffen bricht der Durchbruchs versuch der Sowjets zusammen. Bei die sen Kämpfen fand der Kriegsberichter Leutnant Empter den Heldentod. Jedem unter noch so schweren Verlusten an Menschen und Material vorgetragenen Angriff des Feindes bleibt durch den hel denmütigen Einsatz des deutschen Soldaten der entscheidende Erfolg versagt. Wei terhin zeigt die neue Deutsche Wochen schau Bilder von einem Probeflug des bekannten deutschen

. Oberfeldwebel Degasper wurde am 11. Dezember 1911 als Sohn des Reichs bahnbeamten Johann Degasper und kei ner Frau Kreszenz, geb. Rainer, in Kramsach geboren, wo lein Vater damals bedienstet war. Bald darauf jedoch zog die Familie nach Solbad Hall. — Seit Beginn dieses Krieges steht der tapfere Soldat nun an der Front und hotte sich dabei in rascher Folge das Eiserne Kreuz zweiter und erster Klasie. Mit der höhen Auszeichnung durch die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold fand seine hervorragend tapfere

Einsatzbereitschaft jetzt ihre schönste Würdigung. Paraeelsnsfeier in Salzburg Am Freitag, dem 400. Geburtstag des großen deutschen Arztes und Forschers Paracelsus, gedachte die Gauleitung Salzburg der NSDAP mit der Paracel sus-Gesellschaft des Lebenswerkes dieser großen deutschen Persönlichkeit. In einer Ansprache würdigte der Leiter des Reichs propagandaamtes Salzburg. Reichsamts leiter Dr. Heinz Wolsf, des Paracelsus Verdienste .um die deutsche medizinische Wissenschalt und den aeistigen Kampf des deutschen

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 15.05.1918
Umfang: 12
4. 5tt. M.' gleiche Haus. Ich bin nämlich Bauknecht beim Mar im Tale, Gallus heiß ich, und warte schon lange auf ein Mädchen aus Planeigen, dem ich das Gepäck hineintragen soll.' (Fortsetzung solgt.) ZW Gin deutscher BolkStag in Gterzing. . Am 9. Mai fand im großen Saale des Rat hauses zu Sterling eine Tagung von Tiroler Männern aus allen deutschen Parteien Tirols, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, statt. ' Alldeutsche, Deutschnationale. Christlichsoziale und Konservative waren nebeneinander

ver sammelt, um gemeinsam Einspruch zu er heben gegen die stiefmütterliche Behandlung, die die Deutschen in Oesterreich überhaupt und in Tirol insbesondere von seiken der Re gierung erfahren. Tirol hat im Weltkrieg un ter allen österreichischen Ländern wohl am meisten geblutet und gelitten, seit Iahren D das Land mit Truppen überfüllt, seine Vor räte wurden ausgeschöpft und nachdem die äußerste Lebensmittelnot. eingetreten war, stand es von den leitenden Stellen verlassen da. Das gab wohl

den letzten Anstoß zur Männ'ertagung in Sterzing, wo die deutschen Tiroler in eindringlichster Weise einmal ihr Recht verlangen, zugleich ^aber beraten woll ten, wie sie sich selbst helfen und den deutschen Besitzstand und die deutsche Eigenart des Lan des erhalten könnten. Fast alle Stände des Landes waren bei, der Versammlung vertre ten, Bürger, Bauern^ Gewerbetreibende, auch zahlreiche Abgeordnete, Universitätsprofesso ren, Geistliche usw. waren erschienen. Sehr heiß, ja beinahe überreizt

war die Stimmung, die bei all den Verhandlungen zutage trat. Als Hauptredner sprachen Hofrat Professor Dok tor Mi ch a e l M a y r über die Kriegsziele im Süden und die notwendige Verbesserung un serer Grenze gegen Italien, Maler Professor E d g a r M e y e r über die Notwendigkeit eines deutschen Volksrates in Tirol, Doktor Karl Pusch von. Innsbruck über die Zu kunft Südtirols, Geschäftsführer des Wirt schaftsrates der Deutschen Südtirols, Herr v. Nemetz-Nemety über die nationale (völkische) Einigung

und schwere Mißstände überall sind die Folgen.' Mit diesen Worten ist der schlimmste Wi dersacher der Deutschen in' Oesterreich, aber auch aller anderen Nationalitäten, gezeichnet. Der Jude saugt unser Volk bis auf den letzten Blutstropfen aus, er will nur Geld machen, mit allen Mitteln und in unbegrenzter Weise Geld anhäufen. Damit er dies ungestört tun kann, schmiert er die Sozialdemokratie mit Geld ab, die bürgerlichen. Parteien aber legt er dadurch lahm, daß er die Nationen (Völ kerschaften

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 19.06.1919
Umfang: 12
Seite S Donnerstag, den 19, Juni. 1S19 Aus dem Zuhallder Antwortnote auf die dem- i scheu Gegenvorschläge. i Paris» 16. Jum. (Stef.) Heute nachmittags hat der Generalsekretär der Friedenskonferenz Dutasta dem Fuhrer der deutschen Delation Brockdorff-Rantzau die Antwortnote der AMer ten auf die deutschen Gegenvorschläge überreicht. Das Dokument enchält drei Teile: 1. Das Begleit schreiben, das vom Präsidenten dq^Konserenz Cle- menceau unterfertigt ist; 2. den Text der Abrück ten Antwort

der Alliierten auf die deutschen Ge - genvorschläge, wovon mehrere Exemplare den deutschen übergeben werden und 3. ein Exemplar des revidierten Friedensoertrages, in dem di? abgeänderten Bestimmungen besonders gekennzeichnet sind. Bei dieser Gelegenheit bringt dje Presse der Alliierten den Text der deutschen Gegenvorschläge und dn Bemerkungen der Friedenskonferenz zu den deutschen Einwendungen. Bezüglich der Kriegsverantwortlichkeit erklären die Alliierten, daß nicht die Handlungen unmittelbar

vor Aus - bruch des Krieges für die Kriegsverantwortlich - reit maßgebend sind, sondern die Vorbereitungen und Rüstungen zum Krieg. Die Alliierten halten daran fest, heißt es in der Antwortnote, daß Deutschland eine große Schuld am Ausbruch des Krieges trägt und verlangen die Bestrafung aller jener Deutschen, die an diesem Völkermorden schul dig sind Der deutsche Kaiser wird vor ein Gericht der Alliierten gestellt werden, wo er sich rechtfer - tigen muß. Die Alliierten werden eine Liste von jenen Personen

den Deutschen überreichen, die ei nen Monat nach Abschluß des Friedens ihnen zur Aburteilung übergebeil werden müssen. Weiter wird in der Antwort der Alliierten erklärt, daß der Friedensvertrag auf den Völkerbund aufge baut ist. in den Deutschland in der „nächsten Au - kunft' '-'treten könne. Bezüglich der Emmen - düngen d?r Deutschen, daß die Friedsnsbedingun- oen von d-m 14 Punkten abweichen, erklären die Alliierten, daß die Forderungen nicht im Wider spruch? sichen mit den 14 Punkten und den übri gen

von den Alliierten ausgesprochenen Grund - satzen. Der Brief der Ariedenskonferenz an die deutsche Delegation. Wie wir berets gemeldet haben, besteht das definitive Friedensdokument, das die Pariser Frie denskonferenz der deutschen Delegation am ver gangenen Montag überreicht hat, aus drei Teilen. Der erste Teil enthält das lange Begleitschreiben des Präsidenten der Konferenz Clemenceau, in dem die Deutschen als eigentliche Urheber des Weltkrieges hingestellt und sie beschuldigt werden, während des Krieges große

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 24.11.1906
Umfang: 16
». Küv.ik«!! p.nl» im vor hinein zu bezahlen. Manuisriv:e werden nichi z»rScks«sandt. Nsssss Mit 52 UiittthaitilW-Beilagen. » « » Kss Nr. MV Samstag, de« A4. November INV«. FirnsprechsteUc. ckr. KS CG. Jahrg Die heutige Nummer ist 1« Seite» stark. Der deutscht Block. Je weiter die Beratung der Wahl re form vor schreitet. u»i so dringeilder tritt die Notwendig keit, für einen gewichtigen Einfluß des Teuisch- tmns in» zuküiifligen Hause des allgemeinen Wahl» rechtes vorzusorgen. an die deutschen Parteien

Hera». Man kann mit Genugtuung feststellen, daß die Bestrebungen, die nationalen deutschen Frak tionen künftig im Parlamenre zu einem ciiigigen deutschen Block auf der geineinsamen Grundlage der entschiedensten Wahrung aller nationalen In teressen des Teutschtunrs in -Oesterreich zusammen zuschließen, auf allen Seiten volles Verständnis finden und daß. ausgenommen bei den Schönc- rianern, überall der gute Wille Gesteht, den Zu- sanunenschluß möglich zu machen. Daß es ange sichts der bestehenden

Partei- und Programmun- terschiede nicht über Nacht möglich ist, die Eini gung der Fraktionen >n ein Ganzes durchzuführen und so manche Antipathien mehr persönlicher oder örtlicher Natur aus der Welt zu sllvffcn. ist eine ganz natürliche Sache, und schadet ain Ende anch nicht viel, da die künftige Parteiorganisation um so fester fein wird, je inedr schon bei den ersten Versuchen ihrer Bildung darauf Rücksicht genom men tvird. daß den zu vereinigenden Gruppen der deutschen Agrarier, der deutschen

Volksvarte:, der Fortschrittlichen und der Freideutschen Bewegungs freiheit innerhalb des großen Rahmens gewahrt werden muß. Ta die .Einigunzsfrage am wichtigsten, aber anch am schwierigsten für Böhmen ist, so müssen es naturgemäß die deutschböhmischeu Parteien sein, welch? zuerst das Problem zu lösen haben. Tie Parteileitung der deutschen Volks Partei in Böh- nren hat bekanntlich die Einigungsfrage auf rollt und ihr Antrag ist bereits in einer Reihe von Parteikonferenzen einer eingehenden Erör terung

freialldeutfchen 'Partewcr sammlung in Prag dadurch zum deutlichen Ans druck, daß die Ireialldeutschen bereits mit einer selbständigen Kandidatenliste auf den Plan tra ten, welche allerdings wieder dem Einizungsge- danke»? so weit Rechnung trägt, daß sie ausdrück lich die Unierstützmrg von Kandidaten der ande ren deutsches, Parteien ausspricht. Im Ähgeordnetenhause fanden daraus von den Freialldeutschen einberufene Besprechungen der Abgeordmten der deutschen Blockpcrrteieir statt, in denen die Eegensätze.uoch

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.02.1901
Umfang: 6
-Ausschuß des Tiroler Landtages gerichtet haben, und worin diese begehren, im Falle der Gewährung der Selbstverwaltung an Welschtirol dem Nächstliegenden deutschen Bezirke einverleibt und dadurch unter die Ver waltung des deutschen Landestheiles und un ter den deutschen Landesschulrath gestellt zu werden. Der Inhalt dieser Besprechung besteht theilweise in allerlei Einwänden gegen die Ausführbarkeit dieses Begehrens und theilweise in höchst gehässigen Randglossen Über den deutschen Charakter

behandelt und über unsere Stammesbrüder in Welschtirol, wie angekün digt, zur Tagesordnung übergeht, wird etwas für die Landtagsmehrheit aus dieser Fersen thaler-Frage „herauswachsen'; dafür zu sor gen, ist Ehrenpflicht aller Deutschen dieses Landes, welchen die völkische Gemeinbürg schaft für mehr als eine schöne Redensart gilt. — Doch nun zu den schmählichen, herab setzenden Bemerkungen der „Neuen Tiroler Stimmen' über die Fersenthaler, die mit Be hagen unseren völkischen Gegnern, den Wel schen

. nachgeplappert werden. Diese nämlich hassen die Deutschen des Fersenthales, wie uns von dort geschrieben wird, auf das bitterste wegen des zähen Fest- Haltens der letzteren an ihrem Volksthnme und verspotten und verleumden sie deswegen, wo immer sie können. Die Betonung deutschen Nationalgefühles von Seite der Bewohnerschaft eines Thales, das mitten in italienische Umgebung eigebeltet erscheint, verwundert die „Neuen Tiroler Stimmen' aus das höchste. Sehr natürlich, da ja sie selbst, die mitten in deutsche

Umgebung eingebettet erscheinen, nicht einmal deutsches Nationalgefühl haben. Das edle Blatt hat bisher so wenig von diesen Stammesgenossen gehört; andere Leute haben aber schon sehr viel von ihnen gehört, z. B. der Landesschulrath, das k. k. Ministe rium sür Kultus und Unterricht, an welche Behörden die Fersenthaler nach den Mittheil ungen, die uns von dort zukommen, schon öfter Eingaben um Aufrechterhaltung ihrer deutschen Schulen gerichtet haben. Dann mögen sich die „Neuen Tiroler Stimmen

, um Hilfe und Beistand.' Als der Herr Abgeord nete Dr. Kathrein mit den Italienern zu ver handeln anfing, wurde ihm von den Gemein den Palai und Florutz ein Gesuch rekomman- dirt zugesendet, über dessen Schicksal ich heute noch im Unklaren bin.' Dieses Gesuch scheint also lautlos im Pa pierkorb Dr. Kathreins verschwunden zu sein, „weil man bisher so wenig von diesen Stammesgenossen gehört hat'. In der Grabmayr'schm Denkschrift soll ihrer nicht gedacht werden, und die Ultra deutschen in Meran und Bozen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.06.1901
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unkrhaltmigs-Beilagen, S2 humoristischen Beilagen und 24 Modcbeilagcn. Yr.184 Fernsxrechfielle Nr. SS. Areitag, den 14. Zum 1S01. 61. Iaßrg. Zur AutmmiestM Im großen Bürgersaale fand gestern abends eine vom Deutschen Volksverein für Südtirol einberufene, gut besuchte Versammlung statt, an welcher Angehörige aller Parteirichtungen theilnahmen, selbst Bauern aus dem Burg grafenamte waren erschienen. An der Versamm lung

das Volk in dieser Frage zu Worte kommen. Dies sei nur möglich, wenn die Frage» erst von dem nächsten Landtage, welcher mit der Autonomiefrage als Wahl programm gewählt werde, berathen würde. Er beantragte folgende Entschließung: „Die heute über Einladung des Deutschen Volksvereins für Südtirol tagende Versamm lung der Wähler Bozens beschließt: 1. Die Autonomie-Vorlage, welche eine radikale Umänderung der seit 1316 be stehenden derzeitigen staatsrechtlichen Verhält nisse Tirols herbeizuführen

dieser wichtigen Frage dem im laufenden Jahre neu zu wählenden Landtage überlasse, um so den Wählern durch die Wahlen selbst Gelegenheit zu geben, ihren Willen in dieser Angelegenheit zum Ausdruck zu bringen.. 2. Sollte in der kommenden Land tagssession trotzdem die vom Subkomite ausgearbeitete Vorlage einer neuen Landes ordnung solchen Inhalts, wie durch Verlaut barungen in der Presse angedeutet worden ist. zqr Verhandluug gebracht werden, so fordert die Versammlung seitens aller deutschen Land

- tagsabgeordneten den entschieden st en Widerstand gegen dieselbe, weil sie in ihr nichts anderes als einen durch die Ver hältnisse nicht gerechtfertigten An griff auf die Einheit des Landes und dessen Verwaltung, sowie den ersten Schritt zu einer Theilung Tirols in zweiProvinzen zu erblicken vermag, ohne daß anderseits dadurch irgend eine Gewähr für die Herstellung des von bei den Nationen gleich sehnlich erwünschten natio nalen Friedens geboten würde. 3. Die Versammlung glaubt, daß die deutschen Abgeordneten

erst dann in eine Ver handlung über ein gewisses Matz von Selbstverwaltung des italienischen Landes theils eintreten dürfen, wenn vorher sämmtliche in der Petition der Städte Bozen und Meran vom April l399 gestellten nationalen und wirthschaftlichen Postulate Deutschtirols erfüllt, bezw. sicher gestellt werden, wobei die Versammlung noch überdies dem speziellen. Verlangen Alls druck gibt, daß die deutschen Enklaven Welsch tirols nicht nur dem deutschen Landes- schulrath, sondern auch dem deutschen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.06.1902
Umfang: 8
Forschung gehe kein Werk hervor, das nicht in der deutschen Sprache abgefaßt würde, entspringe kein Gedanke, der nicht von Deutschen zuerst verwertet würde, um nicht nachher von anderen Nationen angenommen zu werden. Diese dem deutschen Geiste völlig widersprechende Minderachtung fremder Wissenschaft und Kultur be rührt umso unliebsamer, als sie mit den Tatsachen vielfach nicht übereinstimmt. Daß auch in franzö sischer und englischer, zum Teil auch in mancher anderen Sprache hervorragende, bahnbrechende

Werke der Wissenschaft bis in die neueste Zeit hinein veröffentlicht worden sind, wird wohl ohne weiteres einzuräumen sein. Ebenso ist es bekannt, daß gerade wertvolle deutsche Erfin dungen zuerst im Auslande praktisch verwertet und dann erst von uns übernommen worden find. Es sei in dieser Hinsicht lediglich an das Telephon er innert, das bekanntlich schon im Jahre 186V von dem Deutschen PH. Reis erfunden, aber erst 16 Jabre später von dem Amerikaner Bell brauchbar gemacht wurde. Indessen

diese und ähnliche anfecht baren Wendungen in der Aachener Kaiserrede kön nen die schöne und erfreuliche Gmndtendenz nicht beeinträchtigen, die in der entschiedenen Stellung nahme des deutschen Kaisers gegen das „Weltimpe rium' der römischen Zäsaren und der späteren deut schen Kaiser zu erblicken ist. „Beschränken wir uns nach außen, um nach innen unbeschränkt zu sein!' rief Kaiser Wilhelm in Aachen, an der Krönungs stätte der deutschen Könige aus. Dieser Satz ist ge eignet, gewisse törichte Besorgnisse

ist die Stelle, in der Kaiser Wilhelm „den Herren der Kirche' die „er freuliche' Nachricht brachte, der Papst habe dem deutschen General von Loe gegenüber das Deutsche Reich als das Land in Europa bezeichnet, „wo noch Zucht, Ordnung und Disziplin herrsche, Respekt vor der Obrigkeit, Achtung vor der Kirche und wo jeder Katholik ungestört und frei seinem Glauben leben könne.' Sicher hat der Kaiser ganz aufrichtig ge meint, den „Herren der Kirche' mit dieser Mittei lung, „auf die er selbst stolz' sei

beherrscht, der dem Zentrum behagt. Kurzum, wohin man blickt, gibt es Schäden und Beschwerden genug, die abzustellen das Zentrum be rufen und bemüht ist, welche Partei sich daher bei den bevorstehenden ReichstagSwahlen allen guten deutschen Katholiken in empfehlende Erinnerung bringt. Und nun kommt das Oberhaupt der katho lischen Kirche und bescheinigt dem deutschen Kaiser, daß die Katholiken im Deutschen Reiche ungestört und frei ihrem Glauben leben könnten, wie in keinem anderen Lande Europas

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