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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 6
Datum: 15.11.1934
Umfang: 6
?,,2> e r 6 8 b f f r o i e rj 4 Innsbruck, 15. November 1934 Folg« 22 DasAuslarl-s-errlschlrrm. (Fortsetzung.) Don Karlheinz de Bruya. xe.'i 2. Die Deutschen in Donau- und AipeniSnder«. Rumänien. Emm. 18,000.000, Deutsche 800.000 Sechs deutsche Siedlungsgebiete lassen sich im heutigen Groß-Rumänien unterscheiden. Sie finden sich in den ver schiedensten Teilen des Landes und haben ihre eigene Ge schichte. Siebenbürgen. Zur Zeit der sächsischen Kaiser gaben ungarische Könige deutschen Kolonisten

aller KarpaHen- deMchen eitnberi.es. ■> . Den wahren Wert dieser Zusammenkunft erkannte man «gerGich etst, als sich durch die politischen Verhältnisse die verschiedensten deutschen Gruppen in einem Staate zusam- menfanden. So konnte 1921 auf dem Deutschen Tag in \ Czernowitz, der größten Stadt der Bukowina, der „Verband der Deutschen Rumäniens' gegründet werden. Bessarabien. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm Rußland dieses Gebiet zwischen Pruth und Dnjestr von der Türkei. Unter anderem wurden

des Un- garntums nämlich. Wirtschaftlich geht es den Sathmarer Schwaben wohl am schlechtesten von allen deutschen Gruppen Rumäniens Sie haben sehr gelitten durch den Währungswechsel unfc dxr Entwertung der rumänischen Valuta. Die Dobrutscha. Hier wohnt der kleinste Tell der Deutschen in Rumänen. Sie kamen 1840 in dieses Land und haben es nie zu viel Wohlstand gebracht. Auch um die kulturelle Seite ist es sehr schlecht bestellt. Da die Dobrutscha schon vor dem Kriege zu Rumänien gehörte, sind alle Schulen

— nur die konfessionellen Schu len sind vor dem Zugriff des Staates gesichert —; ElM-- führung der rumänischen, Sprache als Pflichtfach: Ent lassung deuffcher Beamten; eine Agrarreform, bei der der aufgeteickte deutsche Besitz cm Rumänien gegeben wurde usw. Politisch: Im Parlament sind die Deutschen vertre- ten durch die „Deutsche Parlamentspartei'. Sie besitzen in der Kammer acht, im Senat vier Sitze. Kirchlich: Die Deutschen in Siebenbürgen und Bessa rabien sind überwiegend evangelisch. Sse sind in der „Evan

gelischen Landeskirche in Rumänien' zusammengeschlossen. Dis Deutschen des Banats haben mA 80 Prozent die Mehn> heit im katholischen Bistum Temesvar. Die deutschen Katho liken der Bukowina und Dobrudscha gehören zu rumän-v- schen Bistümern. 3. Die Deuischen in Osteuropa. Rach Ostland wollen wir reiten» nach Ostland wollen wir gehn, wohl über die grüne Heiden — ftisch über die Heiden. Da werden wir besser uns stehn. Als wir nach Ostland kamen, zum Hause hoch und fein, da wurden wir eingelassen ftisch

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 06.03.1886
Umfang: 8
von Postmeister- und anderen Postbedienstungen im deutschen Sprachgebiete Böhmens mit ezechischen Postbeamten und über die' ^systematische Ausschließung' deutscher Aspiranten^ Sö seien in letzter Zeit mit Hintänstellung deutscher Bewerber siebzehn Postämter in rein deutschen Orten mit ezechischen Post meistern . besetzt worden. Durch die Forderung der Kenntniß der beiden Landessprachen würden „natürlich' alle einheimischen Postbediensteten, die, wie alle Be wohner jener Landestheile, des Ezechischen

nicht mächtig sind, ausgeschlossen und was das Aergste sei, die neu- - ernannten ezechischen Postbeamten seien oft der deutschen Sprache nur ungenügend machtig; so werde angeführt, .daß dies bei dem Postmeister von Roßbach der Fall sein solle. So sei z. B. in Dallwitz, einer ganz deutschen Örtschaft, dem Gemeindevorsteher Joseph Schässer, welcher viele. Jahre als Unterofficier in der Armee gedient, ein junger Mann von 21 Jahren vorgezogen worden. Diese Praxis, den Postdienst in rein deutschen Landestheilen

zu. czechisiren, errege die größte Unzufriedenheit in der deutschen Bevölkerung. Diese Praxis aber trete am deutlichsten erst in der jüngsten Zeit seit Erlassung des neuen Amtsunterrichtes hervor, durch welchen die Post- direktion in Prag in gewissen Fragen in eine stärkere Abhängigkeit von der Prager Statthaltern versetzt werde. Es sei wieder .ein Schritt weiter auf der Bahn der „Bedrückung der Deutschen in Böhmen', erst Sprachen verordnung für Gerichte und politische Behörden, jetzt obligatorische

Zweisprachigkeit für Postämter in deutschen Landestheilen. Redner beantragt folgende Resolution: „Die Regierung wird aufgefordert, 'den Uebelstän den, welche 'sich Mls dem Erfordernisses der Kenntniß > der beiden Landessprflchen Hei Verleihung von Postbe- F dieystungen j^ dem deutsche Theile Böhmens-ergeben, - Abhilfe zu Waffen.^ > / i'->? . ^ A ' ^ -MchdeA ^die.Abg^Me ith aMMe r ^d.W.P t4 uS gegen die Resolution und R u ß. dafür gesprochen» ge merkte L i e nbache r, daß die vorgebrachten Thatsachen

nicht nur auf jeden Deutschen, sondern auf jedxn Oester reicher den peinlichsten Eindruck machen 'Müssen, die Deutschen müßten doch mindestens die Gleichberechtigung verlangen. Es sei ein Friede im Interesse Oesterreichs nicht möglich, so lange solche Reizungen, ja Verhöhnungen der Deutschen stattfinden, er werde für die. Resolution stimmm, ^erl könne^ sich mit l den -Aussühmngen Zeit- hämmer's -nicht trösten. Nachdem im weiteren Verlaufe der Sitzung ein VertaKungsantraiz- mit' 13 -gegen12 ! Stimmen Abgelehnt worden

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 4
Datum: 15.04.1925
Umfang: 4
in das italienische Sprach gebiet eingestreut. Beachtenswerterweise haben auch diese ver sprengten Siedlungen eine überraschend große Widerstandskraft gegen jede Assimilation bewiesen. Daran werden auch die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte nichts ändern, auch wenn für alle Zeit Südtirol im italienischen Staatsverband bleibt. Freilich hat der italienische Staat heute ganz andere Mittel, mit denen er seine Entnationalisierungspolitik gegen über den Deutschen betreibt. Aber es ist eine Kulturschande

und eine Entehrung des italienischen Namens, die dort unten mit diesen gewaltsamen Entnationalifierungsversuchen getrie ben wird. Deutschen Abc-Schützen nur auf dem Wege über ita lienischen Unterricht das nötige Wissen in allen Fächern der Volksschule beibringen zu wollen, das ist eine Methode, die vielleicht dem System von Negermissionsschulen im wildesten Afrika entspricht, aber für das Bildungsbedürfnis eines mittel europäischen Kulturvolkes ein geradezu lächerliches Unterfangen darstellt

. Der deutschsprachige Unterricht aber, der nach Senator Tolomei den deutschen Kindern auch erteilt wird, beschränkt sich auf eine ganz unzulängliche Stundenzahl und steht bei dem schlechten Willen der italienischen Schulbehörden meist auch nur auf dem Papier. Deutscher Privatunterricht aber ist verboten, ja sogar deutsche Kindergärten für die Kleinsten der Kleinen werden aufgehoben oder italianisiert. Im höheren Schulwesen gar sucht man den deutschen Lernbeflissenen alle deutschen Bildungsquellen

im vollen Umfange wieder gibt mit der Bemerkung, daß er den Deutschen „Italiens' aus dem bedrückten Herzen gesprochen sei, muß überall das Wort Südtirol durch vielsagende Punkte ersetzen, um nicht in Konflikt mit der Behörde zu kommen. So glaubt Italien den deutschen Charakter des schönen Alpenlandes verwischen zu können, dessen Bevölkerung es sich mit solchen despotischen Regierungsmethoden nur entfremdet, statt innerlich näher bringt. Die italienische Schulpolitik läuft geradewegs darauf hinaus

an diesem Abend: man brachte den Italienern Ovationen, wie sie das Haus, so lange ich denken kann, noch nicht erlebte. Masse Mensch, diesmal in großer Toilette, war außer sich vor Begeisterung. Diese instinktlose Urteilslosigkeit und Ver blendung, dieses Buckeln vor allem, was einen fremden Akzent spricht, dieses Erbübel an der deutschen Seele, hat auch der Krieg mit all seinen Folgen nickt an uns gereinigt.' Dann bemerkt der Kritiker, daß, wenn deutsche Schau spieler und Sänger so etwas geboten hätten

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 6
Datum: 15.06.1925
Umfang: 6
V. b. b Die deutschen Tage ln Kufstein. Fünf Tage lang steht das deutsche Grenzstädtchen Kuf stein in Tirol im Brennpunkte des öffentlichen deutschen In teresses. Und „deutsche Interessen' sind es, um die sich die Tage drehen. Wahre Festtage des deutschen Volksfühlens, haben die Schutzvereinstagungen mit dem jüngsten Glied Kuf stein Formen angenommen, die alles Erwarten überboten, das uns im gegenwärtigen Zeitpunkte der Volksnot erlaubt ist. Diese sonst so seltene ernste und spontane

Begeisterung, die an alle Herzen griff, wäre allein Beweis für die Notwendig keit der Tagung, wenn es eines solchen bedürfte. Selbst wer stillere Arbeit vorzieht, wurde mitgerissen, Bedenken wurden von selbst still, Saiten kamen zum Klingen, die in der Tiefe der deutschen Seele schlummern. Hemmnislos überließ sich jeder der gemeinsamen Woge jugendlich-stürmischer Zustimmung. Wer da etwas von Phrase suchen wollte, dem ist die Bedeu tung des äußeren glänzenden Rahmens nicht aufgegangen, den die ernste Sache

der Vereinsversammlungen braucht, um die Masse zu erfassen und den Kern des Werkes ins Licht zu stellen. Aber wir Deutsche haben uns ja nicht erst zu entschuldigen, wenn wir ein nationales Fest feiern, das an deren Völkern eine Selbstverständlichkeit ist. Noch keine der bisher stattgefundenen Schutzvereinsta gungen hat für die große deutsche Oeffentlichkeit des In- und Auslandes solche Bedeutung erlangt, wie die Tagung in Kufstein. Man kann ruhig mit ihr einen neuen Abschnitt der Geschichte des deutschen

Wiederaufstieges beginnen lassen. Ganz Deutschland und die Deutschen Oesterreichs und des Auslandes scharten sich in diesen Tagen um ein Tiroler Städtchen, das den prächtigen Rahmen seiner landschaftlichen Lage bot und mit der Burg Geroldseck eine Feststätte, die alles, was man von einer solchen verlangt, im idealsten Sinne erfüllte. Dazu ein Wetter, wie es günstiger nicht gedacht werden kann. Alles konnte sich programmäßig klaglos ab wickeln. Kein Mißton trübte die einzigartige Stimmung. Schon heute

. Das Erlebnis des deutschen Selbstbehauptungswillens, das diese Tage be deuten, war so gewaltig, daß sich ihm niemand entziehen konnte. Sicher geht von ihm eine Wirkung für den Gedanken der deutschen Volksgemeinschaft aus, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wie sind mindestens um so viel vorwärts geschritten, als sonst nur in der Zeit langer Ver handlungen gelingt. Die Uhr der deutschen Stunde ist um einen jähen Ruck vorwärtsgeschnellt. Kufstein selbst hat sich mit dieser Tagung eine Ehre

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 21.12.1898
Umfang: 14
. österreichische Volkshumor hat diesen Hauptfehler - wohl erkannt. Besonders der gutmüthige Wiener charakterisirt diese österreichische Raunzerei treff lich, aber etwa» grausam, indem er den Typu» der „dummen Kerls von Wien' aufstellt. Da mit meint er eben den hier bescheiden hausenden Better des deutschen Michels, der sich Alles ge fallen, Alles aufbinden läßt, der da glaubt, alle Püffe, alle Spöttereien feien ihm nun einmal so von rechtSwegen zugetheilt, weil es eben in dieser Ecke

des deutschen Vaterlandes so zugehen müffe. Aber das deutsche Märchen, da» mit Vorliebe die Gestalt solcher scheinbarer Dümmlinge aus bildet, zeigt auch, wie da plötzlich aus dem guten Kerl ein Held wird, der alle seine sich klüger dünkenden Brüder überflügelt. Diesem deutschen Märchenhelden nachzueifern, wollen wir Oesterreicher uns nun doch auch ein wenig unterfangen. Wir wollen die Kühnheit haben, zu behaupten, daß Deutschland nicht nur außerhalb unserer Grenzen liegt, daß vielmehr die beste deutsche

Arbeit hier bei uns geleistet worden ist und noch jetzt geleistet wird, und daß sich auch bei uns hier die Zukunft der deutschen Geschichte entscheiden wird. Die GeschichtSfälschung zu Ungunsten Oester reichs beginnt schon mit den Urzeiten. Wie wird die nicht ganz klare und reine That de» Cherus kers Hermann übertrieben! Man vergißt ganz, daß ihre Folgen sehr vorübergehend waren, da wenige Jahre nach der Hermannschlacht wieder Römer als Herren die Gegend durchzogen und den Cherusker» auf ihre Bitten

den Herzog gaben. Bon Marbod dem Markomannen, dem Oester- reichec, spricht man nicht, nicht von den späteren Markomannen, die seit Markus AureliuS faktisch die Macht der Römer in Schach gehalten und endlich bezwungen haben. Bon der niederöster reichischen Herulerburg aus hat Odoaker das rö mische Weltreich endgiltig den Deutschen gesichert. Oesterreich war da» immer umbrandete Bollwerk gegen Hunnen, Avaren und Ungarn; hier hat es sich nicht wie in Sachsen, Thüringen, Preußen, Mecklenburg nur um mehr

oder weniger gründ liche Germanisirung gehandelt, hier wurde mit blutigen Würfeln um die Existenz der deutschen Nation, um die Existenz der abendländischen Ge sittung gewürfelt. Diese Vorzugsstellung von Oesterreich kam im deutschen Staatsrecht zum Ausdruck. Dem Herzog von Oesterreich gebührten schon längst, ehe er deutscher König und römischer Kaiser war, höhere Rechte und Privilegien. Oesterreich glich in dieser Beziehung einem Bannwald, dessen Erhaltung und Pflege wichtiger

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 14.11.1914
Umfang: 10
warum er gekämpft hat! Nicht milde Scho nung und Nachsicht verbürgen einen langen Weltfrieden, nur die eiserne Faust des Siegers, die mit wuchtigen Hieben die letzte Kraft aus dem Arme herausholt. schützt uns vor der Rache der Besiegten. Auch das muß jetzt zur ■ Weltanschauung aller Deutschen werden: Wir müssen wirtschaftlich ein so großes, einiges, Wohlfahrt und Kraft ver bürgendes Land in Mitteleuropa werden, daß unserer Heeresmacht und unserem Reichtum kein anderes Gebilde in Europa mehr

hat vor kurzem einen Betrag von 60.000 Mark mit der Be stimmung gewidmet, daß diese Summe jenem deutschen Kriegsschiffe auszufolgen sei, das den ersten größeren englischen Kreuzer vernichtet. Der deutsche Kaiser hat diese eigenartige Wid- mung angenommen. Der Betrag ist heute bereits fällig. Denn nicht blos ein Panzer schiff der Art, wie sie der Amerikaner vor Augen hatte, ist vernichtet, sondern gleich zwei. In den fernen Gewässern der südamerikanischen Republik Chile hat die erste größere Seeschlacht

hat im s wesentlichen das ostasiatische Geschwader des Deutschen Reiches bestanden. Auf diese Schiffe hatte man es in England zunächst abgesehen. Dazu wurde Japan als Bundesgenosse geworben. Uni die Feste Tsingtau kümmerte man sich wohl weniger, die Hauptsache waren die in Ki- autschau versammelten deutschen Wehrschiffe. Darum hat ja auch Japan, als es sein freches Ultimatum nach Berlin richtete, die Ausfolgung dieser Schiffe verlangt. Man war auch gewillt, anzunehmen, daß es nicht gelingen werde, das deutsche

ostasiatische Geschwader zu retten, wenn man auch andererseits sicher war, daß gerade diese Schiffs sich bis auf das äußerste wehren und nur nach schweren Verlusten für Japaner und Engländer aus der deutschen Flottenliste zu streichen sein werden. Es ist ja da ganz anders gekommen diesem Kriege GniImIis—G tiilw. Einen Erfolg haben die verbündeten zu ver- zeichnen, einen Erfolg im fernen Gsten. Tsin- tau ist gefallen. Nach heldenniütiger Vertei digung mußte sich die Festung ergeben, da sie der Uebermacht

, da' Hilfe versagen mußte, gegen Japan, dem Truppen, die gerade wie bei vielen Annahmen > Oesterreich-Ungarn. Aus einer Wüstenei hat Das deutsche ostasiatische hier der chinesischen Küste deutscher Arbeitseifer, deutscher Kultursinn und deutsche Gpferwilligkeit ein prächtiges Land geschaffen, das so recht geeignet war, gerade in diesem unwirtlichen Teil asiatischer Rückständigkeit deutschen Kulturwert zu offenbaren. England hat sich bei der Auswahl seiner militärischen und handelspolitischen Stützpunkte

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 19.04.1907
Umfang: 12
unter dem Eindrucke des Körbcr-Szell'schen Ausgleichs mit Ungarn und der von Körlier inaugurierten deutsch-tsche chischen Verständignngsaktion. Die Ansgleichs- vorkage wurde am 28. Januar vor des Hans gebracht uud im März in erster Lesung nach der ersten Lesung des Budgets und des Zolltarifs abgeschlossen. Die deutsch-tschechische Verständi- gungskonferenz trat am 3. Januar beim Mi nisterpräsidenten zusammen. Von der Deutschen Volkspartei nahmen daran teil: Hermann Braß, Dr. Ehiari, Dr. v. Obcrlcithner, Prade

, Dr. Reiniger. Die Regiernngsentwürfe stimmten im wesentlichen mit jenen vom Jahre 1900 über- ein. Die Vertreter der Deutschen Volkspartei verlangten ein Junktim zwischen der inneren tschechischen Amtssprache im geschlossenen tsche chischen Sprachgebiet und der uneingeschränkten Geltung der deutschen Sprache im deutschen Ge biete, sowie der Regelung der Beamten-Ernen nungen durch Rücksichtnahme auf die Bevölke rungszahl der beiden Nationen. Bezüglich der politischen Verwaltung müßten Zu den staatlichen

Kreisverwaltnngen autonome. Kreisbehörden kom men, weil allein durch diese eine autonome Ver waltung im abgegrenzten Gebiete herbeigeführt werden könne. Die Werständigungskonfereuzen wurden am 20. Jannar infolge einer Erklärung der Tschechen gesprengt. Die parlamentarische Tätigkeit der Deutschen Volkspartei begann mit der Freimachung der Tagesordnung, die durch die Obstruktion der Tschechischradikalen verlegt war. Es war das nur im Wege einer 55stündigen Sitzung möglich, in der die Abgeordneten der Deutschen

Volks partei ununterbrochen bei den Verhandlungen anwesend waren und nach der dein Vizepräsi denten Kaiser für seine energische und aus dauernde Führung der Verhandlungen seitens der Deutschen Volkspartei und der Fortschrittspartei der Dank ausgesprochen wurde. Bei Beratung der Rekrutenvorlage wurden von der Deutschen Volkspartei in Resolutionen zahlreiche Erleichte- ruugeu im Militärdienste verlangt. Die Partei erreichte infolge ihrer energischen Haltung eine Reihe wesentlicher Zugeständnisse

einer eventuellen Vergewaltigung der nationalen Min derheiten ein. Ein wesentliches Verdienst der Deutschen Volkspartei ist die iu diesem Jahre erfolgte Ralliiernng der deutschen Parteien und die Bil dung eines deutschen Vollzugsausschusses unter der Leitung der vier Obmänner Dr. Baern- reither, Dr. v. Derschatta, Dr. Groß uud Dr. Lueger. Diese Organisation ist über Anregung und eifriges Betreiben der Deutschen Volkspartei zustande gekommen. Auf dem am 5. Juli in Brünn abgehaltenen Parteitage der Deutsche

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.04.1940
Umfang: 4
, der nun den S.-ial verließ. 'Nach kurzer Unterbrechung wurde die Sitzung mit der Ausspräche über den Haushaltvoranschlag des Finanzmi nisteriums wieder aufgenommen. De? in «iie in «ien D,oai^eim A/o^lt e??lllinAen . Aeue 5eblet»e,obe«'«NAen «/»? De«k«iien » llnunte?b,o«/>ene /?u/i.kee/leäVn/»/e Oslo, 26. — (R. N.) Weitere motori sierte deutsche Kolonnen sind von Bergen gegen Drontheim abgegangen. Die ganze Front ist in Bewegung. Die Luftwaffe ist in Masse an dem Aufmarsch beteiligt. Den deutschen Truppen gehen

zu unterstützen, ehe die aus dem Süden anmarschierenden deutschen Kolonnen Sie Verbindung mit der Besatzung von Drontheim hergestellt haben. Der Kampf begann gestern früh und dauert immer noch an. Eine englisch-französische Flot- tenformation bombardiert die' Festung Agdenes am Südeingange des Fjords. Englische Kampsflieaerverbände warfen sodann unter dem Feuer der deutschen Fliegerabteilungen Bomben ab. Englisch- französische Truppen haben sich von Nam- sos aus über die Halbinsel Fösen in Marsch gesetzt

vernichtet. 2n der Seezone von der norwegischen Westküste wurden englische Schiffe ange griffen und bombardiert. Ein Minenle ger und ein Transporter erhielten Treffer und strandeten. Ein Torpedoboot tonnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen. Ein Zi sternenschiff erhielt einen Treffer, wurde schwer beschädigt und von der Besatzung verlassen. Verschiedene andere englische Schiffe wurden durch Sesselexplosion in folge deutschen Bombeneinschlags zerstört. Bei einem englischen Flieger angriff gegen den Flugplatz

der deutschen Luftwaffe, die bei diesen Aktionen groß artige Erfolge zu verzeichnen hatte. Nunmehr ist der Kampf in seinen vier ten Abschnitt eingetreten. Im Räume von Narvik haben sich die Deutschen in festen Gebirgsstel- lungen verschanzt. Das äußerst schwieri ge Gelände, die Kälte und der Schnee be günstigen das deutsche Heer, dem die Auf gabe der Verteidigung zufällt, während die im Norden gelandeten kanadischen Truppen Sturm gegen starke Stellungen laufen müssen. Bis heute haben die Eng länder

keine Truppen iin Hafen von Narvik gelandet und sie beschränken sich darauf, die schon halbzerstörte Stadt von der See her zu beschiel-?,'. Die Deutschen sind in den beherrschenden Stellunge» auf den Bergen von Narvik gegen die schwer- kalibrigen Schiffsgeschosse sicher und können die Landungsversuche aushalten. Mehrere hundert Soldaten hallen Kraftwerk besetzt, das de» Strom für die Erzbahn liefert. Andere haben die 2? Tunnels der Bahn in Festungen verwan delt; hier soll es sich um 4W6 Mann han deln

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.11.1935
Umfang: 6
Geschossen den HelScntvd Zwei ander?, Char lotte Blanckaert und Marche Ehockaert, wurden ebenfalls vom deutschen Kriegsgericht zum Tode oerurteilt, jedoch zu Zwangsarbeit begnadigt und nach Kriegsende freigelassen. Auch die ehemalige Kronprinzessin von Sachsen, Louise von Toskana, Gräfin von Mite, arbè'tere — es ist wenig be kannt — mit großem Eifer und Erfolg im Inter esse des alliierten/Nachrichtendienstes und för wertvollen Helfern der alliierten Sache. Brüssel wurde allmählich zum Zentrum

war dem französischen Geheimdienst seit langem ver dächtig gewesen. Vor dem Kriege Verbindungs mann zwischen dem Comitee des Farges (Spitzen organisation der französischen Schwerindustrie) und der Frankfurter Metallgesellschaft, hatte er diese Funktion während des Krieges ungehindert beibe halten und tonnte sogar — eine einzig dastehende Vergünstigung — mehrfach, obwohl Franzose, mit Erlaubnis der deutschen Regierung über die Schweiz nach Deutschland fahren. Die merkwür digste und gefährlichste Rolle spielte

er in der Affäre der Stahlwerke von Longwy und Briey. Longwy und Briey waren von den Deutschen besetzt, die Stahlwerke von der deutschen Militär verwaltung beschlagnahmt und der Frankfurter Metallgesellschaft zur Ausbeutung übertragen wor den. Die Arbeit stockte nicht einen Tag: nur waren es jetzt die Deutschen, die die Gruben und Hoch öfen ausbeuteten. Die französische Artillerie hätte die Anlagen mit wenigen Granaten unbrauchbar machen können/ aber General Nivelle hatte stren gen Befehl von Paris

, jede Beschießung zu unter lassen, und ein Flieger, der trotzdem mehrere Bom ben abwarf und erheblichen Schaden anrichtete, er hielt statt des verdienten Lobes eine strenge Diszi plinarstrafe. Umsonst erklärten der Abgeordnete Zernand Engerrand und die Journalisten Fran cois Laur und Gustave Tery öffentlich, Graf Ar mand, der diesen Befehl erwirkt hatte, sei von den Deutschen bestochen: es half nichts: der Einfluß des Grafen und der hinter ihm stehenden Stahl magnaten war stärker. Das „Deuxieme Bureau

' war dem Grasen hart auf den Fersen, aber es er wischte nicht den leisesten Beweis seiner unzweifel haft vorhandenen Schuld. Das alles wußte man in Paris. Man war darum brennend daran interessiert, die kostbaren !Zapiere zurückzubekommen. Unsere Vertrauens eute erhielten die Weisung, uns sofort über jede diesbezügliche neue Meldung auf dem laufenden zu halten. seine Erfindungen für zwei Millionen Pfund Ster lmg an England zu verkaufen. Man wurde ge> wahr, mit welchen Mitteln es den Deutschen mög

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1895
Umfang: 4
nicht 'wünschen und sich ihrer' beutereichen heu tigen Stellung von Herzen erfreuen. Bliebe von den vorge schlagenen Wegen nur der Zusammenschluß-5>et Deutschen und der Ausgleich mit den Tschechen. Betrachten wir zunächst die Aussichten für den letzteren. Dcr Verfasser dcr gestern von uns zum Abdrucke ge brachten Wiener Korrespondenz des Münchner BiSmarckoy ganeS meint, daß dcr Ausgleich des Zahns 1390 die richtige Fährte bot. Wir sind dieser Meinung schon deßhalb nicht, weil die Antwort des tschechischen

was-sie wahrnahm, war beretts genug, um sich wie ein Schwert ihr ins Hxrz zu bohren. Es war an einem nebelgrauen Morgen, Gabriele stcind' am Fenster ihres hübschen WoHvgemachs und blickte hinaus auf das in ein dichtes Grau geht Mek. Sie ivar Min mit ihrem KiM Nur PaÄv weilte 'in ihrer Nähd.) Ihr Gatte hatte sich schon seit zwei Tage» nicht blicken lassen und Die Verluste, welche bei der Fortsetzung deS Kampfes zu er- warten-Pnd, liegen Hast ausschließlich auf deutscher Seite. Die Deutschen werden so wenig

umsomehr, wenn man noch die den tschechischen Expansiv bestrebungen zu Gute kommenden ökonomischen Erscheinunzen in Betracht zieht, welche an die Srelle der deutschen Arbeiter, dessen Ltslläarck ol 'Iike ihn westwärts drängt, ,'allerortS: tschechische Nachschübe setzten. Mit dem Ausgleiche mit den Tschechen hat es also noch seine guten Wege, die leider weit und von noch nicht absehbarer Länge sind. . Wäre eS aber den Deutschen Ernst mit ihrem,-nationalen Streben, würde dieses Volk erkennen

, daß es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag und keine Hilfe von rechts und links zu erwarten hat, so wäre der Zusammenschluß aller Deutschen — mit Ausnahme der Konservativen (sprich Klerikalen), welche vorläufig nicht dafür zu haben sein dürften — das einzige Mittel, um wenigstens weitere Abbröckelungen deö nationalen und sreiheitlichen Besitzstandes aufzuhalten! Dieser Zusammenschluß hängt nur von dem Willen dcr Deutschen allein ab; hiebei bedürfen sie nicht der Zustimmung einer anderen Nation. Die Vortheile

eines Zusammenschlusses der Deutschen in nationalen und sreiheitlichen Dingen brauchen wir heute nicht auseinanderzusetzen. Aber leider — auch da hin hat eö seine guten Wege. Wir dürfen, Gott sei eS ge klagt, nicht hoffen, daß die Verblendung. auf altlibcralcr wie nationaler Siile, welche jede Verständigung unmöglich macht, so bald erweichen wird. Dafür sorgt ja die liberale Tagespreise in Wien eben so gut, als die nichtliberale und die sogenannte nationale Wiener Tagesprcsfe die Geschäfte der Tschechen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1917
Umfang: 8
ber 1917 Tiroler Volksblatt. Seite 3 Die deutsche Vaterlandspartei. Im deutschen Reiche hat die Freigabe der Er örterung der Kriegsziele schließ lich zwei Richtungen ergeben, die sogenannten Verzichtet, nämlich die An hänger eines Friedens ohne erzwungene Gebiets abtretungen einerseits und anderseits die Anhänger eines sogenannten deutschen Friedens, die ent sprechend den deutschen Waffenerfolgen einen Hin- denburg-Frieden erkämpfen wollen. Für ersteren Frieden tritt die Mehrheit des deutschen

Reichs tags, bestehend aus Zentrum, Sozialdemokrqtcn und Nationalliberalen ein, während für letzteren die Alldeutschen und preußischen Konservativen agi tieren. Nun haben sich die Anhänger der letzteren Richmng in der sogenannten deutschen Vaterlands partei unter Führung des Herzogs Jobann Albrecht zu Mecklenburg und Großadmiral Tirpitz gesammelt und das folgende Parteiprogramm versendet, das zum Verständnis der deutschen Friedensbewegungen aufklärende Beiträge liefert und deswegen ange führt sei

: Weite Kreise des Deutschen Volkes stimmen mit der Stellungnahme der gegenwärtigen Reichs tagsmehrheit zu den wichtigsten Lebensfragen des Vaterlandes nicht überein. Sie erblicken in dem Versuch, gerade jetzt, wo des Reiches Schicksal auf dem Spiel steht, Kämpfe um Verfassungsfragen hervor zurufen und iu den Vordergrund zu stellen, eine Gefährdung des Vaterlandes und eine wenn auch nicht gewollte Förderung unserer Feinde. Sie sind der Ansicht, daß der vor dem Krieg gewählte Reichstag tatsächlich

richt mehr die Vertretung des deutschen Volkswillens darstellt. Wen gäbe es, der nicht mit heißem Herzen den Frieden ersehnte! Nervenschwache Friedens kundgebungen verzögern aber nur den Frieden. Unsere auf die Vernichtung Demschlands bedachten Feinde erblicken in ihnen nur den Zusammenbruch deutscher Kraft. Und das zu einer Zeit, dz wir nach dem Zeugnis unseres Hindenburg militärisch günstiger dastehen denn je zuvor. Sichern wir dem Feinde zu, daß für ihn jederzeit ein ehrenvoller

politischer Macht dürfen jetzt das Deutsche Reich zerplittern; der unbeugsame, nur auf deS Vater landes Sieg bedachte Wille muß einen! In dank barem Aufblick zu unserem unvergeßlichen, geliebten ersten Kaiser und seinem eisernen Kanzler, den Einigern der deutschen Stämme, eingedenk des Titanenkampfes gegen den verderblichen Paneigeist, den Otio v. Bismarck mit flammenden Worten vor Gott und der Geschiche anklagte, haben die unterzeichnete ostpreußischen Männer, Ken den Über lieferungen ihrer Vorväter, tue

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 01.09.1936
Umfang: 8
und die Uebersetzung vorlesen lassen. Nach der Verlegung der deutschen Uebersetzung erwartete der Amtsbürgermeister, daß die Bürger von Klausen durch hochherzige Spenden ihre Anhänglichkeit ans neue Regime unter Beweis stellen würden. Wohl erhob sich einer der älteren Bürger, um zur Frage die Meinung der Klausner zu saigen„ aber er erin nerte lediglich an den gerechten und sehr weisen Befehl Mussolinis zu größter Sparsamkeit, die in diesen Zeiten wirtschaftlicher Nöte mehr als je am Platze wäre. Auch gäbe

es für Klausen viel dringlichere Fragen a!ls die (Sr* richtung eines Faschiohauses. Nach dieser Rede wirkte süh die Aktion nicht mehr auch, die Sammlung wurde ein klarer Mißerfolg. Deutscher Privatunterricht wird verfolgt. In Villnöß erhielt dieser Tage eine zur Sommerfrische dort wellende Frau den Besuch der Carabinieri. Sie halte, als Mutter von drei Kindern, es gewagt, ihren Kindern den Gebrauch der deutschen Muttersprache beizubringen und — diesen Unterricht im Freien vorgenommen. Bei diesem Ankasse

kamen mitunter Kinder aus den Nachbarhäusern herbei Md so war vielfach auch ein viertes oder fünftes Kind anwe send. Dies war in den Augen der Caeghimeri eine Gesetzes verletzung und es erfolgte sogar die Durchsuchung der Woh nung. wobei alle deutschen Bücher, Schreib- und Rechen-- hefte der Kinder, auch italienisch geschriebene, mitgenommen wurden. Pusterta! Dirndl- und Lederhosenverbot in Bruneck. Der Brunecker Carabinierikommandant erließ anfangs August einen Be fehl, wornach allen Italienern

zehnter wurde, in den Zeitungen als Carlo di Biasi-Jtalien angeführt worden ist. Wir haben bereits in der letzten Folge darauf verwiesen, daß die Italiener schon wiederholt die deutschen Südtiroler als Italiener ausgaben, selbst wenn diese durch ihren deutschen Familiennamen ohne werteres als Deutsche erkenntlich waren. Um für Italien sportliche Erfolge zu erringen, sind schließlich die deutschen Südti- roler ja gut genug. Sprache der AuteridMeiN zu achicH... Vizekönig Gra- ziani empfing am 10. August

und in jeder Hinsicht einwand freie Lehrer und Lehrerinnen gibt. Einige Typen seien hier wiedergegeben: Lehrer Zucchi. Avviamento-Schule (höhere Lehranstalt) Meran. Die Schüler werden sehr häufig „porchi tedeschi' (deutsche Schweine) genannt, ebenso „porchi meranesi, figli della bestia (Söhne von Bestien) figli della putana' (Huren söhne). Sein gebräuchlichstes Fluchwort ist porco dio! (Dio- Gott). Die Schüler nennen ihn wegen fernes Aussehens den „Totenkopf'. Die deutschen Bewohner Merans nennt er „dickbauchige

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.04.1866
Umfang: 6
guter deulscher Musik in der St. Markuskirche gebührt aber außer dem Direktor des Gesangvereines „Con- cordia« und ihrem tüchtigen Chormeistcr sicher auch den» in Deutschtirol, inSbesonderS in Bozen wohl be kannten Violin-Virtuosen Angioletti, der jedesmal be reitwilligst an derlei Auffahrungen theilnimmt, aber auch dem deutschen Kaplane Don Patis. dessen Eifer und Anregung die Deutschen in Trient überhaupt die Wohlthat einer eigenen Kirche fast ausschließlich zu danken

seitens der Regierung für Erhaltung und Kräftigung der Na tionalität der hier lebenden Deutschen mehr gethan bat, als so mancher am grünen Tische sich träumen läßt. Denn nicht nur dadurch, daß seit ungefähr 12 Jahren — seitdem Don Patis die Stelle eines deutschen Kaplans hier bekleidet — ein regelmäßiger deut scher Gottesdienst abgehalten und den zahlreichen Deutschen aus der dienenden Klasse dadurch Gelegenheit geboten wird. die Lehren der hl. Religion in ihrer Mutter sprache zu hören

, dieselben also vor Verwälschung ge schützt werden, erwirbt sich dieser würdige Priester große Verdienste um das deutsche Element, sondern noch mehr durch die Errichtung einer d rutschen Privatschule, wo Kinder deutscher Eltern gegen ein mäßiges Entgelt», wenn sie »ermöglich sind, sonst wohl auch ganz uneut- geldlich den an einer deutschen Hauptschule üblichen Elementar-Untcrricht erhalten, ja in der damit in Ver bindung stehenden Gesangschule auch in die ersten An fangsgründe der Musik eingeweiht werden. Wenn man bedenkt

, daß früher alle diese Kinder, da sie gezwungen waren die italienische Normalschule zu besuchen, die Sprache ihrer deutschen Eltern gar nicht lernten, und daher schon in der ersten Generation dem deutschen Elemente verloren gingen, so wird man es begreifen, wie eS komme, daß einerseits so viele Schilde an Gewölben und Kaufläden deutsche Namen (wenn auch nicht mit deutscher Rechtschreibung ge schrieben) führen, deren Inhaber kein deutsches Wort verstehen, und daß andererseits aber seit einigen Jah ren

dem deutschen Besucher die heimischen Töne der Muttersprache viel öfters anklingen, als dies vor Jah ren der Fall war. Außer den ungefähr 40 deutschen Knaben und Mädchen, die nach dem Geschlechte geson dert dort den Elementar-Untcrricht erhalten, besuchen aber auch mehrere Kinder italienischer Eltern diese Pri vatschule, um die Anfangsgründe der deutschen Sprache zu erlernen. Der Schreiber dieser Zeilen hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, sowohl einem von den Schülern des Don Patis ausgeführten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 24.10.1914
Umfang: 4
Seite Z „Der H i r o l e r.' Samstag, den 24. Oktober 1914 Amsterdam, 23. Oktober. (KB.) Das Blatt „Telegraaf' meldet aus Sluis vom 22. Oktober: Zwischen Ostende und Nieuport findet ein heftiges Geschützgefecht statt. Die Deutschen feuern aus Mariakerke und Middelkerke, die Franzosen aus Nieichort und die Engländer von der See her über die Dünen. Englische Flieger klären die feindlichen Stellungen auf. Amsterdam, 23. Okt. (KB.) Die Blätter mel den andauerndes schweres Geschützfeuer aus Sluis

und Aardenburg. Der „Telegraaf' berichtet aus Sluis: Der Kanonendonner schweigt keinen Augenblick. Die Badeorte Middel- kerke und Westends, sowie einige Dörfer leiden fürch terlich. In dielen Orten schlagen die Flammen auf. Viele Häuser in Roußlare stehen in Brand. Ein Teil der Einwohner flüchtete nach Frankreich und Holland. Die Deutschen beschießen die von den Ver bündeten besetzte iStadt Nieuport von Marm kerke und Ostende aus. Die Verbündeten antworten sowohl vom Lande aus wie auch mit Feuer

der englischen Kriegsschiffe. Das Eingreifen englischer Kriegsschiffe in der Schlacht an der belgischen Küste. London, 23. Oktober. (KB.) Die Admiralität gibt bekannt: Die Monitore „Gedern', „Humber' und „Merseh' unternahmen letzthin Operationen an der belgischen Küste. Sie feuerten, auf die rechte Flanke der Deutschen, ferner setzten sie zur Unter stützung der Verteidigung von Nieuport Abteilungen mit Maschinengewehren ans Land, welche dort gute Dienste leisteten. Bei den Operationen, wurden ein Leutnant

, die während der Beschießung der Deutschen in den Verschanzungen bei Nieuport abends vorher ver wundet worden waren. Die Engländer wollten Ostende beschießen! Berlin, 22. Okt. (KB.) Amtlich wirb mitge teilt: Es ist einwandfrei festgestellt, baß der eng lische Admiral, der das Geschwader vor Ostende be fehligt, nur mit Mühe von der Absicht, Ostende zu beschießen, durch die belgische Behörde abgebracht worden ist. Die Besorgnisse der Engländer. Vor Dunkirchen ist eine heiße Schlacht im Gange, in der die Engländer mit Hilfe

ihrer Kriegs flotte die letzten Anstrengungen machen, um den Vormarsch der deutschen Armee nach Calais aufzu halten. In London weiß man ganz gut, daß eine Besitzergreifung der französischen Hafenstädte zu gleich den Beginn einer Offensive der Deutschen ge gen England bedeutet. Die Unruhe in England steigert sich seit dem Falle von Antwerpen von Tag M ^ag. Das Schreckgespenst der Landung deutscher -Lruppen tritt jetzt in greifbare Nähe. Aus Briefen ^ a^t hervor, daß die Engländer ihre Hauptstadt im Umkreise

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.09.1914
Umfang: 6
.' — im neuen Jahrhun dert zum erstenmal Kosakenpferde unsere Triumphstraße die Linden entlang.^ Es waren freilich erbeutete rufsifche Gäule, die die ero berten russischen Geschütze ziehen mußten. In Paris ahnte man das bereits am 29. August voraus. Da ließ man die flinken Rosse der „ge fürchteten' Kosaken bis an die Mauern der Reichshauptstadt schweifen. Unter der fetten Ueberschrist „Berlin hört die Hufschläge der Kosakenpferde', schildert „Le Petit Parisien sehr erbaulich die Angst der Deutschen

, hielten. Die französische An nahme. daß die deutschen Truppen Paris ganz rechts liegen ließen, ist schon srüher haltlos ge worden, als die Pariser die deutschen Kanonen in der Nähe donnern hörten. Jetzt weiß man, daß dabei nicht nur ein örtlicher Zusammen stoß nahe der sranzösischen Hauptstadt, sondern eine Schlacht von großer Ausdehnung in Be tracht kommt. Als östlicher Punkt der Schlacht front wird Bitry l e Fran9 ais bezeichnet. Deutsche Reiter vor Troyes. Diese oben beschriebene Linie dürste schon

suchte: Fürchtet euch nicht, die Franzosen kommen schon! Tag um Tag kämpfen unsere Truppen, ihr Heldenmut erzwang die Bewunderung der ganzen Welt, ihr Hartnäckiger Widerstand ver nichtete den ganzen Ueberrumpelungsplan der Deutschen und gerade mit Rücksicht hierauf er klären wir kurzab, daß'Frankreich seine Pflicht vergessen hat. In diesen Tadel begreifen wir auch die Engländer ein, wenn sie auch micht gerade so schnell bei uns sein konnten, wie unser südlicher Nachbar, dem wir alle un sere

Unterstützung dankt, welche die britischen Truppen der französischen Armee während des ganzen Verlaufs der Operattonen gewährt haben. Die Unterstützung sei in diesem Augenblick von höchstem Werte. Sie komme aufs kräftigste in dem Kampfe zum Ausdruck, der jetzt gegen den deutschen rechten Flügel im Gange sei. Eine Erklärung der amerikanischen Kriegs korrespondenten. Nachstehende Erklärung der Kriegskorre spondenten hervorragender Organe der ameri kanischen Presse wird den deutschen Blättern

zur Veröffentlichung übergeben: Der Wahrheit die Ehre zu geben, erklären wir einstimmig die „deutschen Greuel', soweit wir es beobachten konnten, sürunwahr. Nach zweiwöchigem Ausenthalte im deutschen Heere, die Truppen über 1W Meilen begleitend, sind wir tatsächlich nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Fall unver dienter Strafe und Vergeltungsmaß regeln zu berichten. Wir sind ferner nicht in der Lage, Gerüchte bezüglich Mißhandlungen von Gefangenen und Nichtkombattanten zu be stätigen. Mit deutschen Truppen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1918
Umfang: 8
wieder die Franken nachfolgten. Auf diese Weise war in ganz Tirol, mehr aber noch im südlichen Teile, ein Mischvolk entstanden, bei welchem jedoch das germanische Element deu!» lich Heroortrat vnd sich auch in einzelnen Tälern und Höhengemeinden unv'ermischt er-, hielt. sNoch Jahrhunderte hindurch weist nichts' daraus hin. daß das Gebiet von Süd-, tirol als italienisch.angesehen werden kann. Im Jahre 1027 machte Kaiser Konrad den Bischof von T.rient zum deutschen Reich s fA r st e n. Die Verleihungsursunde

ist vom deutschen Reichskanzler mitunterfer-, tigt und' die Belehnung der Bischöfe erfolgte auf deutschen Reichstagen. Sie erschienen sehr häufig aus den Hoftagen der Kaiser in Deutschland .und ließen ihre Rechtshändel dort entscheiden. - Trient war somit ganz unzwerfel- Haft ein deutsches Fürsten tum! Vom 12. bis 16. J ahrhunderten den wir viele deutsche Seelsorger in den heute ita lienischen Gemeinden, ebenso werden zahl« reiche deutsche Burgvögte genannt, ein Beweis dafür, daß die Bevölkerung selbst der deut

-? scheu Nationalität angehört hatte. In einer Urkunde aus dem Jahre H2'4 werden die Bewohner von Arco als „Teu!-, toni et Latini' bezeichnet. Im Fahre H42 legte Kaiser ^Lothar II. in das Schloß Chizzola an der Etsch eine deutsche Besatzung und 'bestellte Engelbert von Castelwart zum 'Herrn dieses Schlosses. Aus derselben Zeit ist der Aufenthalt von Deutschen im' Folg«-» reittale, in Lasraun, Ped'emonte und Palu nachzuweisen. Im Jahre 1167 aäb der Bischof von Trient Adalbert von Flandern

seine Zu-, stimmung 'dazu, daß nur einem Deutschen die Hüt des Schlosses Riva anzuvertrauen sei. Unter demselben Bischof würde von den niederdeutschen Rittern Roland und Rudolf von Eicken der 'Grund zur Stadt Rovereto gelegt. Wenige Jahrzehnte später 'finden wir urkundlich die Hohen um Centa und die Nie-! d'eruna .en des Lägertales sehr sArk von Deut schen bewohnt, und der Biogyaph des heil. Vigilius, Bartholomäus von Trient, erzählt von dem gleichzeitigen Aufenthalt zahlreicher Deutscher in dieser Stadt

. Ja, selbst das' im Aahre 1673 erschienene Wer? des Italieners Mariani „Trento con il sacro consilio' be richtet: in Trient werde viel deutsch gespro chen, weil nicht nur zahlreiche Deutsche sich' daselbst aufhalten, sondern auch die Einhei- Mischen ihre Kinder zur Erlernung der deut schen Svrache nach Deutschland senden? die Mehrzahl der anwesenden Studenten, welche er mit Ml) angibt, gehören der „/alemanni schen' Nationalität an. Er berichtet w'eiters' über die in Trient bestehenden deutschen Ein»! rich^ungen,'Sitten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 29.08.1920
Umfang: 12
Ce!t« 8 . gönnten. 88. Eteanft. Bedingungen zu überzeugen. Solange der Krieg tobte und der Haß überall regierte, war unseren Feinden mit solchen Erwägungen nicht beizukommen. Heute aber, wo den Vertretern beider Parteien Gelegenheit geboten ist, sich am Verhandlungstisch als Männer des Friedens zu unterhalten und wo die deutschen Herren auf Grund um» fangreichen Materials jederzeit zu beweisen imstande sind, daß das, was die Entente von uns verlangt wenn es überhaupt möglich ist — jedenfalls

zu Deutschlands Ruin führen muß, möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben, daß es gelingen möge, diesen Erwägungen Gehör zu ver schaffen.' Die deutsche Regierung besaß nicht die Kraft, die Wegnahme der deutschen Handelsflotte zu verhindern, die Entente aber zeigte keine Lust, den so leicht gewon nenen Raub fahren zu lassen. So sollte Heinecken recht behalten, der diesen Warnruf überschrieben hatte: „Deutschland ohne Handelsflotte'. Seit dereinst im Rew-Porker Hafen die deutsche Flagge auf dem Riesendampfer

„Vaterland' niederging, sind viele - Tausende deutscher Schiffe in fremde Hände ubergegangen. Vor wenigen Tagen hat der eben erst fertiggestellte „Ko lumbus' des Norddeutschen Lloyd, ein Wunderwerk der Schisfbaukunst, Bremen fiir immer verlassen. Die großen deutschen Häfen liegen verödet, denn die starke Hand, die einst deutsche Arbeit, deutschen Handel und deutsche Größe schützte, ist erlahmt. Wohl konnte der Feind die mustergültigen Anlagen der deutschen Reedereien im Auslande an sich reißen

, dem deutschen Volk seine Handelsflotte rauben; feine großartigen Hafenbauten an der Nord- und Ostsee, seine Organisationsgabe und seinen Unternehmungsgeist mußte er ihm lassen. Amerika will sich aber auch diese nun dienstbar machen. Sogleich nacy der Unterzeichnung des Friedens von Versailles erschienen amerikanische Bevoll mächtigte in Deutschland, um die Hafen- und Mastanlagen der großen .deutschen Häfen, die'Deutschland heute keinen Nutzen bringen können, und die unzähligen Kräfte und Fähigkeiten

, daß die Tätigkeit des Hariman-Hapag-Konzern Anfang 1921 einsetzen werde. Sämtliche früheren Linien der Hamburg-Amerika-Linie im Mittelmeer, in Ostasien und Südamerika werden baldigst wieder aufgenomttien. Die Leitung der amerikanischen Seite des Unternehmens liegt in den Händen des 28jährigen Averill Hariman, des Sohnes des Eisenbahnkönigs. Es ist ein schwacher Tros? für den Deutschen, wenn die gesamte amerikanische Presse dieser Mitteilung die Anerkennung beifügt, daß die Er fahrungen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 21.06.1901
Umfang: 12
Seite 2 während der Prager Kaiscrtage zur Spracht kam. In rein tschechischer Gegend wäre sie als Preis der Annahme der deutschen Forderungen und der deutschen Vermittlungssprache nicht undenkbar, als Tschechisiernngsanstalt in einer deutschen oder gemischtsprachigen Stadt darf keine tschechische Hoch schule ein Landes- oder Reichsbudget belasten. Herr Dr. Lueger, der politisch nothleidende „Herr von Wien', sieht die deutsch-tschechische Majorität bereit- fertig vor seinem geistigen Auge

, obgleich sie nicht vermochte, den hohen Zweck zu fördern, zu dem sie unternommen worden war. Wenn nicht Alles trügt, so hat sie auf die Deutschen informativer gewirkt, als auf Krone und Regierung. Was wir besorgten, hat sich erfüllt. Der tschechische Chauvinismus, der die selbst errichteten Potemkin'-- schen Bauten, hinter welchen sich der Mangel einer Wasserleitung nnd andere Prager Rückständigkeiten verbergen, sür echt nimmt, hat durch den Kaiser besuch einen neuen Antrieb erhalten. Der tschechische

. Daß die Berichte aus Prag in Deutschböhmen nicht gerade Entzücken hervorgerufen haben, ist begreiflich. Der thätliche Angriff auf die deutschen Farben in der Landeshauptstadt, in der der Monarch fünf Tage residierte, um ebensoviele Stunden im deutschen Sprachgebiete Böhmens ohne Inanspruchnahme der Gastfreundschaft einer deutschen Stadt zu verbringen, diese Umstände traten vor der richtigen Würdigung des Reisezwcckes zurück und vor der StaatStreue der deutschböhmischen Bevölkerung, die mit ihrem glanz vollen

und herzlichen Empfange deS selten gesehenen Monarchen ihre konstitutionelle Gesinnung zum Aus druck brachte, die unentwegt national und freiheitlich, der Krone keine Verantwortlichkeit aufbürdet für die Sünden und Mißgriffe verschiedener Regierungen. So ist der Kaiser im deutschen wie im tschechi» schen Theile seines blühendsten Landei als Trium- phator eingezogen und mit reichem politischen Gewinn trat er vorgestern die Rückreise an. Aber dieser Gewinn ist kein Gewinn für seine Regierung

, keiner für das Parlament und keiner für den Landesfrieden. Er ist rein dynastischer Natur und wird sich in der österreichischen Politik vielleicht nur in einer er starkten Stellung Zisleithaniens gegenüber dem H 14- AuSgleich mit Ungarn ausdrücken. Das Verhältniß zwischen Deutschen und Tschechen hat sich infolge der Kaiferreise eher verschlechtert als verbessert. Wir denken hiebe» nicht an einzelne Prager Episoden, die verstimmen, ohne die Haltung der Politiker zu beeinflussen. Wichtiger scheint uns daS Bestreben

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 22.04.1914
Umfang: 12
gewesen, nur einen einzigen deutschen Bauern aus Kiesen Ländern wegzunehmen, denn die Er fährungen haben gelehrt, daß, wenn ein Bauer seinen Besitz verkaufte, sofort die Ita liener oder Tschechen vorrückten, sich dxs Be sitzes beinächtigten und die deutschen Volks genossen immer mehr bedrängten. Die „Süd mark' wandte sich also nach Deutschland-an die 'Ansiedlungskommifsion, um Ueberlassung deutscher katholischer Kolonisten, was von dieser Kommission unter der Bedingung zuge sagt wurde, daß für eine deutsche Schule

und deutschen Gottesdienst gesorgt werde. Die „Südmark' richtete hierauf eine von 83 Familienvätern aus St. Egidy unter schriebene Eingabe an das bischöfliche Ordi nariat Marburg, die der Redner im Wort laut verliest^ in welcher das Ersuchen gestellt wurde, in St. Egidy wenigstens jeden zweiten Sonntag im Monat deutsche. Predigt gestatten zu wollen. Acht Monate sind vergangen,ohne hätte, diese Eingabe zu beantworten. End lich im Jahre 19V9 ist eine Antwort einge- mark' zurückziehen mußte. Was den deutschen

Ritterorden anbetrifft, so meinte Pater Rup- langt, die der Redner ebenfalls im Wortlaut recht, daß dieser in erster Linie den Katho- verliest, daß mit Rücksicht auf die lizismusund .dann erst; d^ . Deutschtum Kränklichkeit des dvrtigen. Pfar rers dermalen eine Entscheidung nicht gefällt werden kann; man ver- Geschichtslehre richtig stellen und betönte gar tröstete die „Südmark' und die deutschen Fa- stolz, daß/der Meister des deutschen Ritter verbreitet habe,-wollte Dr. Markart in einem anmaßenden

habe, als er vom Glauben abgefallen und zum ^otestantismus über getreten fei. ' > Dr. Markart erwiderte auf die Angriffe des Vorredners, indem er nochmals dem Spätkommer den tatsächlichen Verlauf der Ansiedlung von St. Egidy schilderte. Ebenso stellte er die falschen Behauptungen über'den Preßprozeß gegen das „Linzer Bolksblatt' dahin richtig, daß die „Südmark' —v nachdem testantische, um sie in der vom Slaventum in diesem Blatte kein „verau^ortlicher.lPe bedrohten Gegend anzusiedeln und dadurch ein Stück deutschen

Bodens vor dem Unter gange zu retten. An der Ansiedlung einiger protestantischen Familien in Südsteiermark sei also nicht die,/Südmark' schuld, sondern das bischöfliche Ordinariat zu Mar burg, das einen deutschen Gottes dienst versagte und dadurch eine dakteur', nur ein verantwortlicher' Druckerei leiter verzeichnet war — den letzteren vor Ge richt wegen der erlogenen Angriffe ^belangte. Dieser Ehrenmann behauptete Vor dem Unter suchungsrichter die Verantwortung ganz und voll zu übernehmen, kniff

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.11.1930
Umfang: 8
und dem der Akatholiken bei der Cestiuspyramide. birgt vor allem der stimmungsvolle Gottesacker vom „Pttgerhaus zu Unserer Lieben Frauen Schmer zen' des Hospiziums Teutonicum hart neben der Sankt Peterskirche die meisten deutschen Gräber. Eingebettet zwischen immergrünem Planzenwerk des Südens und bedeckt mit Erde aus dem Heiligen Lande ruhen dort, wie die bronzene Inschrift am Gittertor besagt, vre „Teutones in Pace'. Ist ganz Italien ein Massengrab von Ger manen und Deutschen, die dort seit etwa anderr- halb

Jahrtausenden das Leben ließe», so gut es für Rom ganz besonders, weil Rom stets der Herzpunkt und die Krone des deutschen Sehnens war. Darum wandelt unser Fuß hier aus römischer Erde nicht nur auf den Erabesspuren etruskischen, römischen, griechischen, asrikamschen und orientalische» Wesens, er geht so vrelsach auch Germanen und Deutschen auf deren letzten Spuren hier nach. Unter den steinernen Pfeilerträgern der Kuppel von Sankt.Peter. führen gewundene Stufen hinab zu den uralten Grabdenkmäler

:: der Grotten. Hier ruht der erste und einzrge deutsche Kaiser, der in Rom (983) starv: „Otto U. Imperator Augustus' sagt dre In schrist auf dem Sarkophag, der beim Umbau der Beterskirche an die Stelle eines antiken Porphyrsarges gestellt wurde. Auch efct Verwandter oes Kmfers, der Urenkel Otto's I., der als Papst Gregor V. im Jahre 909 in Rom starb, ruht in derselben Grotte. Einen anderen gekrönten Deutschen, der aber die dreifache Krone der Tiara trug, birgt ein Grab in . der deutschen Nationalkirche

der Anima und der heutige des Campo Santo haben die meisten der in Rom verstorbenen deutschen Notare,. Magister, Kanoniker und Pröpste, Dechanten und Ritter. Buchdrucker und Pfründner, und die Mitglieder der dazugehörigen Bruderschaften nach dem Tode ausgenommen. Daß der. Begrabene ein Deutscher war. wird in der Grabinschrift meist deutlich betont. „Germanus' oder „De Ale mannia' oder „De gente Teutonicorum' find d:e Inschriften, denen christlich-deutsche Segens wünsche, aber auch heidnisch

-mythologische Sen tenzen angefügt werden. Die altrömischen Manen und Harzen tauchen in diesen Inschriften ebenso auf wie die deutschen Abschiedsgrüße: „Er ruhe in Frieden!' oder lateinische Sprüche. Zahlreich, wie deutsche Kunst und deutsches Handwerk in der frühen Reuzett in Rom ver treten waren, sind auch die Gräber dieser Män ner. Die deutschen Bäcker z. B. hatte» eine eigene Kirche „Arr heili«« Etifabeth' und die GrrMsdw »iv««e Bestatteten Home «ochM der Gewandung ihrer Zeit und ihres Berufes. Deutsche

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 03.09.1899
Umfang: 16
Nr. l0S Mttimer Zel!«»g. Seit« S Prager Tschechen auch gegen die Reichszugehörigkeit, indem die städtischen Gebäude nur mit Fahnen in den böhmischen Landesfarben, weiß und roth, dekoriert und nur auf dem Bahnhof und dem Deutschen Theater schwarz-gelbe Fahnen ausgesteckt waren. Der Kaiser machte übrigens bei seinem Aufenthalt in Prag noch eine bemerkenswerthe Aeußerung. Als ihm unter den Direktoren der böhmischen Nordbahn, mit der er weiter reiste, der Bruder des verstorbenen Führers

der Deutschen in Böhmen, Franz Schmeykal, vorgestellt wurde, sagte der Kaiser: Das war ein ausgezeichneter Mann! Die Berufung Chlumecky 'S an das kaiser liche Hoflager in Jschl beschäftigt die Presse noch forldauernd. Sie steht sicher mit der Einberufung des Reichsrathes im Zusammenhang. Der „Pester Lloyd' dementiert jedoch in einer offiziösen Depesche aus Jschl die aus' diesem Anlaß in Umlauf ge setzten Gerüchte über eine KabinetSkrise. Die Be rufung ChlumeckyS soll im Gegentheil den Beginn

einer Verständigungsaktion bilden. Als Kompensation für die aufzuhebenden Sprachen- Verordnungen, welche die deutschen Parteien zum Aufgeben der Obstruktion bewegen sollen, soll den Tschechen das vom Rumpflandtage beschlossene Gesetz über den Sprachengebrauch bei den autonomen Behörden und die tschechische Technik in Brünn geboten werden. Nähere Auskunft dürfte der jung tschechische Abg. Dr. Herold geben können, der die Verhandlungen mit der Regierung in den letzten Tagen geführt hat. Er hat ihre Vorschläge lediglich

sä rekerenäum genommen; seine Partei hält es für opportun, im gegenwärtigen kritischen Augenblicke ein radikales Mäntelchen umzuhängen. Ob ihr Manöver durchschaut und ob die von den Freih. v. Braun und Chlumecky gegebenen Auf klärungen zu einem Ergebnisse führen, daS die politische Lage vollständig und zur Beruhigung der Deutschen umgestaltet, das wird sich sehr bald zeigen müssen. Ernste Politiker sind der Ansicht, daß der Versuch, in diesem Augenblick hochgradiger nationaler Erregung eine mehr

als äußerliche An näherung zwischen Deutschen und Slaven herbei zuführen, scheitern müsse, und daß die Krisis nur durch eine radikale Entscheidung: für die Deutschen oder für die Slaven, zu lösen sei. Man werde an leitender Stelle Muth haben müssen, die Oppo sition der Tschechen zu ertragen, nachdem man sich in die gewichtigere der Deutschen hineingefunden. In kritischer Zeit habe man — so meinen sie — mit den Tschechen noch niemals erfolgreich und zum Heile des Ganzen verhandelt. Es liegt

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