es viele Tiroler, die der Meinung sind, daß der deutsche Süden- ge sichert sei. und es gibt Reichsdeutsche, die der artig politisch farbenblind sind, daß sie schon die Jahre zählen, in denen der Gardasee deut sches Gepräge haben wird, weil sie dort ein paar deutsche Wirtinnen und Wintergäste antreffen. Erst die letzte Zeit hat vielen die Augen geöffnet: die Jnnsbrucker Vorgänge, die ihr Echo bis nach Italic« hinein hatien, haben Licht gebracht. Die zunehmende Verwelschung des deutsche» Südens von Tirol
!' Und wenn das nur eine Stimme im Tale war, es war ein Anfang: es gibt dem sche Gutsbesitzer, die welsche Arbeiter nehmen. Ja, selbst der deutsche Tiroler Bauer, im Tale wie anf der Höhe' ist nicht mehr gesichert; schon manchen deutschen Hof sah ich in den 24 Jahren, welche ich in Tirol lebe, verwelfchen. und al's ich einen, Bauer aus den Höhen des Eisakrales fragte, wel cher von den sechs Buiben, die vor imH im Grase lagen, den Hof bekommen würde, sagte er: ..Koa lier!' Wo der Deutsche den Boden urbar machte
, wo noch vor wenigen Jahren deutsche Lieder er klangen, hört man immer häufiger die welsche St'mme: der deutsche Süden wird welsche Beute. Mit der Verwelschnng ist es wie mit dein Kriege, beide haben ihre Veranlassung und ihre Ursache. Wenn die Ursache tief liegt, so ist die Veranlassung äußerlicher Art. Die Veranlassung als äußerlicher Verwelschungsgrund kann jeder herausfinden, der sich einige Wochen im deutschen üden aushält. Ta können Tourist uud Winter gast sehen, daß der Baumeister den welschen Ar lieiter
nimmt, weil er billiger ist. Der deutsche Villenbesitzer baut seine Villa mit welschen Mau rern und welsche Zi mmer inaler schnrücken ihm die Wände, denn der welsche Handwerker ist billizer. Der deutsche Bauer kommt zum welschen Knechte, zur welschen Magd, weil ihm das Dienstpersonal vom Berge ins Tal, vom Dorf in die Stadt läuft-, und sie laufen ihm davon, weil der Tiroler Bauer nicht mehr zahlen k irm m>5 der-Soldat wenn wieder auf dem Berge, erzählt, wie lufrig es in der Stadt sei. So kommt
, das zu denken, aber — ehe er mit Langmark sprach, wie er sich vorgenoiitmen, war es doch wohl sicherer, er horcht? bei dem Kinde selbst einmal ins Hans. - Kind — er hatte sie bisher noch immer so bo° Wenn der Deutsche beim Bau am Montage nicht bei der Arbeit ist, ist der Welsche auf dein Posten. Der Welsche komml dem Deutschen mit elementa rer Gewalt ins Gehege. Und hier haben wir die Linie, die die äußerliche Veranlassung von der tiefliegenden Ursache trennt: der Tiroler braucht den Welschen. Der deutsche