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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 16.01.1880
Umfang: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Oppelik in Wien, Prag, Berlin. Hamburg, Frankfurt, Leipzi, Pari«, Florenz, Petersburg. Hag vaS Lafitte >. CsmZ. inParis» (B* L Davbe in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RadolfMsfsein Berlin. Wien, München, Et. Gallen. Rotier s. Cs. t« Wie». Phi lipp Löß in Wien. M 12 Ireitag 16. Januar M«?-»«- p. ( ) 1880 Das Wort eines deutschen Ministers. | Das deutsche Reich hat in nationaler und religiös-politischer j Beziehung

eine entfernte Aehnlichkeit mit dem österreichischen | Kaiserstaate. Auch im deutschen Reich fehlt es nicht an Elemen- | len, welche ihren Stützpunkt nicht im Reichsgedanken und nicht | im Innern des Reiches, sondern außerhalb desselben suchen, wie j in Oesterreich. Da gibt es im Osten Polen, welche wie unserr! Galizianer noch immer von der endlichen Wiederherstellung des f ehemaligen Polenreiches träumen; im Norden Hausen deutsche ] Bürger dänischer Zunge, die es wie Erlösung ansehen

würden, z wenn sie vom Reiche abgetrennt und wieder mit dem Inselstaats 8 vereinigt würden; im Westen befinden sich einige hunderttausend Deutsche, welche das Schicksal zu Franzosen gemacht hat, die j dem großen deutschen Mutterlande vor neun Jahren gewaltsam j wieder angegliedert werden mußten und sich einstweilen nur wider- jj willig in die neue Lage fügen. Das sind die nationalen Wider- s sacher des Reichs. Sie sind weder so zahlreich wie in Oester- ? reich, noch ist ihre Vertheilung im Reiche jener der nichtdeutschen

1 Stämme in Oesterreich sehr ähnlich. Das deutsche Reich hat | nur an seinen Rändern nichtdeutsche Staatsbürger; bei uns in j Oesterreich trifft dies nur theilweise zu und finden wir auch im j Innern des Staates zahlreiche nichtdeutsche Sprachinseln. Außer jl der nationalen Opposition gegen das deutsche Reich besteht aber, 8 wie in Oesterreich, auch noch eine politische und eine konfessionelle. | Die letztere tritt mit immer stärkerer Macht auf und besteht aus jj den ebenso regsamen als zahlreichen

Ultramontanen, welche nicht s von Berlin,. sondern von Rom aus regiert werden, also ; in Wahrheit keine höchste weltliche Macht über sich anerkennen wollen oder wenn sie es thun, dabei stets in Vorbehalt nehmen, ! daß diese angebliche höchste weltliche Macht doch thatsächlich in j ihrem und im Dienste Roms stehen müsse. — Daneben leidet das deutsche Reich noch immer unter den Bestrebungen der Fö deralisten oder wie man sie in Deutschland nennt, Partikularistcn. Da gibt es verschiedene Gruppen von Politikern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.08.1875
Umfang: 4
bis auf den Tag, da die Nation ihm ein Denkmal von Erz gesetzt. Wie ist das deutsche Reich eia anderes geworden, als jenes war, das tiefgedemü« thigt in der Person des BüßerS Heinrich im Schloß' Hofe von Canossa vor dem römischen Priesterkönig im Staude lag! Nicht mehr jenes Deutschland ist e«, das seine siegumstrahlte Krone von Priesterhand auSbieten läßt, um sie einem Fremden auf das un berufene Haupt zu drücken. Das heutige deutsche Reich, dies Kind seines eige- neu HeldeafchwerteS, hat aufgehört eia

römische» zu sein und eben darum „geht eS nicht mehr nach Cavossa'. sondern führt mit echt deutschem Muthe und echt deutscher Beharrlichkeit und Entschlossenheit soeben den Kampf mit Rom um sein gute« Recht, um seine Unabhängigkeit von der Macht de« Krumm- stabeS, um die Befreiung der ganzen Welt von dem Kerker der Finsterniß, den Roms Priesterhände einst allen Nationen gebaut. DaS heutige deutsche Reich hat aufgehört ein römische« zu sei« und eben deshalb wird «S keine Priesterhand mehr

sein, die sich feilbie tend an die deutsche Krone legt, um sie dem Fremden als Lohn seine« feigen Gehorsam» hinzuwerfen; da« neue Reich hat durch seine Fürsten sich selbst da« Oberhaupt gewählt und ein Oberhaupt. da« den rö mischer, Drohungen, wie den römischen Lockungen unzugänglich ist. Und das alte GoSlar, einstmals der Lievlingsaufent- halt deutscher Kaiser, in dem noch heute die Trüm mer der Kaiserpfalz sichtbar sind, sieht das neue deutsche Oberhaupt wieder im Momente, als dasselbe jur Fei. r eines deutschen

ist, in der es wie der ein mächtiges, eia gewaltiges, ein siegrei che» deutsche» Reich gibt, dessen UrtypuS in Hermann und seinen CheruSkern dargestellt erscheint. Später allerdings haben die deutschen Fürsten Hermann, und wohl mit Grund, den Borwurf gemacht, al« strebe er selbst nach der Knechtung Deutschlands, und eben daran ist Hermann zu Grunde gegangen. Wenn nun Deutschland und sein Oberhaupt den Berfecher der deutschen Freiheit gegen römische Herrschgier feiern, dann mögen die Deutschen daran vor Allem denken

, daß nicht das Werk de« HermannschwerteS an sich, so glänzend «S auch gewesen, sondern daß e» nur al« Erriuguug der Freiheit Deutschland« zu verherrlichen und den kommenden Generationen durch daS großar» tige Denkmal fort und fort im Gedächtnisse zu er halten ist, da« der freie Deutsche seinem ersten Frei- heitShelden geweiht hat. Nur da« freie Deutschland ist gewaltig, nur da» freie Deutschland ist siegreich, nur da« freie Deutschland kennt kein Ende. Politische Ueberficht. Bozen. 19. August. In welter

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 28.02.1874
Umfang: 6
von den Preußenthümlern im voraus als ein Triumph des Deutsch thums gefeiert. Alle diese Voraussetzungen und Hoffnungen sind bitter ge täuscht worden. Wahrlich, das preußisch-deutsche Reich konnte keine traurigere, beschämendere Erfahrung machen, als daß die Vertreter Elsaß-Lothringens im offenen Parlamente und im Angesichte des sie „scharf fixirenden" Bismarck erklärten: „Wir sind hierher geschickt worden, um unsere unerschütterlich treue Anhänglichkeit an unser französisches Vaterland zu offenbaren." Darüber

, wie oft die Majorität über die Art und Weise des Sprechens und Benehmens der Deputirten des neuen Reichslandes in „anhaltende Heiterkeit", in „lautes Gelächter" und in terroristische Ausrufe ausgebrochen ist, so muß man mit aller Strenge sagen, daß das nicht das Benehmen eine- wahrhaft gebildeten Volkes gewesen ist, und daß das neue preußisch-deutsche Reich durch dieses Benehmen der Mehrheit seiner Vertreter gewiß nirgends an Achtung gewonnen hat. Geliebt sind die Preußen schon früher kaum irgendwo

als in Preußen selber geworden; aber man hat sie überall hoch respektirt. Dieser Respekt ist jetzt gesteigert worden; jedoch wahrlich nicht in günstiger Weise, denn er ist zur Scheu, zur Furcht geworden. Man könnte daher sagen, daß Preußen da durch und wie es an die Spitze von, zur Herrschaft über Deutschland gekommen ist, auch an Achtung nirgends gewon nen habe. Graf Moltke selber hat das konstatirt, indem er offen ein- gestand, daß das neue deutsche Reich überall dem Mißtrauen begegne

sich aber der einsichtsvolle Graf Moltke auch darüber keine Täuschung, daß das neue vreußisch-deutsche Reich selbst in sei nem Innern nirgends an Liebe gewonnen hat, und überall nur Scheu und Furcht einstößt. Beweis dafür ist im Süden die Stimmung Baierns und Würtembergs, im Norden die Stim mung Hannovers und Schleswig Holsteins, in der Mitte die Stimmung Sachsens und selbst Kurheffens. Ja wahrhaftig, die Sympathie für das preußisch-deutsche Kaiserreich ist gleich anfangs nicht sehr stark und noch weniger allgemein

Anhänglichkeit an das französische Vaterland zu demonstriren und gegen die Trennung von dem selben zu protestiren. Dabei offenbarten sie das Bewußtsein, mit ihrem Volke im vollkommensten Einklang zu sein, denn sie verlangten ein Plebiszit, in der festen Ueberzeugung, daß das Volk von Elsaß-Lothringen gegen die Vereinigung mit Deutsch land stimmen werde. Das ist nicht blos für die preußisch-deutsche Regierung, sondern für die deutsche Nation eine traurige, eine beschämende Erfahrung. Elsaß und Lothringen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1880
Umfang: 6
durch den Reichsraths - Abgeordneten Dr. Josef Kopp (nicht zu verwechseln mit dem (Eduard) Schützen-Koxp) beleuchtet, indem er sagte: „Die Situation spitzt sich nach un serer Meinung dahin zu, daß der deutsche Volksstamm in Oester reich und mit ihm die Einheit des Reiches, die Grundlage der Verfassung, und was darauf aufgebaut ist, in Gffahr sind. Man kann zwar dem Grafen Taaffe nicht nachsagen, daß er die Deut schen haßt, ebenso wenig, daß er die Slaven besonders liebt. Aus einem Umstande geht dies besonders klar

endlich einmal einsehen, daß sie eine nationale Einheit bil den, die man nicht in einem Kronlande schädigen kann, ohne daß dadurch das deutsche Wesen im ganzen Reiche geschädigt wird; wenn sie endlich einmal zu der Ueberzeugung gelangen, daß eine Einengung der deutschen Sprache im Allgemeinen eine Benachthciligung der Deutschen in jedem einzelnen Kronlande b.deutet und daß umgekehrt das Zurückdrängen des Deutschthums in einem beliebigen entlegenen Kronlande seine Rückwirkung auf das ganze Reich übt

das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

ste„und kümmern uns nicht um den nationalen Schwindel". Und sie trieben in ihrer kurzsichtigen Gutmüthigkeit ihr „gutes Oesterreicherthum" so weit, bis ihr gutes, schönes Oesterreich darüber bald zu Grunde gienge und die guten Oesterreicher, welche sich zwar zuweilen „auch Deutsche" nennen, aber immer Furcht empfanden, auch als Deutsche zu handeln, mit ihm. Denn auf der einen Seite steht heute eine Regierung, die ziellos und ohne staatsmännisches Verständniß, ohne die Kraft und den Muth

hervor, daß wir ihn nicht als einen Apostel des Slavismus zu betrachten haben; denn es befindet sich ein Volksstamm slavischer Zunge mit Hülfe der Freunde des Ministeriums heute in viel schlimmerer Situation als früher unter dem deutsch-verfaffungstreuen Regime. Das ist der ruthenische Stamm. Gerade dieser Stamm hat stets mit einer Art religiöser Verehrung an Kaiser und Reich gehangen und ist der Idee des Gesammtstaates zu einer Zeit treu gewesen, wo wir dies noch als etwas Selbstverständliches

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1881
Umfang: 8
. — Schützenfeste sind Vereinigungen zu dem Zwecke, an der Zusammengehörigkeit der Deutschen fest» zuhalte», auf Einheit und Einigkeit hinzuwirken. Die Einheit «5« erreicht, fest steht vor allen Völkern ringsum daö deutsche Reich; jetzt gilt «S, die Einigkeit unter uns bewahre». Daö starste Reich, sei eS Mon archie oder freier Staat, geht zu Gruude, wenn keine Einigkeit in seinem Innern herrscht, daS zeigt unS die Geschichte bei allen Böllern und allen Staaten. Aber noch in anderer Beziehung möchteich

und mit Spitzen reich bes tzt. Als die österreichischen Schützen vor der Halle vorüberzogen, brachten ^ie dem Prinzen und der Prinzessin eine enthu- lastische Ovation. Vor der Feldherrenhalle er- olgte die Uebergabe der BundeLfahne, worauf ich der Zug wieder in Bewegung setzte. An dem Danket, daS um 3 Uhr in der Fest. Halle begann, nahmen 2600 Personen theil. Herzog Ludwig als Ehrenpräsident betrat zuerst die Tribüne und hielt folgende Begrüßungsrede: „Ich wende mich zunächst an di« Schütze» aus dem Reiche

Deutsche sein und brauche» deshalb unseren HeimathSländern nicht untreu zu werde». (Beifall.) Ich wende mich nun an die Schützen, die uicht dem teutschen Reiche augehören, aber mit unS Sprache und Sitte theilen. Wo immer Sie sei» mögen, halte» Sie fest an dem Bande, das u»s an Sie knüpft, an deutscher Sprache und Gesittung. Das hindert Sie nicht, treue Anhänger Ihrer Dynastie, gute Bürger Ihrer Staate» zu sein.' ES folgten nun Toaste auf König Ludwig II. Kaiser Wilhelm, Herzog Ludwig und den Deutschen

Schützeiibund. Dann trat Eduard Kopp aus Wie» als Redner auf. Er s^gte: „Wieder, wenn auch nach langer Zeit, sind wir Schützen aus der deutsche» Ostmark gekommen, u» das Fest mitzufeiern, welches binnen Kurzem den Cha- rakter eines deutschen NatioualfcsteS errungeu l Als ich heute während des Festes mitging, frug ich mich, wie es kommt, daß diese Schützenfeste trotz ihrer Wieder holung so tiefe Wurzeln im Volke geschwg«»? Es kommt daher, daß die Schützen zwei Dinge mit bringen: Waffen und heiße

Völker langst geschlosse» (Ap plaus), besiegelt wurde, nicht mit Tinte Papier uud Siegel, sondern mit Handschlag und Worte» zweier Monarchen, welche deutsche Männer siad (stürmilcher Beifall), weßhalb nach meiner Ueberzeugung dieses Bünd- niß fester hält, als wenn eS mit gewöhnlichem Siegel beschlossen worden wär« (stürmischer Applaus und Hoch rufe). und darum lassen Sie uns bei dieser Gelegen heit geloben, daß die Völker an diesem Bündnisse fest halten werde» i» Freud und Leid, in Noth uud jeg

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1874
Umfang: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A.Oppelik inWien, Prag, Berlin, Hamburg, Frankfurt. Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig, Stuttgart, dßiiit chen, Breslau G.L.Daube in Frankfurt, Stutt gart, München, Hamburg,Brüssel Kudoli Müsse in Berlin, 'Äien, München, St. Gallen^-->^N- f'm Jreitag 13. März. «°stn» J. ( Morgen 14. März. Mathilde. ) Die bsier. ^Patrioten" und das deutsche Reich. München, 10. März. Daß die ultramontane Partei in Baiern von zwei

« rechnen — während dessen speit Hr. Sigl und sein Anhang im „Vaterland" Feuer und Flammen und möchte alle Wetter herunter^ beten aus dieses „so genannte deutsche Reich." Es dürfte auch für weitere Kreise nicht uninteressant sein, einige Anhaltspunkte zur Orientirung zu gewinnen über die An schauungen, welche die Häuptlinge des „Berges" vom „patrio tischen" Heerbanne hegen und pflegen, und welche sie nicht ohne Erfolg verbreiten. Hr. Sigl erklärt im Namen seiner Parteianhänger unum wunden

: Wir sind Feinde des deutschen Reiches, mag die „Post zeitung" für ein „Reich" schwärmen, das einen Bismarck als seinen obersten Herrn duldet; wir betrachten das „Reich" als eine schwere Prüfung, die der Herr über uns geschickt hat, auf daß wir uns bekehren und alle vernünftig werden sollen. Das „deutsche Reich" ist für uns ein Begriff, mit dem wir uns so wenig befreunden können, wie mit der Affentheorie Vogt's, ein Begriff, deffen Inhalt uns sch am rot h macht. Wir wollen unsere Zukunst

sich unterfangt und der jedem Drohworte ruhig und offen ins Gesicht blickt und mit Thaten antwortet. Hierüber nun ge- rathen die Knechte des Jesuitismus außer Rand und Band. Diese Sorte Pflichtvergessener, von welcher Bismarck bei der Vorlage des Gesetzentwurfes bctr. die Vereinigung von Elsaß- i Lothringen mit dem deutschen Reiche in der Sitzung des Reichs- i tages am 2. Mai 1871 so treffend sagte: „Sie sind des Namens ! nicht würdig, ich zähle sie nicht zu den Deutschen", — hat da her, um das deutsche Reich

entgegengesetzten Strömungen^ hin- und her getrieben wird, welche einander bald mehr, bald weniger geräusch voll befehden: dies ist eine unbestrittene Thatsache. Während Huttler und seine Leute, (die von Hrn. Sigl im „Vaterland" „Kasinesen", „Waschlappenpartei", „Partei des Zipfelhauben marsches" rc. genannt werden), sich mit dem deutschen Reich so gut als möglich abzufinden suchen und „zum Kaiser gegangen sind", oder vorderhand sich wenigstens fügen und schmiegen, über haupt mit den bestehenden Thatsache

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1871
Umfang: 6
wünschen die Deutschösterreicher einen.Zusam menhang mit dem-Deutschen Reich, als ihrem natio nalen Wesen und'dem geistigen und materiellen Ge deihen Oesterreichs entsprechend. Aber Zusammenhang ist nicht Einverleibung., Waren wir denn einverleibt, so lange der deutsche Bund bestand? Und die Deutsch österreicher wären selbst mit einem loseren Zusammen hang, als ihn der Deutsche Bund darstellte, zufrieden. Sie wollen den Staat Oesterreich in voller Kraft, und sind nur der Meinung, daß diese Kraft

am sichersten reichbar fei im Zusammenhange mit dem Deutschen Reichen Das deutsche Oesterreicherthum ist > etwas ganz specifisches, welches den Großstaat Oester reich mit seinen eigenthümlichen Culturaufgaben durch aus nicht entbehren, sondern erhalten und erweitern - will. Das letztere ist heutiges TageS nur im Zusam menhang oder wenigstens Bündnisse mit dem Deutschen Reich möglich, und da auch das Deutsche Reich. gar kein Bedürfniß hat, Oesterreich zu erobern, solange nicht Oesterreich

mit seinem Reich thum in alle höher« Verbindungen, und führt deßhalb auch bet Hofe das einflußreichste Wort. Im Zusam menhange damit ist der „Böhm,' wie man ihn kurz- weg nennt, in so horrender Ueberzahl in alle Aemter des Staats eingeführt worden, und hat die verfassungs mäßige Regierung immerdar gründlich gelähmt. So lange damit nicht aufgeräumt wird, so lauge behält das czechische Äement einen Einfluß, welcher ihm nicht gebührt. Ebenso wird die Reichsverfassung den gefährlichsten Schwankungen ausgesetzt

aber wohl von den hussitifch-fanatischen Czechen zu befürchten stehe > welche sich gar bald recht unsanft- der künstlerisch-czechischen CavalierS entledigen würden. wenn erst-die Macht eines eigenen StaatswesenS^in ihre Hände gegebenmäre.' l' ^? Außerdem fürchtet ^man die Deutschen, weil sie mit ihrem nationalen Dränge den österreichischen Staat zum Deutschen Reich hintreiben würden bis zur Ein verleibung in denselben. Wer Oesterreich kenpt, /der kennt auch den Irrthum dieser Befürchtung. Aller dings

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 26.01.1878
Umfang: 6
, welche die Annexion des Trentino und Triest's fich zur Aufgabe E gestellt ha», ja nicht zu begünstigen, da es sich sonst Verlegen- j heilen bereiten möchte, welche das deutsche Reich zu verhindern i nicht im Stande wäre. Denn niemals würde es letzteres f gutheißen oder gar dazu behilflich sein, daß ge- * wisse früher zum ehemaligen deutschen Bunde gehörige Länder und Z Teile Oesterreichs von Italien beansprucht und seinem Besitze | einverleibt werden sollten. Der Vorwand, daß ein großer Teil j dieser Gebiete

italienisch spreche und deren Anschluß an das König- ( reich geneigt wäre, könne nicht als stichhaltig befunden werden, j Herr v. Keudell war beauftragt, auf die Sprachverschiedenheit l der polnischen Provinzen Preußens hinzuweisen und zu betonen, j daß das deutsche Reich niemals diese Teile herausgeben würde rc. j — Zu Crispi, dem Ministerkandidaten auf Reisen, welcher Fürst j Bismarck in Gastein im vorigen Sommer aufsuchte, äußerte sich j der Reichskanzler in ähnlichen bestimmten und warnenden Wor ten

. Die Verhältnisse lägen heute nicht mehr so wie im Jahre 1866; damals sei Preußen im Interesse seiner Selbsterhaltung gezwungen gewesen, ein Bündniß mit einer auswärtigen Macht i gegen Oesterreich einzugehen. Letzteres, die damalige Präsidial- j macht in Deutschland, würde dasselbe getan haben, wenn Na poleon III. zugänglicher gewesen wäre. An Versuchen habe es gewiß nicht gefehlt, selbst bekannte damalige mittelstaatliche deutsche Minister haben sich nicht gescheut, französische Hülfe anzurufen

, was ihre Souveräne freilich mit großen Kriegskontributionen be zahlen mußten. Jetzt aber wäre ein Bündniß mit einer aus ländischen Macht, zur Bekämpfung der acht Millionen Deutsche zählenden österreichischen Monarchie, ihm auch dann nicht mehr möglich, wenn er selbst, hierzu geneigt wäre; denn nimmermehr würde das nationale Gefühl, der deutsche Nationalstolz dies zu geben, ausgenommen etwa in dem sehr unwahr scheinlichen Falle, wenn die jesuitische Revanche-Partei in ! Wien ans Ruder gelangen und das deutsche

Reich in der Ab sicht mit Krieg überziehen würde, um die Schöpfung des Jahres 1871 zu vernichten und die ultramontane Oberhoheit über ganz Deutschland wieder herzustellen. Solches möge zwar in den Wünschen mancher Leute in Oesterreich liegen, aber nicht in ihrer Macht und würde schon deshalb unmöglich sein, weil, wie er fest überzeugt sei, die Deutschen in Oesterreich bei einer solchen Politik nicht mittun und sie bald zum Falle brin gen würden. Zwischen dem deutschen Reiche und der austro

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 09.12.1875
Umfang: 6
des Sultans, 2) Satanas in New-Aork, interessante Schilderungen, beides nur 1 2j3 fl.! — Rnlwer's beliebte Romane, beste deutsche Ausgabe, 30 Theile, Classiker- Format, sehr elegant ausgestattet, 4 fl.! — 1 ] Göthe’S auserwählte Werke, 16 Bände Classiker-Format, in reich vergoldeten Pracht einbänden gebunden, 2) Eine Gedichtsamm- lnng 324 Seilen, 3) Vom Nordseestrand zum Wüstensand, kulturgeschichtliche Bilder ans Deutschland, Italien und Aegypten, inte- ressante s We rk mit Illustrationen, größtes Oetav

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, WM alle 3 zusammen nur 6 fl.! — Aus deniLeven einer Römerin, 2 fl. — Stern- berg's Braune Märchen, Prachtauszug mit Bildern 4 fl. — Egyptisclie Geheimnisse, 4 Theile mit über 1200 bewährten Geheim und Sympathiemittel 2 2s3 fl.! (selten). — 6 verschiedene interessante und pikante Ro mane, re. sowie humoristischer Talisman, 2 Bände, zusammen 8 Bände, nur 4 fl.! — Das Reich der Lust, 432 Seiten Text mit ca. 300 Abbildungen, groß Oetav, 2 fl.! — Tyll Eulenspiegel, die größte Pracht-Aus gabe mit den 5 5 b erühmten

Abtheilungen mit I00ten illmninirten Bildern, 7 fl. — Dr. Rozier, Die Heimlichkeiten und Geschlechts- Verirrungen beider Geschlechter, 2 fl. — Paul deKock’8 humoristische Romane, illustrirte Pracht-Ausgabe, 6 Bände, mit den Bildern, nur 4 fl. — Das Geschlechtsleben aller Völ ker alter und neuer Zeit, 3 fl. I — Casanova's Memoiren, einzig, beste, vollständige, illus- trirte, deutsche Ausgabe, in 17 gr. Bänden Oetav, mit über 50 Bildern, zusammen nur 14 fl. — Neuer Venusspiegci, (v erst gell

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.07.1875
Umfang: 8
u. «x. >n granlsur« a. M, atud-ll Mosliin >!0>-», «erli» u. München^ Engel u. > »udlinft. Pureau, Wien, Äanbenftemzalie 7. ^ 158. Freitag üm 16. Zuti 1^.5. Baiern und das Reich. In einem bedeutungsvollen Moment mußte der deutsche Kaiser auf der Fahrt nach Jschl und Gastein die baierische Hauptstadt berühren, woselbst die Zu sammenkunft mit demKönigLudwig stattfinden soll. Daß gerade in diesem Augenblicke eine Begegnung der bei den Fürsten höhere Aosmerkiawkeit in Anspruch nimmt, das ergibt sich aus der Lage

. 1 ft. l 7» k, ganjt. s I». 4« !i. Auftellgebühr r« Ja»! i»r die wgllche Ausgabe l n. und iür die 2ma»ge : AuSgabe Su kr. Bestellungen srauco. Anl'o^r-vna^okiikn ' Raum der breilp-lligm Pettt,eil« z kr . Jede Wieberbslun, t kr. . Bei größere» Jnlerttoae» enls?rechenden Radair. Annonce,, Iür die «»,. »er Zeitung nebmeu entgegen: Hafeniie, u. Bagler i» Äilcn, t. Wallstschgalse lU, ^ea»lf»it. Hamburg Berlin : A. Ov»e>ic ia Wien. Wollzeile ^ uild Prag. Ferdinanbtftraß« W; PH. vöb in Ml», Reich». ralhSpl. Daube

umwandeln lassen will. Dessen ungeachtet knüpft sich an den Besuch des deutschen Kaisers in München diesmal ein ganz eigen thümliches Jnterresse. Als im vorigen Jahre am 13. Juli Kaiser Wil« Helm und König Ludwig in München vereinigt waren, empfingen sie die Nachricht von dem Attentate Kull- manns auf BiSmarck; in diesem Jahre wird nun eben um dieselbe Zeit wieder ein Attentat geplant, ein Attentat gegen die mit ungeheuren Opsern und in schmerzlichem Ringen erstrittene deutsche Einheit. Wer

.' Es wird wohl gestattet sein, Deutsche, die solche Hoffnungen frech in die Welt hinausposaunen, Bater- landsverräther zu nennen und damit das Urtheil zu verbinden, daß Diejenigen, weiche in solchem Geiste auf die Wahlen einwirken, mit allen Mitteln den Frieden des Reiches ;u stören trachten. Daß die baltischen Römlinge dies thun dürfen, daß sie schon jetzt, noch ehe sie ihres Triumphes sicher sind, dem deutschen Reiche den Fehdehandschuh hinwerfen dürfen, das hat sein Gutes; die Heuche lei

. („B. Z') „Der reich Mann und Lazary.' Eine Bauerokomödie. U. 3. Unter diesem Titel liegt mir das vergilbte Manuskript einer biblischen Komödie von dem Tiroler Voltsdichter Blgil Raber vor. Dieser Bigil Raber, der um 1530 als Maler in Sterzing lebte. ist der Verfasser einer Reihe von VolkSschanspielen, die sich sowohl durch eine recht naive, den damaligen Volks- geist charakterisirende Auffassung, als durch eine ge wisse realistische Derbheit auszeichnen. Diese offen bart sich in der urwüchsigen Kraft

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 29.09.1874
Umfang: 4
sein sollte. * (Viehmarkt.) Der letzte Viehmarkt in Win di sch- Mat rei war sehr stark besahren, die Kauflust jedoch sehr ge ring, der Preis des Rindviehes ist im Verhältniffe zum Vor jahre um 70 bis 80 fl. gefallen. * (Das deutsche Reich „jüdischer" Nation.) In der „Allg. Ztg." (Nr. 236) stellt Karl Gutzkow dem geliebten „deutschen Reich" wörtlich folgendes schöne Zeugniß aus: „Jüdischen Ur sprungs ist beinahe unser ganzes deutsches Reich. Alles, was bei uns Gesetze gibt, was in den Finanzen, in der Wissenschaft

, in der Kunst, in der Preffe das Wort führt, hat in seinen Adern semitisches (d. i. jüdisches) Blut rollen." Vollkommen einverstanden", sagt das „Bairische Vaterland", „und dann ärgern sich die Preußen und Liberalen, wenn wir das „deutsche Reich" gemeiniglich „deutsches Reich der Juden und Freimaurer" heißen! In Hinsicht auf das alte „heilige römische Reich deutscher Nation könnte Einer auch sagen: „modernes sehr unheiliges deutsches Reich jüdischer Nation"; die „Allg. Ztg." könnte nach obigem Geständniß

umfangreicher als sie früher waren. Besonders erfreulich ist es, daß sich die Redaktion verpflichtet, „den Er scheinungen katholischen Lebens und Denkens eine erhöhte Auf merksamkeit" zuzuwenden, was sich bereits im ersten und vor liegenden Hefte des neuen Jahrgangs zeigt. Wir wünschen daher auch diesem literarischen Unternehmen treffliches Ge deihen und kräftiges Wachsthum. Mögen die „Alte und Neue Welt", „der deutsche Hausschatz" und Herder's „katholische Missionen" in keiner katholischen Familie

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 08.11.1879
Umfang: 12
in keiner anderen Beziehung Berwendnng gefunden hatten. Als etwa 1869 der deutsche Alpenverein entstand, war kein Grund an der Bezeichnung Anstand zu nehmen, ob wohl er auch Deutschösterreich, nicht aber die deutsche Schweiz umfassen sollte. Das wurde aber durchaus anders, feit im Jahre 1371 für eine neue politische Gestaltung der Aus druck „deutsches Reich' gewählt wurde; es war vor auszusehen , daß daS den ungenauen Sprachgebrauch zur Folge haben mußte, daS Gebiet des Reichs schlecht weg als Deutschland, den deutschen

Gixt^a-Weilage des „Moten f^ir Tirol und Vorarlberg' Nr. SS7. Die „deutschen' Alpen. (Fortsetzung aus der Beilage zu Nr. 255 ) Gerade diese Lücke läßt nun besonders deutlich her vortreten , daß sür die Abgrenzung des Gebietes, welches hier als deutsche Alpen bezeichnet Ist, weder Rücksichten auf die Nationalität, noch auf die touri stische Zweckmäßigkeit maßgebend waren, sondern ledig lich bestehende politische Eintheilungen; außer den bairischen Alpen sind ausschließlich die Alpenländer

politischen, noch nationalen Gesichtspuncte entsprechenden Titel „deut sche' Alpen gelangte, so sehen wir uns aus eine historische Reminiscenz hingewiesen. Hieße eS nämlich, die „zum ehemaligen deutschen Bundesgebiete gehöri gen' Alpen, so würde auch das ganz genug sein. Läßt es sich aber jetzt noch rechtfertigen, das einfach als „deutsche' Alpen zu bezeichnen? Zur Zeit des Bundes war immerhin ein Sprach gebrauch zulässig, der das Bundesgebiet als Deutsch land, die in demselben belegenen Alpen

ohne Rücksicht auf die Nationalität ihrer Bewohner als deutsche be zeichnete. Es ist begreiflich, wenn man zunächst nach 1866 gewohnheitsmäßig daran festhielt, obwohl nun die Stellung des deutschen Oesterreich zum übrigen Deutschland doch ron der der deutschen Schweiz in .keiner Weise verschieden war. ES konnte dies auch zu keiner Unsicherheit führen, so lange es Wohl einen norddeutschen Bund, südwestdeutsche Staaten, ein Deutschösterreich gab, die Ausdrücke Deutschland und deutsch aber wenigstens politisch

noch genauer etwa von den zu Gastein weilenden deutschen ReichSangehörigen sprechen würde, deutsche Zeitungen schlechtweg die zu Gastein Weilenden Deutsche nanuten. Und das ist nach un serm sonstigen Sprachgebrauch nur folgerichtig, sobald jene engere Bedeutung der Ausdrücke einmal üblich geworden ist. Der Unterschied zwischen französischen Schweizern und Franzosen in der Schweiz kann keinen Augenblick unklar sei»; »znch wo von den Deutschen in der Schweiz die Rete ist, wird man doch schon

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.02.1875
Umfang: 6
Zweiter Bortrag zuGunsten des Walther- Denkmal-Fonde« von Herrn Prof. Dr. Friedrich Thau er. Innsbruck, den 20. Februar 1875. In gewählten, zum Herzen sprechenden Werten und bei lautloser ^stille beHandel e der Redner von dem bekannten Bildniß Walther'S in der Pariser Handschrift ausgehend die politischen Lieder deS Dichters, besonder« aber die Frage, welches etwa zur Zeit des WablstreiteS zwischen dem Sta::fer Philipp und dem Welsen Otto die tieferen Ursachen waren, daß Kirche und Reich

so hart aneinander geriethen. und ob eS ungeachtet der Erkenntniß der Gefahr, in der beide schwebten, uno auf die Wal ther'S Lieder gegen den Papst und seinen Klerus so deutlich hinwiese», keine Rettung mehr gab. Zur Zeit, als Walther von der Bogelweide seine politi schen Lieder sang, regierte der gelehrteste Papst In- nozenz III. und der geistvollste Kaiser Friedrich II. Es war eine Zeit voll männlicher Kraft, wo die That unmitteldar dem Gedanken folgte, wie der Pfeil vom Bogen fliegt, reich

also der Papst? „Vor mir gilt kein Ansehen der Person, ich führe nicht zweierlei Maß und Gewicht. Die Witwen und Waisen stehen unter meiner Obhut. Trost und Hilfe den Armen.' Waren daS nicht hohe, edle Gedan ken, wahrhaft christliche Werke, die er damit verhieß? Bor ihm gelte kein Unterschied der Person; welch ein Zauber für daS niedere Volk lag darin! Ja in dieser Lehre liegt der Gegensatz, der zwischen de.- Theorie der Kirche und dem Rechte des Reiches be stand. Das Reich war gerade auf den Unterschied

der Personen und Stände gebaut. Da rief der Papst daS Prinzip der Gleichberechtigung aus. Was auch seine Motive waren, so war er einem dunkeln Dränge der Zeit gefolgt. Durch daS ganze Reich ging damals eine Bewegung, neue Kräfte strebten empor, die Bürger der Städte, die Literaten der Universitäten, Männer von niederer Geburt rangen nach Geltung. Die Ministerialen wurden eine Macht. Unv in der mit Reichthum gesegneten Kirche wuch sen mit einem Male die Ketzereien der Valdenfer und Albingenser empor

Papste auf die Hand sah, nicht wie sie Segen, sondern wie viel sie Geld austheile, taugen, allein das ruhige, ernste, deutsche Volk war trotz seiner rauhen Sitten für diese Tugend noch ;u gut. Walther'S Rügeton ist die Stimme des VolkSgewissenS, daS sich gegen diese römische Obecienz auslehnte. Sie ging aus der Ueberzeugung hervor, daß der Papst nicht über, sondern unter dem Gesetze stehe, daß er an das neue und alte Testament und die Beschlüsse der Konzilien gebunden sei. Der damalige Gegensatz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 17.04.1873
Umfang: 4
„aus weißem Papier in bequemem Oktavformat gedruckt" zum Verkaufe ausbietet. Dem Renegatenthum im Elsaß ist das deutsche Reich und die deutsche Regierung ganz sicher gewachsen, und letztere wird den Beweis dafür gewiß nicht lange schuldig bleiben. Poltttsche Ueberfkcht. Innsbruck, 17. April. Die „N. Fr. Pr." meldet, daß kurz nach Beginn der Welt ausstellung die Statthalter sämmtlicher Kronländer nach Wien berufen werdm sollen. Diese Berufung hängt mit der heurigen Landtagssession zusammen

an waren. Katholiken, ^lche erst in späten Zähren in den Schoß der „allein selig- giachendcn Kirche" übergetreten sind, erweisen sich nicht selten als die hitzköpfigsten ultramontanen Zeloten; Junker und Reaktionäre, >'- f hjx aus dem deutschen Reich nach Oesterreich gewandert sind, um ll ba schlechte Politik treiben zu helfen oder dgl., -bilden sich ein, erngebornen Oesterreichern Lektionen über „wahrhaftes Oester- ^ reichttthum" halten zu dürfen. Wir erinnern bießsalls an die Kegeleben, Rechberg, Schäffle uno

geschweige» anderer unbe Menoer Beispiele. Deutsche, die von ihrer Nation absallen, urn Tschechen, Polen, Magyaren rc. zu werden, sind die ver Lensten Gegner ihrer Mutternation. Wer denkt bei dieser Gelegenheit nrcht an die Schwarzenberg, Thun, Rieger, Zeit hammer? Wer könnte meinen, daß Dietl ein polnischer, Ein tel er ein slovenischer Name wäre? Und wer mochte vor etlichen Zähren glauben, daß aus einem schlichten deutschen Pfannen chmied ein heißblütiger Magyare der äußersten ungarischen sinken werderl

könnte? Das sind einige wenige Hinweise auf religiöses, politisches und nationales Nenegatenthum, die es uns leicht erklärlich machen, der deutsche Bürgermeister Lauth, der deutschen Stadt Siraßburg ein so fanatisches Franzosenthum in seinem Innern chrt. daß sich die deutsche Reichsregicrung genöthigt sah, ihn Ehrenamtes verlustig zu erklären und den Polizcidirektor im kommissionellen Wege mit der Besorgung der bürger- Bsterlichen Geschäfte in der Hauptstadt des neuen Reichslandes betrauen. Lange hat die deutsche

und t schmählichste Weise entfremdet worden waren, wiedergegeben sind. Allein diese Erwartung, diese Voraussicht sollte nicht so bald in Erfüllung gehen, im Gegentheile mußte die deutsche Reichs- Nttgierung es erleben, daß gerade der Bürgermeister der elsässischen K Hauptstadt mit dem schlechtesten Beispiele vorangieng und wesent lich zur Trübung der Stimmung der Bevölkerung von Straßburg J’unb Elsaß beitrug. Als durch kaiserlich deutsche Anordnung die französischen Straßen- und Gassennamen in Straßburg beseitigt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 03.09.1875
Umfang: 4
die Intervention; die Intervention allein machte ihnen das deutsche Reich theuer, die Einigkeit mit dem Papste verstanden sie als die wahre deutsche Einigkeit. Der schwäbische Abgeordnete Römer züchtigte damals die unreinen Begierden der Ultramontanen mit stammenden Worten, Zrrpsade des <Leöens- Original-Erzählung von Wilhelm Koch. (22. Fortsetzung.) Die Ereignisse des gestrigen Abends hatten Julius von seinen Gefährten getrennt, die, wie er voraussetzte, nach der Universi tätsstadt bereits zurückgekehrt

gekommen, sondern aus schnödem Eigennutz und strafwürdiger Feigheit. Die Erklärung Döllinger's wurde für seine Gegner um so niederschmetternder, als er darin zugleich gebeten hatte, seine Be hauptungen, vor einer Bischofs - Vcisammlung in Fulda oder vor einer geistlichen Kommission in München unter Beiziehung eines Staatsbeamten öffentlich beweisen zu dürfen. Aber die Ultramon- tanen wollten nicht daran glauben, daß sie geschlagen seien, sie gaben die Hoffnung, das deutsche Reich nach ihren! Willen

in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A.Oppellk inWten. Prag, Berlin, Hamburg,^ Frankfurt Leipzig, Paris» Florenz, Peters burg. Havas Lafitte u..Comp. in Paris. ÄL.Danbe.inFrank- furt, Stuttgart, München» Ham burg, Brüffel. Kudolf, Masse in Berlin, Wien, München, «allen. Rätter ll-Co. in Wil Whilipp Löb in Wi Jreitag 3. September. M-ns«"- 4 . Sept. » j O Rosalia I. J IO Die Altramontanen im deutschen Reich. LV0. Wir leben in einer Zeit, welche nur allzusehr geneigt

nicht abgeneigt sein, der lügenhaften Versicherung der Römlinge Glauben zu schenken, wornach die deutsche oder richtiger die preußische Negierung durch unerhörte Provokationen den ganzen Kampf gewaltsam heraufbeschworen haben soll. Des wegen ist cs nützlich, von Zeit zu Zeit Rückblicke anzustellen, welche den wirklichen Gang der Ereignisse im Gedächtniß erhalten und die modernen Gesichtöfälscher, welche in den klerikalen Blättern ihr Wesen treiben, an der Hand von Thatsachen Lügen zu strafen. - • ' • Solange

nicht nach Ca nossa!" So sind die Ultramontanen die Feinde des deutschen Reiches geworden, sie wollten dasselbe für ihre Zwecke ausbeuten, und als sie sich überzeugen mußten, daß die Träger der Reichsidee das Reich nicht dazu geschaffen hatten, um es dem Ultramontanismus dienstbar zu machen, da begannen sie das Reich selbst zu bekäm pfen. Sie verloren dabei eine Position nach der andern, und wenn sie jetzt gleisnerisch klagen, sie seien stets friedlich gesinnt gewesen, nur der auf die katholische Kirche geübte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 06.08.1872
Umfang: 4
gegen die Jesuiten und gegen den von denselben geschaffenen päpstlichen Despotismus ist und zum Reiche halten will, um unter dessen Schutze eine gesicherte und würdige Stellung zu finden, veröffentlicht die „Spener'sche Zeitung" einen Artikel, der, wie die Redaktion erklärt, von einem hochgestellten katholischen Geistlichen aus Süddeutschland geschrieben und in dem die Roth- wcndigkeit nachgewicsen ist, daß das deutsche Reich ernst und energisch den Kampf mit dem jesuitisch gewordenen Papstthum ausnehme

. Die „Spener'sche Zeitung" fügt bei, daß die Mehr zahl ihrer Artikel gegen den politischen Ultramontanismus von Katholiken geschrieben sei. Aus dem erwähnten Artikel, dessen Hauptstellen wir nach stehend folgen lassen, ist zu erkennen, daß das deutsche Reich bei seinem Einschreiten gegen die Jesuiten und gegen die von Nom aus beherrschten Bischöfe auf die Mitwirkung und Unter stützung der national-gesinnten Geistlichkeit rechnen kann, wenn nur andererseits diese sicher ist, nicht allenfalls durch einen plötz

stesten Gefahren für das neue deutsche Reich. Man hoffte in dem Lager der Ultramoutanen, man würde das erstandene deutsche Reich mit Hilfe des laug und gut bear beiteten Preußen und im Bunde mit den Feudal-Konservariven oder nöthigensalls auch mit den Radikalen zu dem erwähnten Zwecke gebrauchen können. Mau besaß ja am Hofe einflußreiche Bundesgenossen. Alles war bestens vorbereitet zw einem — Römerzuge. Da sprach der Reichstag seine tzuousHue tuuclem und nahm den Kampf mit dem Zentrum

, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A. Opptlik in Wien, Prag, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachs e & Comp, in Leipzig, Stuttgart, München, Breslau, G.L. Tailftc in Frankfurt, Stutt gart, München, Hamburg,Brüssel Rudolf Müsst in Berlin, Wien, München, St. Ga M 178 Dienstag 6. August. Verklarung m,. ( Morgen 7. August. Kajetan. J Die deutsche Geistlichkeit und die Jesuiten. Zum Beweise, daß ein großer Theil der katholischen Geist lichkeit

Reiches. Wird es jetzt endlich klar werden? Wird Deutschland Männer genug, namentlich auch katholische, haben, um für das Reich ein zutreten? Wir hoffen es. Aber die Regierung muß handeln." Politische Neberftcht. Innsbruck, 6. August. In einem besonderen Erlasse hat die Negierung den Statt- haltereien die Normen für ihr Verhalten bezüglich der bevor stehenden Niederlassung aus dem deutschen Reiche aus ge wiesener Jesuiten ertheilt. Hiernach sind die Landesbehör den zunächst ans die Verordnung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.05.1881
Umfang: 4
- fährtui des zukünftigen österreichischen Kaisers zu werden. Ist doch Kronprinz Rudolf zum konstitutionellen Herr scher erzogen worden. In den ausgezeichneten Tugenden, welche die Prinzessin Stefanie und ihre Familie schmücken, sehen die Völkerschaften Oesterreichs nicht blos ein Unterpfand sür daS Glück des Kronprinzen, sondern auch eine Bürgschaft für die segensreiche Ge- paltung der Zukunft ihres gemeinsamen Vaterlandes. Die „Deutsche Zeitung' heißt Prinzessin Stefanie Willkommen und constatiit

die Liebe, mit der ihr von allen Seiten entgegengekommen wird. „Eng verkettet — also fahrt sie fort — sind von jetzt an die Geschicke der Fürstin mit zenen dieses Landes, und der herzliche Empfang, der ihr bereitet wird, legt ihr eine große Pflicht auf — die Pflicht, sich die Liebe eines Volkes zu erwerben, welches, eingedenk der Thaten ihrer frei- finnigen Ahnen, ihren Eintritt in dieses Reich mit den freudigen Zurufen der Erwartung begrüßt hat.' Deutsches Reich. Wir haben schon kurz ge meldet

, daß der deutsche Reichstag, die Einführung der zweijährigen Budgetperioden abgelehnt habe. Diese Ent scheidung wurde durch zwei bemerkenSwerthe Reden Rickert'S und Richter's herbeigeführt. Wie Rickert sagte, sei eS erstaunlich, daß dem Kanzler nie der Gedanke komme, ob nicht er selbst der Grund zur allgemeinen Unzufriedenheit sei. Wenn sich sogar ein Mann von der Mäßigung Bennigsen'S genöthigt sehe, gegen den Kanzler Stellung zu nehmen, jo müsse er doch zu ahnen beginnen, daß er selbst die Quelle des Uebels

, und wo ein Vorsprung, eine Galerie auf einem Dachfirste Raum bot. in den unmöglichsten und lebensge fährlichsten Positionen sah man ganze Hausen von Leuten. Begrüßung in Meidlinz. Auch die Gemeinde Meidling hatte sich würdigerweise zur Huldigung für die Prinzessin Stefanie gerüstet. Alle Häuser waren reich und geschmackvoll decorirt, Fenster und Straßen vom Publicum dicht besetzt. An der Grenze von Ober« und Unlermeidlung war eine große Triumphpsorte errichtet. Zu beiden Seiten mit Tannenreisig, Flaggen una Wappen

reich geschmückt, enthielt sie rechts und links große Blumenkörbe und oderhalb derselben ein Transparent mit der Inschrift .Hoch Stefanie — Rudolf!' Von dieser Triumphpsorte bis zum Schönbrunner Thore bildeten gegen 300 weißgekleidete Madch^ mit^rotbweißefl Schärpen Spa lier. HiMr diesen hatten link» di^ Gemeindevertretung, von Uiltermeidling mit dem Bürgermeister und Landtags- Abgeordneten Jgnaz Zelebor, und die Pfarrgeistlichkeit von Meidling Platz genommen. Erst gegen 'j»1 Uhr wurde der Vorreiter

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1881
Umfang: 6
, wenn man den Eroßherzog jetzt dafür belohnen wollte, indem man ihn zum Könige machte. Die festen Bande, durch welche Baden an das Reich gekettet ist. würden dadurch gelockert. Das alte deutsche Reich hat niemals einen König ge kannt, außer den römischen König ielbst. AIs Friedrich Wilhelm I. von Preußen sich selbst die Königskrone aufsetzte, schlug er einen zerstörenden Keil in das Ge» füge deS Reiches und die Könige Süddeutschlands sind durch Napoleon I. zu ihrer Würde gelangt, da vas Reich in Trümmer ging. Schon

bei einem Ausbruche im Jahre 1873 eine Lavamasse entströmte, die eine Länge von elf geogra phischen, am untern Ende eine Breite von 2 bis 3 geo graphischen Meilen und eine Dicke von 160 bis 20l) Me ter hatte. Uebrigens ist hiermit das Problem über die Ursprungsstätte unseres Quarzporphyrsystems noch nicht des Sprachenzwangs - Gesetzes in Böhmen. Die czechi- schen Abgeordneten müßten sich dafür einsetzen, daß in den „böhmischen Ländern' beide Landessprachen,' die czechifche wie die deutsche, an allen Mittelschmen

wieder zu obligaten Lehrgegenständen gemacht werden. Der oberösterreichische Bauernverein beginnt abermals eine lebhafte Thätigtnt zu entfalten. Derselbe verau- staltet außer einer Reihe von Wanderv ersammlungens eine außerordentliche General-Versammlung, welche am 5. September in Linz stattfinden soll. Im „Linzer Sonntagsblatt' erklärt Herr Leopold Krenmayr, doß er auf das Mandat eines Landtags- oder Reichsraths» Abgeordneten nicht reflectire. Deutsches Reich. Die Berliner „Germania' veröffentlicht

in ihrer tetzten Nummer eine Zuschrift aus Süddeutschland, welche eine neue Combination über die jetzigen Begegnungen deutscher Fürsten ent- hält. Nach dieser Version sollen die Kaiser von Oester reich und Deutschland, dann die Könige von Baiern, Sachsen und Würtemberg dem Gioßherzog? von Baden anläßlich seiner am 20. September stattfindenden silbernen Hochzeit die Annahme des Königstitels an- bieten. Djeß^i d:r Grund der jetzigen Besprechungen. Hiezu bemerkt die „N. Fr. Pr.': Wir verstehen weder, wie Kaiser

Franz Joses in diese Angelegenheit,' die jedenfalls eine innere des deutschen Reiches wäre, verflochten werden könnte, noch vermöchten wir die Politik zu begreifen, die innerhalb de-Z Reiches einen neuen König schaffen würde. Der gegenwärtige Groß- Herzog von Baden ist ein aufgeklärter und reich-treuer Fürst; Baden Hai sich I87V durch 5eine Leistungen hervorgethan, und seine Soldaten haben sich bei NuitS und an der L'saine vortrefflich geschlagen. Aber es wäre geradezu widersinnig

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 19.07.1872
Umfang: 6
; ich versichere Sie aber, daß kein Tropfen Galle in uns zurückblieb. Wir haben jetzt als besonderes politisches ÄlaubenS- bekenntniß, daß die Eintracht zwischen Oesterreich und Deutschland um jeden Preis erhalten werde, daß eine innige Vereinigung genügt, um jeden bösen Feind zurückzuschrecken. Wir anerkennen die Groß that des deutschen Volkes und daß es sich Frieden erzwungen. Dieser Friede möge fortdauern, daS deutsche Reich hat seine Aufgabe im Innern so gut wie Oesterreich. Wir halten nicht blos daS Reich

zu allem, was Oesterreich und insbesondere Wien betreffe, sehe er der Anwe senheit derOesterreicher nicht ohne Sorgen entgegen, aus dem Grunde, weil der Abstand zwischen dem, waS seinerzeit daS Wiener Fest gebracht habe, und dem, was daS hannoverische dringe, sie leicht un günstig stimmen könne; er erblicke in ihrem Hiersein die Sehnsucht nach dem deutschen Vaterlande, daS deutsche Heimweh, unv begrüßte sie als Brüder: was die Sejchichte von 10^l) Jahren geeinigt, ver möge das Schwert nicht zu trennen. Redner endete

und die Straßen, durch welche sich der Zug bewegte, waren dicht mit Menschen befetzt und mit Blumengewinden, Teppichen und Fahnen reich geschmückt. Eine« be sonders stürmischen Empfanges erfreuten sich die Amerikaner und die Wiener Gäste. Auf dieselben ergoß sich ein förmlicher Blumenregen, und wo sie vorbeizogen, wollte der Jubel kein Ende nehmen. Vor dem reichgeschmückten Theatergebände fand die feierliche Uebergace des deutschen BundeSbannerS statt. D-r Bürgermeister von Hannover hielt zuerst

Kopp, übergab nun an den Schützenvorstand von Hannover mit passenden Worten das Bundesbanner. Nach diesem Akte sangen die versammelten Gesang vereine mehrere Chöre und schließlich ,,DaS deutsche Lied.' Vom Theater bewegte sich der Zug ununter, krochen unter lebhaftem Enthusiasmus auf den Schützenplatz, wo die Festbankette stattfanden. Am besuchtesten war die Festhalle für Frelhandfchießen. Am zahlreichsten waren die Wiener erschienen. Der Schießplatz ist nicht so prächtig wie seinerzeit in Wien

Entsagung in unserer Brust tragen müssen, wenn wir hieher tommen und rufen: „Wir sind und bleiben Deutsche!' und wenn wir die Sehnsucht nach Vereinigung mit Deutsch land offen ausfprechen. Man m.ßverstehe mich nicht, wir werden historische Thatsachen achten, aber wir fordern auch Achtung von anderer Seile. Wir achten die Entstehung des deutschen Reiches, aber wir achten auch unser eigenes Recht, unser freies, konsti tutionelles Oesterreich. Sie verkannten uns, Sie dachten, wir seien Ihre Gegner

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 18.12.1872
Umfang: 6
und zu rechtfertigen. Aber waS soll man dazu sagen, wenn daS deutsche Reich deutsche Bürger im tiefsten Frieden heimatlos macht und ihnen ihr Vaterland einfach' unter den Füßen wegzieht? Jud', warum schreist du nicht? National-Miserabler, wo bleibt deine Entrüstung, wo dein „heiliger' Zorn — denn an dir ist AlleS heilig — warum brüllest du nicht gegen diese „Barbarei?' — Gott wie heißt? ES sind doch keine von „unsere Leut''. Ah so, darauf habe ich vergessen. Ich glaubte, ein Deutscher sei , auch dann ein Deutscher

betrachten, daß man die Katholiken und ihre Adressen mit wahrer Verachtung behandelt hat, während man daS giftgeschwollene Gebrülle Unbeteiligter und zur Beurtheilung weder Befähigter noch Berechtigter» als maßgebende unergründliche Weisheit betrachtete und deren Herzenswunsch nun in einer Weise befriedigt, die selbst die Grenzen der einfachsten gesellschaftlichen Rück ficht oft unanständig verletzt. ^ .. ' Also auf solchem Rechtswege ist daS „deutsche Reich der Jesuitenfurcht und berliner Sitte

— und zwar so ziemlich per Eilzug, über HalS und Kopf. Als seiner Zeit die Franzosen während des Krieges die Deutschen aus Paris, auswiesen, entstand ein Geschrei sonder Gleichen, besonders „unsere Leut'' schrieen und mauschelten auS Leibeskräften, denn auch mancher deutsche Jud', der gemacht Ge schäfte in Paris, mußte sein Bündel schnüren und ziehen. Nun, wenn auch die Ausweisung der Deutschen auS Paris nicht mit beson derer Rücksicht vollzogen wurde, so war sie doch wenigstens durch den KriegSzustand erklärlich

' der Jesuiten loS und ledig geworden, wenn auch Westervelle vnd Kozmian die gehofften Dienste dazu nicht geleistet haben. ES ist Thatsache, daß der deutsche Kaiser sich nur sehr schwer zur Unterzeichnung deS höchst weisen und ehrenhaften Jesuitengesetzes entschließen konnte, allein die Freimaurerloge, .welche daS wenn auch versteckte, so doch ausschließliche Regiment im deutschen Reiche führt, befahl, und „man' gab nach. Die Franzosen mögen sich einen VerS darauf machen, daß daS neue Deutschland erst

Allgemeine Zeitung den alten Kopf schüttelt und meint, wenn man nicht artig sein wolle, brauche man darum nicht gar so grob, zu sein. Diesmal hat die Alte wirklich Recht. Vielleicht hat fie so gedacht: Im Reich der ganz guten Sitte und der preußischen Vorsehung kann „gesetzmäßig' einem schlechten Weibsbild, daS dem Dienste der „gesunden Sinnlichkeit' huldigt, von Polizei wegen der Aufenthalt in einer beliebigen Stadt besagten Reiches nicht beanstandet werden, und sollte sich wirklich eine Veran lassung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.02.1879
Umfang: 6
und Indu striellen zu schützen — ohne Rücksicht darauf, wie es dem Nachbar bekommt. ES unterliegt keinem Zweifel, daß alle diese Verfü gungen, so vortheilhaft sie für das Deutsche Reich, seine Landwirthe und Industriellen auch auf den ersten'Blick erscheinen, schließlich und bald das Wirth- schaftliche Wohl derselben, namentlich durch die Ver theuerung der nothwendigsten Nahrungsmittel für die arbeitende Bevölkerung, erystlich gefährden müssen. Das ist uris ' zwar nicht glejchgiltig ; es liegt

, wie dies seitens des Deutschen Reiches Rußland gegenüber geschehen würde. Sollte der Abschluß eines derartigen Tarifvertrages ' unmöglich fein, so hält es der Club der Land- und Forstwirthe in Wien für nothwendig, daß die Bahn verbindung mit Triest mit thnnlichster Beschleunigung möglichst erleichtert und gegen das Deutsche Reich eine Reihe der energischesten Repressalien ergriffen werde, sowohl hinsichtlich der für deutsche Güter auf österr.-uug. Bahnen bestehenden Differen» zialtarife und des deutschen

Transits nach Oesterreich- Ungarn, als auch hinsichtlich der Einführung entspre chender Kampfzölle gegenüber der Einfuhr der Erzeug nisse der deutschen Landwirthschaft und Industrie, in dem er die Ansicht ausspricht, daß das Deutsche Reich bei der Bedeutung Oesterreich-UngarnS, namentlich für den Konsum der deutschen Jndustrieprodukte, derartigen Repressalien nicht auf die Dauer zu widerstehen ver möchte. Angesichts der heftigen Agitation, die diesbezüglich im Deutschen Reiche um sich gegriffen

Einsuhr des die Rinderpest im- portirenden russischen Steppenviehes und das dadurch herbeigeführte deutsche Vieheinfuhrverbot hervorgerufen wurde. Die ungünstige finanzielle Lage des Staates, seine Kapitalarmuth und die im Vergleiche mit West- j europa im Großen und Ganzen niedrige Cultmstufe desselben sind weitere Ursachen jenes trancigen Zustan des. Unter solchen Umstanden mußte der Sieg dieser neuen Bewegung im Deutschen Reiche aus die österr.- ung. Bodencultur geradezu vernichtend wirken

, ohne jede einschränkende Bestimmung, namentlich auch hin- l sichtlich der österr.-ungar. Steuerrestitution. 2) Jede mögliche Fernhaltunz eines diesen Export schädigenden Eingriffes in das deutsche Bahntarif wesen. 3) Der Abschluß einer, für die Dauer des Vertrages jedes Vieheinfuhrverbot gegen Oesterreich-Ungarn aus schließenden Convention mit dem Deutschen Reiche, die Oesterreich-Ungarn verpflichten würde, seine Grenze gegen die Vieheinfuhr Rußlands, Rumäniens und Ser biens in gleicher Weise abzusperren

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