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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 05.04.1861
Umfang: 4
, ohne irgend eine Ausnahme nnd die in diesen beiden Bisthümcrn gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster' dem Kaiser Franz II., ebenfalls als Entschädigung, für die Abtretung der Laudvogtei Ortenan zugetheilt, allerdings unter Vorbehalt des, gegen das Deutsche Reich, sowie gegen das ErzHaus Oesterreich bestehenden Rcchtüvcrhältnisses. Dies konnte jedoch den Uebergang der Landeshoheit an daS gedachte Hans Oesterreich um so weniger hindern, als hierdurch eben eine vollständige Kon solidir« ng der bis dahin

1863 mit vollstem Grnnde aussprechen, daß Er die Bezirke Trient und Briren, in denen Er die vorzüglichsten Rechte der Landeshoheit ohnehin schon besaß, nnn mit nnbegränzter durchaus unmittelbarer Landeshoheit in Besitz nehme und mit Seinem übrigen Lande Tirol vollkommen ver einige. Das Bcsitzcrgreifungspateiit erschien im Drucke, durchlief die politische nnd diplomatische Welt, ohne bei iu- oder ausländischen Völkern, ohne bei Kabi netten ans Widerspruch zn stoßen. Selbst das deutsche Reich

zwischen den gefürstcten Grafen von Tirol einer- nnd den Bischöfen von Trient nnd Briren andererseits getheilten Landeshoheiten eintrat. Oester reich war demnach von nun an Landesherr von Trient, freilich in 'Abhängigkeit von dem Dentschen Reiche, jedoch mir in dem Maße, als Trient es bis dahin gewesen ist. Darum, und gestützt auf die mit der Republik Frankreich unterm 26. Dezember 1862 ge schlossenen Konvention, konnte Kaiser Franz II. als gesürsteter Graf von Tirol in dem Bcsitzcrgreifuugs- patente vom 4. Februar

, von dessen Oberhaupt das bezogene Patent ansging, fand dagegen nichts zn erinnern nnd es ist uns nicht das mindeste bekannt, daß die Bevölkerung Trient's damals oder später gegen die Verfügungen des Hanptschlnsses der außerordentlichen Reichsdepu- tation vom 23. November 1862 und vom 25. Februar 1863, sowie gegen die zwischen Frankreich nnd Oester reich geschlossene Konvention vom 26. Dezember 1862 nndgegen den darauf gestützten Besitzergreifnugsakt vom 4. Februar 1863 irgend einen Protest erhoben

deS Deutschen Reiches im Jahre 1866 noch geblieben sein, ob Trient bis dahin auch seinen frühern Verband mit dem Deutschen Reiche beibehalten habe. Seitdem aber Kaiser Franz II. in dem gedachten Jahre die Deutsche Kaiserkrone niedergelegt hatte, war auch dieser Zweifel gehoben. Trient gehörte von nnn an bis zur Trennung Tirols im Jahre 1816 Nieman den mehr als dem La ndesfürsten von Tirol, nnd zwar als ein integrirender Theil von die sem Lande an. IV. Der Artikel der „kax-oltn lli IVeiiio' hebt her

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.04.1859
Umfang: 6
zu machen. Oester. reich von Deutschland zu isoliren. Man muß in Frank reich daS deutsche Volk für sehr blind halten, wenn man glaubt, daß es die Täuschung mit dem Nalio- nalitätsköder nicht durchschaue und so ist auch diese neueste Auslassung deS Moniteur, freilich gegen den Willen ihres Urhebers, ganz geeignet, in Deutschland die Entrüstung gegen das französische Treiben, wenn möglich noch zu steigern. Es ist ein alter Grundsaß, daß man sich vom Feinde rathen lassen muß, und ge rade deshalb

Rüstungen. Frankreich. Paris, Tagsberichte. Belgien. Brüssel, der neue Kriegsminister. Großbritannien. London, Napoleon'sche Landkarte. Italien. Turin, das deutsche BundeSbeer. — Rom, eine Kardinalkongregation unter päpstlichem Vorsitz. Nachtrag. Amtlicher Theil. Kundmachung. Am 3l1. April 1359 um 9 Uhr Vormittags wird im ständischen Landbaufe im AmtSlokale der k. k. GrundentlastungS-FondS-Direktion die siebente Ver los u n g der GrundentlastungS, Schulvve»schreibungen von Tirol und Vorarlberg

hin und unterdrückt die Araber mit blutiger Strenge, — und sranzösisirt Elsaß und Loth ringen mit beispielloser Rücksichtslosigkeit, während Oester reich die italienische Nationalität in der Lombardie und Venedig in jeder Richtung hegt und pflegt. Wenn die »Nationalitäten die wesentlichen Grundlagen der euro, Päischen Ordnung sind,' wie der Moniteur behauptet, — gut, so gebe Frankreich Elsaß, Lothringen und Cor, sika heraus, dann kann man mit ihm auf dieser neuen Basis weiter sprechen. Belehrend ist, daß dem Moni

teur die deutsche Einheit „nach dem ZollvereinS- prinzip' so wohl gefällt. Nun daS ist daS Prinzip deS polnischen Reichstages, wo die Einsprache eines einzigen Abgeordneten den Beschluß deS ganzen Reichs tages über den Haufen werfen konnte. Daß diese deutsche Einheit Frankreich gefallen wird, braucht der Moniteur nicht erst zu versichern, zumal dabei Oesterreich ausge schlossen wäre. Die Geduld Deutschlands diesen mit hohnklingender und mir beleidigender SchiedSrichtermiene ausgesprochenen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.08.1859
Umfang: 6
zu gestatten, bervor, weil hiedurch. wie es selbst sagt, irgend ein Anschein von Garantie oder Kampfes-Theilnahme hätte vermuthet werden können. Selbst als Preußen endlich wobilisirte. wies es aus drücklich jede Garantie von der Hand, und er klärte den Mächten und seinem eigenen Lande, daß die Mobilisirung nur für defensive deutsche Zwecke bei oerschiedenen Gelegeiiheiten die größte Schaden freude über die UnMe O^erreichS <m den Tag legten. Wie Preußen hoffen konnte durch so beschaffene Worte

Patrie und die Debats es selbst Preußen vorwarfen, daß es Oester reich verlassen habe' Was sollte es auch in der That von seinen angeblichen Freunden noch erwarten, nach dem sie unthätig beim Verluste der Lombardie zu schauten, und auch bei den Vorbereitungen Napoleons zum weiteren Vordringen in das Venezianische Oester reich keine wirkliche Hülfe zusicherte. Viele theilen nun die Befürchtung, daß die erwähnten Thatsachen ein reziproques Benehmen Oesterreichs in ähnlichen Fällen gegen Preußen

zur Folge haben könnten. Allein der Schrxiber dieser Zeilen ist vom Gegentheile überzeugt. Einmal wird bei Preußen ein ähnlicher Fall schwer lich eintreten, denn Preußens außerdeutsche Besitzungen gränzen an Rußland, von welchem Preußen bet so emsig gesuchter Freundschaft mit demselben keine Gefahr zu befürchten hat, dann hat Oesterreich auch Was dann aber eine solche Mobilisirung zu bedeu ten hatte, da keine deutsche Provinz von Frankreich bedroht war. und wie dieselbe zur Verstärkung

als eine sehr formlose Demonstra tion. Diese Worte wurde» nicht durch solche Kanäle geleitet, welche einen günstigen Erfolg für Oesterreich erwarten ließen, sondern durch feindliche Kanäle, durch die Kabinete von Rußland und England, welche nach erfolgten» Frieden mit Frankreich keine Schritte in Frankfurt gethan, um gegen Preußen zu agitirm oder den deutschen Bund noch mehr zu lockern. Oester reich, dessen Politik vielmehr auk unerschütterlichen über kleinliche Rache erhabenen Grundsätzen beruht

, wird seiner Bundespflichten stets eingedenk sein, und kür das Bundesgebiet mit aller seiner Macht ein stehen. Es wird das übrige gegen es so wohlgesinnte Deutschland, das bei einem Angriffe auf Preußen mit leiden müßte, niemals entgelten lassen, was die Kurz sichtigkeit und der Partikularismus eines preußischen Ministers verbrach. Besiegt in Italien, wird es in Deutschland durch seine ächt deutsche Gesinnung sie gen. und die Verdammung der äußern Politik Preußens dem Urtheile der Geschichte und des eigenen Landes

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1859
Umfang: 8
für sie bereitstehen. Die Thatsache ist deshalb interessant, well Frankreich Piemont gegenüber vor kurzem ganz dieselbe Bereitwilligkeit an den Tag gelegt hat. Frank reich wird mehr und mehr das Mrseital aller Völker romanischer Race. England Am 26. v. M. wüthete an der eng lischen Küste und in einigen Districten des Landes selbst ein so furchtbarer Sturm, wie er seit Menschen gedenken nicht erlebt worden. Zahllos sind die Un- glücksfälle. welche derselbe zur Folge hatte, und unter denen der Untergang

und anlegen dürft. Die k. k. Landes-Commisfion in Personal-Ange legenheitender gemischten Bezirksämter hat dem Aktuar Josef Pallang zu Meran die bei dem k, k. Bezirksamte zu Neumary erledigte Adjünktenstelle dMitw verlicheo. Schiller - Stiftung. Die constituirende Ver sammlung der deutschen Schillerstiftung in Dresden hat anlaßlich der am 10. Oktober erfolgten Konstilmrung folgende Anspracht erlasten: . . Die Deutsche Schillerstiftung an die Deutschen. Äm heutigen Tage hat fich die Deutsche Schiller

» stiftung eonstituirt zu dem in Z 1 der Satzungen aus gesprochenen Zwecke: „Deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen, welche für die Nationallireratur (mit Ausschluß der strengen Fachwissenschaften) verdienstlich gewirkt, vorzugsweise solche,, die sich dichterischer Formen bedient haben, da durch zu ehren, daß ste ihnen oder ihren nächstangehöri- gen Hinterlassenen in Fällen über sie verhängter schwerer Lebenssorge Hilft und Beistand darbietet.' „Sollten eS die Mittel erlauben, und Schriftsteller

oder Schriftstellerinnen, auf welche obige Merkmale nicht sämmtlich zutreffen, zu Hilft und Beistand empfohlen werden, so bleibt deren Berücksichtigung dem Ermessen deS BerwaltungSrarheS überlassen.« , Die Constituirung dieser Stiftung fällt nahe zusam men mit dem Hundertjährigen GeburtSfeil deS unsterb lichen Dichters, zü dessen würdiger, nationaler Feier, so weit die deutsche Zunge klingt, die großartigsten Vor bereitungen getroffen werden. Deutsche! Bei dem festlichen Klang jener Glocke, die in ewiger Höhe tönt

abtragen, daß wir geistig Strebende, die von schwerer LebenSsörge heimgesucht fliid, 'durch Beistand und Hilfe ehren. Deutsche!' -Keinen! Ort gibt eS A im Baterlande so abgeschieden? von den großen geistigen Befitzthüm;r« .unseres.DassinS. daß nicht Männer und Frauen, Jung» Finge und, Jünbsrgüm.dflriy lebten, in denen die Dank barkeit glüht für ' daS, was Schiller unS Allen ge worden. In der Fremde lebt'kein Deutscher; dem nicht der Mme Schi ller An heiliger HeimathSrus ist, -so daß inz diesem Namen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1856
Umfang: 8
nicht anstehen, der deutschen Einheit «vp materiellen Wohlfahrt Deutschlands dies Opfer zu dringen und der österreichischen Supre matie wie in politiois am Frankfurter Bundestag, so auch in der handelspolitischen Stellung den gebührenden Vorrang zu überlassen, resp, die angenommene Protectormicne in seiner künftighin, wenn nicht untergeordnete», so doch coordinirten. Stillung zu vergessen. Denn durcti OesteireickS Beitritt allein erhält der deutsche Zollver- band eine Zukunft

, und zwar die einzige glorreiche Zukunft, die ihm blühen kann, nämlich die der Ausdehnung und Verbreitung über ganz Mittel- und daS südöstliche Europa, angebahnt vermit, telst einer brüderlichen Verbindung mit einem italienischen Zollver- ein und mit Oesterreich an dessen Spitze. —So wird der zweiköpfige Doppelaar dereinst mit dem einen seiner Fittiche Italien decken, und Deutschland (daS sog. Reich) mit dem andern, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und wie eS dem HabS- burgischen Erzhause

, s- wie einen unerhörten Umschwung der Ideen hervorruft, «elcher, die Ration aus stagnirendem OuietiSmu» wachrüttelt, fie um ein halbes Jahrhundert in der Cultur vorandrängte. Wahrlich um daS junge «der „nme Oesterreich-, daS große Da, naureich, da» früher deutsch-römische, und nun europäisch« Mittel» reich, in lebensfähiger Form zur Revgestaltung zu dringen und alle schönen, in Oesterreichs großen Monarchen, in österreichischen und deutschen Staatsmännern schlummernden Aden in die Wirklichkeit zu übertragen, bedürfte

zerstreuten und vereinzelten Kräfte zu ver einen und für die deutsche, italienische und südslavische Nation, unter KV dem Banner der österr. Monarchie durch ein feste» Bruderband innig verknüpft, die TriumviratS-Herrschast in Europa zu sichern. Wenn irgendwem so wird fS diesem Cäsar Augustu» gelingen,als Mehrer deS Reichs, die chinesische Mauer der Zollschranken zu durchbrechen und die sich so innig und nahe berührenden gegenseitigen Interessen der süd östlichen und mitteleuropäischen Volksstämme

in fiskalischer Hinficht nur ver lieren und Oesterreich allein gewinnen würde: waS aber nicht der Fall sein dürste, indem nothwendig der internationale Handel beider Länder, also auch die Völker beider Staaten dabei gewinnen, — wmn auch das Aerar an den Zollrevenuen ein Wenige» verlieren sollte. — Außer dieser Erleichterung der Durchfuhrzölle hat Oester reich noch weiter beantragt: eine Erleichterung de» Durchfuhrver kehr» und deS BegleitscheinwesenS sür tranfitirende Waaren, sodann eint Erleichterung dci

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1859
Umfang: 6
lerie in Lothringen wird Nichts an die Armee in Italien abgeben, sondern im Gegentheile verstärkt, weil die deutsche Kavallerie die einzige Waffe ist, der man Ueber- legenheit zutrautj, besonders dalZman weiß, daß Oester reich zwei Drittel seiner gesammten. Reiterei (die in Italien nicht zu verwenden ist) dem deutschen BundeS- kriege zuführen wird. Der Gedanke an den Krieg gegen Deutschland beginnt nun auch in den Mittel klassen populär zu werden. Was Uniform trägt, spricht seit zwei Monaten

! und ras in seinen Reihen sojviele Kampf genossen wie aus allen teutsche» Gaue», so auch aus unserm Lande zählt, an deren Spitze ei» Soli» unseres FüistenhauseS steht, das lebentige Gefühl für Neckt und Sittlichkeit, die Liede und Treue für das gemeinsam- deutsche Vaterland, Ein deutsche» Brudervolk kann nicht rridelrechltich angegriffen werden, wo e« auch sei, ohne daß die ander» Bruderstänime daron berührt werden; ei» großer teutscher Bliiidessiaat kann »ich! bedroht u»v ersa-üllei

« werde», ohne daß die Gesaminlmacht Deutsch lands dadurch gefährdet wird. Diese Gefahr, diese Be schädigung läßl si<b ebenso wenig lokalisiern. als unsere Treue und Pflicht gegen das deutsche Trsamailoatertand durch trennende Selbstsucht verletzt nerden darf. Vereinen wir uns daher alle, die wir diese Gefühle und tleberzeugungen theilen und beweise» wir dieselben durch die That, so viel uns dieses zu thun für jrtzt ge statter. ist. Die Unterzeichnete» wissen, daß sie einem allgemeinen Wunsche entgegenkommen, indem sie »ach

darüber seiner Zeit öffentlilb Rechenschaft abgelegt werden. Je allgemeiner tie Theilnahme ist, desto mehr kann ohne Beschwerung ter Einzelnen ei» befriedigendes Ergebniß erzielt werde» und als desto kräf tiger wird diese patriotische Kundgebung erscheinen. Zur Annahme der Gaben sind die Urilerzeichnelen bereit, eben so die Expedition der Freiburger Zeitung. Wohlan denn, verehrte und liebe Mitbürger, deutsche Brüder in Stadt und Land, die ihr von den gleichen Gesinnungen beseelt seid, legt eure Gaben

und das Losungswort scheint zu sein, die Verstimmung um sich greifen zu lassen, zu fördern, ja zu provoziren. „Preußen' — äußerte sich jüngstens Graf WalewSki — „hat bereits im Krimmkriege unserer Politik überall Hemmnisse entgegengestellt; der deutsche Bund hat die Allianz mit Frankreich zurückgewiesen. Nichts desto- weniger hat sich der Kaiser großmüthig gezeigt und Preußen zu den Schlußprotokollen der Pariser Kon ferenz beigezogen. Statt dankbar dasür zu sein, daß wir ihm seine Stellung als Großmacht

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.03.1859
Umfang: 6
erhallen hat. So, auf seine eigenen Kräfte angewiesen und in der Frage isolirt, wird Oesterreich nicht dem Beispiele folgen, daS Nußland am Be ginne deS orientalischen Krieges gab, denn eS kennt auS Erfahrung tie unvermeidlichen Folgen eines Krieges, der unter solchen Umständen untcrnoiiimen würde « Das ist deutlich. Und wenn, schließt ->le Pays<- seine Betrachtungen, Oester reich die Lösung angenommen habe» wird, die Frankreich ihm bietet, »so wird durch ganz Europa ei» Nuf der Bewunderung

die Mittheilung zu, daß die hier ab gehaltenen vermittelnden Couserenzen kein Ergebniß ge liefert haben, welches die Hoffnung auf Erhaltung deS Friedens zu beleben vermöchte. Oesterreich ist durch die Presse wie durch die Diplomatie gedrängt worden, die Vorwände auS dem Wege zu räumen, welche benutzt werden könnten, einen Angriff zu beschönigen, und Oester reich hat das gethan. Der Kaiser der Franzosen , uu- begnügt mit dem, waS er in Mittel-Italien erreicht, er hob die unerhörte Forderung, daß Oesterreich

den länger als -tll Jahre bestehenden Verträgen, die eS mit nahe verwandten Höfen und zum Schutze von Ländern ge schlossen, worauf eS unzweifelhafte Ansprüche hat, ent sagen solle. Nie ist ähnliches einem unabhängigen Staate zugemuthet worden, und England seinerseits würde schwer lich dem Verlangen Gehör geben, seine Verträge mit Portugal aufzulösen, obgleich eS zu diesem Lande auf keine Weise in so innigen Beziehungen steht, alö Oester reich zu Modena oder ToScana. Um jedoch die großen Uebel

Punkten handelte eS sich um die Vernichtung von Verträgen, selbst von solchen Verträgen, die erst vor kurzem in Paris unterzeichnet worden sind. Wer um jede» Preis nach Vorwänden hascht, dem können sie zuletzt niemals fehlen. Oester reich aber wollte den aufrichtigen Willen zum Frieden durch die Entwaffnung Frankreichs bethätigt sehen; eS verlangte auch die unumwundene Erklärung der vermit telnden Mächte, jeden, ferneren Vorwand, jede weiter gehende Forderung als einen Kriegsfall zu betrachten

und diesen Krieg gemeinschaftlich mit Oesterreich zu füh ren. Keine dieser Bürgschaften war zu erlangen; — die einzige, die stark genug ist, den Frieden dennoch zu bewahre», liegt in der Hand Deutschlands. Wenn der Kaiser der Franzosen die Glieder deS deutschen Bundes einig in dem Entschlüsse steht, einen FriedenSbruch nicht zu dulden, so muß er Bedenken tragen, die Gefahren eines großen Krieges um nichtiger Ursachen willen herauf zu beschwören. Eine deutsche KriegShilfe in Italien spricht Oesterreich

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.04.1860
Umfang: 6
26 reich zu vertheidigen. AuS diesem Grunde forderte Oesterreich auf dem Eongresse von Prag voll. Napo leon I. ein mächtiges Preußen, erhielt Preußen auf dem Congresse zu Wien seine jetzige Ausdehnung. Preußen, gehöre es zum deutschen Bunde oder nicht, der Eroberungslust eines mächtigen Nachbars über lassen, hätte für Oesterreich und Has übrige Deutschland die Bedeutung, für Preußen die Wiederholung der bcklagenSwerthen Theilung Polens und für sich selbst daS fremde Joch vorbereiten. Preußen

darf somit Oesterreichs und Deutschlands wegen nie von einer fremden Macht geschwächt werden. Will man den Zweck, so muß man auch die Mittel wollen. Also Preußen muß in jedem Falle geschützt werden. Oester reich wird und muß mit Selbstverläugnung Preußen im nahenden Kampfe zu Hilfe kommen. — Preußen ist noch deutsches Bundesglied und wird es auch bleiben. Wollte Preußen den deutschen Bund verlassen, so könnte Grund davon nur Wahnsinn oder Verrath an Deutschland

. Eine Lostrennung Preußens von Deutschland wäre Wahnsinn und dazu ist selbst Schleinitz zu wenig wahnsinnig. Wenn nun dieß in Anbetracht der preußischen In telligenz nicht der Fall sein kann, so könnte eine Los- trennuug von Deutschland nur Verrath zur Grundlage haben. Preußen müßte seine Rheinlande für den Norden Deutschlands und die deutsche Kaiserkrone ver laufen. Die Folge davon würde die Wiederholung deS dreißigjährigen Krieges, allgemeiner Bürgerkrieg in Deutschland, der Untergang Preußensund Deutsch

nicht in jene äußerste Noth kam. um für die Hilfe Preußens die deutsche Hegemonie an es veMufen zu müssen, und durch den Frieden von Villaftanca die Plane Preu ßens durchkreuzte, und den Moment nicht abwartete, wo es sich um jeden Preis in die Arme Preußens hätte werfen müssen: in diesem Gefühle der vereitel ten Plane schmollt, grollt und droht Preußen. Aller dings gebohrt sich Preußen wie ein ungerathenes Kind im vÄerlichen Hanse, fordert drohend sein Erbtheil heraus, tappt in der Fremde herum, weil man semer

- — Durch Kundmachung der Nationalban? ist der Termin zur Einlösung der auf Conv.-Münze lautenden Banknoten neuerdings bis 30. September 48K0 verlängert. Innsbruck, 17. April. Der neuernannte Rector der Kirche dell' Anima und deutsche Prediger zu Rom. der Hochw. Herr Michael Gaßner. bisheriger Dechant und Stadlpfarrer zu Bregenz, wird in einigen Tagen von hieraus über Wien an seinen neuen Bestinimnngs- ort abreisen, Laut einer Korrespondenz aus Rom hat der sel. Rector Flir ein päpstliches Breve erwirkt, ge mäß

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 23.05.1860
Umfang: 6
entsagt hatten, ein gemeinschaftliches Interesse geworden ^ Das ist der denkwürdige Krieg von 4809, wo Oester reich alle Flammen t>er Vaterlandsliebe und des Enthu siasmus unter seinen Völkern, und so Weit eS möglich war. auch nach dem übrigen Deutschland hui anfachte, in Tirol der Heldenmüthige Aufstand orgamsirt ward und Erzherzog Karl in seiner Proklamation an das Heer die berühmten Worte brauchte: »Die Freiheit Europas Hat sich unter die Fahnen Oesterreichs ge flüchtet^ Der ^Erzherzog war AufaugS

und Freiwilligen-Bataillone her- ausgezogen. Das ganze Reich wurde ein Lager, die Prinzen des kaiserlichen Hauses, dir besten Männer deS Volkes stellten sich an die Spitze. Da zeigte sich, welche kostbare ungebrauchte Stoffe i» den Völkern Oesterreichs verborgen lagen und wie sie in frischer Strömung zu gewaltiger Macht emporrauschen, wenn «ue besonnene, sichere Hand sie berührt. Da wurden der M'Oesterreichische Sinn, die Liebe zum Vater land?. der Enthusiasmus sur Selbsiständigkeit, das erhabene Bewußtsein

zu werden? Zhr werdet nicht für fremdes Interesse Md fremde Habsucht Mute,,; auf Euch wartet ein schöneres Lks. I die Freiheit Europas hat sich unter Eure Fahnen gr« > fluchtet. Eure-Siege werden ihre Fesseln lösen Anö^ Eure Deutschen Brüder, jetzt noch in feindlichen Reihend harren auf ihre Erlösung; Ihr geht meinen richt- ! lichen Kampf, sonst stände ich nicht an Eurer Spitzel — Einen Aufruf ähnlichen Sinnes richtete der Erz herzog an die „Deutsche Nation.' „Wir kämpfen)-' heißt darin

, „um die Selbstständigkeit der Oester reichlschen Monarchie zu behaupten, um Deutschland die Unabhängigkeit und Mationalehre wieder ver schaffen, die ihm gebühren. Dieselben Anmaßungen, die Uns jetzt bedrohen, haben Deutschland bereits ge beugt. Unier-Widerstand ist seine letzte Stütze zur Rettung ; unsere Sache ist die Sache Deutschlands.: Mit Oesterreich war Deutschland selbständig und glücklich; nur durch Oesterreichs-Beistand kann > eS- wieder beides werden. Deutsche! würdigt EureLage > Nehmt die Hilfe

war hier durch ein geregel tes Zusammenwirken und Verständniß zwischen Fuxft und Volk der Sieg erfochten. Das Aolk yon Oester reich hatte sich als ein Volk gezeigt, dem ein fester Halt. ei»ie hohe Kraft innewohnte. Durch ganz Eu- ropa wirkte der Eindruck jener Siege nach, am un mittelbarsten und tiefsten in Deutschland. Von diesem Moment an bereitete sich' hierher Umschwung der Geister vor. der später alle Gefühle des. Hasses und der Rache aufwehte. 1812 sprach der junge Körner aufdem Schlachtfelde des 22 Mai begfistert

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.08.1860
Umfang: 6
, oder als verspürten es die Engländer auf daS peinlichste, wie sehr ihnen Oester reich abgeht und abgeben würde. Den diplomatischen Kreisen ist die Nachricht von dem Toast deö Kaisers AleranderS auf den Kaiser Franz Joseph noch nicht zugekommen. Sie erwarten für morgen die offi zielle Bestätigung dieser Nachricht, welcher sie, sowie der Reise des Grasen von Flandern nach St. Petersburg, die höchste Wichtigkeit eineS entscheidenden Moments beilegen. Eine geheime Zusammenkunft zwischen dem Kaiser Napoleon

und dem König Victor Emmanuel ist wobt nicht mehr zu bezweifeln, (A. Z.) Paris. 26. Aug. Der Graf von Aquila, der sich in London nur einig- Stunden aufgehalten hat, ist gestern AbendS schon wieder in Calais auf der Rück reise nach Paris eingetroffen. Die Sache ist auffallend genug, da seit der Abfahrt deS Prinzen von Neapel stetS versichert wurde, er werde in London seinen blei benden Aufenthalt nehmen. — Herr Grandguillot hat den Auftrag erhalten, im „Eonstitutionnel' folgenden Lobgesang aufOester- reich

vertheidigen will, wenn sie angegriffen wird, aber weiter nichts zu thun denkt. (Hört, hört!) Es ilt daher kein Grund zur Annahaie vorhanden, daß die österreichische Regierung eine Mit theilung der erwähnten Art an den König von Neapel oder den König von Sardinien gerichtet habe.' Hr. Kinglake ergreift diese Gelegenbeit, um seine be kannten Ansichten über die kritische Lage Europa'S noch. malS auseinanderzusetzen. Er sagt unter andern,: Oester reich nehme natürlich Italien gegenüber eine wachsam- Stellung

deren nun alle Mächte einig sind. Italien» Mailand, 24. Aug. Ein Akt barbarischer Gewalt thätigkeit wurde gestern Abend von der hiesigen Regie rung verübt. Die Gebrüder Dorner aus Tirol, früher GasthosSbesitzer in Bologna, hatten voriges Jahr hier daS KaffeehauS in der <üont. 6ei tre lie, l/glkv svin^ero genannt, zu einem hohen AbkoinmenSprciS käuflich an sich gebracht. AlS Deutsche und Oesterreicher waren sie schon von Anfang her den Jtalienissimi ein Dorn im Auge. Dieses Kaffeehaus

nun war, wie natürlich, so zu sagen ausnahmsweise von Deutschen und Oester reichern besucht, da eS daS einzige in Mailand war, wo man deutsche Zeitungen, und insbesondere die „Allg.. Ztg.,' lesen konnte. Man las, spielte^. Karten oder Billard, und gab sich nicht im mindesten mit Complott- machen gegen die piemontesische Regierung ab, was auch in einem öffentlichen von Spionen bewachten Ort ein Unsinn gewesen wäre. Natürlich sprach man sich unter einander zu Gunsten Deutschlands und Oesterreichs aus, man hegte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.05.1859
Umfang: 6
der Glaube und Treue hochhaltende Theil der christlichen Welt seine Augen und die Hoffnungen des Herzens auf diese ringende Macht und streitet, und wenn auch nur betend, für den Sieg ihrer Fahnen. Wir Deutsche gar haben eine doppelte Pflicht zu dieser Mithilfe, die wir alle um so freudiger üben dürfen, als wir damit daS engere Vaterland zugleich schirmen und schützen. Aber wir blicken auch mit stolzer Freude auf die Bevölkerung Oesterreichs, die in einer Begeisterung für ihren Kaiser und sein Recht

, da wachsen die Kräfte mit der Größe der Gefakr und der Sieg wird endlich doch erfochten. Man hat gesagt, Oesterreich fei materiell ani Nande deS Verderbens; — jetzt zeigt sich, daß Oesterreich reich, sehr reich ist, so daß Englands Schätze dagegen verschwinde». Wer die Herzen der Seinigen besitzt, der ist wirklich reich, selbst in politischen Dingen trissts zu. Der wackere Kaiser ron Oesterreich hat schwere Stunden erlebt, weiß Gott, vielleicht warten seiner noch viele in dem langen Kampfe

hat man bis jetzt nicht begriffen, daß der mit der Leitung der Dampfmaschinen der Fahrzeuge beauftragte Mechaniker eine wichtige Person geworden ist; eS fehlt an guten Mechanikern, während England viele und vortreffliche besitzt, so daß eS in dieser Beziehung eine vernichtende Superorität bat. Die, welche nicht von einer Reihe von Siegen träumen, sondern Furcht vor der Zukunft haben, wissen auch recht gut, daß England, wenn eS heute sichtbarlich neutral ist, im Geheimen oder, so zu sagen, unterirdisch gegen Frank reich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.04.1859
Umfang: 6
ist, „jede aggressive Bedeutung fern' sei. Wir erwarten aber zuversichtl ich. daß die neueste Wendung der französischen Politik jene „Bedeutung' etwas modifi- ziren werte. Wen» das deuische BundeSheer weiter nichts, alö an der Grenze obscrviren will, könnte eS füglich zu Hause bleiben. Aggressiv gegen Frank reich vorgehen, sobald dieses in Italien die Oesterreich«? angreist, — dicS und dieS allein muß der Einschluß der deutschen Politik sein. ES kann jetzt nur noch eine Parole für Deutschland geben

und diese ist: der stere Franzose, der den Fuß über die piemontesische Grenze setzt, muß die Kriegserklärung Deutsch lands an Napoleon zur Folge haben. Wenn sich die deutsche Politik hiezu nicht entschließt, dann soll sie abdanken, dann verschone man unS ferner mit den Phrasen von deutscher Ehre und deutschen Interessen, dann ist Deutschland noch weniger als ein geographi scher Begriff. — Der hier in einer Auflage von nahezu MOV Eremplaren erscheinende „Bayer. Kurier', ein Blatt also, welches auf die öffentliche

. Wenn die drei Tage fruchtlos verstrei chen, muß also der Tanz loSgehen. An dem nämlichen sss Tage Hat Napoleon den Marschbefehl zum Vordringen an die piemontesifche Grenze nach Lyon geschickt und ein Leitartikel in der preußischen RegierungS - Zeitung von gestern zeigt an, der deutsche Bund solle sich zwar in Kriegsbereitschaft setzen, jedoch blos zur Defension. AuS Allein muß man auf den baldigen SluSbruch des Krieges schließen, Deutschland aber scheint so lange uentral bleiben

der Reserven und ähnliche Vorbereitungen, wie während deS Krimkriegcs, wo wir auch kriegsbereit waren, aber keine Landwehren unter die Waffen gerufen hatten. Die Kriegsbereitschaft ist auch noch kein ObservauonSkorps, sie ist nur ein stärkerer Grad von bewaffneter Neutra lität. die ein Kontinentalstaat nicht vermeide» kann, dessen Nachbarstaaten in einen Krieg von sehr bösem Aussehen gerathen. In diesem Zustand der Rüstung werden Eng land, Preußen und der deutsche Bund den unvermeid lichen Waffengang

betrachten, zu dem sich Oesterreich in erster Reihe mit Sardinien und in zweiter mit Frank reich anschickt. Die diesseitige Regierung hat vorgestern ein Rundschreiben an die deutschen Kabinete erlassen, worin sie das volle Einvernehmen in der obschwebcnden TageSsrage mit Oesterreich theilt, den defensiven Charakter der getroffenen und beim Bunde beantragten Maßnahmen ankündigt, aber ausdrücklich betont, die Offensive zu er, greisen, sobald ma» eS wagen würde, einen Riß in die zu Recht bestehenden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.05.1859
Umfang: 6
den Völker» Oesterreichs der Befehl zum Einrücken der k. f. Armee in daS Königreich Sardinien ver kündet wird. Nichtamtlicher Theil. Z u r L n g e» Hoch steht daS Meer der Ereignisse, die sich Schlag auf Schlag auf einander drängen. Oesterreichs Ulti matum an Sardinien, dessen Ablehnung, — Englands letzte krampfhafte Anstrengung zur Erhaltung deS Frie dens, sein VermiitlungSantrag an Oesterreich und Frank reich, dessen Annahme von österreichischer, dessen Zu rückweisung von französischer Seite

von umfassenden KriegSrüstungen; inDeutsch land wie in England, Rußland und der Türkei. ES ist eine elektrische Kette, deren Schwingungen ganz Europa durchziehen, — cS ist daS NessuS-Netz, das der Mann deS 2. Dezember im Bunde mit den dunk len Mächten der Revolution über den Erdtheil gewor fen, — ein Netz, dessen Umschlingungen sich Oester reich zur rechten Zeit entzog, indem eS den mehr uud mebr sich verengenden Knoten mit raschem Schwertstreich zerhieb. Und jeder Oesterreicher, jeder Mann, dem Ehre

. Diese Ansicht wird und muß eben so in Deutschland wie in England zur Geltung gelangen, sie wird sich in Kurzem die Bahn brechen. Dadurch, daß Oesterreich raschen Entschlusses daS Schwert zog, tritt eS nicht nur für die eigene, eS tritt für die Unabhängigkeit und Freiheit aller Völker Europas in die Schranken. Daß Oesterreich allein eS war, daS den Frieden ernstlich wollte, daß ihn dagegen Frank reich nicht wollte, davon muß man mittlerweile in London nnd Berlin zur Ueberzeugung gelangt sein. Bevor

und die Unterwerfung Europas unter, die russisch-fränkische Diktatur. Gegen einen solchen Plan, darauf darf man gefaßt sein, wird ein Krieg entbrennen, wie die Welt noch keinen sah, daS ganze deutsche Volk, England und jede kleine unab hängige Nation wird und muß den.letzten Mann, den letzten Thaler und daS letzte Segel daran setzen, um solche Plane zu zertrümmern und der EndauSgaug kann nicht zweifelhaft fein. Wir haben gestern die gewicht- volle Nachricht mitgetheilt, daß Preußen seine Armee korps

viele Wochen um sind und sobald England gehörig gerüstet ist, wird auch die Nachricht der Kriegserklärung Eng lands an Frankreich eine Wahrheit werden. Die Er eignisse drängen und zwingen eS dazu — eS gilt die' großen Traditionen AltenglandS, und dielen darf kein brittifcher Staatsmann, fei er Whig oder Tory, untreu werden. Bis sich aber alle Völker germanischer Ab kunft zur Abwehr gegen die gemeinsame. Gefahr wieder in altbewährter Waffenbrüderschaft finden, hält Oester reich die Fahne deS Rechtes

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.10.1857
Umfang: 6
ihm als seiner Schwester sehr warme deutsche Gesinnungen zuschreibt. Prinz Alexander von Hessen ist Feldmarschall - Lieutenant in der öster reichischen Armee und zwar im effektiven Dienst. Er wiid seinen kaiserl. Schwager nach Weimar begleiten. Die Zusammenkunst zwischen dem österreichischen und dem russischen Kaiser soll in Folge einer Aeußerung deS Kaisers Alerander. in Warschau vermittelt worden sein. Der österreichische Feldmarschall-Lieut. von Parrot, der die Mission hatte, Seitens seines kaiserlichen Herrn

; ein Lcben von 76 Jahren, und noch in voller Kraft und Frische, ist eine besondere Gabe der göttlichen Gnade; ein Leben, reich an den schönsten Schöpfungen im ger stigen und materiellen Gebiete, verräth hohe Weisheit. DieseS Leben stellt sich uns dar in unserem vielgeliebten LandeSvater, dem königl. Nestor, dessen GeburtSsest wir heule begehen. Sein schönstes Werk der Neuzeit ist, daß Er der Kirche den Frieden gegeben hat, über dessen Zustandegekommensein Er selbst so s.hr erfreut ist. In Dailk

, 29. Sept. In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, daß nach verlässigen Mitthei lungen, welche man auS Siuttgart erhalten habe, dem nächst Maßnahmen zu erwarten sein würden, welche den durchaus friedlichen Charakter der Stuttgarter Kai- serzusammenkunst zu conslatiren vollkommen geeignet wären, und wahrscheinlich unmittelbar »ach der bevor stehenden Zusammenkunft der beiden Kaiser von Oester reich und von Rußland zur Ausführung gebracht wür den; eS würde sich um nichts Geringeres handeln

diesen Vormittag in daS große Gehege, wo Se. Majestät der König mit seinen hohen Gästen erschien und die gesam.nten. daselbst for- mirten Truppen defiliren ließ. — 29. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Oester reich ist heute Nachmittag mittelst ErtrazugeS hier ein getroffen, begleitet von dem Kronprinzen und dem hie sigen kaiserl. österreichischen Gesandten, Fürsten v. Metter- nich, welche Alle»höchstdemselben bis Bodenbach entgegen- gereiöt waren. Der König und Se. k. Hoheit der Prinz Georg empfingen

der im Aprilbündniß einge nommene Standpunkt verlassen ist. Als EoalilionS^ Mitglied bleibt also nur England allein übrig. Frankreich. Paris, 26. Sept. Eine unerwartete Nachricht folgt der andern. Unerwartet war die Nachricht von der bevorstehenden Zusammenkunst der Kaiser von Oester reich nnd Rußland in Weimar, unerwartet die Reise der Kaiserin Marie von Rußland nach Stuttgart, w? man sie so wenig erwartete, wie die Kaiserin Eugenie. Die Königin Amalie von Griechenland begleitet die russ. Kaiserin. Natürlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 11.06.1859
Umfang: 6
auf der Welk, um sich für sie todtschießcn zu lassen. DaS wäre doch ein grober Verstoß gegen die gesunde Vernunft; wir hoffen, vaß derselbe fürder nicht mehr vorkomme. — Ouicjue suuml München, 8. Juni. Das k. k. Husaren-Regi ment »Prinz Karl von Bayern' ist gestern (die letzte Abtheilung kam Abends halb 10 Uhr an) vollständig durchpassirt. Se. k. Höh. der erlauchte Oberstinhaber war bei jedem Bahnzug zur Begrüßung der Abihei lungen seines Regiments anwesend. Die Mannschaf ten wurden stets reich bewirthet

« bestrebt ist, der. Annahme, al« beabsichtige dasselbe einen Angriff auf deutsche« Bundesgebiet, entgegenzuwirken. Bei allen diesen Bestrebungen soll beiheuert werden, daß man au« bester Quelle wisse, der'Kaiser der Franzosen hege in Bezug auf Deutsch land nur friedliche Absichten. Außerdem soll dabei stet« her- vorgehvben werden, welcher hohen Liebe sick der Kaiser Na poleon auch bei der Arbeiterbevölkerung Frankreich« erfreue. Zugleich wird nicht unterlassen, hohe und edle Charakterzüge de« Kaiser

, wenn der Bund nicht au« der ihm nach den Verträgen zugewiesenen Stellung heraustrete. Aus Grund des Art. 4g der Schlußakte unternimmt rann die Depesche, zu beweisen, daß der Krieg dem Bunde fern sei. Wenn daher deutsche Regierungen oder der Bund sich zu Gunsten Oesterreich« an dem Kriege bethei ligen wollen, so könnle Rußland dieß nicht mit Gleichgültig keit wahrnehmen. Deutschland sei nicht bedroht. Frankreich habe die bündigsten Zusicberungen gegeben, daß es keinen An griff gegen Deutschland beabsichtige

. Sollten nichts desto weniger deutsche Regierungen oder der deutsche Bund aktiv vorgeben, so werde Rußland seine Haltung darnach zu be messen haben. Oie« wird in diplomatischen Kreisen als Ge- dankengang de« Schriftstücke« bezeichnet, daS hier in Berlin nicht mitgetheilt worden ist. (Schn?. M.) — Wie sicd nicht anders erwarten ließ, gestalten sich die Aussichten auf den Erfolg der neuen freiwilligen Anleihe mit jedem Tage besser; viele hiesige privaten werden sich daran mit verhällnißmäßigen. Bankier

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1861
Umfang: 4
nnschäd lich zu machen. Er wird, wie ich höre, nur die Fleisch theile färben. die Carnation aber möglichst licht hallen, so- daß ihn» die zarten Zormcnabstufuiigcu möglichst sichtbar bleiben, die Gewänder aber nur niatt vergolden. Eine pborographisch e Ab bildung hat Albert besorgt. Die ehemals deutsche« Gemeinden in Wälschtirol. Unter dieser Ueberschrift bringt die Allg. Z. aus Mün chen nachstehende Korrespondenz: Regnet'S nicht so tröpstt's doch. Während wir in größter Spannung den schöpferische

, der fleißige Korscher, besticht, welcher, nebenbei gesagt, jetzt auch eine gründliche Geschichte der^ früher vielgenannten Edlen v. EmbS zu HohenembS veröffentlicht hat. Ersterer halben Dialekt dieser entle genen Aelpler kritisch bearbeitet, ist jedoch bet Lebzeiten zur Herausgabe des Wörterbuchs, welches er ebenfalls ver faßt, nicht mehr gekommen, so daß dann erst letzterer die ses mit Zusätzen ans Licht geben konnte. Aus seinen An gaben stellt sich aber leider heraus daß daS Deutsche in den größern

Ortschaften sich schon nahezu verloren hat. und nur in einsamen Bergböfen »och seine letzten Laute erschallen lägt. Die Dogen von Venedig haben jene Sprache aus der Zeit der Nibelungen auf diesen Alpen stets ge schützt. auch die deutsche Seelsorge erbalt«n. und eS ist ge rade kein Lob für die österreichische Regierung daß sie ihre eigene Muttersprache durch italienische Priester nnd Schnl- leyrer dort oben ausrotten ließ. In ven näherliegenden Dörfern auf tirolischem Gebieth, in Terragnolo. Ballarsa

. Folgaria. Lavarone, Torcegno ic. steht es fast noch schlech ter. Beva Weber steht va in seinem Land Tirol (1338) aus der Ferne noch lauter Teutonen wimmeln. waS vor 600 Jahren auch der Fall war; aber Prof. Gotihars. der 1847 diese Hochthäler wirklich durchpilgerte, fand vasSla- pero, wie man hier das Deutsche nennt, nur noch im Mund einiger eisgrauen Greise und steinalten Mütterchen. Man hat anch hier Schule und Kirche schon lange italienisch ge macht, und die Leute nicht mehr zugelassen wenn sieimSla

im wälschen Gebirge italienische Priester und Lehrer setzte, hatte man ein kleines Häuflein Italiener. vaS sich in dem deutschen Dorfe Pfalten bei Bozen niedergelas sen, schleunigst mit Schule uno Kirche in seiner Sprache versorgt. Der Italiener schien ein noch besserer Tiroler werden zu können als der Deutsche. Ob man gleichwohl über den mit dem Schmerzenslchrei -usammenhängenden Ruf: .Ita lien bis an den Brenner!' hinterher nicht etwa« überrascht war. wollen wir dahin gestellt sein lassen. Ebensowenig

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 05.07.1855
Umfang: 6
teressen Rußlands fast ebenso gut zugesagt hatte — nämlich sich, wie Preußen, zu dem Grundsatz der Neutralität zu bekennen, und Rußland ohne weiteres aller Besorgniß von seiner Seite zu entheben. (Hört!) Wir waren verbunden große Deferenz gegen Oester reich zu bezeigen, seiner eigenthümlichen Lage Rech nung zu tragen, und ich sehe in unserem Verhalten gegen Oesterreich wirklich nichts, was wir zu bereuen oder zu bedauern hätten. (Hört!) In keiner Weise und zu keiner Zeil haben unsere

Verhältnisse zu Oester- reich unsere Kriegsoperationen beeinflußt oder gestört. (Beifall.) AlleS was ich sagen kann, ist: Oesterreich hat von vornherein seine Interessen mit denen Frank reichs und Englands in dem, was man die orienta lische Frage nennt, identificirt. Es sah Nußlands aggressive Handlungen und Absichten genau aus dem selben Gesichtspunkt an wie wir; es stimmte mit uns vollkommen überein in der Nothwendigkeit dieser über greifenden Macht ein Halt zuzurufen, einen Damm entgegenzusetzen

, wenn ich die Aufrichtigkeit Oesterreichs beweisen wollte; denn hätte diese Macht uns hintergehen wollen, so hätte sie dieses Experiment viel wohlfeiler (al a muck less cosl) vornehmen können. Auch bedürfte Oester, reich in seinem Vorgehen, und den Verpflichtungen die es übernahm, niemals eines Ansporns von Frank reich oder England; im Gegentheil, Oesterreich war es das uns freiwillig entgegenkam mit dem Wunsch, eine engere Allianz mit den Westmächten zu schließen. Oesterreich war es auch, das den Vertrag vom 2. Dezember

und Frankreichs könnten der Konferenz jetzt nur noch beiwohnen um ihren Schluß zu konstatiren. Graf Buol wußte die Ablehnung seines Vorschlags voraus, und brachte ihn in der Schlußsitzung der Konferenz wohl nur darum aufs Tapet, weil er früher sein Wort gegeben hatte, noch ein letztes Mittel zu versuchen. Nachdem die Konferenzen so zu Ende waren, sagten wir Oester reich: der Zeitpunkt sei nun für dasselbe gekommen, die von ihm eingegangenen Verbindlichkeiten zu er, füllen. Seine Antwort darauf im wesentlichen

mit den österreichischen zu unter nehmen. Das war leider nicht der Fall, und wenn Oesterreich auf unsere Einladung den Krieg erklärte, so hätt' es nach aller Wahrscheinlichkeit diesen Krieg auf seine alleinigen Mittel beschränkt (single-liamletl) führen müssen. Die Alliirten hätten jedenfalls keine Diversion zu seinen Gunsten unternehmen können, und wenn wir das nicht vermochten, konnte Oester- reich Hilfe von Preußen erwarten? Konnte es auch nnr auf die Neutralität Preußens rechnen? Konnte es auf den guten Willen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1861
Umfang: 8
Norddeutschlands Oesterreich feindlich gegcnüt>erstand, be ginnt allmälig einer ruhigern leidenschaftsloser» Auffassung den Platz zu räumen, seitdem diese Gegner im neuen Ver« fassungsleben die Möglichkeit einer naturgemäßen Annähe rung an deutsche Zustände erblicken. Aber nicht nur in Deutschland beginnt die öffentliche Meinung sich wieder zu Gunsten Oesterreichs auszuspre- chen. auch in England sowohl in der Tagesprcsse als im Parlamente macht sich seit dem Zusammentritte deS öster reichischen Parlaments

zu entledigen, wenn es an Oester reich, sobald dessen innere Verhältnisse mehr Stabilität als bisher in Aussicht stellen, — eine kräftigere Stütze zu finden hoffen darf. Eine Konsolidirung seiner inneren Zustände, und damit einen Zuwachs innerer Macht, folglich dasjenige was Oester reichs Freundschaft anderen Staaten wcrthvoll macht, konnte ihm nur die Mitwirkung seiner Völker, daher nur die rück haltlose Hingebung an die Grundsätze -einer freisinnigen Verfassung gewähren. Die Räumung Syriens

bis zum 8. Juni ist nunmehr von L. Napoleon definitiv beschlossen und die TranSport- flotte in Toulon erhielt bereits Befehl sich segelfertig zu halten, um das französische Ez-peditionscorps nach Frank reich zurückzubringen. Mit dieser Räumung hat die aus wärtige Politik des zweiten Kaiserreiches, daS in seiner Uebcchebung bereits allen Staaten Europas Gesetze zu diktiren begann, eine erste aber große Niederlage erlitten, und die vom 3 Dezember angewandten Kunstgriff?, dieser Niederlage zu entgehen

erlassen werden; und das ganze Manöver die öffentliche Meinung über diese Frage zu Gunsten der Occupationsverlängerung aufzuregen, hatte keinen anderen Erfolg, als die in die Massen eingedrungene Ueberzeugung, daß der Kaiser «»geachtet der Wünschendes eigenen Landes, den Forderungen einer auswärtigen Macht sich beugte, folg lich den Beweis erlittener Einschüchterung gab, welche Frank reich seiner Regierung, insbesondere einer -verhaßten, selten -verzeiht. Auch^von anderer Sekte-her hat die perfide

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 05.11.1859
Umfang: 6
. wenn wir allen mitwirkenden Herren Dilet tanten für die Förderung eines so hohen Kunstgenusses, und Herrn Direktor Lippert für die geschmackvolle und glänzende Ausstattung den wohlverdienten Dank er» statten. Zu Schiller's Jubelfeier. Die Dcntschc Schillcrstiftuug au die Dcutschcu. Am heutige» Tage hat sich die Deutsche Schillerstiflung constituirt zu dem in t der Satzungen ausgesprochenen Zwecke: .»Deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen, welche für die Nalionallileratur (mit Ausschluß der strengen Fach

überlassen.« Die Eonstituiriing dieser Stiftung fällt nahe zusammen mit dem hundertjährigen Gcburlsfest deS unsterblichen Dichters, zu dessen würdiger, nationaler Feier, so weit die deutsche Zunge klingt, die großartigsten Vorbereitungen getroffen werden. Deutsche! Bei dem festlichen Klang /euer Glocke, die in ewiger Höhe tönt, sammelt Euch, nicht blos um zu seinen Ehren ein begeisterieS Gedächtnißfest zu begeben, sondern auch um ein bleibendes Denkmal werklhätiger Liebe für unsern volkSlhümlictisten

Dichter auf alle Zelten zu stiften. Wie er selbst gesungen: Götter» kann man nicht vergelten; Schön ist'S ihnen gleich zu sein. Gram und Armuth soll sich melden. Mit den Frohen sich erfreu'», — so können wir auch ihm selbst nicht vergelten, wohl aber durch die mit seinem Namen geschmückte Stiftung den Dank seines Volkes dadurch abtrage», daß wir geistig Strebende, die von schwerer LebenSsorge heimgesucht sind, durch Bei stand und Hilfe ehren. Deutsche! Keinen Ort giebt eS im Vaterlande, so abge

. So tretet denn am 10. November zur Bildung von Schil- lerstiftungen überall zusammen: wo eine solche sich nicht gründen läßt, sammelt Beiträge; wo sich frohe Herzen zum Festmahle vereinige», verkündet diese unsere Worte und laßt nach dem Festgruß für den Dichter durch die Hände Eurer Frauen und Jungfrauen Spenden der Liebe in Empfang neh. men. Wo GesangSvereine und Liedertafel», wo Kapellen und Theater feinem Andenken huldigen, opfert ihm den Ertrag seines Ehrentages. Und du, deutsche Juaend, in deren

frische Herzen er die ersten Keime edler Begeisterung senkt, fehle auch du nicht in den Reihen der Opfernden. Die kleinste Gabe ist willkommen. Auf, Deutsche! Lasstt uns ein Beispiel geben zur Ehre für uns unv unsere Nachkommen, daß der Freude schöner Götter funken, der Begeisterung Flamme, nicht wirkungslos verlodere, sondern daß die hiindert/ährige Judelfeier von Schiller'S Ge burt als der Geburtstag der in seinem Namen gegründeten Stiftung ein Lichtpunkt sei und bleibe, tröstlich hineinleuchtend

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1859
Umfang: 8
Patriot der gioßttzuenden Darlegung der fran zösischen Streitkräfte, welche unlängst der „Conflitu- tionnel' gegeben, die Wehrkraft deS deutschen Bundes in folgender Weise entgegen: »Das deutsche Bundcslieer stellt mit Haupt- und Neserve- kontingent 502,735 und »ach Abzug von 130.000 Mann Festungs besatzungen in runder Summe 432,000 ins Feld; Oesterreich hält über 700.000 und »ach Abzug von 200.000 für Italien, 100,000 an seiner nordöstliche» Grenze, 150,000 für Festun gen und Inneres, 142,000

für das deutsche Kontingent noch 103.000; Preußen cbsnsd bei einer Gesammtstärke von 360,000 nach Abzug von 120 000 deutsches Kontingent, 80,000 für Festungen, 100.000 für Inneres, noch 200,000 für Deutsch land in Bereitschaft. Die gesammte Feldarmee Deutschlands, Oesterreichs und Preußens kann soniit 800,000 gegen 300,000 Franzosen betrage». Beabsichtigt Napoleon einen Angriff gegen den Oberrhein, so wird er vielleicht 50,000 als Obser- vationSkorpS gegen den Nicderrhein stehen lassen, um den Krieg

zu »lokalissren«, d. h. um Preußen vorläufig von Süd- teutschland zu trennen, lind mit 220,000 gegen uns operiren. Und wer stellt nun die deutsche Rheinarmee? Zunächst bat daS 7. und 8. deutsche Armeekorps sie zu bilden. Nach der neuesten Vundesmatrikel beträgt das 7. 53.400, in Wirklichkeit aber 70.000, das 8. »5,220, in-Wirklichkeit 50,251, so daß nach Abzug von 44,000 Festungsbesatzttttgen noch eine Feld armee von 70,000, bei Nastatt versammelt, disponibel bleibt, vorausgesetzt, daß Preußen

, wenn man nicht gleichzeitig hörte, Preußen habe an den russische» Propositionen mitgearbeitet, welche dem emsigen Lord Eowley so unerwartet den Vorsprung abgewonnen haben. Dies mag eine (freilich unzureichende) Beruh!« gung darüber sein, daß der plötzliche Uebergang von der Mission Cowley'S zu einem russischen Arrangement nicht ein ostwestlicher Anschlag auf Europa ist. Doch werden die FriedenSauSsichten in den nächsten Tagen zusammen schrumpfen. Die russischen Vorschläge müssen von Oester reich mehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 18.06.1860
Umfang: 6
zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. H5vli tische Uebersicht. Mehrere deutsche Blätter, namentlich die Nat. Ztg., warnen die deutschen Regierungen, eindringlich davor, sich durch iranzösische Einflüsterungen und Versprechungen von der Durchführung der im Werke begriffenen Maßregeln zur Sicherung Deutschlands abhalten zu lasse». Die Nat. Ztg. sagt: , Wenn die französische Regierung die deutschen beruhigen will, so heißt dies, das? sie sich freie Hand schasse», die Besorgnisse einschläfern

, daS Mißtrauen ver mindern will gegenüber allen Schritten, wellve ihr dem nächst i» ihrer auSirärtigen Politik belieben werden. Wäre Deutschland cin geeinigter Staat, so würde ste nirgends seine Duldung ibrer Thaten erlangen können, ohne eine gleichzeitige Berücksichtigung seiner 'Anliegen; aber beider herrschenden Zerrissenheit ist nur die Gefahr, daß die deutsche Passivität vom Auslande auch ohne Preis erkauft . wird. Während Konferenzen und selbst Einflüsterungen einem einzelnen starken Staate gegenüber

Dezember vorschlagen, zwischen Deutschland und Frank reich ein neutrales Gebiet zu schaffen, natür lich nicht, indem Frankreich einen Theil seines Grenzge bietes für neutral erklärt, sondern unr Deutschland soll eine» Theil opfern. Das Land westlich vom Rhein soll zu einem »entralen, alle Reibungen Verhindernden Staat umgeformt werden. Der zweite Dezember wird darthun, daß es nicht rathsam sei, wenn sich Großstaaten uniuittel- bar berührten. Preuße» erhält dafür Hannover und der König vo» Hannover

erhält den neugeschaffenen Staat jenseits des RhcinS. Man siebt, daß hier eitel Friedens liebe im Werke ist. Dem luilS-rheinischen Land soll ans diese Weise der unmittelbare Schutz der norddeutsche» Großmacht entzogen werden. Ist das geschehen, wird das Land nach bekannter Weise korrumpirt, gedrängt und endlich anuerirt werden. Der zweite Dezember glaubt leichtes Spiel zu habe», wenn keine deutsche Großmacht durch ihr «»mittelbarstes Interesse zur Vertheidigung des Rheinlandes getrieben

zählenden Män- nerchore, welchem ein Theil der k. k. Feldjägerbande mit BlaSinstrumcnten begleitend folgte, verriethen bei dem trefflichsten Organe eine tüchtige Schulbildung — so daß eine solche Ceremonie dem Fremden, der nicht AlleS, wie eS leider so viele Deutsche zu thun Pflegen, zur Ziel- fcheib- der Epollsucht macht, immerhin daS Gemüth an sprechende Seilen darbietet. — Unter den Angekom menen, welche die gestrige Veroneser Zeitung nachweiset, befand sich auch derPrinz von Sachsen-Weimar

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