hatte die Hand der ersten Frau im Lande sich von dem Prachtstück neuester Mode zurückgezogen, als scho,t eine andere Hand darnach griff, die Hand einer Frau, deren Mann durch eine Modenleidenschast unserer jetzigen Männer reich geworden ist. Nicht schwankend iu ihrem Entschluß, sondern mit wenigen, aber bestimmten Worten sagte sie : „Der Shawl ge hört mir.' Tags darauf schickte der König und ver langte den Shawl, der seiner Gemahlin so wohl ge fallen habe. Herr Gerfon sandte aus der Stelle zu Madame
*** und erbot sich, um ein unbegreifliches Versehen eines seiner Commis wieder gut zu machen, ein Paar Hundert Thaler an dem Shawl verlieren zu wollen. Die reich gewordene BürgerSsrau erklärte je doch eben so bestimmt, wie sie ihren Handel abgeschlossen, „sie werde behalten, was sie einmal gekauft habe.' — Wie verlautet, soll die Königin, seit sie den Ansprüchen einer ihrer Uutcrthaninnen hat weichen müssen, nicht wieder bei Herrn Gerson gesehen worden sein. Der König, sagt
: europäisches Interesse, deutsche Macht stellung it. s. w. wurden jenem einen Schlagworte un tergeordnet. Wo steht Oesterreich? war die erste Frage, die mail bei jeder Wendung sich vorlegte, und dann be gann die Quadrille; ging man in Wien rechts, so ging man iil Preußen links, ging man bei uns links, so ging man dort rechts. Ende 1853, als alle Welt snppo- llirte, Oesterreich werde an russischer Seite stehen, da war eS Preußen, welches mit vieler Energie für die Sicherstellt»^ der Türkei plaidirte
. Als Oesterreich auf die entgegengesetzte Seite sich neigte, da hielt Preußen an; als Oesterreich vollends den Westmächten sich an schloß , da wurde Preußen der diplomatische Paladin Rußlands. Bei der Rivalität, welche Preußen seit den Tagen von Erfurt und deS DreikönigSbündnisses wieder wach gerufen hat, war daS in Rede stehende politische Programm gar nicht übel auSgedacht. Der orientalische Zwist war nicht ohne bedeutende Gefahren für Oester reich, gewisse gute Freunde glaubten sogar irgend eine Katastrophe