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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.02.1859
Umfang: 6
G«n«ral» Gouverneur in den Appartements deS kaiserl. Palastes den hohen Adel, die obersten Civil- und Mi- litär.Autoritäten, sowie die Elite der hiesigen Bürger schaft und der hier weilenden Fremden zu einem glän- zenden Ballfeste zu empfangen. Ein wahres Lichtmeer ergoß sich über die prachtvollen Säle und zeigte die reichen Toiletten und funkelnden Geschmeide der zahl reich erschienenen Damen in blendendem Glänze. Ihre kaiserl. Hoheiten eröffneten die Ehienquadrille

durcl) Eisenbahnen „in den verschiedenen Richtungen und einem daS Reich „durchschneidenden Kanal erleichtert, die Wehrkraft deS „Landes durch neuerbaute Festungen vermehrt, dabei die „Schöpfung großartiger Kunst- und Bauwerke, der „StaatSkiedit fester begründet als jemals, die Sieuer- „kraft deS Landes erhöht, ohne die mäßige Besteuerung „zu vermehren, die Staatskassen übersüllt; Alles ver beißt den Fortschritt des materiellen Wohlstandes, und „haben sich auch die Schulden dem Namen nach um „200

, kann nicht die allernächste Zu- „kunft die Thore deS JanuS-TempelS öffnen, und in „welcher Verfassung werden unS in unserm Vaterlande „die möglicherweise schnell hereinbrechenden Ereignisse «treffen?' ^ „Hohe Kammer! „Hier können wir mit stolzer Zuversicht die erhebende „Thatsache bestätigen, daß daS deutsche Nationalgesühl „aus daS Erfreulichste, auf daS Kräftigste erwacht ist; „daß daS Bewußtsein für deutsches Recht, deutsche Ehre „und Einheit bei Hoch und Nieder, bei Jung und Alt, „ein Allgemeines, ist; daß in Nord

und Süd, in West „und Ost, ein jeder deutsche Bruderstamm stolz ist, zu „der großen deutschen Nation zu gehören; daß jeder „Bruderzwist der großen Idee deutscher Eintracht ge- „wichen ist, daß die Zeiten vorüber und unmöglich ge worden sind, wo deutsche Stämme deutsche Brüder be kämpften; daß jeder Deutsche, dem die blutigen Lehren „der Geschichte nicht abhanden gekommen sind, über- »zeugt ist, daß, wo immer ein Angriff auf einen „Bundeöstaat, ein Angriff auf das G esa m ui t - Vater, „land besteht

zu preisen und Oester reich in den Koth zu ziehen, daS gegen die liberalen Ideen Napoleons den Feudalismus wieder habe erobern wollen; ebenso verächtlich sprach er sich im Jahre 1313 über die Tiroler auS. > Während aber Zschokke öffent lich die französische Herrschast anpries, hieß er da, wo er sich gehen lassen konnte, die Franzosen Räuber, gold- dürstige Plünderer u. f. f. Auf diese Doppelzüngigkeit stützt sich Dr. Menzel, um zu zeigen, wo er berechtigt gewesen, den Zschokke den Vorwurf

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.08.1859
Umfang: 6
wir d-nn, fährt die „Ostd. Post' forr, die genaue Fortsetzung der allen rnssischt», Politik, welche im Jahre t3l3 gleich bei dem Vertrag von Kalisch eigenmächtig diktirte, daß daS deutsche Reich nicht wie der hergestellt werden dürfe, welche sich daS Herzogthum Warschau vorweg nahm und verfügte, daß Preußen dafür durch deutsche Länder entschädigt werden sollte, welche sür die wieder eroberten deutschen Länder eine Ceniralkommilsion einsetzte, der «in ruslscher General (Koischubiy) präsiditte

, wenn ängstliches Zurück balten und sich selbst überstürzende Hast in gleichem Maß« vermieden werden. (Wiener Ztg.) Wien. 20. Aug. Die .Ostd. Post« enthält einen kernigen Leitartikel über die „deutsche Frage,« die man nicht nur in Frankreich, sondern auc5 in Rußland zu „studiren' anfängt. Soll es uns schmeicheln oder be» schämen, sagt sie, daß die deutsche Frage bereits in Frankreich, England und Rußland lebhaft erörtert wird? Jedenfalls ist eS ein Beweis, daß die Wichtigkeit dieser europäischen Centralsrage

geschaffen. Diese Ohn macht zu verewigen, sei die Aufgabe Frankreichs, denn ein einiges Deutschland würde das Gleichgewicht Eu ropa'S —-^soll heißen: daS Uebergewicht Frankreichs — aufheben. Hier begegnen wir also dem ^ offen auSge- prochenen Willen, die zweckmäßige nationale Entwick lung Deutschlands zu hindern. Während dasselbe Frank reich sür die Einigung Italiens schwärmt, spracht eS ohne Scheu aus, daß eS die Einigung Deutschlands hintertreiben müsse! Rücksichtsvoll und freundschaftlich beschäftigt

, oder sie ist so besteiden, nicht der Lehrmeister einer großen Nation sein zu wollen; aber sie wünscht dringend die Einigung Deutschlands und sogar die Verknüpfung der außerdeutschen Provinzen Oesterreichs und Preußens. Wir nehmen mit Vergnügen Notiz davon, obwohl wir nicht verkennen, daß neben der Stammesfreundschaft auch die Besorgnisse der politischen Situation bei dieser englischen Wohlgeneigtheit thätig sind. Während Frank reich sich als Feind, England als Freund der deutschen Einigkeit darstellt

, will man in Rußland, diese Einigung ebenfalls, spricht dabei aber mit rücksichtslosester Gering schätzung offen auS, daß daS deutsche Volk in dieser seiner innersten Angelegenheit sich nicht selber überlassen werden, dürfe, sondern daß ihm die zeitgemäße Organi sation durch einen europäischen Kongreß diktirt werden müsse. Der russische Invalide hält aber nebst Italien auch Deutschland sür so invalid, daß ihm durch einen Kongreß auf die Beine geholfen werden müsse. Die Deutschland betreffende Stell« lautet

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1859
Umfang: 6
auf diesem Gebiet befördert werden» so wird der deutsche Staatsmann ihn setzt wo anders suchen müssen: in der Ausführung der gegebenen Form, in der Be lebung des bestehende» Organismus. Die Bundesverfassung bittet in dieser Hinsicht weiten Spielraum für gemeinnützig- nationale Bestrebungen. , Man wird auf diesem Wege, ohne Hand an die Grundgesetze des Buntes zu legen. und dadurch nur erfolglos die bestehende» Antipathie» ,u schärfen, die ma teriellen Interessen der deutschen Staate» in Bezug auf den äußern

Verkehr einander näher bringen, da« höhere geistige Kulturleben der Nation in Bezug auf das Recht ii> feiner weiteste» Aükdehnnng von Land zu Land mit einander ver knüpfen können; man wird dem politischen Charakter des ge meinsamen Organs eine innigere Uebereinstimmung mit dem politischen Fortschritt in den Einzelstaaten zu geben vermöge», der bei der innern Entwicklung des deutschen konstitutionellen Lebens immer die größte politische Arbeit der deutsche» Nation sein wird; endlich wird man die äußere

des monarchischen Prinzips die Interessen und Bedürfnisse Deutschlands klarer erkenntlich und leichter zu befriedigen machen würde. Im Lause eines DecenniumS ist das deutsche Volk bis auf einige Parteien, welche ihre Lieblingstheorien eigciistnnig festhalte», über jene Irrthümer gründlich und oft hart genug belehrt worden. Jtealistische Vorstellungen einer »deutschen Einheit« sind von ihm gewichen. Das Vertraue» zu einer radikalen Fertigkeit, die schwierigsten und verwickelt- sten Verhältnisse umzugestalten

- rungen den Parteiversuch gründe» wollen. Deutschland in zwe, Halsten zu zerreißen. Mit welchem Erfolg, beweist die Geschichte der letzten Monate, beweist die Thatsache daß das deutsche Volk in seiner ungeheuren Mehrheit, obwohl es in ter lebhaftesten politische» Erregung war, sich schweigend zu allen jenen Parleistrebungen verhalten hat, welche nicht einmal offen, sondern nur halb versteckt, den Zerreißungsplan aufstellten. Der nationale Nothstand, welcher in dem Mangel an Eintracht

der Mittel- und Kleinstaaten ein antreibendes Element für die Bundesthätigkeit zu schaffen, dem man in keiner Weise egoistische Plane vorwerfen könnte. Die Resultate der Kon ferenzen, heißt es im weitern Verlauf, werten in nicht zu ferner Zeit erkennbar werden. Ueber den Zweck der Konferenzen wird gesagt: er bestehe in einer reigenen Politik am Bunte gegenüber von Oesterreich und Preußen.« woran die Aeußerung geknüpft wird: Oester. reich werde sich ebensowenig wie Preußen dadurch angenehm berührt fühlen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1859
Umfang: 6
den Geniedirekior Die Besatzung soU im Kriege' tL.MV Mann, im Frie den 6000 Mann betragen und aus österreichilchen preußischen und badischen Truppen bestehen. Oester reich und Preußen zeigen ferner an.-daß sie sich m Beireff des Kommandanten zu fünfjährigem Alternat aeeinigt haben. . - Berlin. 25. Juli. Der in Berlin erscheinende ..Deutsche Boischaster' (Otlo Hüb»er) erklärt sich gegen die von den „deutschen Patrioten in Eisenach und Han nover' geforderte deutsche Einheit unter Preußens Füh rung. unv eben

so gegen «in deutsches Parlament Er sagt: „Die Einheit, d. h. eine, bleibend- deutsche Centralgewalt, welche über die deutsche Wehrkraft ver-. fügt, Deutschland nach Außen vertritt und^ sür ganz Deutschland Gesetze macht, ist eine Mediatisirung der Fürsten. — Ein deutsches Parlament, wenn eS Sinn und Kraft baden soll, ist eine Beseitigung der Volksvertretungen der einzelnen Länder Die Einig keit VeS ganzen Deutschlands bedingt allerdings eben so wie die Einheit eine Verständigung mit Oesterreich, welches, ganz

ist, als die mit Frankreich. Die Verständigung über die Ein, heit Deutschlands unter preußischer Suprematie würde dagegen nicht allein in -Wien, sondern auch in anderen deutschen Hauptstädten eben' so naürlichen Widerstand finden, wie eine deutsche Einheit ^unter österreichischer Aegide in Berlin. Der Versuch würde auf friedlichem Wege ohne Erfolg bleiben, der Krieg aber wäre die Negation nicht allein der Einheit, sondern auch der Einigkeit. Je mehr wir daher diese für nöthig erachten, desto weniger dürfen

(nach welchem daS Unterhaus sich gegen die Theilnahme an einem Kongreß auSsprechen soll) nicht anzunehmen, da er die Regierung in ihrem Handeln binden würde. Zugseich wiederholt Lord I. Russell die Versicherung, daß weder Oesterreich noch Frankreich die Herzoge von Modena und ToSkana mittelst bewaffneter Macht wieder einsetzen werden. Lord Palmeiston widerspricht entschieden, daß England Oester reich ungünstigere Friedensvorschläge, als der Friede von Villasranca enthalte, gemacht habe. England habe lediglich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.03.1859
Umfang: 6
? Inzwischen antwortet ein Theil Deutschlands durch die unüberlegtesten Allar- mirungen. Auf eine einfache durch Nichts gerechtfertigte Voraussetzung hin erwachen die Vorurtheile wieder und Verbreiter sich das Mißtrauen. Eine Art Kreuzzug wird in einigen Kammern und in der Presse gegen Frank, reich gemacht. Man beschuldigt eS, ehrgeizige Absichten zu hegen, die eS deSavouirt, Eroberungen anzubahnen, deren eS nicht bedarf. Wäre die französische Regierung nicht überzeugt, daß die Handlungen, Grundsätze

und offenen Lage wird Europa in seiner Sicherheit nur gestärkt werden. Zene, die eS erschrecken und täuschen wollen, werden auf einige Hindernisse in Frankreich stoßen ^), das übrigens durch diese vagen Gerüchte und ungerech ten Angriffe noch nicht beunruhigt ist. ES macht nicht ganz Deutschland für den Irrthum und einige übel wollende Kundgebungen verantwortlich, die eher gehässi gen Empfindungen als ernsten Befürchtungen entsprun gen sind. Der deutsche Patriotismus, sofern er nicht durch das Vorurtheil

den Sieger i» 100 Schlachten passen, der unter seinem eisernen Gange Völker und Könige zertreten, damals mochte man mit Bangigkeit den Ergicßun- gen deS Moniteur lauschen, wenn der ^iijiitLr lomms sein Haupt zn schütteln beliebte. Aber so weit ist es noch nickt, und so weit wird es auch nickt kommen. Denn habe» die Napoleoniden nichts vergessen, so hat auch der Deutsche eine hartnäckige Erinnerung und dabei hat er etwas gelernt. Er hat gelernt, was französische Friedensbelheuerungen und Frie

Drachensaat aufzuschießen beginnen, — sollte wirklick die zweite deutsche Großmacht ins französische Garn gegangen sein, wie es hie und da schon laut zu werden beginnt? Wir können dies unmöglich glauben, — man kann in Preußen unmöglich einen politischen Selbstmord begeben, und sich aller Achtung und alles Einflusses in Deutschland selbst berauben wollen, — um. wenn daS Kriegsglück gegen die deutsche Brudermacht in den italienische» Tiefebenen entscheiden sollte, dem Franken zur sicheren Beute zu werten

. Das wäre Hochverrath am deutschen Volke ^ und die Zeit der Haugwitze ist dock hoffent lich in Preußen vorüber. Dieser kriegsgewappnete Staat, dieses »Volk in Waffen« wird, hoffen wir: eingedenk der blutigen ILehren der Geschichte, mit dem Ausschwunge deS Iahrest !8IZ gegen den Erbfeind in die Schranken treten, ohne die Erfahrung der Jahre l7S5 und >807 noch einmal mache» zu wollen. Das preußische Kabinet wird daS Ver trauen deS deutschen Volkes nicht täuschen. DaS hofft und glaubt jeder Deutsche

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1859
Umfang: 8
für sie bereitstehen. Die Thatsache ist deshalb interessant, well Frankreich Piemont gegenüber vor kurzem ganz dieselbe Bereitwilligkeit an den Tag gelegt hat. Frank reich wird mehr und mehr das Mrseital aller Völker romanischer Race. England Am 26. v. M. wüthete an der eng lischen Küste und in einigen Districten des Landes selbst ein so furchtbarer Sturm, wie er seit Menschen gedenken nicht erlebt worden. Zahllos sind die Un- glücksfälle. welche derselbe zur Folge hatte, und unter denen der Untergang

und anlegen dürft. Die k. k. Landes-Commisfion in Personal-Ange legenheitender gemischten Bezirksämter hat dem Aktuar Josef Pallang zu Meran die bei dem k, k. Bezirksamte zu Neumary erledigte Adjünktenstelle dMitw verlicheo. Schiller - Stiftung. Die constituirende Ver sammlung der deutschen Schillerstiftung in Dresden hat anlaßlich der am 10. Oktober erfolgten Konstilmrung folgende Anspracht erlasten: . . Die Deutsche Schillerstiftung an die Deutschen. Äm heutigen Tage hat fich die Deutsche Schiller

» stiftung eonstituirt zu dem in Z 1 der Satzungen aus gesprochenen Zwecke: „Deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen, welche für die Nationallireratur (mit Ausschluß der strengen Fachwissenschaften) verdienstlich gewirkt, vorzugsweise solche,, die sich dichterischer Formen bedient haben, da durch zu ehren, daß ste ihnen oder ihren nächstangehöri- gen Hinterlassenen in Fällen über sie verhängter schwerer Lebenssorge Hilft und Beistand darbietet.' „Sollten eS die Mittel erlauben, und Schriftsteller

oder Schriftstellerinnen, auf welche obige Merkmale nicht sämmtlich zutreffen, zu Hilft und Beistand empfohlen werden, so bleibt deren Berücksichtigung dem Ermessen deS BerwaltungSrarheS überlassen.« , Die Constituirung dieser Stiftung fällt nahe zusam men mit dem Hundertjährigen GeburtSfeil deS unsterb lichen Dichters, zü dessen würdiger, nationaler Feier, so weit die deutsche Zunge klingt, die großartigsten Vor bereitungen getroffen werden. Deutsche! Bei dem festlichen Klang jener Glocke, die in ewiger Höhe tönt

abtragen, daß wir geistig Strebende, die von schwerer LebenSsörge heimgesucht fliid, 'durch Beistand und Hilfe ehren. Deutsche!' -Keinen! Ort gibt eS A im Baterlande so abgeschieden? von den großen geistigen Befitzthüm;r« .unseres.DassinS. daß nicht Männer und Frauen, Jung» Finge und, Jünbsrgüm.dflriy lebten, in denen die Dank barkeit glüht für ' daS, was Schiller unS Allen ge worden. In der Fremde lebt'kein Deutscher; dem nicht der Mme Schi ller An heiliger HeimathSrus ist, -so daß inz diesem Namen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1861
Umfang: 6
soll sowohl der eroatische Landtag znr Beschickung VeS ReichsratheS nenerlich anfgefordert. als für die Vertretung Siebenbürgens im ReichSrathe Fürsorge getroffn« werden. Endlich wird noch eine kaiserliche Bot schaft au beide Häuser deS Reichsrathes erwartet, um die sem von den letzten Schritten der Regierung über die be- vorslebende Erweiterung seiner Kompetenz als konstitutio nelle Repräsentanz für das ganze Reich offizielle Kunve zu geben. Gewiß sind die Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen

einstimmig ein energ sches Vorgeben. »m oem so lauge gekränkten Rechte Deutschlands endlich Ach- tnng zu verschaffen; der letzte Bunvesbeschlug jevoch bat für das deutsche Bewußtsein wenig Erhebendes. Preußen aber. daS sich immer als Schiliuherru der Ekherzogihliiner betrachtet wissen will, kann vnrch seine uiieiitschlosscne Po> litik im Vertraue» VeS Volkes, welches nicht Worte, son der» Thäte» erwartet, unmöglich Wurzel fasse». Die in unserem Blatte schcn mehrmals ausgesprochene Ansicht

eö gelegen ist. Oester reich als vor aller Welt verlassen erscheinen zu lassen, mag von deu Aufmerksamkeiten. Die dem österreichischen Erzbcr- zöge in Englanv dargebracht wurden um so nuangenelnner berührt gewesen sein, als der königliche Besuch aus Preu- ßen, den er fast mit Zudringlichkeit nach Frankreich zu zie hen bemüht war. vorr unversehens ausblieb. Der Absage- bricf Wilhelm des Erste» wurde darum in Paris sehr miß liebig aufgenommen, uuv die offiziellen Feveul. mit deren Tinte

, für daS Reich zur Folge haben möchte. Aus Warschau wirv gemeldet, daß ungeachtet der Kund- inachnng des Statthalters, welcher die auf t2. August, dem Jahrestage vcr Verbindung PoleuS mit Liihanen angekün- deten Demonstrationen, ans das strengste untersagt hatte— dieses Nationalfest trotz vcr aufgestellten imposanten Mili tärmacht. dennoch vnrch starken Kirchenbesnch. Illumination, nnv Schlicßnng sämnnlicher Lävcn. Komptoire und selbst ver Börse, feierlich begangen worden set! Aus Italien lauten vie

einem Hühnerei gefallen sei» sollen. (T.B.) Salzburg, 1i). August. Salzburg wirv die Auszeichnung genießen, die erste österreichische Stadt zu sein, welche die allgemeine deutsche Künstlerversammlung in ihre» Mauern tage» sicht. In der sechsten allgemeinen deutschen Künst lerversammlung, welche letzten Mittwoch ven 14. d. M. in Köln eröffnet wurde, ward auf Antrag veS EomiteeS unter rauschendem Beifall einstimmig Salzburg zum Versamm lungsorte für daS Jahr 18K2 gewählt. Her? Akademie- Direktor Rüben wirv

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 28.06.1860
Umfang: 6
». Die -Hauptsache bleibt aber iinmer noch die Ver ständigung zwischen Preußen nnd Oester reich, sür welche, nach den Worten, die der Prinz- Negent von Preußen am 18. d. Nachmittags an die nm ihn versammelten deutsche» Fürsten gerichtet, in der neue sten Zeit eine Annäherung stattgefunden hat. Bis zn welchem Punkt diese bereits gediehe» ist, läßt sich bei der sehr allgemein gehaltene» Andeutung deS Prinz-Regenten nicht bcnrtheileii. Er erklärte indessen auf diese Verstän digung den höchsten Werth zu legen

Rhede. Füns irische Osfin'ere begleiteten den Trans port, dem sick 62 andere freiwillige angeschlossen halten. München, 2-4. Juni. Ich bin in der erfreulichen Lage die guten Nachrichten über die glücklichen für daS große deutsche Gesammtvalerland so hochwichtigen Re sultate der Fürstenkonfereiiz zn Baden-Baden auch von hier aus in vollstem Umfang jetzt bestätigen zu können. Mit hoher Befriedigung kann man sagen: ein festes Fundament der Einigung von ganz Deutschland dem Auslande gegenüber ist gelegt

der deutsche» Fürstenkonfereiiz wird der »Allg. Ztg.« geschrieben: Für die Aufrcchthaltnng der ungeschmälerten Integrität Deutsch lands mit alle» z» Gebote stehenden Kräfte» gegen jede Gefährdung derselben von außen fest vereint einzustehen, nicht eine Scholle deutschen LandeS verloren gehen zu lassen, betrachten alle Fürsten als heilige Pflicht, und wenn nicht alles trügt, so hat nicht bloS die Einmüthigkcit dieser Erklärung, sondern insbesondere auch der bestimmte, feste, fast gleichlautende Ausdruck

darf, dadurch daß eS Oesterreich auch von dort verdrängen ^ Venetien in »»bedingt den deutschen Interessen feindselige Hände falle» ließe. Darüber wird sich wohl niemand tänschen, daß eine ernstliche Verständigung Preußens init Oester reich nur denkbar ist, wenn letzterem die Gewißheit ge boten wird, in einem seinerseits nicht provocirte» neuen Kamps um seinen Besitzstand dort, und zur Vertheidigung seines gute» NechtS, nicht abermal allein stehen zu müssen, wie dies leider im vorigen Jahr der Fall

ivar. ES wird auch uiemand in Abrede stellen wollen, daß eS sich hier um .wahrhaft deutsche Interesse»- handelt, welch- wahr- genomme» werde» iniisseu, »i» unserer selbst willen, «.eil ihre Vernachlässigung »nS init den empfindlichsten Nach theilen nnd ernstlichsttn Gefahren für alle Zukunft be drohe» würde. Mau darf daher wohl annehmen , daß von deu erleuchteten beuischen Fürsten, welche hier beisammen waren, auch diese so hochwichtige Frage nicht außer Augen gelassen worden ist, wenn uuS

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.01.1860
Umfang: 6
seine Auf merksamkeit der parlamentarischen Reform zu; Frank« ' reich schien ungeachtet großer Rüstungen auf den Lor- beern der schwer erkauften Siege in der Krim wenigstens vorläufig ausruhen zu wollen; in Preußen gewann die innere Politik in Folge deS Antrittes der Regentschaft deS Thronfolgers einen neuen Aufschwung; in Oester reich versprach die mit großen Mühen angebahnte Ord nung der Finanzen ungeachtet der leiver in den meisten BerwaltungSzweigen noch herrschenden Provisorien eine gedeihliche Entwicklung

liche Mann deS 2ten Dezember in Italien, wo der auf, gehäufte GährungSstoff bloö deS zündenden Funkens harrte, zur praktischen Geltung zu bringen suchte. Oester, reich war es, das den hingeworfenen Fehdehandschuh muthig ausnahm und für das alte europäische Recht, für die durch Europa's Herzblut errungenen Verträge in die Schranken trat. ES sah sich um die Bundes, genossen um, mit welchen eS die Riefenkämpfe gegen den ersten Napoleon focht, — allein es mußte zu feinem Er staunen sehen

, sowie deren einmüthigeS Einstehen für Oesterreichs Ehve und Integrität den Erfolg an seine Fahnen fesseln können, der Sieg hätte nicht gefehlt. ES stand aber anders in den Sternen geschrieben; Oester reich unterlag trotz der blutigsten und hartnäckigsten Kämpfe, eS stand ihm daS Glück nicht zur Seite, und allein einem übermächtigen, in der Wahl seiner Mittel keineswegs verlegenen Gegner gegenüber, von den Schach zügen der Diplomatie noch bedrohter als auf dem Schlacht felde, endete ein rascher

mehr. Wahrlich, eS wäre an der Zeit, alle Eifersucht und allen Groll unter den Mächte» fallen zu lassen. und sich über ei» ge meinsames System der Abwehr zu einigen, welchcö nicht dein Spiel u»V Gutbefinden Louis Napoleons ausgesetzt ist. WaS kann man aber erwarten, da Preußen eben jetzt an der Aenderung der wesentlichsten organische» In stitutionen des deutsche» Bundes, wissentlich ohne Aussicht auf Erfolg, arbeitet, in einem Moment, wo «S nicht ein mal sicher ist. ob es nicht in die Lage kommt

, den ge meinsamen Schntz des Bundes anrufen zu lnüssen! Diese eigene Art der Vnndesgcsinnung kommt Frank reich sehr gelegen. An Aufinunteruug von der Seine her wird es in Berlin nicht fehlen, nnd die Bestrebungen PrenßenS in dieser Richtung' werden dort ebenso gutge heißen werde», wie jene Sardiniens in den letzten Jahre». Denken wir aber daran, daß jenseits der Alpen der fran zösische Herrscher bereits einen Kaiupfprcis — Savoyen — fordert; was er diesseits der Alpen für einen auch nur moralischen Beistand

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.09.1860
Umfang: 6
Frage zu finden glaubt. Er betont vor allem das historische Recht, hält die Wiederanknüpfuug an dasselbe für unerläßlich, namentlich für Ungarn Die Rcde des Grafen Szechen machte einen versöhnlichen Eindruck und wurde allgemein Mr beifällig aufge nommen. Graf Clam sagte, mchl habe den Majori täts-Antrag mit Unrecht das ungarische Programm genannt; er sei das Glaubensbekenntniß einer Par tei. zu welcher auch Männer gehören, die den Anspruch Deutsche zu sein, noch nicht aufgegeben haben. Auch Graf

, und dieses ist der Gedanke an die Zukunft nicht blos Siebenbürgens, sondern von ganz Ungam. und überhaupt von Oesterreich. Nicht Einzelordnun- gen will ich. sondern ich will das ganze Reich reha- bilitiren. und weil nun der Minoritäts - Antrag eine Verfassung für daS ganze Oesterreich anstrebt, darum stehe ich auf der Seite der Minorität. Allein was die Minorität in dieser Beziehung nur schüchtern und verhüllt ausgesprochen tat. das wünsche ich beim rech nen Namen genannt zu hören: ich will eine Reprä sentativ

- Verfassung für den Reichskörper mit parla mentarischen Einrichtungen und gewählten Vertretern aller Völker. Zwar arbeitet auch der Majoritäts- Antrag auf eine Verfassung hin; indessen da derselbe die Anknüpfung an die historischen Rechte verlangt und die legislative Gewalt untcr die Landtage verthei» len will, so unterscheidet er sich von meinem Antrage, der die Verfassung für das ganze Reich bezweckt, und wen» ich nun das. was der Minoritäts - Antrag in rücksichtsvollster Weise verhüllt enthält, offen

ausspreche, so scheint mir dies der Lage der Dinge weit mehr zu entsprechen, und der Reichsrath, wenn er sich in dem Rufe nach einer Repräsentativ - Verfassung für daS ganze Reich mit mir vereinigt, wird ein millionen faches Echo finden. Die Sachsen haben/ wie gesagt, historisch auch ihre verfassungsmäßigen Rechte und haben dieselben, wie ich abermals wiederhole» durch nichts verwirkt, denn sie haben stet» treu zum Ge- sammtstaate gehalten. Gesetzlich aufgehoben sind die verfassungsmäßigen Rechte nie

Sinrültimg Z» kr. östr. W. sächsische Nation tief gebengt, und nun. wo es ihr gestattet ist. sich wieder vernehmen yl lassen, läßt sie ihren Ruf um eine Repräsentativ-Verfassung wieder laut werden; sie hat ihr altes, wohlbegründetes, be- schworeneS Recht geopfert, aber nur »in den Preis einer Gesammtverfassung für daS Reich, und ich wie derhole eS: wir bitten um eine Verfassung und Ver tretung des Volkes unter Berücksichtigung der histori- schen Traditionen und municipaler Einrichtungen für Ungarn

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1860
Umfang: 6
Staaten dürfen nicht wie Krämer speculirciu Und sollte ein Schlag in Deutschland nothwendig werden, so müßte sich jeder Oesterreicher Ichämrn. wenn nicht daS Bsterreich ische Eontingent auf dem Schlachtfelve sich cnifände. da es keine deutsche Schlachtfelder ohne österreichisches Blut in der neuern Geschichte gibt, und zwar in Zeiten, wo Oesterreich sich in viel grö- Hern Nöthen befand. Zeder wahre Österreicher wird um so bereitwilliger zn jedem Opfer sich herbeilassen, je zuverlässiger er weiß

. daß im Völkerkampfe mit Frankreich. Oesterreich und Deutschland ein solidarisch verbundenes Ganzes sind. — Das letzte Hinderniß einer Aktion Oesterreichs in und für Deutschland, während es in Italien engagirt ist. findet der Gegner in den Reformen, die in Oester reich eben durchgeführt werden, und die noch einige Zeit für sich in Anspruch nehmen, wodurch der Armee kaum die volle Aufmerksamkeit zugewendet werden könne. «Es kann ihr (der Hälfte der Armee, die für Deutschland bestimmt wäre) wegen der so nothwen

Tage zur Festbe gründung nothwendiger Neuerungen am zuträglichsten sind. Da aber der Gegner hievon nichts sagt, so ist auch keine Gegenrede nothwendig. — Das Resultat der gegnerischen Beweisführung ist: «Kurz Oesterreich ist nach diplomatischem AuSspruche jetzt nicht kriegsbereit und kann es auch ohne die un geheuersten Anstrengungen so bald nicht werden.' — Rechberg Hat nur gesagt, daß Oesterreich nicht kriegs bereit sei. und wohlgemerkt. in diesem Momente. Oestev reich ist nicht kriegsbereit

, um wegen des Vertrags' brucheS von Billafranca und Zürich allein einen neuen Krieg gegen Frankreich und Piemont wegen der italienischen Herzogthümer zu beginnen Oester reich ist nicht kriegsbereit, sich wegen Savoyen im Bunde mit RuM'schen Drohworten und Schleinitz'schen Phrasen in einen Krieg mit Frankreich zu stürzen. Oesterreich ist aber kriegsbereit, wie es von oberster Stelle ausgesprochen wurde, jeden Angriff auf die Minciolinie mit Kraft zurückzuschlagen. Oesterreich wird und Muß

deutsche Vaterland widerhallt. — Rettung des Vaterlandes. da wird die schöne und erhabene Idee einer Einigung Deutsch lands zur WiÄlichkeit werden. da werden bisher ge trennte, und feindselige Brüder der Welt das glän zendste Beispiel der Selbstverläugnung geben, und'der verachtete Bruder wird seinem demüthigen Bruder in Eintracht die Hand reichen. Wie im Jahre 1813 guf allen Bergen und Hügeln Deutschlands auflodernde Freudenfeuer bie Einigung Oesterreichs. Preußens und , Rußlands verkündeten, so hofft

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.09.1859
Umfang: 6
Führerschaft zu bethätigen, dazu verwendrt hätt», Hege monie prSjudi »ien ,U statuiren. Die praktische Hegemonie ist durch daS formalistisch-prSlU- dicielle Hegemoniebestreben PreußenS unmöglich gemacht wor- den, turck da« letzlere wurde Deutschland zur Ohnmacht ver dammt. S« hieße d-SH-Ib Teufe' mit der Teufel oberstem auStreiden wollen, wenn man jetzt abermals für d.e deutsche Zukunft keine andere Hülfe hätte. als diejenige, welche daS teutsche Volk so eben binterS Licht geführt

, um die Wünsche, welche so unverhvlen auf die Zertrümmerung deS deutschen Bundes und auf die Ver- ivirklichung der Kaiserträume von IS4S abzielen, in die rechten Schranken zurückzuweisen. Eine solche Zurückweisung in der allerentschiedensten Weise, wäre um so mehr am Platze gewesen, als der deutsche Bund (wer mag das läugnen) zwar in mehrfachen einzelnen Be stimmunzen nicht entspricht, dafür aber innerhalb seiner Ver- fassnng die Mittel besitzt, den Mängeln abzuhelfen. Und das hat besonders der Herzog ron

andere absichtlich.' Männliche Kraft. Heldenthaten — danach lechzt auch das deutsche Land. Wer sie vollbringt, dem wird es zufallen.'« Der französische Siöcle bringt folgendes Urtheil über die Türkei: Die Elemente der Auflösung häufen ssch dort mit erschreckender Schnelligkeit an. Die Unfähigkeit der oSma- nischen Nace zu regieren, offenbart sich in ver auffallendsten Weise, überall ist Unordnung, in der Verwaltung wie in ten Finanzen, und der berüchtigte Kranke, von dem Kaiser Nikolaus am Vorabend

Theiles deS deutschen Volkes so ungetheilt den österreichischen Waffen zugewendethatten, machten plöblichprotestan- tisch-gothaisch-schlemltzlsch-preußisch« Blätter die Ent deckung, Oesterreich fei dieser moralischen Unterstützung gar nicht würdig. «S müsse durch die Trübsal, die über das Reich gekommen, gezwungen werden, innere Refor men einzuführen. Oesterreich hat nun die Protestanten freigegeben, so autonom hingestellt, daß selbst jenen Blät tern das offene Geständniß abgezwungen wurde, Oester

reich habe mehr gegeben, als sie erwartet. — Zur Schil- lerSfeier, die auf November bevorsteht, rührt fich'S im Lande immer mehr: eS ist auch bloß eine einfache Pflicht erfüllung, wenn das Geburtsland des gefeierten Denkers der Verehrung sür. seinen größten Sohn dem übrigen Deutschland vorangeht. Die Vorbereitungen nehmen eine Ausdehnung an, daß zu erwarten ist, die Festlichkeit werde sich über's ganze Land, von Stadt zu Stadt, von Dorf.zu Dorf erstrecken. — In den Monat September fällt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 18.06.1859
Umfang: 6
, die sie mit einander verbindet, entfernen würden. Der deutsche Bund ist ein blos und ausschließlich defensiver Staatenverein. Als solcher ist er auf Grundlage der von Rußland mitunterzeichneten Verträge in daS euro päische Völkerrecht eingetreten. Nun hat aber Frank reich dem Bunde gegenüber keine einzige feindliche Hand lung begangen, und kein bindender Vertrag besteht, welcher sür letzteren einen Angriff aus jene Macht ver anlassen könnte. Wenn Inithin der Bund sich auf Grund von bloßen Muthmaßungen

Lothar, dann 3 Prinzessinen-Töchter, Gräfin Leontine Eandor, die Prinzessin Hermine und die Grüfin Melanie Zichy von Vasonykeö. Rußland. Die »Jndependance« theilt den Wortlaut der in der letzten Zeit öfters erwähnten russische» Note an ver- schieden« deutsche Regierungen mit. Derselbe ist vom 27. Mai datirt und lautet in der Übersetzung wie folgt: Herr Gras! Angesichts der gegenwärtigen Ver, Wicklungen in Italien haben mehrere europäische Groß mächte sich über ihre unmittelbare und eventuelle

Hal tung auSsprechen zu sollen geglaubt. Nach den unö zugekommenen Nachrichten hat die englische Regierung den Staaten des deutschen Bundes eröffnet, daß nach ihrer Ansicht kein feindlicher Ält von Seiten Frank reichs, kein verpflichtender Vertrag weder einen Angriff Frankreichs von Seilen Deutschlands noch eine ver frühte Haltung, welche einen europäischen Krieg herbei führen könnte, rechtfertige; daß daher die englische Re gierung, wenn der deutsche Bund im gegenwärtigen Augenblicke

- 58V reich selbst berufenen Kongresse von Laibach und Verona bestätigt haben, beruhte. Wir haben lebhaft und tief einen Beschluß bedauert, welcher einerseits bewies, daß man in Wien die Absichten, welche uns bei dem Vor schlag, einen europäischen Kongreß zu terusen, leiteten, nicht benriffen hat, und welche andererseits die In- teressen selbst, welche in den Grundlagen deS Kongresses ihren Schätz gefunden hätten, den Gefahlen deS Krieges preisgab. Die Aktenstücke dieser Unterhandlungen wer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.08.1860
Umfang: 6
, oder als verspürten es die Engländer auf daS peinlichste, wie sehr ihnen Oester reich abgeht und abgeben würde. Den diplomatischen Kreisen ist die Nachricht von dem Toast deö Kaisers AleranderS auf den Kaiser Franz Joseph noch nicht zugekommen. Sie erwarten für morgen die offi zielle Bestätigung dieser Nachricht, welcher sie, sowie der Reise des Grasen von Flandern nach St. Petersburg, die höchste Wichtigkeit eineS entscheidenden Moments beilegen. Eine geheime Zusammenkunft zwischen dem Kaiser Napoleon

und dem König Victor Emmanuel ist wobt nicht mehr zu bezweifeln, (A. Z.) Paris. 26. Aug. Der Graf von Aquila, der sich in London nur einig- Stunden aufgehalten hat, ist gestern AbendS schon wieder in Calais auf der Rück reise nach Paris eingetroffen. Die Sache ist auffallend genug, da seit der Abfahrt deS Prinzen von Neapel stetS versichert wurde, er werde in London seinen blei benden Aufenthalt nehmen. — Herr Grandguillot hat den Auftrag erhalten, im „Eonstitutionnel' folgenden Lobgesang aufOester- reich

vertheidigen will, wenn sie angegriffen wird, aber weiter nichts zu thun denkt. (Hört, hört!) Es ilt daher kein Grund zur Annahaie vorhanden, daß die österreichische Regierung eine Mit theilung der erwähnten Art an den König von Neapel oder den König von Sardinien gerichtet habe.' Hr. Kinglake ergreift diese Gelegenbeit, um seine be kannten Ansichten über die kritische Lage Europa'S noch. malS auseinanderzusetzen. Er sagt unter andern,: Oester reich nehme natürlich Italien gegenüber eine wachsam- Stellung

deren nun alle Mächte einig sind. Italien» Mailand, 24. Aug. Ein Akt barbarischer Gewalt thätigkeit wurde gestern Abend von der hiesigen Regie rung verübt. Die Gebrüder Dorner aus Tirol, früher GasthosSbesitzer in Bologna, hatten voriges Jahr hier daS KaffeehauS in der <üont. 6ei tre lie, l/glkv svin^ero genannt, zu einem hohen AbkoinmenSprciS käuflich an sich gebracht. AlS Deutsche und Oesterreicher waren sie schon von Anfang her den Jtalienissimi ein Dorn im Auge. Dieses Kaffeehaus

nun war, wie natürlich, so zu sagen ausnahmsweise von Deutschen und Oester reichern besucht, da eS daS einzige in Mailand war, wo man deutsche Zeitungen, und insbesondere die „Allg.. Ztg.,' lesen konnte. Man las, spielte^. Karten oder Billard, und gab sich nicht im mindesten mit Complott- machen gegen die piemontesische Regierung ab, was auch in einem öffentlichen von Spionen bewachten Ort ein Unsinn gewesen wäre. Natürlich sprach man sich unter einander zu Gunsten Deutschlands und Oesterreichs aus, man hegte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1852
Umfang: 4
, welcher dem Auslande gegenüber eine unabhängige deutsche Han delspolitik betreiben solle. Jetzt min bietet Oester reich, auf dessen Beiziehnng man selbst damals kaum zu hoffen gewagt hätte, die Hand zu merkantilem Anschluß an das übrige Deutschland. Es verlangt dabei keineswegs, wie das Preußen — woraus wir ibni keinen Vorwurf machen wollen — feiner Zeit gethan hatte, ein unbedingtes Uebergehen zn fei'nci» Systeme. Es stellt auch keineswegs chimärische Pro jekte ans, die man »nr als-trügerische Lockmittel hätte

besonders in diesem Jahre selbst war es ein Hauptbestandteil deutscher Einhci'tsprograme: die Herrlichkeit eines großen grsammldentschcn Zoll- nud HandelsgebieteS ausjiinialcii. Es war eine der gewöhnlichsten und mit dem meisten Eifer erhobenen Anklagen gegen den deutschen Bundestag, daß er noch keine gemeinsame deutsche Handelspolitik zu Stande ge bracht habe. Man suchte daS Unheil der deutschen Zersplitterung hauptsächlich an den mehrfachen Zoll systemen nachzuweisen, die sich neben ci'iiand

auch noch um denjenigen Einfluß gebracht werde» solle, deii es durch de» Zollverein ausübe. Ob man stch dabei wohl vergegenwärtigt bat, worin eigent lich dieser Einfluß bestehe, wie viel davon mebr in der Idee, als in der Wirklichkeit beruhe, waS da von in diesen neneste» Jahren thatsächlich zn spüren gewesen ist, und was der daraus für Preußen zu erwartende Vortheil gegenüber den reellen Vortheilen wiegen würde, welche ein Handelsvertrag mit Oester reich auch dem preußischen Verkehre versprechen würde? Und heißt

, alS daS System deS Zoll vereins, durch deren Veitrilt folglich die Verständi gung mit Oesterreich erschwert wurde. Das Mittel war so übel nicht; weuu es nnr geschickter a»>',cwen- det worden wäre! ES war eilt alter Wunsch im Zollverein, Hannover und die andern Nordseeländer zu gewinnen, und er war länger und eifriger ge pflegt worden, als der einer Vereinigung init Oester reich , weil man seine Erfüllung für wahrscheinlicher gehalten hatte. Es würde Preußen wahrscheinlich nicht schwer gefallen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1859
Umfang: 6
stck von selber der Schluß, daß er nicht weiter auf die Verheißungen deS Monarchen rechnet, welcher auf dem Throne der allerchristlichsten Könige sitzt und das katho» lische Reich deS h. Ludwig beherrscht. Korrespondenz. Verona. 111. L?kl. SainStagS ereignete stA hier der beklagenSwerthe Unfall, daß, als eine Infanterie« Abtheilung der hiesigen Garnison im Feuer crerzirte, ein derselben gegenüberstehender Gemeiner deS 7ten Genie» bataillonS plötzlich von einer Hügel getroffen zu Boden sank; selbe

auf dem vrü ist seiner erheiternden Bestimmung bereits wieder zugejühn worden und fast täglich versammelt die „Playmusik' davor ein zahlreiches tonlustigeS Publikum. Unter vemselben begegnet man nicht selten französischen Offizieren, welche um die Merkwürdigkeiten Verona'S zu sehen auS der Lombardie hieherkommcn, und von Seile unseres OsfizierkorpS die gastlichste Aufnahme finden. — Einige deutsche Beamte haben hier vor Kurzem ein mu sikalisch-deklamatorisches Kränzchen gestiftet, welches bereits

Vorbereitungen zu einer bescheidenen Schillerfeier trifft, damit auch das deutsche Element in Italien in dieser edlen Demonstration deutschen GemeinsinnS nicht zurückstehe. Der Schauplatz ist in dem Saale eines Palastes, in welchem die Nachkommen Dante'S gewohnt halten, ein jedenfalls klassisches und der Feier würdiges Lokale. X Neapel, 3. Okt. ES soll, wie man hier wissen will, zwischen einer Abtheilung der Garibaldi'schen und den Päpstlichen Truppen zu einem Gefecht gekommen sein; das gewisse

haben. Wir wollen sür die deutsche Konföderation eine Verfassung, welche sür die gleichberechtigten und gleichverpflichteten Mitglieder ein organisches LebenSband, und nicht eine ertödtende ZwangSmaschine ist, eine Verfassung, welche den reichen Kräften der Skation freien Spielraum öffnet, und die individuelle Vielheit zu einer gewaltigen, von einem Gefühl belebten, von einem Geist gelenkten Einheit verbindet. Wir protestiren laut gegen die verdächtigende Voraussetzung, daß wir gegen die preußische Supre matie

seien, weil wir die österreichische wünschen. Wir wollen keine von beiden. Kein noch so freisinnig auf geputzter Vorwand soll uns irre führen, die glänzend sten Verheißungen werden unS nicht täuschen; wir wer^ den dem bundeSverrätherischen Streben, irgenv einen Staat an die Spitze DeittschkandS zu stellen, unablässig die Behauptung entgegenhalten: Deutschland braucht keine Hegemonie. Daß die deutsche Stacuenrepublik vorherrschend auS Monarchien besteht, kann daS Zu standekommen einer wahrhast

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 27.01.1860
Umfang: 6
worden. (A. Z.) Die deutsche Kolonie im Poznzu Flnfi im nördlichen Pern» (Fortsetzung.) Auf diesem scheinbar so günstigen AnsiedlungSpunkt sollte nun die erste deutsche Kolonie gegründet werden, und wenn dieselbe keinen glücklichern AuSgang nahm, sondern Jahre hindurch nur der Schauplatz deS grän zenlosesten Elends und LeivenS war, so liegt die Ursache davon weniger in den Naturverhültnissen, als in der Art und Weise, wie die Leiter der Kolonie bei der ersten Besiedlung derselben zu Werke gingen

. Es scheinen sich hier die betrübenden Erscheinungen wiederholt zu haben, welche den Untergang der deutschen Kolonie in St. Thomas im Staat Guatemala und am Neventazon im Hochland Costa-Rica'S veranlaßten, wo wir selbst Augenzeuge waren, wie die eifrigsten Bemühungen hochherziger Patrioten an Unkenntniß und unpraktischer Leitung scheiterten, und trotz deS herrlichsten Klima'S und VeS fruchtbarsten BodenS mehrere Hundert deutsche Einwanderer einen grauenvollen Tod fanden. Schon im Moment, wo die ersten

der ungeheuren hölzernen bemalten Truhen, für welche deutsche Auswanderer eine ganz besondere Vorliebe -zu haben scheinen. Zu dieser Unbehaglichkeit und Verschlimmerung der Lage gesellte sich noch ein anderer Umstand, vielleicht der bedenklichste von allen. Schon während der Reise waren unter den Emigranten Zwiftigkciten auSgebrochen; die einen nahmen Partei für Damian Schütz, die andern gegen denselben. An der Spitze der Unzufriedenen stand ein Geistlicher auS Tirol, Namens Ueberlinger

, während die Rheinländer noch immer an Schütz hingen, und ihrer, seitS den Pfarrer Egg, der später auch Pfarrer der Kolonie wurde, zu ihrem Oberhaupt wählten. Tiroler und Rheinländer standen sich bereits feindlich gegenüber, als man endlich nach unsäglichen Mühen und beschwer lichen Tagreisen im Cerro de PaSco, einer Stadt von 12,vl)l) Einwohnern, anlangte. Auf dem Wege waren ein 65jähriger Mann und ein Säugling gestorben. Im „Cerro' gab eS Veranlassung genug, die Mißstimmung zu steigern, indem eS einige deutsche

seiner Vorrede: .Nicht in der Rede ist daS Reich GottcS, sondern in der straft; die.straft aber wird offen bar in der That; und so bewegt sich daS Christenthum nicht, gleich de» Religionen und Komogvnien der Hei den, um gewisse Meinungen, PhantaSmen, Bilder und Mythe», sondern steht um so gewisser ganz und gar in der geschichtliche» Wirklichkeit, als es selber die Geschichte der Menschheit ihrem Wesen uach darstellt. Je lästiger aber diese Thatsache den zahlreiche» Feinde» deö Christen thums

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 29.03.1855
Umfang: 8
der Contingente innerhalb der Grenzen des deutschen Bun desgebietes stattzufinden habe. Dieser Antrag hatte im Schoße der Bundesbehörden keinen Anklang gefunden und war daher ln den Bundcsbeschlnß nicht übergegangen. Wir nahmen hiervon Akt, indem wir bemerkten, daß der deutsche Bund in dieser Ange legenheit sich nicht mehr ausschließlich auf dem Boden der Bundesverträge, sondern auch auf dem des Bünd nisses vom 20. April (24. Juli) und der Beschlüsse vom 9. Dezember v. I. bewege, daß dem Bunde hiernach

würde, die Stellung einer nach beiden Seiten hingewendeten bewaffneten Neutralität einzunehmen.' So wenig wir uns aber berufen finden, diese Be trachtung für jetzt weiter zu verfolgen, so klar sind wir unsererseits in unserer Sorge für Deutschlands Heil uns der Pflicht bewußt, rechtzeitig und offen unseren Bundesgenossen die Ueberzeugung auszüspre^ chen, daß der deutsche Bund den ernstlichsten Ver wicklungen entgegengehen müßte, wenn er seinen Rü stungen auch nur den Schein einer anderen Bedeu« tung beilegen

, die der deutsche Bund bereits übernom men har, diejenigen, welche unser Handeln als euro päische Großmacht bestimmen, die Natur der Auf gabe, die wir und mit uns Alle, die unsere Politik als eine wahrhaft deutsche anerkennen, noch zu lösen haben, — alle diese Umstände schienen uns laut ge nug zu sprechen, um einen ausdrücklichen Ausspruch über den Zweck der militärischen Maßregeln des Bun des überflüssig zu machen. Anders aber würde die Lage sich gestalten, wenn jetzt, da Deutschland im Begriffe steht

, sich zu bewaffnen und eine nahe Zu kunft die Entscheidung bringen muß, ob cs den Mäch ten gelingen wird, Europa den Frieden zurückzugeben, der deutsche Bund jener Richtung nach einer zuwar tenden, von bestimmten Verpflichtungen freien Neu tralität, welcher die erwähnten ErwägungSgründc be reits zu viel nachgegebeu haben, in irgend einer Weise in seinen ferneren Kundgebungen und Maßnahmen folgen wollte. Wir würden eö alsdann als die erste unserer Pflichten gegen Deutschland betrachten, uns laut

und sehr entschieden gegen derartige Kundgebun gen und Maßnahmen zu verwahren und alle und jede Verantwortlichkeit für deren mögliche Folgen im Voraus abzulehnen. Insbesondere könnten wir den Anspruch, daß unser Bnnveskontingent auf deutsches Gebiet zurückgezogen werde, nur für ein indirektes Aufgeben der am Bunde km gemeinsamen Interesse Deutschlands eingegangenen Verbindlichkeiten erklären und einen Antrag, in die Grenzfestungen gegen Frank reich die Kriegsbesatzungen zu verlegen, müßten wir aus daS Bestimmteste

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.04.1859
Umfang: 6
ist, „jede aggressive Bedeutung fern' sei. Wir erwarten aber zuversichtl ich. daß die neueste Wendung der französischen Politik jene „Bedeutung' etwas modifi- ziren werte. Wen» das deuische BundeSheer weiter nichts, alö an der Grenze obscrviren will, könnte eS füglich zu Hause bleiben. Aggressiv gegen Frank reich vorgehen, sobald dieses in Italien die Oesterreich«? angreist, — dicS und dieS allein muß der Einschluß der deutschen Politik sein. ES kann jetzt nur noch eine Parole für Deutschland geben

und diese ist: der stere Franzose, der den Fuß über die piemontesische Grenze setzt, muß die Kriegserklärung Deutsch lands an Napoleon zur Folge haben. Wenn sich die deutsche Politik hiezu nicht entschließt, dann soll sie abdanken, dann verschone man unS ferner mit den Phrasen von deutscher Ehre und deutschen Interessen, dann ist Deutschland noch weniger als ein geographi scher Begriff. — Der hier in einer Auflage von nahezu MOV Eremplaren erscheinende „Bayer. Kurier', ein Blatt also, welches auf die öffentliche

. Wenn die drei Tage fruchtlos verstrei chen, muß also der Tanz loSgehen. An dem nämlichen sss Tage Hat Napoleon den Marschbefehl zum Vordringen an die piemontesifche Grenze nach Lyon geschickt und ein Leitartikel in der preußischen RegierungS - Zeitung von gestern zeigt an, der deutsche Bund solle sich zwar in Kriegsbereitschaft setzen, jedoch blos zur Defension. AuS Allein muß man auf den baldigen SluSbruch des Krieges schließen, Deutschland aber scheint so lange uentral bleiben

der Reserven und ähnliche Vorbereitungen, wie während deS Krimkriegcs, wo wir auch kriegsbereit waren, aber keine Landwehren unter die Waffen gerufen hatten. Die Kriegsbereitschaft ist auch noch kein ObservauonSkorps, sie ist nur ein stärkerer Grad von bewaffneter Neutra lität. die ein Kontinentalstaat nicht vermeide» kann, dessen Nachbarstaaten in einen Krieg von sehr bösem Aussehen gerathen. In diesem Zustand der Rüstung werden Eng land, Preußen und der deutsche Bund den unvermeid lichen Waffengang

betrachten, zu dem sich Oesterreich in erster Reihe mit Sardinien und in zweiter mit Frank reich anschickt. Die diesseitige Regierung hat vorgestern ein Rundschreiben an die deutschen Kabinete erlassen, worin sie das volle Einvernehmen in der obschwebcnden TageSsrage mit Oesterreich theilt, den defensiven Charakter der getroffenen und beim Bunde beantragten Maßnahmen ankündigt, aber ausdrücklich betont, die Offensive zu er, greisen, sobald ma» eS wagen würde, einen Riß in die zu Recht bestehenden

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1859
Umfang: 8
jede Gefahr weiterer Konsequenzen ausschlössen. Also nicht steigern, sondern mäßigen müßte ein solcher Bund die SouveränetäiSansprüche. Ob aber ein Bund zu sammenhängender, von gleichen politischen Interessen getragener und sich in allen nationalen Grundlagen eng verwandt suhlender Staaten, von einem Umfang gleich Preußen, nichts zu bedeuten haben würde für die deutsche Nation, wenn er nach Heranbildung einer gemeinsamen Gesetzgebung strebte, die Elemente einer ächt deutschen, d. h. die Stärke deS Thronö

mit der Freiheit deS Volks verbindenden, nicht auf Parteien- Oligarchie, sondern auf die großen NahrnngS- und Moral-Interessen deS Volkes gegründeten konstitutio nellen Entwicklung pfles,te, der Nationalstimme der rein deutschen Staaten Gelegenheit gäbe, sich vernehmen zu lassen, die Militärkrast und die auswärtigen Beziehungen Mitteldeutschlands kräftig organisirte: nun. darüber dürste daS deutsche Volk anders senken als die „Na- tianalzeitung.' Berlin, 27. August. Dem Prinzregenten haben einige Blätter

kann, den neu zu schaffenden Zwang würden blos die Regierungen, nicht aber die Nölker DeulschlandS empfinden. Es ist das alte Grund- und Stammübel, daß der Deutsche alles Gewicht auf die Form und so gut als gar keines auf den Inhalt legt. Die bestgeschriebencn Recepte taugen nichts, wenn die Medicin schlecht ist. Frankreich. Paris, 27. Aug. Der Kaiser und die Kaiserin begeben sich am 1V. September von St. Sauveur nach Biarrih. Dort bleiben sie bis zum 25. und kommen dann nach Paris zurück

' heute daS zweite Viertelhundert — sechs Riesen- fpalten deS amtlichen Organes — von Loyalitätg- Adreffen der Generalräthe auf den Markt. Diese Adrtssen sind in wahrhast chinesischer Einförmigkeit geschrieben und geben dem „Moniteur' ganz das Aussehen, als ob man dle Pekinger StaatSzeitung in Händen hätte. Wie die Chinesen ihr Reich Blume der Mitte nennen, so prangt in diesen Adressen Frankreich überall „in der ersten Reihe der Nationen,' als „das durch den Kaiser Napoleon wieder zur ersten Nation

gewordene Reich' Zc. Belgien. Brüssel, 27. August. Der Senat tritt künftigen DienStag zusammen, und man zweifelt nicht, daß er das Antwerpen« Gesetz mit großer Mehrheit genehmigen werde. Der Präsident, Fürst von Ligne, beabsichtigt nicht nur dafür zu stimmen, sondern auch dafür zu reden. Großbritannien. London, 26. Aug. Die letzten Berichte auS Bombay vom 21. Juli sprachen davon, daß etwa LlXIll bis 12,lX>(1 Mann von der durch den neulichen Armeebefehl Lord Eanning'S ertheilten Erlaubniß

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