Preuße und noch mehr als ein Mann, der enge Verbindungen zu Berlin und Potsdam unterhält, wenig geeignet scheinen dürfte, in München als Rathgeber zu dienen. Der baierische Hof befolgte bekanntlich unmittelbar nach den Wirren deS Jahres 1848 die durch die Umstände nahegelegte Po litik, das Waagezünglein zwischen Oesterreich und Preußen zu bil den, oder als dritte deutsche Großmacht aufzutreten. Eigentlicher Schöpfer dieses Gedankens war Hr. v. d. Pfordten, in dessen Haupte auch die bekannte
hat eine deutsche Verfassungögeschichte geschrieben, in welcher Leser der ver schiedensten Richtungen, Liberale, Demagogen, Philosophen, Roman tiker, Lichtfreunde, Hasser des Adels, Aristokraten, Bewunderer der Gewalt, Deutschthümler gleichmäßig ihre Rechnung finden. Ja, so weit geht die Vielseitigkeit des Hrn. Georg Waitz, daß er, ob gleich entschiedener Protestant und im Lichte ächt protestirender Ge sinnung schon das 6., 7. und 8. Jahrhundert christlicher Zeitrech nung mit vorgreifender Geisteskraft
Reichstags den thätigsten Antheil an den Bestrebungen der Partei Dahlmann nahm, welche bekanntlich Himmel und Erde in Bewegung setzte, um die deutsche Kaiserkrone an das Haus Hohenzollern zu bringen. Ohne Frage war Georg Wattz der talentvollste, geistreichste, rührigste unter den jüngeren Genossen jener ruhmvollen Gilde, und wenn auch Dahlmann selbst wie Einige behaupten, eine gewisse Eifersucht gegen den Göttingec Historiker verrieth, so kam dieß nicht etwa vom Mangel aufrichtiger Hingebung
an daS deutsche Volksblatt zeichnen. Also durch den thörichten und vorurtheilsvollen Widerspruch von Leuten, die nicht auf der Höhe heutiger Wissenschaft und Staatskunst stehen, wurden bis jetzt die Bemühungen deS Herrn Dönniges vereitelt, jene große Lehrkraft auS Göttingen für unsere hi.sige Hochschule zu gewinnen. Schon triumphirten seine geheimen Gegner und gaben sich der Hoffnung hin, daß sein Einfluß wanke, weil er nicht mehr die Berufung eines Professors durchzusetzen vermöge, was doch kein großes Ding