den letzten Anstoß zur Männ'ertagung in Sterzing, wo die deutschen Tiroler in eindringlichster Weise einmal ihr Recht verlangen, zugleich ^aber beraten woll ten, wie sie sich selbst helfen und den deutschen Besitzstand und die deutsche Eigenart des Lan des erhalten könnten. Fast alle Stände des Landes waren bei, der Versammlung vertre ten, Bürger, Bauern^ Gewerbetreibende, auch zahlreiche Abgeordnete, Universitätsprofesso ren, Geistliche usw. waren erschienen. Sehr heiß, ja beinahe überreizt
der Deutschtiroler und Ländtagsabgeordneter Pfarrer Steck von Grifsian über die Neugestaltung der Dinge in Südtirol. Als erste Frucht der Tagung^ er stand der „Deutsche Volksrat in Tirol', der nach der Rede des Professors Edgar Meyer gegründet wurde. Er besteht aus einer Ver einigung von Männern, die alle nationalen (völkischen) Angelegenheiten der Deutschtiro ler kräftig in die Hand nehmen, wahren und fördern soll. Das beste und treffendste Wort unter allen Rednern hat wohl Prof. Edgar Meyer ausge sprochen
, der sonst der freisinnigen Richtung angehört. Er .sagte unter anderem: „Sollten wir taub sein, wenn unsere Kinder flehentlich um Brot, Milch bitten, während Tschechen und durch Wucher reich gewordene Juden prassen? Auf der einen Seite der Hun ger, das Elend, auf der anderen Seite eine Ueppigkeit, ein Luxus, der wahre Orgien (ausgelassenstes Treiben) feiert! Die Juden. Für die Juden, diese Parasiten (Schmarot zer) und Volksschädlinge gibt es nur ein Ziel: den Mammon (Geld) und den Genuß auf Ko sten des hungernden Volkes
, die Jahr aus, Jahr ein alles in den Schmutz zieht, was uns heilig ist. Jeder christliche Deutsche sollte sich schämen, so ein Iudenblatt zu halten und soll sich die Hände waschen» wenn er eins in der Hand hielt. Für diese Parasiten ist alles lächerlich; wahre Religion^ Vaterländs liebe. Liebe zum eigenen Volke, Pflichtgefühl —lächerlich, denn es trägt keine Wucherzin- . sen. So wird auch unser Volk vergiftet und der größere Feind als alle äußeren Feinde schleicht durch unsere Reihen. Ungleichheit
werden wir zu einem ehrenvollen Frieden' kommen. Ein möglichst baldiger ehrenvoller Frieden ist für das ganze deutsche Volk, diesseits und jen seits der Grenze, das, was wir besonders anstreben müssen; denn durch die Verlänge rung des Krieges, nur um ein halbes Jahr; gehen mehr deutsche Volksgüter, gsistige und' materielle (wirtschaftliche), zugrunde, als. ziemlich ausgedehnte Landgebiete wert sind. Die Uneinigkeit im Innern unserer-Monarchie verlängert aber den Krieg. Darum sollten die Deutschen Oesterreichs