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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 05.06.1909
Umfang: 12
Konzessionen zu erreichen. Aber was ein echter Magyar ist, verliert den Mut nicht so schnell. Die Leute glauben doch zu ihrem Ziele zu gelangen und zwar haben sie ein neues Mittel ersonnen. Mit den Boykott soll Oester reich eingeschüchtert werden. In zahlreichen Versamm lungen wurde verlangt, die von Oesterreich nach Ungarn importierten Waren zu boykottieren; man glaubt damit — nach den letzten Erfahrungen mit dem türkischen Boykott — Erfolge zu erringen. Run, gar so viel Angst wird diese Drohung

- Sozialen sicherlich erfüllen. Mit einer unter dem Schutze des ungarischen Gastrechtes aus unga rischen Boden gehaltenen Demonstrationsrede allein dürfte es aber noch nicht getan sein. Ausland. Der Deutsche Reichstag hat Ferien gemacht; damit ist die große Streitfrage wegen der Finanzreform einlveilen zum Stillstand gekommen und die vermehrte Arbeit hinter den Kulissen kann beginnen. Bisher- haben die Konservativen trotz aller Wünsche des Reichskanzlers standgehalten und speziell in der Frage

der Erbschaftssteuer nur einer Gesetzesform zu gestimmt, die den Beifall der Freisinnigen nicht findet. Fast ge winnt es den Anschein, als ob die deutsche Regierung mit den Liberalen Parteien einen geheimen Pakt geschlossen hat, denn trotz der Niederlage in der Kommission drängen sich die Liberalen dermaßen in den Vordergnind, als ob nur sie allein auf Berücksichtigung ihrer Anschauungen rechnen dürften. Ob Fürst Bülow wirklich es wagen wird, bis zu den letzten Konsequenzen sich und seinen Einfluß den Liberalen

und in den Schmutz getreten wurde. Dazu die Marineskan dale, in welche auch Kammermitglieder verwickelt sind. Da ist kein Zweifel, daß das jetztige Regierungsgebüude in Frank reich so morsch ist, daß man mit einem Zusammenbruch rechnen muß. Serbien gibt immer noch viel zu reden und noch mehr zu denken. Der ehemalige Konprinz Georg ist wieder in seiner Tätigkeit, die sich von seiner früheren nicht wesentlich unterscheidet. Dazu hat der Minister des Aeußern, Milo- vanovic eine Reise ins Ausland angetreten

, die ziemlich deutlich mit der Verschaffung von neuen Geldern zu Rüstungs- j Reefen zusammenhüngt. Wohl ist man im reichen Frank reich nicht geneigt, den russischen Millarden ohne weiters serbische Millionen nachzuwerfen, aber ob die Serben bei ihnen nicht schließlich doch Glück haben, ist bei dem Einflüsse Ruß lands auf Frankreich doch nicht von der Hand zu weisen. Jedenfalls darf bei uns keinen Moment aus dem Auge ge lassen werden, daß Rußland und Serbien eifrig rüsten, und es kein Zweifel, daß die seit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 22.08.1906
Umfang: 8
Die Beziehungen Oesterreichs zu Chile sind unbedeutend. Die dort lebenden Oesterreicher sind in ihrer großen Mehrheit Dalmatiner, ehemalige Matrosen, die als Bootsführer in den Hafenstädten sich ihr Brod verdienen. Das deutsche Reich hat dagegen sehr rege Beziehungen zu Chile und besonders zu Valparaiso. Der chilenische Handel in Export und Import liegt zum größten Teil in deutschen Händen. Von der deutschen Kosmos linie läuft wöchentlich ein Dampfer von Hamburg in Valparaiso ein, ebenso

hat, wird daher in weiten Kreisen in Deutschland da? lebhafteste Mitgcfühl finden und diesem Mitgefühl hat sogar schon die deutsche Regierung offiziell Aus druck verliehen. Die Republik Chile mit ihren nur 4 Millionen Einwohnern in einem Gebiet, das andert- halbmal so groß ist wie das deutsche Reich ist der tüchtigste, fortschrittlichste und regsamste Staat in Südamerika. Die Chilenen werden auch die jetzige Katastrophe überwinden und sich auf der Bahn des Fortschritts nicht hemmen lassen. Oesterreich

verkehrt die größte Segel schifflinie der Welt, die von E. F. LaeiSz mit zwei Fünfmastern und zahlreichen Vier- und Dreimastern zwischen Hamburg, Valparaiso und Jquique, um das Hauptprodukt Chiles, den Salpeter nach Europa zu bringen. Die elektrischen Straßenbahnen in Valparaiso und in Santiago find deutsches Arbeitsprodukt und mit deutschem Kapital erbaut. Zwei deutsche Banken, die Banco aleman transatlantico und die Banco de Chile y Alemania mit zahlreichen Filialen stehen an erster Stelle sämtlicher

Banken im Lande. Ein Deutscher. General Körner, ist der Generalstabschef und verdienst liche Reformator des tüchtigen chilenischen Heeres, zahlreiche deutsche Professoren Lehrer und Lehrerinnen unterrichteten an der Universität in Santiago und den Liceen, Seminarien und Schulen des Landes und im Süden in der Gegend von Punto Montt besteht eine große und blühende deutsche Anfiedlung, von der Valdivia der Hauptort und eine beinahe ganz deutsche Stadt ist. Das Unglück, das Valparaiso betroffen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 01.11.1902
Umfang: 16
sehr große Mengen nach Deutschland aus, hauptsäch^vy Getreide und Vieh. Tirol ist an der Getreide-Ausfuhr nicht interessirt, umsomehr an der Vieh-Ausfuhr. Wenn das deutsche Reich seine Zölle auf Vieh erhöht, so ist Gefahr vorhanden, daß der deutsche Händler die entstehende Differenz auf die Schultern des viehver- kausenden tirolischen Bauern überwälzt. In vielen Fällen ist ja der Bauer mehr auf den Händler an gewiesen als umgekehrt. Und die Differenz erhöht sich bei jedem einzelnen Stück gleich um viele

" zn senden. — Zuschriften ohne Unterschrift »erden nicht angenommen. FeÄrSt: sierteljähr. X 1.60 Halbjahr. K 3.20 ganzjahr. K 6.40. j Hrmdschriftru nicht xurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. — Koerespo«diüA?L» ! Werder, dankend arigeuomruen nnd eseutueü auch houorirt. M Zmst. Samstag, den 1. November 1902. 15. Jahrgang. Tie tirolische Viehausfuhr und der deutsche Zolltarif. Im deutschen Reichstag stehen gegenwärtig jene Bestimmungen der Zolltarif-Vorlage in Be- rathung

, welche die Einfuhr von Vieh und Fleisch betreffen. Das ist eine Thema, welches einen großen Theil unserer Nordtiroler Bevölkerung auch interessirt. Bekanntlich hängt die Preisgestaltung auf unseren Viehmärkten sehr davon ab, ob deutsche Händler — Bayern, Württemberger usw. — anwesend sind. Ist dies der Fall, dann wickelt sich der Handel meist rasch ab und die Preise gehen in die Höhe, sodaß unsere Viehzüchter mit dem beruhigenden Gedanken nach Hause gehen können, einen angemessenen Ertrag für ihre viele Arbeit

doch erzielt zu haben. Fehlen aber die deutschen Händler, dann sinken die Preise und '.die Bauern sind enttäuscht, denn ihre einzige nennenswerthe Einnahmsquelle scheint zu versiegen. Es ist iu diesem Blatte schon mehrfach dargethan worven, daß die deutsche Zolltarif-Vorlage, welche für alle landwirthschaftlichen Produkte eine sehr er hebliche Steigerung der Zollsätze vorsieht, für ganz Oesterreich eine nichl zu unterschätzende Gefahr bedeutet. Oesterreich-Ungarn führt an landwirth« schaftlichen Produkten

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Tiroler Post
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Seite 4 von 8
Datum: 01.07.1903
Umfang: 8
wird noch immer fortgeführt und mit ostdeutschem Unrat gefüllt. Daraus darf man wohl schließen, daß die Deutsche Volkspartei, welche für das, was in der „Ostdeutschen Rundschau" steht, verantwortlich ge macht werden muß, die Los von Rom-Bewegung in ihr vom Antisemitismus befreites Programm ausgenommen habe, oder mindestens diese konfessionelle Hetzbewegung unterstütze. Das muß hier festgenagelt werden, weil es wichtig ist, zu wissen, welche Partei das deutsche Volk religiös verhetzt und die konfessionelle

Intoleranz in der abstoßendsten Form betreibt. Iraurig! Dr. Lueger hatte recht, als er sagte, in Oester reich sei alles erlaubt, nur nicht der Patriotismus. Das jüdische Organ der vaterlandslosen Sozialdemo kratie, die Wiener „Arbeiter-Zeitung", schrieb am 24. Juni an leitender Stelle: „An Oesterreich glauben: wer wollte den Vorwurf solcher Jdioterie (!) auf sich laden? Der Patriotismus ist in diesem Staate von altersher ein mit raffinierten Listen betriebenes Gewerbe. Wer aber wäre so couragiert

, daß er an gesichts solcher Entartungserscheinungen auf dieses Reich noch hoffen wollte? Wessen Glaube wäre so stark, daß er von diesem allgemeinen Niedergang nicht entmutigt würde? Freilich „ist" Oesterreich — als Pein für alle Österreicher". Die Juden rechnen also bereits mit Oesterreichs Untergang, an dem sie Tag und Stacht arbeiten. Der Soziführer Dr. Ellenbogen hat ja vor zwei Jahren^ in einer Wiener Frauenversammlung erklärt, wenn Oesterreich zu Grunde gehe, so werde man ihm keine Träne nach weinen

, um von dort aus die Strecke in der Gemeinde Witten zu begehen. In den ersten Nachmittagsstunden wird sich die Kommission bei kni 8'2 im Mutterergraben einfinden und von dort die Amtshandlung zu Ende führen. Sonnweudfeuer. Der 28. Juni (letzten Sonntag) war der Tag der Bergsonnwendfeier. Von allen G ipfeln um Innsbruck flammte es empor zum stern klaren Himmel. Einen besonders schönen Anblick ge währten die beiden riesigen Feuer kreuze, welche die wackere christliche deutsche Jugend hoch ober Mühlau angezündet

hatte. So ist's recht. Alte Volksbräuche, die so zum Gemüte sprechen wie unsere Bergfeuer, rottet man nicht aus, sondern man nimmt ihnen ihre eventuelle antichristliche Tendenz. So haben die Jünger des hl. Bonisaz das heidnische Germanien in ein christliches Reich verwandelt. Nicht rücksichts lose Ausrottung, sondern weise Umwandlung, Ueber- leitung, Austausch der Symbole, das waren die Fak toren der Christianisierung Germaniens. Die Me thode ist heute noch ebenso die richtige wie einst. I. Kiroker Wuder

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 21.12.1906
Umfang: 20
der französischen Münzen findet fich der altfranzösische Wahlspruch: „Dieu sauve la France !“ „Gott schütze Frank reich !" Nun ist über Antrag der Sozialisten JuleS-Louis Breton, Maurice Allard, Vaillant, Thivrier, Jaurös, Dejeante, Zäoaös von der französischen Kammer folgender Beschluß ge faßt worden: „Die Kammer ersucht die Re gierung, auf dem Rande der Geldstücke, die zukünftig geprägt werden, den Spruch: „Gott beschütze Frankreich" zu entfernen. Der Finanz minister erhob fich sofort b Einbringung

des Anttages und erklärte: „Es versteht fich von selbst, Herr Präsident, daß der Antrag des Herrn Jules-Louis Breton und Genossen, den die Regierung angenommen hat, nur darauf gerichtet ist, daß die Regierung einen anderen Wahlspruch, der auf dem Rande der Münzen stehen soll, zu suchen hat, und daß der Re gierung Zeit gelassen werde, einen solchen zu finden." Die Herren Gesetzgeber von Frank reich haben also unserem Herrgott sozusagen die Päffe zugestellt. Sie haben beschlossen, auf seinen Schutz

zu verzichten. Man wird ja sehen, wer es länger aushält, sie oder er. per deutsche Weichstag plötzlich aufgelöst. Fürst Bülow hat auf Befehl des deutsch en Kaisers am 13. Dezember den deutschen Reichs tag für aufgelöst erklärt. Und zwar deshalb, weil das Parlament die Regierungsvorlage über den Militäretat für Deutsch-Süd west- afrika ablehnte. Das Zentrum forderte be reits in der Budgetkommission die Vermin derung der in der Kolonie stehenden Truppen von 12.000 auf 2500 Mann, ein Verlangen

, das die Sozialdemokraten und die Polen unter stützten. Das Zentrum ging von der An schauung aus, daß eine miliärisch geschulte Truppe in der von ihm zugebilligten Stärke bei entsprechender Tüchtigkeit mit 300 Hotten totten fertig werden müsse, andernfalls die Reichsregierung eben nicht im stände sei, Ko lontalpolitik zu betreiben. Aber der Reichs kanzler widerstrebte, und zwar weil der deutsche Kaiser in der Aufstellung eines solchen Ver langens einen Eingriff in seine Kommando gewalt sehen wollte. Der Kaiser

im deutsche« Weichstage.j Der deutsche Reichstag, der am letzten Freitag aufgelöst wurde, war im Jahre 1903 gewählt wordm, sein Mandat wäre also erst im Jahre 1908 abgelaufm. Im folgenden geben wir eine Uebersicht der Parteioerhältnisse im deutschen Reichstage seit dem Jahre 1877: 1877 1878 18811884 1887 1890 1893 1898 1908 Konservative - . 78 116 78106121 93100 73 72 Zentrum . . . 93 94100 99 98106 96101100 Antisemiten — 5 16 10 11 Nationalliberale . 141 109 93 51 99 42 53 48 50 IriltÄT

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.08.1907
Umfang: 8
spruches auf Bezüge der genanntm Art sind nach wie vor die Verhältnisse des ersten Monats tages als Fälligkeitstermines maßgebend. Diese Verordnung tritt sofort in Wirksamkeit. Deutsches Reich. Der schwarze Mann, der einen Schutzmann ä n lg st i g t. Aus einer Gerichts verhandlung hebt der Berliner „Vorwärts" fol gende Episode heraus: Der Verteidiger, Genosse Liebknecht, richtete an einen uniformierten Schutz mann, der als Zeuge vernommen wurde, eine Frage und trat hiebei, einer sehr häufigen

58." Was vorauszusehen war, ist eingetroffen. Es handelt sich um die Anwerbung von Streik brechern für den Platz Kiel. Die „Deutsche Bild- heuerzeitung" vom 22. August schreibt: „Kiel. Bei der Firma v. Walthausen Söhne haben unsere Kollegen der Modell- branche die Arbeit niedergelegt. Sie erklärten sich mit den im Streik befindlichen Stukka teuren auf Grund einer bestehenden örtlichen Vereinbarung solidarisch." Wer also unter den Stukkateuren nicht als Schuft gelten will, wird sich von den inseraten- hungrigen

Schutzmaßregeln in Hinkunst etwas mehr be achtet werden. Die Deutsche BoWpartei will Arbeiter ködern. „ . . . Aller Anfang ist schwer. So werden auch die deutschgesinnten Arbeiter nicht gleich momentan jene Massen zur Verfügung rrket bei Euren Zusammenkünften des ! haben, auf welche sich die Sozialdemokratie ! stützt. . ." So hat das „Tiroler Tagblatt" Samstag abends in dem Leitartikel ausgerusen, welchen das Blatt der „deutschen Arbeiterver sammlung" widmete. Wir beneiden aufrichtig das Blatt

oder jetzt die 'Christlich sozialen. Doch hier einige ' Proben aus der Rede des Herrn Daniel, den die Deutsche Volkspartei sich aus Wien verschrieben hat: hat: „An der Spitze der deutschen Sozialdemo kratie stehen lauter Juden und Defraudanten, die Partei kann ans eigenem keine Redner her vorbringen, müsse also Juden nehmen, welche die Arbeiterkreuzer verschlingen. Die Kranken kassen sind mit den jüdischen Führern der Sozial demokratie besetzt, die dann die Gelder defrau- dieren." Von einem' Genossen aufmerksam ge macht

, nicht Pauschalverdächtigungen, sondern Namen und Beweise vorzubringen, kniff der Held mit nichtssagenden Redensarten aus. Ein Parteigenosse hat Herrn Daniel, als er sich in eine blinde Wut über die angeblichen Juden in unserer Partei hineinvedete, treffend dazwischen- gerusen, daß die Deutsche Volkspartei erst ein mal die deutschnationalen Juden tit Innsbruck, welche Arbeitgeber sind und ihr Personal auf das schäbigste ausbeuten, bekämpfen sollen. Diese Wahrheit Haben ^die Volksparteiler nicht ver tragen und sie zogen

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1902
Umfang: 8
die Tschechen, daß beide Sprachen, die deutsche und die tschechische, bei allen öffentlichen Behörden gleich behandelt werden. Wenn man aber den Standpunkt der prak tischen Notwendigkeit einnehmen will, so müßte man mit einem viel größeren Rechte die Zweisprachigkeit für Niederösterreich verlangen. Ganz Niederöster reich weist nämlich einen Prozentsatz von 4'70/o tschechischer Bevölkerung auf. Dagegen sind in den geschlossenen deutschen Sprachgebieten in Böhmen mit über zwei Millionen Deutschen neun Bezirke

, in ihrer Mitte der Alte von Rosenau, der Sprößling Schmuhl Leeb Kohns. Er ist ganz selig, daß er wieder so ziemlich alleine ist, wie im Anfänge. — Alldeutsche Götter dämmerung. Das liest sich ja alles wie aus einer Bier zeitung. Mag sein! Die Historia der alldeutscheu Bewegung in Oesterreich ist nichts anderes, als eine tolle Bierzeitung und ihre „Taten" fürs deutsche Volk — ein Bierschwefel, der im Gerichtssaale endet. Auekand. Zossverständigung. - Die beiden konservativen Fraktionen des deutschen

achtunggebietende Leistung. Pie nationalen Werfchieöungen in Oesterreich. Nach den Publikationen der amtlichen Statistik des letzten Jahres ergibt sich, daß der Prozentsatz der Deutschen in den letzten zwei Jahrzehnten zu genommen hat, und zwar in Kärnten (4'60/g) in Bukowina (2'9o/o), Steiermark (1-7%), Tirol (0*9%) und Küstenland (0’7%) und in dem heißumstrittenen Böhmen (0'09 o / o ); abgenommen hat das Deutschtum in Schlesien (4'3o/„), Galizien (2-5%), Niederöster reich (1*8%), Mähren (l'4°/ 0 ), Krain

(0*5°/p)/ Dal- matien (0*3°/ 0 ), Salzburg (0*2°/ 0 ) und Oberösterreich (0'01%). In Steiermark hat das slovenische Gebiet Einbußen von 32'70/g auf 31'10 /o an das deutsche er litten, ebenso in Kärnten (von 29'70/g auf 25°/ 0 ). Das italienische Idiom ist in Tirol etwas zu Gunsten des deutschen zurückgedrängt worden (von 45*5% auf 44-2%), in Vorarlberg dagegen dasselbe vor gedrungen (von 1°4°/o auf 4*9%). Von ganz be sonderem Interesse sind natürlich die Verhältnisse in Böhmen. Bekanntlich verlangen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 26.06.1910
Umfang: 16
; für die Beschauer ein herrlicher Anblick, und für jene, welche Feuerwacht hielten, ein heiliger Augenblick, geeignet zum Schwur der unverbrüchlichen Treue für's angestammte Volk. Manch'deutsches Schutz- und Trutzlied klang hinaus übers deutsche Vater land, verkündend, daß in den Herzen die Liebe wohne zur deutschen Erde. Der Rückmarsch war etwas naß, doch konnte dies niemand den Ein druck der Freude vernichten, endlich wieder ein- mal eine deutsche Sonnwend auf stolzer Berges höhe gefeiert

Hochwasserkata strophen.) Soweit sich die Wetterschäden in Tirol und Vorarlberg oberflächlich überblicken und beurteilen lassen, erweist sich die Katastrophe als eine der furchtbarsten und schwersten, welche beide Länder seit jeher betrafen. Am größten sind die Schäden wohl in Vorarlberg. — Schwere Hoch. Wasserkatastrophen haben sich auch in Steiermark, in der Schweiz, in Ungarn, im Deutschen Reich und in der Türkei ereignet. Das nordöstliche Steiermark hat Werte im Betrage vieler Million« verloren

ist ein Haupthindernis, zum Frieden zu gelangen. — (Arm gelebt, reich gestorben.) Am 17. d. M. starb hier eine Frauensperson, die ihr Leben in ärmlichster Weise fristete und sich durch Wascharbeiten und derartige Dienstbarkeiten scheinbar nur den notdürftigsten Unterhalt er. warb. Nach ihrem Tode fand man zum nicht geringen Erstaunen im Strohsacke ihres Bettes einen Geldvorrat im Betrage von ca. 1000 Kr. — (Garten-Eröffnung«.Konzert.) Aar Sonntaa, den 26. Juni 1910 findet im Hinter- bräukeller am Schwarzsee

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.03.1903
Umfang: 4
Bei- ! trag: „Er st infolge des Eingreifens seitens des deutschen Reichstages liefern jetzt Krupp und Dillingen an das Deutsche Reich auch zu 1920 Mark, also zu dem Preise, den die amerikanische Marine schon seit vier Jahren bezahlt. Auch der Preis von 1920 Mark läßt nach münd licher Acußerung des verstorbenen Inhabers der Firma Krupp, die dieser vor drei Jahren einem Herrn in Ruhrort machte, noch einen Gewinn von 1020 Mark pro Tonne, also von etwa 113 Prozent auf den Selbstkostenpreis: damals betrug

für die Deutsche Volkspartei lebe Rücksicht auf die Beamtenregierung Koerber weg. Der „rücksichtslose Kampf", den damals die Deutsche Volkspartei in Angriff nahm, steht noch in frischer Erinnerung. Die Abgeordneten ließen sich in Versamm lungen zur schärfsten Oppositionsstellung auf fordern und als die bestellte Opposition losbrechen sollte, da genügten einige besänftigende Worte des Ministerpräsidenten, um aus den wütenden Bestien „zahnlose Säugetiere" zu machen. Jetzt, wo sich die Deutsche Volkspartei

: den Weg zur Macht. Das Recht eines Volkes reicht nur soweit, als seine Macht reicht, es zu behaupten. Den Deutschen gebührt die Vorherrschaft in diesem Staate und dieses Ziel wird früher oder später erreicht werden." - Die Realpolitik der Herren Volksparteiler hat das deutsche Volk in Oesterreich bitter erfahren müssen. Sie besteht in der Bewilligung alles dessen, was die Regierung will: neue Kanonen, mehr Soldaten, neue Steuern. Er hat übrigens Recht, der Herr Pr ad e, wenn er meint, der Deutschen Volkspartei

zu beweisen pflegen. Insbesondere ist es die Firma Krupp, welche ungezählte Millionen Profit aus den Lieferungen für die Armee zieht. Bebel wies in seiner Rede auf die Verhandlungen der Budgetkommission im Jahre 1901 hin, in der festgestellt worden war. daß die Firma Krupp dem Deutschen Reich bisher die Tonne Panzerplatten um 400 Mark teurer geliefert hatte als die Vereinigten Staaten dasselbe Quantum desselben Fabrikats geliefert erhielten. Diese Feststellung veranlaßt die Budget kommission

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 22
Datum: 22.12.1906
Umfang: 22
der fortschreitenden ; Beruhigung des Schutzgebietes, getroffen werden, j Als dieser Antrag, welchem die Regierung äußersten j Falles zustimmen wollte, mit geringer Mehrheit abgelehnt wurde, verkündete der Reichskanzler sofort 5 die Auflösung des Reichstages. Vor dem 11. Februar 1907 müssen die Neuwahlen vollzogen j sein. Das Deutsche Reich geht also jetzt bewegten ! Wochen entgegen. Warum der deutsche Reichstag aufgelöst I wurde! Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", ! das Blatt der deutschen Reichsregierung

angeblicher Aufzeichnungen des ehemaligen Reichs kanzlers Fürsten Chlodwig Hohenlohe behauptet daß Papst Leo XIII. im Jahre 1873, als die deutsche Militärvorlage im Reichstag in Verhand- umg stand, vom Kaiser Wilhelm ein Geldaeschenk von 500.000 Frks. verlangt habe. Von der Ge währung oder Nichtgewährnng dieses Geschenkes habe es damals das Zentrum abhängig machen wollen, ob es für oder gegen die Militärvorlage stimmen werde. Es ist von maßgebender Seite festgestellt worden, daß an dieser Geschichte

kein wahres Wort ist. Die Absicht, weshalb dieselbe gerade zur jetzigen Zeit in die Oeffentlichkeit ge bracht wurde, ist natürlich auch eine handgreifliche. Die Thronfolge in Braunschweig. Wie be kannt, verweigert es der deutsche Kaiser, — eigentlich ohne alles Recht daß ein Sohn der Familie Kumberland den Thron von Braunschweig besteige, obwohl diese Familie hiezu durch die Erbfolge berufen erscheint. Die Kumberländer sind die Nachfolger des Königs Georg von Hannover, der un ^ahre 1866 wegen

seiner österreich-freundlichen Haltung von den Preußen seines Thrones entsetzt und dessen Königreich von ihnen annektiert und der preußischen Monarchie einverleibt worden ist. König Georg erhob damals natürlich Protest gegen die Annektierung und auch sein Sohn, das gegenwärtige Oberhaupt der Familie Kumberland, hat seinen Anspruch auf das Königreich Hannover noch immer nicht aufgegeben. Aus diesem Grunde sucht der deutsche Kaiser die Kumberländer auch vom Braun schweigischen Throne fern zu halten. Der jüngste

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1909
Umfang: 8
9 v. H. — 35 K auf den Kopf. Die Ruthenen mit 13.2 v. H. zahlen 4.1 v. H. — 20 K auf den Kopf. Die Slowenen mit 4.7 v. H. zahlen 1.9 v. H. = 25 K auf den Kopf. Die Kroaten mit 2.8 v. H. zahlen 0.7 v. H. — 17 K auf den Kopf. Die Italiener mit 2.8 v. H. zahlen 2 3 v. H. — 51 K auf den Kopf. Die Rumänen mit 0.9 v. H. zahlen 0.1 v. H. — 39 K auf den Kopf. Jntereffant ist hiebei noch, daß in dieser Steuerleistung nicht nur die größere deutsche Kapitalkraft in direkten Steuern hervor tritt, sondern daß das Deutschtum

auch an den indirekten Steuern des Staates mit 66.2 v. H. beteiligt ist. Gegen die deutsche Schule. Die in Budapest lebenden Reichsdeutschen haben sich an die Regierung mit der Bitte gewendet, die Errichtung einer dentschsprachigen Schule zu gestatten, in der die Kinder von 8 bis 12 Jahren unterrichtet werden sollen. Der ungarische Schulverein hat beschlossen, gegen die Verwirklichung dieses Planes Vorstellungen zu erheben, da die Schule ein Herd der pangermanistischen Bewegung werden könnte. Entfernung

einer deutschen Aufschrift in Prag. Jn der am Donnerstag abgehaltenen Sitzung der städtischen wirtschaftlichen Kommission wurde beschloffen, die deutsche Aufschrift von dem Obelisken in den Kron prinz Rudolf-Anlagen auf dem Belvedere zu entfernen. Der Antragsteller begründete dies damit, daß der Obelisk sowie der Park der Stadt Prag gehören und diese deutsche Aufschriften in ihrem Besitze nicht dulden dürfe. England. (Desertionen in der indischen Armee.) Nach Nachrichten aus Kalkutta sind ein eingeborner

auch in kritischen Zeiten gedeihen, hat er uns in den „Kranzerergeschichten" voll köstlichen Humors erzählt. Er war eben ein Sonntagskind. Solche sehen und hören immer mehr als andere. Was wußte der rau schende Bergbach ihn: nicht alles zu erzählen. Aus dem Föhrenduft offenbart sich ihm das urälteste Wald märchen und die Steine, die im öden Hochkar silbern niederklirren sind die Schlüssel zu Frau Sagas Reich. Die Wunder der Sternennacht im einsamen Hochtal weisen ihm ihre Gnaden und der Almbrunnen raunt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 17.02.1906
Umfang: 12
. Der Haupt stock der Mitglieder befindet sich allerdings noch immer in Wien und Niederösterreich, aber auch die böhmischen haben sich im letzten Jahre nahe zu verdoppelt. Der Verband zählt 261 Geschäfts stellen und hat eine Mehreinnahme von 190.000 Kronen gehabt. Er hat derzeit ein Reinvermögen von 380.000 Kronen. An Unterstützungen be trugen 50 Prozent, die Gehalte der Beamten 5 Prozent der Ausgaben. Das Verbandsorgan hatte eine Auflage von 54.500 Exemplaren. Davon entfielen auf das deutsche Blatt

war das vergangene Jahr besonders reich. Wenn sich diese auch gewöhnlich nur auf kleine Gebiete erstreckten, so bilden doch die materiellen Erfolge, die durch sie erreicht wurden, eine große Summe. Charak teristisch ist, daß der weitaus größte Teil derselben erfolgreich beendet werden konnte, was wohl nicht nur dem Anwachsen der Organisation, sondern auch der günstigeren wirtschaftlichen Lage zuzu schreiben ist. Es ist dabei besonders hervor hebenswert, daß es in sehr vielen Fällen geluugeu

wird ja in der Geschichte der Arbeiterbewegung Oester reichs einen besonderen Ehrenplatz einnehmeu. In diesem Jahre ist es gelungen, wohlorgani sierte Angriffe der Unternehmer auf die gewerk schaftliche Organisation der Arbeiterschaft erfolg reich abzuwehren, große Lohnbewegungen siegreich wie in keinem anderen Jahre durchzusühren und das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht als eine Notwendigkeit für den Staat der Regierung zum Bewußtsein zu bringen. Doch alle diese Erfolge sind Fruchte jahrelanger, mühevoller

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 02.04.1910
Umfang: 8
in Röbmen. Der Landesausschuß von Böhmen hat mit Rücksicht auf die triste Finanzlage 66 Gesuche verschiedener Ge meinden um Errichtung von Bürgerschulen abgewiesen. Unter den Petitionen befanden sich 39 tschechische und 27 deutsche. Weiter wurden zahlreiche Petitionen von Lehrern um Regelung ihrer Dienstbezüge abgelehnt und dem Landesschulrat mitgeteilt, daß der Landes ausschuß die Forderungen der Lehrerschaft angesichts der Finanzlage des Landes als unerfüllbar betrachten muß. Dem Landesschulrate wurde

empfohlen, die bei ihm deswegen einlaufenden Petitionen ad acta zu legen. Ausland. Deutsches Reich. (Eine päpstliche Nuntiatur in Berlin.) In den vatikanischen Kreisen Roms geht das Gerücht, der Besuch des deutschen Reichskanzlers habe das Ergebnis gehabt, in Berlin eine Nuntiatur zu errichten. Die Errichtung einer solchen sei nur eine Frage der Zeit. Italien. (Die Kabinettskrise.) Rom, 29. März. Die Bildung des Kabinetts Luzzatti stößt auf große Schwierig keiten. Wie verlautet, habe San Giuliano

be treffend die Auflösung der Liga. Diese Urkunde wird nach der Verlesung der königlichen Botschaft veröffent licht werden. In der Proklamation wird die Liga das Volk auffordern, die begonnene Aufgabe durch einen guten Gebrauch seines Rechtes zur Wahl der Nationalversammlung zu vollenden. Persien. (Eine deutsche Bank in Teheran.) Die Anwesenheit eines Vertreters der Deutschen Bank in Berlin, seine Studien und Verhandlungen mit maß gebenden Personen haben bei diesen große Hoffnungen erweckt

, daß die deutsche Finanzwelt nicht abgeneigt wäre, wenn entsprechende Garantien geboten und günstige Konzessionen gewährt werden, dem persischen Staate in seiner Finanznot beizustehen. Abessinien. (Negus Menelik — gestorben.) Der Tod Meneliks trat am 30. März vormittags ein. Die Kaiserin ist in den Händen der Partei des Thron folgers Lidi Jeaffu, sie wird gefangen gehalten. Viele ihrer Anhänger find eingekerkert worden. Es herrscht völlige Ruhe. Aus Stadt und Land. (Todesfall.) Am 31. März verschied nach langem

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Tiroler Post
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Seite 4 von 16
Datum: 21.05.1909
Umfang: 16
Sette 4. „Der Oberländer' Politische Rundschau. Inland. Die Friedensfürsten. Am letzten Freitag stattete der deutsche Kaiser seinem Bundesgenos sen, unserem Monarchen, einen Besuch ab. Ein so herzlicher Empfang wurde ihm Wohl noch nie zuteil, wie gerade diesmal. Die ganze Bevölke rung Wiens jubelte den beiden Friedensmonar chen zu, die ganz Europa vor einem furchtbaren, drohenden Krieg bewahrt haben. Echte deutsche Treue hält diese beiden Fürsten so innig zusam men und keinem Gegner

. Ausland. Der Ausstand der Postbeamten in Frank reich scheint nicht recht zum Ausbruch zu kom men. Bis jetzt sind in Paris von 26.406 Be amten 1917 in den Ausstand getreten. Die Ar beiterorganisationen unterstützen die Beamten auf allen Linien. Bis heute haben jedoch schon 336 Beamte den Dienst wieder ausgenommen. Die Lostrennung Islands von Dänemark wurde von der isländischen Volksvertretung ein stimmig beschlossen. Island wird nun vollkom men selbständig regiert werden. Der Herrscher soll jedoch

ein gemeinsamer mit Dänemark sein. Ein holländischer Landesverräter. Die deutsche Gesandtschaft im Haag hat einen seine Dienste anbietenden holländischen Lan- sehenden (lutherischen) Bischof Peter Palladius Glauben schenken dürfen, so hat die Lust zum Fluchen im Norden in auffallendem Grade nach Einführung der „Reformation" zugenommen." Troels-Lund führt einige Beispiele erschrecklicher gotteslästerlicher Schwüre an. Es ist auch von Besessenheit infolge des entsetzlichen Fluchens die Rede. Eine andere Wirkung

garnisonierender und zeitweise im Amsterdamer Geniebureau beschäftigter Un teroffizier der Pioniere wandte sich nämlich schriftlich an die deutsche Gesandtschaft im Haag mit dem Erbieten, wichtige, die Landesverteidi gung betreffende Stücke, u. a. bezüglich der mili tärischen Jnundationslinien, der deutschen Re gierung zu überliefern. Nach kurzer Beratung entschloß sich die Gesandtschaft, nicht auf den Vorschlag einzugehen, sondern die holländische Militärbehörde zu benachrichtigen. Letztere setzte

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Tiroler Post
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Seite 3 von 20
Datum: 09.03.1906
Umfang: 20
als die des Herrenhauses. Ein widerwilliges Herrenhaus kann sich die Regierung gefügig machen und wenn die Krone will, so hat sie die Herrenhausmitglieder in der Hand. Anders ist es im Abgeordnetenhause aus das hat weder Volk noch Krone zur Zeit jenen Einfluß, der wünschenswert wäre, um diesen parlamentarischen Körper zu Wirtschaft- Wvn j j V*/ /WVJ*VV reich zu den Ministern betteln gehen. Tat sächlich ist eS auch so. Verwaltungsräte, Bank direktoren, Bodenwucherer, Jndustriemonopo- listen sind der Zahl nach weniger

in Oester reich als ehrliche, betriebsame, wenn auch är mere Leute. Jene Stimmen werden in den Wahlurnen keine Rolle mehr spielen rmd die Bestechungen so breiter Wahlkörper, wie sie durch das allgemeine Wahlrecht geschaffen wer den, ist ihnen kaum möglich. Das alte Aus kunftsmittel. mit Hilfe der Sozialdemokratie die politischen und wirtschaftlichen Geschäfte zu machen, wird noch teuerer werben und in vielen Fällen versagen. Wenn sich auch die öster reichische Sozialdemokratie von den Geldgebern

Fraktionen und Fraktiönchen, in der Klubpolitik wurde in den letzten zwei Jahrzehnten die gleiche Ko mödie aufgeführt, mit denen die Duodezfürsten vor über 100 Jahren die deutsche Nation in Ohnmacht hielten und dem Spotte Europas aussetzten. Die Hintermänner der „N. Fr. Pr/ werden also nach der Wahlreform andere Stellen im Staate suchen muffen, um ihren Einfluß im Parlamente geltend zu machen. Mit den Fraktionsspielereien und dem stän digen Intrigenspiel zwischen den rivalisieren den Führern

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Gardasee-Post
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Seite 5 von 12
Datum: 06.06.1908
Umfang: 12
ein solcher Versuch immerhin empfohlen sein. Dr. Otto Kölner. Ausflug in das Suganertal (Valsugana). Von 1. R i z zo 1 i. Das Obervalsugana mit seinen Seen, mit dem Faltengebirge, mit den gutmütigen Ein-' wohnern ist gewiß ein schöner Landstrich. Dieser von der Natur so reich beschenkte Talkessel ist bedeckt mit fruchtbarem Bo den, in dem alle Getreide mit Maulbeer bäumen, sowie aile möglichen Obstsorten üppig gedeihen (Reben, Pfirsiche, Aepfel, Bjrnen, Kirschen, Mispeln, Kastanien, Niiße); auf der Mittelhöhe

. Fast senkrecht unter Vetriolo liegt 1000 M. tiefer die Stadt Levico mit ihren berühmten Badanlagen. Eine neu angelegte Berg-Kunst strasse verbindet nun Levico mit Vetriolo. Wie kommt es, daß auf diesem Bergaus flug lauter deutsche Flur- Wald- Beig- und Familiennamen erklingen? Vor hundert Jahren und noch viel später haben auf den kleinen Berggemeinden Fale sina und Vignola (Vokurig) die Leute unter sich deutsch gesprochen. Die ^rste Urkunde, die hierüber Auf schluß gibt, ist vorn 13. Mai 1166

an ihrem Strassenraub teiizunehmen. Nach dieser Urkunde steht nun fest, daß deutsche Ansiedlungen in Valsugana im XII. Jahrhundert sich niedergelassen hatten ; al lein die Vermutung liegt nahe, daß ihr Ent stehen bereits in die Zeit der Kärntner Mark hineinreicht, als das Trientner Gebiet vom deutschen Feudalismus überflutet wurde. Spä terhin, bei Gründung des Trientiner Hoch stiftes (1027), als der Bergbau im Valsugana im Xlil. und XIV. Jahrhundert in hohen Aufschwung kam, wurde das deutsche Volkstum bedeutend

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Tiroler Post
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Seite 4 von 10
Datum: 14.10.1903
Umfang: 10
der Beratungen wird die Oeffentlichkeit über das Ergebnis durch eine offizielle Mitteilung unterrichtet werden. — So beiläufig ver hält sich die Sache wirklich. Nnheiköar ist die Schlauheit des „Tagblatt", welches kürzlich einer Einführung des gleichen (!) Wahlrechtes in Oesterreich das Wort redete, um die Tiroler „Deutsche" Volkspartei für die Sozialdemokraten bündnisfähig zu machen, obwohl dann die Deutschen ungefähr ein Drittel ihrer Mandate einbüßen und im Parlamente einfach ohnmächtig

zu besetzen vermochten. Also bei einer Einführung des gleichen Wahlrechtes stellt sich die Sache in der Praxis für die Deutschen noch um vier Prozent schlechter, als es der Berechnung nach sein müßte! Wohl schlägt das „Tagblatt" zur Behebung dieses Nachteiles eine bessere Einteilung der Wahlkreise vor. Das ist alles Unsinn. In Oester reich betragen die Deutschen nach der Volkszählung vom Jahre 1900 nicht ganz 35 Prozent der Ge samtbevölkerung. Da können die Wahlkreise konstruiert werden, so schlau

das Tagblatt nur will, viel mehr als 35 Prozent der Mandate werden bei einer Ein führung des gleichen Wahlrechtes nie herausschauen. Und gegenwärtig besitzen die Deutschen mehr als die Hälfte! Es bleibt also dabei: Was die Tiroler „Deutsche" V o l k sp a r t e i in B e z u g auf das Wahlrecht will, ist der schamloseste Verrat am Deutschtum in Oe st erreich. Keine einzige Forderung des Deutschtums wäre dann mehr durchzusetzen, von der deutschen Vermittlungs sprache wäre keine Rede mehr; die Deutschen

in Oesterreich wären einfach zu jener jämmerlichen, ohn mächtigen Rolle in Oesterreich verurteilt, wie sie etwa „Tiroler P o st" heute die Slowaken in Ungarn spielen. Und doch haben die Deutschen Oesterreich gegründet und waren ein Jahrtausend lang seine Zivilisatoren, Jdeenträger, Stützen und Verteidiger, die auch heute noch zwei Drittel der Lasten tragen! Und da verlangt die Tiroler „Deutsche" Volkspartei durch ihr Partei-Organ, daß dem Deutschtum in Oesterreich auf Knall und Fall der letzte Rest

seiner „Privilegien" geraubt werde! Nicht einmal der berüchtigte Pole Graf Badeni hat es gewagt, gegen die Deutschösterreicher einen solchen Meuchelmordplan auszuhecken, wie es die Tiroler „Deutsche" Volkspartei getan hat, um sich die Zuneigung der internationalen verjudeten Sozialdemokraten zu erbetteln. Das hiesige Sozialisten organ erwiderte übrigens die Liebeserklärung der „Deutschen" Volkspartei durch einen wohlverdienten Fußtritt. Wir Deutschtiroler werden mit dieser sauberen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 21.10.1903
Umfang: 8
möglichst zu befriedigen. Einen Monat später war das Ministerium Schmerling beseitigt, Graf Richard Belcredi trat an die Spitze des neuen Ministeriums, ohne daß er eine Vorstellung hatte, wie er der vorhandenen Schwierig keiten Herr zu werden vermöchte. Aber wenn man nicht weiß, wie man regieren soll, so sistiert man und das traf der hochfeudale Graf Belcredi. Das Manifest vom 20. September 1865 brachte Oester reich den Schluß des „Schmerlingtheaters", die Er neuerung des Absolutismus und ebnete

Oesterreich fünf Jahre lang ohne die Slaven regiert, so werde ich diesen Deutschen zeigen, daß man es ebenso lange ohne sie regieren kann," hatte sich zwar nicht be wahrheitet, allein den Ungarn war Belcredis Ein greifen sehr zu statten gekommen, so zwar, daß eine neue deutsche Regierung in Oesterreich keinen Wider stand gegen die Durchführung des Dualismus er heben konnte, zumal die Hauptarbeit für die Her stellung des Dualismus durch die kecke Entschlossen heit und rücksichtslose Brutalität der Magyaren

und mustergültig aus geführt. Gedruckt aber und verlegt werden ihre Werke zum größten Teil im Auslande. Deshalb wird der gesamte inländische Bedarf an klassischer und auch instruktiver Musik von den bekannten deut schen Editionsfirmen gedeckt; jeder Gulden, der in einer österreichischen Musikalienhandlung für solche Werke bezahlt wird, wandert nach Leipzig. Ein gewaltiger Umschwung ist jedoch in Oester reich auch auf diesem Kunstgebiete hervorgerufen worden durch die Gründung der Unioersal-Edition

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