um 9 Uhr Bormittags eröffnet wird, wurde als Vorsitzender der k. k. Hofrat und Kreis gerichtspräsident Paul Freiherr v. Biegeleben, als Stellvertreter der k. k. Vizepräsident Dr. Karl Spath und die k. k. Landesgerichtsräte Arthur Chimelli und Joses Hohenauer bestellt. K. k. Krcisgcricht Bozen am S. Mai 1905. Biegeleben m. p. Fortsetzung des amtlichen Teiles aus der Beilage.^ Nichtamtlicher Teil. Schillers hundertster Todestag. In diesem Maien gedenkt das deutsche Volk eines seiner größten Männer
sind, so ragen sie heute vor uns, beide vereint die höchste Geistes blüte des deutschen Volkes, beide teilhaftig der Ehren nnd des Gedenkens; nnd eS ist wohl kaum denkbar, das; es stehlende 'Deutsche gebe» könnte, die ihre Verehrung dem einen zollen nnd dem anderen versagen. cchiller hatte kein leichtes Los vom Schick sal zugemessen erhalten; eine Jünglingszeit voll Zwang und Kämpfe, Mannesjahre bei nahe in Not und erst im reisen Alter einige Erdengüter, da schon Krankheit sich des schwäch lichen Leibes
man das sagen? Die große, allgewaltige Begeisterung für Schiller, der am hundertsten Geburtstage, 1859, in allen deutschen ' Landen so rauschen den Ansdruck faud und nns hente als der überwältigendste Ausdruck' der ' Sehnsucht des deutsche» Volkes nach nationaler Einignng er scheint, sowie das zeitweilige Zurücktreten der Einschätzung Schillers in den Tagen der leg ten literarischen Umwälzung lassen diese Worte berechtigt erscheinen. Denn diese literarischc Um wälzung, die Zeit des Realismns nnd Natu
hohen Zie len, zn denen uns anch wieder «chiller der Führer sein wird. Sie ist der Ausdruck der Sehnsucht nach Läuterung der Menschheit durch das Schütte, uud mehr wie jemals ist nnn wie der Schillers Wort das rechte Wort, um alle, alle, die sich Deutsche nennen, zusammen zu rufen, damit wir das Errungene bewahren, ver teidigen und auch des Errungenen würdig leben. Erruugeu ist die ideale Einigung aller Teutschen znr Erfüllung der großen Aufgaben ihres Volkes. Uud so feiern ivir hente Schiller
als den Wegweiser zu große» Zukunftszielen. Wir feiern Schiller als den Unsterblichen, der schon im Kinde mit den innigsten Gedichten, die ihm sein Leben gab, eilte heilige Flamme ent zündet, die er im Jüngling mit den Feuerworten seiner Dramen nährt; als den Unsterblichen, den der deutsche Maun lieben nruß, und die deutsche Frau verehren, denn niemand hat vol- lere und reinere Klänge zu ihrem Lobe ge sunden, als er. Und seiu hundertster Todes tag sei zugleich das Fest seines neuen starken Anflebens im Herzen