nach wie vor für Gott, Kaiser und Vaterland! „Treue ist Tiroler Brauch!" Länder viel hat Oester reich, aber alle reichen sie die Palme der Treue, er- probt im Kampfe, Tirol! (Beifall.) Das ist die Gesinnung und Herzensverfassung der Tiroler von anno Neun. Ist es nicht ein herr licher Anblick, wenn wir sehen, wie das Tiroler Volk, Geistliche, Bürger, Edelleute und Bauern, Männer und Frauen, Deutsche, Italiener und Ladiner, er glühen für die heiligsten Ideale, erglühen in Gottes liebe, Nächstenliebe, Feindesliebe
, die hungern nach Hohem, Wahrem, Schönem. Jungtirol muß heranwachsen in Begeisterung für die alttirolische Devise: Für Gott, Kaiser und Vaterland! Der Tiroler Heldenkampf ist wegen.seines idealen Charakters nicht bloß für unser Land von unermeß lichem Werte, er hat auch mächtige und segensvolle Wirkung nach außen. An den Früchten erkennt man den Baum, an den Wirkungen zeigt sich's, ob gut oder schlimme Mächte tätig gewesen. Wie schlimme Früchte hat die französische Revolution gebracht für Frank reich
und für Europa. Im Rausche der Begeisterung für Freiheit und Gleichheit begonnen, endet sie mit der blutigsten Gewaltherrschaft, die es je gegeben, mit der der Jakobiner. Mehr Blut floß damals in Paris allein, als 1809 in den Tiroler Bergen. Das Ende ist wirtschaftlicher und geistiger Ruin. Napoleon, der aus dem Chaos der Anarchie geborene Titan, bringt Schmach und Knechtschaft über halb Europa, Schmach und Knechtschaft vor allem über Deutschland. Deutsche Fürsten tragen willig, ja freudig seine Ketten
Genius nahm das heilige Banner dem sterbenden Hofer aus der Hand, tauchte es tief in den heiligen Bronnen, der aus den Todeswunden tirolischer Helden gequollen, und trug's hinaus aus den Bergen, hin übers deutsche Land und die heiligen Tropfen, glühend heiß fielen sie in deutscher Männer Herzen. Tirols Heldenkampf hat Deutschland aufgerüttelt aus der Knechtschaft Schlaf. Am Beispiele Andreas Hofers und der Helden von anno Neun richten sich die Besten von Deutschland» I Männern auf und gehen daran