Reifröcken in fröhlichem Tanze. Ja sie konnten sich auch freuen über die Brennerbahn, denn sie war nicht nur für damals ein gelungenes Werk, sondern sie ist auch heute noch einzigartig in ihrer wild romantischen Schönheit. Unmittelbar nach dem Bahnbau wurde es sehr still in Colle Jsarco. Keine Reisekutschen, keine Stell-, keine Eilwagen, nichts kam mehr; nur alle Tage einmal kroch ein kleines Zügl über den Brennero. Den Leuten wurde Angst und bang bei dieser Ruhe; die Hebung des Ortes
war ja für sie alle die wichtigste Lebensfrage. Die kargen Felder, welche ja nur das Allernötigste trugen, reichten nicht aus. So gingen traurige Monate vorüber, bis dann endlich im Frühling der eine und andere Fremde in Colle Jsarco ausstieg, die Schön heit der Natur, die ihm hier überall ent gegenkam, empfand und sich daran erfreute. Und als es Sommer geworden, fuhren bereits zwei Züge täglich und brachten oft 60 bis 70 Personen. Diese aßen und tranken dann in Großmutters Gastzimmer oder im wildver wachsenem Garten
und wollten allein die Natur bewundern. Meine Großmutter war die Erste, die er kannte, daß die Zukunft für Colle Jsarco im Fremdenverkehr liege; sie war überhaupt eine tüchtige Frau, die sich mühte, es allen recht zu machen, ihrem Mann, ihren Kindern und vor allem der Heimat. Sie führte die Fremden von der Hühnersteige zum Fisch