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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 12.06.1929
Umfang: 10
Seite 94. „Der Bergfried' Nr. 24. Bitte für das Grad Sorge getragen, es war sehr ge pflegt und mit schönen Blumen bepflanzt. Unweit da von war die Schirnbacherifche Familiengrabstätte, wo auch Lena ruhte. Nachdem Christian ein stilles Gebet am Grabe der Eltern verrichtet hatte, verletz er den Ort der Toten wieder, ging die Dorfstraße hinunter und betrat bald darauf den Boden des Nockerhofes. Ein untersetzter grauhaariger Mann kam ihm ent gegen. „Was wünschen Cie?" fragte er höflich

, i „Mein Name ist Christian Nocker." Da nahm der andere die Kappe ab, streckte dem An kömmling die Hand entgegen und sprach: „Der neue oder eigentlich der alte und rechtmäßige Besitzer des Nockerhofes. Darf ich Ihnen den Hof zeigen? Ich bin der Verwalter Kruckenberger." Er führte Christian durch Halis und Hof, Scheunen und Ställe, erklärte hier und erläuterte dort. . Christian lachte das Herz im Leibe. Er hatte den Hof vom Vater in gutem Zustande übernommen, ihn auch so übergeben, aber Jakob Wendlinger

hatte im mer noch verbessert, vergrößert und viel Geld hinein-, gesteckt, bis ein wirklicher Musterhof entstanden war. Christian sparte nicht mit Lob. Seine scharfen Augen drangen in alle Winkel, sie fanden nichts Tadelnswer tes. lieberall herrschte peinliche Sauberkeit und Ord nung. Der Verwalter mußte ein tuchtiger Landwirt sein. Aus dem Hofe selbst sah Christian lauter fremde Ge sichter, keine der alten Dienstboten mehr. Zum Schluffe führte der Verwalter seinen neuen Herrn in die Stube

, in der noch die alten Nockerschen Möbel stan den, auch der Sekretär war darunter, Und zeigte ihm die Bücher und Abschlüsse der letzten Jahre. Der Nockerhof konnte sich sehen lassen, er warf ein hübsches Erträgnis ab. „Herr Kruckenberger," sprach endlich Christian hoch- befriedigt, „ich bin Fachmann und sehe, daß der Nocker hof einem tüchtigen Manne anvertraut war. Verwalter brauche ich keinen, wenn Sie aber mit denselben Be zügen bei mir im Dienste bleiben wollen, wird es mich freuen." „Ich danke Ihnen, Herr Nocker

einzurichten; aber es ist alles in Ordnung und ich denke, in vier Wochen wird unsere Uebersiedlung möglich sein. Zuerst will ich noch meinen Hof dort im Wippachtale verkaufen." Die beiden beredeten noch dies und das, dann ging Christian, nachdem er dem Verwalter versprochen hatte, am Nachmittag mit ihm einen Gang über die Felder zu machen, in den „Goldenen Adler", um dort das Mittagessen einzunehmen. Auch hier wurde er sofort erkannt, Wirt Und Wirtin kamen herbei und begrüßten ihn aufs herzlichste. Beide

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Tiroler Post
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Seite 8 von 20
Datum: 02.02.1906
Umfang: 20
er- mordet und der Fehler werde durch seine, Pro- sorowskys, Ermordung wieder gut ge macht werden. — Ein Mord soll gutgemacht werden durch Hinzufügung eines Zweiten Mordes! Und diese revolutionäre Bestie wird von der sozialdemokratischen Gesellschaft als Göttin be jubelt und gefeiert. Der König von Dänemark +. König Christian IX. von Dänemark f. König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter von 88 Jahren gestorben. DieseTodesnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz

des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Josef und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte ein so hohes Alter wie Christian IX, aber auch kein Herrscher

hatte so ein wechsel volles Geschick und solchen Wandel der Schick sals- wie der Volksgunst erfahren als er. Da er am 8. April 1818 als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm und der Herzogin Luise Karoline von Glücksburg auf Schloß Gottorp das Licht der Welt erblickte, konnte Kömg Friedrich VIII. von Dänemark und seine Gemahlin Köniairr Luise. niemand voraussehen, daß er jemals den Thron besteigen werde. Zur Zeit regierte Frederik VI. der präsumtive Thronfolger Christian — später VIII. — war 31 Jahre alt, hatte kurz

und Oesterreichs in Schles wig ein, woraus König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1864 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich das bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

den Kronprinzen und mußte ihn um Geld ansprechen. Ein andermal er örterten einige im Ausstande befindliche Arbeiter ihre Lage, als der König vorbeikam. „Wollen wir den König um seine Meinung fragen!" rief der eine, und eine Stunde lang redete König Christian mit den Streikenden, die dann mit dem Rufe von ihm schieden: „Es gibt keinen König wie den unseren!" Von jedem höfischen Zwange losgelöst war die Lebensweise des Königs. Allabendlich nach dem Diner reichte der König jedem Gaste die Hand und sagte

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Tiroler Post
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Seite 14 von 16
Datum: 29.10.1909
Umfang: 16
hatte, schwoll zum reißenden Strom an. Die Brücke, die den Verkehr mit dem Dorf vermittelte, widerstand nur ganz kurze Zeit dem Anprall der Eisschollen. Nun war der Bachhof und das Häuschen des Hanf-Christian von jeder Verbindung mit dem Dorf abgeschnitten, des sen tiefergelegener Teil ebenfalls gefährdet war. Gegen Abend stieg das Wasser rapide, die Sturmglocke tönte vom Dorf herüber, und die einbrechende Dunkelheit vermehrte das Grausen. Aber immer noch glaubte der Bach hofbauer an keine ernste Gefahr

kein Wort; man sah ihm an, daß et mit sich kämpfte, ob er die gebotene Hilfe annehmen solle. Zur Entdeckung des Nordpols: Der Polarforscher Robert Peary mit seinen Polarhunden. Sohn beriet, welche Maßregeln man ergreifen könne, um zunächst das Vieh in Sicherheit zu bringen, nahte Hilfe von außen. Der Hanf-Christian, der schon seit Monaten den Bachhof nicht mehr be treten hatte, kam mit seinem ältesten Jungen. Der englische Luftschiffer Latham, der kürzlich bei seinem Flugversuche über den Aermel- kanal

ins Meer fiel, durchflog in nur 18,5 Minuten eine Strecke von 20 Kilometern. Die Gretlies sagte leise: „Ach Gott, Christian, das Unglück, das Unglück! Und daß du" — dann verstummte sie mit einem ängst lichen Blick auf ihren Mann. „Ach was, jetzt is kei' Zeit zu Redensarten, Gretlies, jetzt heißt'? anpacken! Zuerst die Pferd' und die Küh' — macht fix! — da, in der Minute is's Wasser schon wieder gestiegen!" Ter Wilhelm, in dessen Augen trotz aller Schrecknisse ein freu diges Licht glomm, rief

: „Ich schaff' gleich den Braunen fort!" und der Vater ließ ihn gehen. Es begann nun ein eifrigeg Schaffen, ein eiliges Hin und Her zwischen dem Bach hof und dem. Häuschen des Hanf-Christian. Nach einer halben Stunde war alles Vieh ge borgen, und die Bewohner das Bachhofes füll ten die kleinen Räume des Nachbarhäuschens. Nur der Bauer selbst hatte es nicht betreten. Niemand als das Bärbele achtete in der Ver wirrung darauf, daß er sich mit seiner La terne wieder dem Hoftor zuwendete. Mit flinken Schritten

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.04.1920
Umfang: 4
gegeben habe." Sie fing an, Christian zu dem Prokuristen zu sagen; er lächelte dankbar. Sie fragte die Kinder, wie er ihnen gefiele. „Idiot," sagte Caspar. — „Er hat eine häßliche weiße Narbe auf der Nase," bemerkte Alvilda. Beide waren aber darin einig, daß er die Gutmütigkeit selbst sei. Frau Grete setzte sich, als die anderen Pensionisten das Wohn zimmer verlassen hatten, mit ihrem Kaffee zu Schröder auf das Sofa. „Morgen gibt es Erdbeeren, die ersten vom Jahr, Christian; trotz der Kriegszeiten

einen gebildeten, bescheidenen und ruhigen Mann. Ich will alle Bedenken beiseite setzen. Ich will Ihnen verraten, daß ich meinem Manne auf seinem Sterbebette versprochen habe, seinen Kindern einen Vater zu gebey. Komm und küsie mich, Christian." Prokurist Schröder blieb steif und kostermert sitzen. Sie nahm ihm die Kaffeetasse aus der Hand. „Du bist gar zu bescheiden," sagte sie, faßte ihn um den Hals und küßte ihn. Ihm wurde ganz schwindlig.' „Jetzt mußt du natürlich ausziehen

Vorderzähne eingestaßen hat." Auf Schröders Kopf sträubten sich die Haare. Als er um elf Uhr gute Nacht sagte, sagte sie zu ihm: „Ich habe dir eigentlich nichts weiter vorzuwerfen, aber du mußt dich daran gewöhnen, etwas lebhafter zu fein; oder muß ich dich erst «in bißchen in Behandlung nehmen?" In dieser Nacht schlief der Prokurist nur schlecht. Er wurde zum Pastor geschickt, um das Aufgebot zu bestellen. Sie wurden zum erstenmal und zum zweitenmal aufgeboten. „Was ist mit dir los, Christian? Du siehst

so elend aus. Ist es was mit dem Magen? Der muß in Ordnung sein zu unserer Hochzeit am Dienstag." In dieser Nacht schlief Christian Schröder überhaupt nicht, und er lag da und wiederholte sich in einem fort: „Du bist ein Monn. Christian, ja, das bist du, Christian." Er nahm all seinen Mut zusammen und ging ins Pensionat hinauf, bevor die Bank geöffnet wurde. Grete machte ihm selber auf. . „Frau Feddersen," sagte er. „Wie nennst du mich, du Idiot?" Er steckte die Hände in die Taschen, ballte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 24.12.1903
Umfang: 12
die Mannschaften zur Ergänzung der vorgeschriebenen Präsenzstärke unumgänglich eiforderlich sind. Ter König und der Kronvrinz von Dänemark sind in Berlin zum Besuch bei Kaiser Wilhelm gewesen. Das ist das Zeichen, daß das dänische Königshaus jetzt endgiltig die Ereignisse von 1864 anerkennt. Nun aber fuhr König Christian und sein Sohn noch Gmunden zur Silberhochzeit des Herzogs von Cumber- land am 19. ds., wo gleichzeitig die Verlobung der Herzogin Alexandra von Cumberland mit dem Groß herzog Friedrich Franz

an der Eisdecke noch zu halten vermochte. Durch die Hilferufe aufmerksam gemacht, erschienen an der Unglücksstätte Josef Weigl Meßnersohn, Josef Loder Bäcker, Joh. Goller Hausierer, Christian Ahorner Taiglbauer, Thomas Ahorner Knecht und Christian Ahorner Knecht. Nachdem das Eis an dieser Stelle sehr dünn war, gelang es den 6 genannten Männern nur mit großer Schwierigkeit und unter eigener Lebens gefahr, den Anton Waldner mittelst Stricke zu retten. Da den Anton Waldner schon die Kräfte verließen, hätte

es nur mehr wenige Augenblicke gewährt und eingebrochenen Schlitten hing, wurde noch am Abend 5 Uhr ebenfalls mit großen Schwierigkeiten und unter Lebensgefahr von Josef Weigl, Frz. Pfatter und I. Schwaiger geborgen. Nach der Leiche Daxenbichlers konnte wegen einge tretener Dunkelheit und Gefährlichkeit des Eises nicht mehr geforscht werden. Am 21. Dezember wurden die Bergungsarbeiten von Johann Schweiger, Welzenknecht, Balthasar Schwaiger Kramerknecht, Christian Ahorner und Stefan Schwaiger Knechte beim

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Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 30.12.1944
Umfang: 8
. Fußpfleger Josef Unterfrauner übt seine Tätigkeit am 3. Jänner 1945 in Oberbozen aus. Anfrage: Pension Lora'. Am 5. Jänner 1945 in Kloben* stein. Anfragen: Hotel „Central'. Christian mußte sich eine Zigarette Dann lernte ich Erich kennen... er ist anzünden. Er war sichtlich schwer er so gut und so voller Vertrauen. Weißt schüttert. „Allah segne diesen Mann!' du übrigens, was er sich am meisten sagte er leise. „Ich möchte ihn doch wünscht? Kinder... Und ich. Christian, gern kennenlernen. Heute

und gar! Aber nur zu deinem gangenen Jahre kennengelernt. Sie Vorteil.' heißt Gabriele und ist achtundzwanzig „Danke schön. Ja. Christian, und da- Jahre alt. Keramikern mit eigenem mit wäre nun zwischen uns zweien al- Geschäft.' u !es klar, ja? Einmal, vor vielen Mona- „Und das ist also die Richtige?' ten. wünschte ich nichts sehnlicher, als „Ich hoffe es sehr.' daß du wieder zu mir kämst. Dann, als Sie schwiegen. , ich Erich kennenlernte. hatte ich Angst, Dann erhob sich Gertrud. Sie stan

- daß du erscheinen könntest. Vorhin den sehr nahe beisammen wie ein aber, als ich dich so unerwartet sah, Liebespaar das sich in der Dämmerung erschrak ich regelrecht. Doch jetzt ist trifft und viel wichtige Dinge zu spre- alles gut. Ich wünsche dir viel Glück... dien hat. „Eines möchte ich dir noch für dein ganzes Leben und aus ganzem sagen“, flüsterte sie. «ich bin dir nicht Herzen.“ böse Christian Trotz allem. Ich habe „Ich wünsche es dir auch', sagte er einmal sehr geweint, deinetwegen, aber still

... den Familiennamen wußte er nicht ein mal. Sie war so ein liebes Mädel gewe sen. sie konnte so herrlich lachen und unbekümmert : n den Tag hinein leben Der Mann, der sie bekam, machte kei nen schlechten Griff. Glück auf. kleine hübsche Gertrud! Er ging in sein Hotel. Tassilo saß vor einet- Flasche Wein und sah düster aus. wie immer, wenn er auf den Freund warten wußte. Na? — Was ist?' frag te er mißgelaunt. „Sie hat einen Schrei- krampf bekommen und schwört, daß sie ohne dich nicht leben kann — oder?' Christian

wartete, bis auch er sein Glas gefüllt hatte. „Weder dies 'noch jenes. Sie schrie nicht und kann ohne mich sehr wohl leben. Ini übrigen hat sie vierzig Kinder. Vierzig Kinder änderet- Leute natür lich'. fuhr Christian fort. „Gertrud ist Kindergärtnerin geworden. Was sagst du nun?“ „Nichts; das verschlägt mir die Spra che. „Mir ging es ähnlich. Aber damit nicht genug. Sie heiratet.' — „Dich?' „Unsinn. Einen Hauptmann. Er heißt Erich viel mehr weiß ich nicht von ihm. Aber es sieht au;, ais liebten

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.04.1926
Umfang: 4
nur mit Titze Feigenkaffee bereiten; er ist außerordentlich farbkrästig und sparsam >m Gebrauch. sich die Kraft zu, wenn er selbst in seiner siegenden Per sönlichkeit vor die Kunden hintrat, Gebrüder Westen wald manchen Schaden zuzufügen. Ach, es inußtc eine Wonne sein, Manfred Westenwalö, den er weißglühend Hatzte, einen Schlag nach dem andern zu versetzen. Aber der Gedanke an den vornehmen alten Johann Christian Westenwald würde ihn stets vor dieser Hand lungsweise znrückhalten. Denn in seinem Hanse

hatte er verkehrt, seine Gastfreundschaft genossen, an ihn dachte er nur in Hochachtung und warmer Sympathie. Und er war der Chef der Firma, Manfred hätte er treffen und schädi gen mögen, Johann Christian nicht. Er machte in den Hamburger Häusern, in denen er ver kehrt hatte, seine Abschiedsbesuche. In die Westenwald- sche Billa ging er, als er wußte, die Herrschaften nicht anzutreffen. Er wollte kein Wiedersehen mit Dorothea Westenwald. Er gab seine Karte ab. Und verließ am nächsten Tage Hamburg. 9. Johann

Christian Westeuwald kam versorgt nach Hanse. „Herr Werner ist plötzlich ernstlich krank geworden." erzählte er bei Tisch. „Und das jetzt mitten in den Ab- schlnßarbeilen. Ich habe eigentlich keinen einzigen, der ihn wirklich vertreten kann." .Herr Werner war der alte, langjährige Prokurist des Hauses Westeuwald. Als Johann Christian nach deut Tode des Vaters die Firma übernahm, war Herr Werner schon als BuKhalter tätig. Er wurde von Johann ^gri- stian zum Prokuristen ernannt und hatte in den vielen

Jahren alle Geschehnisse und alles Gute und Trübe mit seinem verehrten Chef und dem Hanse geteilt. Nun war er alt und kümmerlich geworden und seine Krankheit gab ihnen allen zu denken. „Ich will gleich einige Flaschen Wein in seine Woh nung schicken," meinte die Senatorin. „Es ist schrecklich, Johann Christian, wie sehr sich das Bild in deinem Ge schäft in den letzten Jahren verändert hat. Wenn ich dich früher einmal abholte, begrüßten mich nur alte, bekannte, ausgezeichnet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 02.04.1903
Umfang: 8
am 8. April sein 85. Lebensjahr. Wie zur Zeit Kaiser Wilhelms I. in Deutschland, so sind in der dänischen Königsfamilie gegenwärtig vier Genera tionen vertreten, da König Christian einen Urenkel, den Enkel des Kronprinzen, besitzt. Der König wurde am 8. April 1818 auf dem Schloß Luisenlund bei Schleswig geboren als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- bürg und der Herzogin Luise, geborenen Prinzessin von Hessen-Kassel. Am 26. Mai 1842 vermählte

Thyra, geboren zu Kopenhagen am 29. September 1853, seit dem 21. Dezember 1881 mit Ernst August, Herzog von Cumberland, vermählt ist. Man ersieht hieraus, welche hervorragende Stellung König Christian IX. durch diese weitverzweigten verwandt schaftlichen Beziehungen unter den europäischen Herrschern einnimmt. Sersonal«achrichteu. Der Kaiser hat die Uebernahme des FML. Hugo Wagner, Komman danten der 44. Landwehrtruppendivision, auf sein Ansuchen in den Ruhestand angeordnet und dem selben

, ist klar. Christian wußte ja das, aber ihm genügte die Suprematie, auf die Liebe verzichtete er großmütig. Als der Herr Chrisiian mit den StudiiS zu ^ude war, widmete er sich einem Brotstudium, bei em ein kluger Kopf nicht hungern braucht, und als ^ damit fertig war und seine ersten Sparpfennige N ^ hatte, da näherte er sich der Frau Politik, anfänglich verschämt und schüchtern, später schon dreister und somit erfolgreicher. Dies wird en Leser nicht wundern. Ein Menschenkind, das l.chon als kleiner

, waren geradezu be- als ihnen Herr Christian die Idee entwickelte, Fordert und verbreitet in alle« öffentlichen Lokalen, sowie in den christlichen Familien de» .Tirol«?'. man solle ihm ein politisches Mandat anvertrauen, man solle ihn zum Führer einer politischen Partei ausrufen, er werde versuchen, seiner Partei zum Siege zu verhelfen. Christian schien auch in dieser Frage wieder unter einem günstigen Stern geboren zu sein, denn kaum als er in die politische Laufbahn wat, dekre tierte der Herrscher

des Landes, wenn auch nicht dem Herrn Christian, sondern sicher andern zulieb, eS seien die Mandate für die politische Vertretung der getreuen Untertanen ausgiebig zu vermehren. So schien eS, daß solche Mandate billig wie Brom beeren schienen — zum Glück ohne Schmälerung der Einkünfte. Herr Christian hatte schon gemerkt, daß ein echter und rechter Politiker sich die ersten Sporen in der Opposition — bei der Partei der Allesbesser wisser verdienen müsse. Und so sprang denn Herr Christian zum Schrecken

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1906
Umfang: 8
Prozent der von der Wahl Fortgebliebenen die größere Hälfte viel leicht der größte Teil davon aus triftigen Gründen entschuldigt war, und so kann man denn mit vollem Rechte behaupten, daß in Belgien am Wahltage so gut wie sämtliche politisch vollberechtigten Bürger an der Urne erscheinen. Einen solchen Erfolg zeitigte die Einführung der Wahlpflicht in Belgien. Der König von Dänemark -Z-. slöilii, Christian kk. von Dänemark König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter

von 88 Jahren gestorben. DieseTodcsnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Joses und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte

ein so hohes Alter wie Christian IX., aber auch kein Herrscher hatte so ein wechsel volles Geschick und solchen Wandel der Schick sals- wie der VolkSgunst erfahren als er. Da er am 8. April 1818 als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm und der Herzogin Luise Karoline von Glücksburg auf Schloß Gottorp daS Licht der Welt erblickte, konnte niemand voraussehen, daß er jemals den Thron besteigen werde. Zur Zeit regierte Frederik VI. der präsumtive Thronfolger Christian — später VIII. — war 31 Jahre alt

und Oesterreichs in Schles wig ein, worauf König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1364 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich daS bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

den Kronprinzen und mußte ihn um Geld ansprechen. Ein andermal er örterten einige im Ausstande befindliche Arbeiter ihre Lage, als der König vorbeikam. „Wollen wir den König um seine Meinung fragen! ' rief der eine, und eine Stunde lang redete König Christian mit den Streikenden, die dann mtt dem Rufe von ihm schieden: „Es gibt keinen König wie den unseren!' Von jedem höfischen Zwange losgelöst war die Lebensweise des Königs. Allabendlich nach dem Diner reichte der König jedem Gaste die Hand und sagte

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 04.04.1926
Umfang: 10
anderer Menschen zu richten. Warum mußte auch gerade Manfreds Mutter so ganz und gar noch von der alten, übersoliden Richtung sein, sich so streng allen modernen Ideen, allem leichten Le bensgenüsse verschließen? Mit dem Senator war leichteres Auskommen. Don Octavio schätzte ihn, ihr selbst gefiel der ritterliche, vor nehme und liebenswürdige Mann. Er würde ein ange nehmer Schwiegervater sein. Auch Johann Christian hatte sich bald mit der neuen Schwiegertochter innerlich ausgeföhnt. Schien sein Lieb ling

wie seine Bräutigamspflichten. Und Johann Christian, der gehofft hatte, mit dem heimkehrenden Sohne einen neuen Geist in das alte Haus einziehen zu sehen, fühlte sich bald enttäuscht. Manfred war auch da draußen kein besserer Kaufmann geworden. Und Johann Christian wußte nun: auch in Zukunft würde die Last des Geschäftes vor allem aus seinen Schultern ruhen, und an Manfred würde er keine rechte Stütze finden vorläufig. Und seine eigenen Schultern waren müde geworden in den letzten Jahren, seit sich Sorgen eingestellt

, Sorgen, von denen nur er allein etwas wußte. Er hatte das Geschäft gemeinsam mit Dorotheas Vater vor nunmehr dreißig Jahren übernommen, nachdem sein eigener Vater die Augen zur ewigen Ruhe geschlossen hatte. Die beiden Brüder vertrugen sich gut miteinan der, sie vergrößerten das Geschäft, brachten es zu neuem Ansehen. Später Heirateten sie beide, Johann Christian ein Mäd chen aus altem hambnrgischen Patrizierhanse, schlicht und einfach erzogen, mit strengen Grundsätzen und soliden LebensgewohnHeiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 24.06.1854
Umfang: 8
von Maruol. 3 für Rinderer Joh.Christian von Sontag. 12 für Burtfcher Johannes von Maruol. » 14 für Rinderer Johann vonSontag. » 22 für Burtfcher Johann Evangelist von Fontanella. 29 für Zech Franz Anton von Naggal. Im IV. Distrikte. Loszahl 10 für Schallert Marr Josef von Nenziiig. » 11 für Scherer Martin von dort. „ 12 für Drerel Johann Kantins von dort. » 13 für Matt Josef Adam von dort. » 16 für Nusch Josef Anton von Nüzideiö. » 17 für Ammann Christian von Nenzing. 19 für Burtfcher Franz Xaver

. » 12 für Lorüufer Christian Jakob von Run- gelin. i, 14 für Sandholzer Franz Anton von Bludenz. i5 für Ganahl Uran;Anton von Außerbraz. „ 16 für Mutter Jakob Fidel von Nungelin. „ 17 für Neyer Frati; Xaver von Blndenz. „ 21 für Fiel Franz Anton von Anßerbraz. 22 für Jehly Josef Andrä von Blndenz. i, 26 für Mähr Josef Anton von Jnnerbraz. 23 für Koller Ludwig von Blndenz. ,, 3V für. Frick Johann Mathias von Radin. » 35 für Vaplon Johann von Gassünd. v. Gerichtsbezirk Schruns. Im I. Lofungsdistrikte. Loszahl

1 für Pfeifer Johann Wenzeölans von Gafchurn. » 3 für Lerch PiuS Martin von Parthennen. » 4 für Mangart Johann Ulrich von St. Gallenkirch. » 5 für Tfchofen Ich. Josef von Gafchurn. » 6 für Neyer Johann Christian von St. Gallenkirch. ,» 7 für Zngg Johann Josef von dort. „ 3 für Bnrtschcr Heinrich Fidel von Stallehr. », 9 für Saler Josef Jgnaz von Sn Gallen kirch. „ 10 für Bargehr Thomas Anrel von dort. ,» 11 für Boly Josrf von dort. „ 12 für Klehenz Franz Xaver von Parthennen. 14 für Respmger Josef Anivn

von «i. Gallenkirch. „ 15 für Lerch Dionys von Gafchurn. Loszahl >6 für Tfchofen Franz Josef Anton von St. Gallenkirch. „ 17 für Fritz Josrf Anton von dort. „ IL für Graß Josef Anton von dort. „ 19 für Battlog Josef Andrä von Lorüns. ,» 22 für Kajpcr Johann Josef von St. Gal lenkirch. 23 für Tschann» Peter Josef von Par thennen. » 24 für Kasper Johann Christian von St. Gallenkirch. ,, 25 für Netzer Johann Michael von dort. 26 für Mattle Stephan von Gafchurn. „ 27 für Lechthaler Johann Christian

von St. Gallenkirch. 23 für Tfchofen Franz Josef Jgnaz von St. Gallenkirch. II. Distrikt. Loszahl 1 für Schüler Josef Anton von Bartholo- inäberg. „ 3 für Tfchofen Mar Josef von Schrnns. ,, 11 für Marent Franz Anton von dort. ,, 13 für Jenewein Johann Josef von dort. „ IS für Fritz Johann Christian von dort. „ 17 für Keßler Christian von dort. „ 19 für Stemmer Andrä von Bartholomäberg. „ 20 für Stemmer Christian Magnns von dort. „ 22 für Netzer Josef Anton von Schrnns. III. Distrikt. Loszahl 5 für Dönz Philipp

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 20
Datum: 02.01.1907
Umfang: 20
Schmidt Karl Kaufmann 360 Nachbaur Gebhard mit Familie 361 Johann Mair Zimmermann 362 Schmider Paul Privat 363 Geschwister Acker 364 Defregger Seb. Hausbesitzer 365 Freisinger Josef Hausbesitzer 366 Wagner Josef mit Frau 367 Gg. Piechl mit Frau 368 Familie Fuchs 369 Kronthaler Josef mit Frau 370 Zaißer Frz. mit Frau 371 Haselsberger Christian mit Frau 372 Mayerhofer Josef mit Frau 373 Hofer Benedikt mit Frau 374 Sachsenmaier Johann mit Familie 375 Frl. Wairather Kathi 376 Pirlo Oskar 377 Steinbacher

Jakob Gastwirt mit Frau 378 Hupf Josef mit Frau 379 Posch Josef mit Familie 380 Joh. Kristl mit Familie 381 Joh. Stadler mit Familie 382 Gg. Leitner mit Familie 383 Glarcher Christian mit Frau 384 Schmidt Mathias mit Frau 385 Hollrieder Johann mit Familie 386 Klarner Math. Braumeister mit Frau 387 Reichenberger mit Familie 388 K. k. Forst- u. Domverwalter Coglievina m. Frau Wama 389 Zach Josef mit Familie 390 Scheib er Leonhard mit Familie 391 Rindfleisch Joses mit Frau 392 Famile Eisenmann 393

Malermeister mit Frau 448 Fuchs Wilhelm 449 Eppensteiner Stefan Metzgermeister 450 Nothegger Michael Hausbesitzer 451 Stöckl Christian mit Familie 452 Ww. Haselsberger Elise Seidenstoff - Fabrik - Uuiou Adolf Grieder & Cie. k ? i. im. Zürich J. 7 (Schweiz) 1570 liefern neueste Seidenstoffe jeder Art porto- und zoll frei. — Reichhaltige Master-Kollektion umgehend. — Kataloge von Stickerei-Blusen und- Roben. m Danksagung. Für die anläßlich des Ablebens unseres innigstgeliebteu. guten Vaters W. Fckimd Arm

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 04.01.1945
Umfang: 4
.“ „Und das ist also die Richtige?' Christian dachte daran, daß auch Gertrud ihn gefragt hatte: Ist das die Richtige? Natürlich war Gabriele die Richtige, er mußte es doch wissen. „Seüi'-i verstau. Hielt 1' antwortete er rasch. „Ich hoffe es wenigstens. Wenn man schon ein ganzes Leben lang Zu sammengehen _will, nicht wahr... Bist du sehr böse?' Der Schatten eines Giebelhauses lag eben auf ihrem Gesicht, so daß er die Tränen in ihren Augen nicht sollen konnte „Warum sollte ich dir böse sein!' erwiderte sie fröhlich. „Iin

Ge genteil Christian ich wünsche dir al les Oute Und jetzt wollen wir ein we nig rascher gehen ja? Meine kleine Schwester und dein Freund sind mäch tig voraus. Wie lange bleibst du noch hier?' „Bis morgen “ Christian begleitete Margarete bis zur Hius-iir Vor den blassen Scheiben dämmert? schon der neue Tag. „Oute Nach’ Reta' sagte er ihr die Hand gehend „Nochmals Dank für alles..- für alles . Margarete nickte tapfer. „Für alles', gab sie zurück. „Ich werde dich wohl nicht mehr Wiedersehen?' „Ich weiß

wieder. Sie war ihm nicht böse; immer schon hatte sie es gewußt, daß man einen Mann wie ihn nicht hallen konnte. Nun aber, da aus dem Vielleicht ein Gewiß geworden war. nun schmerzte es doch sehr. „Chri stian!' sagte sie ernst, ihre Stimme schwankte. „Christian!' Und ehe sie selbst wußte wie es geschah, fiel sie ihm um den Hals und küßte ihn, heißer und inniger als je. „Du!' stammelte er noch. Sie riß sich los und rannte die Trep pe hinauf. Sie fand kein Wort mehr. Er hörte wie oben die Tür zugewor fen wurde. Da stand

, die der erste Zug Ln die fleißige Stadt gebracht hatte. Er Heß sich seinen Zimmerschlüssel geben Der Portier sah auf: „Herr Doktor Lutz?' — Dann, als er bejahen de Antwort erhalten hatte; „Gestern abend wurde nach Ihnen gefragt; eine Dame wollte Sie sprechen'. „Aber ich war doch bis fünf Uhr da!' „Die Dame kam erst gegen halb sieben Einen Augenblick, sie nannte ihren Namen ... richtig jetzt fällt er mir wieder ein. Eine Frau Wildeiter, wenn mich nicht alles täuscht. Sie wohnt hei uns.“ Christian ging

in sein Zimmer. Tas silo hatte ihn erwartet, um ihm mitzu teilen. daß er in Nürnberg zu bleiben gedenke, vorläufig wenigstens. Er wol le sieh morgen mit Fräulein Babettc treffen... Sieh einmal an! Christian lächelt#. Und dann legte er sich an- gekleidet auf das Bett, er spürte keine Müdigkeit, Das Fenster .stand offen, kühl strich die Morgenluft in den Raum. Die Vorhänge blähten sich. Christian Peter schloß die Augen, ihm war als stünde Margarete neben ihm und erzählte ihm törichte Dinge

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 16.01.1945
Umfang: 4
I' Sie preßte die Fäuste an die Stirn. „Er ist so anständig. Er vertraut mir völlig. Und ich betrüge ihn . , . und mußte ihn heute genau so gemein be lügen . . . Bruno! Mein Gott! — Was hast du aus mir gemacht !‘ f D’Alban lächelte freundlich: «Ich sehe, du bist sehr aufgeregt. Unter die sen Umständen ziehe ich es vor. zu gehen. Ich komme nach dem Abend essen wieder. „Das ist ausgeschlossen! Der Abend gehört Christian! Schou halb an der Türe, wandte er sich um. Seine Augen wurden plötz’leh dunkel nnd

, Meine Firma in Paris zahlt ausgezeich-, flüsterte sie immer wieder: „Was hast nete Provisionen. Es ist mein Pech, du aus mir gemacht —! , daß ich so lange keine Einnahmen mehr hatte. Aber eines Tages wird alles wie der anders. Wir verdienen gut Ga- Christian verbrachte den Abend al- briele. glaube mir das, wir zahlen deine lein Er aß mißmutig und ohne Appetit, Schulden, wir fahren an die Riviera, verärgert darüber, daß er das Anerbie* wir zwei ganz allein freust du diel) ten eines Geschäftsfreundes

, von dem der Kellner mit ehr mehr die Macht über sie hatte, die Ihm fürchtlger Stimme sagte: „Wir haben gestern noch sicher schien. Man mußte nicht mehr viel davon. Wenn Sie et- auf der Iiut sein. „Schön, wir alle haben was Besonderes wollqn --- dies ist et- Nerven —. Und jetzt rufst du ihn an.' was Besonderes,' „Erst wenn du weg bist.' Und Christian trank ihn. Eigentlich, „Eben nicht. leb bleibe so lange. Er so dachte er düster, während er in der wohnt in seinem alten Hotel, nicht altersdunklen Ecke

»aß. eigentlich woll- wahr?' D‘A!ban ging zum Apparat und tq ich an diesem Abend mein« Verlo- wählte die Nummer. „Ich möchte Herrn bung mit Fräulein Gabriele Vlttlnghoff Doktor Lutz sprechen. Doch, er muß feiern. Es Ist nur gut. daß Ich nicht — wie das meine voreilige Absicht war — seiner nicht würdig? Christian war tut- im Ratskeller einen Tisch bestellt habe, behaglich zumute. Gestern hatte er ri» Denn nun, man kann es betrachten wie heiraten wollen heute noch, und letzt man will, nun sitze Ich mutterseelen

, Fräulein !e wollte nicht heiraten — wenigstens Christine Stadler aus Landshut, aus der im Augenblick wollte sie nicht. Bei Blumengasse, aus einem alten, ehrwür- Lichte gesehen hatte er einen reget* digen Hause, über dessen Eingang der rechten Korb bekommen, er, Christian wackere Ritter Georg mit dem Dra- Peter Lutz, dem die Frauen sonst doch chen kämpfte. Christine Stadler -»• das jeden Wunsch erfüllten. So etwas muß- machte das Herz wieder froh. Christ!.» te verdaut werden. — Ja, und die Prost, kleine

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.02.1906
Umfang: 8
und eine Prosanation unterblieb nur, da der Senior der Geistlichkeit drohte, die Intervention der 300 Leute anzurufen, die nur aus das Zeichen warteten. In vielen Orten mußten die Kommissäre unverrichteter Dinge abziehen. * Christian IX. vo« Dänemark. Aus Kopen hagen ist die Meldung eingetroffen, daß dort König Christian IX. von Dänemark gestorben ist. Geboren am 8. April 1818, hat dieser Fürst das hohe Alter von 88 Jahren erreicht, und wegen seiner Viel sachen Familienbeziehungen zu den europäischen

Herrscherhäusern hat man ihn einst den „Großvater Europas' genannt. Während dieser langen Lebens zeit hat König Christian so ziemlich sämtliche Wechselfälle kennen gelernt, mit denen das Schicksal das Dasein des Menschen bunt zu gestalten pflegt. Weder irgend ein anderer, noch gar er selber hätte wohl schwerlich einmal daran gedacht, daß er einen Thron besteigen und eine Krone auf sein Haupt setzen werde. Als der kinderlose Friedrich VII. von Dänemark starb, der letzte der direkten Linie des Hauses Olden burg

, konnte Herzog Christian als Nachfolger kaum in Betracht kommen. Der zur Nachfolge zunächst berechtigten Linie, der Augustenburgischen, der älte ren, gehörte er nicht an; das Haupt der anderen, jüngeren Linie Schleswig - Holstein - Sonderburg- Glücksburg, war nicht einmal Herzog Christian, sondern sein Bruder Karl. Dieser lebte damals in Kiel ungefähr wie ein wohlhabender Gutsbesitzer, der sein gutes Auskommen hat, aber sein Ein kommen darum doch in Erwägung ziehen muß, wenn er nicht in Verlegenheit

kommen will. In Streitigkeiten, die schon damals etwa ein Viertel jahrhundert zwischen Dänemark und Deutschland herrschten, stand Herzog Karl mit seiner gesamten Familie, seinen Schwestern und Brüdern, aus Seite des letzteren Staates — ausgenommen Herzog Christian, der sich der dänischen Sache anschloß.— Und sogar zu dieser Parteinahme neigte er sich erst in späterer Zeit hin; früher hat Herzog Christian aus seiner echt deutschen Gesinnung kein Hehl gemacht. Dieser Schwenkung hat er es jeden falls

Christian von Glücks burg, den einzigen nahen Verwandten des Königs Friedrich, welcher in der schleswig-holsteinischen Frage sich gegen die deutschen Ansprüche erklärt hatte. Selbst dieser genoß nicht das volle Vertrauen der Dänen, und die Kriegspartei Kopenhagens intriguirte gegen ihn, als nicht stockdänisch genug in seinen Gesinnungen. Er wurde jedoch von den Vertretern der Großmächte in dem bekannten Protokoll vom 8. Mai 1852 zum Thronfolger er nannt und von den dänischen Kammern

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