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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 26.08.1942
Umfang: 4
VON THA1TE8 URHEBER-RECHTSSCHUTZ OURCH VERLA6 OSKAR HEISTER,WEROAU/SA (Schluß.) . Nun hälft wieder Finsternis Christian ein. Gefecytspause für die Zerstörer und Torpedoboote. Ein F.D.-Gast reicht Christian die Funkmeldungen, die der Funker aufgefangen hat. Englische Funksprüche. Christian tritt für einen Augenblick in den Lichtkreis des Kartenhauses. „Haben uns nach Westen zurückgezogen . . „Bin schwer beschädigt..." „Dringend Hilfe, Torpedotreffer im Vorschiff." „Treffenweise Wendung zwei Strich

vom Feind. Acht zehn Treffer..." „Bin im Sinken." „Admiral will viernndzwanzig Knoten laufen . . „Kann nicht mehr weiter, nur zehn Knoten . .." „Kann nicht mehr die Linie halten . . ." ,„Jnvincible', melden Sie sich ..." ,„Lion', melden Sie sich, melden Sie sich .. „Wo ist ,Lion', wo ist ,Lion'?" „Zerstörer sammeln ..." Christian legt den Zettel beiseite und geht wieder auf die Brücke. Sein linker Fuß schleppt nach. .Die ,Grand Fleet' dreht ab. Sie kann nur noch ver lieren. Mehr als — sie verloren

hat. Alles verlieren! Scheers Manöver ist gelungen, die Hochseeflotte hat kehrt gemacht. ,Seydlitz' ist zusammengebrochen, dampft langsam nach, aber sonst laufen alle Panzerkreuzer be reits auf Gegenkurs. fl Die ,Grand Fleet' flieht nach Süden. Auf, SW.-Kurs stoßen die Torpedoboote zwischen dem englischen Gros und der Nachhut durch. Christian sieht vor sich im Dunkel einen schwarzen Schatten. Erkennungssignal wird nicht beantwortet. Feuer! Wie Motten flattern die englischen Boote in das Licht, zerreißen

. Der Pulverdampf'sieht in den Strahlen der ^einwerfer wie dampfendes Blut aus. Drei englische Zerstörer brennen. ,Black Prince' brennt. Fackeln zucken auf und verlöschen. Auch die ,Wiesbaden' brennt, ihr letztes Geschütz feuert noch, solange es über Wasser steht. Da trifft Christians Boot ein Prankenschlag. Es bäumt sich auf. Hartes Krachen zerreißenden Eisens, eine feurige Lohe! Noch ein Prankenschlag! Christian hört in seiner Phantasie die Trommeln wirbeln. Zwei seiner Offiziere sind auf die Brücke gekrochen

. Das Heck liegt schon unter Wasser. Noch ein Einschlag. Das Ende! „Jungens, es geht zu Ende mit uns ..." keucht Chri stian. „Wir haben kein Boot mehr ... alles zerschossen. Niemand von den unseren sieht uns, niemand hört uns ... keine Funkanlage mehr ... Sie haben auf uns ver traut ... laßt uns an das Vaterland denken ..." Das Boot sinkt. Ohne daß einer angefangen hätte, setzen sie alle ein. „Deutschland, Deutschland über alles." Sie singen noch, als schon das eisige Wasser ihre Knie umspült. Christian

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 07.08.1942
Umfang: 8
, als hätten sie über nichts anderes gesprochen als über die morgige Fuchsjagd. Niemand, der die beiden aus dem Zimmer ffoh lächelnd treten sah, hätte vermutet, daß sie etwas Ernstes besprochen hätten, etwas Unangenehmes. — Es.g a b in England nichts Unangenehmes! 11 . Christian war nicht so unvorsichtig, in dem Wagen des Herzogs bis nach London zu fahren. Maria raste über die dunklen Straßen, bald flog der Wagen eine Anhöhe hinan, bald tauchte er in die Fin sternis eines Waldes, bald rüttelte

man über das holp rige Pflaster kleiner Dörfer. Vor Vedford lenkte Maria den Wagen in ein Dickicht. „Von hier können wir in einer halben Stunde die Sta tion erreichen." „Man wird alle Stationen verständigt haben", meinte Christian. „Soweit ich meinen Onkel kenne, wird man dies nicht tun. Man wird dich in London suchen, aber nicht eher, als bis ich zurückgekehrt bin. Sonst würde ich in die An gelegenheit verwickelt sein. Sie fürchten den Skandal. Also reise ich mit dir." Jetzt war es Christian, der energisch

, daß du nicht wirklich eine Spazierfahrt gemacht hast, um den neuen Wagen des Herzogs auszuprobieren." „Du weißt nicht, was du von mir verlangst, Christian." Maria verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte verzweifelt. „Ich kann meinem Herzen nicht befehlen. Ich kann nicht die Liebe zu dir aus dem Herzen reißen, ich kann nicht Deutschland vergessen. Ich ertrage das Leben hier nrcht länger, ich vermag es nicht." Sie weinte still vor sich hin, überwältigt von ihrer Liebe. Christian betrachtete sie voll Wehmut

, er wollte ihr ein Wort des Trostes schenken, er fand es nicht. Von ferne hörte man bereits das Donnern des näher kommenden Zuges. Schon tauchten die Scheinwerfer in einer Lichtung auf. ,^Jch werde wein ganzes Glück verlieren." Maria faßte die Hände Christians. „Es wird mehr Glück begraben, als das unsere, Maria", sagte Christian leise. „Das Vaterland geht voran. Das Vaterland wird immer sein." „Was soll ich nur tun, Christian? Ich will nicht dich und die Heimat verlieren." „Geh in unsere Heimat, Maria", sagte

Christian, „dann nnrst du mich nicht verlieren, auch wenn ich falle. Und du wirst die Heimat nicht verlieren. Es steht dir offen, in die Schweiz zu reisen. Sage dem Onkel, daß du krank seist. Die gesunde Luft des Schweizer Gebirges würde deine Nerven kräftigen. Bist du einmal drüben, dann komme nach Deutschland." „Ich werde so allein sein, Christian!" „Du wirst nicht allein sein. Du wirst in Deutschland deine innere Ruhe wiederfinden. Es gibt im Kriege viel Leid zu lindern, du wirst Gutes tun . . . Leb

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 03.11.1932
Umfang: 16
-- tage. Christian war eben mit Peter vom Klarenbrunn gekommen, wohin sie Dünger geführt hatten. Nun saß er vor dem Hause, und Klara brachte ihrem Manne die Jause heraus. Und wieder galt ihre Rede dem Schwanen wirte, der einmal mehr im scherze die Aeußerung getan hatte, auf dem Klarenbrunn möchte er sich ein Sommer haus bauen. Da kam der Postbote von St. Peter herauf ustd brachte für Christian einen eingeschriebenen Brief. Wäh rend Christian den Empfang bestätigte, schenkte Klara dem Manne

ein Gläschen Enzianer ein. Man wechselte noch ein paar Worte, dann zog der Postbote wieder dan kend seines Weges. Nun öffnete Christian das Schreiben und las. Christian aber las mit Staunen den Namen des Absenders auf dem Briefumschläge: Dr. Friedrich Martin, Notar in Tierstein. Hatte Christian Rocker einst sein Vätererbe ohne seine Schuld in dem Augenblicke verlornen, als er es an- treten wollte, so daß der Erbe des Großbauern über Nacht ein Bettler war, nun machte das Schicksal diesen Schlag wett

erwarb, ustd den von mir noch dazugekuüsten, mit Vieh und Gut, wie er heute ist, vermache ich, damit der Hof, hoffentlich nun für alle Zeiten, wieder an den rechtmäßigen Ebben zurückfalle, dem Herrn Ehristian Rocker, Besitzer des Wolfnerhofes in St. Peter im Wippachtale." „Klara!" Christian hatte sein Weib an sich herangezogen. „Ehristian", sprach sie noch ganz verwirrt, ,Mir wird bang, das 'ist zu viel des Glückes." „Freust du dich?" „Weil ich weiß, daß du dich freust." „Wirst du nicht schwer

von deiner Heimat, von den Bergen scheiden?" Schlicht ustd einfach erwiderte Klara: „Ehristian, mein Platz ist an deiner Seite." Da küßte Christian Rocker sein Weib und sprach: „Klara, du machst mich erst recht froh, erst jetzt geht es der Heimat zu." — Christian Rocker stieg im wehende Morgenwinde zum Klarenbrunn hinauf. Reich war fein Leben an un erwarteten Wendungen gewesen, nun war die unerwar- tetste gekommen. Im Laufe der Jahre, im ununterbroche- neu Wechsel des täglichen Geschehlens ustd des eintönigen

, als einst auf dem Dorffriedhofe von St. Peter, fern von Vaters und Mutters Grab, die Stätte seiner letzten Ruhe zu finden, heute wußte er, daß tief in seinem Innern immer eine hoffnungslose Sehnsucht schlummerte nach der freien Weite des Seelandes draußen, in dessen frucht baren Niederungen auch der Nockerhos stand .... Am Mittag kam der Förster. Schon vor Wochen hatte er einmal bei Christian angefragt, ob der Klaren brunn nicht käuflich sei. Sein Iagdherr, ein reicher Fabrikbesitzer aus der Stadt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 18.12.1954
Umfang: 12
FÜR DIE FRAU Vl&cUiticJUet QesyiccUU in tintm BcUicchUous Christian Amstutz, der Vater, lauschte, ob Käthli, die Magd, oben in ihrer Kammer auch wirklich zu Bett gehe. Soeben hatte er mit ihr eine schwerwiegende Aussprache ge habt. Als es oben still wurde, atmete er auf und setzte sich drunten in der Stube mit ge senktem Kopf und schwerer Stirne an sein Schreibpult. Er sann in sich hinein und war tete auf die Rückkehr seiner Angehörigen. Zorn über die gewissenlose Machenschaft des Sohnes

Widerwillen, „oder hätte es nicht Zeit bis morgen?“ „Nein, es hat nicht Zeit bis morgen“, gab der Vater mit eigentümlicher Stimme zurück. Fritz spürte, daß etwas in der Luft lag lind kämpfte rasch die aufsteigende Verle genheit nieder. Er versuchte, Munterkeit zu heucheln, ließ sich auf einen Sessel fallen und sagte: » „Ach. bin ich schläfrig . . .“ „Du bist ja ganz feierlich, Christian, was gibt's“, fragte Frau Amstutz ahnungslos und setzte sich auf die Wandbank. „In unserem Hause ist etwas vorgekom men

. . .“ Seine innere Ratlosigkeit trat klar zutage. „Wir reden jetzt nicht von Marlise Wag ner“, widersprach der Vater, „wir reden von Kätheli Hubacher, die für ihr ungeborenes Kind einen Vater haben muß. Wer der ist, weißt du, Fritz!“ „Aber ums Himmel* willen, was ist, was geht da vor?“ jammerte Frau Amstutz auf. Sie saß da, wie vom Donner gerührt. Christian Amstutz blickte den Sohn uner bittlich an. „Du hast Dein Schicksal geschmiedet, Fritz! Jetzt heißt es den Weg gehen, den du selber eingeschlagen hast

. Man hat sich ein zuordnen dem Glück und Wohl derer, die einem vertrauen, wenn man dieses Vertrauen weckte, ein rechter Mann hält sein Wort, Fritz!“ ... Christian Amstutz sah seinen Sohn an und wartete auf eine Antwort. Es blieb still. Fritz saß wie angenagelt. Im Kopf wogte ihm alles, als hätte ihn ein Wirbelsturm ge packt. „Du wirst es tun, du wirst Kätheli heira ten und nicht dem Lumpen in die Arme treiben“, murmelte der Vater. Endlich hatte auch Frau Amstutz begrif fen. „Christian“, rief sie in kläglichem Ton

, „das wird doch nicht dein Ernst sein? Kä theli Hubacher — und Lerchenhubelbäue rin? Mein Gott und Vater, hat man je so etwas erlebt?“ Die Empörung schlug bei ihr in bitteres Schluchzen um. Aber nun wurde Christian Amstutz von gerechtem Zorn ge packt. Er blickte seiner Frau hart in die Au gen, wie es sonst nicht seine Art war. „Hast du vergessen, Marie, wie das Leben bei uns begonnen hat?“ „Ja, aber...“ „Kein aber! Kätheli hat außer dem Geld alles in sich, was auf den Lerchenhubel und in dieses Haus gehört. Wäre

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 21.08.1942
Umfang: 8
fest umschlungen. Der Soldat stand stramm wie auf dem Kasernenhof. Nach einer Weile aber seufzte er: „Sehr schön, deine große Liebe! Aber tu mir einen Gefallen und dreh mir nicht alle Knöpfe vom.Uniformrock ab!" (40. Fortsetzung.) Wartet nur, ihr hochmütigen Schiffe! Christian sab mi^ dem Glas hinüber. Er hatte sie im Firth of Forth liegen gesehen, jetzt fuhr er ihnen entgegen. Nun setzte Hipper das Signal. „Feuer eröffnen!" Der Kampf begann, Schiff gegen Schiff! Deutsche gegen Engländer

! Der sechste englische Kreuzer blieb urEe- schossen. Christian sah, wie der ockerbraune Qualm über dem britischen Geschwader liegenblieb. Die Engländer fuhren mit dem Wind. Giftgrün tasteten sich die Aufschläge näher. Die auf gerissenen Wassermassen deckten die Schiffe zu. Die Stahlleiber kamen in Schwingungen, der Wind harfte in den stahlgefederten Stagen. Die See sah wie dunkelgrü nes Porzellan aus. Christians Zerstörer preschte durch die See. Ab und zu schlugen englische Geschosse in der Nähe

an die Posten bringen", befiehlt Christian. Er selbst gießt eine Blechkanne mit der Brühe in die Kehle. Wie das Zeug wärmt! „Was ist das dort drüben bei den Engländern?" ,Lion' schert aus der Linie, schleppt eine Qualmkappe hinter sich her. Beatty steigt aus ein anderes Schiff über. Englffche Zerstörer rasen durch die See. Englische Zerstörer zum Angriff! Deutsche Torpedoboote zum Angriff! Drüben brechen die englischen Boote vor, hier die deutschen. Der kleine Kreuzer ,Champion' führt. Drei Schwärme tastend

. Noch im Sinken schießen sie ihre Tor pedos ab. Ein englisches Geschoß schlägt in Christians Boot, reißt ein Loch in das Hauptdampfrohr. Von den Verwundeten aus Christians Boot will kei ner unter Deck. Der aus den berstenden Granaten quel lende, schleimige Pulverdamps beizt die Augen, prustend und spuckend versuchen die Mannschaften den beizenden Schleim aus dem Rachen zu entfernen und machen ihre Witze dabei. Jetzt schießt Christian sein erstes Torpedo los. Ein Schiff der ,Jron-Duke-Klasie' wird getroffen

. Am Rohr steht der Torpeoo-Offizier mit stark bluten der Wunde. Er verbeißt seinen Schmerz, geht nicht unter Deck, er hat ja noch zwei Torpedos in den Rohren. Dicker Dampf strömt aus den Niedergängen. Trotz der wahnsinnigen Hitze ist das Hauptdampfrohr abgestellt, das Loch im Rohr wird gedichtet, nach einigen Minute« jagt Christian mit seinem Boot weiter. Gefecht im Gefecht! Ueber die rasenden Boote und ihre Rauchfahnen hinweg spannen die schweren Brummer der Schlachtkreuzer ihre tödlichen Bogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.12.1930
Umfang: 8
der Stadtgemeinde Innsbruck in unzwei deutiger Weise klarzulegen. Die sich dabei abgespielte Episode war für den Bürgermeister Fischer direkt eine Blamage. Viertens hat sich Herr Bürgermeister Fischer mit einem konventionellen Protest gegen den Eingriff des Herrn Starhemberg in ein gerichtliches Verfahren und in die Handhabung der Innsbrucker Polizei durch den Unter-' suchungskommisiär Ferrari begnügt. Und fünftens setzt kühnen und erlesenen Geschmack verrieten. Allem Anscheine nach Künstler. Prinz Christian

schwingender Ernst in der Stimme. Prinz Christian war es, als ob ern zarter, zitternder Finger an verbotene Saiten seines Herzens rührte. „Die süßeste Frau!" Er starrte in sein Glas. Er hob es langsam und mit einem verlorenen Lächeln zum Munde, trank es hastig leer und setzte es mit hartem Ruck aus den Tisch zurück. Das Glas klirrte. Scherben klangen auf dem Fußboden. Prinz Christian hielt den Stiel in der Hand. Er schaute ver wirrt um sich. _ Der Platz an seiner Seite war leer. Irgendwo in der Ferne

schmiegte sich greller, giftgrüner Samt um knaben hafte Glieder. Prinz Christian schaute hinüber, bis der grüne Schim mer im Gewimmel verschwunden war. Das Alleinsein quälte ihn plötzlich. Er zahlte, schlug den Kragen seines Pelzes in die Höhe und ttat fröstelnd und mrt geblendeten Augen in die weiße Stille der Winternacht. langsam, mit dem zögernden Schritt eines Men schen, der kein bestimmtes Ziel vor sich sieht. st* • bG1 S ürt€ keine Lust, nach Hause zu gehen und der Prinzessin Theodora

Sternenlicht vor chm lagen, über Helle Brücken, neben weiten, mattschimmernden Rasenflächen dahin. Unter den tiesherabhängenden Zweigen einer Riesen kastanie klang Gelächter. Prinz Christian fuhr erschrocken zusammen. Er sah einen Mann und ein Mädchen mitein ander ringen. Der Mann hielt eine abgerisiene Maske in der Hand. Er beugte sich über den Mund des Mädchens. Das Gelächter zerriß plötzlich. Prinz Christian ging rasch vorüber. Er sah die dunklen, biegsamen Gestalten in dem feierlichen Weiß

. Er hatte auf einmal das Gefühl, daß der ganze Park von schwarzen, liebestollen Gestalten wimmelte. Und er selber der Einsame, der Ausgeschlossene. Ich will nach Hause, dachte er müde. Als er verstimmt und fröstelnd auf die Sttaße hinaus- ttat, fuhr ein Auto vorüber. Er rief es an. Aber das Auto fuhr weiter, ohne auf ihn zu achten. Da ging er langsam den kurzen Weg bis zur Leopold- sttaße hinunter. Das große Haus lag wie eine zusammengeballte schwarze Masse unter dem blasien. bestirnten Himmel. Prinz Christian ttat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1921
Umfang: 8
, mit welchem der Bundes kanzler Dr. M. Mayr höchstpersönlich dem Herrn Kleines Feuilleton. Christian Plattner und Franz Defregger An der Schwelle des neuen Jahres ist Christian Plattner aus der Reihe der Lebenden ausgetreten. Er hat sich wohl nicht mehr darüber ausgesehen, ein weitere- Jahr, wie es die letzten waren, weiter zu leben, und hat so in der Neujahrsnacht die ewige Ungewißheit mit der zeitlichen vertauscht. Für ihn bedeutet dies nur eine Erlösung. Eine.Er lösung m jeder Hinsicht, und nicht zuletzt

eine Erlösung von sich selbst. Denn Christian Plattner war eine un- gewöhnlich komplizierte Natur, ein Mensch, so eigen artig unglückselig, daß ihm diese Befreiung von seinem Menschentum nur willkommen sein mußte. Wortkarg und zugeknöpft, ja mißtrauisch, war er das gerade Ge genteil feines gleichnamigen Vetters, des Malers Platt ner, den bei demselben Tiroler Künstlerschicksal sein ganz anders glückliches Naturell über viele Schwierig keiten des Lebens hinweghalf. Er war da seinem „hal ben Landsmann

auch noch das „undankbare" Gebiet, auf dem er der Kunst diente: die Zeiten wurden mit Christian Plattners Schaffen immer schwerer, und dann kam gar der Krieg, der uns mit dem Frieden alles nahm, was wir hatten, und na mentlich für einen Künstler, der von monumentalen Denkmalen träumte und phantasierte, bei den zerrütte ten Staats- und Landesfinanzen auch die letzte Hoff nung nahm. Ja, da hat es der Maler unter den Künst lern leichter: wenn mit Kompositionen nichts mehr zu machen ist, hat er doch noch das Porträtfach

oder die Landschafterei als Auswege offen, aber der Bildhauer? Christian Plattner hat ja auch zuletzt sich auf das Pa stell-Porträt verlegt, aber da war es einerseits wohl schon zu spät, um nützen zu können, andererseits aber nörgelten „Kunstkritiker", denen er als Plastiker „zu malerisch" war, nun herum, daß er „zu plastisch" wirke, womit zwar nichts gesagt war, aber dem Künstler -eben so doch geschadet wurde. Hätte man gerade Christian Plattner mehr geholfen, als man ihn kritisiert hat, das würde heute mehr

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.03.1932
Umfang: 8
?" Pater Christian war dunkelrot geworden, sah zu Boden, Hand ohne ein Wort. Und dann, was ist mit dem Religionsunterricht? Noch Immer deutsch? Sie haben wohl die Absicht, das Gesetz zu ««gehen?" Pater Christian schwieg. Immer mehr erboste sich der Bürgermeister. — „Was Dauben Sie denn? Werden Sie stärker sein als der Staat? Soll ich zwei Carabinieri an die Schultür stellen und Ihnen den Eintritt verbieten? Wie?" „Herr Podesta, die Kinder würden —" Der Bürgermeister stampfte, schlug mit den Armen

durch di« Luft. — „Meine Geduld ist zu Ende! Unterricht und Predigt haben von heute an in italienischer Sprache zu erfolgen! Büte nehmen Sie das zur Kenntnis, sonst werde ich andere Maßregeln ergreifen!" Gestalt und Miene verloren ihren Ernst, wurden liebens würdig. — „3dj erinnere Sie auch an das Wort: „Gebet dem Cäsar, was des Casars ist." Pater Christian schlug groß die Augen auf und sprach «st einer heiligen Würde: „Und: Gott, was Gottes ist." „Richtig! In Rom sitzt der Stellvertreter Christi

, daß er ungefährlich ist und nur eine Unterhaltung für die langen Abende. Ich behalte ihn vorläufig hier, und ich verspreche Ihnen, daß nichts daran verdorben wird. Keine Schwierigkeiten, daß Sie die Sache zurückbekommen! — Sie verstehen mich, Herr Pfarrer?" Pater Christian blickte ihm in die Augen, der andere mußte plötzlich den Bleistift suchen, der ihm zu Boden gefallen war. So war es also gemeint! Der Kurat verbeugte sich und ging. Ms er am Kruzifix vor der Kirche vorüberkam, glaubte er in den Augen

Christian stieg auf die Kanzel, blickte um sich, er kannte die treuen Gesichter alle. In der ersten Reihe saß Signor Valiani, der sich noch niemals in der Kirche hatte sehen lassen, starrte auf den Priester. Pater Christian kniete hin, neigte sein Gesicht und sprach das Vaterunser deutsch. Und dann erhob er sich und redete zu den Menschen: „Ihr, meine Liebm! Mir ist befohlen worden, in einer Sprache zu euch zu reden, die ich nur schlecht beherrsche, die meisten von euch aber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 07.12.1934
Umfang: 16
einen vor sich stehen hatten. Selbst der gute Klopfer, der Christian, bekam keinen Deckelkrug mehr. Ja, fi> ist die Welt! Alles wechselt, steigt und sinkt; kein An sehen, gar nichts hat Bestand. Franzsepp sah den bisherigen Lehrer mitleidig an, als aber dieser sein einfaches Glas so ganz neidlos lächelnd nach Bregenzerwälder Art an seinen Deckelkrug stieß — ja, da wurde ihm ganz eigentümlich zumute und er verdemütigte sich vor Christian, welcher alles so männlich zu ertragen die Kraft hatte. Nein, er sÄbst wäre

es wahrlich nicht so leicht imstande gewesen! Franzsepp wurde sehr schweigsam. Die anderen aber begannen den Christian und Philomena zu necken. Nun würden in der Fastnacht denn doch einmal beide Zeit zum Heiraten bekommen. Die Philomena brauche nur noch ja zu sagen, bann sei alles im reinen. „Die werden sich den Verlobungskuß wohl schon ge geben haben." vermutete der Doktor. „Nein, das nicht," ries die bisher beinahe unbemerkt gebliebene Wirtin im Nebenzimmer, und unter die halb offene Tür tretend, fuhr

und ihn wieder in die nüchterne, trockene Wirklichkeit zurück brachte. Da stand die noch immer zürnende Wirtin mit in die ; Seite gestemmten Armen, dort das blasse Brigittle, dessen tiefer, fragender Blick die leichtsinnige Schwester bewachen . zu wollen schien. Zwischen ihnen aber stand Philomena-, wie eine Rose zwischen Dornen, und um ihre Lippen schwebte ein Lächeln, daß Franzsepp von Herzen gern hätte - der Christian sein mögen, wenn dieser auch keinen Deckel- krug vor sich auf dem Tische hatte. Aber warum 'bekam

Z Christian nicht auch einen, wenn derselbe wirklich im Hause etwas galt, und warum wurde er sichtlich von beiden , Schwestern bevorzugt? Jetzt war er eben der Lehrer, nach , dem Pfarrer und Vorsteher sozusagen der erste Mann in „. der Gemeinde. Vielleicht — doch nein, dem guten Christian / sollte nicht durch einen so bösen Streich vergolten werden. War Philomena seine Geliebte, so sollte sie es ja bleiHen. so lange — fie wollte. Aber auch dann durfte man mit ihr reden und kurzweilen, so oft es beiden

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 01.05.1918
Umfang: 4
, und der Boden zwischen Haus und Stall war feucht. Lukas stand hemdärmelig, mit offener Weste. Er reckte sich und sah sich nur. Auch das war neu, daß er sich erst umzusehen hatte, wo er an greifen sollte. Drüben am Stall hantierten seine Söhne Christian und David. Der blonde jüngere verschwand im Kuhstall, aber Christian, der den Vater nicht bemerkte, ging mit einer Sense über der Schulter in die nächste Wiese hinüber und hob zu schneiden am Der Alte betrachtete ihn eine Weile. Etrvas Knechthaftes

war in Christians Art. Er ging in geringen Kleidern, wie sich's für rauhe Land arbeit schickte, war hemdärmelig und trug die Weste offen wie der Bater. aber das Knechtische lag in seiner Art zu arbeiten. Schritt für Schritt vorwärts tretend, handhabte er die Sense in einer trockenen, geizigen Weise, als gönne er dem Boden keinen Halm, der bliebe, und zürnte er ihm, daß er nicht mehr trug. Lukas trat an die Scheune, langte sich Rechen und Hütte herab und schritt nach der Stelle hinüber, wo Christian werkte. „Tag

ihren Stano. Ohne ein uieiteres Wort machte sich Lukas ans Mähen Christian entfernte sich langsam. Wie aber Lukas die Senfe handhabte, das war wiederum ganz anders, als wie eS getan. Er griff den Stein aus dem Wetz köcher. der am Boden lag. Mit —*■— — ^ er die Scnsenschneide ~ ~ send, und das Gras Stoßen freien Schritten sinke. Sonderbar wuchtig uno .4 m Drüben blieb Christian auf dem Fußpfad stehen, den er mn hängendem Kopf und in Gedanken hmM > gangen war. Es lag dort ein kleiner grauer Stm " Boden

. Zwei Furchen gingen von ihm aus, nach AM und nach Osten laufend, gerade und scharf wie MP schneidem Christian starrte auf den Stein nieder, hob^ harten Finger znm Mund und zwängte ein paar des kleinen roten Schnurrbarts zwischen die Zahne. ^ Stein war ibm wie ein Nagel im eignen Fleisch uno« - zwei Furchern wie wirkliche klaffende Mesierschnitte.« ^ diesem Stein lag die Grenze der Höchstratzerschen Gm stticke. Hier stieß ans HochstraßeAanö der Besitz J Ulrich Koller, des Bauern, der dort drüben

in dem M » grauen, unschönen Hause zwischen den Reben satz M war nicht, daß sein Boden sich nachbarlich ehrlich av/z UlU/ly vUp |vvH OUVvil [IUI ÜUU;VvitUw Hochstraßers lehnte, sondern er schnitt in diesen, den E :, ihn auf zwei Seiten umfassenden Eigenbesitz L tzeren, ihn aur zwei Seiten umsaßenoen eilt, in scharfer Ecke sich roh und herrisch hinemWang^ .. Christian stand und blickte auf den Stein und schien A Fr davon abkommen zu können. Zuweilen hob er die tu« scharfen Augen und sah über das Land Kollers

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 07.01.1942
Umfang: 4
bis zu deiner Rückkehr Gesellschaft leisten." „Nun und warum ist er gegangen?" Ja, was soll sie ihm darauf antworten? Von ihres Freundes Beichte kann sie ihm nicht berichten; sie war nur an sie gerichtet. „Dr. Mergentin hat morgen frühzeitig zu tun; so ist er vor etwa einer halben Stunde gegan gen; er läßt dich grüßen. Aber vor allem, was bringst du für Nachrichten von Christian?" „Komm, Sabine, wir wollen in aller Ruhe darüber sprechen." Dabei zieht er sich einen Sessel heran und setzt sich seiner Frau

des Unfalles und seinen für den Be troffenen betrüblichen Folgen erfahren hat. „Stelle dir unseren Christian mit einem künst lichen Fuß vor! Dieser lebensfrohe, äußerst lebendige, sportliebende Mensch, zuerst an Krük- ken und dann, mag er eine noch so gut sitzende Prothese haben, wohl immer am Stock gehend. Er wird schwer damit fertig werden." Sabine erschrickt aufs heftigste, als sie ihres Mannes Worte vernimmt. Was ist das für ein sonderbarer Abend! Erst läßt sie der Freund in die tiefsten Tiefen

ernsten Blick auf sich ruhen fühlt. „Komm, Kleinchen, setz dich dahin und hör zu." Gehorsam läßt sich Lisa in einen Sessel fallen und blickt erwartungsvoll zu ihrer Schwester hinüber. Es wird doch nicht etwas mit Christian fein? Sie wollte doch einmal mit ihm sprechen. Ob alles doch nur ein Traum war an 'jenem Segelausflug vor einer Woche? Er hat sich ja seitdem nicht bei ihr blicken lassen. Hat er ihr ihren etwas sonderbaren Abschied so übel ge nommen? Sie bereut es ja längst, ihn so kühl abgefertigt

zu Krischan —- — jetzt braucht er mich doch." Und ehe Sabine noch etwas erwidern kann, ist Lisa Brosius zur Tür hinaus. Aber sie erlebt eine bittere Enttäuschung. Als sie in etwas stürmisch erregter Weise im Georg- Krankenhaus verlangt, zu Christian gelassen zu werden, wird ihr dort ebenso nachdrücklich wie unmißverständlich bedeutet, daß daran gak nicht zu denken sei. Auch als sie sich auf ihre ver wandtschaftlichen Beziehungen zum Hause Brenkenkamp beruft, zuckt man nur die Achseln und weist

mit, wenn er auch freilich nicht verheimlichen kann, daß Christian unter dem Bewußtsein, lircksseitig ver stümmelt zu sein, schwer leidet. Sein Humor ist nicht echt; seine Bemerkungen über sicy selbst sind zu bitter, um so zu wirken, wie er es wohl beabsichtigt. Endlich ist es soweit, daß der Arzt auch ande ren den Besuch bei Christian gestattet. Als Sa bine Brenkenkamp es ihrer Schwester mitteilt, muß sie nach ihrem Herzen greifen, so erregend trifft sie die Nachricht. In diesen langen Tagen des Bangens ist es ihr erst

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Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 30.12.1944
Umfang: 8
. Fußpfleger Josef Unterfrauner übt seine Tätigkeit am 3. Jänner 1945 in Oberbozen aus. Anfrage: Pension Lora'. Am 5. Jänner 1945 in Kloben* stein. Anfragen: Hotel „Central'. Christian mußte sich eine Zigarette Dann lernte ich Erich kennen... er ist anzünden. Er war sichtlich schwer er so gut und so voller Vertrauen. Weißt schüttert. „Allah segne diesen Mann!' du übrigens, was er sich am meisten sagte er leise. „Ich möchte ihn doch wünscht? Kinder... Und ich. Christian, gern kennenlernen. Heute

und gar! Aber nur zu deinem gangenen Jahre kennengelernt. Sie Vorteil.' heißt Gabriele und ist achtundzwanzig „Danke schön. Ja. Christian, und da- Jahre alt. Keramikern mit eigenem mit wäre nun zwischen uns zweien al- Geschäft.' u !es klar, ja? Einmal, vor vielen Mona- „Und das ist also die Richtige?' ten. wünschte ich nichts sehnlicher, als „Ich hoffe es sehr.' daß du wieder zu mir kämst. Dann, als Sie schwiegen. , ich Erich kennenlernte. hatte ich Angst, Dann erhob sich Gertrud. Sie stan

- daß du erscheinen könntest. Vorhin den sehr nahe beisammen wie ein aber, als ich dich so unerwartet sah, Liebespaar das sich in der Dämmerung erschrak ich regelrecht. Doch jetzt ist trifft und viel wichtige Dinge zu spre- alles gut. Ich wünsche dir viel Glück... dien hat. „Eines möchte ich dir noch für dein ganzes Leben und aus ganzem sagen“, flüsterte sie. «ich bin dir nicht Herzen.“ böse Christian Trotz allem. Ich habe „Ich wünsche es dir auch', sagte er einmal sehr geweint, deinetwegen, aber still

... den Familiennamen wußte er nicht ein mal. Sie war so ein liebes Mädel gewe sen. sie konnte so herrlich lachen und unbekümmert : n den Tag hinein leben Der Mann, der sie bekam, machte kei nen schlechten Griff. Glück auf. kleine hübsche Gertrud! Er ging in sein Hotel. Tassilo saß vor einet- Flasche Wein und sah düster aus. wie immer, wenn er auf den Freund warten wußte. Na? — Was ist?' frag te er mißgelaunt. „Sie hat einen Schrei- krampf bekommen und schwört, daß sie ohne dich nicht leben kann — oder?' Christian

wartete, bis auch er sein Glas gefüllt hatte. „Weder dies 'noch jenes. Sie schrie nicht und kann ohne mich sehr wohl leben. Ini übrigen hat sie vierzig Kinder. Vierzig Kinder änderet- Leute natür lich'. fuhr Christian fort. „Gertrud ist Kindergärtnerin geworden. Was sagst du nun?“ „Nichts; das verschlägt mir die Spra che. „Mir ging es ähnlich. Aber damit nicht genug. Sie heiratet.' — „Dich?' „Unsinn. Einen Hauptmann. Er heißt Erich viel mehr weiß ich nicht von ihm. Aber es sieht au;, ais liebten

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Neueste Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 03.11.1933
Umfang: 12
. „Wir jagen heute nicht," rief er, und die Knechte sprangen ebenfalls ab und nahmen die Pferde an sich. „Ich heiße Christian von Hohenzier, dies ist die Burg meines Vaters, er wird sich freuen, euch zu begrüßen, er hört gerne von fremden Ländern." Dann sah er verdutzt hinter den Bergweg hinunter. „Wo sind eure Pferde?" „Wir haben keine," sagte Rudi mit einer großartigen Hand bewegung, „wir fahren in einem Wagen, der keine Pferde braucht, in einem Auto." „Ich werde Euch später zeigen, wie wir hergekommen

sind," erklärte Zimmerbusch. Christian verneigte sich tief vor den Frauen, und diese kind liche, altmodische Verbeugung, die sie seither nur im Ballett und in historischen Filmen gesehen hatten, machte sie verlegen. Edna nickte mit dem Kopfe, die Distel verneigte sich leicht, und nur Luitgard machte in tiefstem Ernst einen vollendeten Hosknicks zum Boden hin. Sie betraten den äußeren Hof, wo die Wirtschaftsgebäude und die Stallungen lagen. Knechte und Mägde faßen herum. Christian führte sie rasch

weiter in den inneren Hof, und dort sahen sie auf einer Art Loggia Frauen in langen Gewändern stehen, Kinder spielten auf der Treppe, und ein alter, weiß haariger Mann in einem leichten, kostbaren Pelz erhob sich, als sie heraufkamen, „Mein Vater." rief Christian, „hier sind Fremde aus dem Norden, sie wollen nach Italien, sie haben keine Pferde, sie fahren in einem Wagen." Es wurde eine merkwürdige und steife Begrüßung, Rudi und Müllerzehn klappten vornehm nach allen Seiten mit den Hacken, Framm und Zimmerbusch

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1944
Umfang: 4
mir sehe, in deiner großen Not... vergiß nicht: Wenn du jeman den brauchst. mit dem du über deinen Christian Peter sprechen willst, dann denke an mich. Ich bin immer da. Für dich. Christi, bin ich immer da. Und jetzt wollen wir ins Haus gehen und ein Glas Wein trinken und dafür sor gen. dqü wir uns nicht erkälten. Ist dir nun ein wenig besser?' Ja. Onkel Cölestin.“ „Du liebst ihn also!“ sagte Onkel Cölestin. Er stoofte sich eine neue Pfei fe. Ja. Kind, da kann man nichts ma chen. Und nun kommst

der Teufel, wie diese Münchnerin selbst zu deinem Christian Peter steht. Also.' Der Alte strich sich die Weste glatt. „Was soll min da sagen? Ich meine, man müßte abwa ten Jedes Ding in dieser Welt ha: seine Bestimmung. Schau dir ein- ma mente Bienen an. Christi, was das für kleine, unscheinbare Tiere sind; aber auch M'e haben ihren Auftrag und ihren Weg. Sie fliegen weg und finden wieder heim Und die Sterne, sie haben auch ihr Gesetz und ihre Auf gabe: sie leuchten auf wenn es so sein sor

und sie verlöschen, wenn ihr Kreis vollendet ist. Wenn es dir be- .unnit ist. daß dein Christian zu dir 7. Um die gleiche Zeit, da Christi bei ihrem Onkel erschien, läutete Christian Lutz an einer Glocke, die an der Haus türe eines Regensburger Bürgerhauses angebracht war. Ueber ihr sah man ein Schild, auf dem in krausen Buchstaben zu lesen war: Max Schönemann. Ober regierungsrat. Ein junges Mädchen öffnete ihm: Was er wünsche? —- Er wolle Fräu lein Gertrud sprechen, antwortete er — Bitte, er möge elntreten

nern des Hauses niemand so sehr schätzte wie d'e älteste Tochter. Die Tür öffnete sich. Er wandte sich um. „Gertrud!“ sagte er leise, es mußte ihm-etwas ln die Kehle gekommen sein. „Christian —!* Er ging auf sie zu und gab ihr die Hand. Er versuchte zu lächeln. „Höchst unerwartet, nicht wahr?' Er sah, wie sie bleich geworden war. „Laß dich einmal ansehen bitte. Es ist immerhin zwei Jahre her. zwei lange Jahre. Dei ne Augen — blank wie damals! Dein Mund ... Immer noch der gleiche. Und die kleinen

Grübchen In den Wangen! Ich erinnere mich, daß ich einmal ein Gedieht darauf machte... Sagst du kein Wort?' «Ich bin.. ich war wirklich nicht vor bereitet!' stotterte sie. „Ich hatte keine Ahnung. Christian, daß du kämst. Zwet Jahre —! „Zwei 'ange Jahre. Wie geht es dir?' Jetzt erst bot sie ihm einen Stuhl an. „Danke. Ich habe meine Arbeit —“ „Deine Arbeit —?' „Ach. du we'ßt es ja noch gar nicht: Ich bin Kindergärtnerin geworden. In einem k'einen Dorf in der Umgebung. Es ist wunderschön... vierzig

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 31.03.1944
Umfang: 4
. Dieser Film, von Be geisterten geschrieben,-^-inszeniert, gespielt und geschaffen, wird die Probe aufs Exemvel fein: ob nämlich der prograMm- füllende, das' ganze Jahr hindurch auf dem Spielplan stehende Märchenlpie.'film seine ideelle, künstlerische und natürlich auch wirtschaftliche Mission und Existenz berechtigung unter Beweis stellen ver. Albert Schneider. Zürn Tode Christian Raysslers Der Lchauspielrr Christian Kayßler. ein Sahn de« Staat,schausplelers , Friedrich ' Kayßler. : ist? lm i Alter

von . 48 Jahren nach langem, schwerem Lei- - -inBerlin verstorben. Wenn die'-(ost mihbrauchte) Wendung, daß der Lod risies schövkerisch-künstlerischen Men schen, «ln« Lücke reiße, übrrdauvt sinnvoll an gewandt werden kann, so; darf man sie für Christian Kayßlex in. einem wahren -und würdigen Wert gebrauchen, Wer hat im Zu-, fchauerraum der Berliner Volksbühne oder ln, Deutschen Theater, wenn er Christian Kayßler auf der Bühne sah, wer hat,, wenn er ihm im Film als Fliegerosiizier und rich terlichen Beamten

, begegnete, gewußt, ge- merky geahnt auch nur. datz dort oben ein Schauspieler seine künstlerische Pflicht erfüllte, seiner Leidenschaft für das Theater, nachging, der ein schweres Leiden mit sich trug, das er sich im Weltkrieg als Soldat .zugezogcn . hatte? Mit einer schlechthin vorbildlichen Energie und Willenskraft hat Christian Kayßler' alle Hemmungen .ind ^ körperliche Schwierigkeiten, die gerade den Sprecher, den. Schauspieler be drängten, Tag für Tag überwunden, über spielt. ' Warum

werden wir diesen Schauspieler, der vor nahezu 2ü Jahren von Stuttgart nach Berlin kam. vermißen und Ihn in seiner be sonderen Art nicht ersehen können? Christian Kayßler - vereinigte in sich Männlichkeit und Herz. Kraft und' Seel« und Charakter. Auf begehren und Güte. Ueberlegenhell und E»ip- sinvlichtelt. Disziplin - und Zartheit. Er mar kein Darsteller von stürmischen Draufgän gern; aber so'wenig er etwa der Berkärperer passiver Helden wgr. io richtig ist e» doch, von ihm zu sagen, daß er.vor allem Men schen gestalten

konnte, die ein Schicksal mit Würde zu tragen vernwchten. In solchem Sin ne ließ er offenbar a.us seinem eigensten Wesen der Roll« sträite einströmen, di«, höchst sruchtSar. wurden. Mochte Christian Kayßler lm spanischen Kostüm stecken (wie Im „Don Pedro' von Emil Strauß) oder In sonst irgendeinem, er . formte und schuf im Grund« immer den - deutschen Menschen. Niemals svielhe Chrkstian Kayßler rüutlnlert oder kalt. Cs drang ihm alles tief unter d!« Haut, und e« kgm' au» dem Innern de« ganzey Men

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 02.04.1903
Umfang: 8
am 8. April sein 85. Lebensjahr. Wie zur Zeit Kaiser Wilhelms I. in Deutschland, so sind in der dänischen Königsfamilie gegenwärtig vier Genera tionen vertreten, da König Christian einen Urenkel, den Enkel des Kronprinzen, besitzt. Der König wurde am 8. April 1818 auf dem Schloß Luisenlund bei Schleswig geboren als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- bürg und der Herzogin Luise, geborenen Prinzessin von Hessen-Kassel. Am 26. Mai 1842 vermählte

Thyra, geboren zu Kopenhagen am 29. September 1853, seit dem 21. Dezember 1881 mit Ernst August, Herzog von Cumberland, vermählt ist. Man ersieht hieraus, welche hervorragende Stellung König Christian IX. durch diese weitverzweigten verwandt schaftlichen Beziehungen unter den europäischen Herrschern einnimmt. Sersonal«achrichteu. Der Kaiser hat die Uebernahme des FML. Hugo Wagner, Komman danten der 44. Landwehrtruppendivision, auf sein Ansuchen in den Ruhestand angeordnet und dem selben

, ist klar. Christian wußte ja das, aber ihm genügte die Suprematie, auf die Liebe verzichtete er großmütig. Als der Herr Chrisiian mit den StudiiS zu ^ude war, widmete er sich einem Brotstudium, bei em ein kluger Kopf nicht hungern braucht, und als ^ damit fertig war und seine ersten Sparpfennige N ^ hatte, da näherte er sich der Frau Politik, anfänglich verschämt und schüchtern, später schon dreister und somit erfolgreicher. Dies wird en Leser nicht wundern. Ein Menschenkind, das l.chon als kleiner

, waren geradezu be- als ihnen Herr Christian die Idee entwickelte, Fordert und verbreitet in alle« öffentlichen Lokalen, sowie in den christlichen Familien de» .Tirol«?'. man solle ihm ein politisches Mandat anvertrauen, man solle ihn zum Führer einer politischen Partei ausrufen, er werde versuchen, seiner Partei zum Siege zu verhelfen. Christian schien auch in dieser Frage wieder unter einem günstigen Stern geboren zu sein, denn kaum als er in die politische Laufbahn wat, dekre tierte der Herrscher

des Landes, wenn auch nicht dem Herrn Christian, sondern sicher andern zulieb, eS seien die Mandate für die politische Vertretung der getreuen Untertanen ausgiebig zu vermehren. So schien eS, daß solche Mandate billig wie Brom beeren schienen — zum Glück ohne Schmälerung der Einkünfte. Herr Christian hatte schon gemerkt, daß ein echter und rechter Politiker sich die ersten Sporen in der Opposition — bei der Partei der Allesbesser wisser verdienen müsse. Und so sprang denn Herr Christian zum Schrecken

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 01.02.1941
Umfang: 8
, Hopfgarten, 4,47; — HI., Kl. B: 1. Wurzenrainer Josef 3,29; 2. Iessin- ger Helmut 3,46; 3. Worgötter .Hans, Jochberg, 4,11; 4. Hölzl Otto 4,19; 5 . Gärtner Peter 4,28; 6. Egger Hubert, Waidring, 4,56. — DJ.: 1. Rothbacher Toni 2,42; 2. Pravda Christian 2,43,4; 3. Werkmeister Rudolf 2,58; 4. Worgötter Franz, Jochberg, 3,04; 5. Infam Ernst 3,05; 6. Leschnigg Walter 3,08; 7. Ucberatt Hans 3,13; 8. Scho- derböck Josef 3,15; 9. Eder Franz 3,22; 10. Hartmann Kurt 3,24; 11. Staudinger Konrad 3,32; 12. Würzen

; 2. Iessinger Helmut 2,05: 3. Wörgötter Hans, 2,07; 4. Scharmüller Hans 2,19; 5. Hölzl Otto 2,27; 6. Gärtner Peter 2,44. — DJ.: 1. Pravda Christian 1,57; 2. Rothbacher Toni 2,03; 3. Wörgötter Franz 2,15; 4 . Eder Franz 2,22; 5 . Staudinger Konrad 2,23; 6. Ueber- all Hans 2,27; 7. Werkmeister Rudolf 2,32; 8 Hart- Mann Kurt 2,46; 9; Wurzenrainer Raimund 2,49; 10. Leschnigg Walter 2,58; 11 . Schoderböck Jostf 3,00. Kombination: BDM. Kl. A: 1. Graswander Ma itanne; 2 . Koidl Gusti. — BDM.-Kl. B: 1. Schwarzen

bacher Ria; 2. Langer Traudl; 3. Auer Erna. — HI., Kl. A: 1. Pravda Willi; 2 . Kaufmann Otto; 3. Filzer Jakob; 4. Krtmbacher Kurt; 5 . Graswander Richard; 6. Moser Peter; 7. Koprovski Hubert. — HI. Kl. B: 1. Wur- rainer Josef; 2. Zessin ge r Helmut; 3. Wörgötter Hans, Jochberg; 4 . Scharmüller Hans; 5. Hölzl Otto; 6. Gärt ner Peter. — DJ.: 1 . Pravda Christian; 2. Rothbacher Anton; 3. Wörgötter Franz, Jochberg; 4. Werkmeister Ru dolf; 5. Uebemll Hans; 6. Eder Franz ; 7. Staudinger Kon rad

; 8. Lescbnigg Walter; 9 . Hartmann FraNz; 10 . Scho derböck Jostf; 11. Wurzenrrainer Raimund. Sprunglauf: HJ.-Kl. A: 1. Markt Josef 27, 30 Meter; 2 . Wörgötter Hans 26, 28: 3. Selig Fritz 23, 23; DJ.: 1. Wörgötter Franz 24, 26,5: 2. Feiersinger 24, 25,5; 3. Pravda Christian 22, 23. Schwab! Kombinationssieger in Bayrischzell Vergangenen Samstag uNd Sonntag wurden in Bayerisch zell die Münchener SkiMeisterschaftm im Absatz'ts- uNd Tor lauf ausgetragen, die in allen BewerbM Kitzbühllek Renn- laufer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1906
Umfang: 8
Prozent der von der Wahl Fortgebliebenen die größere Hälfte viel leicht der größte Teil davon aus triftigen Gründen entschuldigt war, und so kann man denn mit vollem Rechte behaupten, daß in Belgien am Wahltage so gut wie sämtliche politisch vollberechtigten Bürger an der Urne erscheinen. Einen solchen Erfolg zeitigte die Einführung der Wahlpflicht in Belgien. Der König von Dänemark -Z-. slöilii, Christian kk. von Dänemark König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter

von 88 Jahren gestorben. DieseTodcsnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Joses und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte

ein so hohes Alter wie Christian IX., aber auch kein Herrscher hatte so ein wechsel volles Geschick und solchen Wandel der Schick sals- wie der VolkSgunst erfahren als er. Da er am 8. April 1818 als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm und der Herzogin Luise Karoline von Glücksburg auf Schloß Gottorp daS Licht der Welt erblickte, konnte niemand voraussehen, daß er jemals den Thron besteigen werde. Zur Zeit regierte Frederik VI. der präsumtive Thronfolger Christian — später VIII. — war 31 Jahre alt

und Oesterreichs in Schles wig ein, worauf König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1364 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich daS bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

den Kronprinzen und mußte ihn um Geld ansprechen. Ein andermal er örterten einige im Ausstande befindliche Arbeiter ihre Lage, als der König vorbeikam. „Wollen wir den König um seine Meinung fragen! ' rief der eine, und eine Stunde lang redete König Christian mit den Streikenden, die dann mtt dem Rufe von ihm schieden: „Es gibt keinen König wie den unseren!' Von jedem höfischen Zwange losgelöst war die Lebensweise des Königs. Allabendlich nach dem Diner reichte der König jedem Gaste die Hand und sagte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 02.12.1914
Umfang: 8
, Dr. jur., Leutnant in der Ev., 2. Baon; Merwald Rudolf, Leutnant in der Ev., 2. Kompagnie. Mann schaften aus Nordtirol: Galler Josef, 12. Komp., Mieders. Gigl Karl, 4. Komp., Lech-Aschau. — Hackl Josef, Patrf., 11. Komp., Unterangerberg. j Hufnagl Gottlieb, 3. Komp. — Koch Adalbert, j 2. Komp. Lermoos. — Liner Karl, Offiziersdiener, ! 4. Komp., Wenns. - Masinger Josef, Zugsführer, ' 11. Komp., Waidring. — Schroll Christian, 12. Komp., Kirchberg. — Siegele Siegfried, 2. Komp., Kappl. Summerer Thomas

eines Vaterlandsverteidigers von niemanden j übertreffen lasten. \ Oetz, 29. Nov. Diese Woche werden wieder zweimal Sterbegottesdienste für am Felde j der Ehre gefallene Krieger abgehalten. Beide j Kaiserjäger, der eine, Benedikt Perl, Oberjäger, ? war in Oetz Wagnermeister, der andere, Zugsführer Christian Riml aus Sölden, war beim „Kaßl" jahrelang Hausdiener. — Im Spitale zu Innsbruck ist heute der hiesige Bauer Hieronimus Haßlwanter i gestorben. Er hinterläßt eine Witwe mit 4 kleinen ? Kindern. — Am 1. Dezember sollen wir sür

den ! eingerückten Gemeindearzt Dr. Geiger einen Stell- j Vertreter bekommen, was sehr not tut, da besonders \ auf den Bergen Kranke ohne ärztliche Hilfe j bleiben müssen. i Sölden. Am Dienstag wird in Sölden der ! Sterbegottesdienst für den im Felde gefallenen j Zugsführer Christian Riml abgehalten. Seine j Familie ist arg betroffen: ein Sohn fiel schon am j 31. August, einem dritten wurde der Fuß abge- - schossen, noch vier stehen im Dienste des Vater landes, einer davon war schon verwundet zur Heilung

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