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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.12.1930
Umfang: 8
wie vor einem Jahre. Lärm. Musik, festlich erleuchtete Fenster, vermummte Gestalten, lachende Frauenlippen unter Halbmasken. Vor einem eleganten Lokal stand ein maskiertes, in ausfallend grünen Samt gekleidetes Mädchen. Sie stand ganz verlaßen, wie frierend, in der schneehellen Dämme rung. Prinz Christian dachte: Es gibt überall Einsame. Es gibt überall Ausgestoßene, die sehnsüchtig vor den Pforten des Lebens stehen. Er hemmte seinen Schritt für eine Se- künde und sah das Mädchen an. Die lachte und hängte

sich ohne Umstände in feinen Arm. «Gehst du mit mir hinein?-, flüsterte sie schmeichelnd. Prinz Christian runzelte die Stirn. «Auf wen wartest du?", fragte er ungeduldig. Sie kicherte leise in sich hinein: «Auf dich mein Schatz!" Sie hatte einen großen lockenden Mund mit blendenden Zähnen. «Ich habe so lange gewartet/ fuhr sie mit sanfter, klagender Stimme fort. «Ich bin kalt bis in die Finger spitzen/ Prinz Christian lächelte zerstreut. Er stand schon mit ten in einem strahlend erhellten Raume zwischen bunten

Ti schen. Er sah ein Gewoge von Masken, glitzernden Kleidern, verführerischen Schultern und weißen Frauenarmen. Irgend jemand nahm ihm den Pelz ab. schob ihn an einen Tisch und stellte einen silbernen Kühler mit blinkenden Flaschen hälsen vor ihm hin. Prinz Christian dachte: «Es ist wie ein Traum. Ich komme aus einer dunklen Einsamkeit und werde vom Stru z. B. von Walther von der Dogelweide selbst gebraucht wurde. D»e täglichen Diebstähle. Vor einiger Zeit wurde

Glieder. Ihr Haar war schwarz und kraus. Es bauschte sich über den Ohren zu glänzenden Wellen. Sie mußte noch sehr jung sein. Ein Dust von Frische war über ihr. Prinz Christian empfand den Gedanken an ihre Jugend wie einen Schmerz. Ihm war. als hätte er halb unbewußt teil an ernem Werke der Zerstörung. Er trank viel Sekt. Das kühle, perlende Naß tat ihm wohl. Er griff nach dem Arm des Mädchens und beugte sich über ihren Mund. Sie lächelte zu ihm auf. Und sie war enttäuscht, daß er plötzlich zurückwich

ein Lächeln. «Wie einer, der auf Raub oder Mord sinnt/ Prrnz Christian starrte vor sich hin. Vielleicht sinne ich auch auf Raub oder Mord/ sagte er langsam. Das Mädchen streß einen leisen Schrei aus. Ein paar Herren am Nebentische drehten sich um. Einer von ihnen hatte schon früher ab und zu einen Blick verstohlenen Jnter- esies auf den hochgewachsenen blonden Mann im Straßen- anzuge und seine maskierte Begleiterin geworfen. Er war klein und kümmerlich gewachsen, mit einem struppigen roten Bartwald

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 08.12.1938
Umfang: 12
abzustatten. Mit dem alten Knaben läßt sich reden. Wenn er Sie unter sei nen Schutz nimmt, ist der Rest der Reise ziemlich ungefähr lich ..." 10 . So schnell, wie Christian sich die Abreise gedacht hatte, ließ sie sich doch nicht bewerkstelligen. Seine eigenen Knan- jung der Judenvermögensabgabe maßgebend rst. Stichtag ist der 12. November 1938. Die Finanzämter 'ind angwie'en, bei der Bemessung der Judenvermögensabgabe von dem Vermögen auszu gehen, das sich nach oen Anmeldungen der Juden au* Grund

der nationalspanischen Luftwaffe Bilbao, 7. Dezember. Im November hat die na tionale Luftwaffe 73 bolschewistische Flugzeuge abgeschos sen. Bei 19 bolschewistischen Flugzeugen erscheint der Ab schuß wahrscheinlich, konnte aber nicht mit Sicherheit fest gestellt werden. zielten Mittel reichten allein nicht aus. Aber hier spr ing Georg Wendt sofort helfend ein. „Am liebsten möchte ich mitkommen", hatte er erklärt, „aber ich möchte Ihre Schwester nicht allein zurücklassen. „Erika?" hatte Christian erstaunt geantwortet

. Da war Georg Wendt etwas verlegen geworden. Tann aber tauchte ein neues Hindernis auf. Ein Land gendarm erschien und forderte Christian auf, seinen Reise paß herauszugeben. „Was wollen Sie denn mit meinem Paß?" kragte Christian erstaunt, „gerade jetzt, wo ich verreisen will . . Der Landjäger musterte ihn mißtrauisch. „Betreuen wollten Sie? Das ist ja recht merkwürdig Wir haben nämlich den Auftrag, Ihnen den Paß abzuneh-- men. Da bin ich ja gerade noch zur rechten Zeit gekommen« ehe der Vogel ausgeslogen

ist!" Es stellte sich heraus, daß der Auftrag zur Abnahme des Passes von Stettin aus erteilt worden war. Christian fuhr eiligst nach Wolzin und rief von dort aus die Polizei direktion in Stettin an. Er ließ sich mit Kriminalkommissar Bredow verbinden. „Warum haben Sie mir meinen Paß abnehm.en las sen?" fragte er erregt. „Tut mir leid", antwortete der Kommissar, „aber Sie müssen verstehen — noch ist der Verdacht gegen Sie nicht völlig zerstreut, wenn ich ja auch selbst nicht so recht daran glaube

. Und da wir erfahren haben, daß Sie Vorbereitun gen für eine große Reise treffen, haben wir diese Vorbeu gungsmaßnahme treffen müssen . . ." „Aber, Herr Kommissar", bat Christian und erzählte ihn in kurzen Stichworten die Gründe seiner beabsichtigten Reife. Ter Kommissar am anderen Ende der Leitung hörte interessiert zu. »Trotzdem", sagte er dann, „ich kann im Augenblick

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.05.1918
Umfang: 4
wie eine Stange, um die ein paar Tuchfahnen schlagen. „Richtig," knurrte Christian. „Wenn der Vater tot ist, verkaufe ich," lachte sie, schon wegabwarts trottend, aber das Gesicht noch ihm Ange wandt. Und das hatte sie, die Barbara Koller, dem Chri- Man schon manchmal zum Trost gegeben: denn die Ge schichte, daß Lukas Hochstratzer das Gut Kollers gern ge- kauft Hatte und daß letzterer es nicht hergab, war schon alt, obwohl weder Lukas selbst, noch seine übrigen Söhne w leidenschaftlich nach dem Nachbargut

verlangten, wie eben Christian. zwischen verschwunden war. „Es ist mir ein Ausweg ein- gefallen," sagte er jetzt. „Wenn Ihr einverstanden seid —' fügte er hinzu. Die Satze kamen brockenhaft aus ihm heraus. öenn?" fragte Lukas nur halb aufmerksam. Er stand über dem Sohne am Weg und ließ den Blick in den Morgen hinausaehen. hn Lukas kam jetzt mtt seinen gemachten Schritten heraus- gesttegen Er grüßte die Barbara, die an ihm scheuer als vorhin am Sohne vorüberging, sich nicht weiter aufhtelt

. sondern mi- einem hölzernen Gang bergab eilte. »Was ist denn?" fragte Lukas den Sohn. mit Euch reden wollen wegen dem Land da," sagte Christian, nachdem er sich überzeugt hatte, daß Bar bara außer Hörweite war. „Nein versessen bist du darauf," gab Lukas zurück. rte ? tste knochigen Hände in einer dürftigen ^Ä?^nemanüer. als rechne er heimlich in sich hinein. ?as Gut übergeben," fuhr er langsam und nachdenklich fort. „Da besinnt man sich mehr als früher, wan an,, seinem Eigen etwas ziehe." "M^baben immer etwas gezogen

. Lukas mußte an seine verstorbene Frau öenkerr. Bei ibr war ein kleiner Anfang von dem zu suchen, was in Christian groß war, sie hatte aut zu rechnen gewußt, hatte ihren Stolz öaranf gesetzt, daß es tm Haushalt vorwärts ging und obwohl sie ibrem Liebling, dem Martin manwen nu ten Batzen zugesteckt hatte, war sie allzeit genau gewesen Bon ihr nwchtc Christian seine Knappheit haben. Ö öer^m ÖCn E üe eines Tages," hob Christian wie- vD » vnrßt sie haben, nicht ich," antwortete Lukas LhrMian beschied

fiel) damit. „Ja^ sagte er noch So will ch weiter, mochte das beißen. Er hing den Kmü wJ imn ® e6a »^ 6 Ä! W?“,,'llnlt JtÄ' roc ®t X n r^ eri0feti 6cS S°Sn°s Seinen Weg wird der wachen, ging es ihm dabei durrb den Sinn, und er gestand sich, daß von seinen Söhnen de? welcher dort hinanfstieg. den stärksten Willen hatte Die andern ließen sich vom Leben schieben, öerLnetesich die ! Straße, wie es chm gefiel, und wußte, was er wollte, er es recht anfatzie, mußte sich zeigen. Christian verschwand

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.02.1927
Umfang: 8
seiner eifrigsten Be mühungen registriert hatten, gab er den: Prokuristen den Auftrag, den Bater des Verschollenen, der: FabriSdirektor Christian Brunhuber in Hinterstoder, schonend von dem Borgesallenen zu verständigen . .. Anton Pensky liebte das (Veld. Außer diesem aber liebte er auch die Bequemlichkeit. Wem: alles ordnungs gemäß ging int Sinne seiner ausgeprägter: Selbstherrlich- keit, war er sogar gutmütiger Regungen fähig. Das heißt, soweit sich davon reden ließ und es ihn nichts kostete. Bon kleinen

Pensky immer diskret durchblicken ließ, daß sich hinter den: wohltätigen Geber kein Geringerer als der Herr Generaldirektor selbst verberge . . . Und so ist es begreiflich, daß sich Anton Pensky des Falles Christian Brunhuber mit besonderem Eifer an nahm. So wie er die Sache dank seiner Umsicht inszeniert hatte, saßen sie nun in: Empfangsfalon der Direktion schön der Rangordnung nach beisammen: Er, der Chef, gewisser maßen als Hausherr, dann der Vater des Verschollenen — ein lebensfrischer

, energischer Siebzigjähriger, dem die jüngsten Ereignisse freilich viel von seiner gesunden Ge sichtsfarbe genommen Halten, und als Dritter der Detek tivchef Dr. Krajlich, der die Erhebung des rätselhaften Falles persönlich in die Hand nahm. „Jawohl, Christian Brunhuber lebte in geordneten Ver hältnissen." „drein, in seinen: Ressort sind keinerlei Unregelmäßig keiten vorgesnuden worden. Im Gegenteil, die Revision hat musterhafte Ordnung und eine geradezu peinliche Ausarbeitung des Materials ergeben

— und doch wieder nicht solcher Art, daß mar: auf planmäßiges Ordnen schließen konnte, wie es vor einer beabsichtigten längeren Abwesenheit zu geschehen pflegt." — „Nein, Christian Brunhuber war kein Frcmenheld. — Sein Privatleben lag absolnt offen zutage —" „Seine freie Zeit war vollkommen seinen schöngeistigen Neigungen gewidmet —" Auch der Vater wußte nur Gutes und Günstiges über seinen einzigen, kürzlich 32 Fahre alt gewordenen Sohn auszusagen: der Land und Bevölkerung in w achtende Aufregung versetzt und täglich neue

den Gastwirt zur Zahlung von rückständigen Ali menten drängten. Filmbmnd in einem Kino. Mailand, 12. Febr. (Priv.) In einem Kino in Borgo San Domino ist während einer Schülervorstellung der Film in Brand geraten. Das Feuer griff auch aus andere Filme in der Kabine über, jedoch nicht aus das aus Stein gebaute Gebäude. Unter den Schülern entstand eine große Panik und nur der Geistesgegenwart der Lehrer ist es zu danken, daß eine Katastrophe verhütet wurde. „Bon früher Kindheit an war Christian offenen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.03.1918
Umfang: 8
zu verwenden. Wir bitten um gütige Unterstützung dieser in jeder Weise gemeinnützigen Sammlung. Brauerei G. m. h. H. 16981 Alois Adler *=" t\\r ' .ajuja&aa»»^gsgg^^ , 26 (Nachdruck «erboten.) Das Geheimnis von Riederbronn. Kriminal-Roman von G. Schätzler-Perasini. ' Grosser hatte im ersten Moment die Absicht, den Flüchtlingzu verfolgen, und er würde ihn buch rasch eingeholt haben, doch kam er von diesem Gedanken wieder ab. Er rührte sich nicht von der Stelle. Aber Christian kam nicht wieder. ,>Verwünscht

klirrten leicht, weil an dein Rahmen gerüttelt wurde. Dieser wich rasch, weil Grosser schon vorgearbeitet hatte und der Eindringende wohl mit einem besseren Instrument als am Tage zuvor versehen war. Der Polizist konnte nun genau eine menschliche Gestalt bemerken, die sich durch das geöffnete Fenster schob und dann keuchend stille stäub. Obwohl es im Raume sehr dunkel war Und nur direkt unterhalb des Fensters ein lichter Punkt sichtbar wurde, so hätte Grosser doch darauf geschworen, daß er Christian

. Was suchte er hier? Ließ er lner etwas liegen, das ihm Schaden meinem Fortgehen befand sich die Haushälterin bringen mußte, fand es die Polizei? Aber was sollte dies sein? Sekundenlang hielt der Bursche den stieren Blick auf die Garderobestücke gerichtet, hinter denen Grösste sich versteckt hielt, und schon wollte sich biein hervor und auf den Flüchtling stürzen, da er sich entdeckt glaubte, als Christian sich langsam umwandte, etwas unverüöndstiches rnur- rnelte und dem alten Schranke rtäkdec trat

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Tiroler Post
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Seite 7 von 8
Datum: 15.03.1918
Umfang: 8
. Wir bitten um gütige Unterstützung dieser in jeder Weise gemeinnützigen Sammlung. Brauerei Reutte G. m. K H. 16981 Alois Adler 26 (Nachdruck verboten.) Das Geheimnis von Niederbronn. Kriminal-Roman von G. Schätzler-Perasini. Grosser hatte im ersten Moment die Absicht, den Flüchtling zu verfolgen, und er würde ihn auch rasch vmgeholt haben, doch kam er von diesem Gedanken wieder ab. Er rührte sich nicht von der Steile. Aber Christian kam nicht wieder. „Verwünscht!" murmelte der Polizist

gerüttelt wurde. Dieser wich rasch, weil Grosser schon vorgearbeitet hatte und der Eindringende wohl mit einem besseren Instrument als am Tage zuvor versehen war. Der Polizist könnte nun genau eine menschliche Gestalt bemerken, die süb .durch das geöffnete Fenster schob'und dann keuchend Ulla-stand. Obwohl es im Raume sehr dunkel war und nur direkt unterhalb des FrnsterH ein lichter Punkt sichtbar wurde, so hätte Grosser doch darauf geschworen, daß er Christian

. Was suchte er hier? Ließ er hier etwas liegen, das ihm Schaden meinem Fortgehen befand sich die .Haushälterin bringen mußte, fand cs die Polizei? Aber was sollte dies sein?' Sekundenlang hielt der Bursche den stieren Blick auf die Garderobestücke gerichtet. Hinter denen Grosstr sich versteckt hielt, und schon wollte sich dieser hervor und auf den Flüchtling stürzen, da er sich entdeckt glaubte, als Christian sich langsam umwandte, etwas unverstündliches mur melte und dem allen Schranke r.Äbw trat

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 13.05.1918
Umfang: 4
sie auf, watete zurück und stieg wieder ins Freie. „Gib her!" sagte Christian und nahm ibr die eine Schaufel ab. Sem Nock lag schon abgeworfeu draußen aus der Matte. Bald daraus standen sie ein Stück ober halb des Hauses an einer Stelle, wo der Bach fein Wasser in breiten Güssen aegen^ den Keller warf, unö hoben an, einen Damm aus Grasschollen und Steinen auszuwerfen. Auch Christian hatte Sssurhe unö Strümpfe abgelegt und die Äermet bochgesireist, und bald arbeiteten sie mit einem wortlosen Eifer

wie für sein bluteignes Eigen tum. Stumm mit einer verbissenen Geduld taten sie ihr Werk und sahen es nachher mit einer gemeinsamen Be- ' ' "'M an. Sie gehörten in diesem Augenblick schon ihnen und hals ihnen die Arbeit zu Ende bringen. Chri stian girrg erst nach Hause, als es Längst dunkel geworden Daheim war keinerlei Ueberraschirng, als Christian die Nachricht brachte, daß er sich mit Barbara Koller ver-, sprochen. Er hatte gegen keines von ihnen mit seinen Absichten zurückgehauen. David, der gerne las, saß eben

an seinem Platz zu Häupteu des Tisches, nahm Christians Rtittetlmtg mit einem „So, so"! und einem „Du mutzt wissen, was du tust," entgegen mrd wischte sich darauf in Rede und Widerrede der Jun gen mit keinem Worte. Erst als Christian wiederum sich an ihn wendete, den Hochzeitstag festgesetzt haben und wissen wollte, was 5er Bater dazu sage, wenn er mit Barbara diese und diese Stube beziehe und David jene überlasse, half er verhandeln und entschied mit einem ein- zigen ruhigen Wort mehr als Sühne und Töchter

Christian rh" E das Vieh zu Hirten, und er halte getan, was M> ^ lägliche Arbeit gewesen war. David war im Bern 6^ auch keiner, der Knechte just zur Hauö, so waltete v allein und mit einer innerlichen Freude feilte* f Aber er erkannte dabei mehr als bisher, wie in der M Zeit, da er die Söhne gewähren ließ, schon manW ders geworden war. Ueberall gewahrte er me von Christians leidcnschastlicher Sparsamkeit uno» blick, der über dem augenbtiü'lichen Vorteil zmuA Schaden übersah. Ja — es mahnte ihn immer wnl

» er mutzte hinter den Jungen stehen! — Bon seinem Berlobungstage an schien Christians Arbeitsamkeit noch zu wachsen. Er war der m>M der letzte im Hause. Zn seiner Braut kam er m» es dauerte eine ganze Weile, bis nur >n -vM-«), lauul wurd?., daß die zwei sich versprochen zu dieser und jener Beratung erschien Barbara w ] straßer-Haus oder stieg Christian zu ihr hchaust einigen Hausrat anzuschaffen, und gemeiniam beiden ein halbes Dutzend Schreiner in uno uw doch heim, unterhandelten über den Preis oer

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 2
Datum: 21.10.1918
Umfang: 2
genüg ihm ein längeres Beisammensein mit Karoline Maihtlde nicht anszureden. Aber er wußte es Loch wenigstens so etnznrichten, daß sich Christian von sinrer Gewabltn liebensnnn big und »u aller Form ver abschiedete. Cr selbst mutzte dem königlichen Freunde fol gen. so gern er auch noch ein wenig geblieben wäre. Betrübt blickte Karoline Mathilde dem Gemahl nach. Sie verweilte wohl noch ein halbes Stündchen in der mil den Abendluft. schlürfte träumerisch ihre Mandelmilch und warf deut Hofdamen

, lehrte ihn Schiffchen schwimmen und jagte sich wohl auch einmal scherzend mit chm zwischen den Bosketts herum. Unterdessen warf sie Blicke verstoh lener Sehnsucht nach den Fenstern des Schlosses hinauf, ob sich nicht Christian wieder einmal sehen ließe. Und Christian kam wirklich — zunächst noch einmal mit den Kavalieren. dann nur mit Holck und Struensee und end lich ließ er auch noch den Hofmarschall weg, da er merkte, daß (einer Gattin an dessen Gesellschaft am wenigsten lag. Lange hielt

Hirschholm, der Sommerresidenz, ftatt- sand, als das äußere, offizielle Zeichen dafür aufgefatzt, daß zwischen Christian und Karoline Mathilde die end gültige Aussöhnung stattgefunden habe, die Königin- Witwe mtt ihrer Coterte also bis auf weiteres kaltge- stellt sei. Die Stinnnung des Festes war dementsprechend eine — —Allerhand äußerst angeregte, ja sensationell gefärbte. > persönliche Hoffnungen, politische Ambition ! Erwartungen schwangen als Untertüue mit. Es war eine herrliche, sternklare Nacht

führte. Karoline Mathllde, gleich den übrigen Damen im hoch- geschnürten Hirtinnenkleiö mit breitrandigem StroPm und bebändertem Stab, strahlte von Schörcheit und. lichem Frohsinn. Ja, sie war wirklich „rvicderhergesteur. Die zarten Wangen hatten wieder ihre rosige Fülle me' damals in den ersten Tagen ihres jungen Eheglücks, um wieder, wie ehedem, zeigte König Christian mit ttum- phierenöeu Blicken, daß er ftwz auf den Besitz' der tick- reizenben Karoline von England sei. Es war offenes Geheminis

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 01.05.1914
Umfang: 12
. Ir. gratis WmAr. Ae MiieMleii In Sinn. (Sensuskurie.) Das Ergebnis in Innsbruck (Wahlbezirk y. Christlichsozial-konservative Kompromißkandidaten: Dr. Christian Graß, Advokaturskonzipient, 942 St. — Leopold Lindner, Wachswarenfabrikant, 733 St. — Aeorg Tröger, Seilermeister, 937 St. — Dr. Karl Pusch, Advokat, 802 St. — Hofrat Petzer 746 St. DeutschfreiheitlicheKandidaten: Bernh. Zösmayr, Schlossermeister, 2176 St. — Dr. Friedrich Mader, Handelskammersekretär, 2216 St. — Heinrich Suske, Ingenieur, 2047

(it. Vp.) 445 Stimmen; Ingenieur Guido Sartori, Ala (it.-nat.) 643 Stimmen. Gewählt: Sartori. Wahlbezirk (0: Abgegeben 1095 Stimmen. Dionisio Gojo, Oberlandesgerichtsrat i. P. (it. Vp.) 405 Stimmen; Dr. Karl von Bellat, Borgo (it.-nat.) 657 Stimmen. — Rest zersplittert. — Gewählt: Bellat. Wahlbezirk Wahlberechtigt 7697, abgegeben 7345, gültig 7255 Stimmen. Christian Schwaig- hofer, Bauer, Fieberbrunn (christlichsoz.) 2744 Stimmen; Johann Hofinger, Kaufmann, Sankt Johann (christlichsoz.) 2838 Stimmen; Josef

ratsabgeordneter, Innsbruck (christlichsoz.) 3407 Stimmen; Engelbert Müller, Photograph, Reutte (christlichsoz.) 3140 Stimmen. Gewählt: Unter- kircher-Müller. Wahlbezirk J5: Wahlberechtigt 5928, abgegeben 5925, gültig 5675 Stimmen. Pfarrer Franz Habicher, Landesausschuß (christlichsoz.) 2743, Christian Strobl, Dekan, Stams (christlichsoz.) 2535, Haueis (kons.) 43 Stimmen. Gewählt: Franz Habicher, Christian Strobl. Wahlbezirk (6: Wahlberechtigt 6534, abgegeben 6303, gültig 6202 Stimmen. Leonhard Koster

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 03.08.1930
Umfang: 8
sich doch wieder, weil er Wir laßen an einem schönen Sommerà'»!) ich ehren.' Sie erhob sich und flog dem Konditor greisen will.' Flügel besitzt. - Die Werbung Eine heitere Skizze mit tragischem Ausgang von Dietrich Bellmer Christian und Anna liebten sich, ode.- sie fühl ten doch, daß sie einander nicht gleichgültig seien. Auch die Verwandten ahnten das, und die lieben Freunde und Freundinnen tuschelten sich diese Wissenschast neidisch zu. Aber ein Liebesgeständnis hatten sich die bei den noch nicht gemacht, denn Anna mar

sehr schüchtern. Christian ebensalls und dazu auch noch abergläubisch. In dieser Beziehung patzten sie gar nicht in die moderne Zeit hinein, in der die ,,àbe auf den ersten Blick' vorherrschend ist und osimals schon das einmalige Boijamm.'n- sein -ur Liebeserklärung führt. Nur einmal hatte Christian versucht, sich mit Sinna über die platonische Liebe zu unterhalten. Klber als er nach quälender Vorbereitung zum «ig'.'iitlicheii Thema kam und dabei zur Seite schaute, da bemerkte er den gesenkten Blick An nas

, als wenn das Mädchen irgend etwas Ver lorenes suche. Die Wangen Annas waren ge rötet, und der junge Mann erhielt auf seine Fragen nur verwirrte Antworten. Da verlor Christian den Mut: er redete nicht .wehr von der Liebe, weil seine Schüchternheit Ihn weiterhin daran hinderte. ein gab aber die Hoffnung nicht auf. daß ein mal der Augenblick kommen müsse, wo sich auch ^in ?!>'besiomau in Wohlgefallen auflösen und wo das Herz über die Schüchternheit den Sieg davontragen werde. Diese Gelegenheit sollte sich schneller

biete», als Christian zu hossen wagte. Für einen Jnni- sonntag hatte eine kleine Gesellschaft des Städt chens eine Landparie verabredet, zu der auch Christian und Anna ihre Teilnahme zugesagt. Bei dieser Gelegenheit reifte in Christians Brnsl ein heroischer Entschluß, und er ließ Anna missen, daß er ihr am Sonntag ein „wichtiges Geständnis machen miijse. Der entscheidende Tag brachte alle Schönheit und Heiterkeit eines Sommertages. Ii, einem großen Kremser (auch das paßte i» Christians romantische

der Kottes- welt verkündeten. Als der Weg wieder aus den Wald führte, schlug Christian ein langsameres Tempo ein. und Anna blieb bei ihn,. Der juuge Mann war plötzlich wortkarg geworden, und er äußerte Bedenken wegen eines auskommenden Gewitters, das am Horizont stand und sich im starken Brausen des Windes ber<U« ankündigte. Die alten Baumkronen an, Rande des Waldes schüttelten ihr Haupt, der Sturm strich über das Aehrcninèer. das sich um den Wald legte, und die schlanken Halms wiegten sich. Christian

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 28.12.1909
Umfang: 8
^rsunclö um ilus ^sriiUQZ 2U1' ^.IzouQöQiollAs^viiiiiUQ^ kür ,/l'iioI.er-. — ^Vir sr^Ulllrvu um NllLSQäun^ von ^ärssZau, an dis ^vir mit ^nssiolir uuf Lrkol^ ^robonuuiillsrn vc-r^izii>.isii — — Großmutters Spinnrad. Silhouetten von Elisabeth v. B. (Schluß.) ES ist Winter. Weiche Flocken fallen auf die schlummernde Erde herab; — auf Feldern und Bäumen liegt schon eine weiße Decke. — In Christian Börings schönem Hause stehen die dunkelgiünen Tannen vom Schnee gebeugt und auf den Stufen der Gartentreppe

ihres tiefen SeelenkummerS war sie schön geblieben — ja, noch mehr, edel, mild und gut. Auch Christian Äöiing liebte Karen. Aber er wartete lange, lange; denn daS große Leid, das sie getroffen, und der tiefe, tiefe Schmerz, den ihr jungcS Herz noch litt — sie konnten noch keinen milden FrühlingShauch vertragen — sie wollten noch stumm verschlossen sein im Heiligtum der Seele. Doch Christian Böring, obwohl er nicht mehr jung war, hoffte auf die Jahre, die mit ihrem stillen Gange die blutende Wunde heilen

würden in KarenS Herz. Und die Zeit verging. Da frug Christian Großmutter eines Tages, frug sie ernst und sanft — ob sie die Seine werden Wolle. Aber Karen schwieg und Tränen flössen an ihren Wangen herab — sie reichte Christian nur stumm die Hand und schüttelte traurig ihr blondes Haupt Da wußte Christian Böring, daß der FrühlingS- strahl zu früh gekommen. Wiederum verging ein Jahr — und wiederum eines. Da kam Christian abermals zu Karen nnd die ernste, große A<-age, auf deren Erfüllung er schon so lange

warten mußte, er tat sie noch einmal — und diesmal siegte seine Liebe. Leise senkte Großmutter ihr Haupt und sagt: .Ja', denn sie wußte, daß sie Christian glücklich machen würde, und sie wußte auch, daß er als rechtschaffener Mann geachtet ivar, weit nnd breit. Und so wurde Kareu Christian BöringS Weib. Und ein gutes Weib wurde sie ihm und sie lebten glücklich zusammen und nach Jahresfrist bekam Karen ihren Sohn den hübschen, blonden Kurt. Sie sah ihn heranwachsen zum kräftigen Jüng ling und ernsten

, tüchtige» Mann, der später wie sein Bater in der ganzen Stadt geachtet wurde und eine ehrende Stellung besaß, in den Fußstapfen seines edlen Vaters folgend Di: glimmenden Scheiter im alten Kamin fielen in sich zusammen und noch einmal erhellten auf lodernde Flämmchen das traute Zimmer. Eine Träne stiehlt sich in GroßmutterS Auge — sie denkt an den Tag, wo auch Christian Böring sie verlassen, um denselben Weg zu gehen, ven -inst auch Jörn Andersen gehen mußte .... Aber Christian starb in hohem Alter

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.02.1906
Umfang: 8
und eine Prosanation unterblieb nur, da der Senior der Geistlichkeit drohte, die Intervention der 300 Leute anzurufen, die nur aus das Zeichen warteten. In vielen Orten mußten die Kommissäre unverrichteter Dinge abziehen. * Christian IX. vo« Dänemark. Aus Kopen hagen ist die Meldung eingetroffen, daß dort König Christian IX. von Dänemark gestorben ist. Geboren am 8. April 1818, hat dieser Fürst das hohe Alter von 88 Jahren erreicht, und wegen seiner Viel sachen Familienbeziehungen zu den europäischen

Herrscherhäusern hat man ihn einst den „Großvater Europas' genannt. Während dieser langen Lebens zeit hat König Christian so ziemlich sämtliche Wechselfälle kennen gelernt, mit denen das Schicksal das Dasein des Menschen bunt zu gestalten pflegt. Weder irgend ein anderer, noch gar er selber hätte wohl schwerlich einmal daran gedacht, daß er einen Thron besteigen und eine Krone auf sein Haupt setzen werde. Als der kinderlose Friedrich VII. von Dänemark starb, der letzte der direkten Linie des Hauses Olden burg

, konnte Herzog Christian als Nachfolger kaum in Betracht kommen. Der zur Nachfolge zunächst berechtigten Linie, der Augustenburgischen, der älte ren, gehörte er nicht an; das Haupt der anderen, jüngeren Linie Schleswig - Holstein - Sonderburg- Glücksburg, war nicht einmal Herzog Christian, sondern sein Bruder Karl. Dieser lebte damals in Kiel ungefähr wie ein wohlhabender Gutsbesitzer, der sein gutes Auskommen hat, aber sein Ein kommen darum doch in Erwägung ziehen muß, wenn er nicht in Verlegenheit

kommen will. In Streitigkeiten, die schon damals etwa ein Viertel jahrhundert zwischen Dänemark und Deutschland herrschten, stand Herzog Karl mit seiner gesamten Familie, seinen Schwestern und Brüdern, aus Seite des letzteren Staates — ausgenommen Herzog Christian, der sich der dänischen Sache anschloß.— Und sogar zu dieser Parteinahme neigte er sich erst in späterer Zeit hin; früher hat Herzog Christian aus seiner echt deutschen Gesinnung kein Hehl gemacht. Dieser Schwenkung hat er es jeden falls

Christian von Glücks burg, den einzigen nahen Verwandten des Königs Friedrich, welcher in der schleswig-holsteinischen Frage sich gegen die deutschen Ansprüche erklärt hatte. Selbst dieser genoß nicht das volle Vertrauen der Dänen, und die Kriegspartei Kopenhagens intriguirte gegen ihn, als nicht stockdänisch genug in seinen Gesinnungen. Er wurde jedoch von den Vertretern der Großmächte in dem bekannten Protokoll vom 8. Mai 1852 zum Thronfolger er nannt und von den dänischen Kammern

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Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 09.11.1933
Umfang: 16
längstens durch 90Tage. Bleibt aber nach Heilung der Derletzuug (Bruch) noch eine dauernde Verminderung der Arbeitsfähigkeit (der Arm muß abgenom men werden oder bleibt steif), so erhält er außer der zeitlichen Entschädigung noch eine einmallge Abfindung nach dem Gesetze, 30 bis 50 '1° billiger Am Feieraben- Ein Einbruch Skizze von Minna Falk. „Herr,' hatte Christian Böllers gesagt, als er auf dem Sterbebette lag, „wenn Sie mir noch was übriges tun wollen, dann stellen Sie mir einen Wegstein ans

Kopfende, wenn ich unter, der Erde bin, und lassen Eie eine große Msllenzahl daraufschreiben. Ich «erde wohl einen langen Weg haben.' Aber Fritz Kruse sagte sich, daß sein treuer, alter Grotzknecht keine hundert Kilometer haben könnt« bis in den Himmel und ließ oben auf den Feldstein die Zahl 99 eingraben. Nach seiner Meinung die allergeringste Ent fernung für einen Menschen bis zu feinem Herrgott. And weiter stand auf dem Stein: Hier ruhet Johann Kaspar Christian Völlers, mein Lebensretter

. In Dankbarkeit bis in den Tod Fritz Kruse. And diese Grabstein-Jnschrift bestand nicht nur aus leeren Worten. Sogar die Dank barkeit blieb echt. Was irgend von Wichtig- keit war in Fritz Kruses fernerem Leben, das besprach er mit seinem toten Knecht, der sei- nom Vater und ihm insgesamt 52 Jahre aller, treuest gedient hatte. Ein ruhiges Viertel- stündchen bei dem Feldstein an Christian Böllers Hügel, und die Gedanken klärten sich. und obendrein besser kaufen Sie Schuhkrem, Bodenwachs, Bodenbebe

, Netallputomlttel, I ■ ■ * ■ S c< Bolzano, Insekterimlttel, wenn Sie leere Schachteln (Flaschen) zum Naohffillen mitbringen. fpLUvIUl Masenmstr. 17 Es war gewiß auch eine seltsame Geschichte, welche die zwei verband. Christian, der Junggeselle geblieben war, war dermaleinst ein leichter Bruder gewesen, aber ein gutes Herz hatte er allezeit gehabt. Bon seinen Eltern wußte er nichts. Er war ein kleines Kuckucksei gewesen und hatte von Vater- oder Muttersette her Wander blut gehabt. Bis die Landstraße ihn ganz

und gar untergekrtegt hatte. Total abgerissen und ausgehungert hatte er eines Abends im Chausseograben gelegen, um dort zu nächtigen, als er sah, daß aus einem, nahe gelegenen Bauernhause Mann mw Frau durch Vorgarten und Pforte gin gen, nachdem der Mann noch einmal rund ums Haus herumgegangen war. M« ob die zwei ausbleiben wollten über Abend und reinen Hüter im Haufe hatten. Das war vielleicht eine Gelegenheit, sich einmal gründlich satt zu essen. Schlimmeres hatte Christian wahrhaftigen Gottes

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 08.04.1899
Umfang: 10
Italien. Er war ein musterhafter Katholik, machte zweimal die Pilgerfahrt nach Lourdes, zweimal die selbe nach Rom und im verflossenen Herbste im 75. Lebensjahre eine solche nach dem heiligen Lande mit. Bon letzterer brachte er wahrscheinlich den Keim seiner Krankheit mit nach Hause. Er ruhe im Frieden! Itieß. (Ehrenbürger.) Am Ostermontage v. Js. fand die feierliche Dekorirung' des hochw. Herrn Pfarrers Karl Dietl, sowie des Herrn Vor stehers Christian Juen, mit den goldenen Verdienst kreuzen statt

. Der Jahrestag dieser allerhöchsten kaiserlichen Auszeichnung wurde heuer mit einer anderen Auszeichnung genannter zwei hochgeehrten Herrn, von Seite der Gemeinde, in feierlicher Weise begangen. Einstimmig wurde am 26. v Mts. der Gemein ^e-Ausschuß-Beschluß gefaßt, sowohl hochwür digen Herrn Pfarrer Karl Dietl, als auch Herrn Altvorsteher Christian Juen zu Ehrenbürgern zu ernennen. Am Ostermontage fand die Uebergabe der Diplome in feierlicher Weise statt. Herr Lehrer Joh. Platzer, ein Musterlehrer

, zeigten, daß auf dem felsig rauhen Fließer Boden Patriotismus, Katholizismus und besonders auch die süße Eintracht nach allen Beziehungen hin in hohem Grade blühen, von letzterer speziell sagte Herr Altvorsteh^r und Ehrenbürger Christian Juen, daß in den 20 Jahren seiner Thätigkeit als Vor.reher niemals ein Mißton im Gemeinde-Ausschüsse geherrscht habe. Der Wunsch der Bewohner von Fließ ist einstimmig: Mögen die zwei hochgeehrten Herren Ehrenbürger, auf welche sie ' stolz sind, recht viele Jahre

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 29.09.1879
Umfang: 8
Greiderers, Christian, aus Rache gegen den „Verräther' diesen offen und bestimmt der Brandlegung an der „Maisalphütte'. Christian Greiderer behauptete geradezu, daß sein Bruder Johann dem Vater und ihm einige Tage darauf erzählt habe, daß er die Maisalphütte in Brand gesteckt. Auch andere Zeugen gaben den An geklagten belastende und verdächtigende Thatumstände an. Der Angeklagte läugnet entschnden jegliche Schuld am Brande, rechtfertigt die ihm nachgewiesene Entfernung von seiner Sennhütte

; ebenso soll der Angeklagte an die mit ihm auf der Weissensteinalpe zusammenwohnende Sennerin Elisabeth Ahorner zwei Tage nach dem Ararat die bedenkliche Frage gestellt haben, ob sie R8K« nicht , in der Gegend gegen „Prastern'. too /eine BreAlhütte abgebrannt sei, Feuer oder ein Röthe bemerkt habe. Nach Meinung der Ahorner war diese Frage eine bloße „Finte' Greiderers, weil Prastern gerade in einer der MaiSalpe entgegengesetzten Rich' tung liegt. Der Hohenauerbauer von Kössen Christian Prantl

war am Tage des Brandes mit Greiderer im Wirthshause auf der Eggeralpe zusammengetroffen, hatte sich jedoch vor Greiderer entfernt. Der Be sitzer des Eggeralpen-WirthShauseS Anton Bacher bezeugt übereinstimmend mit der Aussage des Ange klagten, daß er am Tage des Brandes gemeinschaft lich mit Johann Greirerer bis zum Dunkelwerden gejagt und sich von demselben bei der „Neualm' ge> trennt habe. Der Angeklagte beharrt auf seiner Un schuld. Nach dem Zeugniß eines Hausgenossen Christian Greiderers geht

Christian gibt über Vorhalt des Prä sidenten zu, mit seinem Bruder in Feindschaft zu leben, will jedoch von der NechtSwchlthat. sich der Aussage zu entschlagen, keinen Gebrauch macben. Zeuge schildert zuvörderst die Entfernungen zwischen den eiuzelnen Sennhütten und bestätigt, daß man von der „Neualm' zur „Maishütte' wenigstens 1 Stunde zu gehen habe. Er bleibt dabei, daß der Angeklagte dem Vater erzählt habe, daß er die Malshütte in Brand gesteckt, indem er das Holz auf der „Asl' angezündet

Tage be merkte und im übrigen die angeführten Umstände be stätigt. Der Angeklagte behauptet, daß ihm die Zeugin feindlich gesinnt sei. Zeuge Christian Prantl (be eidigt) sagt in, bereits erwähnten Sinne aus und hat sich erst kurze Zeit vor dem AuSbruch des Feuers aus dem Eggeralpen-WirlhshauS, das etwa »/» Stun den von der „Maisalpenhütte' entfernt ist, entfernt, wo Greiderer noch zurückblieb. Zeuge sah in der Folge selbst noch den Brand aus der Entfernung. Auf Beschluß deS Gerichtshofes

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1919
Umfang: 8
»Bozner Nachrichten'. 8. Oktober ISIS. Keim Netter Christian. Sine Erzählung von Theodor Stor m. . , lFortsetzung.) . Nicht lange, s» saßen im Nebenzimmer die alten Herrschasten bei ihrer Wjistpartie Julie hatte so eben »er Frau Bürgermeisterin ein weiches Fuß- »issen untergeschoben? als auch der Vetter hereintrat, «m dem ehrenfesten Spiele »«»usehen, blickte de- vnkel gan» schelmisch ,u ihm auf. «Nun Christian ' Zagte er, indem er zierlich einen neuen Stich auf die . Tischplatte schnippte

, „da? ist heut' doch ein ander Ding als vorigen Winter, da du immer allein da droben a»f deiner Rauchkammer saßest! Und wie a> genehm,' fuhr er, inzwischen immer neue Stiche «lachend, fort' — „unserer kleinen Hennefeder die - Hiosabusenschleise »u ihren braunen Flechten läßt! Hm Vertrauen, Christian, noch hübscher als deiner Karoline die Schleifen auf ihrer großen Flügel- Haube. Auf alle Fälle aber ist Rosa heut' die Farbe deine» Hauses; und — sieben Trick, groß Schlemm, »neine Damen! Was sagst

du dazu, Christian!' Der Better nickte und ging vergnügt zu den an-, »eren, die im großen Zimmer schon am Pochbrett .Zaßcn. Es war noch ein echtes, altes, ein Erbpochbre:t Mit Scharwenzel, Vizebuben, Umschlag und Braut ^»nd Bräutigam. Und lustig ging es her- die Stim- .«en riefen durcheinander, die Rechenpfennige klirr ten; die Seele des SpieleS aber war ein verwach» Kenes ältliche? Jüngferchen, welche den ganzen Ko?f »oll grauer Pfropfenzieherlöckchen hatte. Sie wurde, tzvcil sie zur Erhöhung ihrer kleinen

4hrer Partnerin mit Atout-M , »nd verlor darüber den Rubber. Abe>? diese garstige Geschichte war jetzt längst ver- »effen. „Vetter Christian!' rief sie. „ES ist höchst Gemütlich bei Ihnen: Sie machen ein reizendes Haus. Aber kommen Sie flink! Ich bin just am Kartengeben!' „Um Entschuldigung,- Csasnie; ich bin l?eute ja der Wirt!' entgegnete der Vetter und winkte mit der .Hand. . Da wollte eben die kleine Wirtin des Hauses, mit leeren Kuchenkörben beladen, an ihm vorübergehen: . «un aber stand.sie

ihrer ftlbstg-wählt-n Ernie-! Be.t-r aber hatte die Augen nach dem Katzentischchen drigung gegen sie den Kopf schüttelte, blickte sie ihn so demütig und um Verzeihung flehend an, 'daß er darüber ganz verwirrt wurde. Denn zu seiner eige nen Verwunderung saß er schon wieder auf ^em Stuhl, bevor er auch nur mit einem Schlückchen die von ihm selber ausgebrachte Gesundheit bekräftigt hatte; erst als die alte Dame erhobenen Fingers sagte: „Aber, Christian, du meinst eS doch Wohl ehr- lich mit deiner alten

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 24.11.1932
Umfang: 16
Christian den Kopf schüttelte. „Das Vieh merkt, daß Sie es gut meinen und daß Sie auf den Hof gehören. Aber mm treten sie ein. meine Damen. Ich will bloß den Fuchs in den Stall bringen und Futter schütten, dann komme ich und lege im Ofen nach. Holz und Kohle ist genug dd. Mutter Colditz hat immer gut vorgesorgt.' Sie stapften, begleitet von Mock, in di« Wohnstube, und eine behagliche Wärme um fing, sie. Sie kleideten sich aus und sahen sich im Raume um. . Dev war behaglich und anheimelnd wie der ganze

eine alte, sicher sehr kostbare Truhe. Das reizendste aber war der Fenftevwlnkel» zu dem zwei Stufen hinaufführten, und von dem aus man den ganzen Hof übersehen konnte. Ein kleiner Tisch stand in dem Winkel und um den Tisch herum drei- an der Wand befestigte Bank«. . . Die Mädels standen gerade in diesem Win kel, als Christian eintrat und sie sah. . „Mutter Colditzens Lieblingsplätzchen,' sagte der Alte weich. „Sie hatte sich so dar auf gefreut, daß Sie im Sommer kommen und Leben in das stille Haus

Minuten schmorte schon das Fleisch In der Pfanne. Eifrig wurden unter Lachen und Scherzen — immer noch unter dem Einfluß des Glases Rum — die Kar toffeln geschält, der Speck für das Sauerkraut geschnitten und das Sauerkraut angesetzt. Eine halbe Stund« später war das Abend essen zubereitet. Der alte Christian wollte sich in seine Ge mächer zurückziehen, denn er wußte nicht, wie er es hasten sollte. Aber Helga sagte lächelnd: „Aber Dater Christian, Sie werden noch nicht. Es bleibt selbstverständlich

so wie bei Mutter Colditz. Sie essen immer mit uns. Wir werden uns schon vertragen.' Der aste Christian strahlle Über das ganze Gesicht. Aber ehe er sich hinsetzte, ging er in de» Keller und Holle eine -Flasche süßen Wein herauf. „Die müssen wir zur Einzugsfeier trinken,' erklärte er schmunzelnd und goß ein, nach dem er Gläser aus dem großen Schrank ge holt hatte. Cr erhob sich und nahm fein Glas. Bewegt sagte er: „Der Herrgott segne Ihren Einzug und lasse Sie auf dem Drei- Eichen-Hof Glück und Freude finden

die Oefen unten in der Küche und im Wohnzimmer schon geheizt. Der alte Christian wünschte ihnen einen herzlichen „guten Morgen', und bald saßen sie am Kasfeetisch. Dann berieten sie über die Hausordnung. „Es geht nicht, daß Vater Chvistian u»S: so verwöhnt und die ganze Arbeit im Hause tut,' sagt« Helga. „Wir müssen uns so ein richten, daß jede von uns eine Woche lang Immer eine Stunde früher aufsteht und hejzt und das macht, was noch zu tun ist.' , Die Mädels waren damit einverstanden. Aber Vater

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