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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 13.11.1943
Umfang: 6
wieder neu ausgraben, sie werden der Wahrheit Spur wieder folgen, und ein mal wird das Tor sich öffnen. Die Welt, Bub, hätts keinen Sinn, wenn sie nicht bester würde mit der Zeit. Und viel« Menschen müsten dafür, sterben. ,daß das Gute lebe. Wir müssen unser Schicksal lie ben. Christian.' Christian antwortete nicht mehr. Gais- ma-r fühlte die Kälte seiner Stirne und das Versiegen des Lebens. Cr drückte Christians Kopf sanft an seine Brust. „Schlaf, Bub' sagte er leise, und dann neigte er sich zurück

an die Hüttenwand und starrte in di« Blüten der Sterne. Hans im Glück (Ein altes Märchen in neuem Gewand von Franz Götzl Da alle Märchen nicht gerade in der Gegenwart spielen, so liegt auch dieses einige Jahre zurück. So weit aber doch nicht, daß aus dem Hans nicht ein Heinz Arno geworden wäre. Die Beschäftigung dieses neuzeitlichen Hansens bestand dar- ‘ “ ‘ ’ 8« Gaismair sagte wie im Gedanken zu sich selbst: „Ja, Bub, auch ich werde siegen. Christian lächelte. , . „Weißt-Du noch, Michael,-als wir m des neuen

Du nicht noch vor Radstatt zu -en Bauern gewettert, sie hätten ihr Ge Bei- Rogl Ruep redet finnisch Von Korl Springenschmid nun mußte auch noch in seinen Händen der eine sterben, den er geliebt wie fei* nen Sohn und der ihn liebte und ihm in diese bitterste Stunde gefolgt war! Gaismair warf mit-der freien Hand ein paar - Astbrocken in das verlöschende Feuer. Von seiner Bewegung und der aufprasselnden Flamme geweckt, schlug Christian die Augen auf und sah, sich be sinnend» des Freundes erleuchtetes Ge sicht. > „Schlaf

, Christian' sagte Gaismair sanft. „Michael, ich bin froh, daß ich hier bin' antwortete Christian mit einem geister ,,^ 4 *,».*.. 4 .^ V v... «... »» — — Ihnen verlangten Rabatt...' Dafür be- ! ren Liebe willen muß unsere Sache zum font e r am Ende jedes Monats so an die Guten kommen, wenn wir mich heut dran ?gy Lire. Nun ober beginnt das Märchen... Es mar einmal eine Lotterie. In dieser Lot terie bestand der Haupttreffer aus einem Auto, einem wahrhaftigen fabrikneuen Auto. Eines schönen Tages konnte

- Ä A'L L'Ä W «•«*•». sprach -r mtt d-m-l-r werde. und ich habe es gewußt, als ich aufbrach. Magister Treibenreif läßt Dich grüßen.' Mit wohlgemuter Stimme, vor der er selbst, erschrak, sagte Gaismair. „Du wirst nicht sterben, Christian. Du wirst mit mir kommen, in ein anderes Land, und Du wirst gesund werden und wieder heimkehren.' Christian bewegte verneinend- den Kopf. „Nein, Michael,' flüsterte er, „Cs ist gut fo. Weißt Du, ich war bei Sibylle. Cs ist alles gut so, Michael.' Gaismair schwieg

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1945
Umfang: 4
- tuch Sie war immer noch leidlich hübsch, aber es sah aus, als wäre sie seit ihrem letzten Zusammentreffen gealtert. „Ich wollte es Immer schon schreiben. Christian, aber Ich konnte es einfach nicht. Es war mir stets, als ginge mit diesem Brief an dich meine JugcnJ für immer fort: so ist es. Wir zwei waren einmal sehr glücklich, woiii mir ein paar Tage lang, aher so ein paar Tage können das ganze Le ben vergolden Ich war dir so dankbar. Ich komme aus kleinen Verhältnissen, mein Vater starb früh

, die Pension meiner Mutter war nicht groß... aber Jas weißt du ja alles selbst. Da traf ich dich. Es war so schön. Christian, man kann es gar nicht so richtig sa gen.' Während sie das erzählte, sah sie '. or sich hin auf ihre Hände. „Aber du gingst fort und kamst nicht mehr wieder. Ich wußte sehr genau, daß es aus v. nr zwischen uns. auch wenn du mir aas nicht mit dürren Worten Mit teilen wolltest. Was sollte nun aus mir .verden? fit jenen Tagen nach un serem lezten Beisammensein traf

ich mit dein Postangestellten Hermann Ahlems zusammen, das heißt, meine Mutter brt hte ihn her. Wir verlobten uns und heirateten wenig später. Dann kam Jas Kind... so ein Kind hilf, über vi-.-l weg. Christian.' Sie sah nach der Türe, hinter der das Kleine schlief. Sie lächelte, ln diesem Augenblick, da sie nur Mutter war, wurde sie schön wie einst. „Ich kann nicht klagen, mein Mann ist sehr gut zu mir und liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Ein Christian Peter ist er natürlich nicht. Wir sollten nur ein bißchen mehr

. „Er heißt Hermann', sagte sie leise. „Hermann wie sein Vater. Ich habe unendlich viel Fteude mit ihm, aber davon varstehst du nichts. Chri stian. Jetzt noch nicht: später vielleicht, wenn du selbst einmal Vater bist — wenn du es einmal wirst!' Er warf sich in die Brust: „Aber! Ich möchte schon bitten!' Und dabei dach te er an Gabriele: warum konnte er sie sich gar nicht als Mutter vorstellen? Auf den Zehenspitzen verließen sie den Raum. „Ja. Christian, dies ist nun meine Welt!' Sie breitete die Arme

. „Wir sind in der Wohnung meiner Mut ter geblieben, weil wir eine andere vor läufig noch nicht aufgetrieben haben. Vier Zimmer, eine Küche, mein Mann, der Junge; es scheint nicht viel, mir aber ist es alles. Du siehst mich an? Du bist vielleicht erstaunt. — Ach, Christian, nichts ändert die Frauen so wie das Kind.“ „Ich selte es', antwortete er fast ehr fürchtig. Sie sprachen von früheren Tagen. Sie erinnerte ihn daran, daß sie bei ihrem letzten Zusammensein in der Ere mitage gewesen waren, an einem kla ren Tag

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1945
Umfang: 4
Wiese, wie geschaffen zur Rast: Christian breitete seinen Mantel für Christi a 's nn I s-.n^e sieh seihst neben s‘e. Pin naar Meter weiter schoben sich z.vei Kähne mit leisem Kla'schcn gegen da- Ufer. Bienen summten zwischen hohen li'umen. Wie himmlische Sege!- sUnffe bewegten sielt kleine weiße Wo'ken über das Blau des Firmaments. Vom näclisten Haus herüber hörte, man zue.eben das Plaudern zweier Kinder, so um war es ganz still. Sie waren al lein mb dem Smnrner. den Bienen lind der W'ese

, Christian. Der Beruf aber geht vor. das sagt Onkel Cölestin auch.' „Onkel Cölestin?' — „Ja, Onkei Cölestin. Er wohnt oben auf dem Berg über der Stadt und ist mein bester Freund. Er darf alles wissen, hörst du, alles... fast alles.“ „Dann weiß er auch von mir?' „Natürlich. Er verstellt ja auch alles. Er ist schon sechzig Jahre alt. aber er verstellt trotzdem alles. So ist er. Du solltest ihn kemienlernen.' Sie strich ihm mit der Rechten über das Haar. „Ja. Christian... freilich war das nicht ganz einfach

, damals, als ich umsonst gewartet habe... ich habe dann den Portier gefragt und erfahren, daß du fort warst. Der Zufall wollte, daß ich eine dir bekannte Dame getroffen habe, eine Erau Wildener —' „Ich weiß es.' — „Hat sie es dir ge schrieben?' „Nein: ich habe sie in Nürnberg ge troffen. Sie hat dir eine Menge erzählt?“ Sie nickte. „Ja. Christi... und doch bist du heute mit mir auf dieser Insel?' „Ja. Christian; und trotzdem war ich damals traurig, als du nicht da warst und so lange nichts hast hören

lassen, sehr traurig sogar.' „Und warum, Christine?' Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Ihr Gesicht, ihr schönes, gutes, anmutiges Gesicht wÄr sehr ernst trotz des Lächelns um die Lippen. „Weil ich dich liebe. Christian Peter!' sagte sie leise. Ein Wind hob sich vom See und trieb die weißen Segel vor sich her — aber sie fühlten es nicht; Spaziergän ger kamen vorüber, ihnen unsichtbar, verborgen von Weiden und Netzen, lachend und scherzend — aber sie hör ten sie nicht; eine Katze schlich

des letzten Schiffes fiel es Christian ein, daß man doch auch etwas weiter denken mußte. „Wir werden wirklich wie die Zi geuner!' lachte er. und Christi dachte daran, daß Onkel Cölestin ihren Chri stian Peter schon einmal in einem Atem mit den Zigeunern genannt hatte. „Wir vergessen Zeit und Raum. Aber wir müssen ja auch wieder zurück! ln einer Viertelstunde ist die letzte Gelegenheit dazu!“ Sie leimte sielt an ihn. „Und wenn wir liierbleiben?' fragte sie ruhig, „Hier auf der Insel? Ueber Nacht

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1937
Umfang: 8
, der vor dem Hause stand, und beschaute '? böse den Mond, der jetzt plötzlich große Neugier und zwischen Wolkenfetzen hervor gerade m !° Wullwebergaffe schien. Aber Christian wartete ab. bis es dem Mond gefiel, sich zu verstek- Vorsichtig ging er die Gasse entlang. Dennoch die Gasse wider, Fensterscheiben klirrten, und Uder nächtliche Spuk einsamer Wege trieb plotz- N lein Wesen. An einer Laterne, gegenüber dem der Gasse, wo man in die Breite Straße Umkommt, lehnte ein Mann. Wer er auch war, ^uian

wollte sich nicht von ihm erkennen lassen, ' er verschwand über den Zaun von Böttcher Skizze von Heinz Ulrich Dröschers Hof. lief durch den Hof, den Garten, stieg auf die Mauer zur Wiese hin und sprang in die Tiefe. Es war nicht zu vermeiden, daß seine Hand die Brennesseln streifte, die Gras und Blumen über wucherten. Und dieses Aergernis erinnerte ihn endlich an sein Vorhaben. Ausrücken wollte er, und suchen sollten sie ihn, landaus, landein. Aengstigen sollten sie sich um ihn, alle, wer es auch war. Denn Christian

hatte zuviel Kraft, das war es. Und er wußte nichts mit sich und mit ihr anzufangen. Pflanzen setzen die Kraft ihres Frühlings in Wachstum um. Christian mar schon so groß, wie er nur werden konnte. Sein Frühling aber stand im Beginn. Und sein Frühling war jene Kraft, die Bäume entwurzelt und zarte blaue Blumen blühen läßt, die heute aufbaut und morgen niederreißt, war voller Süße und Bitterkeit, wie ein Lächeln zwischen Schmerz und Leiden. In der Schule trieb er nur Unfug. In den Pau sen tobte

er den Ueberschuß aus. den die Stunden in ihm gestaut hatten. Nach der Schule, wenn er sein Essen verschlungen hatte, verschwand er von Hause und kam erst abends wieder an. dreckig, laut außer Atem noch und dennoch mißvergnügt, daß er nichts erlebt, nichts geschafft hatte, daß er nutzlos verkümmern mußte. Er wollte schaffen und leisten. Seine Hände wa ren zu-jeder Arbeit geschickt, aber er sollte Gelehr ter werden. Und böse Auftritte gab es, als Christian von einem Bekannten der Fcnnilie beim Straßen- fegen

erwischt wurde und von einem andern, als er gänzlich fremden Leuten beim Umzug half. Am liebsten aber saß er auf jedem Neubau bei den Maurern, trug Steine mit. knetete Mörtel und durfte das Richtscheit halten. Nun aber wollte er all diesem Ungemach entrinnen und irgendwo Maurer werden. Die Wainme gluckste müde, ein leiser Winà spielte in den Brennesseln und in den trocknen Zweiaen der Bäume, die an der Wamme stan den. Christian ging langsamer und langsamer. Er geriet ins Schlendern und gähnte

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.09.1937
Umfang: 6
wurde in eine Auseinanderset zung verstrickt, die zwischen Dänemark u. Schwe den stattfand. Der Vorkämpfer schwedischer Selbständigkeit, Sten Sture, hatte 1^70, in der Schlacht am Brun- keberg, und 1513, in der Schlacht bei Brännkyrke, die dänischen Truppen, geschlagen. König Christian der Zweite — „der Böse' — sah sich zu Verhand lungen gezwungen. Zu den sechs Geiseln, die man ihm während dieser Zeit stellte, gehörte ein Ver wandter des siegreichen Feldherrn, Gustav Wafa. Ihn ließ Christian

verräterischerweise inhaftieren; aber der junge Offizier, der in der Schlacht das Schwedenbanner getragen hatte, entkam, als Bau er verkleidet, nach Lübeck und gewann dessen Rat für seine Sache. Das Kriegsglück wendete sich, Christian II. fügte Sten Sture eine Niederlage zu. wurde von den schwedischen Ständen in seiner Kö- nigswürde bestätigt, zog in Stockholm ein und ließ 600 gegnerische Führer hinrichten (Stockhol mer Blutbad' vom 8. bis 10. November 1520). Gustav Wasa war inzwischen nicht untätig. Ge stützt

auf den Beistand Lübecks, wiegelte er, unter abenteuerlichen Umständen in seine Heimat zurück gekehrt, die schwedischen Bauern auf; im selben Augenblick erhob sich, immer unter Mischer Mit wirkung, der von Christian II. zurückgesetzte däni- 'che Adel. Christian mußte, 1523, nach Holland lüchten und hat einen späteren Versuch der Re- taurierung mit lebenslänglicher Gefangenschaft zebüßt. Statt feiner bestieg sein Oheim, Friedrich ler Erste, den dänischen Thron; im gleichen Jahre gelangte auf denjenigen

Schwedens Gustav I. Wa sa. Von beiden Monarchen ließ sich Lübeck die Un terstützung mit ergiebigen Vorrechten entgelten. Er tat nicht klug daran; denn Friedrich bereute diese Zugeständnisse, kaum daß er sie erteilt hatte, und hielt sie nicht, widersetzte sich insbesonders der ausdrücklich eingeräumten Fernhaltung holländi scher Flotten vom Sund — und er und Gustav von Schweden schlössen schon 1524 ein Bündnis! An der Aktion gegen Christian II. hatte auch Jürgen Wullenweber teilgenommen

der dänische Thron. Für die Nachfolge standen zwei Anwärter zur Verfügung: der ei gentlich erbberechtigte älteste Sohn des Verbliche nen, Christian, Herzog von Holstein, 1503 gebo ren, an dessen Reformationsfreundlichkeit aber Adel und Geistlichkeit Anstoß nahmen, und der von diesen begümtigte Zweitälteste Johann, der indessen noch ein Knabe war. In der Verlegenheit entschloß man sich zum Provisorium eines Re gentschaftsrates. Die ihn bildenden Persönlichkei ten verschärften die antilübische Politik

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 10.08.1942
Umfang: 4
vor dem unerhörten Hoch- wasier. nsk. Zerstörte Drücken / Die Atusik war wohl verklungen, aber ihre Melo dien schwangen um die Säulen, zogen wie Elfen wesen an ihrer hohen, stolzen Art herauf und stießen sich dann ab in den nun menschenleeren, weiten Raum, der dennoch mit tausend tanzenden Paaren erfüllt schien. Der Schöpfer dieser Musik sah zwischen die tausend unsichtbar tanzenden Paare, sah das Wogen, fern und näher, fern und heißer. Christian Terlung holte seinen schwarzen Mantel: er sah sich mit wesenlosem

nun ein wenig entrückt da im fernen Blick des Komponisten. fenft 0 * jemals eine Frau Ihrer Liebe verschlos- Christian Terlung blieb in seiner unbeweglichen Haltung; er sagte: „Ja... ja ..., ja, und diese Frau habe ich gerade so abgrundtief und doch so abgrund- tvs.., geliebt, so... ja, ich habe einmal eine Frau wirklich geliebt und die liebe ich maßlos... mein ganzes Leben. Sie frißt an meinem Frieden und macht manche Tage ein trauriges Fest im Herzen." Die Tür, die große Tür, fiel ins Schloß: der Spre

. Ich sprach mit ihr, und sie verschloß sich... es war eine etwas wirre Stunde... ich sah sie nie wieder." Die Lichter verloschen, eins ums andere. Christian Terlung sah aus: die Dinge waren wieder so nah und wirklich. Er streifte den linken Handschuh über. „Was Sie übrigens zu dem Antrag aus Mün chen sagten... ich Hab keine zweite Veranlassung, dazu Stellung zu nehmen." Er wandte sich der Tür zu, sein Blick lag sachlich auf der rechten 5)and, über die er nun den anderen Handschuh zog. Sie gingen

ja nicht die eine sein, die... wie sagte er doch . . . die er so maßlos liebte. Eines Abends — der Frost war gewichen am Tage — stand sie an einem See, und war bereit. Ja, sie war bereit... im Tiefsten bereit. Das Wasser schlug ab und zu. Es war kalt, aber barmherzig. Sie war bereit, ja, im Tiefsten bereit... Sie war bereit... und da kam Christian Terlung durch das Dunkel des kleinen Waldweges, zwischen den Bäumen kam er her, sah sie an. Es war hell und klar ringsum. Er sprach sie an. Als die junge starke Sonne die dumpfen Nebel

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 21.12.1944
Umfang: 4
: Cher eora Dienst. Hermann Pink; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen - Briten) Csmmam von nt MMAM VON tZUOOLf ANDe&L Xsehdrucksrecht bei Knorr F Xirth K.-O. MUnedlen Christian bahnte sich nicht ohne Mühe seinen Weg zum Hotel. Im Spei sesaal entdeckte er seinen Freund Tas silo Lebzelter, der mit umflorten Blick an einem Tisch saß und seinen Hering aß. „Da bist du ia. Treuloserl' rief er dem Eintretenden zu. „Warum bist du nufgestandun. ohne mich zu wecken? Konntest

. Immerhin dünkt es mich, als ob ich gleiches oder ähnli ches schon öfter aus deinem Munde gehört hätte ' „Daß du aber auch jede Stimmung zerstören mußt!' „Weil icli dich kenne. Christian. — Hast du schon gefrühstückt?' „Selbstverständlich. Aber worum willst du das wissen?' „Weil ich eine Ueberraschung für dich habe, die ich dir nicht bei leerem Magen zumuteu möchte.' Tassilo grinste vergnügt. „Es Ist jemand hier, der dielt sucht. Eine Dame.' — »Eine Dame?' •Eine sehr hübsche Dame sogar.' „Und wer

?' »Dort kommt sie.eben!' Tassilo deu tete nach der Tür. Christian Peter wandte sich um. Ja. hier kam tatsäch lich eine Dame — eine sehr gut aus sehende und sehr geschmackvoll ge kleidete Dame — in den Saal, um di rekt auf Dr. Lutz zuzugehen. Hinter ihr schritt nicht ohne Würde ein eben falls recht passabel aussehender, wenn auch schon älterer Herr. „Marianne!' staunte Christian. „Ja. Christi!“ Marianne Wildener lächelte. „Was sagst du jetzt? Ich bin auch in Landshut 1 Auch mit meinem Wagen! Ich seit

' dir ja an, wie du dich freust, daß ich hier bin. Willst du mir keine Hand geben? So ist’s recht. Und da ist auch unser guter Freund Lütte- rieh, du kennst ihn ja. Auch er be kommt eine Hand, nicht? Und nun wol len wir uns alle zusammensetzen und brav zu Mittag essen, ich habe einen Riesenhunger. Was wolltest du gerade sagen. Christi?' „Guten Appetit —I* tagte Herr Dr. Lutz, aber es klang nicht gerade herzlich. Ob er wollte oder nicht: Christian mußte mit Marianne und Lütterich das Nachmittag-Festspiel besuchen. Zur Linken

Mariannes sitzend, verfolgte er die Szenen zwischen der Landshuter Bürgerschaft und ihrem Herzog nur mit halber Aufmerksamkeit. Immer glaubte er irgendwo Christine auftau- chen zu sehen, aber er wartete um sonst. Den Festzug sahen sie dann vom Hotelfenster aus. Gegen Abend, kurz vor acht, ver schwand Christian Peter spurlos. Kurz vor neun traf er mit Christine zusam men. Sie ging Arm in Arm mit ein paar Freundinnen über die lichterbeglänzte Wiese. löste sich aber von Ihnen, um zum Pavillon

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1945
Umfang: 4
, Sie könnten fallen! an'' sagte er 'interessiert. „Ich habe Das wär’ dem Herrn doch gewiß nicht das («effdil, daß ich hier eben recht recht, wenn das Fräulein Braut sich gekommen bin. Ich muß dem Zufall weh tat’?' auch fürT-manchcs dankbar sein.' „Natürlich wäre mir das nicht „Kannten Sie die Herrschaften?' recht“, antwortete Christian ernst, fräste ihn sein Begleiter, der dem Die Frau öffnete eine Türe. „Hier, fremden Klang der Sprache nach Aus- Da schlafen Sie. Fräulein. Dort geht Kinder

ich Sie „Ich finde cs auch. — Entschuld»- wecken? Nein? — Alsdann recht gute gen Sie mich tolle für einige Minu- Nacht und einen tiefen Schlaf.' ten ' Bruno d'Alhan erhob sich. „Ich Die beiden jungen Leute waren al- bin gleich wieder da. Ihr Gedanke, lein. von München hierherzufahren, war Christian nahm den Hut ab. Sein ausgezeichnet. Wir trinken noch eine Herz schlug gewaltig. „Ja, da wären Fln-rho. nicht wahr?' Damit verließ wir nun!' lachte er, das'heißt, er ver- er den Saal. — suchte zu lachen „Der Balkon

ihr Gesicht in seine Hände: „Meine Christ)!' hörte sie ihn sagen. „Wie soll ich dir danken, daß du da bist, bei mir, hei einem dir fremden Mann, den du bis zu diesem Tage nur zweimal gesehen hast!' „Aber ich liebe dich doch!' flüsterte sie. „Ich liehe dich doch, Christian Pe ter, ich Hebe dich sehr, ich Hebe dich unendlich', er spürte wie sie zitterte. „Warum dankst du mir? Muß nicht ich dir danken, daß du gekommen bist?“ „Sprich nicht weiter!' Kr zog ihr einen Stuhl auf den Bal kon. Sie mußte sich setzen

wie ein großer Gedankt*, den nur wenige erkennen und begreifen. „Da!' Christi wies nach oben. „Wir dürfen uns et was wünschen. Christian!' „Ich habe nichts zu wünschen... in dieser Sekunde habe ich nichts zu wünschen.' Kr sah zu ihr auf. Ihre Augen strahlten mehr als Mond uni See zusammen. „Ich hätte dir so viel zu erzählen...“ — „Slill!' — „Nein. Was weißt du von mir? Niehls. Du kennst meinen Namen und meinen Beruf und sonst nichts. Aber vielleicht bin ich gar nicht wert, Christi, hier neben dir zu sitzen

, und das Wasser klatschte eintönig pecen die Boote, die am Ufer an ihre Pflöcke gebunden waren. Langsam kleidete Christi sich aus. Nebenan, durch eine dünne Wand von ihr getrennt, wußte sie Christ inn Pe ter... ihren Christian Peter. Sie legte sich nieder und verschränkte die Ar me unter dem Hals. Sie dachte nach: Heule nachmittag hallen sie sich ge troffen. waren mit dem Dampfer über den See gefahren, hallen zu Mittag gegessen, waren auf der kleinen Wiese gelegen, hatten das Summen der Bie nen gehört

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.11.1892
Umfang: 8
. DaS Preisgericht bestand ans dem Wanderlehrer Herrn Dr. I. Schlechter auS Rothholz und aus den Genossenschaftsmitgliedern Josef Fritz von Graun und Anton Zegg von NauderS. Zur Aufstellung kamen: 13 Stiere, 26 Kühe und die enorme Summe von 60 Schafen. Preise wurden zuerkannt für Stiere der erste Preis mit 20 fl. dem Ludwig Will halm in Graun, der zweite mit 17 fl. dem Josef MaaS von NanderS, der dritte mit 14 fl. dem Christian Ziernhöld in Reschen, der vierte mit 12 fl. und der fünfte mit 8 fl. dem Anton

Stocker in Haid, der sechste mit 6 fl. dem Josef Maaß von NauderS, der siebte mit 5 fl. dem Christian Ziernhöld in Reschen, der achte und.letzte dem Ludwig Willhalm in Grau»; — sür Kühe der erste Preis mit 12 fl. dem Anton Stocker in Haid, der zweite mit 10 fl. dem Johann Josef Padöller in Reschen, der dritte mit 8 fl dem Franz Fritz in Arlund, der vierte mit 7 fl. dem Anton Klein- hanS von NauderS, der fünfte mit 6 fl. dem Josef Folie von Reschen, der sechste mit 5 fl. dem Christian Thöni, Anger

mit 3 fl. dem Anton Stecher, Kapron, der vierte mit 2 fl. 75 kr. dem Johann Hohenegger, WieS, der fünfte mit 2 fl. 50 kr. dem Christian Patscheider in Geschwell, der sechste mit 2 fl. 25 kr. dem Christian Patscheider, Grub, der siebte mit 2 fl. dem Joses Noggler, Bratz?», der achte mit 3 fl. dem Serafin Eller, Malag, der neunte mit 1 fl. 75 kr. dem Joses Patscheider iu Kappl, der zehnte mit 1 fl. 50- kc. dem Philipp Hohenegger, Malag, der eilste mit 1 fl. 50 kr. dem Johann Thöni, Weber in Batzin, der zwölfte

mit 1 fl. 25 kr. dem Mathias Eller, Wies, der dreizehnte mit 1 fl. dem Johann Patscheider, Perwarg, der vier zehnte und letzte mit 1 fl. dem Christian Thöni in Loreth, sämmtliche aus LangtauferS.—Nach der Aus stellung hielt Herr Dr. Schlechter einen längeren interessanten Vortrag über Viehzucht, Fütterung u. s. w., wobei er hervorhob, daß er von der Ausstellung der Schafe recht befriedigt sei, was sich manche auffallende Egoisten wohl merken möge». Dem Herrn Dr. Schlechter fei hiemit für sei» Walte» der verbindlichste

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Der Bote für Tirol
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Seite 14 von 16
Datum: 02.07.1835
Umfang: 16
Name >»r Parteien, auf welche der Lotto - AnlehenS- Katastral-Extrakt lautet. D»ren Wohnort Jos. Walch Joh. Spekll Jos. Simon Huber Christian Hubers Kinder Eugen Keitl Joh. Felix Walch Eugen Schreyeck Jos. Keirl Christian Keill Jos. Geiger Jos. Ant. Walch Jos. Ant. Maldoner Anr. Maldoner Mark. Schuler Georg Fritz Jos. Rienzler Ant. Schnöller, Müller Jos. Schisser Paul Klotz RochuS Schcibcr Frz. Keitl Jos. Kappeller Joh. Schletlerer, Glaser Jos. Ant. Lumper Joh.Schnöller, Schuster Christian

Sprenger Andrä Schnöller Jos. Ant. Scharf Jos. KachemS Tberes Falger Anl. Keitl Joh. Gg. Schuler Karl Sepp, Färber Jos. Anl. Lang Rosalicr Lang Joh. Anl. Selb Blasius Kappeller Christian KarlSchnöller Jos.Ant.SeppifcheKin- dcr Job. Keitlische Kinder Monika Schnöller Christian Karl Mark Jos. Schnöller Sen. Karl Walch, Uhrmacher 5g. Falger, Bäcker Jos. Anl. Falger Karl Mark Heinrich Lumper Joh. Gg. Falger Alex Kröpf Jos. Ant. Scheidle Eustcich Kößler Bened. Loos Jos. Gg. LooS EufsbiuS Lumper Karl

Lechleitner Joh. Wolf, Schneider Christion Karl Moll NemigiuS Dengl Joh. Gg. Denglischc Pu Pillen Wolfische Gcschivistcrre Jos. schnöller Fr. Sprenger Job. Scheidle Andrä Schnöller Frz. Heel Christian Karl Moll Nikolaus Schnöller Konrad Heel Jos. Anl Heel Thomas Selbische Ge- schwistcrke Karl Seid, Mahler Bernhard Schuler Jgnaz Hamerle Jobann Gregor Bader, Weißgärber Jg. Lumper Jos. Ant. Strobl Jos. Ant. Bader Dickenau -- Hagerau 77 77 7) 77 7) 77 Hinterellbogen „ » Gehren Lechleiten Kienberg Elbigenalp

66 M. Anna Rainer - Winkl 10 — — 236 67. Joh. Gg. Falger Christian Hamerle 77 25 — — 237 63 Oberschönau 10 — — 233 69 Joh. Gg. Bader 77 10 — — 239 70 Job. Gg. Bach ?7 10 — — 240 71 Jos. Anl. Huber Sulzlbach 10 — — 241 72 Frz. Slrobl, Müller 10 —- — 2414 73 Joh. Gg. Slrobl >? > 25 — — 242 1 Jos. Beirer Lech 5 — — 243 o Jos. Ant. Meßner 5 — — 244 3 Jos. Meßner 5 — 245 7 Martin Krepp 77 5 — 30 246 3 Zcav Amman 7? 12 30 45 247 9 Anton Kiechl 77 5 -— — 243 10 Georg Kecht 77 5 — — 249 11 Jos. Köpste Jos. Ant

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 20
Datum: 08.11.1830
Umfang: 20
. Bangehr Joh Jos, von >sr. Gallenkirch LoS Nr^ v. Düngler Franz Xaver von sr. Gallenkirch Los Nr. 2g. Ganahl ?lng»stin von Gaschnrn Los Nr. ./t- Gavanesch Joh Ulrich von Sr. Gallenkircl) Los Nr. s. Kasper Christian von St. Gallenkirch LoS Nr. 23. Kasper Joseph Anton von St. Gallenkirch LoS Nr. >0. Lerch Johann Joseph von Gaschnrn LoS Nr. 33. Mangard'Joh. Andrà von St. Gallenkirch Los Nr. 3l>. Nan Joh. Anton von Sr Gallenkirch LoS Nr. >4. Netzcr Joseph von St. Gallenkirch Los Nr. 7. Nndigier Joh. Jos

., Jos. AnronS Sohn, von Gaschurn Los 9tr. 3/j. Rudigier Johann Anron von Gaschnrn LoS Nr. 2<). Nndigicr Joseph Anton von Gaschurn LoS Nr. >3. Sahler Franz Joseph von Gaschurn Los Nr. >ì. Sahler Joseph Anton» Josephs <sohn, von Gaschurn Los Nr. 3S. . Sander Christian von Sr. .Gallenkirch LoS Nr. Y. Sandrell Joh. Ulrich von Gaschnrn Los Nr. 20. Schwa'rzmann Jos. Peter von Gaschurn LoS Nr. 12. Stoker Joh. Christian von Sr. Gallenkirch Los Nr. 3lZ. Tschofen Bonifaz von St. Gallenkirch Los

Nr. >t>. Tschofen Joh. Perer von Gaschnrn Los Nr 3c>. Tschng Andrà Z^aver von Sr. Gallenkirch Los Nr. !. Wachter Joh. Jos. von St. Gallenkirch LoS Nr. 21. Wachter Jos. Lorenz von Gaschnrn Lo0 Nr. 3». Werder Franz Anton von Sr. Gallenkirch LoS Nr. ii). II. Losnngödistrikt. Vitschnan Johann Christian von Schrnns Los Nr. Hn. Ganahl Joh. Franz von Bartholomäberg Los'Nr. 11^ Ganrner Joh. Andrà von Bartholomäberg Los Nr. 7 Juen Jos. Anton von Bartholomäberg Los Nr. /,«). Keßler Joh. AloiS von Schrnns Los

Nr. 3l». Keßler Joh. Christ. Alois von «schriinö LoS Nr. ><). Kbbcrle Perer Jakob von Barrholoniàberg Los Nr. i/j. Loretz Joh. Bapr. von Barkhvlomàbcrg Los Nr. 2V. Marenr Jos. Venedikr von SchruuS LoS Nr. l». Mark AloiS von Schruns Los Nr. 43. Mathias Johann Barrholomä von Bartholomäberg LoS Nr. Hq. Oberer Johann Joseph von SchrnnS Los Nr. 33. Srürler Joh. Christian von Bartholomäberg LoS Nr >r». Vallaste? Johann Joseph Bruno von Bartholomàberg Los Nr. 3>. ^ Vonier Joh. Jodok von Bartholomäberg Los

Nr. /,b. Wachter Joh. Jos. von Bartholoniäberg, Adrians Sohn, Los Nr. 23. ^ Wachter Johann Joseph von Bartholomäberg, AloiS Sohn, LoS Nr. »v III. Losnngödistrikt. Vitschnan Johann AloiS von Tschaggnns Los Nr. /,o. Bohl Johann Joseph von Tschaggnns LoS Nr. 2S. Heperger Mathias von VindanS Los Nr. >3 Hochenaner Jos. Lorenz von Tschaggnns Los Nr. 23. Keßler Joh. Jos von TschaggnnS LoS Nr. .7. Koller. Christian vo» Vanvans Los ilir. 3U. Lerscher Joh Jos. von Tschaggnns LoS Nr. S. Loretz Joh. Christian

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.04.1855
Umfang: 6
einen Augenblick, als sie ven Schimmel sah. Dann trat sie zu dem Knechte, der das Pferd auf und nieder führte, und im Tone einer Ueberraschung, die keine freudige für sie zu sein schien, fragte sie: „Der Vater schon zurück, Christian?' »Ja, er kam wie ein Donnerwetter, und eingeschla gen hat's auch schon. Fragen Sie blos den Mylord.' Und einen schadenfrohen Blick auf die gereüpeitschte Dogge werfend, fuhr Christian fort: „Siehst du, Mp- lord! Jetzt fühlst du auch einmal, wic's thut, und wie's

einem rechtschaffenen Menschenkinde hier zu Muthe ist — einem Menschenkinde, dem's nicht an der Wiege gesungen worden, daß er einst fremder Leute Knecht fein würde. Im Gegentheil, hätte der Gauner von Wucherer, der verdammte Wölfel, meinen Vater nicht um Haus und Hof, um Acker und Wiese gebracht, ich wär' jetzt mein eigener Herr und brauchte mich nicht von dein Amtmann, dem Wütherich —' »Christian', unterbrach ihn das Fräulein, »Du sprichst von meinem Vater.' »Bon Ihrem Stiefvater, gnädiges Fräulein', entgegnete

der Knecht, und der Nachdruck, den er auf dieses Wort legte. fiel der Angeredeten so schwer ans's Herz, daß sie uuwillkührlich tief aufseufzte. In diesem Augenblick drang eine tobende Stimme aus einem Zimmer des Amthauses in den Hos, und gleichzeitig erscholl ein Krach, von dem die Fenster erzitterten. »O Himmel!' — schrie das Fräulein auf. — ..Was ist das?' »Was wird'S sein?' — antwortete Christian. — »Der Herr Amtmann zankt mit der Frau Amtmännin und schlägt wieder einmal einen Tisch oder Stuhl

in Stücke. Seien Sie froh, daß Sie nicht oben sind. Sie bekämen sonst auch JhrTheil.' Ein gellender Schrei von dort» wo es vorhin so getobt und gekracht hatte, übertönte das letzte Wort. Das Fräulein stand starr vor Entsetzen. Nur ihre Augen, deren Blicke an jenen Fenstern hafteten, spra chen die Angst ihrer Seele anS. »Nein, heut treibt er's aber auch zu arg', murmelte Christian. Indem wurde oben am Fenster eine Franensgestalt sichtbar, das Haar aufgelöst und wird durcheinander fluchend, die Züge

und zu dessen Rettung herbeieilt. Christian blickte dem Fräulein bedenklich nach, starrte als er ste nicht mehr sah, noch eine Weile in die offene Hausthür hinein, schielte nach den Fenstern hinauf, wiegte sodanu den Kopf gedankenschwer zwischen sei nen beiden Schultern, sah daS Pferd an, als wollte

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 01.11.1899
Umfang: 14
, der als Vorknecht eine bevorzugte Stellung auf dem Hose einnahm. „Was Menschliches ist ja nicht ausgeschlossen, und wenn die Mamsell meint ' Anna Wichbern nickte. „Es kann ja sein, daß er jeden Augenblick kommt,' meinte sie. „Aber wenn du ausschauen willst, Christian — schaden kann es nicht.' „Nee,' stimmt der Knecht bei. „Und krumm nehmen kann er's auch nich und wird er auch nich, wenn er sieht, daß wir um ihn kümmern. Ja, wenn er dreißig Jahre jünger wär, der Bauer Na, da werd ich man gehen. Ihr drescht ruhig

in die Wohnstube zurück, und die Leute nahmen nach dem Frühstück ihre Arbeit wieder auf. Der Vorknecht Christian Kummerseid hatte sich nicht Zeit gelassen, sein Brod zu Ende zu essen. Er kaute noch unterwegs daran und wischte sich mit dem Aermel des Leinenkittels den Mund, als er den letzten Bissen hinuntergewürgt hatte. ,Ja, ja, wenn man alt wird,' knurrte er und kraulte sich den stachlichen, wie ein Halbmond das Ge sicht umrahmenden Bart. „Js ja noch fest, der Bauer, und stramm für seine Jahre; aber wenn'S

, wie er der Mamsell die Schreckenskunde möglichst schonend mittheilen könnte. „WaS ist, Christian?' fragte das Mädchen bestürzt „M . . . Mamsell, der Bauer — ich — ich glaube, der kommt noch nich,' stieß der Gejragie hervor. „Was soll das heißen 5 Hast du ihn gesprochen?' ragte Anna Wichbern hastig. „Ja — nein, —' antwortete Christian verwirrt und fügte langsam hinzu: „Ihm iS nich gut — ich — ach, Mamsell, ich glaube, den hat — hat der Schlag ge troffen —' Sie schrie nicht auf, aber ihr frischeS,'1 liebliches

Gesicht deckte plötzlich Totenblässe. Wo »st er?' fragte sie. Auf der Wisch. Und, Mamsell, krank, sehr krank —,' gieng der Knecht einen Stück weiter. „Mein Gott, krank, und ich sitze hier und ivarte. Komm, Christian, bring mich hin —?gleich !^Und Jochen kommt mit, wir müssen den Herrn hertragen —' »Ja,' stimmte Christian zu. „Aber, Mamsell — ach Gott, wie soll ich es denn sagen, er'—Ach glaube — er is ja all todt!' stammelte er. (Fortsetzung folgt.) kram k i s SuttadrikaM Hüte von den renommiertesten

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.10.1882
Umfang: 4
und Vorbau ten sehr beschädigt, wie 6—8 Werke zerrissen M00 fl. Christian Prinoth, Pezcosta, Schaden an Wiesen und Vorbauten 500 fl. Alois Desaler, Schaden an Mühle, Drehbank und Vorbauten M fl. Marianne Holzknecht, Ciedepount, Schaden an Vorbauten 600 fl. Anton Pitschieler, Schaden an Wiesen und Vorbauten 800 fl Alois Maro der, Wiese und Vorbauten 14.000 st. Christian Waldpoth, Wiese 400 fl. Christian Schmal^. Ge meinderath. SchnWan r. Wiesen zc. 1200 fl. Battista Demetz, Wiese Vorbauten 50 fl^ Franz

Jnsan, Vorbauten 400 fl., Werke der Schmiede und Müller zc. zusammen 500 fl. Josef Bnnkel- der, Pospar, Wiese und Vorbauten 200 fl. Chri stian Schmalzl, Gemeinderath, in der Gemeinde Kastelruth befindlich, Schaden an Grund und Wiesen 2500 fl. Battista Demetz, in der Gemeinde Kastelruth, Schaden an Grund 600 fl. Josef Dellago, Vorwerke, Wiesen zc. 1500 fl. Rosalia Welponer, Müller, Wasserleitung und Werke 500 fl. Ueber-Waffer Christian Pitfcheider, Wiese und Werke 400 fl. Engelbert Noglcr

, Goldschmied und Führer. Vor bauten ?c. 500 fl. Äalthafar Stufer, Werke, Wiese» zc. 200 fl. Wittwe Perathoner. unter Palma, Wiesen zc. 300 fl. Mathias Mahlknecht, Werke zc. 500 fl. Josef Waldboth, zu Minert und Valpuu, Wiesen zc. l'M fl. Battista Pera thoner. Müller und Mathias Thaler, Schmied 1500 fl., Säge und Mühle, alte Spital, Wiesen nnd Grnnd 500 fl. Ferdinand Stufleßer, Wiesen, Berg zc. 500 fl. Josef Lartschneider, Postwirth 250 fl Christian Sotriffer, Wiesen zc. Marianne Senoner, Wiesen

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