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Tiroler Post
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Seite 8 von 20
Datum: 02.02.1906
Umfang: 20
er- mordet und der Fehler werde durch seine, Pro- sorowskys, Ermordung wieder gut ge macht werden. — Ein Mord soll gutgemacht werden durch Hinzufügung eines Zweiten Mordes! Und diese revolutionäre Bestie wird von der sozialdemokratischen Gesellschaft als Göttin be jubelt und gefeiert. Der König von Dänemark +. König Christian IX. von Dänemark f. König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter von 88 Jahren gestorben. DieseTodesnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz

des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Josef und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte ein so hohes Alter wie Christian IX, aber auch kein Herrscher

hatte so ein wechsel volles Geschick und solchen Wandel der Schick sals- wie der Volksgunst erfahren als er. Da er am 8. April 1818 als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm und der Herzogin Luise Karoline von Glücksburg auf Schloß Gottorp das Licht der Welt erblickte, konnte Kömg Friedrich VIII. von Dänemark und seine Gemahlin Köniairr Luise. niemand voraussehen, daß er jemals den Thron besteigen werde. Zur Zeit regierte Frederik VI. der präsumtive Thronfolger Christian — später VIII. — war 31 Jahre alt, hatte kurz

und Oesterreichs in Schles wig ein, woraus König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1864 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich das bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

den Kronprinzen und mußte ihn um Geld ansprechen. Ein andermal er örterten einige im Ausstande befindliche Arbeiter ihre Lage, als der König vorbeikam. „Wollen wir den König um seine Meinung fragen!" rief der eine, und eine Stunde lang redete König Christian mit den Streikenden, die dann mit dem Rufe von ihm schieden: „Es gibt keinen König wie den unseren!" Von jedem höfischen Zwange losgelöst war die Lebensweise des Königs. Allabendlich nach dem Diner reichte der König jedem Gaste die Hand und sagte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.03.1955
Umfang: 6
HANS CHRISTIAN ANDERSEN Zum ISO. Geburtstag des großen Märchendichlers Vor 150 Jahren, am 2. April 1805, wurde Hans Christian Andersen in dem Städtchen Odense in Dänemark geboren. Er wuchs in den ärmlichsten Lebensverhältnissen auf. mit den denkbar schlechtesten Aussichten auf eine glückliche Zukunft — und doch wurde er der berühmteste Sohn seines Lan des, einer der größten Märchendichter der Welt. Hans Christian Andersen ist von Geburt an ein Kind mit einer speziellen Begabung

gewesen, ausgestattet mit einer abnormen Empfindsamkeit und dazu mit einer äußerst lebendigen Phantasie. Das Schicksal hatte Hans Christian Andersen gewollt, daß er das einzige Kind seiner El tern blieb. Der Vater war freier Schuh macher, d. h. Schuhmacher außerhalb der Zunft, ein selbständig denkender, kritischer Geist, der sich zu etwas Höherem als einem Schuster berufen fühlte. Er las seinem Sohn oft aus „Tausendundeine Nacht“ und Hol bergs Komödien vor. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1816 wurde die Armut

drückend, die Mutter ernährte sich und den Sohn als Wäscherin und verfiel später der Trunksucht, Hans Christian aber lebte wei ter in seiner eigenen Welt, träumend und spielend. Das Erlebnis, das ein Gastspiel des König lichen Theaters in Odense ihm eintrug, ent schied seine Zukunft: er wollte zur Bühne, als Tänzer oder Sänger! Gegen die wohlge meinten Ratschläge und Warnungen aller zog der vierzehnjährige aufgeschossene Bursch in die Hauptstadt, um sein Glück zu machen, aber die Sache ging zuerst

. Er schrieb zwei Dramen nach den damaligen besten Vorbildern. Unbeholfen und unfreiwillig ko misch waren sie, aber sie sollten trotzdem seine Rettung werden. Die Theaterdirektion entdeckte Talent darin.. Hans Christian An dersens größter Wohltäter, Jonas Go Hin, einer der mächtigen Männer des Reiches, nahm sich seiner an und brachte ihn als Schüler an der Lateinschule in Slagelse auf Seeland unter. Die Schulzeit wurde zu einer harten Prüfung. Eine impulsive, schöpferi sche und improvisierende Natur

sollte in der altmodischen Lehranstalt in Fesseln gelegt werden. Wie nie zuvor oder später war Hans Christian hier „das häßliche Entlein". Aber wieder wurde er „gerettet", man nahm ihn aus der Schule und führte ihn durch Privat unterricht zum Examen. Das Fegefeuer der Schulzeit kam ihm teuer zu stehen: Die an haltende Angst und Demütigung dieser Jahre sind die Hauptursache für den sein weiteres Leben bestimmenden neurotischen Charak ter, für sein Minderwertigkeitsgefühl und die daraus stammende abnorme Empfind lichkeit

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 23.07.1941
Umfang: 4
man das Meer aus, dann kön nen Insekten grundsätzlich überall dort hin, wohin auch Pflanzen gelangen kön nen. Christian hatte einen freien Tag. Chri stian war erst seit einigen Monaten ver heiratet. ^Ünd ivatum willst du diesen freien Tag nicht benutzen, mit mir zu meiner Mutter zu fahren? Du weißt, ich muß auf jeden Fall einmal hin und nachsehen, lyie es Mutter geht', schmollte Ellen, Christians junge Frau. „Ich fühle mich nicht ganz wohl, Ellen. Außerdem habe ich für diesen Tag schon etwas — —' Christian

vollendete den Satz nicht, blickte seine Frau prüfend an. als befürchtete er. schon zu viel gesagt zu haben. „Du hast schon etwas vor?' fragte Ellen, einen Augenblick erstaunt, über wand dann aber rasch jedes Mißtrauen. ..Gut. Christian. Aber du holst mich da- für bestimmt von der Bahn ab. Am Abend um zehn Uhr weide ich zurückkom men.' Und sie «normten sich, als gelte es für ein Jahr und nicht sür einen einzigen Tag voneinander Abschied zu nehmen... Kaum ivar.Ellen aus dem Haus, traf Christian

alle Vorbereitungen für sein Vorhaben. Aus einem sorglich gehüteten Versteck In der Gerätekammer holte er einen Topf braune Farbe und einen Pin sel. Christian war der rührendste, der zärtlich besorgteste Ehegatte, den man sich vorstellen kann und bemüht, wie^ es so chän Heißt, seiner Frau jeden Wunsch vo» >en Augen abzulesen. Einer dieser Wiin che betraf den Fußboden des Wohnzim mers, dessen Farbbelag an einigen Ätel< len schon schadhaft war. Zwar hatte Ellen noch kein Wort von „neu streichen' ge sagt

, aber ihr Blick war immer ein wenig unglücklich, wenn e» dielen Schönheit fehler ilt der sonst blitzjauberen Wohnung traf. Und deshalb hatte Christian sich ent schlossen. nicht nur Geld, sondern auch sei nen freien Tag zu opfern, um Ellen, wenn sie zurückkam, mit dem frisch ge- 'trichenen Fußboden zu überraschen. Ja. 0 verliebt war er! Gerade als er mit dem Streichen be ginnen wollte, kam Frau Seeger aus der stèbenwohnung, um sich Salz auszutei len. Christian gab Frau Seeger Salz. 1 gleich darauf kam Irmgard

, Ellens Mündin. Christian mußte ihr eine volle »albe Stunde seiner tastbaren Zeit op- ern, bis sie wieder ging. »Nein, so geht es auf keinen Fall Wei er!' dächte Christian. „Ich muß mir in erster Linie Ruhe verschaffen, dafür sor gen, daß ich ungestört arbeiten kannl' — Utid kürz entschlossen verriegelte er die Tür des Wohnzimmers, sperrte sich selbst ein. Ging dann mit Feuereifer ans Werk. Nicht nur mit Eifer, sondern auch mit größter Sorgfalt. Denn Christian àr ein Mann, der, wenn er schon

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 07.06.1914
Umfang: 12
viel zu leiden unter Hungersnot und Krieg. Gerade da be wies sie aber einen bewundernswerten Opfermut. Durch 150 Jahre begehrte Norwegen vom König die Errichtung einer Universität. 1811 erhielt es endlich die königliche Zustimmung. 1813 konnte die Universität in Christiania eröffnet werden, gleichzeitig mit dem Staatsbankerott. Der damalige König Friedrich IV. hatte keine Söhne, sein Ge schwisterkind Christian Friedrich hatte das Thronfol gerecht. 1813 sandte ihn der König als Statthalter nach Norwegen

und dänische Thronfolger Christian Friedrich Vertrauensmänner nach Eidsvold. Der führende Geist war Professor- Georg Sverdrup von Christiania. Der erfaßte die Schicksalsstunde für sein Volk mit klarcnr Verstand und festem Willen. Als der Statthalter da meinte, daß er das gleiche Recht habe, eigennrächtiger König in Norwegen zu sein, wie vor dem Kieler Frieden, da sagte Sverdrup ernst und fest ungefähr so: „Kö nigliche Hoheit haben nicht mehr Thron-Erbrecht auf Norwegen als Ich. Friedrich VI. hat das Land

Gruppe waren der Be zirksrichter Falsen, Professor Sverdrup und der Bezirksrichter Christie von Bergen. Diese drangen durch. Am 17. Mai 1814 war das Grundgesetz fertig. Der Ort dieser geschichtlichen Ereignisse, Eidsvold, liegt am Abfluß des Mjösen-Sees, nörd lich von Christiania. Der Herrenhof, wo die denk würdigen Sitzungen stattgefunden, befindet sich jetzt im Staatseigentum. Der Gang der Ereignisse war kurz folgender: Die Versammlung wählte Christian Friedrich zum Kö nig. Karl Johann rückte

mit Heeresmacht gegen Norwegen. Die Norweger verteidigten sich tapfer nnd fochten wie Helden nicht ohne Erfolg. Der neue König war schwach und seiner Aufgabe nicht ge wachsen. Karl Johann Bernadotte fürchtete, daß der Wiener Kongreß zugunsten Dänemarks entschei den könnte. Deswegen suchte er einen Vergleich anzubahnen. Er anerkannte das Grundgesetz und das Storthing sollte ihn zum König von Norwegen wählen. Christian Friedrich ging diesen Vergleich zu Moß ein und verließ das Land. Volk und Sol daten

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Tiroler Post
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Seite 16 von 16
Datum: 20.08.1909
Umfang: 16
war es demselben Jäger unmöglich, den Hund mit sich auf die Jagd zu nehmen, so tiej war die Verachtung gegen den schlechten Schützen im Herzen des Tieres eingewurzelt. ----- ■ Allerlei. G u t abgetrumpft. Christian VII., König von Dänemark 11766—1769), hielt sich auf seiner Reise ins Ausland auch einige Tage in Venedig auf. — Eines Abends wurde bei dem Dogen in einer auserlesenen Gesellschaft ein hohes Glücksspiel gespielt. Die reichen venetianischen Nobili und andere vornehme Fremde setzten sehr beträchtliche

Summen auf ihre Karten, nur der König von Dänemark nicht mehr als einen Dukaten. lieber dieses niedrige Spiel äußerten alle Anwesenden ihre Verwunderung. Dem König entging dies nicht, und als endlich der Doge ihm selbst seine Verwunderung darüber aussprach, daß ein König von Dänemark nicht höher spielte, versetzte Christian: „Es ist meines Volkes Geld, darf ich es leichtsinnig auf ungewisses Spiel letzen?" — Der Doge versetzte mit einiger Anmaßung, daß dies wohl eine zu weit getriebene Rücksicht

für den Monarchen sei. — Christian schwieg, rief aber gleich daraus: „Ba banque!" — Der Bank halter zog, über einen solchen Ruf nicht wenig überrascht, mit sichtbarer Bestürzung die Karten ab; nach einigen Abzügen gewann die Karte des Königs die ganze in der Bank befindliche Summe. Christian bückte sich dann, setzte die Schulter unter den schwer belasteten Tisch, warf ihn um, daß alle Goldstücke auf den Boden rollten, und sagte: „Für die Dienerschaft! Ein König braucht keinen solchen Gewinnst!" M ns iker

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.09.1949
Umfang: 4
13 und mit einem interessierten Sozia- *™nanCUusUOH Roman von BERNHARD W. NtUREIKR Die Herren schwiegen überrascht. Sie emp fanden fast Entsetzen vor der Energie und Fin digkeit dieser alten Frau. Schließlich sagte der Äursleiter: „Den Preis könnte ich Christian wohl mit gutem Gewisten zuerkennen; er ist der beste im Kurs und er wird die« gelegentlich der AuSstel. lung von Schülerarbeiten, die wir vor Weihnach- ten veranstalten, beweisen. Diese Ausstellung könnte auch den geeigneten Rahmen für die Durchführung Ihres Planes

abgeben- Aber, gnä' dige Frau, und daS darf ich nicht verschweigen, was geschieht, wenn Christian später erfährt, daß der Preis ein Geschenk der Großmutter war? Fürchten Sie nicht, daß in diesem Falle der Glaube an die eigene Kraft in Christian erschüt tert werden könnte?" Sie überlegte eine Sekunde. „Es muß nicht dahin kommen", entgegnete sie dann. «Ich werde von allem Anfang an im Schatten bleiben. Nur Sie. Herr Halling und ich sollen um di« Hintergründe wisten. Jenem werde ich sie selbst knapp

machen und dessen Adoptiv- eltern an des Jungen Talent erinnern dürfen. Wenn Herr Halling einen guten Willen besitzt, wird er mein Borgehen verstehen. Er wird mir die Hand reichen und wir werden fortan gemein sam für Christian sorgen." Sie schwieg erwartungsvoll. Als niemand so- gleich antwortete, sagte sie noch: „Ich muß zu einer Entscheidung kommen, ich kann keinesfalls auf Christian verzichten, ich muß ihn in Frieden oder in Unftieden zurückerhalten. Helfen Sie mir doch, daß es in Frieden geschehen möge

Dr. Benedikt Kauttky (Zürich) Ober Freie Wirtschaft Planwirtschaft Genosse Kautsky spricht in Wörgl zum ersten Male und noch dazu Ober ein Thema, das uns alle interessiert. Es versäume daher niemand diesen aufschlußreichen Vortrag. Der andere nickte gezwungen Zustimmung. Frau Schratten-Engau hatte ihren Willen durch- gesetzt. XI Christian wußte nichts von dem Kampf um ihn. Aber es war Unruhe in ihm, wie in den Menschen Unruhe war, die ihm nahestanden. Er hatte jetzt das Alter erreicht, in dem junge Leute

über manches nachzudenken beginnen, was ihnen bisher wenig Kopfzerbrechen bereitet hatte. Zukunftssorgen begannen laut zu werden, eine erste, unendlich zarte und scheue Jüng lingsliebe lebte in Träumen, kameradschaftliche und freundschaftliche Gefühle erfuhren Vertie fung oder erstickten, das Verhältnis zu Eltern und Lehrern strebte einer Wende zu. Nichts blieb, wie «s gewesen war, alles floß, strömte Neuem entgegen Christian hatte eine schöne Kindheit gehabt, trotzdem er nicht bei reichen Leuten ausgewach sen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 01.05.1918
Umfang: 4
, und der Boden zwischen Haus und Stall war feucht. Lukas stand hemdärmelig, mit offener Weste. Er reckte sich und sah sich nur. Auch das war neu, daß er sich erst umzusehen hatte, wo er an greifen sollte. Drüben am Stall hantierten seine Söhne Christian und David. Der blonde jüngere verschwand im Kuhstall, aber Christian, der den Vater nicht bemerkte, ging mit einer Sense über der Schulter in die nächste Wiese hinüber und hob zu schneiden am Der Alte betrachtete ihn eine Weile. Etrvas Knechthaftes

war in Christians Art. Er ging in geringen Kleidern, wie sich's für rauhe Land arbeit schickte, war hemdärmelig und trug die Weste offen wie der Bater. aber das Knechtische lag in seiner Art zu arbeiten. Schritt für Schritt vorwärts tretend, handhabte er die Sense in einer trockenen, geizigen Weise, als gönne er dem Boden keinen Halm, der bliebe, und zürnte er ihm, daß er nicht mehr trug. Lukas trat an die Scheune, langte sich Rechen und Hütte herab und schritt nach der Stelle hinüber, wo Christian werkte. „Tag

ihren Stano. Ohne ein uieiteres Wort machte sich Lukas ans Mähen Christian entfernte sich langsam. Wie aber Lukas die Senfe handhabte, das war wiederum ganz anders, als wie eS getan. Er griff den Stein aus dem Wetz köcher. der am Boden lag. Mit —*■— — ^ er die Scnsenschneide ~ ~ send, und das Gras Stoßen freien Schritten sinke. Sonderbar wuchtig uno .4 m Drüben blieb Christian auf dem Fußpfad stehen, den er mn hängendem Kopf und in Gedanken hmM > gangen war. Es lag dort ein kleiner grauer Stm " Boden

. Zwei Furchen gingen von ihm aus, nach AM und nach Osten laufend, gerade und scharf wie MP schneidem Christian starrte auf den Stein nieder, hob^ harten Finger znm Mund und zwängte ein paar des kleinen roten Schnurrbarts zwischen die Zahne. ^ Stein war ibm wie ein Nagel im eignen Fleisch uno« - zwei Furchern wie wirkliche klaffende Mesierschnitte.« ^ diesem Stein lag die Grenze der Höchstratzerschen Gm stticke. Hier stieß ans HochstraßeAanö der Besitz J Ulrich Koller, des Bauern, der dort drüben

in dem M » grauen, unschönen Hause zwischen den Reben satz M war nicht, daß sein Boden sich nachbarlich ehrlich av/z UlU/ly vUp |vvH OUVvil [IUI ÜUU;VvitUw Hochstraßers lehnte, sondern er schnitt in diesen, den E :, ihn auf zwei Seiten umfassenden Eigenbesitz L tzeren, ihn aur zwei Seiten umsaßenoen eilt, in scharfer Ecke sich roh und herrisch hinemWang^ .. Christian stand und blickte auf den Stein und schien A Fr davon abkommen zu können. Zuweilen hob er die tu« scharfen Augen und sah über das Land Kollers

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.09.1949
Umfang: 4
einer Fordernden, einer, die selbst etwas zu bieten hat und ihres Sieges ge wiß ist, gegangen, aber sie hatte doch bitten und danken müssen, und der Sieg mußte erst errun gen werden. Manches würde ste noch hknnehmen müssen, vieles tun, um Christian zurückzuge- Winnen. Es fröstelte sie plötzlich. Sie zog die Decke, die sie über die Füße gebreitet hatte, höher. Es fiel chr ein. daß sie*krank werden könnte, und sie emp fand Angst davor. Schaudernd erwog sie, was ge schehen würde, wenn der Körper versagte, bevor

die Aufgabe vollendet war. Sie ließ beim nächsten noch offenen Gasthof halten, aß eine Kleinigkeit und trank einen hei ßen Tee. S-e empfand kein großes Verlangen nach Speise, sondern trug nur dem Gesetz Rech nung, nach welchem verausgabte Kräfte ersetzt Weichen mußten, wenn anders nicht der Verfall kommen sollte. Sie wollte nicht kraftlos werden, durfte es nicht, i:W,-,te sich stark erhalten, bis Christian kam und ihr d-e Sorge um Geschlecht und Werk abnahm. Ein stiller Glanz trat in ihre Augen

. Sie be wegte ganz schwach die Lippen. ES war. als ob ste unendlich behutsam den Namen Christian auS- spreche. Doch als sie sich der Zärtlichkeit bewußt wurde, erschrak sie. Aber sie schlief dann im Wagen ein und träumte von dem Enkel. Herrn Kallings Schreiben ging rascher ein, als Frau Schratten-Engau es erwartet hatte. Aber es brachte nicht die Entscheidung. Herr Halling Serie* sich nochmals auf seine Frau, berichtete, daß sie über der erlittenen Aufregung krank geworden sei, und knüpfte

hatte. „Was werden Sie tun, Mama?" „Alles, was getan werden kann. Ich werde nochmals an Herrn Halling schreiben, vielleicht ein zweitesmal zu ihm fahren. Außerdem werde ich mich neuerlich an den Anstaltsleiter wenden, dann auch an den Leiter des kunstgewerblichen Kurses, den Christian besucht. Die Leute wer den mir Helfer, gemeinsam werden wir gegen Herrn Halling anstürmen, er wird die Ent scheidung nicht lange hinausschieben können und uns die Rückgabe Christians zufichern müssen." „Lassen Sie auch mich etwas tun, Mama

, lassen Sie mich zu Christians Adoptiveltern fahren! Ich will mich demütigen, will Frau Kalling bitten, Christian mit mir zu teilen. Es kann nicht sein, daß sie darauf beharrt, ihn allein zu besitzen!" „Du wirst nicht zu Frau Halling fahren!" beschied Frau Schratten-Engau fast schroff: „Ihr beide würdet einander nicht verstehen und du würdest nicht stark genug sein, unseren Willen durchzusehen. Du würdest dir viel sagen lassen müssen, Luzia, meles, was dich aufregen müßte. Ich will dich davor bewahren

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 20.12.1939
Umfang: 4
an Norwegen zah len sollte, während die Orkney-Inseln und die Shetlands im unumstrittenen Besitz Norwegens blieben. Die alten schottischen Könige müssen den modernen Schotten aufs Haar geglichen haben —> auch sie waren sparsam und zahlten ungerne. So bekam Norwegen sein Geld entweder gar nicht oder entweder immer verspätet. Die Streitigkeiten rissen nicht ab. König Christian I. von Dänemark und Norwegen hatte 1456 und 1457 wegen dieser dauernd verschleppten Zahlungen — sie waren 20 Jahre rückständig

! — einen derartigen Streit mit Schottland, daß es um ein Haar zum Kriege gekommen wäre. Die Schotten begannen schon mit Kaperfahrten und erschlugen den dänischen Statthalter von Island, der auf den Orkneys in ihre Hand fiel. Der König von Frankreich hat damals ver mittelt. Man kam auf eine sehr mittelalterliche Lösung und schlug eine Heirat vor. Die Dänen waren so nerbitteri. daß König Christian in einem höchst komischen Brief dem schot tischen König schrieb, er habe zwar alle Hochachtung für seinen Vorgänger

von Schottland und der dänischen Königstochter Margareta geschlossen und dabei wurden die Orkneys und die Shetlands den Schotten übergeben, einstweilen als Pfand, bis Dänemark die Brautausstattung in Höhe von 60.000 rhei nischen Gulden gezahlt haben werde. König Christian, der dazu nicht in der Lage war, hat diese Gelder nie gezahlt, und so kamen auch die Orkneys und Shetlands als Pfand- besitz in die Hand der Schotten. Bitter schreibt der alte dä nische Geschichtsschreiber Freiherr von Holberg: „So verlor

die Krone durch diese Heirat sowohl die arkadischen Inseln als auch die Injel Shetland; also daß diese Margareta eine ziemlich kostbare Prinzessin für das Reich war." Den Schaden, den er damit dem gesamten Europa angetan hatte, hat König Christian I. nicht ermessen können. Sein Nachfahr, der große, böse Christian II., dieser schwarzbärtige Gewaltmensch auf dem dänischen Thron, den die Schweden „Christian-Tyrann" nannten, war klug genug, das Unheil zu sehen, das hier angerichtet war. Durch seine beiden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 24.12.1903
Umfang: 12
die Mannschaften zur Ergänzung der vorgeschriebenen Präsenzstärke unumgänglich eiforderlich sind. Ter König und der Kronvrinz von Dänemark sind in Berlin zum Besuch bei Kaiser Wilhelm gewesen. Das ist das Zeichen, daß das dänische Königshaus jetzt endgiltig die Ereignisse von 1864 anerkennt. Nun aber fuhr König Christian und sein Sohn noch Gmunden zur Silberhochzeit des Herzogs von Cumber- land am 19. ds., wo gleichzeitig die Verlobung der Herzogin Alexandra von Cumberland mit dem Groß herzog Friedrich Franz

an der Eisdecke noch zu halten vermochte. Durch die Hilferufe aufmerksam gemacht, erschienen an der Unglücksstätte Josef Weigl Meßnersohn, Josef Loder Bäcker, Joh. Goller Hausierer, Christian Ahorner Taiglbauer, Thomas Ahorner Knecht und Christian Ahorner Knecht. Nachdem das Eis an dieser Stelle sehr dünn war, gelang es den 6 genannten Männern nur mit großer Schwierigkeit und unter eigener Lebens gefahr, den Anton Waldner mittelst Stricke zu retten. Da den Anton Waldner schon die Kräfte verließen, hätte

es nur mehr wenige Augenblicke gewährt und eingebrochenen Schlitten hing, wurde noch am Abend 5 Uhr ebenfalls mit großen Schwierigkeiten und unter Lebensgefahr von Josef Weigl, Frz. Pfatter und I. Schwaiger geborgen. Nach der Leiche Daxenbichlers konnte wegen einge tretener Dunkelheit und Gefährlichkeit des Eises nicht mehr geforscht werden. Am 21. Dezember wurden die Bergungsarbeiten von Johann Schweiger, Welzenknecht, Balthasar Schwaiger Kramerknecht, Christian Ahorner und Stefan Schwaiger Knechte beim

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 19.10.1918
Umfang: 4
, ich habe ihn noch nie gesehen." Christians Lächeln bekam etwas Töricht-ängstltcheS. Hastig winkte er Jan Friedrich heran und stellte vor: „Unser neuer Leibarzt, der Wirkliche Etatsrat Struen see." Ueber die hohe weiße Scirn der Königin glitt es wie eine Wolke: „W. das ist denn doch ... Sie sehen mich überrascht. War das etwa die Absicht des Besuches?" Christian, dem alle Luft zur Neckerei vergangen war,! beeilte sich zu beteuern: . ^ „Karoline, wie können Sie nur denken . . .! Aber i Doktor Struensee ist beständig

in meiner Begleitung. Ich glaubte, Ihnen die Bekannttchaft mit meinem besten Freund nicht länger vorenthalten zu dürfen." Doch die Königin schien wegen des UeberfalleS im Grunde gar nicht bös zu sein. Langsam hob sie ihre win-! zigen, mit prachtvollen Rubinen geschmückten Finger von der seidenen Decke und reichte sie Struensee gnädig zum Handkuß. In einer fast stürulfrchen Ehrerbietung neigte er sich dailtber. Seme Geberde zitterte von Demut und Leidenschaft. Erleichtert atmete König Christian

Gespräch in Gang. Als Christian sich, nun uurklich teilnehnrend. nach Ein zelheiten ihres leiden )en Zustandes erkundigte, fragte sie den Doktor Struensee um semen Ra^: »Herr EtatSrat, da Sie nun einmal hier sind, wollen wir Sic doch nutzen. Was für ein Pütverchen würden Sie imi wohl gegen Schwäche und Herzklopfen empfehlen?" „wtt'jestät, auf Pillen und Pulver versiebe ich mich schlecht. Ich pflege knrzwcg mit Frühlingslust und Son nenschein zu kurieren. Ein wenig Lebensfreude, täglich in kleinen Dosen

einzuziehen. Dem König kehrte sein Gassenbuben-Uebermut zurück: mit etlichen nicht gerade feinen Sätzen ließ er ihn an der aufgedonnerten Figur der Gräfin Uhlfel daus. Saroltue Mathilde sprach Struensee, wie er schon längst erwartet hatte, auf seine Aehnlichkeit mit ihrem Gatten an. Aus einmal kam der Königin ein freundlicher Einfall. Ihr zartes Kleinmädchengesicht verklärte sich dabei, er hielt Farbe und sprühendes Leben. „O, sagen Sie, Christian, wollen Sie nicht einmal un seren Prinzen sehen

, dem er alle paar Wochen einmal zufällig begegnete und der ihm etwa zurief: „Guten Tag, Kronprinz! — Wie gebts? — Schreist du auch nickt zuviel? — Regiere später einmal besser als ick. wenn öu's vermagst! Geh, grüße deine alte Kinderfrau!" und dergleichen mehr. Kronprinz Friedrich machte vor König Christian unter dem gelinden Druck des Fräulein von Moltke den verun glückten Versuch einer höfischen Verneigung schmiegte sich dann erlöst in die ausgebreiteten Arme der Mutter: seine ueugieria umherschweisenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.02.1953
Umfang: 6
, Tages höchsttemperaturen im Tal um 0 Grad. DAS BEKENNTNIS DER “ INA KAHR Rom«n von Hans Emil Dints Copyright Kremayr & Scherlau, Wien „Ich habe da eine fabelhafte Arbeit ent deckt“, sagte er und bat Bachwitz, mit ihm zu kommen. Auch ich schloß mich an. Werner führte uns vor eine Kreidezeichnung. Mit wenigen Strichen war hier ein außergewöhnlicher Eindruck erzielt worden. Christian betrach tete sie lange und nickte wiederholt: „Nicht schlecht“, murmelte er und be gann in dem Katalog zu blättern

. Endlich schien er das Gesuchte gefunden zu haben: „Helga Barnholm — nie gehört, aber dieses Mädchen hat zweifellos Talent, falls es über haupt ein Mädchen ist. Drei weitere Arbeiten sind von ihr im nächsten Saal ausgestellt. Wollen einmal sehen!“ Auch die anderen Bilder riefen bei Wer ner und Christian helle Begeisterung hervor. „So eine Mitarbeiterin würde ich in mei nem Atelier brauchen“, meinte Werner in seiner impulsiven Art, wobei er das Kinn et was vorschob. Ich wußte, daß er bereits er wog

zum Ausdruck kommen. Alles Unwichtige muß Wegfällen, dann erst wird die Wirkung er zielt!“ Wir standen noch einige Zeit vor den Zeichnungen, gingen durch die übrigen Räu me und wandten uns dann dem Heimweg zu. Ehe wir das Haus verließen, entschuldigte jsich Werner, er gehe einen Augenblick in das Büro der Ausstellung. „Wetten, daß er nach der Adresse dieser Helga Bamholm fragt!“ lachte Christian. „Wahrscheinlich“, stimmte ich zu. „Wenn Werner sich etwas in den Kopf setzt, dann geht er mit voller Energie

ans Werk. Viel leicht hat er Glück — ich würde es wünschen, denn in letzter Zeit überarbeitet er sich in seinem Atelier. Er braucht jemanden, der ihn entlastet.“ „Hm“, brummte Christian, das war seine ganze Antwort. Werner sprach an diesem Tage nicht wei ter über Helga Bamholm. Erst eine Woche später — ich hatte die Graphikerin und ihre Zeichnungen schon wieder vergessen — kam er mißmutig nach Hause und erzählte mir, daß er mit Helga Bamholm gesprochen habe. „Leider hat Christian recht behalten

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 13.05.1918
Umfang: 4
sie auf, watete zurück und stieg wieder ins Freie. „Gib her!" sagte Christian und nahm ibr die eine Schaufel ab. Sem Nock lag schon abgeworfeu draußen aus der Matte. Bald daraus standen sie ein Stück ober halb des Hauses an einer Stelle, wo der Bach fein Wasser in breiten Güssen aegen^ den Keller warf, unö hoben an, einen Damm aus Grasschollen und Steinen auszuwerfen. Auch Christian hatte Sssurhe unö Strümpfe abgelegt und die Äermet bochgesireist, und bald arbeiteten sie mit einem wortlosen Eifer

wie für sein bluteignes Eigen tum. Stumm mit einer verbissenen Geduld taten sie ihr Werk und sahen es nachher mit einer gemeinsamen Be- ' ' "'M an. Sie gehörten in diesem Augenblick schon ihnen und hals ihnen die Arbeit zu Ende bringen. Chri stian girrg erst nach Hause, als es Längst dunkel geworden Daheim war keinerlei Ueberraschirng, als Christian die Nachricht brachte, daß er sich mit Barbara Koller ver-, sprochen. Er hatte gegen keines von ihnen mit seinen Absichten zurückgehauen. David, der gerne las, saß eben

an seinem Platz zu Häupteu des Tisches, nahm Christians Rtittetlmtg mit einem „So, so"! und einem „Du mutzt wissen, was du tust," entgegen mrd wischte sich darauf in Rede und Widerrede der Jun gen mit keinem Worte. Erst als Christian wiederum sich an ihn wendete, den Hochzeitstag festgesetzt haben und wissen wollte, was 5er Bater dazu sage, wenn er mit Barbara diese und diese Stube beziehe und David jene überlasse, half er verhandeln und entschied mit einem ein- zigen ruhigen Wort mehr als Sühne und Töchter

Christian rh" E das Vieh zu Hirten, und er halte getan, was M> ^ lägliche Arbeit gewesen war. David war im Bern 6^ auch keiner, der Knechte just zur Hauö, so waltete v allein und mit einer innerlichen Freude feilte* f Aber er erkannte dabei mehr als bisher, wie in der M Zeit, da er die Söhne gewähren ließ, schon manW ders geworden war. Ueberall gewahrte er me von Christians leidcnschastlicher Sparsamkeit uno» blick, der über dem augenbtiü'lichen Vorteil zmuA Schaden übersah. Ja — es mahnte ihn immer wnl

» er mutzte hinter den Jungen stehen! — Bon seinem Berlobungstage an schien Christians Arbeitsamkeit noch zu wachsen. Er war der m>M der letzte im Hause. Zn seiner Braut kam er m» es dauerte eine ganze Weile, bis nur >n -vM-«), lauul wurd?., daß die zwei sich versprochen zu dieser und jener Beratung erschien Barbara w ] straßer-Haus oder stieg Christian zu ihr hchaust einigen Hausrat anzuschaffen, und gemeiniam beiden ein halbes Dutzend Schreiner in uno uw doch heim, unterhandelten über den Preis oer

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 10.12.1904
Umfang: 14
Angaben allerdings wieder flott gemacht. (?) Union mit Dänemark verbunden war, entstand eine Thronstreitigkeit. Friedrich VII. von Dänemark war nämlich kinderlos gestorben. Er war der letzte männliche Sprosse des Hauses Oldenburg. In Dänemark galt auch die weiblicke Erbfolge und da traf es den Prinzen Christian von Glücksburg als Nach folger Friedrich VII., während in den Herzogtümern Schleswig.Ho.stein und Lauenburg nur die männ liche galt. Darnach erhob Herzog Friedrich von Augustenburg

aus der jüngern männlichen Linie der Oldenburger Anspruch auf die letzteren. Christian IX. von Dänemark wollte aber die Herzogtümer festhalten und rief, da sich die Bevölkerung dagegen sträubte, die Entscheidung der deutschen Bundesfürsten an. Diese erkannten ihm die Erbfolge für den gesamten Staat Dänemark zu. Schon in der nächstfolgenden Zeit erließ er eine für Dänemark und Schleswig gemeinsame Verfassung und vereinigte so faktisch Schleswig mit seinem Stammlande. Ein gleiches Loos war auch für Holstein

und Lauenburg, welche beide zu den deutschen Bundesstaaten gehörten, zu erwarten und es drohte in Dänemark ein für das gesamte Deutschland gefähr licher Feind zu erstehen. Um das zu ver hindern, rückten die deutschen Bundestruppen in Holstein ein, um den König Christian von Dänemark zu zwingen, die für Schleswig und Dänemark ge meinsame Verfassung aufzuheben. Das tat er aber nicht und infolgedessen erklärten Oesterreich und Preußen den Krieg. Oesterreich siegte unter Frhrr. v. Gablenz bei Oeversee und Veile

, Preußen er oberte die Düppler Schanzen. Gleichzeitig brachte Kontreadmiral Tegetthof der dänischen Flotte bei Helgoland empfindliche Verluste bei. Christian IX. mußte sich zum Frieden von Wien (1864) herbei- lassen und die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die verbündeten Sieger abtreten. (Schluß folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 20.06.1955
Umfang: 6
Folge pariert Zott eine Serie gefähr. Hoher Geschosse. Cartera knallt aus vollem Lauf in die lange Ecke, Hofmann aber ist auf seinem Posten. Mit 0 0 werden die Seiten fe stige Witterung war ein guter Verbündeter des sympathischen Walter Müller, der in grandioser Bergfahrt am Gerlospaß einfach alles stehen ließ und die Höhe mit 1.50 Mi nuten Vorsprung passieren konnte, auf der Rückfahrt nach Innsbruck gegen die Verfol ger Christian & Co. keine Sekunde seines Vorsprunges einbüßte und so den Rekord

sich 5. Mascha 4 Punkte. In äußerst schneller Talfahrt geht es gegen Mittersill. Hier passiert dem Deut schen Wuchenauer das Mißgeschick, sich zu verfahren, er verliert dadurch eine Menge Zeit. Bis Wald im Pinzgau, wo die Gerlos- steigung beginnt, verlieren die beiden Spit zenreiter von ihrem Vorsprung auf eine zeh n und Mascha geschluckt, „Wüki“, Rücker, Mann starke Verfolgergruppe. Schon im er sten Drittel der Gerlos werden Durlacher Christian und Müller haben die beiden er wischt. Dann kam

die Ueberraschung: Mül ler wird schneller, vorerst kann ihn nur der zähe drahtige Mascha noch halten, auf dem nächste n Steilstück läßt Müller auch diesen stehen und zieht unwiderstehlich gegen die Paßhöhe. Die Abfahrt nach Zell am Ziller ist ge fährlich. Die Straßen sind schlecht. Es hat sich nichts mehr verschoben. Müllers Lei stung ist nicht hoch genug einzuschätzen, hatte er doch mit Christian, Wuki und Rücker drei Verfolger im Nacken, von dendh jeder seine Farben zum Siege führen wollte. In der neuen

Rekordzeit von 6:51.41.2 Stun den für die 240 km lange Strecke und einem Stundenmittel von zirka 35.2 km passierte er das Zielband. Den Bergpreis holte sich Mascha mit 8 Punkten. Den Mannschafts preis und den Mannschaftsbergpreis erran gen die Union-Wiedner Radler, die die aus geglichenste Mannschaft mit Christian, Wu- kitsevits, Fülöp und Simic zur Stelle hatte. Ergebnisse: 1. Walter Müller, RC Capo- Wien, 6:51.41.2 Std., Durchschnitt 36.1 km; 2. Hans Rücker, RV Junior-Graz, 6:53.35.6, 3. Franz

Wukitsevits, Union-Wiedner Radler, 6:53.36; 4. Adolf Christian, Union-Wiedner Radler, 6:53.41; 5. Franz Rauner, RC Capo- Wien, 6:58.36; 6. Paul Fülöp, Union-Wiedner Radler, dichtauf; 7. Franz Durlacher, Arbö Puch-Graz, dichtauf; 8. Stephan Mascha, RC Union-Wien, dichtauf; 9. Eduard Ignato- vicz, Arbö Puch-Graz, 7:12.17.8; 10. Edwin Simic, Union-Wiedner Radler, dichtauf; 11. Erwin Pichler, RV Junior-Graz, dichtauf; 12. Lothar Gruber, Sturmvogel München, 7:17.40; 13. Wuchenauer Georg, Sturmvogel dichtauf

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 2
Datum: 07.12.1918
Umfang: 2
Freund, nur Angst vor der Versuchung, und daß Lu selbst viel leicht nicht weißt, wie es um dich zur Stunde steht!" »Mein Herz ist der Königin in helligster Verehrung und Anbetung zugetan. Mein Verlangen aber hängt an anderen Dingen — an strengen, rauhen Forderungen, die zarten Gefühlen keinen Raum lassen. Kennst du mich so wenig, König Christian, um das nicht zu spüren?" Im Eifer des guten Gewtssens hatte Jan Friedrich die Stimme lauter erhoben. Der König legte chm erschreckt die Hand auf den Mund

— vorhin — versteh mich wohl — sie hat ihre Türe vor mir verschlossen —r „Slutt, und was.weiter? Was will das besagen! Die Königin wird müde sein!" »O nein, sei überzeugt, der vorgeschobene Riegel be deutet mehr. Denn diese Tür nach deiner Klammer . . Christians Augen weiteten sich vor Angst und Grauen wie vor einem nahen Gespenst, als er mit drm Finger darauf wies, »diese Tür ist nichi verriegelt, Jan!" »Um Gotteswillen, König Christian . . fuhr Jan Friedrich auf. »Wie wollen wir das wissen und behauv

- Sin überzeugt davon. Ich will es dir beweisen!" Lwon war er auf dem Sprunge nach der Tür. Mit festem Griffe hielt Jan Friedrich ihn zurück. »Halt Christian, halt! Was soll die Köniain denken, wenn jetzt der Riegel meiner Tür knarrt. Nehmen wir an, sic wäre in der Tat noch offen — nichts anderes würde daraus hervorgehen, als die Sinnlosigkeit eines schwächlichen Argwohns. ' So himmelhoch erhaben über jeden Verdacht ist die geheiligte Person der Königin, daß sie die Tür zwischen sich nnd

ihrem Diener sogar ruhig aus den Angeln heben könnte!" Ausschluchzenü warf sich Christian an die Brust des Freundes: »Verzeihe mir, lieber Jan, wenn ich dir Unrecht rar» Wie könnte ich auch dich und gar die Königin beleidigen rvoben. Aus Angst . . . Versteh mich doch . . . dtur avs Angst und Verwirrung schoß mir solcher Wahnsinn durch den Kopf. Ach, der Satan plagt mich wieder . . . und das Geschmeiß vom Hofe schürt und hetzt!" »Mein Leben zum Pfände, wenn ich !e vergessen

Christian, der nicht zu zürnen vermöchte,, der nur namenlos eleud würde, wenn er er fahren wüßte, daß die beiden einzigen :vtenschen, -die er auf Erden hat, thn täuschten!" DkU tränenüberströmtem Antlitz wankte der König hin aus, Erschüttert, mit zärtlichen, ehrfurchtsvollen Trostes- roorien gab ihm Jan Friedrich das Geleit und. brachte ihn dann wie ein krankes, irreredendes Kind zu Bett. — Bei der Königin hatte sich inzwischen nichts gerührt: nicksis ließ erkennen, ob sie den Inhalt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 02.04.1903
Umfang: 8
am 8. April sein 85. Lebensjahr. Wie zur Zeit Kaiser Wilhelms I. in Deutschland, so sind in der dänischen Königsfamilie gegenwärtig vier Genera tionen vertreten, da König Christian einen Urenkel, den Enkel des Kronprinzen, besitzt. Der König wurde am 8. April 1818 auf dem Schloß Luisenlund bei Schleswig geboren als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- bürg und der Herzogin Luise, geborenen Prinzessin von Hessen-Kassel. Am 26. Mai 1842 vermählte

Thyra, geboren zu Kopenhagen am 29. September 1853, seit dem 21. Dezember 1881 mit Ernst August, Herzog von Cumberland, vermählt ist. Man ersieht hieraus, welche hervorragende Stellung König Christian IX. durch diese weitverzweigten verwandt schaftlichen Beziehungen unter den europäischen Herrschern einnimmt. Sersonal«achrichteu. Der Kaiser hat die Uebernahme des FML. Hugo Wagner, Komman danten der 44. Landwehrtruppendivision, auf sein Ansuchen in den Ruhestand angeordnet und dem selben

, ist klar. Christian wußte ja das, aber ihm genügte die Suprematie, auf die Liebe verzichtete er großmütig. Als der Herr Chrisiian mit den StudiiS zu ^ude war, widmete er sich einem Brotstudium, bei em ein kluger Kopf nicht hungern braucht, und als ^ damit fertig war und seine ersten Sparpfennige N ^ hatte, da näherte er sich der Frau Politik, anfänglich verschämt und schüchtern, später schon dreister und somit erfolgreicher. Dies wird en Leser nicht wundern. Ein Menschenkind, das l.chon als kleiner

, waren geradezu be- als ihnen Herr Christian die Idee entwickelte, Fordert und verbreitet in alle« öffentlichen Lokalen, sowie in den christlichen Familien de» .Tirol«?'. man solle ihm ein politisches Mandat anvertrauen, man solle ihn zum Führer einer politischen Partei ausrufen, er werde versuchen, seiner Partei zum Siege zu verhelfen. Christian schien auch in dieser Frage wieder unter einem günstigen Stern geboren zu sein, denn kaum als er in die politische Laufbahn wat, dekre tierte der Herrscher

des Landes, wenn auch nicht dem Herrn Christian, sondern sicher andern zulieb, eS seien die Mandate für die politische Vertretung der getreuen Untertanen ausgiebig zu vermehren. So schien eS, daß solche Mandate billig wie Brom beeren schienen — zum Glück ohne Schmälerung der Einkünfte. Herr Christian hatte schon gemerkt, daß ein echter und rechter Politiker sich die ersten Sporen in der Opposition — bei der Partei der Allesbesser wisser verdienen müsse. Und so sprang denn Herr Christian zum Schrecken

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