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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1903
Umfang: 8
s tragen, der bei der Kandidatur um das Pontifikat bescheiden hinter seinein Bruder zurückgetreten war und dem eine Auf merksamkeit erwiesen werden sollte. Nachdem diese beiden Kardinäle und auch der eine Zeitlang im Staatssekretariat thätig gewesene Erzbischof von Bergamo, Kardinal Cavagnis, abgelehnt hatten, mußte sich der neue Papst damit begnügen, sich zunächst mit einem Prosekretär zu behelfen, und er attachirte sich den jungen Monsignore Merry del Val, dessen Fähigkeiten

er zwar persönlich nicht kannte, der ihm aber als tüchtig geschildert wurde. Merry del Val ist zwar der Sohn eines Spaniers und einer Isländerin, aber er hat seine Er ziehung vollständig in Italien genossen und in der.Adelsaka demie in Rom studirt, wo er der Mitschüler verschiedener, später zu hohen geistlichen Stellen gelangter junger Edelleute war. Die diplomatische Laufbahn hatte ihm, als er seine Studien beendete, nicht vorgeschwebt; er dachte vielmehr in den Jesuitenorden einzutreten, wurde aber von Leo

, und Papst Leo, dem der schöne Gedanke ganz besonders gefiel, sprach ihm dafür seine Anerkennung aus. Die Aufmerksamkeit Ram- pollas lenkte Monsignore Merry del Val durch die Reorgani-- sirimg der geistlichen Akademie auf sich, zu deren Präsidenten er ernannt wurde und an der seit ihrer Gründung unter Cle-. mens dem Elften, das ist seit etwa Zweihundert Jahren, nichts geändert worden war Ranrpolla schlug ihn zum Sekreten des Konsistoriums vor, und als Monsignore Volpini starb wurde der erst

Achtunddreißigjährige Konsistorialsekretär und demgemäß auch Sekretär des Konklave. Der Gewährsmann der „Jtalie' sagt, es werde versichert, daß Monsignore Merry del Val sein hohes Amt ohne eine vorgefaßte politische Idee antrete und in den inneren wie in den äußeren Angelegenhei ten der Kirche nur den Anregungen des Papstes folgen wolle dock spricht das Blatt Zweifel an'der Richtigkeit dieser Auf-^ wssung aus und meint, er lverde eins Annäherung des Heili gen Stuhles an Deutschland begünstigen, umsomehr, als sein Vater sogar

den Anschluß Spaniens an den Dreibund ange strebt habe. Der Papst soll seiner Umgebung die Ernennung Merry del Val's mit großer Freude mitgetheilt habend Neber die äußere Erscheinung des neuen Staatssekretärs wird be richtet, daß er von hoher Gestalt ist und das blasse Antlitz eines Asketen hat viel auf Eleganz hält und sich durch ein schweigsames, ernstes Benehmen und große Einfachheit in Verkehre auszeichnet. Heimatliches. Bozen, 23. Oktober. Wettertelegramme des Bözner Auskunftsbureaus des Tiroler

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 14
Datum: 10.04.1897
Umfang: 14
.) Bis heute ie Dcputirtenwahl Torlonia-Zuccari nicht ent- den. Es herrscht ein geheimnisvolles Dunkel der Sache, das doch binnen Kurzem, da die ffnung des Parlaments vor der Thüre steht, klären muß.— Die „Gazzetta del Popolo' zu in beschäftigt sich angelegentlich mit den Er- en, welche die Sozialdemokraten seit dem Jahre 5 errungen haben. Sie bemerkt, daß die ialistenbewegung nicht in allen Theilen Italiens elbe sei. Während im Süden — wo doch sonst Partei Boden fassen kann — die neuen Lehren auf rfen

1897 steigt die Zahl der sozialistischen immen in der Lombardei nicht über 8000, Ehrend Piemont 29,925 Sozialistenzettel abge ben ! Nach diesen Thatsachen gibt sich die azzetta del Popolo' an's Prophezeien, obwohl von dunkler Ahnung getrieben, gleich Eingangs merkt, daß „kein Prophet angenehm sei in seinem kterlande'. Es ist ein düsteres Bild, das sie ms mit Seherblick enthüllt, aber hinter der aus- cbauschten Szenerie steckt ein Fünkchen Wahrheit. Es mangelt in diesem' Augenblicke', schreibt

- und explodirbaren Stoffe, die der Unverstand der Regierungen und die Unzufriedenheit der Regierten zusammengetragen haben und welche auch die neue Kammer schwerlich wegschaffen wird. Wer's erlebt, wird's sehen (wie wahr!). „Das gibt ein schönes Ende unseres Jahrhunderts!' Der römische „Messaggero' tröstet auf seine Art die „Gazzetta del Popolo', unter scheidet äußerst scharf zwischen „Sozialisten' und „Unzufriedenen' und gibt ein sehr probates Mittel an, die Sozialdemokratie zu bekämpfen: gute Ge setze

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