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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.09.1918
Umfang: 8
, weil die Obst händler zu ungenau anliesern und gewöhnlich, spe ziell bei besagten Pflaumen, in einem solchen' Zu stande, daß dieselben sofort abgegeben werden- muß ten. Daß 6 Kilo auf einmal abgegeben werden, er gibt sich aus dem Erhalt von einem Kilo pro Per son. Ein Beteiligte^der Letresseiiden Abgabestelle." Der LebsnsrMellmchör. (Von einem Geistlichen.) Der „Burggräfler" widmet der „Lebensmittel- w u ch e r e p i st e I" ans Südtirol noch zwei Antworten. Aus dem eingehenden Schreiben veröffentlicht

er einen abgerissenen Brocken, läßt darin. noch Teile und Sätze weg und zieht dann gegen Liefen Stummel zu Felde. Nobel ist so ein Vorgehen nicht. Gegen den ganzen übrigen Inhalt des Briefes weiß der „Burggräfler" nichts zu sagen. Er weicht dem unliebsamen Gegenstände aus und macht zum Sündenbock für den Banernwucher die Sozi. Warum getraut sich das Blatt nicht, den ganzen Brief bekannt zu geben? Warum sollen die Bauern gar nie ge nauer erfahren dürfen, was so viele Leute aller Par teien über sie zu klagen

ist noch armselig genug. Den „Burggräfler" -hat die „Epistel" gehörig nervös gemacht. Das beweist schon die - jämmerliche Schreibweise mit den vielen Ein schiebseln und Klammern, so daß man oft kaum weiß, was der Einsender geschrieben und welchen Senf der „Burg- gräfler^ dazugegeben hat. Wer die „Epistel" gelesen hat und damit .die Erwiderungen des „Burggräflers" ver gleicht, der wird schon' sehen, daß der „Burggräfler" nur mit Verlegenheitsphrasen arbeitet. Zuerst kommt ein Kapitel über den Wein

. Dem „Burggräfler" erscheint es als ein großes Unrecht, daß Wein in Tirol beschlagnahmt wurde, in anderen Kronlän- dern aber nicht. Alle Abgeordneten von Tirol, meint das Blatt, sollen sich gegen die Benachteiligung des Landes wehren; „sie werden doch nicht alle miteinan der bei der Regierung weniger gelten als der Landesschädling Ä b r a m ? " Da rennt der „Burggräfler" offene Türen ein. Das ist den Konsumen ten und auch dem „Landesschädling Abram" gerade das Liebste, wenn der Wein in ganz Oesterreich

—1200 Kronen! Daher soll der Wein nicht beschlagnahmt werden dürfen!! Wir aber verlangen zum Schutz gegen die furchtbare Ausbeu tung die Beschlagnahme; und wenn dieselbe in ganz Oester reich geschieht, ist es uns desto lieber. Der „Burggräfler" kämpft nicht für das „Land Tirol", sondern für den Wein wucher. Die Weinbauern find nicht das Land Tirol; zum Land Tirol gehören mit Verlaub auch die anderen Be- " wohner, die Nichtbauern, die Konsumenten. Diese aber wollen nicht länger sich auswuchern lassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 10.07.1908
Umfang: 10
ein mehrinals abgestrafter sozialdemokratischer Lehrer und nunmehr wohlbestallter Reichsrats abgeordneter und Agent der „Freien Schule", für die für Wahrmund streikenden und revol tierenden Studenten." Und weiter: „Was sonst dieser Glöckel über den „Kulturkampf in Oester reich" zusammenläutete, war oberflächliches Ge schwätz." So unser „Burggräfler". Genosse Glöckel war schon vor Jahren bei der Gründung des Vereines zugegen. Der „Burggräfler" brachte auch dazumal einen von Unwahrheiten

die klerikalen Flöten. Dafür schlug der „Burggräfler" besser aus. Wir haben schon eingangs einige Blüten zitiert, und Genosse Glöckel wird vielleicht die geeigneten Mittel finden, um die auf seine persönliche Ehre ge münzten Verleumdungen in geeigneter Weise zu ahnden. Was den Vorwurf anbelangt, der Verein ist ein Soziverein, versichern wir dem „Burggräfler", daß alle fortschrittlichen Kreise Merans in demselben vertreten sind und gerade durch diese Versammlung gelang es, eine er kleckliche Anzahl neuer

man nicht die Weisheit eines „Burggräfler"- Redakteurs zu besitzen, um die verbrecherische Seite einer derartiger: Handlungsweise zu er kennen. Es rvird schon noch die Zeit kommen, wo es auch dem Bauern klar rvrid, daß er sich in den Netzen einer ganz gefährlichen Gesell schaft befindet, welche es versteht, mit den Argu menten von der Humanität, der Liebe, des Glaubens und des Christentums dem armen Bauer geistig und materiell vollständig auszu plündern. Der Raum unseres Blattes ist zu kostbar, um widerlegend

auf den ganzen Quark der „Burggräfler"-Notiz einzugehen. Es reiht sich würdig ein Satz nach dem andern. Der Verein „Freie Schule" setzt sich zur hehren Ausgabe, Aufklärung in alle Bevölkerungskreise zu trage::, kein Wunder daher, daß sich die junger: uitb alten Pfäfflein, die Feigheit vorziehend, zu Tische setzen und ihre Feder:: in die von Lüge:: und Entstellungen zusammengesetzte Redaktionsjauche tauchen, um so der Wahrheit hohnsprechende Be richte schreiben zu können, wie es diesmal unser „Burggräfler

" getan. — Wie wir hören, soll in nicht allzuferner Zeit eine zweite öffentliche Ver sammlung des Vereines „Freie Schule" statt finden, zu der wir schon heute unsere Partei genossen höflichst einladen, um sich in. die Lage zu versetzen, wieder einmal ein „oberflächliches Geschwätz" anzuhören und einen geistreichen Artikel im „Burggräfler" lese:: zu könne::. Trient. (Ein sauberer Pfaffe.) Der „Popolo" meldet vom 8. Juli, daß der Pfarrer von Rovera della Luna in der Kirche einen Knabe:: geprügelt

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Tiroler Post
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Seite 6 von 20
Datum: 19.01.1906
Umfang: 20
. Zu dieser Versammlung erscheinen der Herr Reichsrats und Landtagsabgeordnete Josef Schraffl und Herr Landtagsabgeordneter Josef Kienzl aus Sarntal. * Am 21. Jänner, nachmittags halb 3 Uhr, ist eine Versammlung des christlich sozialen Vereines im B ü r g e r s a a l in Bozen, bei der die Abgeordneten Dr. Schöpfer und Schraffl über denselben Gegenstand sprechen werden. Vokitische Mundschau. Aer „Burggräfler" und der Wauernönnd. Das Organ des Herrn Monsignore Glatz, der bekanntlich ein großer Freund der Bauern

aufklärung ist, hat zu seiner großen Freude für seine Stellungnahme gegenüber dem Bauern bund vermeintlich eine Schützenhilfe gefunden und macht davon auch ausgiebigen Gebrauch. In Welschtirol hat sich nämlich ein politischer Volksverein gebildet, worin alle Bürger, Bauern und Arbeiter vereinigt werden sollen. Diese italienische Ausgabe des katholisch-politischen Volksvereines stellt uns nun der „Burggräfler" als Musterbeispiel vor und sagt, daß die Deutsch tiroler von den Welschtirolern lernen sollen

, wie man sich politisch zu organisieren habe. Er lobt natürlich dann wiederum den koryer- vatioen Volksverein, unter dessen Leitung Friede im Lande gewesen sei und der den undver- gleichlichen Vorteil besitze, keine fremde Pflanze zu sein. Wie man sieht, das alte Gewäsche; der „Burggräfler" scheint überhaupt selber kein anderes Verdienst des Volksvereines aufführen zu können als die beiden oben genannten. Be kanntlich ist aber die Bevölkerung dieses von den konservativen Blättern so hoch gepriesenen Friedens aus ganz

gewichtigen Gründen über drüssig geworden. Wie war es doch eine köst liche Zeit, als es noch für eine Versündigung gegen die Autorität galt, von einem katho lischen Abgeordneten Rechenschaft zu verlangen, und dieser daher tun und lassen konnte, was er wollte, ohne fürchten zu müssen, daß die neugierigen Wähler ihn wegen seines politi schen Verhaltens zur Rechenschaft ziehen würden. Der „Burggräfler" möchte um alles in der Welt wieder diese idyllischen Zustände einge führt wiffen und meint

, daß, wenn Frieden werden soll, die Tiroler sich unter dem Banner des Volksvereines vereinigen müssen. Wir haben dagegen eine andere Ansicht und der „Burggräfler" müßte wohl die Christlichsozialen für wahnsinnig halten, wenn sie nach so viel Arbeit, die sie zur Aufklärung des Volkes ge leistet haben, jetzt plötzlich konservativ würden. Der „Burggräfler" scheint mit Blindheit ge schlagen zu sein, daß er nicht einsehen will, daß überall in Oesterreich das christlichsoziale Programm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.07.1903
Umfang: 4
. Es wurde eine Resolution zur Abstimmung gebracht und einhellig angenommen. Beim Schluß der Versammlung um a , 4 ll Uhr nachts wurde das „Lied der' Arbeit" gesungen. Meran. Der Bericht über die hiesigen Schulverhältnisse, den wir in der vorletzten „Volks-Zeitung" (Nr. 28) gebracht, hat wieder einmal den „Burggräfler" außer Rand und Band gebracht und ihm Gelegenheit verschafft, sich zum Anwalt der englischen Fräuleins aufzuwerfen und seine Spalten, bei der jetzt an Stoff mangelnden Zeit, zu füllen

. Von den in unserem Be richt angeführten Uebelständen an der hiesigen Mädchenschule scheint er nichts zu wissen, denn sonst würde er durch seinen ent stellten Artikel die Nonnen nicht neuerlich einer Bloßstellung aussetzen. Die „Wahrheitsliebe" des Schreibers von jenem Be richt will der „Burgschwefler" beleuchten und versucht dabei die von uns angeführten Uebelst'ände teils abzuschwächen, teils ganz in Abrede zu stellen und nennt zum Schluß alles eine Ver dächtigung und Begeiferung. Nun, da uns der „Burggräfler

einhalten, wenn während der im Stundenplan vorgeschriebenen „Handarbeit" Katechismus und Bibel ausgefragt wird? Weiters hat der „Burggräfler" auch nicht gehört, daß Fachmänner erklärt hätten, die Mädchenschule entspreche nicht den gesetzlichen An forderungen: das haben auch wir nicht gesagt, aber es können eben auch die gestellten Anforderungen „minder entsprechend" zum Unterschied von „vollkommen entsprechend" ge leistet werden. Daß Ersteres an der Mädchenschule der Fall ist, haben uns auch schon

„klerikale Fachmänner" gesagt. Die Klassifikation in der Mädchenschule geschehe ebenso von Fach leuten, weil ' die Lehrerinnen die nämlichen Studien und Prüfungen gemacht wie die Lehrer. Ja, man kann aber auch mit „Nachsicht" gut klassifizieren, um dadurch dem Institut einen guten Ruf zu verschaffen. Unsere größte Kritik galt dem Rechnen, darum muß auch der „Burggräfler" wieder hier sein Möglichstes leisten und will dem „sozialistischen Pädagogen" ver sichern, daß es auch Knaben gibt, die im Rechnen

nichts leisten und daß man da mit dem Nürnberger Trichter auch nicht nach helfen könne. Ja, lieber „Burggräfler", das wäre auch nicht notwendig, es sollen nur den Rechenunterricht die geprüften Fräulein Nonnen erteilen und nicht, wie dies durch ein ganzes Schuljahr vorgekommen ist, ein sich wahrscheinlich zur Lehrerin ausbildendes Pensionatsfräulein (wenn wir uns noch recht er innern, Fräulein Emma), welches sich noch dazu wegen ihrer Jugend bei den Schülerinnen keine Achtung und Respekt zu ver schaffen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 01.12.1905
Umfang: 16
; hier gilt fürwahr das Dichterwort: „Quo« Deus perderevult, dementat!“ (Wen Gott verderben will, dem nimmt er den Verstand!) — So spricht Dr. v. Grabmayr, der, wenn auch liberaler Großgrundbesitzer, den Konser vativen schon oft seine Freundschaft bewiesen hat. Er ist bekanntlich auch ein eifriger Mitarbeiter der „N. T. St.", man wird also nicht behaupten können, daß ein — Feind der Konservativen über diese ein solch vernichtendes Urteil gefällt hat. Kiu kostöares Geständnis des „Burggräfler". Das Organ

des Herrn Landtagsabgeordneten Msgre. G l a tz schreibt: Grazer Gemeinde- Wahlen. Im zweiten Wahlkörper schritten von 4428 Wahlberechtigten nur — 599 zur Urne und wählten die Kandidaten der vereinigten deutschfrei heitlichen Partei. Diese geringe Wahlbe- teiligungzeigtdie zunehmendeWertrottelnug in der deutschesten Stadt. — Man denke, das schreibt der „Burggräfler", dessen spiritub reetor (geistiger Leiter) derselbe Mann ist, der sich im Land tage und in Versammlungen gegen die politische Aufklärung

wehrt. Es freut uns außerordentlich, vom „Burggräfler" zu vernehmen, daß mangelnde politische Aufklärung — „Vertrottelung" zur Folge hat. Denn es wird uns doch der „Burggräfler" zugeben müssen, daß eine geringe Wahlbeteiligung, oder wie der „Burggräfler" sagt „Vertrottelung", doch nur auf mangelhafte politische Aufklärung zurückzuführen ist. Wenn also nach dem „Burg gräfler" alle diejenigen, welche nicht zur Wahl gehen, — „vertrottelt" sind, welcher geistigen Potenz er freuen sich dann diejenigen

, welche die Voraussetzung der „Vertrottelung" schaffen? Oder sind hiesür in Tirol andere Gründe bestimmend? U. A. w. g.! — Weiters findet der „Burggräfler" heraus, daß im Landtage jetzt vier Parteien bestehen, nämlich: „die Konservativen, die Liberalen, die Radikalen und die Partei der Italiener, die sich wieder in Liberale und Konservative teilen." Die Christlichsozialen müssen also wahre Zauberer sein. Denn trotzdem sie nach der Aufzählung des „Burggräfler" gar nicht im Landtage find

, haben sie doch nach demselben Blatte „so viele überflüssige, nutzlose, ja ganz aussichtslose Anträge in Haus geworfen und bei Begründung derselben die Zeit mit langen Reden „zum Fenster hinaus" vertändelt, daß für die ruhige, emsige Arbeit kein Raum vorhanden gewesen wäre". Wir möchten nun uns die bescheidene Frage erlauben, welches denn diese „Vertändelungsanträge" waren und zweitens, wie dies alles die Christlichsozialen fertig gebracht haben, trotzdem sie gar nicht im Landtag sind? Wenn der „Burggräfler" glaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.08.1906
Umfang: 8
, welches sogar witzig sein soll. Der „Burggräfler" behauptet jedenfalls um den Wert des „sehr ironischen Kritikers" in den Augen seiner Leser zu erhöhen, sogar, daß Bernhard Shaw durch eine höchst gelun gene Komödie (!) ein bekannter Dramatikers!) geworden sei. Man merkt es, daß die furcht bare Hitze, die in Meran zur Zeit herrscht, auf die Redaktion des „Burggräfler" in einer un heilvollen Weise einwirkt. Doch wir wollen unseren Lesern, die jeden falls unter dem Eindruck der Hundstagshitze im „Burggräfler

" veröffentlichte „sehr ironisch gehaltene Kritik" des dramatischen Komödi anten, nicht vorenthalten. Der „Burggräfler" schreibt: „EinesehrironischgehalteneKri- tik übt Bernhard Shaw, der bekannte irische Sozialist und erfolgreiche Schriftsteller (in Deutschland besonders als Dramatiker durch eine höchst gelungene Komödie bekannt) an den deutschen Sozialdemokraten. In einem Briefe Briefe an das „Berliner Tagblatt" erklärt er, „die deutsche Sozialdemokratie nicht nur frei vor Anarchismus, sondern in der Praxis

, so würde er ihre Ablehnung ihrer Unfähigkeit znschreiben, die in seinen Augen niemals ein Vorzug sein könne. Und er halte diese Ansicht wit Bezug auf geringere Aemter fest, die leicht von Sozialisten besetzt werden könnten." Soweit Sahw. Der „Burggräfler" kann na türlich nicht umhin, seinen im Verhältnis zum „dramatischen Komödianten" wohl äußerst Mageren Senf dazu zugeben und schreibt am Schluffe: „Gerade liebenswürdig klingt das nicht! Unsere österreichischen Sozialisten haben sich sogar schon zu Regierungssoziali

sten umgewandelt und ihr Führer, Dr. Adler, ist sehr „industriell" gesinnt." Man inerkt's, man merkt's! Die Sommer hitze in Meran hat den Höhepunkt erreicht und dürfte aus der Redaktion des „Burggräfler" bald ein Opfer holen. ' Delirium ist doch eine verwüstende Krankheit. Innsbrucker Lokainachrichten. Von der k. k. Post. Vor kurzer Zeit war in den bürgerlichen Blättern Tirols eine offizielle Mitteilung der k. k. Post- und Tele graphendirektion zu lesen, womit in nächster Zeit eine Werbung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 01.09.1906
Umfang: 10
zu- treffen können. Erstens bedeutet die Verleumdungskämpagne der klerikalen und christlichsozialen Presse einen Rückschlag in ihr natürliches Gesetz. — daß ist bei dieser Sorte von Zeitungen die Ver leumdungskunst — dann haben wir es mit einer längeren Verleumdungsära zu tun. Sind die Redakteure der klerikalen und christ lichsozialen Presse (welche nebenbei bemerkt, beim „Burggräfler", bei dem „Vorarlberger Volksblatt", bei dem „Tiroler Volksblatt" in Bozen usw. zum Teil Geistliche

hin ten entgeht. (In diesem Manöver besitzt be sonders das „Vorarlberger Volksblatt" und der Meraner „Burggräfler" eine besondere Virtuosität.) Neben diesen beiden besteht eine weitere Möglichkeit als Ursache des Rückfalles — die allerdings für die Klerikalen und Christlich sozialen eine unangenehme Sache ist. Die unter großen Pomp gegründete „christlich-ka tholische" Arbeiterorganisation Tirols ist näm lich dem Verenden nahe. Es ist — wie man zu sagen pflegt — „alles in Fransen gegan gen

Volksblattes" lockt man keine Katz hinter den Ofen hervor, geschweige daß es einen denkenden Arbeiter gibt, der dieser wahn sinnigen Vernaderung einen Glauben schenkt. Dies wäre — beiläufig genommen die „ethi sche" Moral der Verleumdungskämpagne. Doch wir wollen uns nicht weiter damit be schäftigen, sondern in dem Lügengewebe selbst ein wenig hineinleuchten. Das „Vorarlberger Volksblatt", der „Burggräfler", die „Tiroler Post", das „Bozner Volksblatt" u. selbstver ständlich — wenn auch etwas hintendrein

, wo die Führer der Wiener Christlichsozialen die Herausgabe eines anarchistischen Blattes subventionierten, selbstverständlich wurde von dem Blatte — das übrigens bald das Zeitliche segnete — dafür als Gegenleistung die Bekämpfung und Beschmutzung der sozialdemokratischen Orga nisationen verlangt. („Burggräfler" du bist iit eine nette Gesellschaft geraten!) Die Ur sache dieses Lügenartikels ist der Bau des zweiten Wiener Arbeiterheims, das den Christ lichsozialen so in den Kopf gestiegen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 08.09.1906
Umfang: 10
im Abgeordnetenhause und 7 Ver treter- im böhmischen Landtage. Also, um die Vorrechte dieser Klique zu wahren, soll die Wahlreform fallen! Dies wollen die Wahlresormfeinde erreichen. Nochmals die schwanen Lügner. Der „Burggräfler" sucht in seiner letzten Nummer, um ans der Verlegenheit, in welche das Blatt sich durch seine Lügen gebracht hat, herauszuwinden, nach allerlei recht albernen und windigen Ausflüchten. So nennt das Blatt unsere Widerlegung Lügen und Geschimpfe was über das saubere Blatt nicht hindert

, den Genossen Schnhmeier neuerdings zu verleum den. Da das Blatt anstatt der Wahrheit nur neuen Lügen Raum gibt, werden wir veran lassen, daß der § 19 Preßgesetz die Wahrheit in die Spalten des frommen Blattes trägt. Wir teilen also dem „Burggräfler" mit, daß wir seine Lügenartikel an die kompetenten Personen zur „Amtshandlung" einsenden. Im übrigen hat das Blatt trotz feines geistlichen Redakteurs die Lüge wegen dem angeblichen Diebstahl der in der nicht existierenden sozialdemokratischen Holzarbei ter

-Ortsgruppe Brixen vorgekommen sein soll, nicht widerrufen. Der „Burggräfler" ist also trotz seiner geistlichen Leitung ein gewöhnliches Verleumderblatt, würdig ge nug sich unter die Revolverblätter einreihen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit müssen wir eine weitere Lüge des „Burggräfler" und der an deren schwarzen Lügenblätter richtig stellen. Vor einiger Zeit wußten die literarischen Ver fechter des „Tiroler Christentums" nämlich zu berichten, daß in Deutschland der sozialdemo was sie brauchen

alle Freunde, Be kannte und lebt alle recht froh. Dein Otto Hue. Wir sind neugierig, ob die klerikalen und christlichsozialen Blätter Tirols so viel Ehr lichkeit haben werden, diese Lüge richtig zu stellen. Sonst müssen wir demnächst die geist lichen und weltlichen Redakteure, die die di versen Lügenartikel geschrieben haben, ans eine andere Weise zum sprechen bringen. Also, „Burggräfler" heraus! politische Rundschau. Rußland. Die Stimmung der Bauern. Ein Genosse, der dieser Tage vom Lande zurück kehrte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.11.1907
Umfang: 8
nun im nachstehenden das Klagelied des „Burg gräfler" teilweise ab, haben aber — damit man sieht, wie richtig die „Burggräfler"-Redaktion ihre eigene Tätigkeit einschätzt — die Rollen etwas vertauscht und siehe da: alles, was die „Burggräfler"-Redaktion gegen die Christ lichsozialen' schreibt, trifft Wort für Wort auf die Konservativen, Klerikalen et tutti quanti zu, wenn es gegen die Angehörigen der freiheitlichen Parteien geht: „Aus dem „Burggräfler" ist männiglich be kannt, daß er mit „Gegnern des Bauern

, die nicht vor der Klerisei anbetend ersterben, son dern wagen, eigene Ueberzeugung zu haben, freiheitlich zu denken, zu stimmen, freiheitliche Zeitungen zu halten. Gegen die farblosen Zeitungen, z. B. gegen die „Innsbrucker Nach richten", ist der „Burggräfler" viel nachsich tiger, bei diesen war Gregor der Schmock bis her eifriger Mitarbeiter und wird es ohne Zweifel auch bleiben. Durch solche Ge waltakte beweisen die Klerikalen nur ihre Schwäche. Ihre Werke vertragen auf die Länge nicht wahrheitsgetreue Beleuchtung

. Sie müssen mit Unwahrheiten und Verdrehungen arbeiten, wie jede Nummer des „Burggräfler" schlagend beweist; und damit die Wahrheit nicht an den Tag kommt, muß die freiheitliche Presse unterdrückt werden. Das Traurige an der Sache ist, daß auch jene klerikalen Kreise, die studiert sind, welche die Unwahrheiten im „Burggräfler" ganz gut erkennen und einsehen müssen, dieselben mindestens stillschweigend billigen im Interesse der Agitation. Viel Segen wird es ihnen nicht eintragen. Es kommt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 07.10.1908
Umfang: 8
. Selbst der klerikale Schuldirektor Menghin kennzeichnete schon in der Gemeindeausschußsitzung den ganzen Festrummel im richtigen Sinn, indem- er sagte: „Eine Stif tung für das Kind sei wichtiger als Essen und Trinken, Musik und Tanz." Eine Verleumdung sei es weiter, wenn gesagt wird, Genosse Veit hätte die ganze Huldigungsmache als eine Geschäfts praxis der Veranstalter hingestellt. Hat doch der „Burggräfler" in seinem Sitzungsbericht selbst ge schrieben: „Veit sagte, zum Programm fehle nichts mehr

, als daß der vierfache .Hofspediteur' die Festgäste nach Forst liefere." Das war doch deutlich genug durch die Blume gesprochen. Die „Wirtschaftspartei" wäre dann vollständig ver treten gewesen. Was nun unsere Bemerkung über die geistreichen Gesichtszüge der am Festzug teil genommenen Arbeiter — unter denen sich auch der „Burggräfler"-Sommerredakteur befand — anbelangt, so ist es durchaus kein blöder Witz, sondern einfach nackte Tatsache. Wenn weiters der „Burggräfler" uns den Rat gibt, auch andere Aufzüge

als Objekte unserer Kritik zu wählen, so kann dies ja geschehen. Es gibt zum Beispiel Leute, die die klerikalen Schaustellungen und Um züge zur Fronleichnamszeit mit denselben Augen ansehen, wie die „Burggräfler"-Redak tion den absichtlich humoristischen Reklame zug unserer „Naturfreunde"" durch die Stadt. Im übrigen haben wir erst kurz im Nonstal Prozes sionen angetroffen, die von einem Harlekinszug nicht zu unterscheiden waren. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Köstlich ist die Wendung

, daß kein vernünftiger Mensch die „Volks-Zeitung" ernst nehme, da Lügen und Verleumdungen ihr tägliches Brot seien. Demgegenüber stellen wir fest, daß es bis heute dem „Burggräfler" noch nicht gelungen ist, ausch 'nur das Geringste von Meran Eingesandte ernsthaft zu widerlegen. Wohl kann man durch pharisäisches Drehen und Wenden — und das ist eine Hauptbeschäftigung der politisierenden Pfaffen — manches ins Gegen teil verkehren, aber damit wird natürlich noch lange nichts bewiesen. Dagegen sind wir aber bereit

, der gesalbten „Burggräfler"-Redaktion eine ganze Leporello-Liste von Schwindeleien, Verleumdungen und persönlichen Angriffen gegen uns als Memorandum christlicher Nächstenliebe zu überreichen. Damit ist auch der hübsche Ver gleich unseres Blattes mit einem Schweine, das auf einem Misthaufen liegt und jeden Vorüber gehenden widerlich angrunzt ins richtige Licht gerückt. Der Vater dieser Stilblüte ist der Kauf mann Karl Wenter, genannt der „Dicke". Man stelle sich nun diese Leuchte des Meraner Kleri kalismus

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 24.11.1905
Umfang: 16
nach vor allem auf die er forderliche Klarstellung der technischen und finanziellen Grundlagen dieses Projektes gerichtet sein muß, unaufgehalten ihren Fortgang nehmen und mit allem Nachdruck betrieben werden." Kienzl und der Landtag. Das Organ des Herrn Abgeordneten G l a tz, der sich mit aller Entschiedenheit gegen die politische Aufklärung der Bauern wehrt, der „Burggräfler", hat über Herrn Abgeordneten K i e n z l etwas ge hört, nämlich, daß er „schon zu wiederholtenmalen in den Landtags- und Ausschußsitzungen

durch seine Abwesenheit geglänzt, trotzdem es seine Pflicht als Abgeordneter gewesen wäre, dabei zu erscheinen". Der „Burggräfler" beweist dann, d-ß er nicht be- griffttützig ist, indem er zum „Gehörten" noch etwas aus eigenem hinzusetzt. Er findet nämlich das „Glänzen Kienzls dadurch begreiflich, daß „der Mann ja Hetzversammlungen abhalten, seine weltrettenden Hetzreden einstudieren rc. müsse." Dann ist der „Burggräfler" noch neugierig und fragt, „ob Kienzl vielleicht zur Abhaltung von derartigen Versamm lungen

und zur Abwickelung seiner Privatgeschäfte im Sarntale 10 K Taggeld aus den Steuergeldern des Volkes bezieht?" Welch ein pflichtvergessener Mensch doch dieser Kienzl ist! Und was für ein Hetzer! Doch wir wollen dem öden Gewäsche des „Burggräfler" gegenüber nur konstatieren, daß der Abgeordnete Kienzl nur bei einer Schung gefehlt hat und das war am 28, Oktober. Da war er durch dringende Angelegenheiten privater als auch öffentlicher Natur verhindert, in der Landtags sitzung, bei der nebenbei gar kein Beschluß

gefaßt wurde, zu erscheinen. Und wenn der „Burggräfler" sich schon als Anwalt der Abgeordneten fühlt, dann soll er zuerst die konservativen Abgeordneten an ihre „Pflicht" mahnen, denn es gibt darunter gar manchen, der „durch seine Abwesenheit glänzt". Und was die Steuergelder anbelangt, so könnte der „Burggräfler" schon wissen, wie es mit dem „Taggeld" steht. Es wäre ihm allerdings lieber, wenn auch Herr Kienzl für dieselbe Beschäftigung das „Taggeld" bezöge, wie die Konservativen, nämlich fürs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 29.08.1906
Umfang: 8
. Der hiesige Metzger meister Stockhammer ist seit mehreren Tagen aus dem Markte verschwunden. Er hinterlüßt Schulden in der Höhe von rund 30.000 Kr. Am Samstag wurde gegen den Flüchtigen bei der Staatsanwaltschaft die Anzeige erstat et. Meran. Unser „Burggräfler" macht der zeit wunderbare Bocksprünge. Man lese nur die Nummer 67, da wird in einem geharnisch ten Leitartikel dem Meraner Korrespondenten der „Volks-Zeitung" samt seinem Anhang nicht wenig eingeheizt, in der löblichen und wohl gemeinten

der Soziführer werden bloßge legt. An der Echtheit dieser Angaben kann mau nicht zweifeln, da sie ja einem Blatte entnommen sind, welches vom „Burggräfler" Mehr als einmal schon der Lüge geziehen wurde. Es handelt sich um das christlichso ziale „Deutsche Volksblatt", das Leiborgan des vom „Burggräfler" so verhaßten Schraffl, Kienzl rc. Unzähligemale hat der „Burg gräfler" die Ehrlosigkeit und Verlogenheit der Christlichsozialen samt ihrer Presse geschildert, aber siehe da, wann es gilt, einen Artikel

, d. i. vom Jahre 1871 -1892 rund 28.052 Bauerngüter zwangs weise versteigert, das heißt die Besitzer wur den von Haus und Hof gejagt. Die Jünger Christi sagen: „Arbeite und bete!" Angetan mit einer glänzenden Heuchelei und mit Be nützung einer perfiden Verdrehungskünst, ver stehen es die Söldlinge Roms die Bauern irrezuführen, sie über ihre schlechte Lage hin wegzusetzen und den Glauben auf ein besseres Jenseits bei denselben zu erwecken. Also, mein lieber Freund vom „Burggräfler", wenn man Butter

wie bisher. Wir werden ja noch zum Ver gnügen des „Burggräfler" die Gelegenheit be nützen, die segensreiche Tätigkeit der Send boten Roms in weiteren Notizen zu beleuch ten, für heute wollen wir, die nur allzugut treffenden Verse Heinrich Heine's, die auf un sere Bauern vorzüglich passen, zitieren: Michel, fallen dir die Schuppen Von den Augen? Merkst du itzt, Daß man dir die besten Suppen Von dem Maule wegstibitzt. Michel! Fürchte nichts und labe Schon hienieden deinen Wanst, Später liegen wir im Grabe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.01.1896
Umfang: 4
ans den Grund zu gehen und wo nach dieselben, vereint mit den organisirten Arbeitern gegen die privatcapitalistische ProductionswMe und Wirthschaftsordnung überhaupt Stellung nehmen müßten. Aber das werden die Herren so lange nicht thun, so lange sie sich vom „Burggräfler" und dessen Hintermänner Nase führen taffen. Wenn nun in zweiter Linie einer der „Schüler Jedlicka's, der Meraner „Kampfentfacher" charakterisirt wurde, so geschah dies nur aus dem Grunde, „lieber Burggräfler", um den dortigen

Kieingewerbetreibenden Gelegenheit zu bieten, sich erst einmal ihre „Führer im geistigen Kampfe" bei Lichte zu besehen, bevor sie ihnen blindlings Gefolgschaft leisten, weil wir meinen, daß nicht alle vom gleichen Kerbholz geschnitten sind. Und wenn darob der Burggräfler entrüstet thut, so ist dies nur zu leicht erklärlich, weil, wenn diesen „Helden" der „hehre" Plan gelingt/ die Garde des „Burggräfler" dabei gewinnt — und zwar aus Kosten der Arbeiter. Im Uebrigen wäre es schade um den Raum der „Volkszeitung

", auf die lächerlichen Ausflüchte und Schlagworte des „Burggräfler" etwas zu erwidern, womit er ganz entrüstet um sich wirft und sich zu der Behauptung versteigt, wir wären den Arbeitgebern um ihre Organisation neidig. Was nun die angedichteten Lügen und Verläumdungen betrifft, können wir auf jahrelange Erfahrung gestützt constatiren, daß wir dem „Burggräfler" mit seinem Anhänge nie und nimmer mehr gleichzukommen imstande wären. Zum Schlüße besten Dank für die Denunciation, resp. für den Wink für den Drucker

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.12.1909
Umfang: 8
'lang die Straßen kümmerlich erhellten und werden wohl in irgend einer Rumpelkammer ihre wohlvergönnte dauernde Ruhestätte finden. Meran. (Der Mer an er Sozi) der Inns brucker „Volkszeitung" läßt den Siebengescheiten in der „Burggräfler" -Redaktion nicht mehr ruhig schlafen. Unsere kürzliche Notiz über die Postbediensteten hat es ihm neuerdings angetan. Aus unfern Hinweis, daß der Abg. Dr. Dorfmann — der Abg. Dr. Pera- thoner fehlte in der betreffenden Sitzmm — gegen einen sozialdemokratischen

nicht einmal das, was sie tatsächlich erhalten, sondern wie alle Staatsangestellten keinen roten Heller, weil die Sozi eben den ganzen Staats haushalt verweigern." Wäre diese Folgerung nicht so verflucht gescheit, man wäre versucht, sie herzlich dumm zu nennen. Da der „Burggräfler"-Redakteur nicht zu wissen scheint, warum die Sozialdemokraten gegen das Budget stimmen, wollen wir es ihm verraten 1. Weil sie zur Regierung als dem Verwaltungs- ausschuß der herrschenden Klassen kein Vertrauen besitzen; 2. weil das Reichsbudget

, in welcher unter Zustimmung der lim wesenden Parteifreunde des Herrn Thaler eine Resolution mit der Aufforderung zur Budget Ver weigerung beschlossen wurde. Nach der Logik des „Burggräfler" hätten die Posteler überhaupt nie eine Verbesserung ihrer tristen Lage zu erwarten, weil eben das vorhandene Geld für andere unkultnrelle Zwecke gebraucht wird. Und in der Tat, es dürste ihnen auch wirklich nicht viel besser gehen, wie den Tiroler Lehrern, deren gerechte Forderungen trotz der wiederholten Zu sicherung der klerikalen

Sympathien und trotzdem die Klerikalen christlichsozialer Couleur im sozireinen Tiroler- Landtag die Mehrheit haben, kein Gehör finden. — Wenn der „Burggräfler"-Redakteur unsere Behauptung von der Sonntags-Nachmittagspredigt des Dekans Glatz als unwahr bezeichnet, so läßt uns das ganz kalt; für chn ist immer dasjenige unwahr, was ihm nicht in den Kram paßt. Dagegen ist es lautere Wahrheit, was unter seinen gesalbten Fingern das Licht der Well erblickt, getreu der Exhorte des Papstes vom 4. Aug

., in der näher bezeichnet ist, worin die priesterliche Heilig keit bestehen soll. (Siehe u. a. den Schwindel des Priesters Josef Thaler in Nr. 61 des „Burggräfler" über die sozialdemokratischen „Volks"-Vertreter.) Die Beantwortung der Frage, w i e den Postelern innerhalb- der bestehenden Verhältnisse geholfen werden kann, ist der „Burggräfler" schuldig geblieben. Er weiß eben auch kein anderes Rezept, wie sein Oberbonze Dekan ' tz, als den Trost auf's bessere Jenseits. Was zu beweisen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 03.11.1906
Umfang: 14
in Innsbruck am 22. De zember d. I. statt. Die Anmeldung zu die ser Prüfung hat schriftlich längstens bis Ende November l. I. bei der k. k. Statthalterei zu geschehen. Der Anmeldung ist das Zeug nis (der Lehrbrief) über das ordnungsmäßig erlernte Hufschmiedhandwerk, dann der Aus weis über eine wenigstens dreijährige Ver wendung als Hufschmiedgehilfe beizulegen. Aus Tirol. Meran. (S o z i a l i st i s ch e Theorie und Praxi s.) Unter dieser Spitzmarke ver zapft der „Burggräfler" in seiner vorletzten Nummer

sachlicher Weise die Schäden des neuen Tarifabkommens nachge wiesen. Doch von diesen Dingen versteht der Redakteur des „Burggräfler" soviel, wie seine Häuserin von der griechischen Mythologie. Was nun die Heimleuchtung des „vorlauten Blattes" durch den „Korrespondent" dem deut schen Bnchdruckevorgan anbelangt, so wäre ja die Sache in der Ordnung, wenn der „Korre spondent" recht hätte. Am allerwenigsten aber hat der Redakteur des „Burgräfler" das Reckt, von der Arbeiterfreundlichkeit der Ge nossen

im Lichte der Tatsachen zu sprechen, da doch allbekannt ist daß die Verhältnisse meistens in jenen Buchdruckereien die schlech testen sind, wo die Pfaffen ihre Hand im Spiele haben. Ob in der Druckerei des „Burggräfler" die Verhältnisse so rosige sind, daß sich derselbe aufs hohe Roß setzen kann, möchten wir bezweifeln. Wir sind aber bereit, in Sack und Asche Buße zu tun, wenn uns der „Burggräfier" nachweist, daß in seinem^ Be triebe „die Arbeiterfreundlichkeit der Kleri kalen im Lichte der Tatsachen

wurde, daß die Setzer ihre Namen auf die Korrekturfahnen schreiben. 'Dieses Verlangen hat das Tarisamt für be rechtigt erklärt. Wir sind. neugierig, ob der „Burggräfler" so anständig ist, seine un wahren Behauptungen zu berichtigen. —Bei dieser Gelegenheit noch eins: Es fällt uns schon seit längerer Zeit auf, daß die Redaktion des ,Bnrgräfler" den „Korrespondent" in ar beiterfeindlichem Sinne ausbeutet und müssen wir unserem Erstaunen darüber Ausdruck verleihen, daß das schwarze Blatt die Kosten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1911
Umfang: 8
S t"n i zialdemokraten, sind gegen diesen so „welterfahre nen" Kuttenmann geistige Waisenknaben. Er ist außerdem ein klerikaler Fanatiker ganz besonderer Güte, und wenn klerikale Redakteure den Modernisteneid zu leisten hätten, der Heilige Vater würde zweifellos bei der „Burggräfler"- Jntelligenz Halt machen — ein Blick aus ihre jour nalistischen Leistungen und ihr einnehmendes Aeußere genügte, um sie als ungefährlich der Eides leistung zu entheben. Nun zur Sache, Zunächst muß konstatiert wer

den, daß der allwissende „Burggräfler"-Redakteur von einer wirtschaftlichen Krise spricht, der wir z u - treiben. Gewöhnliche Sterbliche, die sich ihren Unterhalts nicht so mühelos verdienen wie Herr Thaler, sind der Ansicht, daß wir uns bereits m i t t e n in dieser Krise befinden und infolgegessen nicht gewartet werden kann, bis „die heimische Landwirtschaft und Viehzucht so gehoben sind, daß sie unsere Bedürfnisse decken können". Oesterreich entwickelt sich immer mehr zum Industriestaat, und den Bedürfnissen

, und durchaus nicht die schlechtesten Gründe sind es, wo heute statt des selbständigen Bauern die Knechte und Mägde der Stifte, Pfarreien ilnd Klöster, sowie die Pächter für Mehr- wertsgewiun sorgen. Bei der Pitsch'schen Stiftung z. B. ist dieser Gewinn so hoch, daß die Hinter- männer des „Burggräfler" sich die Kosten der Re daktionsführung ersparen können. Sie hatten des halb auch alle Ursache, beim Tode des Dekans Glatz im Nachrufe diesem ihren ganz besondereil Dank für die „ureigenste Schöpfung

ge gangen, daß sie nicht etwa nur die Verzinsung der finanziellen Belastung, sondern den ganzen Kostenbetrag tunlichst kurzfristig von den Mietern hereinbrachten. Sie halten es eben mit dem Dominikanermönch Tetzel: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegfeuer in den Himmel springt!" Wie der „Burggräfler" selbst unlängst durchblicken ließ, sind die klerikalen Haus besitzer in Meran die reichsten Leute, und trotzdeni auf das eifrigste bestrebt, zu den zween Stöcken, die sie besitzen

merkwürdig, daß die ka tholischen Arbeiterblätter sich -s e h r u n g e h a l t e n über diese unvorsichtige Aeußerung einer solchen Autorität zeigten. Schmunzelnd stecken wir sie m den übrigen Redeblüten klerikaler Größen, um sie bei der Landagitation zu verwenden; wir sind über zeugt, sie wird allseits sehr gut verstanden wer den, wenn sie auch „aus dem Zusammenhang ge rissen ist, was übrigens ihren Sinn nicht ändert. Nr. 13 Wir folgten hierin lediglich den Fußstapfen des „Burggräfler" - Moniteurs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.03.1894
Umfang: 6
boten vom Lande in die Städte und Fabrik» fliehen, um der schimpflichen Slaverei zu entgehen Auf ihr Landproletarier, ihr wahrhaften Paria! der Gesellschaft, schließt euch an eure kämpfen den Brüder, an die Socialdemokraten, welche auch um eure Befreiung ringen! Merarr. Das hiesige Pfaffenblatt, der „Burggräfler" vulgo „Stänkerer","gefällt siit darin, die Meraner Genossen zu reizen, dass e ihnen vorhält, sie unternehmen nichts auf sein: Angriffe; bei weniger Hochmuth und Bornirthei müsste

der „Stänkerer" doch zu der Einsich: kommen, dass es uns um Papier und Druck» schwärze leid thun müsste, um auf seine An zapfungen zu antworten. Betreffs Coufal meint der „Burggräfler' wir müssten ihn absolut zum Ehrenmitgliede ii denjenigen Vereinen machen, in denen er hin damals wirkte. Aber merkt er denn nicht, daß ihm die Parteigenossen genug Vertrauen em gegenbringen, wenn sie ihm die Redaktion ihr« Landesparteiorganes übertragen haben? Dam kann sich der „Burggräfler" verlassen, dass m Niemanden

in solcher Stellung dulden würde! wenn er nicht unser volles Vertrauen besitze: würde, und zu solcher Stellung befähigt wäre denn er soll wissen, dass unsere Leute kein Idioten sind, wie die Mitglieder der kath. Gesellen vereine. Herzerfreuend und erheiternd war derSttä in der letzten stummer des „Burggräfler" über in! beste Art der „Hilfeleistun g" für das arbeiten: Volk, worunter besonders der Schreiber W. einet feinen Standpunkt eingenommen hat. Des Hern ganze Weisheit lauft schließlich hinaus auf iij Meinung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.02.1911
Umfang: 8
werden, weil sich speziell die Altklerikalen derzeit alle erdenkliche Mühe geben, sich durch hef tige Opposition gegen die Christlichsozialen ein demokratisch schillerndes Mäntelchen umzuhängen. Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell! Die auf Kosten der Steuerzahler für ein Gratis exemplar beim „Burggräfler" mitarbeitenden. Landpfarrer und Kooperatoren haben manchmal praktischeren Sinn für volkswirtschaftliche Fragen, als der Allgewaltige in der muffigen Lauben

sich mit rauher Kost begnügen. Dem Bauer ist es nicht mehr zu verargen, wenn er dem Miß mut verfällt und sich für verloren gibt. Wenn dergestalt der Rückgang des Fleisch konsums den Kleinbauern, die im Obervinschgau verhältnismäßig billiges Fleisch „den Parteien zur Genüge anbieten", heute schon schadet, so muß das „Burggräfler"-Rezept: „Einschränkung des Fleisch genusses überhaupt", tatsächlich die Proletarisierung der Kleinbauern mit nichtschuldenfreiem Besitz na turnotwendig zur Folge haben. Erkläret

mir, Graf Oerindur!!! Zu allem Ueberfluß hat dem „Burggräfler" just am gleichen Tage ein günstiger Wind einen Bericht des MeranerSchlachthofverwalters Korschen an die Gemeindevertretung (den wir bereits veröffentlicht haben) auf den Redaktionstisch geweht und man scheint denselben zum Druck befördert zu haben, ohne den Inhalt vorher mit dem Leitartikel in Ein klang zu bringen. Und so kommt es, daß auf Seite 1 die Enthaltung vom Fleischgenuß gepredigt wird und auf Seite 7 der Rückgang der Schlach tungen

. „Burggräfler"-Finis: Hier stehe ich, ich kann überall auch anders! Hol mich der Teufel! Amen. Johann Menz. Theater. Aus der Theaterkanzlei wird uns geschrieben: Heute werden für Serie rot die drei. Einakter „Die Dienstboten", „Erster Klasse" und „Er" mit Direktor Thurner in den Hauptrollen wiederholt. Dienstag „Der fidele Bauer", Operette von Leo Fall. Mittwoch „Wilhelm Dell", Schauspiel in fünf Akten von Friedrich von Schiller. Nur wenige der neueren Bühnenwerke hängen so von der Kunst der Darstellung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 08.08.1906
Umfang: 8
hat, werden ihn ohne gestutzt an Flügel und Krallen wohl nicht wieder geben. Meran. Unsere letzthin geübte Polemik gegen den „Burggräfler" veranlaßte denselben neuerdings in der Nummer 62 eine Lanze gegen uns zu brechen. Zur Erheiterung der Leser lassen wir einige Auszüge folgen. Er schreibt: „Der hiesige Soziführer bringt die Galle über den Aufruf zum Kirchenbau in der Unterstadt nicht mehr aus dem Geblüte und artikelt im Innsbrucker Soziblatte weiter. Diesmal traktiert er u. a. auch die hiesigen Grödner mit Steinen

Organisation bei den Sozial demokraten. Daß die Soziführer nicht von der Luft leben können, will der „Burggräfler" nicht begreifen, trotzdem in der gleichen Zitier ten Nummer eine Notiz enthalten ist, wo die Frage der Errichtung eines christlichen Arbei ter-Sekretariats für Brixen aufgerollt ist und hervorgehoben wird, daß man zum Unterhalt dieses Sekretärs die Arbeiter „angehen" muß. Also mein lieber „Burggräfler" nur keinen Widerspruch, wenigstens nicht in ein- und der selben Nummer

", der oder die Soziführer sind der An schauung, daß, wer in einem Glashause sitzt, nicht mit Steinen werfen soll. Wir hoffen da her, daß obige Zeilen, eine beruhigende Ab kühlung in der schwülen Redaktionsstube des „Burggräfler" einführen möchten. Tritt das ein, dann ist der Zweck dieser Notiz voll kommen erreicht. Aus Vorarlberg. Achtung Arbeiter in Tirol und Vor arlberg Zur Lohnbewegung der Brauerge hilfen Vorarlbergs sei mitgeteilt, daß die Brau herrn noch vor i. August bereit erklärten, zu verhandeln, wenn weitere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.09.1896
Umfang: 4
von Genossen Gleinsler gehalten. Die von der vollständigen Arbeiter-Musikkapelle unter Leitung des Hrn. Fr. Winkler exakt zu Gehör gebrachten Musik vorträge erhielten die Zuhörer bis an den späten Abend n recht animirter Stimmung. Meran. (Tischlerstreik.) Zur Belehrung der gesetzesunkundigen Tischlermeister in Meran, die im „Burggräfler" anfragen, ob es im Coalitionsgesetze be gründet ist, daß die Streikenden an allen Stadtein gängen Posten aufgestellt haben und zugereiste Tischler gehilfen r durch Geld

der Einschüchterung oder Gewalt anwendet, um das Zustandekommen, die Verbreitung oder die zwangsweise Durchführung einer Verabredung — die mittelst Arbeits einstellung höheren Lohn oder günstigere Arbeitsbedin gungen zu erzwingen bezweckt ~ zu bewirken. Das im „Burggräfler" geschilderte Vorgehen der Streikenden ist also so wenig verboten oder strafbar, wie der Streik, Boykott rc. an sich selbst es sein kann. Was das Geflunker der „Propaganda der Thal" im ge nannten Blatte anlangt, so kann der „Burggräfler

" darüber beruhigt sein; denn die Propaganda der That wird auf keiner Seite mehr geübt, als gerade von dem Gelichter dieses frommen Blattes selbst. Der aus dem Zusammenhänge gerissene Satz aus der Rede Bebels im deutschen Reichstag — in welcher ein vernünftiger Mensch niemals den Sinn entdecken kann, den der „Burggräfler" darin entdeckt haben will — kennzeichnet nur die Geistesarmuth und die thatsächliche Verlegen heit in der Sucht nach beweisenden Argumenten, der Socialdemokratie Eines versetzen

zu können. Wenn aber Leute, welche Arbeiter, weil sie zur Erreichung etwas günstigerer Arbeits- und Existenzbedingungen den Streik als Mittel hiezu anwenden, bekämpfen und offenkundig Streikbrecher anwerben — also auch eine Propaganda der That im Sinne Bebels — vom Schlage des „Burggräfler" den Streik als solchen mit den Grundprincipien der Socialdemokratie und dem „Zukunftsstaat" in Verbindung zu bringen suchen, so leitet sie zu diesem Jrrthum entweder die angeborene Dummheit oder — absichtliche Schlechtigkeit

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Der Südtiroler
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Seite 6 von 8
Datum: 01.08.1928
Umfang: 8
Serie ö. Nr. 1ö, .Der Südtiroler" Kennst Hu HnA LnnH / / / / Jtalienier als Burggräfler. Zu welch lächerlichen und verwerflicher Mitteln die faschistischen Provinzialbehörden Zuflucht nahmen, um dem König aus Anlaß der Einweihung des Siegesdenkmales in Bozen die Teilnahme der deutschen Bevölkerung vorzu- täufchen, beweist die folgende Begebenheit: Auch ohne die amtliche Borladung von Geiseln konnte sich der König für seine Person nirgends sicherer fühlen als in dem Lande, dessen wirkliche

Bevölkerung mto be rufene Vertreter er beim Empfange überhaupt nicht zu sehen wünschte. Allerdings wurde ihm eine Abord nung „Burggräfler" als Ersatz vorgeführt. Als die „Burggräfler" aber ihren Dienst getan hatten, küm merten sich die Festveranstalter nicht mehr um sie und so kam es, daß die Leute in der Stadt umherirrten und bald diesen bald jenen einheimischen Bozener auf italie nisch um Auskünfte ansprachen. Großes Verwun dern derselben, denn man hatte in Bozen noch nie gehört, daß ein Burggräfler

feine Landsleute italienisch angespro chen hätte. Als man näher nachfragte, kam es heraus: Denn die Leute gaben selbst zu, sie seien gar keine Burggräfler, sondern die von der „Opera nazionale per i eom- battenti", der italienischen Kriegsteilnehmervereinigung auf reichsdeutschem Besitz auf den Berghängen Unter hachings und dem Naiftale bei Meran ^als Päch ter angesiedelten Landarbeiter, die man auf Staatskosten in das Kostüm der echten Tiroler gesteckt hatte, um sie dem König als italienisch

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