Arbeitskräfte aus Ungarn brauchte, keine Beschäftigung finden können, gibt es zwischen Budapest und Prag bisher nur ein „experimentelles Abkommen“, das sich zudem noch auf die Bewohner eines schmalen 15-KiIo- meter Grenzstreifens beschränkt. Vor allem die Tschechoslowakei be nötigt bis zum Jahre 1975 rund 100.000 fremde Arbeitskräfte, aber Verhandlun gen mit den Jugoslawen scheiterten bis- Iter immer wieder an der mangelnden Bereitschaft Prags, dasselbe zu bieten, was für Gastarbeiter in Österreich
- Ungarn peilt Fremdenverkehr an ln Budapest entsteht ein „Hotel Wien“ / Förderungsbeiträge auch für die Privaten Die Zentrale der acht staatlichen Reisebüros in Ungarn meldet die Einreise von 5,3 Millionen Ausländern im Vorjahr, davon wählten aber nur 3,6 Millionen einen ungarischen Ort als Endziel. Dieses Ergebnis hat Österreich in der letzten Wintersaison, also in sechs Monaten, ausgewiesen. Wenn auch Österreich an Landschaft und Gastgewerbe weitaus mehr zu bie ten hat, will Ungarn mit Investitionen
von rund 5 Milliarden Forint (100 Mil liarden Lire) bis 1976 die Zahl der 26.000 Hotelbetten aller Kategorien um 6500 erhöhen, weitere Touristenbüros in Moskau, Paris und New York eröff nen, in den größeren Städten 340 mo derne Restaurants einrichten, Sprach kurse für das Personal veranstalten und am Urlaubsstrom des Westens nach dem Südosten profitieren. Die Erfolge der Rumänen, Jugoslawen und Bulgaren ha ben in Budapest ihre Wirkung getan. Um die Gäste aus Österreich und der Bundesrepublik
, die das Hauptkontin gent der westlichen Urlauber, stellen, zu verwöhnen, wird ein vor der Fertig stellung stehendes Hotel in Budapest auf den Namen „Wien" getauft. Es steht an der Ausfahrt zur Femstraße nach Österreich, . während ■ auf dem Burgberg ein „Hilton“, im Stadtkern ein „Emke“, auf den Budaer Hügeln ein „Olympia“ und im Süden der Stadt eine „Wolga“ entsteht. Mit Rücksicht auf.die finanzschwachen;Touristen aus dem Ostblock, die nur ein kleines Hand geld erhalten, während ihre Reisekosten
mit einem einfachen Gasthausbett vorlieb nehmen. Die nicht weniger begehrte ungarische Salami wird in Budapest und Szegedin fabrikmäßig aus Schweinefleisch mit in 500jähriger Tradition gesammelter Er fahrung erzeugt, geräuchert und reifen lassen, aber fast die Hälfte der 8600 Tonnen Salami im Jahr wird exportiert. Man bekommt eie daher nur in wenigen Geschäften und nicht gerade billig. Donaufahrten während der Sommer monate sind beliebt, wenn auoh die Uferlandschaft südlich von Budapest eintönig wirkt